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Richtig Bauen Behaglich Wohnen Vom Keller bis zum Dach der ultimative Bauratgeber Ausgabe 2011 Unser Haus Titelbild: Bildagentur Waldhäusl / Insadco / Bilderbox

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Vom Keller bis zum Dach der ultimative Bauratgeber Ausgabe 2011

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Gute Beratung ist das beste Fundament: Ob Umbau, Ausbau, Neubau oder Kauf – ohne die passende Finanzierung geht es meistens nicht. Ihre Betreuerin bzw. Ihr Betreuer berät Sie dabei und stellt für Sie eine WohnFinanzierung zusammen, die Ihnen auch über die Jahre nicht zur Last wird. Und wer sich bis 29. April 2011 für eine WohnFinanzierung der Bank Austria entscheidet, erhält einen WohnGutschein von bis zu EUR 500,– dazu. Das ist unser Einzugsgeschenk für Sie. Mehr auf wohnfi nanzierungen.bankaustria.at, in Ihrer Filiale oder unter der 24h ServiceLine 05 05 05 - 25.

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Richtig BauenBehaglich Wohnen

Vom Keller bis zum Dachder ultimative Bauratgeber

Ausgabe 2011Unser

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Page 2: Unser Haus 2011
Page 3: Unser Haus 2011

Vorwort

www.unserhaus.at 1

Mit dieser neu erschienenen Auflage des BauratgebersUnser Haus legen wir Ihnen nun bereits zum fünf-ten Mal ein Handbuch vor, das Sie den gesamten Ent-stehungsprozess Ihres Wohnhauses begleitet – von derersten Idee über die Grundstückssuche, die Finanzie-rung und Planung und die gesamte Errichtung vom Kel-ler bis zum Dach und weiter bis zur Gestaltung der Au-ßenanlagen und des Gartens.

Den Trends im Bauwesen entsprechend finden Sie inder Ausgabe 2011 einige neue Kapitel vor: So widmenwir den unterschiedlichen mineralischen und Holz-bauweisen ebenso verstärkte Aufmerksamkeit wie denimmer wichtiger werdenden Themen Sanierung undWärmedämmung. Auch für den Dachbodenausbau, vorallem im innerstädtischen Bereich von zunehmenderBedeutung, finden Sie Tipps und Informationen. AmThema Gebäudeautomation kommt man heute auchnicht mehr vorbei, die neuen Kommunikationstechnolo-gien haben längst auch schon im privaten WohnhausEinzug gehalten.

Ihr Bauratgeber Unser Haus informiert sie abernicht nur über Produkte, sondern liefert Ihnen vor allembautechnisch und bauphysikalisch fundierte Hinter-grundinformation in verständlicher, lesbarer Weise. Indiesem Zusammenhang möchte ich mich bei MitautorIng. DI (FH) Heinz Leo Liebminger bedanken, ohne dessen Knowhow als Baumeister der Bauratgeber Unser Haus in dieser Form nicht möglich wäre.

Erfolgreiches Bauen und Sanieren Ihres Wohnhausesund eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Roland KanferChefredakteur

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Liebe Leserin, lieber Leser, sehr geehrte Bauinteressierte!

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Page 4: Unser Haus 2011

Vorwort 1

1 Ein Traum wird Wirklichkeit

Förderdschungel 5

Finanzierung 6

Kauf einer Immobilie 10

2 Planung

Grundsatzentscheidungen 17

Planung mit Architekt oder Baumeister 19

Niedrigenergiehaus und Passivhaus 21

Mehr-Generationen-Haus 27

Raum- und Grundrissplanung 28

Vom Entwurf zum Einreichplan 39

Barrierefrei Bauen – sicher wohnen 42

Vorbeugender Hochwasserschutz 44

Thermische und umfassende Sanierung 45

Terminplanung 52

Bauarbeitenkoordinationsgesetz 53

Nachhaltig Bauen 54

Wohnen mit Mehrwert – Wien baut auf höchste(r) Qualität 56

Do it yourself 62

Wärmedämmung, Energiekennzahlen 64

OIB-Richtlinie 67

Energieausweis 68

Dämmstoffe im Vergleich 69

Luft- und Winddichtheit der Gebäudehülle 74

Wärmebrücken 76

Statik 78

Behaglich Wohnen 79

3 Aushub, Fundament & Keller

Bodenbeschaffenheit und Aushub 90

Fundament & Keller 93

Abwehr von Wasser 97

Regenwasserableitung 102

Bauteile im Keller 104

Der Baustoff Beton 106

Rauchfang 114

Rauchfangsanierung 117

Kamin spart Energie 118

Bedarfslüftung 120

Treppe aus dem Keller 121

4 Massivbauweise

Massivbauweise 123

Planziegel 129

Sturzelemente 133

Zweischalenmauerwerk 135

Massivdecken 137

1 Inhaltsverzeichnis

2 www.unserhaus.at

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Page 5: Unser Haus 2011

5 Holzbauweise

Holzbauweise 141

Blockhausbauweise 149

Holzrahmenbauweise 151

Holzdecken 152

Dachstuhl 152

Aufsparrendämmung 157

Vollsparrendämmung 158

Dachausbau im Althaus 163

Oberste Geschoßdecke 164

6 Dach

Dachneigungen 165

Dachkonstruktionen 166

Dachdeckungen 170

Dachstein 172

Solardach 173

Aluminium, Kupfer 174

Faserzement, Tondachziegel 175

Das begrünte Dach 176

Das Fenster fürs Dach 178

7 Fenster

Was Fenster können müssen 180

Fenstermontage 187

Holz-Alufenster 190

Fenster und Türen aus Aluminium 191

Wintergarten 192

Fenstertausch 193

Passivhaus-Haustüre aus Holz/Alu 194

Innentüren und Zargen aus Holz 195

8 Sonnen- und Wetterschutz

Beschattung 196

Rollladen 198

Markisen 199

Wintergartenbeschattung 202

Jalousien 202

9 Moderne Haustechnik

Installationen 205

Komfortlüftung 206

Trinkwasser 212

Hausabfluss 215

Grauwassernutzung – Wasserrecycling 216

Regenwassernutzung 218

Warmwasserbereitung 220

Sanitärinstallation 222

Ihr Finger als Schlüssel 224

Zentrale Staubsaugeranlage 226

Wäscheabwurfschacht 232

1Inhaltsverzeichnis

www.unserhaus.at 3

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Page 6: Unser Haus 2011

Zentrale Staubsauganlagen mit Funkfernbedienung 234

Elektro-Installation 236

Energiesparen am und im Haus 237

Der persönliche Energieträger 240

Die Sonne nutzen lohnt sich 241

Fotovoltaik 242

Solare Warmwasserbereitung 245

Planung von Solaranlagen 248

Heizen mit Wärmepumpen 249

Holzwärme - Holzpellets 256

Kachelofen 262

Erdgas 264

Die moderne Ölheizung 269

Direkte Elektroheizung 272

Niedertemperatur Heizsysteme 274

10 Innenausbau

Allgemeines 280

Innenputz 281

Estrich 283

Ausmalen 286

Tapeten 289

Verlegen von Fliesen 292

Bodenbeläge 294

Treppe im Haus 297

Trockenbau 298

11 Fassade

Allgemeines 308

Außenputz (Werkputzmörtel) 309

Wärmedämmverbundsystem (WDVS) 311

Mauerwerkstrockenlegung 320

12 Garten

Außenanlagen und Garten 321

Entwässerungsrinnen, Hofablauf 326

Rasenwabe 327

Licht im Garten 327

Betonsteine 329

Biotop und Schwimmteiche 331

13 Anhang

Stichwortverzeichnis 332

Internetadressen 335

Impressum 336

1 Inhaltsverzeichnis

4 www.unserhaus.at

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Page 7: Unser Haus 2011

Der Neubau oder die Sanierungeines Einfamilienhauses ist eingroßes Unterfangen. So groß,dass niemand ein solches Vorha-ben aus eigener Tasche bezahlenkann. Daher müssen Wege derFinanzierung gefunden werden.Neben der direkten Finanzierungüber Darlehen sind die Zuschüs-se und Förderungen, die die Bun-desländer und auch der Bund un-ter den verschiedensten Namengewähren, dabei eine nicht zuunterschätzende Hilfe. Bei vielenFörderungen handelt es sich umZinszuschüsse zu dem Darlehen,einige Unterstützungen werdenals Pauschalbeträge bezahlt.Wichtig ist, daran zu denken,dass es nicht nur Förderungenfür die eigentliche Errichtung ei-nes Hauses gibt, sondern zahlrei-che Unterstützungen zur Förde-rung energiesparender Maßnah-men, wie dem Einbau von wär-medämmenden Fenstern,Biomasseheizungen, Solar- undPhotovoltaikanlagen und vielesmehr. Diese Zuschüsse könnenauch bei der Entscheidung, obdie umfassende Sanierung einesbestehenden Hauses in Angriffgenommen werden soll, helfen.

Die Entscheidung zum Bau oderzur Sanierung eines Hauses kannerst getroffen werden, wenn dieFinanzierung gesichert ist und

Klarheit über die Fördermöglich-keiten und Zuschüsse besteht.Nehmen Sie sich daher ausrei-chend Zeit und beginnen Sie erstmit dem Bauen, wenn jedeskleinste Detail geklärt, entschie-den, ausgearbeitet und kosten-mäßig erfasst ist. Das kann einJahr und länger dauern. DreiSchritte führen zum Ziel: 1. Die richtige Einschätzung und

Ermittlung der Gesamtkosten 2. Ein Finanzierungsplan, der aus

einem Mix von verschiedenenFinanzierungsmöglichkeitenbesteht

3. Die Erstellung eines Haushalts-budgets, um zu prüfen, ob diemonatliche Belastung auch ge-deckt ist

Eigenheimförderungen

Ein wesentlicher Teil des Finan-zierungsplans ist die Klärung, obund wie viel Förderung Sie fürden Bau oder die Sanierung IhresEigenheims bekommen können.Grundsätzlich hat jeder österrei-chische Staatsbürger, der Eigen-tümer oder Miteigentümer einerLiegenschaft ist, das Recht, umWohnbauförderung anzusuchen.Das gleiche gilt für EU-Bürger, diein Österreich eine Liegenschaftbesitzen. Allerdings beschränktsich die Förderwürdigkeit auf den

Hauptwohnsitz. Sie gilt nicht fürein Wochenendhaus.

Zuständig für die Wohnbauförde-rung sind die einzelnen Bundes-länder. Es gibt mehrere Formender Förderung: Entweder als ein-maliger, nicht rückzahlbarer Bau-kostenzuschuss, als Annuitäten-und Zinsenzuschuss oder alsgünstiges Darlehen. Wichtig: DieHöhe der Förderung, aber auchdie Einkommensgrenzen sind jenach Bundesland unterschied-lich. Auskunft geben die Bera-tungsstellen der jeweiligen Lan-desregierungen auf ihren Web-seiten.

Gefördert werden außerdemenergiesparende und umwelt-freundliche Maßnahmen beimBau oder der Sanierung von Ein-und Zweifamilienhäusern, wie dieErrichtung eines Passivhauses,die Verwendung ökologischerBaustoffe, der Einsatz von erneu-erbaren Energieträgern wie So-larthermie, Photovoltaik oderWärmepumpen zur Energiege-winnung oder die thermische Sa-nierung.

1Erste Schritte

www.unserhaus.at 5

Förderungen

Beratungsstellen der Bundesländer zum Thema Wohnbauförderung: Wien: www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung/NÖ: www.noe.gv.at/Bauen-Wohnen/Bauen-Neubau/Eigenheimfoerderung.htmlBurgenland: www.e-government.bgld.gv.at/wbf/Steiermark: www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/10007OÖ: www.wohnbaufoerderung-neu.atSalzburg: www.salzburg.gv.at/themen/bw/bw-wohnenKärnten: www.wohnbau.ktn.gv.at/142952_DETirol: www.tirol.gv.at/themen/bauen-und-wohnen/wohnbaufoerderungVorarlberg: www.vorarlberg.at/vorarlberg/bauen_wohnen/wohnen/wohnbaufoerderung/start.htm

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Page 8: Unser Haus 2011

Die größte private Investitionist mit der Schaffung vonWohnraum verbunden. ImDurchschnitt wendet man der-zeit für ein Einfamilienhaus mit135 m2 Wohnfläche ohneGrundkosten je nach Eigenlei-stung, Qualität sowie Ausstat-tung bis zu € 300.000,- auf.Wenn die Miete monatlich€ 800,- oder mehr beträgt,sollte man nachrechnen, ob einEigenheim sich rechnet, odersogar günstiger ist.

Da die wenigsten von uns so be-gütert sind, dass sie für diese Anschaffung keine Fremdfinan-zierung benötigen, stehen diemeisten Hausbauer/innen vor ei-nem großen Finanzierungspro-blem.

Ermittlung der Gesamtkosten

Am Anfang denkt man bei denKosten nur an die Baukosten.Dass es sich dabei aber nicht umdie Gesamtkosten eines Baupro-jekts handelt, wird jedem klar,der damit beginnt die nachste-henden Kosten für sein Bauvor-haben im Detail zu betrachten.

● Grundkosten

● Bis zu 15% Nebenkosten ausdem Grunderwerb

● Baureifmachung (Bäume fäl-len, alte Bauwerke abreißen,Grundstück einebnen usw.)

● Aufschließungskosten der Ge-meinde für die Infrastruktur(Straße, Kanal usw.)

● Planungskosten (Architektoder Baumeister)

● Anschlussge bühren (Gas,Nah- oder Fernwärme, Strom,Wasser, Kanal, Telekommuni-kation, Kabel TV, Internetusw.)

● Die eigentlichen oben er-wähnten Baukosten

● Außenanlagen (Garten, Ein-friedung, Terrassen, Treppen,Wege, Pool usw.)

● Einrichtungskosten, da norma-lerweise nicht alle Möbel mit-genommen werden können

● 15% Prozent Reserve für Un-vorhergesehenes (Grundwas-ser, Felsen, bessere Ausstat-tung bei Bodenbelägen, Bade-zimmer, in der Küche usw.)

Um die Kosten- und Finanzie-rungssituation nachhaltig durch-dringen und erfassen zu können,ist es unter Umständen hilfreichmit Experten einen Finanzie-rungsplan aufzustellen. Nachfol-gend sind die wichtigsten Punk-te, welche dabei zu beachtensind, aufgelistet.

Ausgewogener Finanzierungsplan● 30% Eigenmittel (Verkauf der

alten Wohnung, Sparbücher,Wertpapiere usw.)

● Wohnbau-, Energiespar- undÖkoförderung

● Gemeindeförderung

● AK-Darlehen oder Zuschuss● Bauspardarlehen● Versicherungssparen und

Finanzierung● Fremdwährungskredit● Bankdarlehen

Steht der Finanzierungsplan fest,wird die monatliche Gesamtrück-zahlung ermittelt und mit demfrei verfügbaren Einkommen ver-glichen. Bei einigen Formen, z.B.Wohnbauförderung, ist eine halb-jährige Rückzahlung vorgesehen.Für den Finanzierungsplan wirddiese auf monatliche Beträgeumgelegt.

Frei verfügbares Einkommen

Dieses ergibt sich aus dem regel-mäßigen, monatlichen Netto-Fa-milieneinkommen sowie sonsti-gen wiederkehrende Einnahmen(Familienbeihilfe, Unterhaltszah-lungen usw.), ohne 13. und 14.Gehalt sowie nicht regelmäßigwiederkehrenden Sonderzahlun-gen abzüglich:– Wohnungs- und Betriebskos-

ten: Energie (Gas, Strom), Hei-zung, öffentliche Abgaben(Kanal, Wasser, Müllabfuhretc.), laufende Erhaltung

– ORF, Telefon, Handy, Internet– Kfz-Kosten bzw. Kosten für

öff. Verkehrsmittel– Personen- und Sachversiche-

rungen (Ab-, Erleben, Unfall,Krankheit, Vorsorge, Rechts-schutz, Haftpflicht Eigenheim,Haushalt)

– Rechtlich begründete Ver-pflichtungen wie z. B. Unter-halt, Alimente, Leibrente

Unser Tipp!Drei Schritte

führen zum Ziel:Genaue Ermittlung der Gesamtkosten

Ausgewogener FinanzierungsplanFrei verfügbares Haushaltsbudget

1 Erste Schritte

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Finanzierung

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Page 9: Unser Haus 2011

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Page 10: Unser Haus 2011

– Sonstige regelmäßige, unver-zichtbare Ausgaben wie Kin-dergarten, Schulgeld

– Bestehende Ratenverpflich-tungen (Darlehen, Kredit, Leasing)

– Neue Ratenverpflichtungen(Tilgungsverpflichtungen dergegenständlichen Finanzie-rung)

– Standard-Lebenshaltungs -kosten (Ernährung, Kleidung,Rauchen, Hobbys, Kultur, Kos-metika, Zeitschriften etc.)

Monatlicher Überschuss/Fehlbetrag

Wenn sich ein ausreichend hohesund sicheres, frei verfügbaresEinkommen zur ordnungsgemä-ßen Bedienung der Kredite ergibt,sollte die Hausbank den Kredit-antrag positiv beurteilen.

Der ausgewogene Finanzierungsplan

Der ausgewogene Finanzierungs-plan sieht einen „Finanzierungs-mix“, der aus folgenden Finanz-mitteln bestehen kann, vor:● Eigenmittel● Wohnbauförderung● AK-Darlehen und Annuitäten-

zuschuss● Bauspardarlehen● Versicherungssparen● Fremdwährungskredit● Bankdarlehen

Eigenmittel

Als Faustregel gilt, dass der Bau-herr über 30% Eigenmittel verfü-

gen sollte. Aber wer hat schon injungen Jahren € 75.000,- ge-spart? Daher begnügen sich vieleBanken mit 20% Eigenmittel alsunterste Grenze. Dabei wird jederFall individuell betrachtet und dasendgültige Erfordernis an Eigen-mitteln auch vom Einkommen undden Sicherheiten abhängig sein.

Üblicherweise werden Eigenmit-tel in folgender Form vorhandensein und von den Banken als sol-ceh anerkannt:● Guthaben auf Sparbüchern● Ansparleistungen bei Bau-

sparverträgen● Wertpapiere● Grundstücke und Immobilien● Goldmünzen, Diamanten,

Schmuck usw.

Zu den Eigenmitteln zählen aberauch die zu erwartenden Erlöseaus dem Verkauf der bisherigenWohnung.

AK-Darlehen und Annuitätenzuschuss

Auch die Arbeiterkammern för-dern die Wohnraumschaffung,wobei es keine einheitliche Rege-lung für ganz Österreich gibt.

Wenn Sie AK-Mitglied sind, soll-ten Sie direkt bei Ihrer zuständi-gen Arbeiterkammer anrufen undeine persönliche Auskunft einzu-holen.

Normalerweise besteht die För-derung der Arbeiterkammer in ei-nem Annuitätenzuschuss, aberauch eine direkteVergabe von Dar-lehen kann erfol-gen. Auf jedenFall ist es erfor-derlich, dass manMitglied der Ar-beiterkammer ist.

Infos und Rufnummern unter: http://www.arbeiterkammer.at

Bauspardarlehen

Über 5,2 Mio. Österreicher habeneinen Bausparvertrag. Das Bau-sparen zählt daher nach wie vorzu den beliebtesten Sparformenin Österreich. Es bietet folgendeNutzen:

In der Ansparphase kommt zuden Zinsen die staatliche, kapi-talertragssteuerfreie Bausparprä-mie, die an die Sekundärmarkt-rendite gekoppelt ist und jeweilsam 30. 11. für das folgende Jahrneu bekannt gegeben wird.

Beim Abschluss des Vertragesund nach einer entsprechendenAnsparleistung erwirbt man dasAnrecht auf ein zinsgünstiges,langfristiges Darlehen.

Die Wartezeit beträgt derzeit 18bis 36 Monate (je nach Nachfra-ge und Verfügbarkeit von Bau-spargeldern), es gibt jedoch dieMöglichkeit eines Zwischendarle-hens.

Die Darlehenshöhe beträgt 70%des Verkehrs wertes der Liegen-schaft, maximal € 150.000,– proPerson (für alle Bauspardarlehenzusammen, auch wenn es sichum verschiedene Bausparkassenhandelt), Paare erhalten bis zu€ 300.000,–.

Die Laufzeit beträgt bis zu 30Jahre.

Als Faustformel gilt, dassdie Rückzahlungsverpflich-tungen in der Regel 30% des Familieneinkommens nicht

übersteigen sollten.

1 Erste Schritte

8 www.unserhaus.at

Unser Tipp!Achten Sie beim Zwischendarlehen auf

die angebotenen Zinssätze und Laufzei-

ten bis zur Zuteilung. Die Banken berech-

nen die Zinsen nicht vom ausgezahlten

Darlehensbetrag, sondern meist von

der höheren Vertragssumme.

UH-K01-001-019 07.01.11 05:44 Seite 8

Page 11: Unser Haus 2011

1Erste Schritte

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Der Zinssatz ist nach oben mit6% limitiert.

Mindestens 1/3 der Darlehens-summe muss an Eigenmittelnvorhanden sein, oder durch einenanderen Kredit aufgebracht wer-den.

Ein Bauspardarlehen kann ver-wendet werden für:● Kauf eines Baugrundes, Hau-

ses oder einer Eigentums-wohnung

● Grund- und Eigenmittelanteilbei Miet- und Genossen-schaftswohnungen

● Neubau eines Wohnhauses● Zu- und Umbauarbeiten (Auf-

stockung, Dachbodenausbau,Wintergarten, Loggia/Balkon-verglasung)

● Energiesparende Maßnahmen(Wärmedämmung, Fernwär-meanschluss, Ein- bzw. Um-bau von Heizungs- und Solar-anlagen, Wärmepumpen, Ka-chelöfen, Austausch von Fen-stern oder Türen)

● Sanierungsarbeiten (Trocken-legung von Mauern, Erneue-rung von Gas-, Wasser- undElektroleitungen, Erneuerungder Fassade)

● Modernisierungsarbeiten (Ein-bauküche, Bad, Parkettböden)

● Wellness-Einrichtungen (Sau-na, Fitnessraum)

● Sicherheitseinrichtungen (Tü-ren, Alarmanlage, Rollläden)

● Ablösezahlungen (Scheidung,Erbschaft)

● Rund ums Haus (Einfriedun-gen, Wege, Terrassen, Garage,Schwimmbecken)

Versicherungssparen und Finanzierung

Vorsorgen für die Pension istheute ein Hauptmotiv für den Ab-

schluss einer Lebensversiche-rung. An einen Hausbau wird da-bei in der Regel zunächst nichtgedacht. Wenn dann aber nacheinigen Jahren der Wunsch nacheinem Eigenheim in die Tat um-gesetzt werden soll, stößt manbei der Suche nach Eigenmittelnsicher auch auf die vorhandeneLebensversicherung. Eine guteMöglichkeit das in der Lebens-versicherung steckende Kapitalfür eine Finanzierung zu nutzenbesteht in der Wahl eines endfäl-ligen Darlehens. Dabei werdenbeim Darlehen nur die Zinsen be-zahlt.

Die Tilgung des Kapitals erfolgtdann aus dem Erlös der Lebens-versicherung. Die bereits vergan-gene Ansparzeit verkürzt dabeidie benötigte Laufzeit für dasDarlehen und ergibt so eine nichtunbeträchtliche Zinsenersparnis.Gleichzeitig bleibt der Versiche-rungsschutz aufrecht, gerade beider Finanzierung des Eigenheimsein wichtiger Faktor.

Fremdwährungskredit

Beim Fremdwährungskredit wirdnicht ein Darlehen in EURO, son-dern in einer fremden Währung,z. B. in Schweizer Franken aufge-nommen. Laufzeiten sind bis zu25 Jahren möglich. Der Grund fürdie Aufnahme eines Fremdwäh-rungskredites liegt hauptsächlichim niedrigerenZinsniveau der betreffen-den Länder.Fremdwäh-rungskreditewerden in derRegel als end-fällige Krediteaufgenommen.Das heißt,

dass die Kapitaltilgung durch einparallel angespartes Veranla-gungsprodukt erfolgt. Als Veran-lagungsprodukte dienen Lebens-versicherungen oder Investment-fonds.

Diese Finanzierungsform birgt je-doch nicht unerhebliche Riskenin sich:● Zinsrisiko

CHF – Zinsen steigen● Währungsrisiko

CHF – Kurs steigt● Ansparrisiko

Ansparzinsen sinken

Das Zinsrisiko ist dabei sicherdas geringste Risiko, wenn eskeinen Zinsvorteil mehr gibtwechselt man eben wieder inden Euro.

Wesentlich größer ist das Wäh-rungs- bzw. Wechselkursrisiko.Dazu ein Beispiel: Wer im August1992 einen Fremdwährungskre-dit in Höhe von EUR 100.000,- injapanischen YEN zum Kurs von170,15 aufgenommen hat, derhatte im Oktober 2000 einenSchuldsaldo von ca.EUR 183.500,- offen. So günstigkonnten die Zinsen nicht sein,damit sie dieses Währungsrisikowettmachen können.

Nicht unerheblich ist auch dasAnsparrisiko, vor allem bei bör-sennahen Ansparprodukten, die

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UH-K01-001-019 07.01.11 05:44 Seite 9

Page 12: Unser Haus 2011

gerade in den letzten beiden Jah-ren massiv von den fallendenKursen betroffen waren.

Fremdwährungskredite sind da-her reine Spekulationsgeschäfte,die nur dann abgeschlossen wer-den sollten, wenn man bereit zurSpekulation ist und wenn man imErnstfall sofort auf einen EURO-Kredit umsteigen kann.

Bankdarlehen

Bei den Bankdarlehen gibt esvielfältige Gestaltungsmöglich-keiten mit fixem oder variablemZinssatz oder mit einer tilgungs-freien Anlaufzeit, in der nur dieZinsen bezahlt werden und da-durch gerade in der Bauzeit dieBelastung gesenkt werden kann.

Die Laufzeit kann bis zu 25 Jahrebetragen.

Eine grundbücherliche Sicher-stellung ist auch bei Bankdarle-hen üblich.

Sonstige Spesen

Bei der Finanzierung ist mit Ne-benspesen, die 5–6% betragenkönnen, zu rechnen. Dazu zähltdie Eintragung der Pfandrechteim Grundbuch, die staatlicheRechtsgeschäftsgebühr und dieein malige Bearbeitungsgebühr.

Die Verwirklichung des Traumsvom eigenen Heim beginntmeist mit dem Kauf einesGrundstückes oder einer Im-mobilie. Dass das nicht so ein-fach ist, weiß jeder, der so einVorhaben bereits einmal in An-griff genommen hat.Man hat oft klare Vorstellun-gen in Bezug auf den Standort,die Größe und den Preis, kanndiese Wünsche jedoch nurdann mit den Angeboten aufeinen Blick vergleichen, wennman ein genaues Anforde-rungsprofil erstellt. Dazu dientam besten eine Immobilien-checkliste.

Welche Punkte sind zu beachten:

Wenn man sich auf die Suchenach einem Grundstück oder ei-ner Immobilie begibt, ist folgendeVorgangsweise zu empfehlen:

1. Immobiliencheckliste

Bevor man sich auf die Suchenach einem Grundstück macht,sollte man eine Checkliste anle-

gen, in der alle wichtigen Anfor-derungen an das Grundstückfestgehalten werden. Man hatdann die Möglichkeit alle jeneGrundstücke in einem „Soll – Ist“Vergleich auszuscheiden, die einwesentliches Kriterium nicht er-füllen.

www.unserhaus.at/checklisten

2. Immobiliensuche imInternet

Die Suche nach Immobilien imInternet wird immer beliebter. Diegrößte Auswahl bieten Immobi-lienplattformen, mit zahlreichenObjekten von Immobilienkanzlei-en und Privatanbietern, ohneselbst Makler zu sein. Dadurchbekommt man eine objektiveAuswahl, die exakt auf die Wün-sche abgestimmt werden kann.

In aller Ruhe kann man sich vonzu Hause aus, anonym und be-quem, über die aktuelle Markt -situation informieren und Ange-bote vergleichen. Bei Bedarf kannman sich aber auch per Telefonoder per E-Mail sofort mit der ge-wünschten Kanzlei in Verbindungsetzen.

Unser Tipp!Machen Sie sich mit der

Sprache der Makler

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immobilienlexikon

1. Immobilien – Checkliste

2. Immobiliensuche im

Internet

3. Standort

4. Ideale Grundstücksgröße

und -form

5. Flächenwidmung

6. Infrastruktur

7. Optimale Parzellierung

8. Solare Gewinne

9. Sonnenwegschablone

10. Wärmeverluste

11. Bodenbeschaffenheit,

Grundwasser, Hangnei-

gung

12. Hochwasser, Lawinen,

Muren

13. Autobahn, Eisenbahn,

Überflugschneisen,

Hochspannungsleitung

14. Blick ins Grundbuch

15. Grundgrenzen, Teilungs-

plan

16. Parifizierung oder Nutz-

wertfestsetzung

17. Risiko des Miteigentums

18. Angemessener Kaufpreis

19. Kaufvertrag

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10 www.unserhaus.at

Kauf einer Immobilie

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Page 13: Unser Haus 2011

3. Standort

Sehr wichtig ist der Standort.Fast jeder von uns hat eine be-vorzugte Gegend in der er woh-nen möchte. Die Frage nach demkünftigen Domizil wird insbeson-dere von dem Freundeskreis undder persönlichen Einstellung, obman inmitten des gesellschaftli-chen Treibens, oder eher in derAbgeschiedenheit leben will, be-einflusst.

Wichtige Fragen, wie der täglicheWeg zur Arbeit, die Nahversor-gung, das nächstgelegene Ein-kaufszentrum, die Entfernungzum Kindergarten und zur Schu-le, die ärztliche Versorgung undApotheke, ein Theater oder Kino,müssen gründlich geprüft wer-den. Auch ohne Auto sollten dietäglichen Dinge des Lebens leichterledigt werden können.

4. Ideale Grundstücks-größe und -form

Für ein Einfamilienhaus liegt dieideale Grundstücksgröße zwi-schen 500 und 800 m2. Es gibtaber Gemeinden, die Teilungsbe-willigungen für Liegenschaftenerst ab 1.000 m2 erteilen, damitdie Bebauungsdichte nicht zuhoch wird. Grundstücke für Zwei-familienhäuser werden ab800 m2 aufwärts interessant.

Eine Sonderstellung nehmen Rei-henhäuser und der verdichteteFlachbau ein. Bei diesen Objek-ten liegen die Grundanteile zwi-schen 150 bis 300 m2. Aber nichtnur die Größe sondern auch diegeometrische Grundstücksformist für die Verwirklichung des ei-genen Bauvorhabens von beson-derer Bedeutung. Denn es müs-sen sämtliche Mindestabstände

von den Grundgrenzen und Bau-flucht- sowie Baugrenzlinien ge-mäß Bauvorschriften eingehaltenwerden.

Wenn beim Kauf einer Immobiliespäter auch An- und Zubautenoder Aufstockungen geplant sind,muss noch ausreichend Platz aufdem Grundstück sein bzw. sämt-liche Bauvorschriften (Abstände,Bebauungsdichte usw.) eingehal-ten werden.

5. Flächenwidmung

Wurde ein Gebiet in die engereWahl gezogen, sollte man auf derGemeinde den Flächenwid-mungsplan unbedingt einsehen.Der Baugrund muss in einemWohngebiet liegen und solltenicht an ein Gewerbe- oder einlandwirtschaftlich genutztes Ge-biet angrenzen, da es zur Lärm-und Geruchsbelästigung kommenkann. Auch eine Bahnlinie,Schnellstraße, Hochspannungs-leitung usw., sollten gemiedenwerden.

Neben dem Flächenwidmungs-plan sind die Bebauungsbestim-mungen, mit denen die bebauba-re Fläche, die Höhe des Objektes,die Dachneigung und Ausrichtungfestgelegt werden, sehr wichtig.Die Bebauungsbestimmungenliegen in den Gemeinden auf, inWien muss man um deren Be-kanntgabe ansuchen.

6. Infrastruktur

Ein sehr wichtiger Punkt ist, obdie notwendige Infrastruktur be-reits vorhanden ist oder ob esnoch Jahre dauert, bis dasGrundstück entsprechend aufge-schlossen sein wird.

Insbesondere geht es dabei umdie Straße, die während der Bau-phase bereits vorhanden seinmuss, damit die Baustoffe ange-liefert werden können, das Was-ser, den Kanalanschluss, denelektrischen Strom, das Telefonund vielleicht um einen etwaigenEnergieträger.

Sind diese Einrichtungen teilwei-se nicht vorhanden, so muss mansich selbst darum kümmern,auch wenn die Gemeinde dafürkeine Mittel bereitstellt. Das Bau-en in dieser Gegend könntedurch das Fehlen der Infrastruk-tur sehr teuer werden. Auch dieFrage der Müllabfuhr und derSchneeräumung ist zu klären.

7. Optimale Parzellierung

Grundlage für das „Bauen mit derSonne“ ist eine Parzellierung, dieauf den Verlauf der Sonne Rück-sicht nimmt. Das heißt, dass dasHaus mit seinen Wohnräumenziemlich genau nach Süden ori-entiert und der Nachbar in einerSiedlung für Einfamilienhäuseretwa 20 m entfernt sein muss.Dazu ist es erforderlich, dass dieStraße ungefähr in Ost-West-Richtung verläuft. Mit einem ent-sprechenden Bebauungskonzeptwerden die Häuser so angeord-net, dass keine gegenseitige Be-schattung auftritt und der Stra-ßenlärm von den Gärten fernge-halten wird.

Entwickelt wurde dieses Konzeptvom Leiter der NÖ Gestaltungs-akademie, Herrn DI Peter Obleser.In der Zwischenzeit gibt es in NÖbereits fünf Gemeinden, die nachdiesem Konzept parzelliert habenund entsprechend sonnenopti-

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Page 14: Unser Haus 2011

mierte Grundstücke für normaleGebäude bis hin zum energieop-timierten Niedrigenergiehaus mithöchster Wohnqualität anbieten.

Nähere Informationen unter02742/9005 15656.

8. Solare Energiegewinne

Wenn die Liegenschaft exaktnach Süden ausgerichtet ist, daseigene Gebäude nicht durch hoheBäume, Berge oder Nachbarob-jekte beschattet wird und nichtzu viele Nebeltage im Winter ge-geben sind, kann man bis über30% der benötigten Heizenergienur mithilfe der passiven Nutzungder Sonnenenergie, durch großeGlasflächen im Süden, gewinnen.

Voraussetzung dazu ist, dass ent-sprechend große speicherwirksa-me Massen (Massivbauweise) imHaus vorhanden sind, damit dieRaumluft durch die Sonnenener-gie nicht unerträglich heiß aufge-heizt wird und man auch in denWintermonaten die Beschattungunter Tags herunterfahren muss.

9. Beschattung des eigenen Hauses

Bevor man ein Grundstück kauft,sollte man die Beschattung imWinter durch Hindernisse wie ho-he Bäume, Gebäude oder Bergeunbedingt ermitteln, wenn mansolare Energiegewinne nutzenmöchte. Dazu gibt es drei Metho-den.

Beschattungsdiagramm vomArchitekt

Die genaueste Methode prakti-ziert der Solararchitekt, der mitseiner Kamera und einer Sonnen-

wegschablone aus Kunststoff, dieSilhouette der gegenüberliegen-den Hindernisse fotografiert.

Anschließend werden die Fotos inein Beschattungsdiagramm ein-getragen und ausgewertet.

Alle Hindernisse, die über der Li-nie vom 21. Dezember sichtbarsind, werden im Winter einenSchatten auf das eigene Hauswerfen.

Aufgrund der Uhrzeit auf derSchablone, kann man genau fest-stellen, in welchen Monaten undin welcher Zeit die Sonne nicht aufdas eigene Haus scheinen wird.

Bei dem konkreten Beispiel siehtman, dass das eigene Hausdurch das Nachbargebäude imDezember von 10.00 Uhr bis14.00 Uhr und im November/Ja-nuar von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhrbeschattet sein wird. Erst vonFebruar bis Oktober fällt keinSchatten mehr auf das eigeneHaus.

Sonnenwegschablone

Unter „Unser Haus“ Onlinewww.unserhaus.at haben wir ei-

1 Erste Schritte

12 www.unserhaus.at

Grafik: Achitekt Treberspurg

Beschattungsdiagramm, Architekt Treberspurg

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Page 15: Unser Haus 2011

ne Solarschablone für denSelbstbau in der Größe von A3(42,0 x 29,7 cm) als Pdf-File hin-terlegt. Der Pfad lautet:

www.unserhaus.at/downloads

Für den Bau der Sonnenweg-schablone benötigt man eine A3-Kopie von der Solarschablone aufeiner durchsichtigen Folie (machtjede Kopieranstalt), eine halbeScheibe aus Holz mit 25 cmDurchmesser sowie etwas Ge-schick zum Basteln.

Wenn man durch diese Schablo-ne genau nach Süden (aber nichtin die Sonne!) blickt, wird manjene Hindernisse erkennen, dieüber der Linie vom 21. Dezemberliegen und daher im Winter einenSchatten auf das eigene Hauswerfen werden.

Achtung: Die Beschattung gilt im-mer nur für den jeweiligenStandort. Vom Dach wird die Si-tuation eine ganz andere sein,wenn man 6 bis 7 Meter höher steht.

Blick unter 20° in die Höhe

Am einfachsten und schnellstenkann man feststellen, ob gegen-überliegende Hindernisse ein Problem darstellen werden, in-dem man genau nach Südenblickt und die Hand unter etwa20° in die Höhe hält.

Alle Hindernisse, die über derHand zu sehen sind, werden imWinter ein Hindernis für die Nut-zung der solaren Energie darstel-len.

10. Wärmeverluste

Zu vermeiden sind insbesondereKuppenlagen oder aber auchKaltluftseen, weil die Norm – Au-ßentemperatur im Winter 2 bis 3°C unter der ortsüblichen Tempe-ratur liegt.

Noch dramatischer wirkt derWind, wenn das Haus in einer ex-ponierten Lage liegt und ständigStürmen ausgesetzt ist. Wirdnicht auf die Winddichtheit ge-achtet, können die Energieverlus-te viermal so hoch sein als in ei-ner windgeschützten Lage.

Von großer Bedeutung ist auchdie Bauweise. Frei stehende Ein-familienhäuser weisen bis zu42% mehr an Wärmeverlustenauf als jene in gekuppelter Bau-weise wie z.B. Reihenhäuser.

11. Bodenbeschaffen -heit, Grund wasser,Hangneigung

Ein wichtiger Faktor ist die Bo-denbeschaffenheit und die Höhedes Grundwasserspiegels. Kostetein normaler Aushub für ein Ein-familienhaus ca. EUR 6000,–, sokostet das Sprengen des Kellersetwa das Dreifache. Trifft manauf Grundwasser, so ergebensich Mehrkosten von ca. EUR15.000,– nur für das Einschlagender Spundwände. Bei Aufschüt-tungen von alten Deponien, sindgroße Gefahren durch Setzungenund durch Deponiegase gegeben.Ideal zum Bauen sind die Boden-klassen 3, 4 und 5 (siehe KapitelAushub). Informationen über dieBodenbeschaffenheit erhält manbei der Gemeinde, bei Nachbarnoder von einem orts ansässigenErdbauunternehmen, das am

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Solarschablone, Architekt Treberspurg Grafik: Unser Haus

UH-K01-001-019 07.01.11 05:44 Seite 13

Page 16: Unser Haus 2011

besten ein ca. 3 m tiefes Lochgräbt.

Aber auch die Hangneigung ist zuberücksichtigen, denn diese kannzusätzliche Kosten für Hangsi-cherungen und Stützwände imZuge des Bauvorhabens verursa-chen.

Bodenklassen siehe ÖNORM B 2205 Erdarbeiten -Werkvertragsnorm

Baugrundarten siehe ÖNORM B 4430 Teil 1 ZulässigeBelastungen des BaugrundesFlächengründungen

12. Hochwasser, Lawinen, Muren

Die Hochwasserkatastrophen En-de der 90er Jahre zeigen, wiewichtig es ist, auf die Lage desGrundstückes zu achten. Auchdie Gefahren von Muren und La-winen, die jedes Jahr in densel-ben Gegenden abgehen, solltenbedacht werden. Die Eingriffe desMenschen in die Natur haben sogravierende Veränderungen zurFolge, dass wir solchen Naturka-

tastrophen immer öfter ausge-setzt sein werden.

Wenn man keine andere Mög-lichkeit hat und in einem gefähr-deten Gebiet bauen muss, dannsollte man unbedingt die Massiv-bauweise wählen und spezielleSchutzmaßnahmen wie z.B.Schutzmauern, spezielle Fenster-läden aus Aluminium usw. vorse-hen.

13. Autobahn, Eisen-bahn, Überflug-schneisen,Hochspannungs -leitung

Lärm stellt eine unangenehmeUmweltbelastung der Zivilisationdar. Der permanente Einfluss aufden Menschen, kann zu organi-schen Erkrankungen führen. Ähn-lich stellt sich die Situation beiHochspannungsleitungen in derNähe dar. Es ist bekannt, dassmagnetische Wechselfelder dasHerz – Kreislaufsystem des Men-schen beeinflussen, die Auswir-kungen sind jedoch noch unklar.Auch wenn die zu erwartenden

Feldstärken in der unmittelbarenUmgebung der Hochspannungs-leitung nicht allzu hoch sind, sosollte nach dem Vorsorgeprinzipdie Gegend gemieden werden.

14. Blick ins Grundbuch

Wenn der Kauf eines bestimmtenGrundstücks in Frage kommt, istder nächste Schritt die Besor-gung des Grundbuchauszugesbeim zuständigen Grundbuchamtim Bezirksgericht. Darin findetman folgende Daten:● A-Blatt: Grundstück, Einlage-

zahl, Grundstücksnummer,Fläche, Adresse

● B-Blatt: Eigentümer● C-Blatt: Belastungen,

Veräußerungsverbote, Servitute usw.

Achtung: Wurde eine Eintragungins Grundbuch vom Gericht be-schlossen, aber vom Grundbuch-samt noch nicht durchgeführt, soscheint dieser unerledigte Akt als„Plombe“ auf dem Grundbuch-auszug auf. Es ist wichtig diesePlombe zu beachten, da sich da-

1 Erste Schritte

14 www.unserhaus.at

Grafik: Unser Haus Foto: Amt der NÖ Landesregierung, St. Pölten

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Page 17: Unser Haus 2011

hinter eine Geschäft verbergenkann, das einen Kauf verhindernkönnte.

15. Grundgrenzen, Teilungsplan

Wie komplex die neue Grund-buchsordnung sein kann, zeigtder Teilungsplan. Als Vermes-sungsurkunde sichert er dasRecht, ein Grundstück zu bebau-en und ist somit Grundlage fürdie Bauplatzschaffung und Bau-bewilligung.

Zur Erlangung der Baubewilli-gung auf dem Bauplatz musstedie im Eigentum des Bauherrnbefindliche gelb gefärbte Fläche(2) unentgeltlich an die Gemeindeabgetreten werden.

Außerdem mussten die rosa ge-färbte Fläche (3) sowie die gelbgefärbte und schraffierte Fläche(4) bis zur Straßenmitte von derGemeinde erworben und letztereFläche ebenfalls unentgeltlichwieder an die Gemeinde abgetre-ten werden. Daraus erkennt mandie Verantwortung der Zivilgeo-meter.

16. Parifizierung, Nutz-wertfestsetzung

Unter der Parifizierung verstehtman die anteilsmäßige Begrün-dung von Wohnungseigentum imGrundbuch. Besondere Bedeu-tung hat die Parifizierung unteranderem bei der nachträglichenWohnraumschaffung, zum Bei-spiel im Zuge von Dachgeschoß-ausbauten durch einen neuenMit eigentümer.

Der erste Schritt ist die Nutzflä-chenbestimmung nach Naturma-ßen oder aufgrund von behörd-lich genehmigten Bauplänendurch den Zivilgeometer.

Der Nutzwert eines Objektes er-gibt sich durch Summierung dereinzelnen Nutzwerte. (Regelnutz-wert x der Nutzfläche der einzel-nen Teil flächen)

Aufgrund der anteilsmäßigenNutzwerte werden die Grundan-teile im Grundbuch eingetragen.

17. Risiko des Miteigentums

Wohnungseigentum ist untrenn-bar mit einem Miteigentumsanteilan einer Liegenschaft verbunden.

Daraus ergeben sich Verpflich-tungen und Risiken, deren Aus-wirkungen nur sehr schwer ab-zuschätzen sind.

Risiken können sich beim Kauf,bei der Errichtung und Nutzungeiner Eigentumswohnung erge-ben.

Insbesondere kann es zu Nach-forderungen kommen, wenn dieveranschlagten Kosten nicht aus-reichen oder wenn Treuhandgel-der zweckwidrig verwendet wur-den.

Während der Nutzungsphasekann es entweder zur solidari-schen oder zur anteilsmäßigenHaftung kommen, wenn ein Mit-eigentümer mit seinen Zahlungenin Verzug gerät.

18. AngemessenerKaufpreis

Der Kaufpreis von einem Grund-stück hängt von der Lage unddem Zustand der Liegenschaftab. Um die Angemessenheit desKaufpreises zu überprüfen kannder Käufer:● Ähnliche Objekte in Ihrer

Nachbarschaft im Internet su-chen. Oft erfolgen die Immo-bilienverkäufe in unmittelba-rer Umgebung mit bis zu 20%Nachlass.

● Im Immobilien – Preisspiegel,der Bundesinnung der Immo-bilien- und Vermögenstreu-händer nachsehen.

● Eine Auskunft bei einem Mak-ler, den Nachbarn und auf derGemeinde einholen.

● Ein Schätzgutachten von ei-nem gerichtlich beeidetenSachverständigen erstellenlassen.

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Grafik: Zivilgeometer Dr. Pfleger, Wien

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Page 18: Unser Haus 2011

● In Wien beim Institut für Stadtplanung und Re-gionalforschung an der TU/Wien eine Kurzbewer-tung vornehmen lassen.

Bei einer Immobilie ist die Ermittlung des Verkehrs-wertes nicht so einfach und sollte daher von einemSachverständigen gemacht werden.

Grundsätzlich setzt sich der Schätzwert aus zweiPositionen zusammen. Erstens dem Grundwert undzweitens dem Wert des Gebäudes.

Bei der Ermittlung des Grundwertes geht der Sach-verständige so wie oben beschrieben vor, wobei ersich die tatsächlich erzielten Werte aus dem Grund-buch holt indem er laufend in zahlreiche Notariats-akten Einblick nimmt.

Bei einem bebauten Grundstück wird ein Abschlagin der Höhe von 15 bis 20% vorgenommen, da jedeLiegenschaft durch ein Gebäude entwertet wird.

Die Bewertung des Gebäudes erfolgt aufgrund derWohnnutzfläche und/oder dem umbauten Raum zuderzeit aktuellen Werten wie z .B. ca. € 1700/m2

oder ca. € 600,–/m2. Je nach dem Alter des Gebäu-des wird dann eine entsprechender Anschlag ge-macht.

Eine andere Methode sieht die Ermittlung des Er-tragswertes des Objektes im Fall einer Vermietungvor. Sehr oft wird dann ein Durchschnitt aus mehre-ren Verfahren genommen um auf den angemesse-nen Kaufpreis zu kommen.

19. Kaufvertrag

Wurden alle Punkte gewissenhaft geprüft und sindder Käufer sowie der Verkäufer handelseins gewor-den, wird ein Kaufvertrag vom Notar oder vomRechtsanwalt des Käufers oder des Verkäufers er-richtet.

Der Notar oder der Anwalt wird den Kaufpreis, dender Käufer zu entrichten hat, bei der Vertragsunter-zeichnung in einer geeigneten Form z. B. durchÜberweisung auf ein „Anderkonto“, oder Übergabeeines nicht vinkulierten Sparbuches usw., zu treuenHänden übernehmen.

Bezüglich des Eigentumswechsels und der Ände-rung im Grundbuch wird der Notar bzw. der Anwaltwie folgt vorgehen:

●Vormerkung des Eigentumsrechtes des

Käufers im Grundbuch

●Rückzahlung etwaiger offener Darlehen bis

maximal zum Höchstbetrag gegen den

Erhalt von Löschungserklärungen

●Antrag auf Einverleibung der Löschung

sämtlicher Pfandrechte beim zuständigen

Bezirksgericht

●Anzeige beim Finanzamt für Gebühren und

Verkehrssteuern

●Überweisung der Grunderwerbssteuer

●Einverleibung des Eigentumsrechtes der

neuen Eigentümer und etwaiger neuer

Pfandrechte im Grundbuch

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Page 19: Unser Haus 2011

Gebäude tragen wesentlich zum weltweiten Ressourcen-verbrauch bei: So sind rund 25% der mineralischen Stoff-flüsse, 50% des Abfallaufkommens und beinahe 40% desEndenergieeinsatzes dem Baubereich zu zuordnen. Essind daher nachhaltige und energieeffiziente Bauweisennotwendig, um diesen Verbrauch zu mildern und eine Re-duktion der treibhausrelevanten Emissionen zu bewirken.

Die Basis für neue und nachhaltige Konzepte und Techno-logien für zukunftsfähige Gebäude soll durch Forschungund Entwicklung entstehen. Das Bundesministerium fürVerkehr, Innovation und Technologie (bmvit) initiierte da-her 1999 das Forschungs- und Technologieprogramm„Haus der Zukunft“, das auf zwei Bausteinen basiert: dassolare Niedrigenergiehaus und das Passivhaus. Zusätzlichmuss das „Haus der Zukunft“ ökonomische, ökologischeund soziale Anforderungen erfüllen, wie z.B. deutliche Re-duzierung des Energie- und Stoffeinsatzes, verstärkterEinsatz erneuerbarer Energieträger, erhöhte und effizienteNutzung nachwachsender Rohstoffe, Erhöhung der Le-bensqualität bei angemessenen Kosten.

Aufbauend auf den Ergebnissen aus „Haus der Zukunft“wurde 2008 das Folgeprogramm „Haus der Zukunft Plus“gestartet, mit dem die technologische Basis geschaffenwerden soll Gebäude von Energieverbrauchern zu Ener-gieerzeugern überzuführen („Plus-Energie-Haus“).

Bis 2010 wurden in den beiden Programmphasen siebeninhaltlich definierte und zielgerichtete Ausschreibungendurchgeführt. Von ca. 900 eingereichten Projekten wurdenungefähr 350 Projektanträge seitens bmvit mit rund 45Millionen Euro gefördert. Von großer Bedeutung sind vorallem die 26 Demonstrationsprojekte, die im Rahmen desForschungsprogramms realisiert werden konnten. Durchdiese Neubau- und Sanierungsprojekte konnten neueTechnologien sichtbar und fühlbar gemacht werden.

Eines dieser Demonstrationsprojekte ist das Büro- undAusstellungsgebäude in Böheimkirchen (NÖ): das „S-House“. In einem integrierten Gesamtkonzept wurden

bei diesem Gebäude alle Aspekte zur nachhaltigen Bau-weise berücksichtigt: Erfüllung des hohen Energiestan-dard der Passivhausbauweise, effiziente Nutzung solarerEnergie, Einsatz von Baustoffen aus nachwachsendenRohstoffen, problemlose Recyclierbarkeit aller eingesetz-ten Bauteile uvm.

Projekt: S-House, Nordfassade (Quelle: Grat)

Für die Umsetzung des gesamten Projektes war eine en-ge Zusammenarbeit von Forschung und Praxis notwen-dig. So wurden im Vorfeld Studien zum möglichen Einsatzvon nachhaltigen Rohstoffen im Baubereich durchgeführtund konkrete Konstruktionslösungen erarbeitet: Um einenwärmebrückenfreien Wandaufbau mit der Strohdämmungzu gewährleisten und eine nachträgliche Befestigungs-möglichkeit im Innenbereich zu ermöglichen, wurde spe-ziell für das S-House eine Strohschraube entwickelt.Durch die Verwendung von Biokunststoff kann diesesProdukt problemlos in den biologischen Kreislauf rückge-führt werden.

Das S-House dient als Informationszentrum für nachwach-sende Rohstoffe und Technologien. Der nationale als auchinternationale Wissenstransfer, der in der Programmaus-richtung von „Haus der Zukunft“ ein „Plus“ darstellt, wirdauch in diesem Projekt stetig vorangetrieben.

Das Forschungsprogramm konnte viele wesentliche Ent-wicklungen im Baubereich auslösen und unterstützen. EinBeispiel: zum Start des Forschungsprogramms im Jahr

1999 gab es in Österreich rund 40 Passiv-häuser – zehn Jahre später (Ende 2009) wa-ren es bereits über 6.800 Gebäude. Diesführte dazu, dass Österreich die höchstePassivhausdichte weltweit aufweist und ei-nes der führenden Länder in diesem Techno-logiebereich ist.

Weitere Informationen zum Programm undden Projekten finden Sie auf www.HAUSderZukunft.at

1Das Haus der Zukunft

www.unserhaus.at 17

Wie sieht das „Haus der Zukunft“ aus?DI (FH) Isabella Zwerger, DI Theodor Zillner,

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Abt. für Energie- und Umwelttechnologien

Programmstrategie „Haus der Zukunft“

UH-K01-001-019 07.01.11 05:44 Seite 17

Page 20: Unser Haus 2011

Grundbesitz-Haftpflichtversicherung

Diese Versicherung sollte sofort bei Kauf einesGrundstückes abgeschlossen werden. Sie schütztden Bauherrn gegen Schadenersatzforderungen, dieaus dem Besitz der Liegenschaft entstehen können,z.B. wenn jemand am glatten Gehsteig vor demGrundstück wegen mangelhafter Schneeräumungausrutscht.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:

● Ist ein Hausbau geplant, ist die Grundbesitz-Haft-pflichtversicherung Bestandteil einer Eigenheim-Bündelversicherung bzw. einer Rohbauversiche-rung.

● Wenn kein Hausbau geplant ist, sollte eine eigeneGrundbesitz-Haftpflichtversicherung abgeschlos-sen werden.

Bauherren-Haftpflichtversicherung

Die Bauherren-Haftpflichtversicherung schützt denHausbauer vor Schadenersatzforderungen, die ausder Planung und Errichtung seines Hauses entste-hen können. Voraussetzung ist, dass die Bauausfüh-rung einem behördlich konzessionierten Bauunter-nehmen übertragen wird.

Im Wesentlichen haftet der Bauunternehmer fürSchäden, die während der Bauausführung verur-

sacht werden. Für den Hausbauer bleibt aber einRestrisiko bestehen. Gemeint sind hier Forderungen,die aus dem Nachbarrecht entstehen können, wiezum Beispiel Schäden an benachbarten Gebäuden.

Bauwesen-Versicherung

Diese Versicherung kann vom Baumeister oder vomBauherrn vor Baubeginn abgeschlossen werden. DieBauwesenversicherung bietet weitreichendenSchutz und ersetzt alle unvorhersehbaren Schädenund Verluste an den versicherten Sachen, die wäh-rend der Laufzeit der Versicherung eintreten.

Als Versicherungssumme gilt die vertragliche Bau-summe zuzüglich des Wertes der vom Hausbauerbeigestellten Materialien und/oder erbrachten Leis-tungen. Im Schadenfall werden die Aufwendungenfür die Wiederherstellung der versicherten Sachen -abzüglich des vereinbarten Selbstbehalts und einerallfälligen Wertminderung infolge des Alters - er-setzt.

Rohbauversicherung

Auch während der Rohbauphase kann ein Gebäudedurch Feuer oder Elementarereignisse zerstört oderbeschädigt werden. Für die finanziellen Folgen vonBrand-, Blitzschlag- und Explosionsschäden kanneine, bis zur Fertigstellung des Objekts kostenlose,Feuerversicherung abgeschlossen werden. Diese

1 Erste Schritte

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Versicherungsschutz

„Eigner Herd ist Goldes wert“ - besagt ein beliebtes Sprichwort. Das Eigentum will aber auch behütetsein und so sind künftige Hausbauer gut beraten, wenn sie sofort beim Grundkauf an den ausrei-chenden Versicherungsschutz denken.

Je nach Fortschritt des Hausbaus ist folgender Versicherungsschutz zu empfehlen:

Grundbesitz-Haftpflichtversicherung sofort nach GrundstückskaufBauherren-Haftpflichtversicherung vor Beginn der ersten BauarbeitenBauwesen-Versicherung vor Beginn der ersten BauarbeitenRohbaudeckung vor Beginn der ersten BauarbeitenEigenheim-Versicherung bei Beginn der BauarbeitenHaushaltsversicherung ab Einrichtungsbeginn

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Gratis-Versicherung ist an die Bedingung geknüpft,dass eine mindestens drei Jahre gültige Feuerversi-cherung oder Eigenheimversicherung für das an-schließend fertige Gebäude vereinbart wird.

Sobald ein Rohbau nach allen Seiten hin geschlos-sen ist, schützt die Versicherung auch gegen Schä-den durch Sturm, Hagel, Schneedruck, Felssturz,Steinschlag und Erdrutsch.

Eigenheim-Versicherung (Wohngebäude)

Sobald das Gebäude bezogen wird oder die Ertei-lung der Benützungsbewilligung erfolgt ist, geht dieRohbauversicherung nahtlos in die Eigenheim-Versi-cherung über.

Standardmäßig bietet eine Eigenheim-VersicherungVersicherungsschutz für folgende Gefahren:

● Feuer, Blitzschlag, Explosion

● Sturm, Hagel, Schneedruck, Felssturz, Stein-schlag, Erdrutsch

● Austreten von Leitungswasser, Bruch- und Frost-schäden an Rohren

● Haftpflicht für Haus- und Grundbesitz

Tipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versiche-rungsberater nach zusätzlichen Versiche-rungsmöglichkeiten. Diese reichen von derHeizungskaskoversicherung bis zur Rechts-schutzversicherung.

Haushaltversicherung

Während die Eigenheimversicherung für Schädenam Gebäude und an dem mit ihm untrennbaren Be-standteilen deckt, gibt es für den Wohnungsinhalt(Hausrat) die Haushaltversicherung. Sie bietet Versi-cherungsschutz für Schäden am Inventar, die durchBrand, Blitzschlag, Explosion, Sturm, Hagel, Schnee-druck, Felssturz, Steinschlag, Erdrutsch, Austretenvon Leitungswasser, Einbruch-Diebstahl, Beraubungsowie Bruch an Gebäudeverglasungen, Wandspie-geln, Möbel- und Bildverglasungen entstehen.

Die Haushaltversicherung bietet meist auch eineHaftpflichtversicherung für den Privatbereich.schützt Versicherungsnehmer, im gleichen Haushaltlebende Partner und Kinder bei Schadenersatzan-sprüchen von geschädigten Dritten.

Tipp: Oft gibt es zu Haushaltversicherungenauch kleine „Assistance“-Pakete, die für we-nig Geld wichtige Leistungen wie z.B. Hand-werkernotfallhilfe, Organisation von Umzugs-services etc. anbieten. Für den richtigen undausreichenden Versicherungsschutz lassenSie sich von dem Versicherungsberater IhresVertrauens persönlich und individuell infor-mieren. Kostenlose Informationen erhaltenSie auch jederzeit von den Versicherungsun-ternehmen.

Um die Vergleichbarkeit zu erleichtern, hat der Versicherungsverband Österreich (VVO) Musterbe-dingungen für die einzelnen Risiken erstellt. Diesebekommen Sie beim VVO (1030 Wien, Schwarzen-bergplatz 7) bzw. finden Sie auf der Website unterwww.vvo.at/musterbedingungen unter „Sachversi-cherung“.

Falls Sie Fragen zu Verträgen oder in SchadenfällenProbleme haben, steht Ihnen der VVO unter der Tele-fonnummer (01) 711 56-250 mit Rat und Unterstüt-zung gerne zur Verfügung.

1Erste Schritte

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Ein Sicheres Gefühl dank guter Beratung

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Die Planung ist die wichtigstePhase beim Hausbau. Fehler, diespäter nicht mehr oder nur mitsehr hohem finanziellen Aufwandbehoben werden können und da-her ein Leben lang ärgern, ent-stehen meist aufgrund einermangelhaften Planung.

Nehmen Sie sich daher ausrei-chend Zeit und beginnen Sie erstmit dem Bauen, wenn jedeskleinste Detail geklärt, entschie-den, ausgearbeitet und kosten-mäßig erfasst ist. Das kann einJahr und länger dauern.

Gemäß einer Studie der EU rin-nen den Errichtern von Eigen -heimen, die ihr Haus bauen, ohnein die Detailplanung zu gehen, biszu 15% der Bausumme durch die Finger, ohne dass sie diesmerken.

Gebühren

Erkundigen Sie sich zunächst beiIhrer Gemeinde nach den kom-munalen Kosten für Gas-, Was-ser- und Stromanschlüssen so-wie nach Kanal- und Abwasser-gebühren.

Nicht unwichtig ist auch die An-bindung des Grundstücks an öf-fentliche Verkehrsmittel und andas Straßennetz.

Vor Beginn der Planungen sindfolgende Grundsatzentscheidun-gen zu treffen:● Baumeisterhaus oder Fertig-

haus● Massivbauweise oder Holz-

bauweise● Planung durch Architekt oder

Baumeister

Baumeisterhaus oderFertighaus?

Derzeit werden jährlich rund14.000 Ein- und Zweifamilien-häuser neu gebaut. Etwa 2/3werden vom Baumeister gebautund 1/3 als Fertighaus geliefert.Rechnet man aus den Fertighäu-sern jene heraus, die in Massiv-bauweise errichtet wurden, so er-gibt sich, dass knapp 3/4 der Ge-bäude in Massivbauweise und1/4 in Holzriegelbauweise gebautwerden.

Entscheidend ist auch die Frage:Keller oder nicht? Für ein Einfa-milienhaus muss man dafür mitdurchschnittlichen Kosten von35.000 Euro rechnen. Mit einkal-kuliert müssen natürlich auch diehöheren Heiz- und Stromkostenim laufenden Betrieb des Hauseswerden, wenn das Haus unter-kellert ist. Dafür erhält man aberim Gegenzug mehr Platz, der alsAbstellfläche oder als Hobby-,Spiel- und Fitnessraum genutztwerden kann. Die Errichtung ei-nes Kellers wird in den zwei Aus-baustufen Roh und Schlüsselfer-tig angeboten.

Planen mit dem Baumeister

Ein Haus von einem Baumeisterbedeutet ein individuell nach Maßgeplantes Haus. Der Baumeisterzeichnet für Planung, Manage-ment und Bauausführung verant-wortlich. Er berechnet und plantdie Ingenieurbaumaße (wie z. B.das statische Gefüge) und über-nimmt Bauleitung und –überwa-chung während der gesamtenBauphase. Er hat gemäß § 99 derösterreichischen Gewerbeord-nung (GewO) das Recht, Bautenaller Art zu planen, zu berechnen,zu leiten und auch auszuführen.Seit dem Beitritt zur EU ist esdem Baumeister möglich, sichseine Planungskompetenz zu-sätzlich als gewerblicher Archi-tekt dokumentieren zu lassen.Die Verantwortung des Baumeis-ters befähigt ihn, dass er auchdie Aufgaben als Planungs- undBaustellenkoordinator gemäßdem Bauarbeitenkoordinations-gesetz übernimmt.

Vorteile für Bauherr/innen● Sach-, fach- und zeitgerechte

Fertigstellung● Ein Ansprechpartner, kein

Schnittstellenrisiko● Genau definierte Leistung

zum Fixpreis● Haftung des Baumeisters für

gesamte Leistung● Kein Streit über den

Haftungsumfang● Arbeitsersparnis bei

Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung, Koordinierungund Aufsicht

Suchen Sie Ihren Baumeister inder näheren Umgebung des Bau-

Unser Tipp!Kontrollieren Sie den an-

gebotenen Lieferumfang

auf seine Vollständigkeit

und holen Sie von den

fehlenden Positionen

mehrere verbindliche

Angebote zum Preis-

Leistungs-Vergleich ein,

damit Sie auf die

effektiven Gesamtkosten

kommen.

2 Planung

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GrundsatzentscheidungenGrundsatzentscheidungen

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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platzes im Umkreis bis zu maxi-mal 40 km. Weitere Distanzen er-schweren die Kommunikationund verteuern die örtliche Bau-aufsicht durch höhere Fahrtkos-ten. Außerdem kennt der Bau-meister vor Ort die Grundstücks-verhältnisse am besten. Bevorein Strich gezeichnet wird, ist esnotwendig, dass der Baumeisteralle Wünsche, die das neue Hauserfüllen soll, die Lebensgewohn-heiten und den Kostenrahmenkennenlernt. Nur so kann sichder Baumeister auf Sie und IhreBedürfnisse einstellen.

Für die Herstellung eines Bau-meisterhauses gelten im Allge-meinen drei Fertigstufen: Stufe 1Fassadenfertig, Stufe 2 Belags-fertig, Stufe 3 Schlüsselfertig.Fassadenfertig bedeutet Rohbauinklusive Dach, Fenster, Türen,Kamin und Malerei der Sichtholz-teile. Die Stufe 2 inkludiertEstrich, Innenputz, Dämmung derobersten Geschoßdecke, Innentü-ren und Fensterbänke sowie dieHeizung, Sanitär- und Elektroin-stallation. In der schlüsselfertigenVariante brauchen Sie nur mehrmit Ihren Möbeln einzuziehen.

Abgerechnet wird das Bauprojektals Pauschalpreis oder nach demtatsächlichen Aufwand. Die Kos-

tenkalkulation richtet sich dabeiüblicherweise nach der Kubaturoder der Nutzfläche des Gebäu-des bzw. über die in der Aus-schreibung genannten Mengen-vorgaben bzw. Stückzahlen. VieleBaumeister offerieren inzwischeneine kostenlose Erstberatung.

Planen mit dem Architekten

Gut geführte Erstgespräche mitdem Architekten können schonsehr viel zum Gelingen eines Pro-jektes beitragen bzw. spätereMeinungsverschiedenheiten ver-meiden, wobei es auch daraufankommt, welche Vorgaben demArchitekten bereits jetzt bekanntgegeben werden. Auch Honorie-rungsfragen sollten bereits inErstgesprächen erörtert werden.

Verfügt der Bauherr bereits übereine Vorstellung, welche bzw. wieviele Räume benötigt werden,oder soll dies erst gemeinsammit dem Profi erarbeitet werden ?Stellt der Bauherr Bestandsplänezur Verfügung oder müssen dieseerst angefertigt werden ? Wel-ches Budget hat der Bauherr zurVerfügung? etc.

Inwieweit der Architekt in Vorpro-jektsphasen bereits ein Honorar

in Rechnung stellt, ist individuellverschieden. Hier sollte kurznachgefragt und eine Vereinba-rung getroffen werden. Auch überdie Gesamtkosten des Planerssollte bereits in einer ersten Pha-se gesprochen werden.

Mündliche Vereinbarungen sindtunlichst zu vermeiden. Es istnicht zwingend notwendig, um-fangreiche schriftliche Verträgeabzuschließen, die wesentlicheFrage „Was soll Wofür gegenWelches Entgelt geleistet wer-den?“ sollte aber jedenfallsschriftlich festgehalten werden.

Um sich eine erste Vorstellungdarüber zu machen, wie die Zu-sammenarbeit mit einem Archi-tekten konkret aussehen kann,bieten einige Architekten einekostenlose Bauberatung an.

Jeder angehende Bauherr kannüber die Kammer der Architektenund Ingenieurkonsulenten fürWien, Niederösterreich und Bur-genland eine kostenlose Baube-ratung in Anspruch nehmen undsich mit einem Architekten ausdem Beraterpool in Verbindungsetzen. Auch bei Fragen der Ver-tragsgestaltung und Honorarbe-rechnung hilft die Kammer gerneweiter.

2Planung

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Unsere Buchtipps!Der Bauherr SpezialPlanungHausbau leicht gemacht

ISBN 978-3-8174-2083-4

Richtwerte für die Planungskosten von Einfamilien-Wohnhäusern (Einzelprojekte)

Planungskosten ca. 8-9%

Örtliche Bauaufsicht ca. 4%

Statik ca. 3-4%

Bauphysik ca. 2%

Vermessung ca. 1%

Summe der Planungskosten ca. 18-20%

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Selber planen

Raum- und Grundrissplanung

Wenn Sie sich weder einem Bau-meister noch einem Architektenanvertrauen wollen, sondern diePlanung Ihres Hauses selbst indie Hand nehmen wollen, solltenSie einige grundsätzliche Tippsbeherzigen:

Legen Sie zunächst eine Check-liste – ein so genanntes Raum-buch - über die unbedingt erfor-derlichen Räume an und lassenSie jeden unnötigen Raum weg.Alle Räume werden darin mit An-gabe der Flächen, Lage, Gescho-ße und der jeweiligen Verwen-dung eingetragen werden. DieBaukosten sind nämlich der ent-scheidende Faktor und lassensich sehr gut auf die Wohnflächebeziehen. Derzeit bringt jedereingesparte Quadratmeter eineKostenreduktion von € 1.900,–bis € 2.300,–.

Auch die Notwendigkeit einesKellers oder einer Doppelgarageist zu prüfen. Rund ein Viertel derneu errichteten Häuser hat heutekeinen Keller mehr. Und ein Car-port reicht für den Anfang auch,wenn man sich stattdessen eine3-fach Wärmeschutzverglasungoder eine kontrollierte Wohn-raumlüftung mit Wärmerückge-winnung leisten kann.

Anordnung der Räume

Voraussetzung für eine späterehohe Wohnzufriedenheit ist einegenaue Bedarfserhebung, die aufder Familienplanung während dernächsten 25 bis 30 Jahre basiert.Die Orientierung stellt die Aus-richtung der Räume nach denHimmelsrichtungen dar. Wichtig

ist, dass die Wohn- und Aufent-haltsräume nach Süden orientiertsind, während die Nebenräumeals Pufferzonen im Norden lie-gen. Die Ausrichtung nach Ostoder West hängt von der Aufent-haltszeit ab. Faktoren, wie z. B.ein wunderschöner Ausblick,

werden selbstverständlich miteinbezogen und können die Ori-entierung stark beeinflussen.

Die Anordnung der Räume zuei-nander ergibt sich aufgrund derZuordnung der Funktionen. Sogehören Küche und Esszimmer,

2 Planung

22 www.unserhaus.at

Unser Farb-Tipp!

Die Farben im Eingangsbereich, Vorraum, Flur und Stiegenhaus:

Sonnig, hell wie Gelb, Terrakotta, Apricot, Grün und Weiß

Wohnzimmer

Im aktiven Teil ein kräftiges Gelb, Orange oder Rot. Im ruhigen Teilhingegen sollten sanfte Pastellfarben verwendet werden.

Auch wenn jeder Bereich einen Akzent erhält, der seiner Nutzungentspricht, sollte das gesamte Farbspektrum genutzt werden, umeinen Ausgleich zu schaffen. So werden rote und gelbe Bereichedurch ruhigere Farben ausgeglichen und umgekehrt.

Esszimmer

Für den Essbereich als aktiver Teil im Wohnbereich können ein kräf-tigeres Gelb, Orange oder Rot gewählt werden, damit der Appetitangeregt wird.

Bei einem kombinierten Wohn- und Esszimmer, muss auf den har-monischen Eindruck Rücksicht genommen und die Farbgestaltungbehutsam vorgenommen werden.

Küche

Die Farben sollen hell, luftig und warm sein. Gelb, Erdtöne, Rot,Grün, Weiß sind ideal. Kühle Farben wie Blau und Grau sollte mannicht verwenden.

Kinderzimmer

Keine kräftigen oder dunklen Farben im Schlafbereich wählen, Kin-der sind in der Regel ohnehin sehr lebhaft und aktiv. Ein Zuviel anFarben könnte zu Unruhe, Nervosität oder Schlafstörungen führen.Pastellfarben aus der Farbpalette des Regenbogens sind besondersgut geeignet.

Nassräume

Badezimmer und WC werden mit Sauberkeit und Frische in Verbin-dung gebracht. Daher sollten Weiß und kühlere Farben eingesetztwerden.

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Wohnraum und Wintergarten,Schlafzimmer und Badezimmerusw. zusammen. In einem zwei-geschoßigen Haus sollten dieSchlafräume oben angeordnetsein, im Erdgeschoß höchstensein Kinder- sowie ein Gästezim-mer.

Belichtung der Räume

Eine natürliche Belichtung ist füralle Aufenthaltsräume sehr wich-tig. Möglichst viele und großeFensteröffnungen sollten nachSüden zur Sonne vorhanden sein.Große Fenster erlauben Einblickeund Ausblicke. Dadurch entstehteine bessere Beziehung zwi-schen innen und außen, z. B. zudem Garten.

Die Größe der erforderlichenGlasfläche richtet sich nach derRaumbreite, Raumtiefe, Raumhö-he, Lage im Haus, Stockwerk undnach der erforderlichen Beleuch-tungsstärke. Die Details dazuwerden im Kapitel Fenster & Tü-ren behandelt.

Raumausstattung

Besonderes Augenmerk ist aufdie Gestaltung der Oberflächen

von Wänden und Böden zu rich-ten, damit eine gediegene Wohn-atmosphäre entsteht. Auch be-sondere Einrichtungsgegenstän-de, wie z. B. ein Klavier usw.,schaffen ein eigenes Flair.

Die äußere Gestaltung

Bei der äußeren Gestaltung desGebäudes steht das Haus immerim Zusammenhang mit der Um-gebung (z. B.die grüne Wie-se, das ge-schützte En-semble oder einverbautes Ge-biet). Wichtigist, wo es inte-ressante Blick-punkte gibt undwo die guteAussicht ist.

Kompaktheitund Klarheitsind heute diewesentlichenParameter. DieRechteckformist konstruktivam einfachstenumzusetzen.

Die Dachform wird sich aus denRäumen unter der Dachfläche,der Integration von Sonnenkol-lektoren und der Schaffung vonviel Licht ergeben.

Wichtig sind eine klare Gliede-rung und Ordnung der Baumasseund der Fassade, sowie die Har-monie zwischen innen und au-ßen.

2Planung

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ISBN 978-3-7667-1764-1

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ISBN 978-3-7667-1770-2

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dem Norden

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Unser Software-Tipp!

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Page 26: Unser Haus 2011

2 Planung

24 www.unserhaus.at

Experten-TippsVorraum, Stiegenhaus● Der erste Raum, der von den Besuchern wahrge-

nommen wird, sollte als Visitenkarte des Hauseseinladend sein. Pflegeleichte aber widerstandsfä-hige Materialien für die Wände, Boden mit Natur-steinen, Feinsteinzeug oder Fliesen belegen.

● Weg frei halten, keine Beengungen

Wohnzimmer● Zwei Raumzonen für Ruhe und für Unterhaltung ● Mobile Möbel, Umstellen schafft neue Perspekti-

ven

Arbeitszimmer im Haus● Arbeitsbereich und Wohnbereich sollten getrennt

sein● Aussicht durch ein Fenster verleitet zum Tag-

träumen

Küche● Küche neben Esszimmer, Blick zum Wohnzim-

mer● Beim Kochen sollte man den Raum überblicken ● Herd und Spüle nicht nebeneinander platzieren ● Auf ausreichenden Stauraum achten● Ideal ist eine Speisekammer neben der Küche● Die persönliche Arbeitshöhe ermittelt man, in-

dem man aufrecht, in bequemen Schuhen steht(Absatzhöhe ca. 3 cm), den Unterarm 90° ab-winkelt und die Höhe vom Ellbogen bis zum Bo-den misst. Davon zieht man 15 cm ab

● KochnischeDie Mindestbreite einer Kochnische für Rechts-händer (Anordnung von links nach rechts) be-trägt in Summe 2,4 m für einen eingebautenKühlschrank mit Arbeitsplatte, einer Abwasch,einen Herd und eine kleine Abstellfläche.

Sowohl bei der Kochnische als auch bei der einzeili-gen Küche ist der optimale Arbeitsablauf in einer Linie angeordnet: Vorratshaltung, Vorbereitung, Kochen. Bei allen anderen Küchen laufen diese dreiFunktionen in Form eines Arbeitsdreieckes ab.

Kinderzimmer● Das ideale Kinderzimmer soll zugleich Lern-,

Spiel- und Schlafraum sein, manchmal für meh-rere Geschwister gleichzeitig.

● Keine scharfen Kanten im Raum

● Das Bett sollte einen soliden Kopf- und Fußteilhaben und an der Wand stehen. Das vermitteltein Gefühl von Geborgenheit.

● Die Möbel müssen mit dem Kind mitwachsenkönnen.

● Das Kleinkind benötigt viel Raum zum Spielen.

● Jugendliche benötigen Stauraum und Schreib-tisch.

Das gut durchdachte WC

Pro Jahr verbringen wir 120 und mehr Stunden, dassind unglaubliche drei ganze Arbeitswochen am WC.Es lohnt sich daher, wenn wir die Lage, Größe undEinrichtung sorgfältig planen. Dazu gehören:

● Kurze und bequeme Wege zum WC.

● Großzügige Dimensionierung der Grundflächeund der Türe für einen Gipsfuß oder Rollstuhl.

● Die Türe muss nach außen aufgehen, im WC istkein Platz dafür.

● Ein kleiner Vorraum als Pufferraum zwischen WCund Vorzimmer, z. B. die Garderobe.

● Ein kleines Waschbecken für die Gäste zumHändewaschen.

● Fenster zum Lüften oder Wohnraumlüftung.

● Farbenfrohe und gemütlich wirkende Fliesen.

Die einfachste Raumform ist das Rechteck. Sie istdie sparsamste und im Allgemeinen auch die ver-trauteste Form.

Achtung: Jede Sonderform eines Raumes hat ihrenegative Entsprechung in einem anderen Raum.

Räume können auch ineinanderfließen (Küche undWohnraum), auf Bereiche reduziert werden (Arbeits-platz im Wohnraum) und müssen nicht immer durchWände getrennt werden (Raumteiler). Räume kön-nen auch in der dritten Dimension zwischen EG undOG ineinander fließen (Galerie).

Länge, Breite und Höhe sollen in einem guten Ver-hältnis zueinander stehen. Für Aufenthaltsräumebeträgt die Raumhöhe in einigen Bundesländern so-gar mindestens 2,6 m.

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EINE DACHWOHNUNGWÄRE FÜR MICHGENAU DAS RICHTIGE.

Schöner wohnen mit dem Bau- und WohnService. Ob Dachwohnung oder Reihenhaus: jeder hat seinen eigenen Traum von einem schönen Zuhause. Bei der Verwirklichung hilft Ihnen Ihre Bank Austria Betreuerin bzw. Ihr Betreuer deshalb mit einer ErfolgsFinanzierung, die genau auf Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist – ganz egal, ob Sie eine Immo-bilie erwerben oder renovieren wollen. Mehr Informationen erhalten Sie in Ihrer Bank Austria. Oder Sie rufen uns an: 24h ServiceLine 05 05 05-25. Oder schauen ins Internet: www.bankaustria.at

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Das Haus von der Stange

Wer sich mit Fragen über Grund-risse und Raumanordnungennicht zu lange auseinandersetzenwill, für den ist das Fertighausder einfachste Weg, rasch undpreisgünstig zum Eigenheim zukommen. Dabei heißt Fertighausnoch lange nicht, dass es sichum ein Haus in Holz-Leichtbau-weise handeln muss. Immermehr Firmen bieten Fertighäuserin Ziegel oder ähnlichen Baustof-fen an. Nahezu jedes Gebäudekann in Fertigbauweise errichtetwerden. Der wesentliche Unter-schied zum Baumeister- oder Ar-chitektenhaus liegt in der Vorfer-tigung: Das Grundprinzip ist da-bei für das Ein- und Zweifami-lienhaus, das Reihenhaus oderdas mehrgeschoßige Wohnhausgleich. In einem Werk werden ge-schoßhohe, großflächige Wand-und Deckenelemente sowie zumTeil auch Dachelemente produ-ziert und mit einem möglichsthohen Vorfertigungsgrad auf dieBaustelle transportiert. Ungünsti-ge Witterung kann diese Arbeitennicht beeinflussen und die Kon-trolle der Qualitätsstandards wirdwesentlich erleichtert.

Ein- und Zweifamilienhäuserwerden in drei Ausbauvarianten

angeboten: als Ausbauhaus, alsBelagsfertiges Haus und alsSchlüsselfertiges Haus. In allenAusbaustufen muss durch denAnbieter ein Mindestleistungsum-fang eingehalten werden. Überdiesen Mindeststandard hinauskönnen zusätzliche Leistungenvereinbart und in einem Angebotfestgehalten werden.

Nahezu alle Fertighausherstellerbieten Typenhäuser an. Das sindHausmodelle, die in Musterhaus-zentren im Maßstab 1:1 besich-tigt werden können und in dergleichen Ausführung zu kaufensind. Abweichungen vom Muster-haus sind in den meisten Fällenbei der Farbgestaltung und Aus-stattung oder der Ausführung derHaustechnik möglich. Viele Pro-duzenten bieten gegen entspre-

chenden Aufpreis noch zusätzli-che individuelle Gestaltungsmög-lichkeiten an (z. B. zusätzliche Er-ker oder Wintergärten, Verset-zung von Innenwänden etc.).

Eine weitere Möglichkeit ist dieindividuelle Planung eines Fertig-hauses. Dazu wird entweder einArchitekt beauftragt oder der Fer-tighaushersteller entwirft dasHaus nach den Vorstellungen desAuftraggebers. Nach Abschlussder Planungsphase wird dasHaus in Fertigbauweise ganznach den Wünschen des Auftrag-gebers errichtet.

Ob Typenhaus oder individuellgeplant, ob Ausbauhaus, Belags-fertiges oder SchlüsselfertigesHaus - der Bau eines Ein- oderZweifamilienhauses in Fertigbau-weise erfolgt nach dem gleichenPrinzip.

Unser Tipp!Nähere Informationen zum

Fertighaus, den Qualitäts-

standards und Vertragsbe-

dingungen bietet der

Österreichische Fertig-

hausverband:

www.fertighaus.org.

2 Planung

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2Planung

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Der Geometer oder:Rechtzeitige Vermessung schütztvor Überraschungen

Beginnt das Bauprojekt mit demAnkauf oder der Übernahme ei-nes Grundstücks, kann die Be-auftragung eines Geometers (Ver-messers) unangenehme Überra-schungen ersparen.

Die meisten Bauordnungen ver-langen einen Abstand des Bau-werkes (meistens drei Meter) voneiner „rechtlich gesicherten“Grenze. Die örtliche Fixierung derGrenze kann der Geometer beur-kunden. Darüber hinaus gibt erdem Bauherren kompetente Aus-kunft, ob die betreffende Liegen-schaft ein Baugrund ist, ob er be-

baubar ist (also den Bebauungs-plänen entspricht) oder darauf öf-fentliche Verpflichtungen im Bau-fall lasten und ob das angegebe-ne Flächenmaß stimmt.

Auch für eine fachgerechte Par-zellierung eines Grundstücks istes ratsam, sich an einen Geome-ter – auch Vermesser genannt -zu wenden. Er erstellt alle Urkun-den für grundbücherliche Ab- undZuschreibungen von Grundstü-cken oder Grundstücksteilen. DieVorteile liegen auf der Hand: AlsGrundeigentümer entdecken Sie,was wirklich in Ihrem Grundstücksteckt und nutzen es optimalaus.Am Beginn steht das Ge-spräch über alle Möglichkeitenund rechtlichen Auflagen des Lie-genschaftsvorhabens.

Der Geometer klärt die Rahmen-bedingungen, erhebt alle notwen-digen Unterlagen beim Vermes-sungsamt und bei der Baubehör-de und klärt die rechtlichen Rah-menbedingungen aufgrund desörtlichen und überörtlichenRaumordnungsprogrammes inKooperation mit der Baubehördeund dem Raumplaner.

Geometer mit einer aufrechtenBefugnis als Ziviltechniker kön-nen nicht nur diese Aufgaben er-füllen und Teilungspläne verfas-sen, sie sind darüber hinaus be-rechtigt, im Rahmen ihrer Befug-nis öffentliche Urkunden zuerrichten, die von Verwaltungsbe-hörden so angesehen werden, alswenn sie von Behörden selbstausgefertigt worden wären.

Planung des Energiekonzepts

Niedrigenergiehaus undPassivhaus

Niedrigenergie- und Passivhäusersind keine Bauweisen, sondernbeschreiben Energieniveaus. Manbaut solche Gebäude nicht nuraus Energiespar- oder Umwelt-schutzgründen, sondern auchwegen der höheren Behaglichkeitim Haus. Zwei Beispiele zeigen,wie sich das Bauen und damitdie Behaglichkeit in den letzten

100 Jahren grundlegend gewan-delt hat.

Bauernhaus um 1900

Ein Haus mit einem Mischmauer-werk und nur einer vier Millime-ter dicken Glasscheibe bei denFenstern.

Das Haus friert im Winter aus,wenn die Heizung ausfällt. Damites behaglich warm wird, muss

man große Energiemengen auf-wenden.

Die nachstehenden Grafikenzeigen:● Außentemperatur: Hellblaue

Kurve● Raumtemperatur ohne Hei-

zung: Rote Kurve unten● Energie, die man aufwenden

muss: Rosa Flächen● Raumtemperatur mit Heizung:

Rote Kurve oben

Passivhaus um 2000

Grafiken: TU Wien, Prof. Dr. Dreyer

Bauernhaus um 1900

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Technische Daten:U-Wert Wand 1,0 W/(m2K)U-Wert Glas 5,0 W/(m2K)Heizwärmebedarf

181,0 kWh/(m2a)Das entspricht

18,1 l Heizöl/(m2a)Heizlast 213,0 W/m2

Passivhaus um 2000

Wenn die Heizung im Winter aus-fällt, kühlt das Passivhaus nichtunter 15°C ab. Es ist nur sehrwenig Energie erforderlich, damites im Haus immer behaglichwarm ist. Die geringe Wärme-menge kann mit der Frischluft indas Haus zugeführt werden. Einkonventionelles, mit Wasser ge-führtes Heizsystem ist meistnicht mehr erforderlich.

Technische Daten:U-Wert Wand 0,1 W/(m2K)U-Wert Glasscheibe 0,6 W/(m2K)Heizwärmebedarf

11,0 kWh/(m2a)Das entspricht 1,1 l Heizöl/(m2a)Heizlast 9,0 W/m2

Das Bauernhaus benötigt nichtnur viel mehr Energie als dasPassivhaus, es ist auch unbehag-lich, da die Oberflächentempera-turen im Winter am Mauerwerknur ca. +14°C und an den Glas-scheiben sogar –5°C betragen.

Damit man ein Niedrigenergie-oder Passivhausniveau erreichtund es im Haus behaglich wird,sind drei Maßnahmen erforder-lich:● Dicke Wärmedämmung: Laut

der Interessensvertretung IGPassivhaus hängt die Dämm-stärke vom Verhältnis der Flä-che der Außenwände zum Ge-bäudevolumen ab. In Mittel-europa ist für die Gebäude-hülle ein U-Wert von rund0,10 W/m²K erforderlich. Jenach Art der Konstruktion undQualität des Dämmstoffes er-reicht man den gefordertenU-Wert mit Dämmdicken von30 bis 40 cm.

● Eine durchgehende Dämm-ebene vom Dach bis zum

Fundament entlastet nicht nurdie Brieftasche, sondern istdie Basis für jedes Passiv-haus. Sowohl eine optimaleDämmung der Gebäudehülle,als auch eine wärmebrücken-freie Konstruktion und Verar-beitung, sind Voraussetzun-gen für jedes Passivhaus.

● 3fach-Wärmeschutzvergla-sung

● Kontrollierte Komfortlüftungmit Wärmerückgewinnung,die permanent ca. 30 m3

Frischluft pro Bewohner liefert

Die 3fach-Wärmeschutzvergla-sung weist im tiefsten Winter ei-ne behagliche Oberflächentem-peratur von +18°C an der Glas-scheibe innen auf.

Die kontrollierte Komfortlüftungmit Wärmerückgewinnung sorgtpermanent für die erforderlicheFrischluft und zahlreiche weitereVorteile, die im Kapitel„Klima/Lüftungsinstallation“ imDetail behandelt werden.

Niedrigenergiehaus (NEH)

Wer heute baut, sollte zukunftsorientiert bauen. Dasheißt, dass aufgrund der höheren Behaglichkeit, we-gen der langfristig steigenden Energiepreise und desKlimaschutzes nur mehr Niedrigenergiehäuser er-richtet werden sollten. Mit dem Begriff wird keineBauweise, sondern ein Energieniveau beschrieben.Sämtliche Bauweisen, ob Massiv- oder Holzbauwei-se, sind als Niedrigenergiehaus möglich.

Anzustrebende Energiekennzahlen

Für das Niedrigenergiehaus, das umgerechnet mitnur drei Liter Heizöl pro Quadratmeter beheizterWohnnutzfläche auskommt und daher auch als „3-Liter Haus“ bezeichnet wird, gelten folgende Werte:

U-Werte zum Erreichen der Energiekennzahlen:

Benennung Wert DimensionFlächenbezogene Heizlast 20 W/m2

Heizenergiebedarf 30 kWh/m2a

Bauteil U-WertFenster Uw

(Glas+Rahmen+Randverbund) 1,20 W/m2KAußenmauerwerk 0,17 W/m2KDach/Oberste Geschoßdecke 0,15 W/m2KKellerdecke und Kellerboden 0,30 W/m2KKellerwand gegen Erdreich 0,30 W/m2K

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Alles rund um gesundes Bauen, Renovieren, Finanzieren und Energiesparen. Mit Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz.

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2 Planung

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Grundregeln für das Niedrigenergiehaus

Energieverluste werden minimiert durch:● Orientierung nach Süden● Unterteilung in thermische Zonen

(Wohnräume nach Süden)● kompakte Bauweise

(Rück- und Vorsprünge vermeiden!)● sehr gute Wärmedämmung der gesamten Ge-

bäudehülle● kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück-

gewinnung

Energiegewinne werden maximiert durch:● aktive Nutzung der Sonnenenergie (Sonnenkol-

lektoren und Photovoltaik) und

● passive Nutzung der Sonnenenergie (große Glas-flächen nach Süden)

Mehr- und Minderkosten für einNiedrigenergiehaus

Die Mehrkosten gegenüber dem Bauen nach Bau-ordnung betragen bei 130 m2 Wohnfläche:

=> Heizkostenersparnis € 9.000,– bis €13.000,–

Komfortlüftung ca. € 12.000,–Wärmedämmung ca. € 7.000,–Mehrkosten gesamt ca. € 19.000,–Zwecks Behaglichkeit empfohlen:3-Scheibenwärmeschutzverglasung

ca. € 7.000,–

Passivhaus (PH)Ein Passivhaus ist dadurch gekennzeichnet, dassder Heizwärmebedarf durch eine besonders guteWärmedämmung von bis zu 40 cm Dicke und Fens-ter mit einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung aufweniger als 15 kWh/m2.a reduziert wird, sodass aufein konventionelles, mit Wasser geführtes Heizsys-tem verzichtet werden kann und die Energieverlusteim Haus nur durch die Nacherwärmung der Zuluftaus der Komfortlüftung ausgeglichen werden. DerPrimärenergiebedarf für Warmwasser und Haus-haltstrom soll dabei unter 120 kWh/(m2a) liegen.

Anzustrebende Energiekennzahlen

Für das Passivhaus gelten folgende Werte:

Achtung Energiekennzahlen:

Bei den Energiekennzahlen werden aufgrund unter-schiedlicher Bezugsflächen gravierende Fehler ge-macht. Der technische Vorgabewert bezieht sich aufdie Wohnnutzfläche (WNF), die Energiekennzahlen,z.B. für die OIB-RL 6 und Wohnbauförderung, bezie-hen sich jedoch auf die Bruttogeschoßfläche (BGF)

Damit diese Energiekennzahlen erreicht werden,sind folgende U-Werte einzuhalten:

Einige bildhafte Vergleiche:

Ein Passivhaus mit 130 m2 Wohnfläche kommt imtiefsten Winter mit der Heizleistung von einem Bü-geleisen aus. Der Energiebedarf ist beim Passivhausso gering, dass ein 30 m2 großer Wohnraum mitzehn brennenden Kerzen warm gehalten werdenkann.

Bei sehr kalten Außentemperaturen ist es unter tagsnicht notwendig das Passivhaus zu beheizen, da die

Benennung Wert DimensionFlächenbezogene Heizlast <10 W/m2

Heizenergiebedarf <15 kWh/m2a

Bauteil U-Wert Fenster Uw (Glas+Rahmen+Randverbund) < 0,80 W/m2KAußenmauerwerk 0,10 W/m2KDach/oberste Decke 0,10 W/m2KKellerdecke und Kellerboden 0,20 W/m2KKellerwand gegen Erdreich 0,20 W/m2K

Niveau BGF EKZ BGF EKZ WNF Diff. BO 180 m2 64 kWh/m2a 89 kWh/m2a +39% NEH 190 m2 24 kWh/m2a 35 kWh/m2a +46% PH 200 m2 11 kWh/m2a 17 kWh/m2a +55%

Unterschied bei 130 m2 Wohnnutzfläche (WNF):

M E S

H bm Men Im

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solaren Energiegewinne ausreichen um das Hauswarm zu halten.

Kann man im Passivhaus die Fenster öffnen?

Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen, diezeigt, dass es gegenüber dieser Technologie nochviele Vorbehalte gibt. Ein Fenster für die Belüftung zuöffnen ist nicht notwendig. Eine Komfortlüftung sorgtdafür, dass die Luft in der Wohnung immer besteLuftqualität aufweist. Die Luft des gesamten Gebäu-des wird ca. alle ein bis vier Stunden komplett aus-getauscht. Wenn man ein Passivhaus bewohnt, istes enorm wichtig dessen Funktionen zu verstehenund diese bestmöglich zu nutzen. Trotzdem kannman in einem Passivhaus selbstverständlich dieFenster öffnen. Man muss im Winter nur damit rech-nen, dass es länger dauert, bis sich der Raum wie-der auf die gewohnte Temperatur erwärmt hat.

Mehr- und Minderkosten für ein Passivhaus

=> Heizkostenersparnis € 14.000,– bis € 20.000,–

Die Grafik zeigt, dass von den Grundkosten gemäßBauordnung ausgehend, den steigenden Investiti-onskosten (grüne Kurve), sinkende Energiekosten(rote Gerade) gegenüberstehen. Beim Schnittpunkt,der bei ca. 30 kWh/m2a liegt, ergibt sich ein Mini-mum der Kosten (blaue Summenkurve), die sich aus

den Investitionskosten und den Energiekosten zu-sammensetzt. Das ist die Begründung, warum manheute ein Niedrigenergiehaus als Mindeststandardunbedingt bauen sollte.

Dabei ist festzustellen, dass heute die Kurve derEnergiekosten bereits von wesentlich weiter obenbeginnt und die Summenkurve daher wesentlichsteiler abfällt, das heißt, dass sich Energiesparmaß-nahmen heute bereits wesentlich rascher rechnenals noch vor einigen Jahren.

Passivhausberechnung nach PHPP

Als Nachweis des Passivhaus- Standards ist die Be-rechnung mit dem Programm Passivhaus- Projektie-rungs- Paket (PHPP) des Passivhaus- Institutes inDarmstadt durchzuführen. Die normale Energie-kennzahl- Berechnung (nach OIB) ist dafür nicht ge-eignet. Die Gründe:

Andere Bezugsgröße

Als Bezugsgröße für die Energiekennzahl wird die be-heizte Bruttogeschoßfläche herangezogen, die ca. umden Faktor 1,4 größer ist als die Wohnnutzfläche, wel-che im Programm PHPP relevant ist.

Andere innere Gewinne

Die inneren Gewinne werden ca. doppelt so hochangesetzt wie beim PHPP.

Komfortlüftung ca. € 21.000,–– konventionelle Heizung – ca. € 14.000,–Mehrkosten f. Heizen+Lüften ca. € 7.000,–sehr dicke Wärmedämmung ca. € 18.000,–3fach-Wärmeschutzverglasung € 7.000,–Mehrkosten für ein Passivhaus € 32.000,–

Unser Tipp!Mehr Infos zum Passivhaus unter:

www.passivhaus-institut.dewww.igpassivhaus.at

www.energiesparhaus.at – Auf dieser Seite fin-den Sie auch Online-Energiekennzahlrechner. Da-mit ermitteln Sie den Heizwärmebedarf Ihrer Ge-bäudehülle. Dies ersetzt allerdings keine "echte"Energiekennzahlberechnung, aber Sie erhaltensofort eine Aussage über den thermischen Zu-stand Ihres Hauses. Auch der Wärmedurchgangs-wert (U-Wert) von Bauteilen kann hier online be-rechnet werden, und zwar sowohl für einen Neu-bau als auch für eine Sanierung.

2 Planung

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Grafik: Passivhausinstitut Darmstadt

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2Planung

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15 ist nicht gleich 15

Aus diesen Punkten folgt, dass die Obergrenze desHeizwärmedarfs von 15 kWh pro m² Wohnnutzflächeund Jahr, die der „Passivhaus-Papst“ Dr. WolfgangFeist vom Passivhaus-Institut in Darmstadt schonvor über 10 Jahren festgelegt hat, beim Berech-nungsverfahren nach OIB einer Energiekennzahl von7 -8 kWh pro m² Bruttogeschoßfläche und Jahr ent-spricht.

Daraus ist erkennbar, dass die üblicherweise festge-legte Obergrenze für das Passivhaus von 15 kWhpro m² Bruttogeschoßfläche und Jahr - wie z.B. inOberösterreich für die Passivhaus-Förderung - vielzu hoch angesetzt ist. Häuser, die knapp an dieserObergrenze liegen, sind sicher neben der Lüftungs-anlage mit einem herkömmlichen Heizsystem aus-zustatten.

Heizlast vs. Energiekennzahl

Für die Entscheidung, ob auf den Einbau eines her-kömmlichen Heizsystems verzichtet werden kann,ist ohnehin nicht die Energiekennzahl, sondern dieHeizlast Ausschlag gebend. Die Praxis hat gezeigt,dass die Abdeckung einer Heizlast von mehr als 10W pro m² Wohnnutzfläche komfortabel nicht mehrallein über die Lüftungsanlage erfolgen kann (beiLüftungskompaktgeräten mit eingebauter Luft-Wärmpumpe liegt die Obergrenze bei ca. 7 W pro m²Wohnnutzfläche).

Kein Passivhaus ohne Nachweis

Im Programm PHPP werden im Gegensatz zurÖNORM B8135 bei der Berechnung der Gebäude-heizlast neben den Wärmeverlusten auch die sola-ren und inneren Wärmegewinne in einem adäquatenMaß berücksichtigt. Es wird eine einfache Bilanzie-rung der Wärmeverluste und -gewinne für zwei un-terschiedliche Wetterlagen durchgeführt, und zwarfür einen sehr kalten, jedoch sonnigen Wintertagund für einen etwas moderateren kalten, aber trü-ben Tag ohne nennenswerte Solarstrahlung. Es kannin der Berechnung für einen erhöhten Komfortan-spruch auch eine mittlere Raumtemperatur vonmehr als 20°C (z.B. 22°C) eingegeben werden.

Das PHPP enthält überdies ein Berechnungstool, mitdem ermittelt werden kann, ob in einem einzelnenRaum eine kritische Heizlastsituation auftreten kann

und daher eine gesonderte Wärmezufuhr in Erwä-gung gezogen werden muss.

Wer kann eine Berechnung nach PHPP durchführen?

Viele Aussteller von Energieausweisen können aucheine Passivhausberechnungn nach PHPP durchfüh-ren. Solche Unternehmen können Sie z.B. aufwww.energieausweis.at finden.

Energieausweis

Normen:

● B 8110-1 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 1: An-forderungen an den Wärmeschutz und Deklarati-on des Wärmeschutzes von Gebäuden/Gebäude-teilen - Heizwärmebedarf und Kühlbedarf

● B 8110-2 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 2:Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz

● B 8110-3 Wärmeschutz im Hochbau - Wärme-speicherung und Sonneneinflüsse

● B 8110-5 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 5: Kli-mamodell und Nutzungsprofile

● B 8110-6 Grundlagen und NachweisverfahrenHeizwärmebedarf und Kühlbedarf

● H 5055 - Energieausweis für Gebäude

● H 5056 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden- Heiztechnik-Energiebedarf

● H 5057 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden -Raumlufttechnik-Energiebedarf für Wohn- undNichtwohngebäude

● H 5058 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden- Kühltechnik-Energiebedarf

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Page 37: Unser Haus 2011

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Erzeugung von Strom und Wärme,Energie - Das Wiener Modell

Die nachhaltigste Art, mit Energie umzugehen, istein möglichst geringer Energieverbrauch. Da derweltweite Energiebedarf jedoch auch bei den effi-zientesten Energiesparmaßnahmen wächst, gilt es,nicht nur die umweltschonendsten Energieträger zufinden, sondern vor allem, Verschwendung bereitsbei Produktion und Transport von Energie zu ver-meiden. Hier setzt der größte EnergiedienstleisterÖsterreichs erfolgreich auf das Wiener Modell, dasauch international gefragt ist: Die gemeinsame Er-zeugung von Strom und Wärme, Energie aus Müll-verbrennung, der Einsatz erneuerbarer Energien so-wie umfassende Energieberatung. Das ermöglichtWien Energie eine klimafreundliche Strom- undWärmeproduktion auf einem optimalen technischenStand.

Abwärme

Ein Beispiel hierfür ist die Abwärme, die bei derStromerzeugung, der thermischen Abfallbehandlung- vulgo Müllverbrennung - sowie bei zahlreichen in-dustriellen Prozessen entsteht. In der Praxis bedeu-tet das die Einsparung von 1,9 Mio Tonnen CO2 jähr-lich.

Fernkälte

Ein rasant wachsendes Nischenprodukt von WienEnergie stellt „Fernkälte" dar. Für diese Technologieerhielt Wien Energie den Umweltpreis der Stadt Wien.

Fernkälte funktioniert im Prinzip nicht viel anders alsFernwärme: Die Erzeugung der Fernkälte erfolgt zumgrößten Teil in Absorptionskältemaschinen. Anstellevon Strom wird bei Absorptionsmaschinen Wärme fürdie Erzeugung der Kälte verwendet. Entscheidend fürdie Umweltfreundlichkeit ist die Herkunft der Wärme,die in Wien aus hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopp-lungsanlagen und aus der thermischen Abfallbehand-lung stammt. Es wird also reine Abwärme für die Pro-duktion von Fernkälte genutzt.

Energiesparen

In den letzten Jahren ist das Thema Energiesparenin aller Munde. Einerseits wurde uns vor Augen ge-führt, dass wir mit den Ressourcen der Erde scho-nend umgehen und den Klimawandel in den Griffbekommen müssen. Andererseits ist natürlich dasInteresse groß, den steigenden Energiepreisen einSchnippchen zu schlagen.

Dabei gilt: Die günstigste Energie ist die, die mangar nicht verbraucht. Und tatsächlich versteckensich in jedem Haushalt unzählige Möglichkeiten, so-

fort und nachhaltig Energie– und damit bares Geld zusparen. Ganz ohne Kom-fortverlust, im Gegenteil:Ein moderner Geschirrspü-ler zum Beispiel verbrauchtwesentlich weniger Energieals das Spülen per Hand.

Wie viel Energiekann ich sparen?

Das ist verschieden. Ent-scheidend ist zunächst dieFrage, wie viel Energie wirim Durchschnitt wofür ver-brauchen. Auf den erstenBlick wird klar: Der größteAnteil unseres Energiebe-darfs wird zum Heizen ver-wendet. Deshalb ist dortdas Einspar potenzial am

2 Wien Energie

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Foto: Wien Energie/Ernst Schauer

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Page 39: Unser Haus 2011

höchsten. Trotzdem gilt: Auch kleine Einsparungensummieren sich – das Ersetzen einer einzigen100W-Glühlampe durch eine 20W-Energiesparlampebringt bei 1.000 Stunden jährlicher Brenn dauer inzehn Jahren eine Stromkostenersparnis von ca. 140Euro!

Eine Kilowattstunde (kWh) – was soll ich mir darunter vorstellen?

Strom-, aber auch Heizkosten werden in kWh abge-rechnet. Eine Kilowattstunde entspricht dem stündli-chen Energiebedarf eines Elektrogerätes mit einerLeistung von einem Kilowatt (= 1.000 Watt).

Mit dieser Definition kann aber kaum jemand etwasanfangen. Wie wäre es mit ein paar Beispielen:

Mit einer Kilowattstunde können Sie im Schnitt:... auf einem Heim-PC 6 Stunden lang im Internet

surfen... mit einem 70 cm-Röhrenfernseher 10 Stunden

oder einem Plasma-Großbildschirm 4 Stundenlang fernsehen

... mit einem sparsamen Geschirrspüler eine volleLadung mit 12 Gedecken Geschirr spülen

... eine 100W-Glühlampe 10 Stunden, eine ver-gleichbare 20W-Energiesparlampe aber 50Stunden in Betrieb lassen

... ein haushaltsübliches Raumkühlgerät 1 Stundelang betreiben

... den Heim-Saunaofen 8 Minuten lang heizen

... und einen Kubikmeter Wasser um gerade mal0,86 °C erwärmen.

Energiespar-Tipps

Wer Energie spart, spart auch Geld. Hier einigeTipps, wie es leicht gelingt.

Gefriergerät Bei der Größe des Kühlschranks kann man oft spa-ren. In der Regel rechnet man in einem Mehrperso-nen-Haushalt mit ca. 60 Liter Nutzinhalt pro Person.Ein Einpersonen-Haushalt benötigt in der Regel 100bis 120 Liter. Weiters sollte man den Kühlschranknicht neben dem Herd oder einem Heizkörper plat-zieren. Und wenn möglich sollte man Sonnenein-strahlung auf das Gerät vermeiden. Gefriergerätesollten ein bis zwei Mal pro Jahr abgetaut werden.Auch so reduziert man den Stromverbrauch. Warme

Lebensmittel erst auf Raumtemperatur abkühlenlassen, bevor man sie in den Kühlschrank oder insGefrierfach legt!

ElektroherdBei Elektroherden kann man, um Energie zu sparen,die Wärmezufuhr vorzeitig reduzieren und bewusstdie Restwärme der Kochstelle nutzen. Außerdemsollte man die Topfgröße dem Durchmesser derHerdplatte anpassen, einen Deckel auf den Topf tunund Geschirr mit planem Boden verwenden. KleinerePortionen können mit der Mikrowelle schnell undkostengünstig aufgewärmt werden. Sie braucht da-für mitunter nur halb so viel Strom wie ein Elektro-herd. Für die Erwärmung größerer Flüssigkeitsmen-gen kann man einen Wasserkocher verwenden, derdiese Aufgabe ebenfalls Strom sparender erledigtals ein Elektroherd. Im Backrohr ist der Heißluftbe-trieb besonders energieeffizient.

Geschirrspüler Was manche vielleicht überrascht: Geschirrspülersind bei richtiger Anwendung sparsamer als Hand-spülungen. Moderne Geschirrspüler der Energieklas-se A benötigen rund eine Kilowattstunde Strom undzehn Liter Wasser für einen Waschgang. Für dengleichen Reinigungserfolg braucht man bei derHandwäsche etwa ein Drittel mehr Energie und fünfbis zehn Mal so viel Wasser. Dazu sollte man denGeschirrspüler natürlich erst in Betrieb nehmen,wenn er voll gefüllt ist.

WaschmaschineBeim Wäschewaschen kann man getrost auf Koch-wäsche verzichten. Meist wird die Wäsche mit mo-dernen Waschmitteln auch bei 60 Grad gründlichsauber. So wie beim Geschirrspüler sollte man auchhier das Gerät erst in Betrieb nehmen, wenn es vollist. Vorwäsche braucht man nur bei sehr starker Ver-schmutzung. Ansonsten sollte man den Vorwasch-gang nicht zuschalten. Der Energieverbrauch vonWäschetrocknern ist in den vergangenen Jahrendeutlich gesunken. Das ist hauptsächlich der Ver-dienst der neuen Kondensationstrockner mit Wär-mepumpentechnik. Bevor man den Wäschetrocknerbelädt, sollte die Wäsche auf höchster Schleuderstu-fe geschleudert worden sein (mindesten 1.000 Um-drehungen pro Minute). Im Sommer sollte man nachMöglichkeit die Wäsche im Garten oder am Balkonzum Trocknen aufhängen.

2Nachhaltigkeit als Kerngeschäft

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Ihre Wien Energie-Tipps zum richtigen Heizen, Lüften und Kühlen

SelbsttestIn vielen Wohnungen ist es wärmer als notwendig.Machen Sie den Selbsttest ohne Zuhilfenahme einesRaumthermometers. Bei welchen Temperaturen füh-len Sie sich wohl? Üblicherweise liegt diese Tempe-ratur unter dem bisher eingestellten Wert. Schon1 °C weniger Raumtemperatur spart bis zu 6 %Heizkosten!

Platzierung des Raumthermostats Eine moderne Heizung benötigt eine moderne Rege-lung. Diese senkt, vor allem in Verbindung mit einerUhr, nicht nur den Energieverbrauch, sondern erhöhtauch den Komfort. Achten Sie darauf, dass einRaumthermostat so angebracht ist, dass er nichtvon der Sonne beschienen oder durch Fremdwär-mequellen, beispielsweise Elektrogeräte, beeinflusstwird.

Thermostatventile geöffnet haltenThermostatventile an den Heizkörpern machen esmöglich, den unterschiedlichen Temperaturbedarf inden einzelnen Räumen und den Wärmegewinndurch fremde Wärmequellen zu berücksichtigen.Das bringt weniger Energieverbrauch und höherenKomfort. Für eine lange Lebensdauer drehen Siediese aber in den Sommermonaten nicht zu!In dem Zimmer, wo ein Raumthermostat installiertist, sollte kein Thermostatventil montiert werden.Und wenn doch, dann muss es voll geöffnet sein.

Heizkörper entlüftenHeizungs- und Wasserrohre gehören, wenn diesedurch unbeheizte Räume führen, wärmegedämmt.Der Fachhandel bietet dazu Lösungen für jedenRohrdurchmesser an. Vergessen Sie auch nicht, re-gelmäßig die Heizkörper zu entlüften und anschlie-ßend Wasser nachzufüllen. Einmal im Jahr, zu Be-ginn der Heizsaison, sollte reichen – spätestensaber, wenn Sie blubbernde Geräusche in den Heiz-körpern hören.

Mehrwert mit BrennwertModerne Gasheizgeräte, so genannte „Brennwertge-räte“, arbeiten äußerst effizient und sparsam. Infor-mieren Sie sich über deren Einsatzmöglichkeiten inIhren vier Wänden.

Ein modernes Brennwertgerät kann im Vergleich zueinem neuen konventionellen Gasgerät rund 15 %Energie einsparen. Gegenüber alten Gasgeräten mitZündflamme liegt die Ersparnis schnell bei über30 %!

Stoßlüften bringt’s

Lüften Sie, wenn möglich, ungefähr alle drei Stun-den kräftig für wenige Minuten durch. Am bestenlüften Sie quer durch Öffnen von gegenüberliegen-den Fenstern oder Türen. Verzichten Sie aber in je-dem Fall auf ständig gekippte Fenster. Richtiges Lüf-ten bringt nicht nur bessere Luftqualität, sondernsenkt auch die Heizkosten gegenüber Dauerlüftungdurch gekippte Fenster erheblich.

Im Sommer nur nachts lüften

Halten Sie in den Sommermonaten untertags beigroßer Hitze die Fenster geschlossen. Lüften Sie da-für mit der kühleren und trockeneren Luft derNachtstunden. Das vermeidet eine Überhitzung derRäume und führt zu einem angenehmen Raumkli-ma, ganz ohne Klimaanlage.

Beschattung

Wenn’s ums Kühlen geht, beginnt man am bestenmit dem richtigen Einsatz von Beschattungseinrich-tungen wie Jalousien oder Rollläden. Idealerweisewerden diese an der Gebäudeaußenseite ange-bracht. Oftmals wird dadurch der Einsatz von Raum-klimageräten unnötig.

Stand-by-Betrieb vermeiden

Vermeiden Sie, vor allem bei großer Hitze, den unnö-tigen Betrieb leistungsstarker Elektrogeräte oderLampen und den Betrieb von Geräten im Stand-by.Ein Plasma-Fernseher kann so viel Abwärme erzeu-gen, wie im strengen Winter für die Beheizung eines30 m2 großen Wohnzimmers in einer Neubauwoh-nung notwendig ist.

Klima-Split-Geräte

Lassen sich Raumkühlgeräte nicht vermeiden, soempfiehlt sich die Installation eines so genanntenSplit-Gerätes. Ein Teil des Gerätes ist dabei imWohnraum, der andere im Freien. Split-Geräte füh-ren die Wärme kontinuierlich nach draußen. Einfa-chere Geräte schaffen das oft nicht.

2 Wien Energie

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Page 41: Unser Haus 2011

Geräteauswahl Auch Raumkühlgerätesind mittlerweile mitdem EU-Label in Ener-gieeffizienzklassen von Abis G eingeteilt. Daraufwird der Strombedarf bei500 Stunden Betriebszeitpro Jahr angegeben. DieBeraterInnen im WienEnergie-Haus helfen Ih-nen gerne bei der Gerä-teauswahl.

Bestens beraten und informiertDie Kundendienstleistungen im Wien Energie-Haus.

BeratungDas Wien Energie-Haus bietet Ihnen ein vielfältigesBeratungsangebot. Vom kostenlosen Beratungsge-spräch bis hin zur Intensivberatung. Wir haben im-mer das Passende für Sie parat.

EnergieausweisWir erstellen gerne den Energieausweis für Ihr Gebäude. Dieser zeigt den Energiebedarf Ihres Gebäudes auf und verhilft Ihnen so zu lukrativenFörderungen für Ihr Bauvorhaben oder zur Erfüllungder gesetzlichen Vorgaben z.B. bei der Wohnungs-weitergabe.

BroschürenWien Energie hält für Sie immer ein umfangreichesBroschürensortiment bereit. Damit sind Sie bestensüber aktuelle Themen informiert und können jeder-zeit nachlesen, wie man am effektivsten Energiespart.

MessgeräteverleihWien Energie verleiht an seine EnergiekundInnenkostenlos Stromverbrauchsmessgeräte, so genannteEMUs, mit denen Sie den Stromfressern in IhremHaushalt mühelos auf die Spur kommen. Vor allemGeräte mit hohem Stand-by-Verbrauch werden da-mit beim Stromfressen ertappt. Aber auch Spezial-messgeräte, zum Beispiel zur Analyse der Gefähr-dung durch Schimmel, sind bei uns erhältlich.

Permanente AusstellungDie permanente, interaktive Ausstellung im WienEnergie-Haus lädt Sie dazu ein, Energiesparen ameigenen Leib zu erfahren. Dabei reicht das Angebotvom Stand-by-Check über Wärmedämmstoff- undFenstervergleiche bis hin zum persönlichen Geräte-vergleich.

Info-Abende und FührungenDas Wien Energie-Haus veranstaltet auch regelmä-ßig Informationsabende zu verschiedensten The-men. Der Bogen des Vortragsangebotes spannt sichvom richtigen Hausbau bis hin zu Kunst- und Sach-themen. Gerne stellen wir auch Führungen und Vor-träge zusammen, die genau auf Ihre Gruppe abge-stimmt sind.

Wien Energie Haus, Mariahilfer Straße 63,1060 WienTel.: +43 (1)58 200, Fax: +43 (1)58 200-9580E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten: Mo - Mi: 9 - 18 Uhr, Do: 9 - 20 Uhr, Fr: 9 - 15 UhrAnreise: Linie 13A, 14A und U3 (Neubaugasse)

EnergiesparcheckWenn Sie es genau wissen möchten, besuchen Sieuns einfach im Internet: Auf www.energiesparcheck.at können Sie ganz ein-fach Ihren persönlichen Energieverbrauch analysierenlassen. Der EnergieSpar Check zeigt Ihnen Ihre Geld-sparpotenziale auf. Zusätzlich erhalten Sie eine Über-sicht, wie Sie gegenüber dem Durchschnitt liegen.

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2Nachhaltigkeit als Kerngeschäft

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2 Planung

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Vorentwurf – Entwurf

Aufgrund Ihrer Angaben wird derArchitekt oder der Baumeister ei-nen Vorentwurf ausarbeiten undIhnen zur Diskussion vorlegen.

Es handelt sich dabei um einengrundsätzlichen Lösungsvor-schlag nach dem von Ihnen be-kannt gegebenen Raum- undFunktionsprogramm.

In der Regel wird der Vorentwurfim Maßstab 1:200 ausgeführt, erenthält alle Besprechungsskiz-zen, die geschätzte Baukostener-mittlung nach Bruttorauminhaltoder bebauter Fläche sowie ei-nen Erläuterungsbericht. Nach-dem die Bauherren die Genehmi-gung zum Vorentwurf erteilt ha-ben, folgt die eigentliche Lösungder Bauaufgabe, der Entwurf wirdausgearbeitet.

Er wird in Grundrissen, Ansichtenund Schnitten so ausgeführt,dass er ohne grundsätzliche Än-derungen als Unterlage für dieweiteren Teilleistungen dienenkann.

Einreichunterlagen

Diese setzen sich aus dem Ein-reichplan, Berechnungen wie z.B. Statik, Bauphysik, Energieaus-weis und Baubeschreibungen zu-sammen, die für den Erhalt einerBaubewilligung einschließlich dererforderlichen Erhebungen undVerhandlungen mit den zuständi-gen Behörden notwendig sind.

Der Einreichplan enthält mehrereAnsichten und Grundrisse, einenLageplan sowie einen Schnittdurch das Haus und eine Baube-

schreibung der wichtigsten Bau-teile.

In den einzelnen Bundesländerngibt es bereits ein vereinfachtesVerfahren, bei dem die Bauver-handlung dann entfallen kann,wenn ein Architekt oder ein pla-nender Baumeister die Einrei-chung vornimmt und die Nach-barn mit ihrer Unterschrift aufdem Einreichplan ihre Zustim-mung zu dem gegenständlichenBauverfahren erteilen. Die genau-en Bestimmungen sind in denBaugesetzen der einzelnen Bun-desländer geregelt oder Sie fra-gen im Bauamt Ihrer Bauplatz-Gemeinde nach. Empfehlenswertist die Beratung durch einen örtli-chen Baumeister, welcher dannnach Beauftragung im Rahmenseiner Gewerbeberechtigung die

Vertretung des Auftraggebers vorBehörden und Körperschaften öf-fentlichen Rechts für Sie über-nimmt.

Normen

ÖNORM A 6240 TechnischeZeichnungen für den Hochbau(Teil 1:Allgemeines und Darstel-lungsgrundlagen / Teil 2 Kenn-zeichnung, Bemaßung und Dar-stellung)

Linkempfehlung:http://www.ris2.bka.gv.at/Bundeskanzleramt Rechtsinfor-mationssystem u.a. Abfrage derLandesbaugesetze möglich

„Unser Haus“ Online –www.unserhaus.atBeispiel eines Einreichplans unterwww.unserhaus.at/downloads

Raum – und Grundrissplanung

3D Gebäudeplaner

Mit dieser übersichtlichen ETU Software können Sie Ihr Haus in weni-gen Schritten selbst zeichnen! Spielerisch werden Sie durch das Pro-gramm geführt und können Ihr Haus stets in 3D betrachten und belie-big drehen. Faszinierend sind dabei die Leichtigkeit und die Ge-schwindigkeit mit der die Software zu bedienen ist!

Für eine noch zeitsparendere Eingabe des Gebäudes hat ETU einewahrhaft revolutionäre Software entwickelt: der „3D-Gebäudeassis-tent“ ermöglicht die Eingabe beliebiger Grundrisse und führt im Hin-tergrund automatisch ein 3D Datenmodell. Bisher kannte man 3DSoftware als kompliziert und schwer handhabbar. ETU hat es ge-schafft, in bewährter Einfachheit der Software-Oberfläche mit fünfMenüpunkten ein Programm zu entwickeln, mit dem tatsächlicher je-dermann ein Haus beliebiger Form erstellen kann. Der große Nutzenliegt in der automatischen Erstellung der so genannten Hüllfläche, dassind alle Wände, Decken und Dachflächen, die das Gebäude nach au-ßen begrenzen. Alle vom „3D-Gebäudeassistent“ automatisch erstell-ten Flächen und Volumina werden direkt vom ETU „Gebäudeprofi“weiter verwendet. Damit können selbst komplizierte Gebäude in we-niger als 30 Minuten berechnet werden! Starten Sie beim Test den„3D-Gebäudeassistent“ direkt aus dem „Gebäudeprofi“ über „Gebäu-dedaten importieren“. www.unserhaus.at/software

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2Planung

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Beispiel eines Einreichplanes

Ansicht Ost

Grundriss Keller

Ansicht Süd

Grundriss Erdgeschoß

Einreichplan: Bmst. Ing. Klauser

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2 Planung

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Beispiel eines Einreichplanes

Ansicht West Ansicht Nord

Grundriss Obergeschoß Schnitt A-A

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2Planung

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Mehr-Generationen-HausWährend der Nutzungsdauer ei-nes Eigenheimes, die in der Mas-sivbauweise drei Generationenoder mehr als 100 Jahre betra-gen kann, können die unter-schiedlichsten Anforderungen anein Haus gestellt werden. JederHausbauer und jede Hausbauerinist daher gut beraten, wenn derNeubau sehr universell möblier-bar und variabel nutzbar geplantwird. Aber auch ein vorhandenesoder gekauftes Wohnhaus kanndurch Umbauen, Anbauen undAufstocken zum „Mehr-Genera-tionen-Haus“ werden.

Im Normalfall ist das Erdgeschoßdem Wohn- und Esszimmer vor-behalten. Diese werden oft alsein großer Raum ohne Trenn-wand, vielleicht sogar mit einerintegrierten Wohnküche, ausge-führt. Zusätzlich wird in denmeisten Fällen ein „universeller

Raum“, der als Arbeits- Gäste-,Jugend- oder Schlafzimmer ge-nutzt werden kann, vorgesehen.

Es sollte aber auch ein WC undeine Dusche im Erdgeschoß miteingeplant werden, damit sichdie ältere Generation bei Bedarfauf die untere Wohnebene zu-rückziehen kann.

Aufgrund von örtlichen Gegeben-heiten (Hanglage, Lärm, Hitze)kann die Anordnung der Räumeaber auch umgedreht und dieWohnräume ins Obergeschoßverlegt werden. Das kommt beieiner offenen Grundrissgestal-tung der angestrebten Tempera-turverteilung im Haus entgegen(Schlafräume kühler, Wohnräumewärmer), hilft Energie zu sparenund schafft eine direkte Verbin-dung zwischen Schlafräumenund Grünflächen.

Die Räume imObergeschoß,normalerweisezwei Kinder-zimmer unddas Eltern-

schlafzimmer, sollten etwa gleichgroß sein. Dadurch kann derenNutzung jederzeit geändert unddem tatsächlichen Bedarf ange-passt werden. Im Obergeschoßsollten alle Anschlüsse für eineKüche vorgesehen werden. Dafürist ein Installationsschacht unbe-dingt notwendig. Wann immer eserforderlich ist, kann das Hausohne Umbau, der nicht nur vielGeld kostet, sondern auf mehrereWochen eine ungemütliche Bau-stelle im Haus mit viel Schmutzund Lärm bedeutet, jederzeit zum„Mehr-Generationen-Haus“ um-funktioniert werden.

Die Eltern ziehen sich ins Erdge-schoß zurück und die Jugendkann jederzeit im Obergeschoßeinziehen. Ein Kinderzimmer wirdzum Wohnzimmer, das anderezur Essküche, die Wand dazwi-schen sollte als mobile Trenn-wand ausgeführt werden, dannsind überhaupt keine Umbauar-beiten erforderlich. Das dritteZimmer wird zum Schlafzimmerfür die Jugend.

Unsere Buchtipps!Umbauen, Anbauen, Aufstocken

ISBN 978-3-89367-646-0

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Feng Shui

optimiert

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2 Planung

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Beim Bau eines Hauses solltendie stark ansteigende Lebens-erwartung sowie die Möglich-keit von Handicaps, die im Laufder Zeit enstehen, nicht außerAcht gelassen werden. „Bar-rierefrei bauen“ bedeutet, einHaus bzw. sein Umfeld und denLebensraum so zu gestalten,dass bei abnehmender Mobili-tät im hohen Alter oder nacheinem Unfall, aber auch fürKinder in jedem Alter ein Opti-mum an Lebensqualität er-reicht werden kann.

Grafik: Barrierelos

Barrierefrei bauen und sicherwohnen geht uns alle an, verur-sacht keinerlei Mehrkosten, son-dern erfordert nur etwas mehrAufmerksamkeit bei der Planung.Wer heute als junger Mensch ei-nen Neubau plant, sollte einigeRegeln beachten, damit das Woh-nen auch im Alter ohne großeUmbauten möglich ist.

Für junge Menschen sind Stufenmeist kein Hindernis. Für Senio-ren, Schwangere, Eltern mit Kin-derwagen und Menschen mitHandicap stellen diese aber oftein unüberwindbares Hindernisdar oder erschweren den Bewe-gungsraum wesentlich.

Wer schon in der Planungsphaseein paar Grundregeln beachtet,schafft sich für die Zukunft dieMöglichkeit einer angenehmenbarrierelosen Umgebung. Folgen-de Grundanforderungen solltenbeachtet werden:

l Vermeidung von vertikalen Bar-rieren, Niveauunterschiede ma-ximal 2,5 cm

l Vermeidung von horizontalenBarrieren, ausreichende Durch-gangsbreiten von min. 90 cm

l Vermeidung von räumlichenBarrieren, ausreichende Bewe-gungsflächen

ll Vermeidung von Barrieren auf-grund von Bedienungselemen-ten außerhalb vom Griffbereich(richtige Bemessung von Ein-richtungen, Ausstattung undMobiliar)

Ziel sollte eine angenehme Nutz-barkeit für Kinder, Erwachseneund Senioren bzw. Menschen mitBehinderung sein. Für individuel-le Bedürfnisse bei speziellen Er-krankungen sollte in jedem Fallein Fachmann herangezogenwerden, um eine möglichst opti-male Lösung auszuarbeiten.Fol-gende Höhen über dem Bodensollten unbedingt eingehaltenwerden:

l Fenstergriffe, Sicherungskas-ten, Türglocke und Gegen-

Barrierefrei bauen – sicher wohnen

Grafik: Unser HausGrafik: Barrierelos

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sprechanlage zwischen 85 und130 cm

l Lichtschalter 100 bis 110 cm

l Steckdosen in der Küche ca.100 bis 110 cm, ansonstenmindestens 40 cm über demBoden und 30 cm von denRaumecken entfernt

Beispiele für andere technischeLösungen:

l Höhenverstellung von sanitärenEinrichtungen bzw. von der Ar-beitsplatte in der Küche

l Funkferngesteuerte Tür- undFensteröffner

l Paternosterschrank

l Elektrischer Kleiderlift

l Plateauaufzüge für Rollstuhl-fahrer

Garage

Für einen PKW wird eine 3,80 mbreite und mindestens 6,00 mlange Garage oder ein ebensogroßer Abstellplatz benötigt, da-mit neben dem Auto auf der ei-nen Seite 1,50 m an Bewegungs-freiheit für einen Rollstuhl ver-bleiben.

Für eine Doppelgarage oder ei-nen Abstellplatz für zwei Autossind dementsprechend eine Brei-te von 6,10 m und eine Längevon gleichfalls 6,00 m erforder-lich, damit zwischen den beidenAutos wieder genügend Bewe-gungsfreiheit gegeben ist.

Treppen

Wer im Lauf der Zeit mit demTreppensteigen Schwierigkeitenbekommt, kann ins Erdgeschoßübersiedeln, wenn von Anfang aneine Dusche eingeplant wurdeund ein Arbeitszimmer zumSchlafzimmer umfunktioniertwerden kann. Umgekehrt könnenKinder und Jugendliche ohneSchwierigkeiten ins Obergeschoßübersiedeln.

Damit man ein Leben lang im ei-genen Haus die Treppen vom Kel-ler bis zum ersten Stock bequemhochsteigen kann, sollten dieStufen gemäß den Stufenformelnbemessen werden:

Das optimale Steigungsverhält-nis, welches allen Formeln ge-recht wird, ist eine Stufenhöhevon 17 cm zu einer Auftrittsbreitevon 29 cm. Je mehr die Planungvom Idealmaß abweicht, destounbequemer und unsicherer wirddie Stiege.

Außerdem sollte das Treppen-haus etwas mehr als einen Meterbreit sein, damit man auch mitMöbeln, ohne überall anzuecken,durch das Stiegenhaus kommt.

Wenn es sich nicht mehr ändernlässt, kann man im Garten eine

Hebeplattform und im Haus in-nerhalb von wenigen Stunden ei-nen Treppenlift einbauen.

Linkempfehlung:http://info.tuwien.ac.at/uniability/bauen.htm

Normen:ÖNORM B 1600 BarrierefreiesBauen – Planungsgrundsätze

2Planung

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Stufenformeln

2 x Stufenhöhe + 1 x Auftrittsbreite = 63 cm

1 x Auftrittsbreite - 1 x Stufenhöhe = 12 cm

1 x Auftrittsbreite +1 x Stufenhöhe = 46 cm

Unser Tipp!Wählen Sie als Türdurchgangsbreite min. 90 cm,

überlegen Sie die Aufgehrichtung und dieBewegungsfläche vor und nach jeder Türe.

Dies bringt auch Vorteile beim Möbeltransport.

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Unsere Buchtipps!

Barrierefreies BauenGrundlagen, PlanungBeispiele

ISBN 978-3-920034-27-0

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2 Planung

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Im Rahmen der Ausführungs-planung wird die vorangegan-gene Entwurfsplanung bzw.Genehmigungsplanung soweitdurchgearbeitet, dass das Bau-vorhaben realisiert werdenkann.

Während des Planungsprozessesfindet meist ein intensiver Aus-tausch mit Fachleuten wie Inge-nieuren, Produktherstellern undeventuell auch ausführenden Un-ternehmen statt, um Detailpunktezu lösen. Schwerpunkt der Aus-führungsplanung ist die Erstellungvon Werkplänen in meist größe-rem Maßstab (Grundrisse undSchnitte im M 1:50, Details von M1:20 bis M 1:1). Ziel der Ausfüh-rungsplanung ist ein Plansatz, derzum Bau freigegeben wird.

Die Ausführungspläne enthaltenalle Angaben, die zur Erstellungoder zum Umbau des Bauwerkserforderlich sind. Dies sind zumBeispiel Maße, Materialangaben,Angaben zur Qualität und Be-schaffenheit, Toleranzen und Ver-arbeitungshinweise. Bestandteilder Ausführungsplanung könnenauch schriftliche Anweisungen inTabellenform sein. Beispiel hier-für sind Türlisten um alle erfor-derlichen Türen zu beschreiben.

Die Ausführungsplanung ist Vo-raussetzung für die Mengener-mittlung und dient damit zur Vor-bereitung der Vergabe. Bei derAbrechnung der Bauleistung wer-den die Ausführungspläne zurMengenermittlung verwendet.

Bauzeichnung

Eine Bauzeichnung (früher auchBauriss) ist eine technische

Zeichnung der Bauplanung, diestatische Informationen für dieBauausführung zeigt. Sie zeigt al-le räumlichen Ausmaße und Ma-terialien, nicht den zeitlichen Ab-lauf der Ausführung.

Die Darstellung erfolgt in einemder Größe oder der Kompliziert-heit des Objektes angepasstenMaßstab. Ein Bauwerk wird dar-gestellt in Grundrissen, Ansich-ten, Schnitten und Details. Umverschiedene Materialien, Bautei-le oder Schnittflächen zu kenn-zeichnen, werden Schraffurenund evtl. Farben verwendet. Diedargestellten Bauteile werdendurch die Bemaßung quantifi-ziert.

Grafik: Detail eines Dachanschlusses

Als Detail bezeichnet man imBauwesen eine Einzelheit einesBauwerks, also einen einzelnesBauteil oder die Fügung einzelnerBauteile als Aspekt des Gesamt-gefüges. Das kann zum Beispieleine Gebäudeecke oder der An-schluss eines Fensters in dieFassade sein. Die ästhetischeund konstruktive Qualität einesBauwerks wird durch die sorgfäl-tige Planung und Ausführung derDetails wesentlich mitbestimmt.So ist zum Beispiel die Erstellungeines Gebäudes im Passivhaus-Standard nur möglich, wenn alle

Details den Anforderungen anDämmung und Dichtigkeit ent-sprechen.

Details werden in der Baupla-nung in Detailzeichnungen (oftauch kurz: Details) dargestellt.Das ist eine vergrößerte Darstel-lung eines Ausschnitts aus einerBauzeichnung. Gelegentlich wer-den schon im Entwurfsstadiumwichtige Details skizziert. Haupt-sächlich werden Details jedoch inden Werkplänen der Ausfüh-rungsplanung verwendet, um diegewünschte Art der Ausführungauf der Baustelle präzise zu defi-nieren.

Die Besonderheit der Detailzeich-nung gegenüber der normalenBauzeichnung liegt in der Genau-igkeit der Abbildung. So werdenDetailzeichnungen mit Maßstä-ben von 1:20 bis 1:1 angefertigt.In diesen Maßstäben können ver-schiedene Materialien besser er-kannt und Maße besser zugeord-net werden. Werkpläne mit demMaßstab von 1:50 eignen sichnur bedingt für genaue Konstruk-tionsaufgaben.

Baustatik

In der Baustatik werden die Kräf-te und deren gegenseitige Aus-wirkungen in einem Bauwerk so-wie in jedem dazugehörigen Bau-teil berechnet. Die auf ein Bau-werk wirkenden Lasten unterteiltman nach der Häufigkeit ihresAuftretens in ständige (etwa dasEigengewicht der Konstruktion),veränderliche (etwa Schnee,Wind, Temperatur, Verkehr oderschwankende Wasserstände) undaußergewöhnliche Einwirkungen

Ausführungsplanung

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2Planung

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(etwa Erdbeben, Feuer oder denAnprall von Fahrzeugen). Ein we-sentlicher Teil der Baustatik istes, aus einem komplexen Bau-werk ein klar definiertes Tragsys-tem zu modellieren, das man mitwirtschaftlich sinnvollem Auf-wand berechnen kann. Zuerstwerden die Lasten ermittelt. Da-raus ergeben sich die wirkendenSchnittgrößen. Diese werdendann durch die tragenden Teile inden Baugrund abgetragen.

Der Begriff Tragwerk

Ein Tragwerk ist ein Bauwerk,das Kräfte von einer Stelle auf ei-ne andere Stelle überträgt, indemes die Angriffspunkte von denKräften im Raum gegeneinanderfestlegt und das Gleichgewichtzwischen diesen Kräften her-stellt.

Tragwerke werden immer nur fürbestimmte Zwecke errichtet. Tra-gen bedeutet für ein Tragwerkaußer seinem Eigengewicht zu-sätzlich Lasten und Kräfte aufzu-nehmen und in das Fundamentweiterzuleiten.

Um ein Tragwerk bilden zu kön-nen, sind die Kenntnisse aus fol-genden Wissensgebieten erfor-derlich:

l Belastungslehre

l Werkstofflehre

l Bemessungslehre

l Funktionslehre

Anforderungen an die Statik

Standsicherheit

Die Standsicherheit ist das Ver-hältnis des Standmomentes ei-nes Bauwerkes zum Drehmo-ment des Baugrundes durch Kip-pen, Gleiten oder Drehen. Siemuss nach bestimmten Vorschrif-ten eine Sicherheit von > 1,5 er-füllen.

Stabilität

Die Stabilität ist die Beständigkeiteines durch innere Kräfte zusam-mengehaltenen Systems gegen-über äußeren Einwirkungen.

Sicherheit gegen Gleiten

Durch waagrecht einwirkendeKräfte (z. B. einen einseitigenErddruck auf die Kellerwand) be-steht die Gefahr des Verschie-bens, wenn die Verschiebekraftgrößer ist als die Reibungskraft.Aus diesem Grund ist bei einerHanglage, wenn der Keller einsei-tig zur Gänze aus dem Erdreichkommt, unbedingt kraftschlüssi-ge Verbindung zwischen demPlattenfundament und den Keller-wänden vorzusehen.

Sicherheit gegen Abhebendurch Wind

Bei flachen Dächern mit Dachnei-gungen von 0 bis 35° entstehendurch die Wirkung des WindesWindsogkräfte. Wenn die Eigen-last nicht groß genug ist, muss

das Dach ausreichend verankertwerden. Siehe Kapitel Dach.

Belastung von Bauwerken

Nutzungskategorien und Nutzlasten

Kategorie A „Wohnflächen“ A1 „Räume in Wohngebäudenund -häusern“

Wohnraumdecken2,00 kN/m2 = 200 kg/m2

Treppen (Wohnhäuser)3,00 kN/m2 = 300 kg/m2

Balkone (Loggien)4,00 kN/m2 = 400 kg/m2

Zuschläge für

Fußbodenaufbau massiv mit Fuß-bodenheizung (max. 12 cm Di-cke) Sandausgleich, Trittschall-dämmung, Folie, Heizestrich,Fußbodenbelag

2,00 kN/m2 = 200 kg/m2

Wände aus Hohlblocksteinen ge-mäß ÖNORM EN 771-3 bzw. -5mit Isolier- bis Sandmörtel 12 cmDicke

1,80 kN/m2 = 180 kg/m2

Aus diesem Grund empfehlen wirbei Decken in Wohnräumen imNormalfall immer eine Auflastvon mindestens

5,00 kN/m2 = 500 kg/m2

Schnee-, Eis- und Windlastensiehe Kapitel Dachkonstruktionen

Grundwasser-, und ErddruckGrundwasserdruck:

Pw = 5 x h2 (kN/m)

Erddruck: Ea = 3 x h2 (kN/m)

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2 Planung

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Die Bedeutung der Bauphysik hatin den letzten Jahrzehnten er-heblich zugenommen: VerstärkteBemühungen beim Wärmeschutzvon Gebäuden - ab den 1970erJahren zunächst aus ökonomi-schen, heute auch aus ökologi-schen Erwägungen - führten zueiner stärkeren Einbeziehungbauphysikalischer Überlegungenin die Gebäudeplanung. Hinzukommt ein wachsendes Komfort-bedürfnis, das sich an gestiege-nen Anforderungen an denSchallschutz in Wohnungen undGebäuden niederschlägt - eben-falls ein Schwerpunkt der Bau-physik.

Bauphysik und bauphysikalischeÜberlegungen fließen heute be-reits in der Entwurfsphase inBaukonstruktion und Architektur.Zahlreiche technische Regelwer-ke, Normen und Gesetze beinhal-ten bauphysikalische Fragestel-lungen und Festlegungen. InÖsterreich hat sich in den letztenJahren im Bestreben, die neununterschiedlichen Bauordnungenzumindest im technischen Be-reich zu harmonisieren, dasÖsterreichische Institut für Bau-technik (OIB) mit seinen Richtlini-en duchgesetzt.

OIB-Richtlinie Wärmeschutz

Die OIB-Richtlinien basieren aufden Beratungsergebnissen derLänderexpertengruppe, die Vor-schläge zur Harmonisierung bau-technischer Vorschriften ausgear-beitet hat. Für jede der sechs"Bautechnischen Anforderungen"gibt es eine eigene OIB-Richtli-

nie. Für Wärmeschutz und damitfür Bauphysik ist die OIB-Richtli-nie 6 zuständig.

Sie regelt die Anforderungen anden Heizwärme- und Kühlbedarfeines Gebäudes, an die thermi-sche Qualität der Gebäudehülle,an den Endenergiebedarf und anwärmeübertragende Bauteile.Auch die Anforderungen an Teiledes energietechnischen Systemsund an den Energieausweis wer-den in der Richtlinie 6 geregelt.

Grundsätzlich können die An-sprüche an die thermisch-ener-getische Qualität von Gebäudenan den folgenden Bereichen an-setzen (aufsteigend nach Kom-plexitätsgrad):l Anforderungen an Bauteile

(maximale U-Werte für einzelneBauteile);

l Anforderung an die durch-schnittliche Qualität der Gebäu-dehülle (Mittlerer U-Wert derGebäudehülle (Um) oder LEK-Wert);

l Anforderungen an den Heiz-wärmebedarf (HWB), bei demneben der Qualität der Gebäu-dehülle auch die Konzeptiondes Gebäudes mit berücksich-tigt wird;

l Anforderungen an den Heiz-energiebedarf (HEB), also jenenTeil des Endenergieeinsatzes,der für die Heizungs- undWarmwasserversorgung aufzu-bringen ist;

l Anforderungen an den gesam-ten Endenergiebedarf (EEB),der neben dem Heizenergiebe-darf auch noch den Energiebe-darf für mechanische Belüftungund Kühlung sowie für die Be-leuchtung umfasst;

l Anforderungen an den Gesamt-energiebedarf (GEB), der aus-gehend vom Heiz- oder End-energiebedarf auch den Ener-gieeinsatz in dem Gebäude vor-gelagerten Prozessketten miteinbezieht und somit die Ver-gleichbarkeit des Einsatzes un-terschiedlicher Energieträgergewährleistet. Da jedoch dievorgelagerten Prozesskettenbezogen auf ein konkretes Ge-bäude nur sehr grob abgebildetwerden können, wäre es ver-messen vom „Primärenergie-bedarf des Gebäudes“ zu spre-chen.

l Anforderungen an CO2-Emis-sionen, wobei der Gesamtener-giebedarf/Primärenergiebedarfnochmals mit bestimmten aufden Energieträger bezogenenEmissionsfaktoren multipliziertwird.

Energiekennzahl

Die Energiekennzahl (EKZ) ist diegängigste Vergleichsgröße, umdie energetisch-thermische Qua-lität aller Außenbauteile sowieBauteilen von beheizt zu unbe-heizt zu beschreiben. Sie be-schreibt, wie viel Energiemengepro Quadratmeter Energiebe-zugsfläche im Jahr benötigt wird.Vergleichbar ist die Energiekenn-zahl mit dem Normverbrauch (Li-ter / 100 km) eines Autos.

Dabei ist zu beachten, dass esmehrere Energiekennzahlen ge-ben kann, denn die Energiekenn-zahl ist abhängig von welchemEnergiebedarf bzw. welcher Ener-giebezugsfläche ausgegangenwird. Üblicherweise wird vomHeizwärmebedarf und der Brutto-

Bauphysik

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geschoßfläche ausgegangen.Wenn man beispielsweise dieWohnnutzfläche als Energiebe-zugsfläche heranzieht, ergibt sichfür dasselbe Haus eine bis zu30% schlechtere Energiekenn-zahl. Bei der Auslegung von Pas-sivhäusern wird die Energiekenn-zahl auf die Wohnnutzfläche be-zogen, hingegen bei der OIB-RL 6bzw. bei den Wohnbauförderun-gen in den einzelnen Bundeslän-dern wird auf die „größere“ Brut-togeschoßfläche bezogen.

Die Energiekennzahl hat großeBedeutung zur Erlangung derWohnbauförderungen in denBundesländern und wird im Energieausweis ausgewiesen.

Linkempfehlung: http://www.oib.or.at/

Heizwärmebedarf

Neubauten

In Abhängigkeit der Geometrieund bezogen auf das Referenzkli-ma gemäß OIB-Leitfaden ist seit2010 ein jährlicher Heizwärme-bedarf (HWBBGF,WG,max,Ref)pro m2 Grundfläche von 19 *(1+2,5/lc) [kWh/m2a]*, höchstensjedoch 66,5 [kWh/m2a] einzuhal-ten (lc = charakteristische Län-ge).

Bei Gebäuden mit einer Wohn-raumlüftungsanlage mit Wärme-rückgewinnung reduziert sich dermaximal zulässige jährliche Heiz-wärmebedarf 8 kWh/m2a.

Sanierung

Bei umfassender Sanierung vonWohngebäuden ist seit 2010 einHeizwärmebedarf von 25,0 *(1+2,5/lc) [kWh/m2a], höchstensjedoch 87,5 [kWh/m2a] einzuhal-ten.

Bei Gebäuden mit einer Wohn-raumlüftungsanlage mit Wärme-rückgewinnung reduziert sich derjährliche Heizwärmebedarf um8 kWh/m2a.

Beispiel für die Energiekennzahl

EKZ = 60 kWh/m2a

~ 6 Liter Heizöl Extra Leicht /m2a*Literpreis

~ 6 Kubikmeter Erdgas /m2a*Kubikmeterpreis

~12 Kilogramm Pellets/m2a*Kilogrammpreis

= jeweils Gesamtpreis/m2Jahr

Warmwasserbedarf und Umwandlungsverluste sind hier noch nicht berücksichtigt.

Unser Tipp!Zur überschlägigen Abschätzung der Heizkosten immer die Stand-ortenergiekennzahl heranziehen, jedoch sind auch Abweichungenmöglich, denn die Energiekennzahl wird mit normierten Bedingun-

gen (Innentemperatur, Benutzerverhalten, usw. ) berechnet.

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Wärmebrücken – umgangssprachlich, aber tech-nisch nicht korrekt auch „Kältebrücken“ ge-nannt - sind örtlich begrenzte Flächen bei Au-ßenbauteilen, durch die bei einer guten Wärme-leitung große Wärmemengen verloren gehen.

Da durch die Raumwärme diese Oberflächen nichtrasch genug aufgewärmt werden können, entstehenraumseitig kalte Oberflächen – daher der Name Käl-tebrücke. An diesen kalten Oberfächen kondensiertdie Feuchtigkeit aus der Raumluft. Durch die feinenWassertröpfchen, die am Putz stehen, entsteht frü-her oder später Schimmel. Dessen Entfernen ist kei-ne Lösung. Man muss die kalten Oberflächen ent-weder mit Hilfe einer Wand- oder Sockelleistenhei-zung oder ähnlichem erwärmen, oder besser, diebetroffenen Bauteile außen gut dämmen.

Wärmebrücken können aufgrund der unterschiedli-chen Wärmestrahlung, die je nach Oberflächentem-peratur ausgesendet wird, sichtbar gemacht wer-den. (Thermographieaufnahme)

An einer Farbskala kann man die Oberflächentem-peratur der Bauteile ablesen. Bei Außenaufnahmenerscheinen warme Oberflächen Weiß und Rot (hoheWärmeverluste), kalte Oberflächen Dunkelblau (ge-ringe Wärmeverluste).

Bei einer Innenthermographie ist die Bedeutung derFarben umgekehrt. Kalte Oberflächen erscheinenBlau (große Wärmeverluste).

Wärmebrückenkatalog

Einige Beispiele zeigen, wo heute beim Bauen aufdie Vermeidung von Wärmebrücken geachtet wer-den muss.

Der Katalog wurde von Unser Haus in Zusam-menarbeit mit dem Atelier für optimierte Gebäude-planung, Herrn Bmst. Ing. Schleining, (www.pla-nungsprofi.at) erstellt.

Wärmebrücken

„Schneeschmelze durch Raumwärme“

Land OÖ, Abt. Umwelt- und Anlagentechnik

Geometrische WärmebrückenGroße, kalte Oberflächen wirken auf eine kleine Flä-che in der Ecke, die dadurch sehr kalt wird.

Thermographien: Architekt DI Wehinger

13,3°C17,2°C

U=0,85 W/m2KInnen +20°CAussen –15°C

U=0,25 W/m2KInnen +20°CAussen –15°C

Ungedämmt Gedämmt

Wärmebrücken

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Land OÖ Technopor

Gebäude nicht unterkellertOhne Keller, muss unter die Fundamentplatte einhochbelastbarer Dämmstoff verlegt werden.

Fenstereinbau im DämmstoffFenster nur mehr an der Außenkante vom Mauer-werk einbauen und den Rahmen überdämmen.

Decken und ÜberlagenOhne Wärmedämmverbundsystem müssen Über-lagen und Deckenrost gut gedämmt werden.

DI Mück Internorm

Land OÖ Unser Haus

Unser DVD-Tipp!Wärmebrücken im HolzrahmenbauDetailkatalog für den Nachweis nach DIN 4108 Beiblatt 2

ISBN 978-3-87104-168-6

BalkonplatteDie beste Lösung ist ein Balkon, der thermischentkoppelt vor die Fassadendämmung gestellt

NWG Wolfgang Past DI Treberspurg & Partner

Dämmung über der GiebelwandDas Giebelmauerwerk muss zum Dach mit einembelastbaren Dämmstoff gedämmt werden.

Dachbodentreppe Mit einer Dämmhaube kann die Wärmebrücke

über der Dachbodentreppe gedämmt werden.

Land OÖ Roto

NWG Wolfgang Past Unser Haus

Unser Buchtipp!Wärmebrücken AtlasTrockenbau, Stahl-Leichtbau, Bauen im Bestand

ISBN 3-481-02120-8

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2 Planung

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Luft- und Winddichtheit der GebäudehülleEbenso wichtig wie eine gute Wärmedämmungist die Luft- und Winddichtheit der Gebäudehül-le. Eine Verringerung des Heizenergieverbrau-ches bei Neu- und Altbauten ist nur mit einemguten Wärmeschutz und einer luft- und wind-dichten Gebäudehülle zu erreichen. Ist diesenicht gegeben, kann es zu unkontrollierbar gro-ßen Energieverlusten kommen, denn es dämmennur die stehenden Luftschichten im Dämmstoff.Wird dieser vom Wind durchblasen ist derDämmwert weg.

Diese Energieverluste können:l einen guten Wärmeschutz zunichte machenl zur Unbehaglichkeit durch Zugluft führenl die Gesundheit gefährden (Schimmelallergie)l Bauschäden durch Kondensation verursachenl zur Verschlechterung des Schallschutzes beitra-

gen

Sichtbarmachung der undichten Stellen

Eine Methode ist die Innenthermographie in Kombi-nation mit einem Blower-Door-Test. Dabei wird un-sichtbare Wärmestrahlung, in ein sichtbares Ther-mographiebild umgewandelt. Die unterschiedlichenOberflächentemperaturen werden im Thermogrammdurch verschiedene Farben dargestellt. Die Farbska-la reicht von dunkelblau (sehr kalt) über gelb und rotbis zu weiß (sehr warm).

Eine Methode, um die Luftdichtheit zu messen, istder Blower-Door-Test. Dabei wird der stündlicheLuftwechsel in einem Gebäude bei einem Über- undUnterdruck von 50 Pascal gemessen.

Gemäß Stand der Technik werden die Gebäude jenach der Luftwechselzahl bei 50 Pascal Unter- oderÜberdruck in folgende Qualitätsstufen eingereiht:

Luft- und Winddichtheitskatalog

Einige Beispiele zeigen, wo heute beim Bauen aufLuft- und Winddichtheit geachtet werden muss.

Schwelle

Es muss eine doppelte Abdichtung unter derSchwelle verlegt werden.

Land OÖ Harrer

Holzriegelwand

Bei der Holzbauweise muss eine dampfdiffusionsof-fene Windschutz- bzw. Schalungsbahn außen undeine Dampfbremse innen verlegt werden. Es genügtjedoch nicht, dass die Folien nur überlappt werden,sie müssen gut und dauerhaft miteinander verklebtwerden.

Land OÖ Unser Haus

n50 [h-1] Bewertung < 0,6 Passivhaus mit Frischluftanlage < 1,0 Niedrigenergiehaus mit Abluftanlage < 3,0 Normales Haus mit Fensterlüftung3 bis 8 Undichte Ausführung> 8,0 sehr undicht, unbehaglich

Land OÖ, Abt. Umwelt- und Anlagentechnik

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2Planung

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Fenster- und Türenanschlüsse

Montageschaum genügt nicht, Fenster und Türenmüssen mit Folien winddicht eingebaut werden. Sie-he auch ÖNORM B 5320 Bauanschlussfuge fürFenster, Fenstertüren und Türen in Außenbauteilen -Grundlagen für Planung und Ausführung

Land OÖ Internorm

Rauchfang durch die oberste Geschoßdecke

Der Spalt zur Decke muss mit Mineralwolle ausge-stopft und der Rauchfang verputzt werden.

Land OÖ Schiedel

Anschluss zwischen Mauerbank und Dachstuhl

Zwischen Mauerbank und gehobelter Fußpfettemuss eine doppelte Abdichtung verlegt werden.

Land OÖ Rockwool

Dachschräge im Bereich der Mittelpfette

Dampfbremse mit einem doppelseitigen Klebebandan der Mittelpfette seitlich und oben ankleben.

Land OÖ Novoflor

Einbau der Dachflächenfenster

Innen und außen müssen spezielle Schürzen mit derDampfbremse bzw. Dachhaut verklebt werden.

Land OÖ Klöber

Schalungsbahn und Dachdurchdringungen

Schalungsbahn und Dampfbremse bei Überlap-pungsstößen und Durchdringungen verkleben.

Klöber Klöber

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2 Planung

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Grundlagen der Behaglichkeit

Das für den Menschen ange-nehmste Raumklima kann ambesten mit einem milden Som-mertag im Freien, an einem ruhi-gen, windstillen Platz im Halb-schatten verglichen werden.Temperatur und Luftfeuchtigkeitsind angenehm, weder zu hochnoch zu niedrig; die Luft ist freivon Staub, Ozon und anderenSchadstoffen sowie frei von un-angenehmen Gerüchen. DasLicht ist nicht zu grell und nichtzu düster, die Farben sind unauf-dringlich, aber dennoch ab-wechslungsreich. Der Menschfühlt sich wohl und erfreut sichbester Gesundheit. Seine Beklei-dung entspricht der milden Witte-rung und er übt eine leichte Tä-tigkeit im Sitzen aus.

Einflussfaktoren derBehaglichkeit

Eine Gliederung der Einflussfak-toren für das Raumklima erfolgtnach beeinflussbaren und nichtbeeinflussbaren Faktoren.

Parameter, die der Mensch regu-lieren kann, sind:l Bekleidungl Farbenl Konditionl Lärml Lichtl Luftqualitätl Tätigkeitl Temperatur

Weniger bzw. überhaupt nichtvom Menschen zu beeinflussensind:

l Alterl Gesundheitl Tages- und Jahreszeit

Wärmeabgabe desMenschen

Damit sich der Mensch wohlfühlt, muss er seine überschüssi-ge Wärme und viel Feuchtigkeitan die Umgebung abgeben.

Das sind im Zustand der Ruhe 70Watt Wärmeabgabe und 30 g/hFeuchtigkeitsabgabe. Diese er-folgt zu 90% in etwa drei gleichgroßen Teilen durch den Atem,durch Strömungs- und Strah-lungswärme. Die restlichen 10%werden durch Transpiration unddurch Wärmeleitung abgegeben.

Bei Hochleistungssport undschwerer Arbeit können dieseWerte auf 500 W und 250 g/h an-steigen.

Entscheidend für eine behaglicheWärmeabgabe des Menschensind:l Oberflächen- und Raumluft-

temperaturenl Heizsystem (Strahlungs- u.

Strömungswärme)

l Luftfeuchtigkeit und Luftbewe-gung

l Tätigkeit und Bekleidung

Temperaturempfinden

Der Mensch empfindet eineDurchschnittstemperatur, die sichaus der Raumlufttemperatur undder mittleren Oberflächentempe-ratur zusammensetzt.

Sind die Oberflächentemperatu-ren wegen schlechter U-Werte(mangelnde Wärmedämmung)niedrig, muss die Raumlufttem-peratur höher sein, damit es eini-germaßen behaglich wird.

Bei hohen Oberflächentempera-turen aufgrund guter U-Wertedurch dicke Wärmedämmungund mit Hilfe einer Wand-und/oder Fußbodenheizung kanndie Raumlufttemperatur abge-senkt werden und es wird den-noch ein angenehmes Raumkli-ma herrschen. Eine niedrigereRaumlufttemperatur ist nicht nurangenehmer, sondern spart proGrad Temperaturabsenkung ca. 5bis 6% an Heizkosten.

Wichtig ist auch die richtige Be-kleidung. Bei zu warmer Kleidungempfindet man die Temperatur

Behaglich Wohnen

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Flächenbezogene, speicherwirksameMasse von einigen Baustoffen

gemäß ÖNORM B 8110-3 in kg/m2

Quelle: ÖNORM B 8110-3

Baustoff Rohdichte kg/m2

Stahlbeton 2.400 kg/m3 242

Ziegelsplittbeton 1.900 kg/m3 172

Ziegeldecke 1.300 kg/m3 100

Ton-Massiv schwer 1.000 kg/m3 83

Hochlochziegel 25 cm 1.000 kg/m3 80

Heizestrich 7 cm 2.200 kg/m3 78

Zwischenwandziegel 12 cm 900 kg/m3 71

Porosierter Ziegel 38 cm 800 kg/m3 62

Ton-Massiv leicht 700 kg/m3 59

Estrich 5 cm 2.200 kg/m3 56

Porenbeton 400 kg/m3 51

Gipsbauplatten 1.200 kg/m3 48

Weichholz 600 kg/m3 39

Gipskartonplatte GKF 15 900 kg/m3 13

bis zu 4°C höher, bei zu leichterKleidung bis zu 4°C kühler.

Oberflächentemperatur

Einen wesentlichen Einfluss aufdie Behaglichkeit haben dieOberflächentemperaturen vonWänden, Decken und Böden.Sind diese niedrig, wird das alsungemütlich und kalt empfunden.Die Oberflächentemperaturenhängen von der Außentempera-tur, dem U-Wert und der Raum-lufttemperatur ab. Oberflächen-temperaturen sollten nicht mehrals 2°C unter der Raumlufttem-peratur liegen.

Zwei Beispiele:

Bei einem schlechten U-Wert von3,0 W/m2K, -10°C außen und+20°C Raumluft beträgt dieOberflächentemperatur innen nur+8°C. Das ist unangenehm kalt.Die Temperaturdifferenz zurRaumluft beträgt +12°C.

Bei einem guten U-Wert von 0,3W/m2K beträgt die Oberflächen-temperatur hingegen ca. +19°C.Das ist angenehm. Die Differenzbeträgt nur 1°C.

SpeicherwirksameMasse

Wärmespeicherung ist die Fähig-keit eines Stoffes, bei einer ent-sprechenden TemperaturdifferenzWärme aus der Umgebung auf-zunehmen oder an diese abzuge-ben. Die Wärmemenge, die auf-genommen werden kann, istdurch die Masse und die spezifi-sche Wärmekapazität des Materi-als bestimmt.

Speichermassen können durchihr träges Verhalten Temperatur-schwankungen reduzieren undausgleichen. Für das thermischeVerhalten eines Raumes ist jeneWärmemenge, die zum Ausgleichvon Temperaturschwankungenzur Verfügung steht, maßgebend.Zu beachten ist, dass ein Mauer-

werk von 50 cm Stärke nichtmehr speicherwirksame Masseaufweist als eines mit 25 cm.

Wichtig ist die speicherwirksameMasse:

l Im Sommer zur Vermeidungder Überwärmung

l Im Winter zur höheren passivenSolarnutzung und zum Tempe-raturausgleich

Sommerliche Überwärmung

Unter der sommerlichen Über-wärmung versteht man eine sostarke Aufheizung der Raumluftdurch die Sonneneinstrahlung,dass es unangenehm heiß wird.Ob es zur sommerlichen Über-wärmung kommt, ist von folgen-den Faktoren abhängig:

Lage des Raumes:

Gefährdet sind Räume, die nachOsten, Süden oder Westen orien-tiert sind.

Grafik: Unser Haus

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Glasflächen: Je größer die Glasflächen sind, und je senkrechterdie Sonne auf die Verglasung scheint, um so größerist die Gefahr der sommerlichen Überwärmung.

Speicherwirksame Masse: Eine kleine speicherwirksame Masse erhöht das Ri-siko der sommerlichen Überwärmung und umge-kehrt.

Beispiel eines Raumes: Massivbauweise EG 14.000 kgHolzbauweise DG 4.000 kg

Konsequenz: Bei der Holzbauweise, speziell im Dachgeschoß be-steht von Februar bis Oktober die Gefahr der som-merlichen Überwärmung. Darum ist es bei der Holz-bauweise besonders wichtig, Speichermasse in derBaukonstruktion zu berücksichtigen (zB. magnesit-gebundene Holzwolleplatten, auch Heraklith-Plattengenannt). In der Massivbauweise ist diese Gefahrnur während einer Hitzeperiode im Sommer, wenn

die Auskühlung während der Nachtstunden nichtfunktioniert, gegeben.

Vermeidung der sommerlichen Überwärmung

Neben der Reduktion der Glasflächen und der Erhö-hung der speicherwirksamen Masse gibt es zweiMaßnahmen zur Vermeidung sommerlicher Über-wärmung:

Beschattung:

Eine außen liegende Beschattung ist etwa dreimalwirksamer als eine innen liegende Beschattung.Mehr dazu im Kapitel „Sonnen- und Wetterschutz“.

Lüftung:

Kann ein Einfamilienhaus auf allen vier Seiten gutgelüftet werden, hilft der hohe Luftwechsel, diesommerliche Überwärmung zu vermeiden. Mehr da-zu im Kapitel „Klima/Lüftungsinstallation“.

Grafiken: Unser Haus

Überwärmung HolzriegelbauweiseMassivbauweisenur bei Hitzeperioden

Unsere Buchtipps!Praktische Bauphysik(7. Auflage)

ISBN 978-3-8348-0865-3

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Behaglicher Temperaturbereich

Der Zusammenhang zwischen der durchschnittli-chen Wandoberflächentemperatur und der Raum-lufttemperatur ist aus dem Diagramm ersichtlich.

Beispiel 1)Wenn mittels einer Wandheizung die Temperatur ander Wandoberfläche auf 22°C angehoben wird, kanndie Raumluft auf 18°C gesenkt werden und es wirddennoch sehr behaglich sein. Pro Grad Absenkungder Raumlufttemperatur werden 5 bis 6% an Ener-gie eingespart.

Beispiel 2)Bei einer Temperatur von nur 18°C an den Wand-oberflächen muss die Raumluft auf mindestens22°C angehoben werden, damit es behaglich wird.

Sind die Wand- und Lufttemperaturen niedriger, soist es unangenehm kalt, sind sie höher, so ist es un-erträglich heiß.

Ideale Heizsysteme

Sieht man von der menschlichen Atmung, Transpira-tion und Wärmeleitung ab, so bleiben als primäreWärmeabgabe des Menschen die Wärmestrahlungund die Wärmeströmung übrig.

So wie der Mensch seine Wärme abgibt, sollte auchdas ideale Heizsystem die Wärme in einem ausge-wogenen Maß zwischen Strahlungs- und Strö-mungswärme abgeben.

Die maßgebenden Elemente aller behaglicher Heiz-systeme sind große Heizflächen, niedrige Heiztem-peraturen und keramische Oberflächen, die Wärmeabgeben. Zu den idealen Heizsystemen gehören da-her:

l Wandheizung

l Fußbodenheizung (optimiert)

l Kachelofen, Strahlungsplatten

l Niedertemperatur-Heizkörper

Schwüle

Für die Behaglichkeit spielt die Luftfeuchtigkeit einewichtige Rolle, da ein Teil der Wärme- und Feuchtig-keitsabgabe über die Haut erfolgt.

Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit funktioniert dieVerdunstung nicht oder nur sehr schlecht. Ist zusätz-lich die Lufttemperatur auch noch sehr hoch, wirdbereits eine geringe relative Luftfeuchtigkeit alsschwül empfunden (Tropenklima).

Bei +20°C wird die Luft mit ca. 80% relativer Luft-feuchtigkeit als schwül empfunden, bei +30°C ge-nügt jedoch bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von44% für das gleiche Empfinden. Der Grund liegt da-rin, dass der Mensch eine Feuchtigkeit von etwa13,5 g/m3 Luft unabhängig von der Lufttemperaturals schwül empfindet. Da eine warme Luft mehrFeuchtigkeit aufnehmen kann, sinkt daher die relati-ve Luftfeuchtigkeit (%).

Grafik: Unser Haus

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Behagliche Luftfeuchtigkeit

Der behagliche Bereich befindet sich bei einerRaumlufttemperatur von 18 bis 23°C und zwischen40 und 60% relativer Luftfeuchtigkeit.

Ist die Lufttemperatur kühler oder die relative Luft-feuchtigkeit geringer, empfindet man dies als unan-genehm trocken. Im umgekehrten Fall, wenn dieLufttemperatur und/oder die relative Luftfeuchtigkeithöher sind, wird das Klima unerträglich feucht.

Wird die Luft erwärmt, sinkt die relative Luftfeuch-tigkeit, die Luft wird trockener empfunden.

Bei einer Abkühlung der Luft kondensiert die Feuch-tigkeit an kalten Bauteilen. Erfolgt die Kondensationlaufend, kann dieser Effekt zur Schimmelpilzbildungführen. Entfernen der Schimmelflecken ist keineDauerlösung. Der Baufehler gehört behoben.

CO2-Konzentration

Ein Mensch benötigt stündlich etwa 30 m3 Frischluft.Wenn sich mehrere Personen in einem kleinerenRaum aufhalten und dieser nicht gelüftet wird, steigtdie CO2-Konzentration sehr rasch an. Das wiederumführt zur Ermüdung der Menschen.

In einem Einfamilienhaus ist daher je nach Größeund Anzahl der Personen ein stündlicher Luftwech-sel von 50 bis 100% des Wohnraumvolumens erfor-derlich (Luftwechselzahl 0,5 bis 1,0).

Da im Winter beim unkontrollierten Lüften viel Ener-gie verloren geht und aus diesem Grund viel zu sel-ten und zu spät gelüftet wird, ist eine kontrollierteWohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnungund/oder Wärmepumpe insbesondere beim Niedrig-energie- und Passivhaus ein unbedingtes Muss.

Frei von lästigen Gerüchen

Gute Luft ist frei von lästigen Gerüchen und Pollen.Letztere sind besonders unangenehm, wenn man al-lergisch ist. Eine staub- und pollenfreie Atmosphäreerreicht man im Haus energiesparend durch einekontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückge-winnung. Bei dieser wird die schlechte Raumluft ausKüche, Badezimmer und WC abgesaugt und über ei-nen Wärmetauscher und/oder eine Wärmepumpe insFreie geblasen.

Umgekehrt wird frische Außenluft über Filter staub-frei und frei von Pollen angesaugt, wenn möglich ineinem Erdwärmetauscher vorgewärmt und dann mitder Wärme aus der Abluft aufgewärmt und in dieWohn- und Schlafräume eingeblasen.

Im Sommer kann die Außenluft im Erdwärmetau-scher gekühlt und dann ins Haus eingeleitet werden.

Staubfreie Luft

Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Luft-qualität ist die zentrale Staubsauganlage. Die Saug-anlage und der Staubbehälter sind z. B. im Kellermontiert, hier wird der Staub gesammelt und die ab-gesaugte Luft wird ins Freie geleitet.

Dadurch werden auch mikroskopisch kleine Partikel,wie Viren und Bakterien, aus dem Haus entfernt. Ei-ne Anreicherung der Luft mit Schwebestaub, dersich auf Böden und Möbel wieder absetzt, findetnicht statt.

Neben der Staubfreiheit der Luft hat die zentraleStaubsauganlage noch weitere Vorteile wie:l Das lästige und schwerfällige Bewegen des

Staubsaugers entfällt.l Es gibt dort, wo gerade gesaugt wird, keine Ge-

räuschbelästigung.

Lichttechnik

Alles Leben hängt vom Licht ab. Wir sind uns dieserBedeutung kaum bewusst, da wir es mit dem Schal-ter ganz einfach auf- und abdrehen können. Im wei-ten Bereich der elektromagnetischen Strahlung istLicht nur ein schmales Band, das für unser Augesichtbar ist.

Das Sonnenlicht weist ein Spektrum vom kurzwelli-gen Violett mit einer Wellenlänge von 380 nm (einNanometer ist der millionste Teil von einem Millime-ter) über Blau, Blaugrün, Grün, Grüngelb, Gelb, Oran-ge bis zum langwelligen Rot mit 780 nm auf. Zu je-der Wellenlänge gehört ein bestimmter Farbein-druck.

Oberhalb der sichtbaren Strahlung liegen infraroteStrahlen, Radar, Fernsehen, UKW, Kurz-, Mittel- undLangwellen, unterhalb der sichtbaren Strahlung sindultraviolette Strahlen, Röntgenstrahlen, Gamma-strahlen und die kosmische Strahlung.

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Sehvermögen

80 Prozent aller Eindrücke werden vom Sehsinnwahrgenommen. Dabei wirkt der optische Teil derAugen wie eine Kamera und die Netzhaut mit zweiArten von Sehzellen als „Projektionsfläche“.

Die etwa 120 Millionen Stäbchen sind für das Hellig-keitssehen (Nachtsehen) hochempfindlich, jedochfür das Farbsehen relativ unempfindlich. Die maxi-male spektrale Empfindlichkeit liegt im Blaugrün bei507 nm.

Durch die drei Zapfenarten für Rot, Grün und Blau(etwa 7 Millionen) wird das Farbsehen möglich (Ta-gessehen). Die maximale spektrale Gesamtempfind-lichkeit liegt im Gelbgrün bei 555 nm.

Achtung: Das Auge benötigt etwa 30 Minuten, umsich von der Helligkeit auf die Dunkelheit einzustel-len, aber nur Sekunden, um sich wieder von derDunkelheit auf die Helligkeit umzustellen.

Gute Beleuchtung

Die Güte der Beleuchtung hängt von der Planungund von der Qualität der künstlichen Lichtquelle abund wird durch folgende Merkmale bestimmt:l Helligkeit (Beleuchtungsniveau)l Störungsfreies Sehen ohne Blendungl Harmonische Helligkeitsverteilung (Kontrast)l Fehlerfreies Erkennen von Farbenl Aussehen der Lampen (Lichtfarbe)l Lichteinfall von der richtigen Seitel Erkennen von Gegenständen (Schattenbildung)

Dabei wird die Sehleistung durch die Helligkeit unddurch die Blendfreiheit, der Sehkomfort durch dieHelligkeitsverteilung und durch die Farbwiedergabeund das visuelle Ambiente durch die Lichtfarbe, dieLichtrichtung und durch die Schattigkeit beeinflusst.

Helligkeit

Ausschlaggebend für den Helligkeitseindruck einesRaumes sind die Beleuchtungsstärke und die Refle-xionseigenschaften der beleuchteten Flächen.So re-flektieren zum Beispiel weiße Wände das Licht biszu 85%, helle Holzflächen bis zu 50% und rote Zie-gel nur bis zu 25%.

Je geringer die Reflexionsgrade und je schwierigerdie Sehaufgabe, desto höher muss die Beleuch-tungsstärke sein.

Das Beleuchtungsniveau beeinflusst und bestimmtdie Sehleistung. Die erforderliche Sehleistung ist vonder Art der Tätigkeit abhängig.

Das Alter von Personen spielt ebenso eine Rolle. Ineinem Büro genügen für Mitarbeiter, die 30 Jahre altsind, 500 Lux, will man die gleichen Arbeitsbedin-gungen jedoch für Mitarbeiter mit 50 schaffen, sosind bereits 1.000 Lux erforderlich.

Blendung

Reflexblendung sind Sehstörungen, die von zu star-ken Lampen stammen und an spiegelnden oderglänzenden Oberflächen (z. B. auf Kunstdruckpapieroder Bildschirmen) auftreten.

Die Reflexblendung lässt sich mit der richtigen Aus-wahl und Anordnung der Lampen im Raum vermei-den.

Die Direktblendung entsteht durch ungeeignete oderungeeignet angebrachte Leuchten oder frei strah-lende Lampen.

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Unser Buchtipp!Licht zum WohnenFür innen und außen

ISBN 978-3-7667-1785-6

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Die Blendung beeinträchtigt das Wohlbefinden (psy-chologische Blendung) und kann auch die Sehleis-tung merklich herabsetzen (physiologische Blen-dung). Sie ist daher zu unterbinden.

Besonders gefährlich ist die Blendung im Straßen-verkehr, weil sie die Sicherheit stark reduziert.

Kontrast

Als Kontrast bezeichnet man das Verhältnis zweierLeuchtdichten (Helligkeiten) zueinander. Um ein Ob-jekt gut erkennen zu können, muss es einen Hellig-keitsunterschied (Mindestkontrast) gegenüber derunmittelbaren Umgebung aufweisen. In der Regel istdies gleichzeitig ein Farbkontrast und ein Leucht-dichtekontrast. Bei einem hohen Kontrast (z. B. zwi-schen Schrift und Hintergrund) ist ein Text leichterund besser zu lesen. Fehlerquellen werden mini-miert. Bei geringem Kontrast ist die Beleuchtungs-stärke stark hinaufzusetzen, um annähernd gleicheLeseleistung zu erreichen.

Die Leuchtdichte einer Schreibtischplatte sollte nichtkleiner als 1/3 der Leuchtdichte von Dokumentensein. Das gleiche Verhältnis wird für die Leuchtdich-te der Arbeitsfläche zur Umgebung empfohlen.

Farbwiedergabe

Die Farbwiedergabe ist die Eigenschaft einer Licht-quelle, die Farben eines angestrahlten Objektes„richtig“ wiederzugeben. Das farbige Sehen basiertauf der Reflexion des auftretenden Lichts in der je-weiligen Wellenlänge der Farbe. Eine gute Beleuch-tung ermöglicht eine korrekte Farbwahrnehmung.Die Güte der Farbwiedergabe wird in Farbwiederga-bestufen (FW) und im Farbwiedergabeindex (Ra), alsMaß für die „Farbtreue“, klassifiziert. Je kleiner derRa-Index ist, desto schlechter sind die Farbwieder-gabe-Eigenschaften.

Farbwiedergabestufe Farbwiedergabeindex1 A / 1 B 100-90% / 90-80%2 A / 2 B 80-70% / 70-60%3 60-40%4 unter 40%

Lichtfarbe

Die Lichtfarbe ist der Farbeindruck, den das Licht ei-ner Lampe auf einer weißen Fläche erzeugt. Die

Lichtfarben werden in folgende Farbtemperaturbe-reiche (Kelvin) unterschieden:

Tageslichtweiß (tw) über 5.000°K (Blauanteil)Neutralweiß (nw) 3.300 bis 5.000°KWarmweiß (ww) unter 3.300°K (Rotanteil)

Diese Zuordnung sagt jedoch nichts über die Farb-wiedergabe-Eigenschaften einer Lampe aus. Es istnicht möglich, aus der Lichtfarbe einer Lampe aufdie Qualität der Farbwiedergabe zu schließen.

Zur Beleuchtung verwendet man in der Regel wei-ßes Licht, da es die Farben am natürlichsten wieder-gibt. Durch den Einsatz anderer Lichtfarben (mit Far-ben beschichtete Lampen, zum Beispiel Silber, roséoder Gold) lassen sich Raumstimmungen beeinflus-sen und Effekte erzielen.

Lichtrichtung/ Schattenbildung

Die Anordnung der Leuchten und ihre Lichtverteilungbestimmen Lichtrichtung und Schattenbildung, wasfür ein räumliches Sehen und Erkennen von Formenund Strukturen erforderlich ist.

Beim Schreiben bevorzugen die meisten Menscheneinen Lichteinfall von links oben, da eine störendeSchattenbildung vor der schreibenden Hand vermie-den wird.

Eine diffuse Beleuchtung lässt die Form eines Ge-genstandes nicht eindeutig erkennen und ergibt eineals unangenehm empfundene Schattenarmut undMonotonie.

Im Gegenteil dazu bilden punktförmige Lichtquellenmit extrem gerichtetem Licht tiefe Schatten mit har-ten Schattenrändern. In diesen „Schlagschatten“ istfast nichts mehr zu erkennen (Gefahrenquelle - fal-sche Treppenbeleuchtung).

Beleuchtung im Haus

VorzimmerDer Flur stellt die Visitenkarte der Wohnung oder desHauses dar. Er sollte beim Betreten spontan Raum-ästhetik, Wohnlichkeit und Lebensstil vermitteln.Durch dekorative und zugleich zweckmäßige Leuch-ten kann dieser Bereich „ins rechte Licht“ gesetztwerden.

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Für eine angenehme Allgemeinbeleuchtung sorgenDeckenanbau- und Einbauleuchten. Aber auchStrahler, an Stromschienen montiert, die gebündel-tes Licht in verschiedene Richtungen lenken, sindeinsetzbar. Im Bereich von Spiegel und Garderobe istdarauf zu achten, dass blendfreies, weißes Licht,beispielsweise von Wand- oder Deckenleuchten,nicht den Spiegel, sondern den Betrachter anstrahlt.Auch Einbauspots können in der Garderobe gut inte-griert werden.

StiegenhausIm Treppenhaus hat die Sicherheit Vorrang. Ob anDecke oder Wand montiert, in die Treppe eingebautoder an der Wandbegrenzung der Stufen ange-bracht: die Leuchten müssen ein müheloses Erken-nen jeder einzelnen Trittstufe, insbesondere der vor-deren Kanten gewährleisten.

Nur bei kurzen Schatten sind die Stufen deutlich zuunterscheiden. Sinnvoll sind daher Leuchten mitbreiter Lichtverteilung. Stark gebündeltes Licht vonStrahlern eignet sich dagegen weniger. Im allgemei-nen genügt eine Beleuchtungsstärke von 200 Lux.Treppen mit einem dunklen Belag, der wenig Lichtreflektiert, benötigen mehr Lux.

Wenn das Treppenhaus außerhalb der Wohnungüber mehrere Etagen geht, ist eine Lichtschaltungmit einem entsprechend großen Intervall erforder-lich.

WohnzimmerDie Frage, was wann und wo geschieht, ist ein guterEinstieg für Überlegungen zur Beleuchtung. Lichtzum Lesen erfordert eine ausreichende Helligkeit,die Vermeidung von Blendung und eine nicht zu en-ge Begrenzung des beleuchteten Bereichs.

Tischleuchten mit 100 W bestückt und auf höherenSideboards placiert, geben gutes Licht zum Lesenund die erwünschte Aufhellung der Umgebung.

Ebenso sind Deckenfluter mit zusätzlicher, meistschwenkbarer Leselampe indirekt raumwirksam undkönnen mit variablem Leselicht kombiniert werden.

Gespräche werden durch eine gleichmäßige Raum-beleuchtung mit hoher Beleuchtungsstärke begüns-tigt. Deckenfluter wirken vor allem bei hellen Wän-den und geben durch die Reflexion ein angenehmgestreutes Licht.

KücheIn der Küche ist eine gute Allgemeinbeleuchtungwichtig, besonders im Bereich der Bewegungsflä-chen sollte ein ausgeglichenes Beleuchtungsniveaugeschaffen werden.

Das Licht darf eher mild ausfallen, was den Vorteilhat, dass auf den Arbeitsflächen keine hartenSchlagschatten entstehen. Zu empfehlen ist der Ein-satz einer hellen Mittelleuchte mit direkter, breit-strahlender Lichtverteilung.

Als Arbeitsplatzbeleuchtung eignen sich unter denOberschränken Leuchten für stabförmige Leucht-stofflampen, Kompakt-Leuchtstoff-Lampen oderEinbaudownlights für Niedervolt-Halogen-Glühlam-pen mit warmweißer Lichtfarbe, einzeln schaltbarund mit Abschlussblenden. Über dem Herd sindLeuchten in der Dunstabzugshaube zu empfehlen.

EsszimmerDer Tisch zum Essen, Arbeiten, Spielen und als Ortfür Gespräche ist der Mittelpunkt der Wohnung. Aufdie Tischfläche konzentriertes Licht unterstreichtseine Bedeutung. Die richtige Placierung von Hänge-leuchten ist etwa 60 cm über der Tischfläche, knappüber der Augenhöhe der sitzenden Personen.

Auch die Form und die Größe des Tisches ist zu be-rücksichtigen. Bei runden, ovalen oder eckigen Ti-schen sind Leuchten mit 35 bis 60 cm Durchmesserzu empfehlen. Bei länglichen bzw. ausziehbaren Ti-schen wird man Balken oder eine Reihe kleinerLeuchten wählen.

Der Einbau eines Dimmers im Schalter bietet dieMöglichkeit, die Helligkeit am Tisch entsprechendder gewünschten Atmosphäre zu regulieren.

Foto: Fördergemeinschaft Gutes Licht

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ArbeitszimmerDie Arbeitsplatzbeleuchtung istein Teil der Allgemeinbeleuch-tung. Hohe Helligkeitskontrastezwischen dem Nahbereich undUmfeld wirken ermüdend undsollten vermieden werden.

Bei Schreibtischen sind starke,schwenkbare Leuchten zu emp-fehlen. Eine baugleiche Steh-leuchte für Stimmungs- undFunktionslicht steht neben demSchreibtisch. Das dimmbare Ha-logenlicht des Deckenfluters wirdvornehmlich nach oben gelenkt,ein geringer indirekter Lichtanteilfällt durch die verglaste Mittenach unten.

Auf Bildschirmen dürfen sich kei-ne hellen Fensterflächen oderLeuchten spiegeln. Hier könnenindirekt wirkende Wandleuchteneingesetzt werden.

Bei größeren Arbeitsplätzen kön-nen größere Spiegelrasterleuch-ten oder auch T-förmige Dreiban-den-Leuchtstofflampen verwen-det werden.

KinderzimmerKinder bewohnen Mehrzweck-räume, in denen sie spielen,Schulaufgaben machen undschlafen. Der Lichtbedarf bestehtvor allem an Tischen, auf denfreien Bodenflächen und am Bett.

Da sich die Raumnutzung vonJahr zu Jahr ändern kann, ist eszweckmäßig, von vornherein fürLicht zu sorgen, das auch denAnsprüchen heranwachsenderKinder genügt.

Als Grundbeleuchtung sind eineindirekte Mittelleuchte oderschwenkbare Spots geeignet, diedas Licht gut verteilen. Bei denBetten sollte das Licht sowohl

zum Lesen ausreichen, als aucheine Orientierungshilfe in derNacht bieten.

Generell ist darauf zu achten,dass die Lampen stabil sind undder Beanspruchung durch Kinderstandhalten. Aber auch die Farbeund das Design spielen eine sehrgroße Rolle.

BadezimmerJeder Tag beginnt und endet imBadezimmer, dessen Stellenwertimmer mehr an Bedeutung ge-winnt. Eine gute Beleuchtung istdaher mit sehr guten Farbwieder-gabeeigenschaften (Stufe 1Aoder 1B) für ein natürliches Aus-sehen verbunden. Das perfekteLicht wird durch mehrere De-ckenstrahler mit vorgesetztenmattierten Glasdiffusoren er-reicht, die das Licht von Nieder-volt-Halogen-Glühlampen wie Ta-geslicht wirken lassen.

Beim Spiegel selbst sind Spotsgünstig, die blendfrei eingestelltwerden können oder aber Wand-lampen aus Opalglas. Auch einbeleuchteter und höhenverstell-barer Kosmetik- und Rasierspie-gel wird rasch unentbehrlich.

Alle Leuchten im Bad sollten festinstalliert und je nach Montage-bereich mit Schutzart IPX4(Spritzwasser) bis IPX7 (in derDusche) versehen sein.

SchlafzimmerIm Schlafzimmer steht eine an-genehme Atmosphäre im Vorder-grund, Schrankwände solltenzweckmäßig beleuchtet werden.

Für das Licht am Bett genügengeringe Watt-Zahlen, wobei einegetrennte Schaltung individuelleGewohnheiten berücksichtigt undeine gegenseitige Störung aus-

schließt. Die Lampen solltenschwenkbar sein, damit sie zumLesen entsprechend positioniertwerden können.

Bei Wandschränken sind vor al-lem Halogen-Strahler oder Ein-baulampen geeignet, die in Reiheangeordnet sind und so eine Ver-schattung durch offene Türen mi-nimieren.

Für ein angenehmes indirektesLicht können Bilderlampen oderauch eine Stehlampe bzw. Deckenfluter sorgen, deren Hel-ligkeit mit Dimmern den Bedürf-nissen angepasst werden kann.

Leuchtmittel

Die traditionelle Glühlampe hatausgedient. Sie verbraucht zu vielEnergie, der Anteil an emittiertemLicht beträgt lediglich 5%, wäh-rend 95% der eingesetzten elek-trischen Energie als Wärme ver-loren gehen.

Alternativen zu den herkömmli-chen Glühbirnen sind die Halo-gen-Glühlampen mit ihrem bril-lanten Licht. Sie sind in allen ver-trauten Glühlampenformen undFassungen erhältlich, haben einewesentlich längere Lebensdauerund sparen 30% Energie gegen-über den Glühlampen. So benöti-gen Sie statt einer 60 W-Glüh-lampe lediglich eine 42 W-Halo-genlampe, um die gleiche Licht-ausbeute zu erreichen.

Als weitere Alternative bietensich, neben den klassischenLeuchtstofflampen, die Kompakt-Leuchtstofflampen an, die unterdem Namen Energiesparlampenfirmieren und ebenfalls mit dengängigen E 27 und E 14 Sockelnangeboten werden. Sie haben ei-

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nige Nachteile: nur die höherprei-sigen Energiesparlampen gebendas Licht in einer annäherndenSpektralbreite wieder wie dieGlühbirnen und die Halogenlam-pen, und auch nur diese eignensich teilweise für den Einsatz indimmbaren Leuchten. Auch dasnicht unmittelbare Erreichen dervollen Leuchtstärke kann ein Pro-blem sein.

Allerdings sind sie äußerst wirt-schaftlich, zum Beispiel ent-spricht eine Energiesparlampemit nur 16 Watt Lampenleistungeiner 75 Watt Glühbirne und die-se Energiesparlampe spart proJahr rund 10 EUR an Stromkos-ten!

Die Lebensdauer wird verlängert,wenn unnötiges Ein- und Aus-schalten vermieden wird. Ener-giesparlampen sind auch für denAußenbereich geeignet. Günstigist es, wenn Lampen in stehen-der Brennlage montiert werden.

Linkempfehlung: www.oekohaus.net

Wärmeentwicklung

Damit die Leuchtmittel kleinerwerden, gleichzeitig jedoch beigeringerem Stromverbrauch dasgleiche Licht bringen, wurdenNiedervoltlampen (12V), die im-

mer mit einem Transformator be-trieben werden müssen, entwi-ckelt.

Je nach Einsatz der Halogen-Glühlampe wird der Reflektorspeziell beschichtet.

Kaltlichtspiegellampen lassen ca.60% der Wärme nach hintenaustreten, sodass diese Lampensich besonders zur Beleuchtungwärmeempfindlicher Gegenstän-de, wie z.B. Bilder eignen.

Werden jedoch die Leuchten alsEinbauleuchten verwendet, müs-sen Reflektorlampen mit Alumini-umbedampfung eingesetzt wer-den, da diese Lampen 90% derStrahlungswärme in Leuchtrich-tung abgeben. Die Erwärmung imHohlraum bleibt so gering, dasskeine Brandgefahr besteht.

Dimmen und Lebensdauer

Dimmen bedeutet stufenlose Re-gelung der Helligkeit von Lam-pen. Es gibt folgende Dimmerar-ten:

1.Glühlampen: Jeder Dimmer istgeeignet. 5% Unterspannung =Verdopplung der Lebensdauerauf 2.000 Stunden.

2.Konventionelle Trafos: Phasen-anschnittdimmer – Bezeichnung:„Dimmer für Halogentrafos“. 5%Unterspannung = +60% Lebens-dauer.

3.Elektronische Trafos: Phasen-abschnittdimmer – Bezeichnung:„Für elektronische Trafos“. Maxi-male Kabellänge 2 m als Funk-schutz!

Achtung: Falsche Dimmer können zumstarken Flackern des Lichtes füh-ren und durch große Stromspit-zen die Trafos beschädigen. Be-

dingt durch die Technik des Dim-mens ist bei Transformatoren miteinem Anstieg der Geräuschent-wicklung zu rechnen.

Sicherheit von Leuchtmitteln

Platzschutz:

Glühlampen haben im Sockel ei-ne Sicherung eingebaut, die beieinem Defekt der Glühwendelverhindert, dass durch einenLichtbogen ein zu hoher Druck imGlaskolben entsteht, der das Glaszerspringen ließe.

Halogenglühlampen haben ent-weder eine Scheibe vor derLeuchte oder es wird der Druckim Glaskolben stark reduziert(Niederdrucktechnik). Dadurchwird jedoch leider gleichzeitig dieLebensdauer auf maximal 2.000Stunden stark reduziert.

UV-Stop

Halogenlicht strahlt höhere Antei-le an UV-Licht aus als herkömm-liche Leuchtmittel. Zum Schutzdient entweder eine Frontscheibeoder noch besser ein speziellesGlas des Kolbens, das UV-Strah-len herausfiltert. Diese Leucht-mittel tragen die Bezeichnung„UV-Stop“.

Licht schafft humane Lebensbe-dingungen zu Hause und bei derArbeit. Bei der Beleuchtung einesRaumes sollte der Zweck, die Be-leuchtungsstärke und die Licht-farbe der Beleuchtung sorgfältigaufeinander abgestimmt werden.

Gutes Licht zahlt sich aus und istdeshalb immer wirtschaftlich.

Unser Tipp!Kaufen Sie nur Markenenergie-sparlampen, denn diese haben

eine 15fache Lebensdauer und sparen bis zu 80% an

Energie gegenüber konventio-nelle Glühlampen.

Wählen Sie für jeden Einsatzdie richtige Energiesparlampe.

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Farben können sich positiv, aber auch negativauf die Psyche der Menschen auswirken.Wenn eine bunte Farbe passt, dann beeinflusstsie den Menschen positiv. Passt sie nicht, kommtes zu Aufregung, Unruhe und Ablehnung. Pastellfarben haben eine sanfte, unterschwelligeWirkung. Gut aufeinander abgestimmt, harmoni-sieren sie und wirken auf uns ausgleichend. Unbunte Farben, wie ein dezentes Grau, könnenin der Umgebung lebendiger Farbtöne schönsein. Aber nur Schwarz, Weiß, Grau und Nirostaim Haus zu verwenden ist auf Dauer trostlos.

RotRot gilt als Farbe des Blutes und des Feuers. Hass,Krieg, Blutvergießen und Aggression stehen Kraft,Liebe, Wärme und Leidenschaft gegenüber.

GelbGelb symbolisiert das Sonnenlicht. Als Farbe desLichts und der Wärme wirkt Gelb anregend, aufhei-ternd und erwärmend. Gelb strahlt Optimismus, Le-bensfreude, Heiterkeit, aber auch Extrovertiertheitaus. Während der "richtige" Gelbton belebend wirkt,kann ein "falscher" Gelbton eine bedrückende undbeängstigende Wirkung haben.

BlauBlau gilt als Farbe des Wassers und des Himmels.Das Blau des Wassers gilt als Farbe der Tiefe, derRuhe, Entspannung, Stille und Konzentration.Das Himmelblau symbolisiert die Ferne, die Unend-lichkeit, das Göttliche und das Geistige.Blau kann aber auch für Kälte, Emotionslosigkeit,Distanziertheit und Unfreundlichkeit stehen.

OrangeOrange wird aus Rot und Gelb gemischt. Es vereinigtdie positiven Eigenschaften der Lebensfreude undHeiterkeit von Gelb mit der Stärke und Leidenschaftvon Rot. Es stimuliert sowohl den Körper als auchden Geist und vermittelt Ausgelassenheit, Freude, Vi-talität, Fröhlichkeit, Spaß, Sinnlichkeit, Sicherheitund Wärme.

Zu dunkel wirkt es braun, zu hell wirkt es süßlich. Istdie Mischung falsch, kann Orange aufdringlich, wir-ken. Es sollte mit Bedacht eingesetzt werden.

Violett

Violett als dunkle Mischfarbe aus Rot und Blau kannsowohl anregend, als auch beruhigend auf uns wir-ken. Die Wirkung von Violett ist deprimierend, me-lancholisch, sehnsüchtig und stimmt traurig. Ein ge-sättigtes Violett kann als aufdringlich, dekadent, ei-tel, unnatürlich und unsicher wirken.

Grün

Ein gedämpftes Grün ist die Farbe der Harmonie unddes Gleichgewichts. Als Farbe der Natur steht Grünfür Erfrischung, Gesundheit, Leben und Naturver-bundenheit. So ein Grün wirkt auf uns beruhigendund wird als sehr angenehm empfunden.

Giftgrün kann aber auch schreiend wirken.

Bei Grün kommt es außerdem sehr stark auf die Be-schaffenheit der Oberfläche an.

Weiß

Weiß zählt zu den unbunten Farben, zu denen auchSchwarz und Grau gehören. Als hellste aller Farbenbedeutet Weiß die Reflexion von Licht. Weiß symbo-lisiert Ordnung, Sauberkeit und Unschuld.

Edle, weiße Flächen stellen einen neutralen Hinter-grund dar und bieten allen anderen Farben die Mög-lichkeit kräftiger zu wirken.

Grau

Grau wirkt nüchtern, sachlich, unaufdringlich undunauffällig. Sieht man jedoch genauer hin, so be-merkt man eine große Vielfalt in den Grautönen.

In der Raumgestaltung wirkt Grau meist deprimie-rend, eintönig, kraftlos, langweilig und trostlos. Eszeigt oft den fehlenden Mut zur Farbe.

Schwarz

Schwarz ist die dunkelste aller Farben. Schwarzwirkt sowohl bedrohlich als auch faszinierend. Abso-lutes Schwarz verschluckt alle Muster und Struktu-ren. Als Hintergrund bringt Schwarz die bunten Far-ben zum Leuchten, als Beimischung jedoch zum Er-löschen. Schwarz ist die Summe aller Körperfarben.Licht und Energie werden vollkommen absorbiert,ein absoluter Nullpunkt.

Wie Farben wirken

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Terminplanung und BaudokumentationSehr wichtig ist die Reihenfol-ge der vorher bis ins kleinsteDetail geplanten Arbeiten undderen Termine. Ein Durchei-nander bei den Professionistenverursacht Mehrkosten, dasWarten auf Lieferungen bedeu-tet eine Verzögerung bei derFertigstellung. Aber auch beibester Planung können durcheine schlechte Witterung unddurch die Urlaube Terminver-schiebungen eintreten. Doku-mentieren Sie den Baufort-schritt in einem Bautagebuchum den Bauablauf sowie et-waige Terminänderungen stetserfolgreich im Griff zu haben.Fotografieren Sie soviel wiemöglich – um auch eventuelleBauschäden dokumentieren zukönnen!

Unser Tipp!

Alle Arbeiten, die Feuchtigkeit indas Bauwerk einbringen, wie In-nenputz und Estrich, sollen nochvor dem Winter erledigt werden,damit der Bau über die Winter-monate mit Unterstützungeiner Heizung vollkommenaustrocknen kann. Erst imFrühjahr sollten dann dieFassadenarbeiten durch-geführt werden und mitdem Einrichten und demBezug des Hauses begon-nen werden.

Soll die Bauzeit, aus wel-chen Gründen auch immer,verkürzt werden, so stehenfolgende Maßnahmen zurVerfügung:l Wahl einer Trockenbau-

variante – z. B. Holzbau– Trockenzeiten können

größtenteilsentfallen, dasehr wenigFeuchtigkeitin das Bau-werk einge-bracht wird.Der Einsatzvon Trocke-nestrich,Gips- undmagnesitge-bundenen Heraklithplatten(speicherwirksame Masse) an-statt des Putzes sind Möglich-keiten, die Bauzeit stark zu ver-kürzen.

l Bau eines Hauses, von demfertige Pläne bestehen, weil esbereits mehrere Male gebautwurde. In Österreich gibt es et-wa 100 Baumeister, die bis inskleinste Detail durchgeplanteEinfamilienhäuser zum Fixter-min und Fixpreis anbieten.

l Einsatz eines eingespieltenTeams von Professionisten, dieeine Terminkoordination auf-grund von langjährigen Koope-rationen von sich aus durch-

führen, sodass keine unnötigenWartezeiten entstehen.

l Einsatz von Fertigdecken, wo-mit die Bauzeit stark verkürztwerden kann, weil die Zeit fürdie Aushärtung des Betonswegfällt.

l Kondensationstrocknung zurAustrocknung jener Baufeuch-te, die in allen Mauerwerkenvom Keller bis zum Dach ent-halten ist, damit von Anfang anein behagliches Wohnraumkli-ma gegeben ist. Insbesonderegeht es dabei um die Entfer-nung jener enormen Feuchte,die durch das Betonieren, denInnenputz und den Estrich indas Haus eingebracht wurde.

Unsere Buchtipps!BautagebuchAuf den Bauplatz, fertig, los!Das Tagebuch für Ihren Hausbau

ISBN 978-3-89367-116-8

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Das Bauarbeitenkoordinations-gesetz (BauKG) ist seit 1999 inKraft und verpflichtet alle Bau-herren zur Koordinierung derBauarbeiten insbesondere inHinblick auf Arbeitssicherheit.Ziel des Bauarbeitenkoordina-tionsgesetzes (BauKG) ist, dieArbeitsunfälle durch besserePlanung, Arbeitsvorbereitungund Baustellenorganisation zureduzieren sowie die Kostenfür Fehlleistungen in der Vor-bereitungsphase bedingt durchQualitätsmängel zu vermeiden.

Kernpunkt des BauKG ist in ersterLinie die Einhaltung der Mindest-vorschriften für den Sicherheits-und Gesundheitsschutz auf derBaustelle.

Bauherr im Sinne dieses Geset-zes ist jede natürliche und juristi-sche Person, in deren Auftrag einBauwerk ausgeführt wird. Danicht alle Bauherren fachkundigsind, hat der Gesetzgeber dieMöglichkeit eingeräumt, einensogenannten Projektleiter(PLBauKG) zu bestellen. Dieserübernimmt stellvertretend für denBauherrn die Rechte und Pflich-ten. Der Projektleiter hat diePflicht, Koordinatoren einzuset-zen, welche über eine entspre-chende Ausbildung (z. B. HTL, FH

oder TU bzw. einschlägige Meis-terprüfung) und eine mindestens3-jährige Berufserfahrung ent-sprechend der Koordinationsauf-gabe verfügen.

Bei Einfamilienhausbaustellensind ein Planungskoordinator undein Baustellenkoordinator zu be-auftragen. Dies kann auch einund dieselbe Person sein. DasGesetz verbietet es auch nicht,einen ausführenden Baumeisterdamit zu beauftragen. Rechtzeitigvor Baubeginn muss der Bauherrdie Baustelle mit einer „Voran-kündigung“ an das Arbeitsin-spektorat melden. Diese ist dannwährend der gesamten Bauzeitauf der Baustelle sichtbar auszu-hängen. Bei Änderungen ist dieseVorankündigung anzupassen.

Diese Vorankündigung muss fol-gende Angaben beinhalten:

l Datum der Erstellung

l genauer Standort der Baustelle

l Name und Anschrift des Bau-herrn

l Bauleiter, Planungs- und Bau-stellenkoordinator

l Art des Bauwerks

l voraussichtl. Beginn und Dauerder Arbeiten

l voraussichtl. Höchstanzahl derBeschäftigten

l Anzahl der tätigen Unterneh-men und Selbstständigen

l Namen der bereits beauftrag-ten Unternehmen

Der Planungskoordinator hat dieAufgabe, aufgrund der Pläne,dem zeitlichen Ablauf der Bau-ausführung, der notwendigenausführenden Gewerke und denörtlichen Gegebenheiten einenSicherheits- und Gesundheits-schutzplan (SiGe-Plan) sowie ei-ne Unterlage für spätere Arbeitenzu erstellen.

Der Baustellenkoordinator hat da-für zu sorgen, dass alle ausfüh-renden Unternehmen die im SiGe-Plan festgehaltenen Sicherheits-maßnahmen einhalten. Dafür hater regelmäßige Baustellenbesu-che durchzuführen, die er proto-kollieren muss. Der Bauherr bzw.der Projektleiter hat auf die Unter-nehmen einzuwirken, dass die imProtokoll beanstandeten Sicher-heitsmängel behoben werden.

Die Einhaltung des BauKG wirddurch das Arbeitsinspektorat fürBauarbeiten überwacht. BeiNichteinhaltung kann es zu Geld-strafen zwischen 150 und 7.000Euro kommen.

ÖNORMEN B 2107 Teil 1 – Teil 3„Umsetzung des Bauarbeitenko-ordinationsgesetzes (BauKG)“

Bauarbeitenkoordinationsgesetz

Unsere Buchtipps!Baukoordination

ISBN 978-3-85212-126-0

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Als Bauherr möchte man natür-lich möglichst frühzeitig wissen,mit welchen Kosten man zu rech-nen hat. Planen Sie mit einemBaumeister oder einem Architek-ten, liegt die Ermittlung dieserGesamtkosten in seinem Aufga-benbereich. Planen Sie selbst,müssen Sie sich auch um einerealistische Ermittlung der Ge-samtkosten kümmern.

Zu diesen Gesamtkosten gehörennicht nur die reinen Baukosten,sondern auch die Grundstücks-kosten, die Kosten für die Gebäu-deerschließung, diverse Gebüh-ren für Kanal-, Strom- und Was-

seranschlüsse, Honorare für Ver-messer, Bodengutachter oder diePlaner selbst, Außenanlagen undvor allem auch die Finanzie-rungskosten (Darlehenszinsen).

Je nach Planungsstufe werdendie Kosten immer exakter ermit-telt:

In der Vorentwurfsphase werdendie Baukosten auf Grundlage desumbauten Raumes und derWohnfläche grob geschätzt.

In der Entwurfsphase werden dieKosten des Hauses nach einzel-nen Gewerken aufgegliedert oder– im Falle, dass der Baumeister

als Generalunternehmer beauf-tragt wird – als Gesamtsummeermittelt.

Auf zahlreichen Websites vonWohnbaubanken, Kreditunterneh-men und Baufirmen ist es fürHausbauer heute möglich, einezumindest grobe Kostenermitt-lung selbst durchzuführen. Mangibt Grundstückskosten, Neben-gebühren, ermittelte Baukosten,Finanzierungskosten mit der Kre-ditlaufzeit und Verzinsung ein underhält die Information, ob der Bauin Gegenüberstellung zum Ein-kommen leistbar ist.

Baukostenplanung

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Wer Freude an an der Gestaltung der eigenen vierWände, handwerkliches Geschick und vielleicht einbegrenztes Budget hat, der kann vieles in Haus undGarten selbst erledigen, egal ob es sich um einenNeubau, die Renovierung eines Althauses oder dieregelmäßige Wartung und Instandhaltung von Hausund Garten handelt. „Unser Haus“ erläutert in diesemKapitel Grundsätze sowie einige nützliche Kniffe.

Nur von schwierigen und gefährlichen Aufgabensollte man unbedingt die Hände lassen und entwe-der eine Fachfirma beauftragen oder unter fachkun-diger Aufsicht arbeiten.

DIY- Prinzipien

Wissen und Information sind auch beim Selberma-chen das A und O, denn das selbst gefertigte Bau-werk soll auch brauchbar und ansehnlich sein. Da-rum informieren Sie sich vor Beginn der Arbeitenausführlich über die notwendigen Materialen undfachgerechten Arbeitsabläufen. Mit diesem Wissens-stand können Sie immer noch vorher entscheiden,ob Sie sich für das Selbermachen entscheiden oderdoch lieber die anstehenden Arbeiten einem Hand-werker übergeben.

→ Beginnen Sie am Anfang mit einfachen Arbeiten,um sich an DIY zu gewöhnen und ein Erfolgserlebniszu haben. Erst später sollte man Arbeiten angehen,die einen höheren Schwierigkeitsgrad haben. An-fänglich ist es auch ratsam, zusammen mit DIY-Er-fahrenen zu arbeiten.

→ Der etwas fortgeschrittene Heimwerker machtschon erfolgreich die Arbeitsvorbereitung selbst, d.h. er beschafft sich selbst größtenteils die erforderli-chen Baumaterialien und Werkzeuge. Bei noch offe-nen Fragen wendet er sich an den Baustoffhandeloder informiert sich bei Verkäufern in Baumärkten.Hilfreich für alle DIY-Praktiker sind auch praxisnaheKurse und Workshops zu einzelnen Themen, dieauch von Baumärkten angeboten werden.

Wenn folgende Punkte eingehalten werden, danngelingen Ihre Heimwerkerprojekte:

→ PlanungGut geplant ist schon die halbe Miete. KalkulierenSie ausreichend Zeit für eine gründliche Planungein. Je umfassender die geplanten Arbeiten sind,desto detaillierter muss die vorausgegangene Pla-nung sein.

→ Bereitstellung von Material und Werkzeug

Aus der Planung ergeben sich auch der Material-,Werkzeug und Schutzausrüstungsbedarf. Daraus er-stellen Sie eine Material-, Werkzeug- und Schutz-ausrüstungsaufstellung. Alle nicht vorhandenenWerkstoffe, Arbeitsgeräte und Schutzausrüstungenwerden auf eine Einkaufsliste gesetzt und im ein-schlägigen Handel besorgt. Bei den Werkstoffen et-was mehr berechnen, damit dann z. B. am Wochen-ende nicht die Grundstoffe ausgehen. Auch könnenmeist die nicht benötigten Produkte in ungeöffneterOriginalverpackung zurückgegeben werden. Den-noch sollte man sich unbedingt vor Kauf über dieRückgabebedingungen erkundigen.

→ Arbeitssicherheit

Heimwerken ist Arbeit und das bedeutet, passendeSchutzausrüstungen zu verwenden. Benutzen Siedaher bei allen Arbeiten, die ein Sicherheitsrisikobergen, die entsprechende persönliche Schutzaus-rüstung wie Helm, Schutzbrille, Atemschutz, Arbeits-handschuhe, Gehörschutz, Arbeitsschuhe usw. DieSchutzausrüstung hat denselben Stellenwert wie dieWerkzeugsammlung.

→ Helfende Hände

Auch als Heimwerkerprofi kann man helfende undzusätzliche Hände immer gut gebrauchen. Damitlassen sich manche Arbeiten einfacher und rascherumsetzen. Auch bei unerfahrenen Heimwerkern bie-tet sich das gemeinschaftliche Arbeiten an.

→ Professionist notwendig

Bei gewissen Arbeiten wie Elektroanlagen, Statik,Anschlüssen an das öffentliche Versorgungsnetz(Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation und Ab-wasser) sind befugte Handwerker notwendig undgesetzlich vorgeschrieben. Trotz dieser Vorschriftenbleiben noch viele Einsatzfelder für die DIY.

→ Beachten Sie unbedingt die Baugesetze undRaumordnungsvorschriften der jeweiligen Bundes-länder bei der Planung eines Bauprojektes.

Wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen wol-len, holen Sie unbedingt vor Planungsbeginn die Un-terlagen ein. Viele Förderungen fordern ordnungsge-mäß bezahlte Firmenrechnungen inklusive Arbeits-zeit, weshalb sich dann oft das Selbermachen nichtmehr lohnt.

Do it yourself (DIY)

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Schon vor dem Kauf eines Baugrundes sollteman sich über die Bodenbeschaffenheit, die Hö-he des Grundwasserspiegels und etwaige Hin-dernisse informieren. Dazu gehören Bäume, dienicht gefällt, denkmalgeschützte Gebäude, dienicht abgerissen werden dürfen, oder vergesse-ne Bauwerksreste im Boden wie Kabel und Ka-näle. Auskunft erhält man dazu beim Vorbesit-zer, bei Nachbarn, im Gemeindeamt, oder bei ei-nem ortsansässigen Erdbauunternehmen.

Wenn aufgrund der bisherigen Nutzung die Gefahrbestehen könnte, dass der Boden verunreinigt ist,kann man aus Bodenproben entsprechende Schlüs-se ziehen. Am besten sichern Sie sich jedoch beimVorbesitzer vertraglich für den Fall ab, dass Altlastenauftreten, sodass er für eine etwaige teure Entsor-gung aufzukommen hat oder der Grundkauf in ei-nem solchen Fall rückgängig gemacht werden kann.

Bodengutachten

Vor Baubeginn ist unbedingt eine Bodenuntersu-chung mittels Bodenprüfung durchzuführen, um dieTragfähigkeit des Bodens für die statische Bemes-sung zu ermitteln. Bodengutachten dienen aber all-gemein der Sicherheit in Zusammenhang mit derPlanung und Errichtung. Damit können Grundwas-serstände ebenso ermittelt werden wie die Notwen-digkeit für besondere Gründungen, Wasserhaltungs-maßnahmen oder Böschungssicherungen. Das Er-gebnis ist auch eine wichtige Grundlage für die Aus-schreibung und etwaige Anschüttungen amGrundstück.

Mit der Erstellung von Bodengutachten können Sieeinen Ziviltechniker, ein Ingenieurbüro oder einenBaumeister beauftragen. Für ein Einfamilienhaussollte ein solches Gutachten nicht mehr 3.000 Eurokosten.

Die sieben Bodenklassen

In Österreich werden die Bodenklassen gemäßÖNORM B 2205 hinsichtlich der Art der Gewinnungin sieben Bodenklassen eingeteilt:

Bodenklasse 1Mutterboden, Zwischenboden

Diese Schichten eignen sich nicht zum Bauen undmüssen daher abgetragen werden.

Der Mutterboden (Humus) ist die oberste Schicht,die besonders reich an Organismen ist. Diese wirdfür die spätere Gartengestaltung auf der Baustellezwischengelagert.

Der Zwischenboden ist ein dunkelgrau, dunkelbraunoder gefleckt gefärbter Boden zwischen dem Humusund dem Mineralboden.

Bodenklasse 2Wasser haltender Boden, Schöpfboden

Auch diese Böden (Schlamm) eignen sich nicht zumBauen. Sie müssen ausgetauscht werden.

Bodenklasse 3Leichter Boden (loser Boden)

Diese Böden bestehen aus nicht bindigem Sandoder Kies. Bei diesen Böden ist ein flacher Bö-schungswinkel einzuhalten und im Extremfall eineSpundwand zur Absicherung der Baustelle vor stän-dig nachrutschendem Sand einzuschlagen.

Bodenklasse 4Mittelschwerer Boden (Stichboden)

Diese Böden bestehen aus einem stark lehmigemSand, sandigem Lehm oder Löss. Diese Böden sindzum Bauen sehr gut geeignet.

Bodenklasse 5Schwerer Boden (Hackboden)

Auch diese Bodenklasse ist zum Bauen bestens ge-eignet. Sie weist einen festen Zusammenhalt und ei-ne zähe Beschaffenheit auf. Es handelt sich dabeium einen fetten, steifen Ton, um Geröll mit Steinen,Bauschutt oder fest gelagerte Schlacke.

Bodenklasse 6Leichter Fels (Schrämmboden)

Ein locker gelagertes Gestein, das stark zerklüftet,bröckelig, schiefrig oder verwittert ist. Ein sehr guterUntergrund für ein Fundament, aber durch dasSchrämmen mit höheren Abbaukosten verbunden.

3Aushub, Keller, Fundament

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Bodenbeschaffenheit und AushubBodenbeschaffenheit und Aushub

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Bodenklasse 7Schwerer Fels (Sprengboden)

Der schwere Fels ist ein idealer Untergrund für einHaus, jedoch im Abbau etwa doppelt so teuer wiedie Bodenklasse 6. Ein Keller kann bei schweremFels nur mehr durch Sprengen hergestellt werden.

Die ÖNORM B 4430 Teil 1 „Zulässige Belastungendes Baugrundes Flächengründungen“ unterteilt denBaugrund wegen seines Verhaltens bei Belastungdurch Bauwerke in „gewachsenen Boden“ (Locker-gestein), in „Fels“ (Felsgestein) und in „geschüttetenBoden“.

Beim Aushub und den Vorbereitungsarbeiten vordem Betonieren der Fundamentplatte sind folgendePunkte zu beachten:

Abstecken und Kontrolle der Aushubtiefe

Der Bauherr hat vor Beginn mit dem Aushub für dasAbstecken der Höhen, Achsen, Straßenfluchten und

Grenzen, die für das Bauvorhaben nötig sind, Sorgezu tragen.

Der Gebäudeumriss wird rundum mit einer Zugabevon einem Meter als Arbeitsraum mittels Kalk amBoden deutlich sichtbar aufgezeichnet.

Grafik: Unser Haus

Außerdem wird in entsprechend großem Abstand anallen Eckpunkten, je nach dem erforderlichen Bö-schungswinkel, ein Schnurgerüst errichtet, mit demdie Tiefe des Aushubs und die Einhaltung der Lageder Fundamente laufend kontrolliert werden kann.

Achtung: Im Bereich der Gründungsfläche des Bau-werkes darf die Sohle nicht durch Befahren, Auf-wühlen, Ausspülen oder Frost zerstört werden.

Böschungswinkel

Bei nicht verkleideten Baugruben richtet sich dieNeigung der Böschungen nach der Festigkeit desBodens, nach der Zeit, wie lange die Baugrube offensein wird und nach den Belastungen und Erschütte-rungen, die in der Nähe des Randes der Baugrubeauftreten werden.

Bei Böden, deren Zusammenhalt aufgrund der Be-schaffenheit von Anfang an nicht gut ist oder sichdurch Austrocknen, Eindringen von Wasser, Frostund Bildung von Rutschflächen verschlechtern kann,sind entsprechend flachere Böschungen herzustel-len oder die Baugrube durch einen entsprechendenVerbau zu sichern.

Unser Tipp!Lagern Sie nur jene Menge an Humus undAushubmaterial auf der Baustelle, die zur

Hinterfüllung benötigt wird, damit man sichauf der Baustelle sicher bewegen und das

Baumaterial griffbereit lagern kann.

● Schutzvorkehrungen (z.B. Sicherung unbe-

fugter Zutritt - Absturzgefahr)

● Baugrubensicherung

– Verbaute Baugrube (z. B. Spundwände

bei Sand- und Grundwasser)

– Geböschte Baugrube (Böschungswinkel

beachten)

● Abstecken und Kontrolle der Aushubtiefe

● Böschungswinkel

● Ver- und Entsorgungsleitungen

● Spundwände bei Sand, Grundwasser

● Geotextilvlies zur Trennung der Schichten

● Rollschotter oder Glasschaum-Granulat

● Fundamenterder

● Erdwärmetauscher

Moorboden 25 – 35°

feiner, loser Sand 25 – 35°

Ton, Löß, Lehm 30 – 40°

Kies, Geröll 30 – 40°

grober, lehmiger Sand 35 – 45°

Fels je nach Güte 60 – 80°

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Ferner sind Maßnahmen zum ungefährlichen Ablei-ten des Wassers zu treffen und die Ränder am bes-ten mit Geotextilvlies zu sichern.

Am oberen Rand darf ein Streifen von mindestens50 cm nicht belastet werden und ist deshalb vonjeglichem Material freizuhalten.

Spundwände bei Sand, Grundwasser

Bei Fließsand und ähnlichen Materialien sowie ins-besondere bei einem sehr hohen Grundwasserspie-gel ist die Baugrube mit Hilfe von Spundwänden soabzusichern, dass der Keller ungehindert errichtetwerden kann.

Zu diesem Zweck werden etwa 10 mm dicke Stahl-profile so tief in den Boden gerammt, bis sie so weitin Lehmschichten reichen, dass ein Eindringen vonWasser in die Baugrube unmöglich wird.

Die Profile sind so ineinander geschoben und anei-nander gepresst, dass kein Grundwasser in die Bau-grube eindringen kann. Bis 5 m Tiefe können Ab-dichtungen von Baugruben oder Hangsicherungenohne Versteifungen durchgeführt werden. Für einEinfamilienhaus bewegen sich die Kosten fürSpundwände um etwa € 15.000,–.

Geotextilvlies zur Trennung derSchichten

Eine bewährte Methode, um die Tragfähigkeit vonschlechten Böden zu erhöhen, das Versinken vonRollschotter, das Abrutschen der Böschungen unddas Vermengen von geologisch unterschiedlichenSchichten (Aushub, Humus, Rollschotter usw.) zuverhindern, ist der Einsatz von Geotextilvlies.

Am besten wird dazu die gesamte Baugrube mitBahnen aus Geotextilvlies überlappend ausgekleidet,bevor mit dem Einbringen des Rollschotters begon-nen wird, damit dieser nicht versinken kann.

Das Vlies hat aber auch die Aufgabe, das Verschläm-men der Drainage durch den Aushub von oben oderdurch das seitliche Erdreich der Böschung zu ver-hindern.

Ferner werden der Humus und der Aushub durch einGeotextilvlies getrennt, damit es nicht zu uner-wünschten Vermengungen der beiden Materialienkommt.

Rollschotter oder Glasschaum- Granulat und Fundamenterder

Nachdem alle Leitungen, das Geotextilvlies und dieDrainage der Sickerschacht verlegt wurden, kannmit dem Einbringen des Rollschotters begonnenwerden. Üblich ist eine Lage von 25cm.

Auf den Rollschotter wird eine 0,2 mm dicke PE-Fo-lie überlappend verlegt, damit beim Betonieren desPlattenfundaments kein Beton in den Rollschottereindringen kann.

Anschließend wird ein verzinktes Bandeisen von 30x 3,5 mm hochkant ca. 5 cm über dem Rollschotterunter den künftigen Kellerwänden mittels Abstands-halter als Fundamenterder verlegt.

Normalerweise werden drei Abzweigungen hochge-führt: die Anschlussfahne für die Potentialaus-gleichsschiene und zwei Blitzableitungen aus je10 mm verzinktem Runddraht, die bis zu den beidenDachhälften geführt werden.

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Grundstückserschließung

Die Grundstückserschließung umfasst die Gesamt-heit von baulichen Maßnahmen und rechtlichen Re-gelungen zur Herstellung der Nutzungsmöglichkei-ten eines Grundstücks. Zur Erschließung gehört derAnschluss an das öffentliche Straßen- und Wegenetzsowie an das Ver- und Entsorgungsnetz, also Kanal,Wasser, Strom sowie Gas oder Fernwärme.

Ver- und Entsorgungsleitungen

Bevor mit der Herstellung der Fundamente begon-nen werden kann, müssen alle Ver- und Entsor-gungsleitungen in Gräben bzw. teilweise in Schutz-rohren verlegt und die erforderlichen Putzschächtevorgesehen werden.

Kanalrohre und Erdwärmetauscherrohre für die kon-trollierte Wohnraumlüftung müssen mit einemgleichmäßigen Gefälle von 2% in ein Sandbett ver-legt und sorgfältig mit einem leicht verdichtetenSand, der in mehreren Lagen eingebracht wird undfrei von Steinen sein muss, hinterfüllt und mindes-tens 30 cm über den Rohrscheitel eingebettet wer-den.

Alle Leitungen werden durch spezielle Rohrdurch-führungen ins Haus geführt, damit diese Durchbrü-che wasserdicht sind.

Achtung:

Es darf auf keine Leitung vergessen werden. Einegenaue Planung ist sehr wichtig!

Regenwasserableitung

Da es in der Mehrzahl der Bauvorhaben keinen ge-trennten Schmutzwasser- und Regenwasserkanalgibt, muss das Regenwasser am eigenen Grund-stück entsorgt werden. Ratsam ist, das Regenwas-ser zuerst für WC-Spülung, Wäschewaschen, Raum-pflege und Gartenbewässerung zu verwenden underst dann am Baugrund zu beseitigen. Wird dasDach- und Oberflächenwasser nicht abgeleitet, kanndas Wasser in der Baugrube hochsteigen und beiPutzschächten sowie undichten Fugen in den Kellereindringen.

Flächenentwässerung

Damit rund ums Haus keine Sumpfwiese entsteht istes erforderlich, das Oberflächen- und Sickerwasser

zur Drainage abzuleiten. Dazu eignen sich mit Vliesbeschichtete Gittermatten. Auf das Drainagegitteraus hochbeständigem extrudiertem PE-HD (hoch-dichtem Polyethylen) ist ein Filtervlies aufkaschiert.

Verarbeitung und Vorteile:● Rascher und einfacher Einbau● Drainagenetz 10 cm überlappen● Fixieren der Bahnen● Hinterfüllen der Baugrube● Drainagematte hält hohen Erddruck aus● Abflussleistung entspricht 15 cm Drainagekies● Kosten für Drainagekies werden eingespart

Nicht funktionstüchtig sind Produkte ohne Vliesbe-schichtung, da diese bei Lehmböden sofort zuge-schlämmt werden.

Drainage mit glatter Fliessohle

Für die funktionssichere Aufnahme und Ableitungdes Grund- Schicht-, Sicker- und Oberflächenwas-sers sind Sickerleitungsrohre mit folgenden

Eigenschaften erforderlich:● Stabilität durch kompakten Vollwandaufbau ● versetzt angeordnete Sickerschlitze

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● große Anzahl an langen, breiten Schlitzen● dadurch geringer Wassereintrittswiderstand● rasche Wasseraufnahme aus dem Filterkies● rasche Wasserableitung durch glatte Fließsohle

Regenwasserversickerung

Eine kostengünstige Möglichkeit, Regenwässer ameigenen Grund versickern zu lassen, ist der Sicker-Block. Er lässt sich ohne schweres Gerät und ohneKies schnell einbauen. Aufgrund seiner hohen Stabi-lität hält er auch das Gewicht von LKWs aus. Der Si-cker-Block kann nebeneinander oder übereinanderbeliebig angeordnet werden.

Wenn bei Altbauten die Regenwässer vom Dachnicht weit weg vom Haus in einem Sicker-schacht oder Regenwasserkanal entsorgt wur-den, kommt es sehr oft zu feuchten Mauern. Derhäufigste Fehler ist, das Regenabflussrohr gleichneben dem Haus nur einige Zentimeter über demErdreich enden und Jahrzehntelang HunderteKubikmeter Dachwässer pro Jahr gleich nebenden Hausmauern ins Erdreich versickern zu las-sen.

Sanierungsmaßnahmen

Nachdem das Regenwasser zu einem Sickerschachtoder in einen Regenwasserkanal geleitet wurde,werden die Fundamente oder das Kellermauerwerkfreigelegt und abgedichtet. Aber auch bei Neubauten

ist das Wasser der größte Feind jeder Bausubstanzund muss daher mit allen zur Verfügung stehendenMitteln auf Dauer abgewehrt werden.

Auch bei wasserundurchlässigem Beton (Expositi-onsklassen XC3, XC4) ist eine zusätzliche außen lie-gende Feuchtigkeitsabdichtung zu empfehlen. Au-ßerdem gibt es Hunderte Meter an Fugen zwischender Fundamentplatte und den einzelnen Betonwän-den, die undicht sein können, wenn eine entspre-chende Fugeneinlage fehlt.

Feuchtigkeitsabdichtung

Wenn im Frühjahr und im Herbst Feuchtigkeit indampfförmiger Form durch die Betonwände in denKeller eindringen, so kondensiert die Feuchtigkeit anden kalten Kellerwänden und man hat einen feuch-ten, klammen Keller.

Bei der Entscheidung der Feuchtigkeitsabdichtungist entscheidend, welche Nutzung im Innenraumvorgesehen und welcher Wasserbelastung das Ge-bäude ausgesetzt ist.

PVC-Fugenband

Fugenbänder haben die Aufgabe, die Fugen zwi-schen der Fundamentplatte und den Kellerwändenbzw. bei den Kellerwänden zwischen den jeweiligenBetonabschnitten abzudichten. Das Fugenband be-steht aus PVC. Es sollte nur ein breites Fugenbandeingesetzt werden, damit das Band mit seinen fei-nen Rippen vom Beton gut umschlossen wird und

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Grafik: Berger

Abwehr von Wasser

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gut abdichtet. Auf jeden Fall setzt der richtige Ein-satz von Fugenbändern ein Qualitätswesen auf derBaustelle voraus.

Beim Fugenband ist auf folgendes zu achten:● 24–32 cm breite Fugenbänder einsetzen● Überlappungsstöße verschweißen● Fugenbänder abhängen oder● Fugenbänder mit Stahleinlagen verwenden● Fugenbänder immer sauber halten

Fugenblech

Fugenbleche sind Stahlbänder, die ähnlich wie diePVC-Fugenbänder eingebaut werden. Die Dichtwir-kung von Fugenblechen beruht auf der satten Ein-bettung des Stahls in den Beton, daher müssen Fu-genbleche auch nicht so breit sein wie PVC-Bänder.Fugenbleche sind mit verschiedenen Beschichtun-gen erhältlich, entweder als klebefähige oder alsquellfähige Beschichtung. Überlappungsstöße wer-den nicht verschweißt, sondern durch die vorhande-ne Beschichtung geklebt.

Quellfugenband

Ein Quellfugenband quillt bei allseitiger Benetzungdurch Wasser zeitverzögert auf. Es muss immer all-seits ausreichend von Material umschlossen sein,damit ein Abplatzen von Beton durch den Quelldruckvermieden wird. Erreicht wird das durch die Führungdes Quellfugenbandes zwischen zwei Reihen vonSteckeisen.

Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Materialtypen,Bentonit-Quellbänder und Kunststoff-Quellbänder.Bentonit-Quellbänder quellen forminstabil und pas-sen sich rauen Fugenoberflächen sehr gut an, d.h.für Betonierfugen (Arbeitsfugen) sollten immer Ben-tonit-Quellbänder verwendet werden.

Injektionsschlauch

Eine zeitsparende Methode zur Abdichtung zwischenden einzelnen Bauteilen eines Betonbauwerkes, vorallem im Fundamentbereich, ist der Injektions-schlauch. Der Schlauch wird in der Mitte unter dengeplanten Kellerwänden verlegt, wozu auch die Be-festigung in regelmäßigen Abständen gegen dasAufschwimmen bei der Einbringung des Betons ge-hört. Mit den im Vordergrund sichtbaren Nagelpa-

ckern werden die Enden des Verpressschlauches in-nen an der Schalung befestigt.

Nunmehr werden die Kellerwände betoniert und an-schließend der Rohbau errichtet. Speziell bei mehr-stöckigen Gebäuden sollte die volle Gebäudelastaufgebracht und anschließend noch einige Zeit zu-gewartet werden, bis allfällige Fundamentsetzungenabgeklungen sind. Schließlich folgt das abschnitts-weise Verpressen mit Zwei-Komponenten-PU-Harzunter Verwendung einer einfachen Handhebelpres-se. Verpressungsdruck ca. 70 bar.

Rohrdurchführungen

Schwachpunkt jeder Kellerwand und jeder Funda-mentplatte in Bezug auf Dichtheit sind alle Durch-brüche, um Ver- und Entsorgungsleitungen in undaus dem Haus zu führen. Die gesamte Abdichtungkann nur so stark sein wie das schwächste Glied inder Kette. In jedem Fall müssen diese Durchbrüchemit speziellen Rohrdurchführungen abgedichtet wer-den. Neben der beidseitigen Abdichtung der Kern-bohrung oder dem Futterrohr gibt es noch eine zu-

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sätzliche, außen umlaufende Dichtung. Durch dieseelastische Dichtung ist eine dauerhafte Dichtheit ge-gen Bodenfeuchtigkeit und drückendes Wasser, z. B.in Form von Sickerwasser, gegeben. Eine Hinterwan-derung der äußeren Gebäudeabdichtung wird da-durch unterbunden.

Mehrsparten-Hausanschlussleitungen

Damit die Fehlerquellen und die Kosten reduziertwerden, empfiehlt es sich die Hausanschlussleitun-gen für Strom, Wasser, Gas oder Fernwärme und Te-lekommunikation nicht wie bisher in einzelnenDurchführungen, sondern zusammengefasst in nureiner Kernbohrung oder in einem Futterrohr mit ei-ner Mehrsparten-Hauseinführung sauber in dasHaus einzuleiten.

Neben dieser Mehrsparten-Hauseinführung fürHausanschlussleitungen sind aber auch noch fol-gende weitere Ver- und Entsorgungsleitungen mitHilfe einzelner Durchführungen dauerhaft und sicherabzudichten:● Abwasserkanal● Erdwärmetauscher● Ansaugleitung Regenwassernutzungsanlage

Dämmung bei drückendem Wasserund bei Grundwasser

Bei drückendem Wasser oder bei einem hohenGrundwasserstand kann das Glasschaum-Granulatnicht eingesetzt werden, da das Wasser durch dieDämmschicht durch, bis zur Kellerabdichtung strö-men und so die Wärme aus dem Keller holen kann.

In diesen Fällen können zwei andere Dämmstoffeeingesetzt werden:● Glasschaum in Plattenform● Dämmplatten aus XPS

Achtung: Die so genannten Automatenplattenaus EPS-P dürfen bei Druck- und Grundwassernicht eingesetzt werden.

Glasschaumplatten

Nach dem Voranstrich werden die Glasschaumplat-ten mit einem speziellen Bitumenkaltkleber auf dieKellerwände aus wasserundurchlässigem Beton ge-klebt und zum Schluss nochmals mit einem Deck-anstrich aus diesem Kleber versehen.

Die Vorteile der Glasschaumplatten:● stauchungsfrei und druckfest● maßbeständig● schüsseln und schwinden nicht● dampf- und wasserdicht● nichtbrennbar und temperaturbeständig● alterungsbeständig, da unverrottbar

XPS-Platten (Extrudiertes Polystyrol)

Die Fundamentplatte kann auf der Unterseite auchmit hoch belastbaren 70/XPS Platten gedämmt wer-den. Der Aufbau wird in diesem Fall beim Niedrig-energiehaus (NEH) und beim Passivhaus (PH) wiefolgt aussehen:

● 2 cm Bodenbelag● 5 cm Zementestrich● PE-Folie 0,2 mm● 5 cm EPS-W20 Wärmedämmplatte● 1 cm 2 x Elastomerbitumenbahnen● 25 cm Plattenfundament aus Stahlbeton● PE-Folie 0,2 mm● 12 cm 70/XPS-G beim NEH● 20 cm 70/XPS-G beim Passivhaus● 30 cm Schotter bis in Frosttiefe● Geotextilvlies

Gesamte Aufbauhöhe ca. 80 bis 90 cm

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Zum Schutz der Abdichtung an den Kellerwändenvor Beschädigung durch spitze Steine und zur Däm-mung der Kellerwand wird beim Niedrigenergiehauseine 12 cm und beim Passivhaus eine 30 cm dickePlatte aus XPS (bis zumindest 1 m unter die Erd-oberfläche) mit Klebepunkten aus Kaltbitumen aufdie Abdichtung geklebt.

Feuchtigkeitsabdichtung

Fundamentplatte flämmen

Wird kein wasserundurchlässiger Beton eingesetzt,ist eine Abdichtung der Plattenfundamente unbe-dingt erforderlich. Dazu wird zuerst mit einem Vo-ranstrich der Staub gebunden, damit die Haftungzwischen Beton und Bitumenbahn einwandfrei hält.

Zum Einsatz kommen ca. 4 mm dicke Bitumenbah-nen mit Glasvlies-, Glasgewebe-, Polyestervlies-oder Aluminiumeinlage, die in zwei Lagen überei-nander geflämmt werden.

Zuerst wird eine Bahnbreite unter den tragendenAußenwänden, der tragenden Mittelwand sowie un-ter dem Rauchfang zweilagig geflämmt.

Kurz vor der Herstellung des Fußbodens wird dannauch der gesamte Kellerboden zweilagig geflämmt.Auf diese Weise wird die gesamte Fundamentplattedruckwasserdicht.

Kellerwände flämmen

Nach der Herstellung der Kellerwände wird ein Bitu-men-Voranstrich vollflächig aufgetragen. Anschlie-ßend werden Bitumenbahnen zweilagig mit einemPropangasflämmer vollflächig geklebt. Die Stoßüber-lappung beträgt mindestens 10 cm.

Im Bodenbereich werden die Flämmbahnen in einerHohlkehle umgelenkt oder mit 45° über eine abge-schrägte Kante der Fundamentplatte geführt und mitden beiden anderen Bitumenbahnen, die vom Keller-

boden über die Fundamentplatte herunter gezogenwurden, dicht verklebt.

2-Komponenten-Spachtelmasse

Alternativ kann auch eine bituminöse, Zweikompo-nenten-Spachtelmasse außen auf die Kellerwandaufgebracht werden. Wie bei allen Abdichtungsar-beiten wird zuerst ein Bitumen-Voranstrich aufgetra-gen. Ist dieser abgelüftet, kann die erste Lage derAbdichtung aufgespachtelt werden. Die Bitumen-Dickbeschichtung ist eine bräunlich-schwarze, cre-mige Masse, die sich leicht verarbeiten lässt.

Sie wird am besten in einer Stärke von etwa 2 mmmit einer Zahntraufel mehrschichtig aufgetragen. Indie noch weiche Masse wird in die vorletzte

Lage ein Glasgittergewebe eingebettet und diesesdann mit einer letzten Lage zugespachtelt.

Die Abdichtung ist dann richtig ausgeführt, wenn dieGitterstruktur nicht mehr erkennbar ist. Der Materi-alverbrauch liegt bei etwa 4 bis 7 kg/m2.

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Fugen verschmieren Voranstrich

Erste Lage Armierungsgitter

Zweite Lage Kellerwand dämmen

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Unsere Buchtipps!Handbuch der BauwerksabdichtungNormen, Regeln, Technik

ISBN 978-3-481-02503-8

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Page 79: Unser Haus 2011

3Aushub, Keller, Fundament

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Dichtfolie (Kalt-Selbstklebe-Verfahren) (Anzeige)

Wer auf einen dichten Keller Wert legt, kann sichauch für eine moderne Dichtungstechnik im Kalt-selbstklebeverfahren entscheiden. Dieses System istfür die Abdichtung von erdberührenden Wänden undBodenplatten gegen Bodenfeuchte und nicht drü-ckendes Sickerwasser bei mehr oder wenig durchläs-sigem Boden mit Dränung geeignet.

Die selbstklebende Dichtbahn besteht aus hochwerti-ger, zweischichtiger, reißfester Spezialfolie und einerplastischen Bitumen-Kautschuk-Dichtmasse. Ge-samtdicke 1,5 mm.

Die Vorteile:● Bis -10°C verarbeitbar● Hält auch auf feuchten Untergründen● Sofort wasser- und schlagregendicht● Selbstklebend● Flexibel und überbrückt Risse

Die Verarbeitung:

Grundierung aufbringen

Ebenflächigen Untergrund herstellen

Kanten und Ecken mit 20 cm Streifen abkleben

Erste Bahn lotrecht verkleben

Ähnlich wie bei Wänden gehtman auch bei der Abdichtungvom Kellerboden und von Bal-konen und Terrassen vor.

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Bahn sorgfältig andrücken

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Page 80: Unser Haus 2011

Zu den Aufgaben der Fundamente gehören inerster Linie die sichere Ableitung der Gebäude-lasten in den Boden sowie die Abwehr von Was-ser und Radon. Auch wenn beim Einfamilienhausbei tragfähigen Böden Streifenfundamente unterden tragenden Mauern ausreichen würden, wer-den heute fast nur Plattenfundamente herge-stellt.

Die Vorteile sind:● Geringe Bodenbelastung● Keine ungleichmäßigen Setzungen● Hohe Wirtschaftlichkeit bei komplizierten Grund-

rissen und unterschiedlichen Bauwerkslasten● Wasser und Radon werden abgewehrt

Miteinbeziehung bei Abdichtung gegen drückendes Wasser (Wannen)

Die Abwehr von Erddruck, drückendem und nichtdrückendem Wasser sowie von Kälte sind wichtigeAufgaben für jeden Keller auch dann, wenn dasHaus nicht im Grundwasser oder einer Hanglagesteht. Zu empfehlen sind daher generell dichteBauweisen, die Armierung (Bewehrung) der Keller-wände, die Abdichtung gegen Nässe und die kraft-schlüssige Verbindung zwischen dem Plattenfunda-ment und den Kellerwänden.

Plattenfundament

Je nach statischer Berechnung wird die Fundament-platte bis zu 30 cm dick. Sie kann in unterschiedli-chen Varianten hergestellt werden:

● Betonplatte mit Bewehrung (Stahlbeton)● Stahlfaserbetonplatte● Wasserundurchlässige XC3 -Betonplatte mit ¬Be-

wehrung● Wasserundurchlässige XC3-Stahlfaserbetonplatte● Selbst verdichtender Beton (SCC-Beton)

Auch bei Verwendung von wasserundurchlässigemXC3– Beton (früher WU-Beton Wasser – Undurchläs-siger Beton) sollte man eine Feuchtigkeitsabdich-tung vorsehen, damit der Keller auch dampfdichtwird. Zur Abdichtung der Fuge zwischen Funda-mentplatte und Kellerwand wird meist ein 24 cmbreites Fugenband in einen ca. 10 cm hohen Aufbe-

ton einbetoniert, der in einem Arbeitsgang mit derPlatte hergestellt wird.

Beim Einbau von XC3 – Beton, gemäß der Expositi-onsklassen nach ÖNORM B 4710, Teil 1, ist auf fol-gendes zu achten:● Der Wasser/Bindemittelwert (W/B-Wert), früher

Wasser/Zement Faktor genannt (W/Z – Faktor)muss 0,6 oder kleiner sein.

● Die Schalung muss frei von Abfällen sein.● Die freie Fallhöhe darf beim Einbau von Beton nur

1 m betragen, da ansonsten die Gefahr der Entmi-schung besteht.

● Bei zu steifer Konsistenz darf kein Wasser, sondernnur Zementschlämme zugeführt werden.

● Beton muss nach dem Einbau solange mecha-nisch verdichtet (gerüttelt) werden, bis nur mehrWasser aufsteigt.

● Nachbehandlung des Betons (Schutz vor vorzeiti-gem Austrocknen, extremen Temperaturen, Nie-derschlägen und vorzeitigem Einwirken vonFremdstoffen z.B. Öl)

● Durchbrüche sind speziell abzudichten.

Stahlfaserbeton ist ein Beton, dem zur Verbesse-rung seiner Eigenschaften bei der Produktion Stahl-fasern beigemengt werden. Die Fasern übernehmendie Rolle von Bewehrungsmatten, die normalerweisein den Beton eingelegt werden. Daher entfällt dasArmieren mit Baustahlgitter. Die Vorteile des Stahlfa-serbetons liegen in der hohen Risssicherheit und ingeringen Vorarbeiten. Er ist in verschiedenen Festig-keitsklassen und auch als Beton mit besonderen Ei-genschaften lieferbar.

Die österreichische Richtlinie für Faserbeton der Ver-einigung für Beton und Bautechnik regelt den Um-gang mit Faserbeton. Anwendungsbereiche sind vorallem:● Fundamente und Fundamentplatten im Einfami-

lien- und Mehrfamilienwohnbau● Bodenplatten● Kellerwände im Wohnbau

Durch den Einsatz von Stahlfaserbeton kann manZeit und Geld sparen. Denn während Bewehrungs-matten erst bestellt, zwischengelagert und mühsamverlegt werden müssen, wird bei Stahlfaserbetonder Beton mit der Bewehrung direkt auf die Baustel-le geliefert. Somit reduziert sich der zeitliche und fi-

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Fundament & Keller

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Page 81: Unser Haus 2011

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Page 82: Unser Haus 2011

nanzielle Aufwand auf der Baustelle auf ein Mini-mum. Der Einbau erfolgt mittels Betonpumpe, überdie Schurre, das Förderband oder den Krankübel.Verdichtet wird der Stahlfaserbeton mit den üblichenGeräten wie Rüttelflasche oder Flächenrüttler.

Beim selbstverdichtenden Beton SCC (Self Com-pacting Concrete) entfällt das Rütteln, zum Einbaudes Betons ist weniger Arbeitszeit erforderlich. SCCist ein Beton, der sich in jedem Winkel der Schalungausschließlich durch das Eigengewicht, ohne Rüt-teln, verdichtet. Den Mehrkosten für diesen Spezial-beton stehen geringere Kosten für das Einbringenund die Nachbehandlung gegenüber.

Näheres dazu im Kapitel „Massive Bauweise“.

Es ist zu beachten, dass über Tür- und Fensteröff-nungen Zulagebewehrungen erforderlich sind undentsprechende Anschlussbewehrungen vorzusehensind. Diese gilt auch für eventuelle Arbeitsfugen.

Keller

Grundwasser – was tun?

Ist auf dem Grundstück die Gefahr gegeben, dassder Keller durch Grundwasser gefährdet sein könn-te, weil es das Bodengutachten ergeben hat oderweil diese Tatsache bereits bekannt ist, dann sollteunbedingt ein Keller aus wasserundurchlässigemBeton geplant werden.

Der wasserundurchlässige Beton muss den Expositi-onsklassen XC3 bzw. XC4 der ÖNORM B 4710, Teil1, entsprechen. Diese Klassen definieren den Graddes Angriffs durch Umwelteinflüsse, dem Beton undBewehrung ausgesetzt sind. Davon werden entspre-chende Mindestanforderungen an den Beton (Min-destbindemittelgehalt, max. Wasserbindemittelwert,Festlegung des Luftgehalts) abgeleitet, um die Dau-erhaftigkeit der Betonkonstruktion zu gewährleisten.

Auch beim Keller aus wasserundurchlässigem Betonempfehlen wir eine zusätzliche außen liegendeFeuchtigkeitsabdichtung. Je nach Wasserbelastungstehen verschiedene Produkte zur Verfügung: Poly-merbitumenbahnen, Bentonitmatten, Zwei-Kompo-nenten-Spachtelmasse oder diverse Dichtfolien. Da-mit können etwaige Undichtheiten kaschiert werdenund der Feuchtigkeitsdurchgang wird drastisch ver-ringert.

Idealerweise werden die Leerverrohrungen für In-stallationen bereits mit einbetoniert. Vergessen Siejedoch nicht, diese nach der Installation mit Hilfevon Ringraumdichtungen abzudichten.

Mehrschaliger Fertigkeller

Mehrschalige Fertigkeller bestehen aus zwei be-wehrten, ca. 4 bis 5 cm dicken Betonplatten höchs-ter Betongüte, die aus zwei aneinander gestelltenGitterträger–Elementdecken bestehen. Die beidenPlatten werden mit den einbetonierten Gitterträgernauf Distanz gehalten.

Die Elemente werden auf das vorher streifenförmigabgedichtete Plattenfundament gehoben und mitei-nander verbunden.

Nach dem Einlegen der Leerverrohrungen, dem Ver-schließen von Fenster- und Türöffnungen usw. wer-den die Zwischenräume zwischen den beiden Plat-ten in einem Guss mit Stahlbeton oder Stahlfaserbe-ton ausgefüllt.

Damit der Keller hundertprozentig dicht wird, emp-fehlen wir, die Fundamentplatte vor dem Aufstellender Elemente mit zwei Lagen Bitumenbahnen abzu-dichten. Zumindest müssen die Stoßfugen und dieFuge am Boden entweder mit einer Zweikomponen-ten-Spachtelmasse oder mit Spritzbitumen abge-dichtet werden.

Fertigkeller

Mehrschaliger Fertigkeller

Die Vorteile dieses mit minimalem Zeitaufwand inhöchster Qualität hergestellten Kellers:● Kurze Bauzeit● Fix und fertige Anlieferung mit allen Aussparungen

und Zargen

Unser Tipp!Zur Kontrolle, ob der Raum zwischen den beiden

Platten vollständig mit Beton ausgefüllt wird,werden die Elemente einige wenige Zentimeterüber der Fundamentplatte auf Unterlagen aus

Beton gestellt. Beim Betonieren quillt Beton ausdiesen Fugen. Das ist das Zeichen für ein ord-nungsgemäßes Ausbetonieren der Hohlräume.

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● Hohe Vorfertigung mit Einbauteilen wie z.B. Leer-verrohrungen für Elektro- und Sanitärinstallation

● Massivkeller mit hoher Wertbeständigkeit● Größte Sicherheit durch High-tech Produkte● Verlässlichkeit durch einen einzigen Ansprechpart-

ner

Einschaliger Fertigkeller

Fertigelemente aus 15 oder 20 cm schlanken be-wehrten Vollfertigwänden, schlaff bewehrten Hohl-dielendecken mit zugehöriger Treppe (gerade odergewendelt) werden auf die Fundamentplatte gestelltund miteinander verbunden.

Die Fertigelemente sind sehr schnell montiert. EinSystemkeller für ein Einfamilienhaus mit rund 80 m2Grundriss wird in nur einem Arbeitstag fertig aufge-stellt und vergossen. Die Fugen werden über vorge-sehene Vergusskammern untereinander mit Ver-gussbeton ausgegossen.

Kellerwände und Fundamentplatte werden nachdem üblichen Voranstrich mit einer ca. 4 mm dickenElastomer-Bitumenbahn oder gleichwertigem inzwei Lagen ca. 10 - 15 cm abgedichtet. Fensteraus-sparungen und Türzargen werden bei der Herstel-lung der Wandelemente ebenso mit eingebaut wieeine Elektro-Leerverrohrung und Elektrodosen.

Vorteile eines einschaligen Fertigkellers:● Größere Nutzfläche durch geringere Wanddicke● Kurze Montagezeit - rascher Baufortschritt● Wandfertigteile innenseitig schalrein, kein Innen-

putz notwendig● Geringe Fugenhäufigkeit aufgrund der raumgroßen

Wandplatten● Geringer Vergussbeton● Witterungsunabhängige Produktion und geringe

Witterungsabhängigkeit bei Montage● Einbaumöglichkeit von Fenster- und Türzargen

sowie E-Dosen

Schalsteinkeller

Der Schalsteinkeller ist mit Sicherheit die kosten-günstigste Variante des Kellerbaues. Der Nachteil ist,dass der Keller innen verputzt werden muss und dieElektro- und Wasserinstallationen auf Putz verlegtwerden.

Beim Schalsteinkeller werden maximal vier Reihenan Schalsteinen übereinander im Verband verlegtund anschließend mit Beton ausgefüllt.

Gegen den Erddruck wird eine Bewehrung aus Be-tonstahlstäben gemäß einer statischen Berechnungin die Schalsteine eingebracht.

Wenn die Wände fertig betoniert sind, werden dieFugen außen verschmiert (patschokiert) sowie eineFeuchtigkeitsabdichtung und Dämmung aufge-bracht. Von einem Schalsteinkeller ist bei aufstauen-dem Sickerwasser (Lehmböden), Hang- oder Grund-wasser absolut abzuraten.

Kellerfenster und Lichtschacht

Auch ein Keller hat üblicherweise Fenster, vor allemdann, wenn er als Hobby- und Aufenthaltsraum ge-nutzt werden soll. Dann muss vor das Fenster einLichtschacht montiert werden, der oben mit einemGitter abgeschlossen wird und so für Luft und Lichtsorgt.

Solche Kellerschächte können entweder in massiverBauweise errichtet werden, also gemauert oder be-toniert, oder es wird ein fertiger Lichtschacht ausKunststoff vor dem Kellerfenster montiert. Es han-delt sich dabei, ebenso wie das Kellerfenster, um einkomplett einbaufertiges Element in einheitlichemFarbton. Die glatten Oberflächen sind sehr leicht zureinigen. Die Schächte sind höhenverstellbar undwerden komplett mit Abdeckung und Entwässe-rungsanschluss angeboten.

Fenster im Keller sind, genauso wie Fenster inmErdgeschoß, zu sichern. Sie dürfen keinesfalls vonaußen zu öffnen sein und sollten trotzdem mit einemGitter gesichert werden. Die Verschlüsse können mitVorhangschlössern oder verschraubten Bolzen vorEinbrüchen geschützt werden.

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Bauteile im Keller

Kellerfenster und Leibungsrahmen

Lieferbar sind Leibungsrahmen aus Polymerbeton undKunststoff. In die Leibungsrahmen können Kunststoff-,Stahl- oder Aluminiumfenster in Kipp- oder Drehkipp-ausführung eingebaut werden.

Für eine wohnliche Nutzung der Kellerräume gibt eskomplett einbaufertiges Kellerfenster aus hochwertigemPVC-Mehrkammer-Hohlprofil. Diese reduzieren die Heiz-kosten und verhindern die Bildung von Schwitzwasser.Dadurch lässt sich ein Niedrigenergiehausniveau errei-chen, das der neuen Eigenheimförderung entspricht. Dieglatten Oberflächen sind sehr leicht zu reinigen. Wärme-schutzverglasung und Sicherheitsbeschläge zeichnendie Drehkipp-Ausführung aus. Auch mit eingebautemSchutzgitter sind die Fenster geprüft winddicht undschlagregendicht. Vorgefertigte Profile für den optimalenAnschluss zur Dämmung sparen Zeit und Geld. Schutz-deckel aus Holz schützen das Fenster während der Bau-phase.

Lichtschacht

Der Lichtschacht vor dem Kellerfenster hat vielfältigeAufgaben. Er bringt mehr Licht in die Räume, verhinderteinen Einbruch durch das Kellerfenster und schützt ge-gebenenfalls sogar vor Druck- wasser.

Dazu sollte der Lichtschacht durch eine glatte undhochweiße Oberfläche viel Licht in den Keller reflektie-ren.

Die Roste sollten durch innen liegende Verschraubungeinbruchsicher befestigt werden. Sie können begehbaroder für den Pkw befahrbar ausgeführt werden.

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Der Lichtschacht vor Ihrem Kellerfenster hat vielfältige Aufgaben. Er bringt mehr Licht in die Räume, verhindert einen Einbruch durch das Kellerfenster und schützt gegebenenfalls vor Druckwasser.

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Page 85: Unser Haus 2011

4Massivbauweise

Darüber hinaus werden Lichtschächte samt Befestigungin einer druckwasserdichten Ausführung angeboten, so-dass der Einbau von einem Kellerfenster auch bei einemhohen Grundwasserstand möglich ist.î

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Treppe aus dem KellerWährend die Treppe vom Erdgeschoß in das Oberge-schoß als Teil des Wohnbereichs angesehen und da-her sehr oft aus Holz hergestellt wird, wird die Trep-pe aus dem Keller entweder aus Ortbeton direkt aufder Baustelle betoniert oder als Fertigtreppe einge-baut. Unabhängig davon, aus welchem Material dieTreppe gefertigt wird, sie soll bequem sein undmuss den Bauvorschriften entsprechen.

Ortbetonstiegen

Diese bestehen aus einer Stahlbetonlaufplatte undaufbetonierten Stufenelementen. Die einläufigen undzweiläufigen geraden Treppen mit Zwischenpodestsind dabei die am häufigsten verwendeten Formen.Längsgespannte Laufplatten werden vom Hauptpo-dest zum Zwischenpodest als geknickte Laufplattenangeordnet.

Bei der Planung der Treppen ist einerseits immervon den fertigen Fußbodenoberkanten, der beidenmiteinander zu verbindenden Geschoße auszugehenund andererseits die fertige Stufenoberkante mit ei-nem etwaigen Belag (Holz, Fliesen usw.) zu berück-sichtigen, damit die Stufengeometrie später voll-kommen richtig ist.

Die Arten von Treppen, die dabei zur Auswahl stehensind im Kapitel Innenausbau dargestellt. Insbeson-dere ist auf den Fußbodenaufbau, der aufgrund un-terschiedlicher Dämmstoffdicken in jedem Geschoßeine andere Höhe hat, zu achten.

Bei der Planung der Treppen ist auch die Ermittlungder Wendekante wichtig. In dieser Linie kommt der

untere Treppenlauf an, von dieser Linie geht derobere Treppenlauf weg und das Podest beginnt. Wirempfehlen, den gesamten Treppenverlauf im Maß-stab 1:10 aufzuzeichnen, damit später Stufen nichtabgestemmt oder aufbetoniert werden müssen.

Wer bequeme Stufen haben will, muss auch bei derTreppe in den Keller auf das Steigungsverhältnis unddie Stufenformeln achten:

2 x Stufenhöhe + 1 x Auftrittstiefe = 63 cm1 x Auftrittsbreite - 1 x Stufenhöhe = 12 cm1 x Auftrittsbreite +1 x Stufenhöhe = 46 cm

Je mehr die Planung vom Idealmaß abweicht, destounbequemer und unsicherer wird die Stiege, insbe-sondere die Kellertreppe.

Zur Vermeidung von Schallbrücken muss bei derherkömmlichen Podestausbildung auf den Einbauvon einem Elastomerlager für die Längenänderun-gen der Laufplatte und den Trittschallschutz geach-tet werden.

Eine Alternative zu den selbst hergestellten elasti-schen Verbindungen des Treppenlaufes und den Po-desten über Konsolen sind fertige Treppendämmele-mente (Tronsolen), die auch als Verbindungselemen-te fungieren.

Vorteile von Ortbetonstiegen:● Dauerelastische Fuge verschmutzt nicht● Trittschallverbesserung um 16 dB● Bewehrung der Podeste und des Treppenlaufes ist

einfacher● Podeste mit 14 cm Dicke sind möglich

Quergespannte Laufplatten können entweder:● Nur einseitig als Kragplatten in die Wand einge-

spannt werden.● Einseitig eingespannt und gleichzeitig durch einen

Wangenträger auf der anderen Seite unterstütztwerden.

● Nicht eingespannt und dafür beidseitig auf Wan-genträgern aufgelagert werden.

Unser Tipp!Das optimale Steigungsverhältnis, welches

allen Formeln gerecht wird, ist eine Stufenhöhe von 17 cm zu einer

Auftrittsbreite von 29 cm (17/29).

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Zuerst werden bei Ortbetonstiegen die Laufplatteaus Stahlbeton und die Wangenträger betoniert, underst nach dem Erhärten der Laufplatte können dieStufen auf der Laufplatte betoniert werden.

Fertigtreppen

Das Programm der angebotenen Fertigtreppen glie-dert sich in gerade Treppen und Wendeltreppen inden Varianten 180 Grad bzw. 90 Grad. Letztere wer-den auch als Winkeltreppen bezeichnet. Wendeltrep-pen mit 180 Grad werden in zehn Haupttypen zu je20 Untertypen angeboten. Spindelbreiten zwischen13 und 200 cm sind möglich.

Die Laufbreite beträgt 100 cm, die Auftrittsbreite28 cm.

Die Stufenzahl variiert zwischen 14 und 17, Höhenmit 17,50, 17,65, 17,80, 18,00 18,13 oder18,25 cmwerden angeboten. Damit können Ge-schoßhöhen zwischen 245 und 310 cm abgedecktwerden.

Alle Typen sind überdies links- oder rechtsläufig er-hältlich. Dazu kommen verschiedene Verhängungs-möglichkeiten. Bei Wendeltreppen ist der Brüstungs-anker (schalltechnische Trennung) eine kostengüns-tige Lösung.

Bei geraden Treppen kann durch ein flexibles Scha-lungssystem auf individuelle Anforderungen einge-gangen werden. Auftritte und Stufenhöhen lassen

sich ebenso an die Kundenwünsche anpassen wiedie Geschoßhöhe. Stufenzahlen zwischen 2 und 20Höhen sind realisierbar. Die Laufbreite reicht bis 250cm. Ausführungen mit oder ohne Podest sind mög-lich.

Neopren-Lager bringen eine zeitgemäße schalltech-nische Trennung.

Alle Fertigteiltreppen können nach dem Versetzenohne Unterstellung sofort begangen werden.

Achtung Kopffreiheit:

Wenn zum Beispiel eine zweiarmige gerade Stiegemit einem Zwischenpodest hergestellt wird, und dieStiege in den Keller aufgrund der geringeren Raum-höhe zwei Stufen weniger aufweist als die Stiege indas Obergeschoß, so dürfen die Stufen nicht gleich-mäßig auf die beiden Läufe aufgeteilt werden. Statt-dessen muss die Kellerstiege um diese zwei Stufenspäter beginnen, damit die Geometrie der Podesteund die Kopffreiheit über den Stufen erhalten bleibt.Vielleicht kennen Sie auch solche Stiegen, bei denenman den Kopf einziehen muss.

Beispiel: Aufteilung 1./2. LaufKeller/EG: 16 Stufen 7 Stufen/9 StufenEG/OG: 18 Stufen 9 Stufen/9 Stufen

Norm:

ÖNORM B 5371 Gebäudetreppen – Abmessungen

3Aushub, Keller, Fundament

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Grafik: Unser Haus Foto: MABA

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Page 88: Unser Haus 2011

Beton ist ein Gemenge aus Wasser, Zement undeiner Gesteinskörnung, wie zum Beispiel Sand,Kies, Schotter, Blähton oder Ziegelsplitt. Je nachGesteinskörnung unterscheidet man Leicht-,Normal- und Schwerbeton. In frischem Zustandist Beton plastisch, erstarrt dann nach einer bismehreren Stunden. Mit fortlaufender Zeit erhär-tet Beton immer mehr und erhält je nach Anteilder einzelnen Komponenten steinartige Eigen-schaften.

Kriterien für die Auswahl der Betongüte:

Ausgangsstoff des Betons: Zement

Zement ist ein hydraulisches Bindemittel. Das be-deutet, dass Zement durch Einbindung von Wasserzu Zementstein erhärtet und auch unter Wasser festund beständig bleibt.

Sein wichtigster Bestandteil ist Portlandzementklin-ker. Dieser besteht überwiegend aus Kalziumsilika-

ten und enthält außerdem Aluminium-, Eisen- undandere Oxyde in gebundener Form. Die Hauptroh-stoffe für die Zementklinkererzeugung sind Kalk-stein und Ton. Diese werden aufbereitet und imDrehrohrofen gebrannt (weitere Infos unter: www.la-farge.at). Daneben gibt es je nach Sorte noch ver-schiedene andere Bestandteile, welche auchZumahlstoffe genannt werden.

Die absolute Gleichmäßigkeit der Zemente wird da-durch erzielt, dass Portlandzementklinker und dieanderen Bestandteile entweder gemeinsam gemah-len oder nach einer getrennten Feinmahlung intensivgemischt werden.

Alle Normzemente sollten ohne Zumischungen ver-arbeitet werden. Auch geringe Beimengungen vonStoffen, die nicht ausdrücklich für die Vermischungmit Zement geprüft sind, müssen vermieden wer-den, weil sie zu Störungen des Erstarrungs- und Er-härtungsverhaltens und unter Umständen zuSchädigungen des erhärteten Betons führen können.Besonders gefährlich können Gips, ungelöschterKalk und zuckerhaltige Stoffe oder Zemente, dienicht der Zementnorm entsprechen, sein.

Zement sollte nicht länger als bis zum Ablaufdatum(siehe Sackaufdruck) lagern und muss vor Nässeund Schmutz (Humus, Düngemittel, etc.) sorgfältiggeschützt werden. Wird Sackzement zwischen Aus-lieferung und Verwendung ungeschützt gelagert,

● Statische Belastungen● Physikalische Angriffe● Chemische Angriffe● Einbaubedingungen● Anforderungen an die Sichtflächen

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Der Baustoff Beton

Zementsorten

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Bezeichnung Anwendung

CEM II/A-M (S-L) 42,5 N WT 38 Universeller Zement, der für alle Anwendungsbereiche bei Temperaturen ab +10°C problemlos verwendet werden kann, z.B. Decken, Stiegen, Gartenmauern, Estriche, Terrassen.

CEM II/A-S 42,5 R WT 42 Spezieller Zement, der aufgrund der rascheren Festigkeitsent- wicklung ein schnelleres Ausschalen ermöglicht und bei Temperaturen unter +10°C eingesetzt werden kann.

CEM I 52,5 R Schneller Zement, für das Betonieren bei tiefen Temperaturen und für feingliedrige Bauteile geeignet ist.

CEM II/B-M (S-L) 32,5 R Standardzement für massivere Bauteile und Temperaturen ab +20°C, CEM II/B-M (S-L) 42,5 N z.B. Fundamente, Decken, Estriche.

CEM I 42,5 N C3A-frei/HS C3A-frei Zement mit besonderer Widerstandsfähigkeit gegen treibenden chemischen Angriff und für große Dauerhaftigkeit, z.B. Stallungen, Silos, Güllegruben.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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kann er trotz Verpackung Feuchtigkeit aus der Luftaufnehmen und erhärten. Harte Zementknollen (dienicht mehr mit der Hand zerdrückt werden können)dürfen nicht mehr verarbeitet werden, weil dieserZement nicht mehr seine volle Bindekraft hat.

Zementleim-Zementstein

Für die Betonqualität ist der aus Zementleim ent-standene Zementstein, der die Körner der Gesteins-körnung vollständig umhüllen und nach demErhärten dauerhaft verbinden muss, entscheidend.

Die Erhärtung des Zementleims erfolgt unter chemi-scher Einbindung von Wasser (Hydratation).

Damit der Zement vollständig aushärten kann, benö-tigt er etwa 40 % seiner Masse an Wasser.

Überschüssiges Wasser bildet im Inneren des Be-tons Poren und führt dadurch zu einer geringerenBetongüte. Ein sehr guter Zementstein hat nur etwa 10 bis 20 Volums-% Poren, ein schlechter 50 Volums-% und mehr. Die vollständige Erhärtungist erst nach einigen Jahren beendet. Die Beurtei-lung der Betongüte erfolgt jedoch schon nach 28Tagen, wo je nach Zement und Betonart schonca.70-95 % der Endfestigkeiten erreicht werden.

W/B-Wert (Wasser-Bindemittel-Wert)

Der W/B-Wert ist das Masseverhältnis von Wasserzu Bindemittel im Frischbeton. Nachdem dieses Bin-demittel bei Beton im Allgemeinen der Zement ist, kann verallgemeinert auch vom W/Z-Wert gesprochen werden. Der W/Z-Wert beeinflusstdie Porosität des Festbetons und damit die Festigkeitund auch alle anderen Festbetoneigenschaften.

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Druckfestigkeiten in MPa

1 Tag 2 Tage 28 Tage

EU*) EU*)

CEM I 52,5 R 28 41 ≥30 65 ≥52,5

CEM II/A-S 20 31 ≥20 58 ≥42,5 42,5 R WT 42

CEM II/A-M (S-L) 15 26 ≥10 53 ≥42,5 42,5 N WT 38

CEM II/B-M (S-L) 8 14 ≥10 43 ≥32,5 32,5 RTabelle: Lafarge Perlmooser EU*) EU-Zementnorm

DIE HABEN DIE HÄRTE

DIE QUALITÄTSZEMENTE VON LAFARGE.www.lafarge.at

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Aushub, Keller, Fundament3

W/B= (W) Wasser pro Mische in kg

(B) Zement pro Mische in kg*)

*) sog. „Zusatzstoffe“ dürfen für hochwertige Beton-sorten nach vorheriger Prüfung und nach strengenRegeln dem Zement zugerechnet werden.

W/B = 80 I Wasser/200 kg Zement = 0,40

Bei einem W/B-Wert von 0,40 wird das gesamteWasser vom Zement gebunden. Bei einer höherenWasserzugabe zur gleichen Bindemittelmenge bleibtRestwasser zurück und bildet Kapillarporen. Je grö-ßer also der W/B- (oder W/Z-) Wert ist, um so niedri-ger ist die Betongüte! Darin liegt der Grund, dass inder ÖNORM B 4710-1 für wesentliche Betoneigen-schaften höchstzulässige W/B-Werte und Mindest-bindemittelgehalte vorgeschrieben werden. Hier einAuszug daraus:

Gesteinskörnung

Leichtbeton wiegt zwischen 800 und 2000 kg/m3 undbenötigt in der Regel Leichtzuschläge. Leichtbetonwird bei diesen Ausführungen nicht berück-sichtigt.

Normalbeton mit einer Rohdichte von 2000-2600kg/m3 wird mit Sand, Kies oder Schotter aus natürlichen Vorkommen oder mit aus Altbeton wie-deraufbereiteten Körnungen hergestellt. Je nachBauteilgröße, Betonüberdeckung der eingelegtenStahlbewehrung, der Bewehrungsdichte und denAnforderungen an die Betonoberfläche wird die ma-ximale Korngröße der Gesteinskörnung in mm (Sym-bol „GK..“) ausgewählt. Dafür stehen die KorngrößenGK32, GK22, GK16, GK11, GK8 und GK4 zur Verfü-gung. Standard ist GK22.

Anhaltspunkte für die Wahl des Größtkorns:

Betoneigenschaft / Mindest- Symbol max. Mindestbindemittelgehalt bei

Umgebungsverhältnisse Festigkeit W/B GK22 GK32 GK16 GK11 GK8 GK4

Unbewehrter Beton – X0 - 80 75 85 90 90 100

Stahlbeton, trocken oder nass C16/20 XC1 0,70 260 245 275 285 300 325

Stahlbeton, wechselnd feucht XC2 0,65 260 245 275 285 300 325

Wasserundurchlässig bis 10 m XC3 0,60 280 265 295 310 320 350

Frostbeständig, senkrechte Flächen XF1 0,55 300 285 315 330 345 375

Frost-Taumittelbeständig, geringe Beanspruchung XF2 0,50 320 304 335 350 370 400

Frostbeständig, waagrechte Flächen XF3 0,55 300 285 315 330 345 375

Frost-Taumittelbeständig, hohe Beanspruchung XF4 0,45 340 325 355 375 390 425

Schwacher chemischer Angriff, lösend (Säuren) XA1L 0,55 300 285 315 330 345 375

Schwacher chemischer Angriff, treibend (Sulfat) XA1T 0,55 300 285 315 330 345 375

Mittlerer chemischer Angriff, lösend (Säuren) XA2L 0,45 360 340 380 395 415 450

Mittlerer chemischer Angriff, treibend (Sulfat) XA2T 0,45 360 340 380 395 415 450

Sichtbeton SB 0,55 300 285 315 330 345 375

W/B-Wert und Mindestbindemittelgehalt

Max. GK Anwendung

GK 8 für dünnwandige Bauteile bis 8 cm

GK 16 für Bauteile von 8 bis 12 cm Dicke, bei mehr- lagiger Bewehrung auch für dickere Bauteile

GK 22*) für Bauteile von 12 bis 20 cm Dicke, bei mehr- lagiger Bewehrung auch für dickere Bauteile, maximales Größtkorn für Sichtbeton

GK 32 für Bauteile über 20 cm Dicke, mit geringer Bewehrung, bzw. für dickwandigere Bauteile über 30 cm mit Stahleinlagen

Tabelle: Lafarge Perlmooser*) Größtkorn 22 mm ist bei Stahlbeton fast stets anwendbar

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Konsistenz von Beton

Die Konsistenz ist ein Maß für die Verarbeitbarkeitund Beweglichkeit von Frischbeton. Die Konsistenzist so zu wählen, dass der Beton mit den verfügba-ren Geräten einwandfrei ohne Entmischung geför-dert, eingebaut und verdichtet werden kann.

Zusätzlich ist die Bauteilgröße, der Bewehrungsgraddes Bauteils und eine eventuelle weitere Oberflä-chenbearbeitung zu berücksichtigen. Üblich ist einemittlere Konsistenz mit der Bezeichnung F45.

Die Konsistenz von Beton hängt maßgeblich von derMenge der Zuschlagstoffe ab.

Transportbeton richtig bestellen

Um sicher zu gehen, dass die vereinbarte Betonqua-lität auch geliefert wird, sind jene Transportbeton-werke zu bevorzugen die nach ÖNORM B 4710-1 geprüft sind.

Folgende Angaben sind bei der Bestellung vonTransportbeton notwendig:1. Besteller und Baustelle,

Auftraggeberanschrift2. Betonmenge [m3] 3. Zeitpunkt der Lieferung bzw. Lieferfolge 4. Betonart und Verwendungszweck 5. Betonfestigkeitsklasse6. Expositionsklassen Transportbeton wird abgestimmt auf seine künf-

tige Beanspruchung und Verwendung hergestellt.Diese Anforderungen werden als Expositionsklas-sen des Betons bezeichnet.

● X0 Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko ● XC Korrosion durch Karbonatisierung (verrin-

gert Rostschutz für die Bewehrung) ● XD Korrosion durch Chloride ● XF Frostangriff mit und ohne Taumittel ● XA Chemischer Angriff ● XM Verschleißbeanspruchung

7. Konsistenzbereich Erfolgt keine Angabe wird F45 (weicher Beton)

geliefert.8. Größtkorn der Zuschläge (GK) Erfolgt keine Angabe wird GK22 geliefert. 9. Zementart und Festigkeitsklasse

Bauteil Anforderung/Beschreibung Sortenbezeichnung Unterlagsbeton, Sauberkeitsschicht unbewehrt C8/10/X0/GK22/F38 Fundament ohne chemische Angriffe unbewehrt C16/20/X0/GK22/F45 Kellerwand und Boden wasserundurchlässig C25/30/B1/GK22/F45 Stahlbetonwand Sichtbeton C25/30/B2/GK16/F45 Stiegenlaufplatte mind. 12 cm dick C30/37/XC1/GK16/C2 Stahlbetondecke massiv C20/25/XC1/GK22/F45 Aufbeton für Fertigteildecke Aufbeton C25/30/XC1/GK8/F52 oder F59 Flachdach Außenbereich C25/30/B3/GK16/F45 Schwimmbecken Boden und Wand C25/30/B3/GK16/F45 Terrasse frostbeständig C25/30/B3/GK16/F45 Gartenmauer Straßennahbereich C25/30/B7/GK16/F45

Tabelle: Lafarge Perlmooser

Symbol Verdichtung Anwendung Bezeichnung durch: zweckmäßig bei: C1/steif kräftige großen Rüttler Abmessungen C2/steif Rüttler weitmaschiger plastisch Bewehrung F38/plastisch Rüttler Stahlbeton F45/weich vorsichtig dicht bewehrten rütteln Bauteilen, Sicht- beton, Pumpbeton F52/sehr weich vorsichtig dicht bewehrten rütteln, Bauteilen stochern F59/fließfähig stochern Fließbeton Tabelle: Lafarge Perlmooser

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10. Sonstige Forderungen (z.B. Zusatzmittel) Zur Erleichterung der Verarbeitbarkeit und/oder

zur günstigeren Beeinflussung bestimmter Eigen-schaften können dem Beton auf Wunsch Zusatz-mittel beigegeben werden.

11. Art der Abnahme, Abnahmeleistung je Std. eventuelle Beistellung von Pumpen oder

Förderbändern zum leichteren Einbau des Betons.

12. Angaben über Zufahrtsbeschränkungen

Achtung! Nachträgliche Wasserzugabe bei derLieferung von Transportbeton ist schädlich:

● Sie macht den Beton porös und wasser-durchlässig.

● Sie fördert die Rissbildung des Betons und führtzum Absanden der Oberfläche.

● Sie macht den Beton weniger widerstandsfähiggegen chemische Angriffe.

● Sie fördert die Entmischungsneigung und verur-sacht unsaubere Sichtflächen und Sandnester.

● Sie führt im Winter zu Frostschäden.

Die Betonnorm ON B 4710-1 ermöglicht mittels sogenannten Betonkurzbezeichnungen (B1 bis B12)eine Vereinfachung bzw. Zusammenführung voneinzelnen Güteklassen bzw. Symbolen. In der vor-hergehenden Tabelle für die Auswahl von häufigvorkommenden Betonsorten sind diese Bezeich-nungen berücksichtigt.

Betonrezeptur für die Baustelle

Da es auf der Baustelle unmöglich ist, die Feuchtig-keit in der Gesteinskörnung genau zu ermitteln, wirdfolgende einfache, aber sichere Rezeptur für Betonbei trockener Gesteinskörnung empfohlen:

Diese Rezeptur gilt für eine verdichtete Betonmengevon ca. 75 Liter Beton der Güte C16/25 bei trocke-ner Gesteinskörnung. Bei nasser Gesteinskörnungist die Wasserzugabe entweder auf 8 Liter zu redu-

zieren, oder man erhält ca. 90 Liter Beton mit dergeringeren Güte C 12/15.

Die angeführte Betongüte entsteht bei 3–4% oder50–70 Liter Wasser pro Kubikmeter Gesteinskör-nung.

Nach längerem Regen und bei frisch aus Flüssenund Teichen gewonnener oder gewaschener Ge-steinskörnung können bis zu 8% oder 150 LiterWasser pro Kubikmeter Gesteinskörnung enthaltensein. Das ist zuviel, die Gesteinskörnung muss abla-gern und das Wasser abrinnen.

Beton richtig mischen

Unser Tipp!Betonrezeptur für die Baustelle:

1 Teil Wasser 12 Liter 1 Baukübel 2 Teile Zement 25 kg 1 SackGesteinskörnung (trocken) solange zugeben, bis die

gewünschte Konsistenz erreicht ist. Im Normalfall sind das ca. 6 Teile Gesteinskörnung

Grafik: Unser Haus

Foto: Lafarge Perlmooser

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● Das gesamte Zugabewasser mit 3-4 SchaufelnGesteinskörnung in der Mischmaschine vormi-schen, um ein Ankleben des Zements zu vermei-den. Anschließend den Zement beigeben (Mengeje nach Anforderung an den Beton) und so langemischen, bis keine Zementklumpen mehr er-kennbar sind.

● Gesteinskörnung beigeben, bis der Beton die ge-wünschte Konsistenz erreicht hat.

● Durchmischen des Betons: Etwa 3 Minuten, bisder Beton optimal durchgemischt ist. Die besteMischwirkung wird bei möglichst waagrechterTrommelachse erreicht.

● Der Beton sollte innerhalb einer Stunde – imSommer innerhalb einer halben Stunde – verar-beitet werden.

Achtung: Humus, Treibholz, Pflanzenreste undLehm schaden dem Beton und haben in der Be-tongesteinskörnung nichts zu suchen! Sauberkeitist wichtig!

Einbau von Beton● Beton ist sofort nach seiner Herstellung an die Ein-

baustelle zu transportieren und einzubauen. ● Beim Entleeren eines Fahrmischers muss der

Beton mittig in den Krankübel fallen. ● Seitliches Aufprallen kann den Beton entmischen.

● Bei Förderbändern müssen am Ende geeignetePrallbleche vorhanden, die Bandgeschwindigkeitnicht zu groß und die Neigung nicht zu steil sein,damit keine Entmischung eintritt.

● Die freie Fallhöhe darf im Normalfall l,5 m (beiSichtbeton 1,0 m) nicht übersteigen.

● Beton muss bei Sonne, Wind und Regen vorschädlichen Einflüssen geschützt werden.

● Bei lageweisem Einbau darf die Schichthöhe 50 cm (bei Sichtbeton 30 cm) nicht übersteigen.

Vollständiges Verdichten

Der in die Schalung eingebrachte Beton muss durchStampfen, Rütteln oder Stochern vollständig ver-dichtet werden, damit Lufteinschlüsse entweichen.

Foto: Lafarge Perlmooser

Die erforderliche Konsistenz richtet sich nach denBauteilabmessungen, der Bewehrungsdichte, derEinbauart, dem verfügbaren Verdichtungsgerät bzw.den Verdichtungsmöglichkeiten.

Zu beachten ist:● Rüttler senkrecht und rasch eintauchen, aber lang-

sam herausziehen.● Wirkungsbereiche der Rütteltauchstellen müssen

sich überschneiden.● Rüttler nicht zu nahe an die Schalung führen und

die Bewehrung möglichst nicht berühren.● Rüttler so langsam herausziehen, bis keine groben

Luftblasen mehr aufsteigen bzw. bis sich an derOberfläche nur mehr Zementleim abscheidet.

● Bei lagenweisem Einbau bis in die untere, bereitsverdichtete Schicht rütteln.

Nachbehandlung

Unter Nachbehandlung werden alle jene Maßnah-men verstanden, die es ermöglichen, dass der Betonrichtig „ausreift“ und auch an der Oberfläche die

Wie Sie sich bei der Arbeit mit Zement undBeton richtig schützen

Tragen Sie beim Arbeiten mit Mörtel und Frisch-beton immer nitrilbeschichtete Schutzhand-schuhe, die außen schadstoffundurchlässigbeschichtet sind und innen aus hautfreundlichemBaumwollgewebe bestehen. Sicherheitsschuhe und Sicherheitsstiefel verhin-dern nicht nur Schäden durch chemische undthermische Einwirkungen, sondern auch Unfälledurch Ausrutschen, hervorstehende Nägel oderelektrischen Strom. Das Tragen einer Schutzbrillewird nicht nur bei Schleif- und Trennarbeiten undbeim Verarbeiten von Spritzbeton gefordert, son-dern auch beim Betonieren, Anrühren von Mate-rialien, beim Wändekalken und bei Abrissarbeiten,also ausdrücklich dort, wo Gefahr besteht, dassFremdkörper ins Auge gelangen könnten.

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geforderte Güte erreicht. Der verdichtete frischeBeton muss unbedingt in den ersten drei bis siebenTagen (je nach Witterung) durch eine der folgendenMöglichkeiten vor zu raschem Aus trock - nen ge-schützt werden:

● Besprühen mit einem speziellen Nachbehand-lungsmittel

● Abdecken mit Baufolie

Fotos: Lafarge Perlmooser

● Zugedecktes, längeres Verweilen in der Schalung● Besprühen mit Wasser

Wenn der Beton durch Austrocknen infolge vonWärme, Sonneneinstrahlung und Wind zu rasch anFeuchtigkeit verliert, wird der Beton brüchig, es kön-nen Risse entstehen.

Betonieren bei Sommerhitze 25° C bis 30° C● Temperatur der Ausgangsstoffe des Betons niedrig

halten: kaltes Anmachwasser verwenden, Ge-steinskörnung nicht direkt der Sonne aussetzen.

● Betonzusammensetzung der Temperatur anpas-sen: langsam erhärtende Zemente wie z.B. CEMII/A-M 42,5 N verwenden, Erstarrungsbeginn desBetons prüfen, Beton muss weicher sein als beikühlem Wetter, Verzögerer bei F38, F45 verwen-den, Eignungsprüfung bei hohen Temperaturen füralle verwendeten Zusatzmittel anfordern.

● Mischer beschatten und mit Wasser kühlen.● Beton möglichst schnell und vor Sonnenbestrah-

lung und Austrocknen geschützt transportierenund zügig einbauen.

● Auf keinen Fall Wasser zugeben!● Schalung sorgfältig vornässen.

Nachbehandlung im Sommer

● Besprühen mit einem speziellen Nachbehand-lungsmittel (Filmbildner) auf die noch feuchteBetonoberfläche, sodass es nicht abrinnt undkeine Pfützen bildet. Sofort nach der FilmbildungBeton ein zweites Mal besprühen, damit eineausreichende Sperrwirkung entsteht.

● Nachbehandlung mit Wasser frühzeitig beginnenund kontinuierlich fortsetzen. Bei Unterbrechungwürde der Beton „abgeschreckt“ werden und eskönnten Risse entstehen.

● Seitenflächen 1-2 Tage später ausschalen. Dabeidarf kein Wasser zwischen Schalung und Betoneindringen (Streifenbildung, Ausblühungen).

Betonieren bei kühlem Wetter und Frost

Maßnahmen beim Betonieren unter +5° C:● Nur erforderliches Anmachwasser nehmen.

● Steiferen Beton verwenden und durch Rütteln ver-dichten, um Anmachwasser zu sparen.

● Zement höherer Güteklassen, z.B. CEM I 52,5 Rverwenden, entwickelt mehr Wärme und erhärtetschneller.

● Bei Stahlbeton keine chloridhältigen Frostschutz-mittel verwenden, weil der Stahl rosten kann.

● Bei leichtem Frost Anmachwasser oder Kiessanderwärmen.

● Gefrorener Kiessand ist aufzutauen. ● Anmachwasser mit mehr als 60° C zuerst mit

Kiessand mischen, dann erst folgt Zement.

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Nachbehandlung im Winter● Abdeckung mit Bauschutzfolie, wasserdichtem

Papier, trockenem Stroh, Schilfmatten oderDämmstoffen (Schutz vor Wärmeentzug).

● Beton vor Wind, gegen Niederschläge und vorallem vor Streusalz schützen.

● Mit Schutzwänden und Heizgeräten Beton auf+5° C halten.

Dauer der Nachbehandlung

Bewehrung/Korrosionsschutz

Beton hat wie jeder Stein hohe Druck-, aber nur ge-ringe Zugfestigkeit. Überall dort, wo Zugspannungenauftreten, müssen Stahlstäbe eingelegt werden, diediese Spannungen aufnehmen.

Außerdem muss stets eine entsprechende Überde-ckung mit einem ausreichend dichten Beton (Ach-tung: W/B-Wert beachten) vorhanden sein, damit einRosten des Stahls verhindert und eine einwandfreieKraftübertragung sichergestellt wird.

Die Dimensionierung, Lage und Überdeckung derBewehrung wird vom Statiker vorgegeben.

Die Überdeckung beträgt:● 3 cm im Allgemeinen● 2 cm in trockenen Innenräumen● 4 – 5 cm bei Frost und Tausalz● 7 cm beim Betonieren gegen unregelmäßige Flä-

chen, wie z. B. Erdreich

Abstandhalter

Zur Sicherstellung der für die Bestandsdauer einesStahlbetonbauwerkes so wichtigen Betondeckungwerden Distanzelemente benötigt, welche allgemeinmit dem Sammelbegriff "Abstandhalter" bezeichnetwerden. Es sind sehr verschiedenartig geformteKlötzchen entsprechender Höhe aus Beton bzw. fa-serverstärktem Beton, mit deren Hilfe sowohl ein

aus Einzelstäben zusammengesetztes wie auch eindurch Baustahlgittermatten gebildetes Bewehrungs-system im richtigen Abstand von der Schalungs-oberfläche gehalten werden. Entsprechend dengeltenden Normvorschriften müssen Einzelabstand-halter einzeln an der Bewehrung befestigt und da-durch in ihrer Lage gesichert werden.

Dies geschieht meist durch Drähte, welche an denAbstandhaltern schon bei deren Lieferung ange-bracht sind. Auch sind verschiedene Systeme zumAnklemmen an die Bewehrung im Gebrauch. Einegrundsätzliche Alternative bedeutet die Distanzierungder Bewehrung mit Hilfe von Profilstäben, meisteinen Meter lang. Am gebräuchlichsten sind gleich-seitige Dreikantstäbe mit entsprechender Verrun-dung, die in Abstufungen die jeweiligenBetondeckungsmaße liefern. Durch Entfall jeglicherBefestigungsarbeit stellen sie derzeit die rationellsteAlternative, vor allem auf größeren Baustellen dar.

Für kleinere Baustellen, auf denen der für die palet-tenweise Handhabung von Profilstäben in Meter-länge erforderliche Baukran oft nicht zur Verfügungsteht, gibt es kartonierte Dreikantstäbe in Längenvon einem Drittelmeter.

Erwähnt sei schließlich noch, dass für vertikale Be-wehrungen Profilstabausführungen mit integriertemBefestigungshaken wie auch mit bereits bei der Lie-ferung angebrachten Bindedrähten bestehen.

Isokorb

Zur thermischen Trennung von der Decke und Bal-konplatte gibt es den Isokorb. Dieser ist ein Dämm-element mit Bewehrung bei auskragenden Beton-und Stahlbauteilen, der als tragendes Verbindungs-element wirkt.

Die Zugstäbe aus rostfreiem Edelstahl oder aus Be-tonrippenstahl oben und die Druckstäbe mit je einerDruckplatte unten sind über Diagonalstäbe mitei-nander verbunden. Sie werden auf einer Seite in derDecke und auf der anderen Seite in der Balkonplatteeinbetoniert. Sie übernehmen die Zug-, Druck- undSchubkräfte, die durch die freitragende Balkonplatteentstehen.

Fest mit den Stahlteilen ist ein Dämmblock aus EPSverbunden. Dieser ist bis zu 12 cm dick und ga-rantiert die erforderliche Dämmung.

Zement W/Z Klasse +5 °C +20 °C CEM 32,5 0,5 C25/30 3-4 d 2 d 0,7 C16/20 4-6 d 2 d CEM 42,5 0,5 C30/37 2 d 1 d 0,7 C25/30 3-4 d 1 d CEM 52,5 0,5 C40/50 1-2 d 1 d 0,7 C25/30 2-3 d 1 d

Tabelle: Lafarge Perlmooser

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Moderne Heizungen arbeiten heute mit gerin-gen Abgastemperaturen. Dadurch werden neue Anforderungen an den Rauchfang gestellt.Diese werden von autorisierten Prüfanstalten inÖsterreich geprüft und seit 1. Jänner 2003 mitdem „ÜA“-Zeichen bestätigt. Achten Sie daherbeim Kauf des Kamins auf das „ÜA“-Zeichen.

Universalkamin

Der Universalkamin mit integrierter Dämmung erfülltdie Anforderungen aller am Markt befindlichenBrennstoffe und Feuerstätten. Es können daher derBrennstoff und der Kessel jederzeit sehr leicht ge-wechselt werden.

Dank der geringeren Wandstärke der Profilrohrewird die Betriebstemperatur rascher erreicht und dieZugwirkung wesentlich verbessert.

Aufgrund der Baulänge von 1,33 m und durch dieexakte Muffen-Steckverbindung können die Profil-rohre noch rascher und sicherer versetzt werden alsbisher. Bei einer Kaminhöhe von 10 Meter gibt esnur mehr sieben Fugen!

Grundsätzliches

Bei jeder Feuerungsanlage müssen Kessel, Verbin-dungsstück und Rauchfang sorgfältig aufeinanderabgestimmt werden. Da jeder Hausbauer vor Inbe-triebnahme der Feuerungsanlage einen Rauchfang-befund vom zuständigen Rauchfangkehrer benötigt,ist es ratsam, den zuständigen Rauchfangkehrer be-

reits sehr früh in der Planungsphase mit einzubin-den.

Das bewahrt den Hausbauer bei der Abnahme undInbetriebnahme der Heizanlage mit Sicherheit vorbösen Überraschungen.

Vorteil von drei Zügen

Bei der Planung sollte darauf Rücksicht genommenwerden, dass Reserverauchfänge eingebaut werden,um sich von der leitungsgebundenen Energie(Strom, Gas, Fernwärme) jederzeit unabhängig ma-chen zu können. Als unabhängige Heizung zählt nurder Kachelofen und der Kaminofen wenn sie ohneStrom betrieben werden können.

Ein Ofen für Festbrennstoffe sollte in keinem Hausfehlen, da immer damit gerechnet werden muss,dass sowohl die Zentralheizung für mehrere Tage,als auch die leitungsgebundene Energie jederzeit,aus den verschiedensten Gründen ausfallen kann.Die drei Rauchfänge sind:● Hauptkamin für die Zentralheizung● Wohnkamin für den Kachelofen● Vorsorge- oder Reservekamin für Notfälle

Unser Tipp!Kaufen Sie keine Kamine aus den

östlichen Nachbarländern!Diese halten nicht der bei uns gefordertenAusbrandtemperatur von 1.000 °C stand.

Im Falle eines Brandes verliert manden Versicherungsschutz.

Kaminrohr mit 14 cm Durchmesser für:Pellets, Erdgas (Brennwerttechnik), HEL

Kaminrohr mit 18 cm Durchmesser für:Kachelofen, Scheitholz, Hackschnitzel

Rauchfang

Graf

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Dimensionierung

Die Dimensionierung der Kamine wird bereits beider Planung festgelegt. Jede Heizanlage funktioniertnur dann optimal, wenn der Rauchrohrquerschnittauf die Heizanlage abgestimmt wurde. Der genaueDurchmesser ist mit dem Kesselhersteller, demRauchfangkehrer oder mit dem Kaminherstellerfestzulegen.

Kachelofen

Für den Kachelofen gibt es ein eigenes Kachelofen –Anschluss – Set, das der Hafner erst im Zuge der Er-richtung des Kachelofens in jener Höhe des Rauch-fanges einsetzt, die für den Kachelofen erforderlichist. Dennoch kann der Rauchfang bereits vorher auf-grund der Raumgröße richtig geplant werden.

Offener Kamin

Wegen der niedrigen Abgastemperaturen und derdaraus folgenden geringen Auftriebskräfte sind offene Kamine neben dem Rauchfang anzuordnen.

Achtung:Wichtig ist bei offenen Kaminen, dass ein entspre-chender Zuluftquerschnitt unter dem offenen Kaminvorgesehen wird.

Zuluftquerschnitt unter dem Kamin

Grafik: Schiedel

Brennwerttechnik Erdgas

Bei der Verbrennung von Erd- und Flüssiggas wer-den heute fast nur mehr Brennwertgeräte einge-setzt, da diese knapp 11% mehr Leistung gewinnenund aufgrund der rostfreien Ausführung längere Le-bensdauer als Kessel mit einem atmosphärischenBrenner aufweisen.

Beim raumluftunabhängigen Betrieb wird die Frisch-luft im Ringspalt zwischen Mantelstein und Rohrbeim Kaminkopf angesaugt und das Rauchgas iminneren Rohr über Dach geführt.

Graf

ik: S

chie

del

Fläche4) Volumen3) Ofen2) Kamin Ø 1)

bis 35 m2 90 m3 4,5 m2 16 cm bis 50 m2 130 m3 6,5 m2 18 cm bis 60 m2 155 m3 8,0 m2 20 cm

1) Kamindurchmesser bei 8 m wirksamer Fanghöhe2) Kachelofenoberfläche in m2

3) Wohnraumvolumen in m3

4) Wohnraumfläche in m2

Feuerraum Fang Wohnraumvolumen Öffnung 8 m 100 m3 200 m3 300 m3

m2 Ø cm Zuluftkanal cm2

0,4 22 250 150 100 0,5 25 300 250 150 0,6 25 400 300 200 0,7 30 450 350 300 0,8 30 550 450 350 0,9 35 600 550 450

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Da bei der Brennwerttechnik etwa 1,7 Liter Konden-sat pro Nm3 Gas anfallen, ist ein Kanalanschlussunerlässlich. Bitte merken:

„Kamin braucht Kanal!“

Anschlussadapter

Bei raumluftunabhängigen Brennwertgeräten, die imGegenstrombetrieb mit konzentrisch angeordnetenAbgas-/Zuluftrohren arbeiten, sind ein innerer undein äußerer Anschlussadapter erforderlich.

Der innere Anschlussadapter dichtet den Übergangvom Verbindungsrohr zum Rauchrohr, der äußereAdapter dichtet das äußere, konzentrisch angeord-nete Rohr, in dessen Ringspalt zum inneren Rohr dieFrischluft angesaugt wird, ab. Durch diese Konstruk-tion ist es möglich, dass beim raumluftunabhängi-gen Betrieb die Brennwertgeräte vom Wohnbereichkomplett abgekapselt sind.

Foto: Schiedel

Fertig-Kaminfuß

Zur Beschleunigung der Versetzarbeiten gehört unteranderem, dass der unterste Meter des Rauchfangsals Fertig-Kaminfuß angeliefert wird. Dadurch wirdinsbesondere die Sicherheit erhöht, da das Zubehörbereits fachgerecht eingebaut ist.

Vor dem endgültigen Positionieren des Fertig-Ka-minfußes wird eine Feuchtigkeitsisolierung auf demFundament verlegt.

Anschließend wird der Fertig-Kaminfuß in einemMörtelbett versetzt und senkrecht ausgerichtet. ZumSchluss werden zur Ableitung eines etwaigen Kon-densats die Anschlüsse vom Kamin zum Kanal her-gestellt.

Fertig-Kaminkopf

Der Kaminkopf wird entsprechend der Dachneigungund der Höhe des Rauchfangs zugeschnitten. Da-nach wird der Kaminkopf über den Rauchfang ge-stülpt und mittels Justierschrauben ausgerichtet.Abschließend wird das letzte Profilrohr eingesetztund der passende Mündungskonus aufgesetzt.

Achtung bei Brennwertgeräten:

Bei raumluftunabhängi-gem Betrieb von Brenn-wertgeräten darf nichtauf die Entfernung der Gitterabdeckung verges-sen werden, damit dieLuftansaugung funktio-nieren kann.

Fotos: Schiedel

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Auch beim Sanieren von Rauchfängen ist auf dieEinhaltung der Normen zu achten. Die Errichtungoder Sanierung eines Rauchfanges darf nur vomBaumeister, denn nur dieser ist ein befugterFachmann, durchgeführt werden.

Eine Kaminsanierung wird notwendig, wenn:● alte Heizkessel ausgetauscht werden● eine neue Zentralheizung Einzelöfen ersetzt● neue Etagenheizungen angeschlossen werden● Niedertemperatur-Heizkessel montiert werden● der alte Kamin in einem schlechten baulichen

Zustand oder versottet ist.

Rohrsysteme

In der Regel werden geprüfte und zugelassene Rohr-systeme aus den verschiedensten Materialien zurSanierung eingesetzt, wobei die Stand- und Brand-sicherheit noch vom alten Rauchfang übernommenwird. Die eingesetzten Innenrohre erfüllen dann allefunktionstechnischen Anforderungen.

● Rauchgas- und Kondensatdichtheit● Brand- und Säurebeständigkeit● Unempfindlich gegen Feuchtigkeit

Materialien, aus denen Rauchrohre zur Sanierunghergestellt werden, sind:● Keramik ● Edelstahl ● Kunststoff

Wenn der alte Rauchfang gerade nach oben führt,gibt es kaum Probleme bei der Sanierung. Schwierigwird die Sanierung, wenn der Rauchfang einen Ver-satz aufweist. In diesem Fall stellen nur flexibleRauchrohrsysteme eine Lösung dar.

Keramik-Kamin-Sanierungssystem

Keramische Werkstoffe eignen sich für alle Brenn-stoffe und überzeugen durch ihre Lebensdauer. DasKeramik-Kamin-Sanierungssystem ist in besondershohem Maße unempfindlich gegen Feuchtigkeit, ag-gressive Säuren und hohe Temperaturen. Der Einbau

Rauchfangsanierung

www.schiedel.at

Der Energiesparkamin für den Betrieb von raumluftun-abhängigen Feuerstätten.

Schiedel ABSOLUT - Mit Thermo-Luftzug.

ABSOLUT ENERGIESPARKAMIN mit

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setzt einen bestehenden geraden Kamin ohne Ver-satz voraus. Das Keramikrohr, die Dämmschalen ausMineralwolle und der alte Kamin stellen einen mo-dernen dreischaligen Rauchfang dar.

Edelstahl Rohrsystem

Das Kernstück dieses Sanierungssystems ist dieSchraubverbindung der Rohre aus 0,6 mm dickeEdelstahl. Diese Verbindungstechnik, die eine er-höhte Formsteifigkeit und Zugsicherheit beim Einbauder Rohrsäule bedeutet, ermöglicht einen raschenund kostengünstigen Einbau.Das Fehlen zusätzlicherVerbindungselemente erlaubt den Einsatz auch beiengen Querschnitten. Vorhandene Putzöffnungen,

Putztüren und die bisherigen Höhen des Rauchrohr-Anschlusses können beibehalten werden.

Flexible Kunststoff-Abgasleitung

Nie zuvor waren die Abgastemperaturen von Gas-Brennwertgeräten so niedrig wie heute. Der techni-sche Fortschritt im Gerätebau und die verschärftenUmweltbestimmungen haben zu dieser Entwicklunggeführt. Flexible Abgasleitungen aus diesem High-Tech-Kunststoff sind ideal für Sanierungsaufgabenim Altbaubereich, wenn zum Beispiel die Verlegungneuer Abgasrohre durch einen Versatz im Kaminrohrerschwert wird.

Wer ökologisch baut, will auf Behaglichkeit imEigenheim nicht verzichten. Kaminfeuer und Ka-chelofen für Niedrigenergie- und Passivhäuser

Der Anteil der Energiesparhäuser liegt heute beiüber 95 Prozent, wie eine aktuelle Studie des Linzermarket Instituts ergab. Befragt wurden mehr als 700private Bauherren, Baumeister, Fertighaus- Herstel-ler, Baustoffhändler und Architekten. Der Grund sinddeutlich geringere Energie- und Heizkosten, erhöhteWohnraumförderungen und mehr Wohnkomfort. Ab-gesehen vom ökologisch bauen, steht der Wunschnach einem Kamin oder einem Kachelofen ganzoben auf der Liste von privaten Hausbauern, auchvon jenen, die sich für ein Energiesparhaus ent-scheiden.

Oft heißt es aber, Passivhäuser müssen auf denKamin verzichten, denn er ist eine so genannte Wär-

mebrücke oder „Kaltader“ im Haus. Darunter wer-den jene Stellen eines Gebäudes verstanden, beidenen mehr Wärme verloren geht als bei gut ge-dämmten Flächen. Doch der Kamin wird zu Unrechtals Schwachstelle in der dichten Gebäudehülle an-gesehen. Moderne Technologien und technisch aus-gereifte Lösungen, ermöglichen auch inenergiesparenden luftdichten Häusern Kaminöfenund Kachelöfen, ohne störenden Einfluss auf dieBaukonstruktion zu nehmen.

Die Anforderungen an moderne Energiesparhäu-ser Voraussetzung für die Klassifizierung eines Hausesals Niedrigenergiehaus, Niedrigst- oder als Passiv-haus ist eine luftdichte Gebäudehülle. Passivhäuserbrauchen nur rund ein Fünftel der Heizenergie vonNeubauten. Um eine niedrige Nutzheiz-Energiekenn-zahl zu erreichen, sind eine kontrollierte Wohnraum-lüftung, eine besonders gute Wärmedämmung undeine hohe Luftdichtheit nötig. Wärmebrücken beein-trächtigen diese Anforderungen beträchtlich.

Was ein Energiesparkamin können muss.

Der Thermo-Luftzug: Die Zufuhr der Verbrennungsluft muss von außen kommen.

Zuluft und Abgase werden in einem System, aberbaulich getrennt voneinander geführt. Beide Leitun-gen sind separat wärmegedämmt. Der mit Schaum-

Kamin spart Energie

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Kaminöfen, offene Kaminfeuer oder Küchenherde brauchen eineVerbrennungsluftzufuhr, die bei herkömmlichen Kaminsystemen imPassiv- oder Niedrigenergiehaus nicht vorhanden sind. Ein Luft-Abgas-Kamin mit Thermo-Luftzug bietet hier die Lösung

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Aushub, Keller, Fundament 3

betontaschen gedämmte Thermo-Luftzug stellt dieVersorgung der Feuerstätte mit der notwendigenVerbrennungsluft sicher. Er garantiert, dass bei allenBetriebszuständen die nach DIN 4108/2 Absatz 6 er-mittelten Mindestoberflächentemperaturen desMantelsteins nicht unterschritten werden. Damit istdie Gefahr der Kondensation von Raumluftfeuchteim Gebäude nicht gegeben.

Der Thermo-Trennstein: Wärmebrücken an Kopf und Fuß des Kaminsmüssen ausgeschaltet werden.

Kaminkopf und Kaminfuß sind heikle Bereiche,wenn es um die Wärmeübertragung von Innen- undAußenbereich des Hauses geht. Der Thermo- Trenn-stein mit einem Schaumglaselement schafft die si-chere thermische Entkoppelung. Die Wärmebrückeist unterbrochen.

Der Thermo-Fuß: Noch mehr Energieersparnis.

Der Thermo-Fuß schafft diethermische Entkoppelung nachunten an der Fundamentplatte.Das garantiert eine weitereEnergieeinsparung durch dieMinimierung der Wärmebrü-cken.

Das Folienschlusspaket: Eine Weiterentwicklung in Richtung Luftdichtheit und Regen sicherheit.

Ein schwieriges bautechnisches Problem ist gelöst:Die Dichtheit der Schnittstelle zwischen Kamin - sys-tem und Dachkonstruktion. Das Folien schluss- paketdichtet die Dachdurchdringung sicher ab und machtdas Haus passivhaustauglich. Das Folien- schlus-spaket besteht aus einer Spezialfolie für die Außen-seite, die dachseitig um den Kamin herum mit derUnterspannbahn fixiert wird. Auf der Innenseite wirdfür die Luftdichtheitssebene eine Luftabdicht- folieum den Kamin gelegt, angeheftet und abgeklebt.Damit ist von innen die Luftdichtheit gewährleistet.Die Wärmeverlustesind gestoppt.

Damit Sie sicher seinkönnen, dass Ihr Kamin

Kaminhalter

Bewehrungs-Set

PutztürenDachgeschoss

Anschlussadapter-Set(innen und außen)

Adapterringe

Fertigfuß

Thermo-Fußplatte

Thermo-Trennstein

Um Energie sinnvoll zu nutzen,entwickeln Hersteller Feuerstät-

ten wie Brenn wertgeräte undPelletsöfen, die extrem niedrigeAbgastemperaturen aufweisen.Voraussetzung für den Betrieb

eines solchen Gerätes mit nied-rigen Abgastemperaturen ist einKamin, der ausbrennsicher und

unempfindlich gegenüberFeuchte ist.

auch wirklich Energiesparen hilft und „passiv-haustauglich“, lassen

Sie den Blower-Door-Test von einem unabhängigenInstitut durchführen.

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Das Lüftungssystem von Schiedel ist ein feuchtig-keitsgesteuertes Lüftungssystem, mit dezentralerZuluft (Außenwanddurchlässe) und zentralem Abluft-schacht. Ihren Anwendungsbereich findet das Woh-nungslüftungssystem im Einfamilienhausbau. Dortkann sie bereits bei der Planung berücksichtigt undwährend der Bauphase durch die monolithischenBauelemente einfach installiert werden.Durch die Konstantdruckregelung des Ventilatorsstellt sich das System automatisch auf die Gebäude-gegebenheiten ein. Eine Ventileinstellung ist dadurch nicht notwendig. Mit dem Einsatz der Lüf-tung spürt man die Vorzüge sehr schnell selbst. Inallen Räumen wird rund um die Uhr kontrolliert undbedarfsgerecht gelüftet. Automatisch hat man durchdiese sinnvolle Funktionsweise immer die richtige

Menge Luft zum richtigen Zeitpunkt im richtigenRaum. Das Fensterlüften hat sich damit erledigt. Es wirdweder zuviel noch zuwenig gelüftet.Bei fehlender Lüftung sind die CO2-Grenzwerte ingeschlossenen Räumen schnell erreicht: Eine Lüf-tung sorgt hier regelmäßig und dauerhaft für eineVerringerung von Schadstoffen und Gerüchen, dieunsere Gesundheit beeinträchtigen. Durch Atmen,Schwitzen, Kochen, Duschen und Baden werden voneiner vierköpfigen Familie täglich 10 Liter Wasser inForm von Dampf freigesetzt. Bei mangelnder Lüf-tung bleibt diese Feuchtigkeit in der Raumluft zu-rück. Die Konsequenz: Kondensa tions -erscheinungen, die das Mauerwerk durchfeuchtenund die Bildung von Schimmelpilzen verursachen.Der Luftwechsel verhindert dies und sorgt für be-hagliche Raumluftverhältnisse bei gleichzeitig opti-maler Innenlufthygiene. Die Lüftung passt sich

permanent dem Bedarf der Wohnung an. So entstehtautomatisch ein gutes und gesundes Verhältnis zwi-schen einem hygienisch sinnvollen und baubiolo-gisch notwendigen Luftwechsel verbunden mitHeizenergieeinsparung.Es wird in jedem Raum nur soviel gelüftet wie not-wendig. Ein wenig genutzter Raum wird wenigerstark belüftet als ein stärker genutzter Raum. Somitwird die Wärmeenergie nicht sinnlos weggelüftet.Die Lüftung ist eine selbst regelnde Abluftanlage. Sieerkennt wie viel Bedarf an frischer Luft notwendigist. Die Menge an Frischluft, die in einem Raum be-nötigt wird, ergibt sich aus der Höhe der Luftfeuch-tigkeit. Und die verändert sich nach Anzahl undAktivität der anwesenden Personen unentwegt. DieLüftung reagiert auf den Luftfeuchtigkeitsgehalt um-gehend, eigenständig und mechanisch. Das bedeu-tet, der Nutzer hat gerade da wo er sich befindet,genau die Menge Luft, die er tatsächlich braucht.Der Nutzer atmet frische Luft, fühlt sich wohl underlebt Wohnkomfort und Lebensqualität. HoheFeuchtigkeiten, die über einen längeren Zeitraum zumassiven hygienischen und baulichen Problemenführen, werden von der Lüftung verhindert, da es dieFeuchtigkeit erkennt und direkt aus Ihrem Haus hi-nausleitet.

3 Aushub, Keller, Fundament

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Bedarfslüftung

Graf

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chie

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Tag Nacht

Grafik: Schiedel

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Derzeit werden jährlich rund 17.000 Ein- und Zwei-familienhäuser neu gebaut. Etwa 2/3 werden vomBaumeister gebaut und 1/3 als Fertighaus geliefert.

Rechnet man aus den Fertighäusern jene heraus, diein einer Massivbauweise errichtet wurden so ergibtsich, dass knapp 3/4 der Gebäude in der Massiv-bauweise und 1/4 in der Holzriegelbauweise gebautwurden.

Es gibt viele Gründe, die für die Massivbauweisesprechen. Ein Aspekt ist die Lebensdauer von Bau-teilen und Bauschichten:

Weitere Vorteile der Massivbauweise:

Brandschutz

Massive Baustoffe sind anorganisch und daher nichtbrennbar, sie weisen bereits bei sehr geringenWandstärken eine hohe Brandwiderstandsdauer von90 Minuten REI 90 (früher F90) und länger auf.

Kommt es zum Brandfall, ist die Brandbelastung ineinem Massivbau durch die Konstruktion wesentlichgeringer als bei der Holzbauweise. Brand- undLöschwasserschäden können bei Massivbauweisenachhaltig wieder behoben werden.

Die Brandbelastung im Wohnbereich ist von derBauweise unabhängig, denn die Möbel, Vorhängeund Teppiche brennen immer gleich.

Kommt es in einem Massivbau zum Brandfall, be-trägt die Schadenssumme mit € 15.000,-- imSchnitt etwa ein Drittel im Vergleich zu einem Brandin einem Holzbau.

Luft- und Trittschallschutz

Massive Baustoffe bieten aufgrund ihrer hohen Mas-se einen sehr guten Luftschallschutz. Werden auf ei-ne massive Decke mit einer Masse von 300 kg proQuadratmeter eine 3,5 cm dicke, mineralische Tritt-schalldämmplatte und ein 5,0 cm

dicker Zementestrich aufgebracht, erreicht man ei-nen gehobenen Trittschallschutz von 48 dB (lauteSprache gerade noch hörbar aber unverständlich),der zwischen zwei übereinander liegenden Wohn-einheiten vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist.

Beim Einfamilienhaus gibt es diesbezüglich keineVorschrift, aber man sollte sich aus eigenem Inte-resse vor Lärm schützen. Wird eine noch massivereDecke mit einer Masse von 400 kg pro Quadratme-ter verlegt, so hört man nichts mehr von oben durch.Der geringe Trittschall, der durch diese Decke in dendarunter liegenden Wohnraum gelangt, kann bei ei-nem üblichen Lärmpegel untertags (z.B. eine leiseRadiomusik im Hintergrund) nicht mehr vommenschlichen Gehör wahrgenommen werden.

Luft- und Winddichtheit

Massive Wände sind nach dem Anbringen des In-nen- und Außenputzes winddicht.

Auf eine hohe Winddichtheit muss man bei folgen-den Anschlüssen achten:Fenster zum Mauerwerk mit Montageschaum undmit Hinterfüllbändern sowie elastischen Dehnfugeneindichten oder Verwendung von geeigneten Kunst-stoff-Dichtprofilen. Verschließen der Mauerkrone im Parapet-, Knie-stock- und Giebelbereich. Das gilt auch für dieHauseingangstüre und die Innentüre zum Keller.Keine unverputzten Mauerwerksteile übersehen. Al-so bis zur Rohdecke verputzen, Laibung von Innen-türen, Flächen hinter Kamin und Stiegenwange zu-mindest verspachteln.Installationskanal vom Keller zum Obergeschoß undDeckendurchbrüche für die Kamine zum Wohnbe-reich, Unterputzspülkasten, Sicherungskasten, alleArten von Unterputzdosen.Zwischen Dachstuhl und Mauerbank ist eine Bau-werksabdichtung zu verlegen.Dachausbau in Holzbauweise mit luftdicht verklebterDampfbremse innen und einer winddichten aberdampfdiffusionsoffenen Schalungsbahn außen ver-sehenDachflächenfenster winddicht einbinden.Dachbodentreppe zum Spitzboden winddicht ab-schließen und dämmen

Bauteil/Bauschicht Mittlere Lebenserwartung

Ziegel, Beton bekleidet 120 JahreZiegel, Klinker bewittert 90 JahreWeichholz bekleidet 70 JahreWeichholz bewittert 45 Jahre

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Mineralische Bauweise

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Wasserdampfdiffusionsoffenheit

Mineralische Baustoffe, wie zum Beispiel Ziegel,Leichtbeton, Porenbeton und Holzspan-Mantelsteinemit Stegen sind nach außen sehr dampfdiffusionsof-fen.

Wenn alle Arbeiten, bei deren Herstellung nochmalsviel Wasser in ein Haus eingebracht wird, wie Innen-putz und Estrich, vor dem Herbst fertig werden,muss über den Winter das Haus beheizt werden, da-mit die vom Baustoff nicht für die Erhärtung ge-brauchte Baufeuchte aus dem außen unverputztenGebäude ins Freie diffundieren kann. Im Frühjahr,wenn dann die Mauern trocken sind, kann auf dieFassade ein sehr dickes Wärmedämmverbund–Sys-tem für ein Niedrigenergie- oder Passivhaus aufge-klebt werden, ohne dass es zu einem Bauschadenoder anderen unangenehmen Erscheinungenkommt.

Nicht zu empfehlen sind fertige Konstruktionen mitaußenliegenden dampfdichten Schichten, die eineAustrocknung der eingeschlossenen Baufeuchtenicht zulassen.

Wärmedämmung verhindert Kondensation

Die in der Luft in dampfförmiger Form enthalteneFeuchtigkeit kondensiert dann an einer kalten Ober-fläche, wenn die Oberflächentemperatur unter derTaupunkttemperatur liegt. So kommt es bei 20 °CRaumlufttemperatur zur Kondensation an Bauteilo-berflächen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit fol-gende Werte übersteigt und/oder die Oberflächen-temperatur folgende Werte unterschreitet:

Voraussetzungen für eine Kondensation bei 20 °CRaumlufttemperatur

Damit es zu keiner Kondensation und keiner Schim-melbildung kommen kann, sollte jedes Haus gut ge-dämmt sein und kann mit Hilfe einer kontrolliertenWohnraumlüftung belüftet werden, die eine zu hohe

Luftfeuchtigkeit vollautomatisch und energiesparendabtransportiert. Eine starke Wärmedämmschichtwird außerdem eine Kondensation im Mauerwerkverhindern und das Mauerwerk das ganze Jahrüber, auch im tiefsten Winter, durch und durch warmhalten. Bauphysikalisch falsch und wenig wirksamist eine Dämmung von nur 5 cm auf einem 38 cmstarken Ziegel. Der Taupunkt wird in die Kleber-schicht verlagert, und der Kleber wird im Winterständig nass sein.

Grafik: Unser Haus

Fäulnis- und Verrottungssicherheit

Mineralische Baustoffe sind anorganisch und kön-nen im Gegensatz zu Holz weder verfaulen nochverrotten. Daher unterscheiden sich zahlreiche kon-struktive Details für die Massivbauweise sehr gra-vierend von jenen, die für die Holzbauweise gelten.

Es ist zu beachten, dass die Regeln, die für die Mas-sivbauweise gelten, bei der Holzbauweise zu Bau-fehlern führen können. Unterschiedliche Lösungengelten daher insbesondere für:● Dachausbauten● Decken● Fassaden● Fußböden● Wände

Speicherwirksame Masse

Massive Baustoffe bieten eine große speicherwirk-same Masse, die folgende Vorteile bietet:● geringe sommerliche Überwärmung

Oberflächentemperatur relative Luftfeuchtigkeit6,0 °C 40%9,3 °C 50% 12,0 °C 60% 14,4 °C 70% 16,4 °C 80%

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● solare Energiegewinne● langsamer Temperaturausgleich

Flächenbezogene, speicherwirksame Masse von einigen Baustoffen gemäß

ÖNORM B 8110-3 in kg/m2

Da die Wärme im Tagesablauf nur ca. 8 bis 10 cmtief in die Baustoffe eindringt (Grenztiefe) ist nichtdie Dicke, sondern das spezifische Gewicht der Bau-stoffe für die Größe der speicherwirksamen Massemaßgebend.

Geringe sommerliche Überwärmung

Wenn die Sonneneinstrahlung durch große Vergla-sungen auf der Südseite zu groß und die speicher-wirksame Masse zu gering ist, dann kann die solareEnergie von den Böden, Wänden und Decken nichtin ausreichendem Maße aufgenommen werden. Indiesem Fall wird nur die Raumluft erhitzt und eskommt zur so genannten sommerlichen Überwär-mung. Schutz davor bieten folgende Maßnahmen:

● Große speicherwirksame Massen● Beschattung der Glasflächen● Belüftung der Räume

Große solare Energiegewinne

Im Winter, wenn die Sonne mit nur 18 bis 19 GradNeigungswinkel in den Wohnraum einstrahlt, helfengroße speicherwirksame Massen bei der Aufnahme

der solaren Energie. Dadurch kann man mehr als30% an Heizenergie beim Niedrigenergiehaus spa-ren, ohne dass es durch diesen Energieeintrag zurÜberwärmung der Raumluft kommt.

Temperaturausgleich

Die Masse in der Massivbauweise bewirkt einen be-haglichen Temperaturausgleich im Winter und imSommer (Nachtlüftung – kühlt am Tag). Jene solareEnergie, die während des Tages von den Böden,Wänden und Decken aufgenommen wurde, wirdnach Sonnenuntergang langsam wieder an dieRaumluft abgegeben. Die Raumluft bleibt rund achtStunden lang angenehm warm.

Feuchtigkeitsaufnahme und Abgabe

Wesentlich für ein behagliches Wohnklima ist auchdie relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft, die zwi-schen 40 bis 60% liegen soll. Bis zu einem gewis-sen Grad können der Putz und der Baustoff regulie-rend auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft einwirken.Voraussetzung dafür ist, dass diese Eigenschaft

Baustoff Rohdichte kg/m2

Stahlbeton 2.400 kg/m3 242Ziegelsplittbeton 1.900 kg/m3 172Ziegeldecke 1.300 kg/m3 100Ton-Massiv schwer 1.000 kg/m3 83Hochlochziegel 25 cm 1.000 kg/m3 80Heizestrich 7 cm 2.200 kg/m3 78Zwischenwandziegel 12 cm 900 kg/m3 71Porosierter Ziegel 38 cm 800 kg/m3 62Ton-Massiv leicht 700 kg/m3 59Estrich 5 cm 2.200 kg/m3 56Porenbeton 400 kg/m3 51Gipsbauplatten 1.200 kg/m3 48Weichholz 600 kg/m3 39Gipskartonplatte GKF 15 900 kg/m3 13

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nicht durch negative Maßnahmen wie zum Beispieleine Kunststofftapete oder einen Dispersionsanstrichbehindert wird. Aber auch die kontrollierte Wohn-raumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann imWinter die Raumluft auf ein unverträgliches Maßaustrocknen.

Wertbeständigkeit

Gemäß der nachstehenden Grafik beträgt der Wert-verlust bei der Holzbauweise aufgrund der kürzerenNutzungsdauer pro 10 Jahre ca. um 6% mehr alsbei der Massivbauweise.

Ziegel ist mit ca. 70% Marktanteil das mit Ab-stand am häufigsten verwendete Baumaterial fürEin- und Zweifamilienhäuser in Österreich. Dieneue, einfache, rasche und exakte Planziegel-Technologie hat sich bereits am Markt durchge-setzt und ermöglicht die Minimierung des Dünn-bettmörtels auf 1 mm. Damit bleibt die Baufeuch-te draußen und das Haus ist früher bezugsfertig.

Foto: Wienerberger

Das Ziegelprogramm

Für die Ziegelbauweise wird ein sehr umfangreichesZiegelprogramm mit dazugehörigen Formsteinen

angeboten. Grundsätzlich unterscheidet man zwi-schen Blockziegel und Planziegel mit verschiedenenWanddicken. Die Ton-Ziegel werden auch als Hoch-lochziegel (HLZ) bezeichnet, benannt nach der Hohl-raumführung im verarbeiteten Ziegel. Langlochziegel(LLZ) sind Produkte der Nachkriegszeit und werdenheute nicht mehr erzeugt.

Blockziegel

Blockziegel werden mit einer 12 mm dicken Lager-fuge aus herkömmlichem Mauermörtel (Kalk-Ze-ment-Mörtel, Dämm-Mörtel) vermauert. Sie sind inden Wanddicken 50, 38, 30, 25, 20 und 17 cm fürtragende Wände, sowie 12, 10 und 8 cm für nichttragende Wände erhältlich.

Einen speziellen Produkttyp unter den Blockziegelstellt der Schallschutzziegel (SSZ) dar. Er sorgt auf-grund seiner hohen Masse für einen erhöhtenSchallschutz in der Wohnungs- bzw. Stiegenhaus-trennwand und wird in den Wanddicken 30 und25 cm produziert.

Planziegel

Planziegel werden mit einer nur 1 mm dünnen La-gerfuge aus Dünnbettmörtel verarbeitet. Sie sind inden Wanddicken 50, 38, 30, 25, 20, 17, 12 und 10cm erhältlich. Einen speziellen Produkttyp unter denPlanziegeln stellt der Schalblockziegel (SBZ) dar.

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Ziegel und seine Anwendungen

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Dieser Füllziegel ersetzt die Schalung und wird bau-seits mit Beton verfüllt (100-130 Liter Beton / m2, jenach Wanddicke). Er sorgt aufgrund der hohen Mas-se für einen erhöhten Schallschutz in der Woh-nungs- bzw. Stiegenhaustrennwand und wird in denWanddicken 25 und 20 cm produziert.

Der SBZ wird auch für hoch belastete Mauerpfeileroder Dachstuhlverankerungen eingesetzt, die mitvertikalen Stahleinlagen bewehrt werden können.

Formsteine

Halbsteine: Formsteine zur Herstellung des Ziegel-1/2Verbandes

Eckziegel: Formsteine zur Ausbildung von 90°Ecken, die die gleiche Oberfläche wie das übrigeMauerwerk aufweisen und den Ziegel-1/2Verbandeinhalten.

Laibungsziegel: Formsteine zur Ausbildung einerleicht abgeschrägten inneren Fensterlaibung fürWandstärke 50cm sowie mit glatter Oberfläche füroptimalen dichten Fenstereinbau.

Rostziegel: Ziegel zur Herstellung eines einheitli-chen Putzgrundes im Deckenschließrostbereich beiWandstärke 38 und 50cm

Fotos: Wienerberger

Wärmeschutz

Moderne Ziegel erhalten beim Brennen aufgrunddes dem Lehm beigegebenen Porosierungsmaterials(z.B. Sägemehl, Zellulosefaser oder Sonnenblumen-kernschalen) unzählige feinste Luftporen. Diese Po-

ren wirken wie ein Wärmepolster und verleihen demZiegel einen besonders hohen Wärmedämmwert.

Grafik: Wienerberger

Niedrigenergie- und Passivhaus

Speziell für Niedrigenergie- und Passivhäuser ausZiegel mit Zusatzdämmung wurde der POROTHERM25-38 Mi Plan neu entwickelt. Der Ziegel zeichnetsich durch ein höheres Raumgewicht, eine spezielleZiegeloberfläche zur besseren Haftung des Wärme-dämmverbundsystems sowie eine eigene Nut undFederausführung aus.

Bild: POROTHERM 25-38 M.i,Spezialziegel für zusatzgedämmte Wandkonstruktionen.Foto: Wienerberger

Thermofuß

Damit Wärmebrücken aus dem Ziegelmauerwerk indie Kellerdecke und in die oberste Geschoßdeckevermieden werden, wird die erste und/oder die letz-

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te Ziegelschar bauseits mit expandierten, Wasserabweisenden Perliten gefüllt.

Technische Daten

Mauern will gelernt sein

Konventionelles Mauerwerk

Konventionelles Mauerwerk wird aus Blockziegel miteiner Lagerfugendicke von ca.12 mm hergestellt. AlsMauermörtel dienen herkömmliche Kalk-Zement-mörtel und wärmedämmende Fertigmörtel (ISO-Mörtel, Thermo-Mörtel).

Beim Mauern ist darauf zu achten, dass ein entspre-chender Stoßfugenversatz gegeben ist. Bei der Her-stellung von konventionellem Mauerwerk beträgt dieArbeitszeit im Schnitt ca. 4 Stunden / Kubikmeter.

Planziegelmauerwerk

Planziegel werden mit einer nur 1 mm dünnen La-gerfuge mit Dünnbettmörtel verarbeitet. Dieses Ver-fahren ermöglicht ein exaktes und rasches Mauern,verbunden mit einer enormen Mörteleinsparung.

Die erste Ziegelschar wird auf eine mit dem Nivel-liergerät und dem Nivellier-Max exakt hergestellteKalk-Zement-Mörtelschicht, welche die Unebenhei-ten der Rohdecke ausgleicht, aufgesetzt.

Der Dünnbettmörtel wird auf den Planziegel mit derAuftragswalze aufgetragen. Dazu wird der Dünn-bettmörtel in den Vorratsbehälter der Walze gefülltund entsprechend der Mauerdicke auf die Ziegel-schar aufgetragen. Bei Verwendung der Auftrags-walze darf der Mörtel nur mit maximal 600 U/minangerührt werden, damit er die richtige Konsistenzerhält.

Beim Mauern ist darauf zu achten, dass ein entspre-chender Stoßfugenversatz gegeben ist. Die am Zie-gel anhaftende Mörtelmenge reicht für eine festeVerbindung mit der darunter liegenden Ziegelscharaus.

Dem Mehrpreis durch das Schleifen und den im Zie-gelpreis bereits einkalkulierten Dünnbettmörtel vonca. 10 bis 20% stehen massive Einsparungen beiArbeitszeit und Mörtelverbrauch gegenüber:

Grafik: Wienerberger

Vollflächiger Dünnbettmörtel (VD)

Eine Weiterentwicklung der Planziegelbauweisestellt das POROTHERM VD-Planziegelsystem dar.

Es bietet die vollflächig aufgetragene Dünnbettmör-telfuge ohne Zusatzmaterialien im Mörtel. Durch dieVD-Mörtelwalze wird gewährleistet, dass der VD-Dünnbettmörtel die Lagerfuge der Ziegel automa-tisch deckelt.

Foto. Wienerberger

POROTHERM 25-38 Plan, mit expandierten,Wasser abweisenden Perliten gefüllt:

Breite / Länge / Höhe: 25 / 37,5 / 24,9 cmWärmeleitfähigkeit:vertikal λυ = 0,25 W/mKhorizontal λh = 0,204 W/mKZiegeldruckfestigkeit: 12,5 N/mm2

Ziegelbedarf: 10,5 Stück/m2

2,7 Stück/lfmPerlitebedarf: ca. 30 Liter/lfm

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Sturzausbildung und Deckenrostdämmung

Sturzausbildung

Da Überlager über dem Fenster keinen guten Wär-medurchgangswert (U-Wert) aufweisen, müssendiese gedämmt werden. Ursache für den schlechtenU-Wert ist der tragende Stahlbetonkern in der Zie-gelschale. Mit einer zusätzlich eingebauten Wärme-dämmung wird eine Wärmebrücke in diesem Be-reich vermieden. Es sind Dämmstärken von mind.10cm – 20cm je Dämmstandart nötig.

Ohne Dämmung des Sturzes kondensiert die Raum-luftfeuchte und es kann Schimmel entstehen!

Deckenrostdämmung

Da Deckenbeton keine Dämmwirkung aufweist, darfder Deckenrost nicht bis zur Fassade betoniert wer-den. Ausgenommen davon sind nur jene Objekte, dieaußen zusatzgedämmt werden.

Bei der monolithischen Bauweise muss der Decken-rost außen gedämmt werden. Dazu werden durchdie Baustoffindustrie mehrere Lösungen angeboten:

Ziegelhersteller bieten an:

Rostziegel mit 8 – 12 cm mit eingelegter oder be-reits integrierter Wärmedämmung, damit werdenPutzrisse in der Fassade mit Wandstärken über30cm vermieden.

Dämmstoffhersteller bieten an:

Abschalwinkel aus Dämmstoffstreifen wie EPS, XPSoder Holzwolleleichtbauplatten in den unterschied-lichsten Deckenstärken. Zum Beispiel: Deckenrand-schalung aus 55 mm dickem XPS Schaumstoff bis300 mm Deckenhöhe.

Sturzelemente

Bereits beim Rohbau sollten besonders gut ge-dämmte Rollladenkästen eingesetzt werden, die ei-

POROTHERM DRYFIX extra

Wienerberger präsentiert den neuen POROTHERMDRYFIX extra Planziegel-Kleber für POROTHERMPlanziegel. Der Kleber ist einfach zu handhabenund nach einer kurzen Einschulung kann das POROTHERM DRYFIX System jederzeit sofort angewendet werden.

Anstelle des Dünnbettmörtels werden die Ziegel-scharen mit DRYFIX extra Planziegel-Kleber extremfest “verklebt”. Durch diese einfache, äußerstschnelle und trockene DRYFIX Planziegel-Verarbei-tung kann auch bis zu -5°C ohne Unterbrechunggemauert werden.

POROTHERM DRYFIX System auf einen Blick.

Das POROTHERM DRYFIX System besteht aus denKomponenten POROTHERM Planziegel und POROTHERM DRYFIX extra Planziegel-Kleber.● Bis zu 50% Arbeitszeitersparnis durch einfache

Handhabung● Verarbeitung auch im Winter bis -5°C● Maximaler Wärmeschutz durch Vermeidung von

Wärmebrücken● Geringerer Aufwand an Arbeitsgeräten, saubere

Baustelle● Optimaler Putzgrund - exakt, optisch schön und

ohne Mörtelfugen● Für alle Wanddicken von 10 bis 50 cm● Hohe Druck- und Schubfestigkeit durch starke

Klebekraft● Nähere Details bei Wienerberger - telefonisch

unter 01-60503 oder auch im Internet aufwww.wienerberger.at.

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nen dem Mauerwerk ähnlichen U-Wert erreichen. ObRollladen, Jalousie, Raffstore, Insektenschutz odertextiles Beschattungssystem - der Sonnen- undWetterschutz kann jederzeit nachgerüstet werden,ohne den architektonischen Gesamteindruck desHauses zu stören.

Grafik: Hella

Nur für den Fall, dass keine Punktlasten, wie De-ckenträger oder Pfetten vom Dachstuhl direkt auf

den Einbau-Rollladenkasten wirken, können bei tra-genden Rollladenkästen die Überlagen entfallen. DerRollladenkasten wirkt dann als Schalung für den De-ckenrost im Bereich der Fenster.

Die Vorteile:● Kein zusätzlicher Schalungsaufwand● Keine Überlagen, keine zusätzliche Ziegelschar● In allen Mauerstärken lieferbar● Für Erker, Rundbögen, Gehrungen usw.● Für jede gängige Einbausituation bis 4 m Länge ● Kein Ärger mit Zugluft, Kältestrahlung, Schwitz-

wasser, Schimmelbefall ● Keine Schall übertragenden Elemente und keine

innen liegenden Wartungsklappe● Außen liegende Hülle als Putzträger● Genau definierte Anschlagpositionen für Fenster

bzw. Blindstock unterstützen ein maßgenauesArbeiten

● Man sieht nichts von der außen liegenden, leichtzugänglichen Serviceklappe

● Die Verlegung ist sehr einfach

Linkempfehlung: http://www.ziegel.at

Als zweischaliges Mauerwerk wird eine Außenwand-konstruktion bezeichnet, die aus einer tragenden In-nenschale aus Mauwerk (25, 20 oder 17 cm Hoch-lochziegel), einer wärmedämmenden Zwischen-schicht aus geeignetem Dämmstoff und einer Au-ßenschale aus Mauerwerk als Schutz gegenWitterungseinflüsse besteht. Die Außenschale wirdentweder in verputzter Form mit 12 cm Hochloch-ziegel oder als Sichtmauerwerk mit Klinker herge-stellt.

In dieser Bauweise können Niedrigenergie-, Nied-rigstenergie und auch Passivhäuser errichtet wer-den, die sich durch eine besonders widerstandsfähi-ge und langlebige Fassade auszeichnen.

Dampfdiffusionsoffen nach außen

Grundsätzlich können zweischalige Außenwände mitoder ohne Hinterlüftung ausgeführt werden.

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Zweischaliges Mauerwerk

Foto: Wienerberger

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Wird die Außenschale mit 12 cm Hochlochziegelhergestellt, kann auf eine Hinterlüftung verzichtetwerden, da die Konstruktion nach außen hin dampf-diffusionsoffener wird und es somit zu keiner Kon-densation in der Kerndämmung kommt. Als Außen-putz kann ein herkömmlicher, diffusionsoffenerKalk- Zementputz eingesetzt werden, der Langlebig-keit und Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigun-gen, Verschmutzung und Veralgung bietet.

Bei Ausführung der Außenschale als Sichtmauer-werk mit Klinker muss jedoch eine funktionierendeHinterlüftung zwischen Dämmstoff und Vormaue-rung vorgesehen werden. Da Klinker wesentlichdampfdichter sind als Ziegel besteht ohne Hinterlüf-tung die Gefahr von Kondensation im Bauteilquer-schnitt und einer Durchnässung des Dämmstoffes.

Verankerung der Außenschale

Um die Standsicherheit der Außenschale zu gewähr-leisten, ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischenAußenschale und tragender Innenschale in Form vonLuftschichtankern herzustellen. Dazu wird eine ent-sprechende Anzahl an Luftschichtankern an der In-nenschale angebracht, durch die Zwischenschichtaus Dämmstoff geführt und in die Lagerfugen desMauerwerks der Außenschale eingebunden.

Foto: Architekt Wehinger

Verarbeitung Klinker

Die Verarbeitung der Klinker erfolgt mit fabriksmäßighergestelltem Klinkermauermörtel (Trasszement-mörtel), wobei Lager- und Stoßfugen vollflächig und

kantenbündig zu vermörteln sind. Bei der Verarbei-tung aus der Fuge quellender Mörtel ist mit der Kellesofort zu entfernen; der Glattstrich der Fugen erfolgtam besten mit einem 1/2’’-Schlauchstück. So ent-steht eine Fuge mit einer leichten Kehle, die nachkurzer Zeit resistent gegenüber Witterungseinflüs-sen ist.

Quelle: Wienerberger

Ziegelfertigteile

Häuser in Fertigteilbauweise zu bauen, muss nichtzwangsläufig heißen, sie als leichte Holz-Riegelkon-struktion errichten zu müssen. Auch die Ziegelindus-trie bietet vermehrt Häuser in Fertigteilbauweise an.Bei der Ziegelbauweise werden Hohlziegel verarbei-tet. Die Ziegel werden im Fertighauswerk witte-rungsgeschützt zu geschoßhohen Wandelementenvorgemauert. Stahlarmierungen sorgen für die not-wendige Stabilität. Für Einbauteile wie Türen undFenster werden Überlager verwendet. Es folgen dieVerladung der Elemente auf Lastkraftwagen und derTransport auf die Baustelle.

Auf einem vorbereiteten Untergrund (das kann ent-weder ein Keller oder eine Fundamentplatte sein)werden die Elemente mit einem Autokran in dierichtige Position gebracht und kraftschlüssig mitei-nander sowie mit dem Untergrund verbunden. DieFassaden werden herkömmlich verputzt oder jenach Wunsch des künftigen Besitzers gestaltet.

4Mineralische Bauweise

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4 Mineralische Bauweise

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Natürlich dämmt am längsten!In massiver Ziegelbauweise errichtete Gebäudesind wertbeständig, weisen eine ausgezeichneteÖkobilanz auf und erfüllen alle wesentlichen Voraussetzungen für die Erreichung des Passiv-und Niedrigstenergiehaus-Standards - auch ineinschaliger Bauweise ohne Zusatzdämmung -und gewährleisten ein angenehmes und gesun-des Raumklima zu jeder Jahreszeit.

POROTHERM 50 H.i– idealer Wärmeschutz

Durch die gute Wärme-speicherfähigkeit wirdder Heizwärmebedarfminimiert sowie wert-volle Energieressourceneingespart und dieKohlendioxidemissionreduziert. Dank dergroßen Speichermas-sen und der innovativenLochbild geometrien er-füllen POROTHERM Zie-gel die Anforderungeneines zukunftssicherenWärmeschutzes.

POROTHERM Ziegel – sommerlicher Hitzeschutz

Zusätzlich zum winterlichen Wärmeschutz spielt be-sonders die Sommertauglichkeit eine immer größer

werdende Rolle.So soll sich lautK l ima to l ogendie Zahl dersommerlichenHitzetage biszum Jahr 2040verfünffachen.Hier haben Zie-gelkonstruktio-nen mit großerSpeichermasseeinen bauphysi-kalischen Vor-teil. Wie im Win-ter die Wärme

gespeichert wird, speichert der Ziegel auch imSommer die nächtliche Kühle und sichert tagsüberein angenehmes Raumklima zum Wohlfühlen. InÖsterreich gilt laut ÖNORM die Regel, dass für dieHerstellung der Sommertauglichkeit von Wohnräu-men keine Energie aufgewendet werden darf undWohnräume durch ausreichend speicherwirksameMasse sommertauglich zu planen sind - am bestenmit POROTHERM Ziegel.

Wertbeständiges Bauen mit Investitionsgarantie

Immobilienmakler und Gutachter berichten aus ihrenpraktischen Erfahrungen, dass massive Bauten fürKäufer und Verkäufer vor allem aufgrund der langenLebensdauer eine nachhaltige Wertanlage darstellen.

POROTHERM Ziegel –passive Nutzung der Sonnenenergie

Die Sonne als “Gratisenergielieferant” deckt einenTeil des Wärmebedarfes im Winter und in den Über-gangszeiten ab. Natürlich nur unter der Vorausset-zung, dass der Baustoff für die Außenwände - wiezum Beispiel einschalige POROTHERM Ziegelwändeohne Zusatzdämmung - diese “Gratisenergie” spei-chern kann.

Wohnen mit höchstem “Wohlfühlfaktor”

Aus baubiologischer Sicht entscheiden 7 Faktoren,ob wir uns in einem Raum wohlfühlen: Raumwärme,die Ober-flächen-temperatur derWände, die Luft-qualität, Ruhe,Licht, Farben so-wie die Raumge-staltung. Die POROTHERM Kli-maProfis leisteneinen wesentli-chen Beitrag zumWohlfühlen. Nichtumsonst lautet einSprichwort: “Wände gut -

alles gut”.POROTHERM KlimaProfis sind im Sommer kühle Typen

POROTHERM KlimaProfis versüßen den Winter

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Für tragfähige Fundamente, Balken und Decken, fürWände, Stiegen und für andere Bauteile, die demErdreich und der Feuchtigkeit standhalten müssen,ist Beton ein unverzichtbarer, seit langem bewährterBaustoff.

Beton ist nichts anderes als eine aus natürlichen Be-standteilen zusammengesetzte Nachahmung vonKonglomeratgestein - mit allen guten Eigenschaftenvon Naturstein. Im Gegensatz zu diesem wird Betonüberall mit geringem Zeitaufwand hergestellt, kannin jede beliebige Form gebracht werden und lässtsich in seiner Festigkeit und Funktion der jeweiligenBeanspruchung bzw. dem jeweiligen Verwendungs-zweck anpassen.

Der von der Vereinigung der Österreichischen Ze-mentindustrie herausgegebene Ratgeber "Betonher-stellung auf Kleinbaustellen" gibt Hinweise zur si-cheren Herstellung von Beton jener Festigkeitsklas-sen, wie sie bei einfacheren Bauten, z.B. für Funda-mente, Kellerwände, Mantelbetonwände usw. aberauch von Stahlbeton für Säulen, Stürze, Roste, Un-terzüge, Decken und Stiegen im Allgemeinen ausrei-chen.

Download unterwww.zementindustrie.at/file_upl/Kleinbaustelle.pdfBestellung unter [email protected]

Betonfertigteile

Der Trend zu kürzeren Bauzeiten, umweltfreundli-chem Bauen, besserer Qualität, geringerem Energie-verbrauch und Aufwand bei Konstruktion und Aus-führung, vor allem aber zu höherer Wirtschaftlichkeitam Bau führte auch beim Baustoff Beton zur Ent-wicklung der Fertigteilbauweise.

Die Vorteile auf der Baustelle, unabhängig von derGröße des Bauvorhabens, sind eklatant:

● Schnelligkeit und höchste Qualität durch witte-rungsunabhängige Produktion im Fertigteilwerk

● Von der Planung bis zur Produktion und Montagebefindet sich alles in einer Hand

● Der Baufortschritt gestaltet sich schnell und prä-zise, bis zu 70 % Zeitersparnis.

● Einfache Installationen - moderne Fertigteile fürden Hochbau sind mit Kabelkanälen ausgestattetbzw. teilweise verkabelt.

Betonfertigteile können mit einer Vielzahl verschie-dener Oberflächen - von sorgfältig geschalten Flä-chen bis zu hochwertigen Sichtbetonflächen - her-gestellt werden und ermöglichen ein hohes Maß anarchitektonischer Gestaltungsfreiheit und Aus-drucksvielfalt.

Die Wohnbetonbauweise

Eine Schalung in der Form des zu produzierendenElements wird vorbereitet.

In die Form wird Leichtbeton gefüllt. Die Zusammen-setzung des Betons ist je nach Hersteller unter-schiedlich. Nach dem Aushärten des Betons werdendie Teile der Schalung entfernt.

Einbauteile wie Türen, Fenster, Verrohrungen, Instal-lationen etc. können je nach Bausystem entwederschon im Werk eingebaut werden oder es sind hier-für die entsprechenden Aussparungen vorgesehenund der Einbau erfolgt auf der Baustelle.

Analog dazu werden die Deckenelemente produ-ziert. Es folgen die Verladung der Elemente auf Last-kraftwagen und der Transport auf die Baustelle.

Montage bei der Wohnbetonbauweise

Auf einem vorbereiteten Untergrund (das kann ent-weder ein Keller oder eine Fundamentplatte sein)werden die Wandelemente mit einem Autokran indie richtige Position gebracht und miteinander kraft-schlüssig verbunden und vergossen sowie mit demUntergrund verbunden.

Schließlich werden auf der Außenseite der Grob-und der Feinputz (in Kombination mit einem Dämm-verbundsystem) aufgebracht. Alternativ dazu sindauch Holzverschalungen möglich.

Nähere Infos unter: www.wohnbeton.at

4Mineralische Bauweise

www.unserhaus.at 111

Beton

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4 Mineralische Bauweise

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Leichtbeton

Gerade zu einem Zeitpunkt, wo Mauern zu viel-schichtigsten Systemen ausufern, wird der Ruf des„Hauserrichters“ nach einem „einfachen, monolithi-schen“ System immer lauter.

Der neue „Dämmstein“ aus Leichtbeton

Beim System Dämmstein handelt es sich im Prinzipum ein in einem Mauerstein vereintes dreischaligesMauerwerk, das aus dem derzeit leichtesten Leicht-beton mit 550 kg Trockenrohdichte hergestellt undauf herkömmliche Art vermauert und verputzt wird.Die Hohlkammern werden mit einer kleinkörnigen,losen Dämmung während des Mauerns verfüllt, so-dass das Mauerwerk in einem Arbeitsgang errichtetwerden kann.

Durch unterschiedliche Wandstärken und je nachQualität des Dämmstoffes können mit 55 cm Roh-bauwandstärke Spitzen U-Werte von bis zu 0,13 er-reicht werden. Mit 45 cm erreicht man schon U-Werte unter 0,20, die sich gerade für den Niedrig-energiestandard eignen. Durch die Verwendung vonBlähtonzuschlägen als tragendes Korn und Blähglas-zuschlägen als Füller wird die schwierigste Aufgabe-leicht für Wärmedämmung und fest für Statik- opti-mal gelöst.

Durch die lose, nicht mit dem Mauerwerk verbunde-ne Dämmung ergeben sich trotz des leichten Ge-wichtes äußerst positive Schallschutzeigenschaften.Werte über 50 dB garantieren mit guten FensternRuhe.

Nähere Infos unter www.leichtbeton.at

Selbstverdichtender Beton (SCC –Self Compacting Concrete)

Selbstverdichtender Beton ist ein Beton, der alleindurch die Schwerkraft verdichtet wird und die Be-wehrung umschließt. Dies ist durch eine sehr fließ-fähige Konsistenz möglich, die durch moderneHochleistungsbetonverflüssiger (HBV) auf Polycar-boxylatbasis erreicht wird.

Man unterscheidet drei Typen von SCC: ● den Mehlkorntyp● den Stabilisierertyp● den Kombinationstyp

Beim Mehlkorntyp werden die selbstverdichtendenFrischbetoneigenschaften erreicht, indem der Mehl-kornanteil erhöht wird. Beim Stabilisierertyp werdendagegen stabilisierende Betonzusatzmittel verwen-det, um einen SCC zu erhalten, der nicht unter Se-paration und Sedimentation leidet. Beim Kombinati-onstyp wird bei erhöhtem Mehlkornanteil zusätzlichStabilisierer zugegeben. Allen Typen ist jedoch ge-mein, dass sie ohne HBV auf der Basis von Polycarb-oxylatether ihre Eigenschaften nicht entwickeln kön-nen.

Trotz der hohen Fließeigenschaften kommt es zukeinem Absetzen der Zuschläge, der Beton zeigtkein Entmischen. Die Vorteile sind:● Keine Verdichtung erforderlich● Kein Lärm ● Betonieren erfolgt doppelt so schnell, Einbau mit

weniger Personaleinsatz ● Etwa 20 bis 25% weniger Lohnkosten● Besonders rationeller Einbau bei horizontalen

Flächen (Decken und Böden)● Zeitersparnis 10 und 15% gegenüber konventio-

nellem Betoneinbau● In erhärtetem Zustand erreicht SCC je nach Be-

tonrezeptur hervorragende Festigkeit● Säulen, Decken, Binder aus einem Guss,

SCC Beton kann an schwer zugänglichen Stelleneingebaut werden● Ausgefallene Formen sind kein Problem● Für schlanke Bauteile, SCC rinnt in jeden Winkel

der Schalung● Schöne Oberflächen ohne Spachtelung● Die Homogenität des Betons hängt nicht mehr

vom Geschick der Arbeiter ab

Für den Einsytz von Selbstverdichtendem Beton soll-te unbedingt fachkundige Beratung eingeholt wer-den. Denn es braucht große Erfahrung, um die un-vermeidbaren Schwankungen zu beherrschen.

Nähere Infos unter: http://www.zement.at/

4Mineralische Bauweise

www.unserhaus.at 113

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Was ist Leichtbeton?

Leichtbeton ist ein Beton (Gemenge aus Gesteins-körnungen, Zement und Wasser), bei dem statt na-türlicher Gesteinskörnungen natürliche oder künstli-che, also in einem industriellen Prozess hergestellte,Leichtgesteinskörnungen verwendet werden. DieseLeichtgesteinskörnungen unterscheiden sich einer-seits durch den Ausgangsstoff (Ton, Glas) und ande-rerseits gegenüber dem normalen „Sand“, dass sieLuft eingeschlossen haben. Es sind quasi feste Luft-poren, die in erster Linie eine Gewichtsreduktion er-möglichen.

Angenehmes Raumklima mit niedri-gen Energiekosten

In den 80er Jahren erlebte der „Mauerstein“ ausLeichtbeton seinen Höhepunkt. Wandstärken bis 38cm waren gefragt und wurden damals noch manch-mal belächelt. Sie bieten ein nach wie vor geschätz-tes, angenehmes Raumklima mit niedrigen Energie-kosten. Speziell die Oberflächentemperatur wird vonden Hausherren als angenehm empfunden. Seit sei-nen ersten Anwendungen haben sich die Abmessun-gen von „Mauerstein“ nur wenig verändert. Es ist janach wie vor die goldene Handarbeit gefragt.

Nicht nur die Mauersteine, auch konstruktive Betoneund damit anspruchsvolle Bauten werden in denspäten 70er Jahren mit Leichtbeton hergestellt. Hiermuss man aber von den Anforderungen her eineklare Trennung vornehmen, die sich nicht zuletztauch in den einschlägigen Normen niederschlägt.

Zwei Leichtbetonarten

Generell wird zwischen zwei Leichtbetonarten unter-schieden, die sich auf das Gefüge des Betons bezie-hen:● Gefügedichter, konstruktiver Beton, der in der

Zusammensetzung der Gesteinskörnungen(Sieblinie) dem Normalbeton nachempfunden istund die Gewichtsreduktion im Vordergrund hat.Anforderungen an Festigkeit, Bewehrungsschutz,Dauerhaftigkeit und Haltbarkeit sind ganz an denNormalbeton angelehnt, erreichen diesen natür-lich nicht ganz, aber besonders interessant ist

die Tatsache - wie schon die „alten“ Amerikanerfeststellten - dass diese fest umrandeten Luftpo-ren eine hervorragende Dauerhaftigkeit gewähr-leisten.

● Haufwerksporiger, unbewehrter Beton mit offe-nem Gefüge oder geschäumter Matrix (Hohlräu-me zwischen den Körnern werden mit Schaumausgefüllt). Sie stellen die Ausgangsbasis für dieHerstellung von Mauersteinen und Fertigteilen imEinfamilienbereich dar. Mit der offenen Struktureignen sich diese Leichtbetone exzellent für denEinsatz als Schallabsorber sowohl im Freien alsauch im Inneren von Gebäuden. Die erzielbarenFestigkeiten sind natürlich wesentlich geringer,dennoch für den Anwendungszweck ausrei-chend. Dafür sind sie bauphysikalisch wesentlichbesser für den Wohnungsbau geeignet.

4 Mineralische Bauweise

114 www.unserhaus.at

Leichtbeton

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Monolithischer Sichtbeton

Hier wird es interessant. Denn genaudieser Zusammenhang und diesesÜberschneiden physikalisch gegen-sätzlicher Bestrebungen ist ein Draht-seilakt für den monolithischen Sichtbe-ton, der interessanterweise gerade mitdem Anstieg an die Wärmedämmanfor-derungen einhergeht. In der Schweizund in Deutschland gibt es bereits Ge-bäude, die architektonisch in ihrer ar-chaischen Art sehr reizvoll sind.

Dazu muss man sich vergegenwärti-gen, dass drei Eigenschaften aus unter-schiedlichen Fachgebieten direkt zusammen-hängen:

● Die mögliche Wandstärke (Je mehr desto besser)

● Die erforderliche Festigkeit (Je geringer desto besser)

● Die Wärmeleitfähigkeit (Je leichter der Betondesto besser, gegenläufig zu Festigkeit)

Die Änderung einer dieser Parameter hat sofort Aus-wirkungen auf die anderen. Derzeit liegt der Grenz-bereich beim so genannten „Infrabeton“ aus Blähtonbei einer Festigkeit von 6,0 N/mm², einem Lambdavon 0,24 W/mK und einer Trockenrohdichteklasse < 800 kg/m³. Um damit einen U-Wert von 0,35 zuerreichen benötigt man aber schon 65 cm Wand-stärke! Ein zusätzlich beeinflussender Faktor ist derGrenzbereich der Normen für diese Werte. Für einengefügedichten konstruktiven Beton gilt ÖNORM B4710, Teil 2, die als untersten Grenzwert 800 kg/m³und 8/9 N/mm² Druckfestigkeit zulässt.

Schaumglasbeton

Um in diesen Gültigkeitsbereich zu fallen befindetsich gerade ein so genannter „Technolith“, einSchaumglasbeton, der außerdem ein Lambda von0,21 aufweist, in Österreich in Entwicklung (in derSchweiz bereits angewendet). Für haufwerksporigeBetone gilt eigentlich nur die ÖNORM EN 1520 (Fer-tigteile mit haufwerksporigem Gefüge). Hier wird esin nächster Zeit noch einiges zu forschen und entwi-ckeln geben. Die Notwendigkeit wird dadurch unter-strichen, dass es zunehmend alternative Leichtge-steinskörnungen gibt. Sowohl Blähglas (z.B Liaver),welches vorrangig zusammen mit Blähton (z.B. Lia-por) verwendet wird, aber auch Schaumglas (z.B.„Technopo“) eröffnen neue Möglichkeiten.

Beratung und Information finden Sie unterwww.leichtbeton.at

4Mineralische Bauweise

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Decken sind Bauelemente, die mehrere Räume ineinem Geschoss in horizontaler Ebene abschließenund folgende weitere bauphysikalische Funktionenerfüllen:● Tragsicherheit ● Brandsicherheit ● Wärmedämmung ● Schalldämmung ● Lebensdauer ● Wirtschaftlichkeit● große gestalterische Freiheit

Decken für den privaten Wohnbau bestanden dielängste Zeit aus Holzbalken. Die Herstellung ebenerMassivdecken wurde erst mit der Erfindung desStahlbetons möglich.

Ein Teil der Eigenschaften wie Tragsicherheit, Brand-sicherheit, Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit wirdbereits von den Rohdecken erfüllt. Die restlichen Ei-genschaften wie Wärmedämmung und Schallschutz,die für den Wohnwert des Hauses von großer Be-deutung sind, werden mit dem Fußbodenaufbau oh-ne erheblichen Kostenaufwand erreicht. Mit Hilfevon Stahlbeton im Deckenbau können brandbestän-dige und gegen Feuchtigkeit unempfindliche Deckenausgeführt werden, die durch ihre aussteifende Wir-kung wesentlich zur Standsicherheit des Baugefü-ges beitragen. Im Gegensatz zu Holzbalkendeckenverringern Stahlbetondecken den tragenden Wand-querschnitt nicht und können größere Stützweitenbei höheren Belastungen mit geringeren Konstrukti-onshöhen überbrücken.

Nach der Konstruktion unterscheidet man:1. Balkendecken2. Plattenbalkendecken3. Rippendecken4. Plattendecken

Nach der Herstellung unterscheidet man:

5. Ortbetondecken

6. Fertigdecken

Nach dem Anteil von Werksarbeit und Baustellenarbeit unterscheidet man:

7. Halbmontagedecken

8. Vollmontagedecken

1. Balkendecken

Bei Balkendecken trägt jeder Balken seinen eigenenDeckenteil. Man unterscheidet Balkendecken mitdicht nebeneinander verlegten Balken wie z.B. Hohl-dielendecken aus Spannbeton, die als Vollmontage-decken ohne Unterstellung verlegt werden und Bal-kendecken mit Deckensteinen aus Leichtbeton, Nor-malbeton oder Ziegel, die jeweils zwischen zweiBalken eingehängt werden.

Die Stahlbetonbalken sind nur in Verbindung mitOrtbeton statisch wirksam und müssen daher beider Montage der Decken entsprechend den Vor-schriften vom Hersteller etwa alle 1,5 m unterstütztund 3 mm pro Laufmeter Trägerlänge überhöht wer-den.

Grafik: Wienerberger

2. Plattenbalkendecken

Plattenbalkendecken bestehen aus einer Plattende-cke mit Unterzügen in regelmäßigen Abständen inein- oder zweiachsiger Verbundkonstruktion. Plat-tenbalkendecken können in Ortbeton, als Voll- undals Teilmontagedecken hergestellt werden. Bei derTeilmontage werden die Balken vorgefertigt und diePlatte in Ortbeton ausgeführt. Die Balken haben beihohen Verkehrslasten einen Abstand bis zu 3,0 mund werden je nach Spannweite bis 80 cm hochausgeführt.

Unser Tipp!Decken sollten mindestens eine zulässige Auflast von 5 kN/m2 (500 kg/m2) haben, denn die Deckenbelastung durch nicht tragende Zwischenwände und Estriche

beträgt bereits bis zur Hälfte dieser zulässigen Auflast.

4 Mineralische Bauweise

116 www.unserhaus.at

Massive Decken

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Page 119: Unser Haus 2011

3. Rippendecken

Rippendecken aus Stahlbeton mit und ohne Füllkör-per, sind Plattenbalkendecken mit einem lichten Ab-stand der Rippen von 50 bis 62,5 cm. Zweiachsiggespannte Rippendecken werden als Kassettende-cken bezeichnet.

Grafik: Wienerberger

4. Plattendecken

Plattendecken aus Stahlbeton werden normalerwei-se aus Ortbeton hergestellt. Sie sind in beinahe je-dem gewünschten Grundriss herstellbar. Die Dickeder Platte richtet sich nach der Belastung, dem Ei-gengewicht, der Spannweite und der Bewehrung.Außerdem müssen die Anforderungen an denBrand-, Schall- und Wärmeschutz berücksichtigtwerden. Im privaten Wohnbau beträgt die Plattendi-cke in Abhängigkeit von der Spannweite ca.:

5. Ortbetondecken

Bei diesen Decken erfolgt die Herstellung zur Gänzeauf der Baustelle. Da diese Decken an keinen Rastergebunden sind, ist jede Grundrissform möglich. Siewerden „aus einem Guss“ als Plattendecken, Plat-tenbalkendecken oder Rippendecken ausgeführtund ergeben eine optimale Verankerung und Aus-steifung der Wände.

6. Fertigdecken

Aus dem Wunsch nach Massivdecken mit möglichstwenig Schalungsaufwand sind Fertigdecken mit denfolgenden Vorteilen entstanden:

● Einfache und schnelle Herstellung● Erhebliche Bauzeitverkürzung● Entfall der Kosten für eine Schalung● Werksfertigung unabhängig vom Wetter● Gleichmäßige, geprüfte Qualität● Geringer Eintrag an Baufeuchte● Erleichterung im Winterbau

7. Halbmontagedecken

Vorgefertigte Tragelemente, die nur für einen Teil derauftretenden Belastungen berechnet sind, werden jenach Länge ein- oder zweimal unterstützt, von einertragenden Mauer zur anderen verlegt. Je nach Artder Tragelemente werden entweder Hohlkörper ausBeton, Ziegel mit einer ebenen Untersicht zwischenden Trägern oder ganze Elementplatten verlegt.

Die volle Tragkraft der Decke wird erst durch dennachträglich auf der Baustelle eingebrachten Aufbe-ton erreicht.

8. Vollmontagedecken

Vorgefertigte Bauelemente werden ohne Unterstüt-zung weitgehend unabhängig von der Witterung ver-legt und haben bereits beim Einbau die volle Tragfä-higkeit.

Die Tragelemente werden in Plattenform dicht ne-beneinander verlegt. Die Platten werden dabei ent-weder schlaff bewehrt oder vorgespannt, in Vollbau-weise meist aus Leichtbeton oder mit durchgehen-den Hohlräumen in Längsrichtung als Hohldielende-cken gefertigt.

Foto: Wienerberger

Bei 5 kN/m2 (500 kg/m2) AuflastPlattendicke maximale Spannweite

15,0 cm 4,0 m17,5 cm 4,5 m20,0 cm 5,0 m22,5 cm 5,5 m25,0 cm 6,0 m

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Bemerkungen zu den technischen Daten:● Spannweite der Decke bei einer Auflast von

5 kN/m2 (500 kg/m2) in (m)● Bewerteter Normtrittschallpegel, wenn auf die

Rohdecke eine 35 mm dicke Trittschalldämm-platte aus Mineralfaser und ein 5 cm dicker Ze-mentestrich verlegt werden (Verbesserungsmaß32 dB) in (dB)

● Dicke der Rohdecke in (cm)● Dämmdicke bei Lambda 0,04 W/m2.K um

folgende U-Werte zu erreichen in (cm)Decke zum KellerNiedrigenergiehaus U = 0,30 W/m2.KPassivhaus U = 0,20 W/m2.KOberste GeschoßdeckeNiedrigenergiehaus U = 0,15 W/m2.KPassivhaus U = 0,10 W/m2.K

Ziegel-Rippendecke (mit Aufbeton)

Die Ziegeldecke ist für größere Spannweiten geeig-net. Auch diese Decke bildet mit dem Mauerwerk ei-nen einheitlichen Putzgrund. 60 – 120 Liter/m2 Ver-gussbeton C20/25 mit 4 -7cm Aufbeton und der Ein-lage von Baustahl-Gittermatten erhöhen die Tragfä-higkeit der Ziegeldecke entscheidend.

Technische Daten Wienerberger:

Einfachträger mit Aufbeton von 4, 5, 6 und 7cm,dadurch Deckenstärke von 21 - 28cm

Foto: Wienerberger

Welche Decke ist die richtige?● Es kommen nur jene Decken in die engere

Wahl, die bei der geforderten Spannweite eineAuflast von mindestens 5 kN/m2 (500 kg/m2)aufweisen.

● Will man die Decke verputzen, so sollte die De-ckenuntersicht aus dem gleichen Material wiedas Mauerwerk sein, damit der Putzgrundgleich ist.

● Soll der Baufortschritt ohne Unterbrechung ab-laufen, wird man sich für eine Fertigdecke ent-scheiden.

● Entscheidet man sich aufgrund der großenSpannweite oder aus anderen Gründen für eineDecke aus Stahlbeton, so sollte man eine „mal-fertige“ Untersicht bestellen und die Deckenicht mehr verputzen.

● Wird ein Balkon über ISO-Körbe mit der Deckeverbunden, so kommen nur jene Decken in Fra-ge, bei denen eine solche Einbindung möglichist.

Einfachträger mit Achsabstand 45 od. 60cmBei einer lichten Spannweite von 5,0m erlaubt sie eine Auflast von 520 - 1000 kg/m2

Bei einer lichten Spannweite von 6,0m erlaubt sie eine Auflast von 570 - 700 kg/m2

Bei einer lichten Spannweite von 6,5m erlaubt sie eine Auflast von 420 - 550 kg/m2

Doppelträger mit Achsabstand 45 + 12cm oder 60 + 12cmBei einer lichten Spannweite von 5,0m erlaubt sie eine Auflast von 870 - 1700 kg/m2

Bei einer lichten Spannweite von 6,0m erlaubt sie eine Auflast von 530 - 1220 kg/m2

Bei einer lichten Spannweite von 7,0m erlaubt sie eine Auflast von 530 - 610 kg/m2

Trittschall Ln,eq,Ü,w: 79 - 70 dBLuftschall Rw: 53 - 61 dBEigengewicht: 274, 482 kg/m2

Wärmeschutz λ: 0,458, 0,910 W/mK

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Der Holzbau kann auf eine alte Tradition inEuropa zurückblicken. Früher wurden die wald-reichen Gebiete in Mitteleuropa, Russland undSkandinavien von der Blockbauweise geprägt.Solche alte Blockhäuser sind in den Alpenregio-nen noch weit verbreitet. Heute werden Block-häuser eher nur mehr als Ferienhäuser herge-stellt.

Bauen mit Holz legt die Entwicklung von System-bauweisen nahe. Bauelemente können leicht vorge-fertigt und vor Ort montiert werden. In diesem Kapi-tel werden folgende Themen behandelt:

Vorteile der Holzbauweise

Die Holzbauweise weist folgende Vorteile auf:● Beitrag zum Klimaschutz● Trockenbauweise und Vorfertigung● Geringere Wandstärken – Raumgewinn

Beitrag zum Klimaschutz

Bäume entziehen über ihre Blätter der Luft Kohlen-dioxid (CO2), speichern den Kohlenstoff (C) und ge-ben den Sauerstoff (O2) wieder an die Atmosphäreab. Durch die Nutzung und Verarbeitung des Holzeszu dauerhaften, beständigen Produkten, wie es Ge-bäude in besonders hohem Maße sind, wird derKohlenstoff auf Jahrzehnte gebunden. Dadurch wirdein Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase geleis-tet.

Trockenbauweise und Vorfertigung

Bei der Herstellung der Wand- und Deckenelementewird keine Feuchtigkeit eingebracht. Wenn man sichzu dieser Bauweise entschieden hat, dann sollteman die Trockenbauweise jedoch konsequentdurchziehen, das heißt nicht in jedem Stockwerk ei-nen Nassestrich betonieren, sondern einen Trocke-nestrich verlegen und die Beplankung der Wändemit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten nicht nassverputzen.

Durch die Vorfertigung ist es möglich alle Leerver-rohrungen für die Elektrik und Sanitärinstallation be-reits im Werk in den Wänden zu verlegen.

Geringere Wandstärken – Raumgewinn

Wie folgende Tabelle zeigt, ergibt sich bei der Holz-bauweise bei gleichem U-Wert ein Vorteil von ca. 3bis 6 m2 pro Geschoß. Verglichen wurden beideBauweisen mit einem U-Wert von 0,15 W/(m2K) undeinem Grundriss von 10 x 10 m. Bei der Holzbau-weise wurden die Massivholzplattenbauweise mitWärmedämm-Verbundsystem und die Holzriegel-bauweise mit Installationselement und hinterlüfteterFassade berücksichtigt.

Qualitätskriterien der Holzbauweise

Wenn man mit Holz bauen will, sollte man sich un-bedingt von folgenden Qualitätskriterien, die einhochwertiger Holzbau mit langer Lebensdauer auf-weist, überzeugen:● Brandschutz● Schall- und Trittschallschutz● Sommerlicher Überwärmungsschutz● Luft- und Winddichtheit● Baulicher Holzschutz ohne Chemie● Schwinden von Holz● Mittlerer U-Wert● Heizwärmebedarf

Wandaufbau Wanddicke Flächenbedarf

Massivholzplatte 36 cm 13,88 m2

Holzriegel 37 cm 14,25 m2

20er Ziegel 46 cm 17,55 m2

38er Ziegel 52 cm 19,72 m2

5Holzbauweise

www.unserhaus.at 119

Holzbauweise

Grafik: ProHolz

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
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Page 122: Unser Haus 2011

Brandschutz

Brennbarkeitsklassen bei Holz:

Als Brennbarkeitsklasse B1: schwer brennbargelten ohne Nachweis:● Eichenholz, mind. 15 mm dick● Holzwolle-Leichtbauplatten, mind. 25 mm dick● Bauholz, mit Flammschutzmittel behandelt

Als Brennbarkeitsklasse B2: normal brennbargelten ohne Nachweis:● Holzwerkstoffe, mind. 2 mm dick

Als Brennbarkeitsklasse B3: leicht brennbar gelten insbesondere:● Holzwolle, Stroh, Holz unter 2 mm Dicke

Qualmbildungsklasse Q1: schwach qualmend● Konstruktionsvollholz mit 12% Feuchtigkeit

Qualmbildungsklasse Q3: stark qualmend● Nasses, frisch geschlägertes Holz

Tropfenbildungsklasse Tr1: nicht tropfend● Holz tropft im Brandfall nicht.

Zukünftig erfolgt die Einteilung der Baustoffe ent-sprechend der europäischen Klassen gemäßÖNORM EN 13501-1. Die Gliederung von Baustoffenausgenommen von Bodenbelägen geschieht wiefolgt:● Brandverhalten: A1, A2, B, C, D, E, F● Rauchentwicklung: s1, s2, s3● Abtropfen bzw. Abfallen: d0, d1, d2

Bedingt durch die unterschiedlichen Prüfmethodenist eine Zuordnung der bisherigen österreichischenKlassen zu den europäischen und umgekehrt nichtzulässig.

Brandverhalten von Bauteilen

Neben dem Brandverhalten von Baustoffen werdenbei den Bauteilen folgende Brandwiderstandsklas-sen unterschieden:

Brandwiderstandsklassen:

F30 brandhemmend

Einem Brand wird mindestens 30, maximal 60 Mi-nuten lang Widerstand geleistet.

F 60 hoch brandhemmend

Einem Brand wird mindestens 60, maximal 90 Mi-nuten lang Widerstand geleistet.

F 90 brandbeständig

Einem Brand wird mindestens 90, maximal 180 Mi-nuten lang Widerstand geleistet.

F 180 hoch brandbeständig

Einem Brand wird mindestens 180 Minuten lang Wi-derstand geleistet.

Künftig werden anstatt der Brandwiderstandsklas-sen die europäischen Klassen des Feuerwiderstandsgemäß ÖNORM EN 13501-2 bzw. 3 verwendet:

Die Verhaltenseigenschaften werden beschriebendurch:R TragfähigkeitE RaumabschlussI Wärmedämmung

Feuerwiderstandsklassen allgemein (bei Prüfung so-wohl von der einen als auch von der anderen Seite)

REI ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während deralle Kriterien (Tragfähigkeit, Raumabschlussund Wärmedämmung) erfüllt werden, z. B.REI 30

RE ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdie Kriterien Tragfähigkeit und Raumab-schluss erfüllt werden

R ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdas Kriterium Tragfähigkeit erfüllt wird

EI ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdie Kriterien Raumabschluss und Wärme-dämmung erfüllt werden

E ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdas Kriterium Raumabschluss erfüllt wird

5 Holzbauweise

120 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!Die besten Einfamilien-häuser aus Holz

ISBN 978-3-7667-1698-9

UH-K05-119-133 04.01.11 09:28 Seite 120

Page 123: Unser Haus 2011

Brandwiderstandsdauer/Bauteildicke (cm)

Abbrand von Holz

Sollen die Balken einer Holzdecke oder die Sparreneines Dachstuhls aus gestalterischen Gründen sicht-bar bleiben, muss deren erforderlicher Querschnittauf jeder Seite, die vom Feuer angegriffen werdenkann, vergrößert werden. Damit verlängert sich derAbbrand, der während der vorgeschriebenen Brand-

widerstandsdauer zu erwarten ist. Die genauen Be-rechnungen dafür überlassen Sie bitte einem Zim-mermann oder Statiker.

Der Abbrand beträgt für:

Schutz gegen Außenlärm

Die am häufigsten kritisierten Schwachpunkte derHolzbauweise sind der zu geringe Luftschallschutzbei Wandkonstruktionen (Mindestschallschutz 38dB) und der zu geringe Trittschallschutz bei Decken-konstruktionen (bewerteter Trittschallpegel maximal48 dB).

Je höher der Dauerschallpegel außen bei Tag ist,desto besser sind Außenbauteile gegen Schall zudämmen. Der erforderliche Mindestschallschutz indB für Wohngebäude (das erforderliche, bewerteteSchalldämm-Maß) beträgt je nach Außenlärm:

Eine schalltechnische Verbesserung erreicht mandurch folgende Maßnahmen:● Doppelte Beplankung auf beiden Seiten● Vergrößerung des Abstandes● Entkoppeln von Holz- und Metallständern● Verwendung von Dämmstoffen mit einem

höheren spezifischen Strömungswiderstand● Entkoppeln der Platten

Holzart mm/min F 30 F 60Eiche 0,50 15 mm 30 mmFichte 0,65 20 mm 40 mmKiefer 0,75 23 mm 46 mmSpanplatte 0,80 24 mm 48 mmSperrholz 0,80 24 mm 48 mmHolzfaser 2,00 60 mm 120 mm

Außenlärm in dB

Bauteil <60 61–65 66–70 >70

Außenbauteileinkl. Fenster 38 dB 38 dB 43 dB 48 dB

Trennwände 47 dB 52 dB 52 dB 52 dB

Fenster/Türen 33 dB 33 dB 38 dB 44 dB

Feuermauern 52 dB 52 dB 52 dB 52 dB

Decken/Wände 42 dB 47 dB 47 dB 47 dB

Bauteil F 30 F 60 F 90 Holzbalken 12x20 cm 20x32 cm ---Holzschalung 4,0 cm --- --- Eichenstufen 5,0 cm --- --- EPV – Platte 3,5 cm 5,0 cm --- GKF 15 1,5 cm 3,0 cm 4,5 cm Gipsfaserplatte 1,0 cm 2,0 cm 3,0 cm

5Holzbauweise

www.unserhaus.at 121

Schützen Sie den Wohnbereich und die tragende Holzkonstruktion mit

mineralischen Baustoffen.

Verlegen Sie die Elektrik immer zwischen zwei Brandschutzplatten

Grafik: Knauf Insulation

Die Grafik zeigt, dass innen zwei Gipskarton- oderGipsfaserplatten im Abstand von ca. 5 cm verlegtwerden. Der Hohlraum wird mit nicht brennbarerMineralwolle ausgefüllt. Wenn es zu einem elek-trischen Defekt kommt, dann ist man sowohl zumWohnraum, als auch zur tragenden Konstruktiongeschützt. Außerdem wird die Dampfbremse nichtpermanent durchbrochen.

UH-K05-119-133 04.01.11 09:28 Seite 121

Page 124: Unser Haus 2011

Beispiele für das Schall-Dämm-Maß Rw

Schutz gegen Trittschall

Beim Begehen von Decken und Stiegen wird derBauteil in Schwingungen versetzt. Dadurch werdenLuftteilchen im Nachbarraum zum Schwingen ge-bracht und Luftschall erzeugt.

Die Fähigkeit eines Bauteils, diese Übertragung zuverhindern, nennt man Trittschallschutz.

Ein Maß für den Trittschall ist der Schalldruckpegelim zu schützenden Raum, der auch als erreichbarerStandardtrittschallpegel (dB) bezeichnet wird.

Ein gehobener Trittschallschutz ist ab 48 dB und einerhöhter Trittschallschutz ab 43 dB gegeben.

Folgende Maßnahmen sind zur Erreichung eineswirksamen Trittschallschutzes erforderlich:● Erhöhung der Masse durch Betonplatten oder

Sandschüttung (Statik prüfen!)● Hohlraumdämmung und doppelte Beplankung● Wabensystem mit Mineralsplittfüllung● Verlegung einer Trittschalldämmplatte unter dem

Trockenestrich● Lückenlose Verlegung von Winkelrandstreifen● Abgehängte Deckensysteme● Kombination aus mehreren Maßnahmen

Sommerlicher Überwärmungsschutz

Aus Gründen der Energieeinsparung ist die Vermei-dung bzw. Begrenzung mechanischer Kühlung durchbaulichen sommerlichen Überwärmungsschutz not-wendig. Sommerlicher Überwärmungsschutz ist einebedeutende Größe für die ● Gesamtenergieeffizienz eines Hauses● Behaglichkeit und Wohlbefinden im Haus

Signifikante Faktoren, die den sommerlichen Über-wärmungsschutz beeinflussen:● Wirksame Speichermasse (abhängig von Pla-

nung)● Beschattung (abhängig von Planung und Nut-

zung)● Lüftung, insbesondere in der Nacht (abhängig

von Planung, Nutzung und Standort)

Baulicher Holzschutz ohne Chemie

Der wesentliche Unterschied zwischen der Massiv-und der Holzbauweise liegt in der Lösung derFeuchtigkeitsproblematik. Während bei der Massiv-bauweise nach dem Austrocknen der Baufeuchtekeine Probleme mehr bestehen, wenn durch ein di-ckes Wärmedämm-Verbundsystem der Taupunktweit draußen im Dämmstoff liegt, befindet sich die-ser bei den gängigsten Holzbauweisen in der tra-genden Konstruktion.

Beim baulichen Holzschutz sind folgende zwei Re-geln zu befolgen:● Konstruktiver Insektenschutz● Dauerhaft trockenes Holz

Bauteil dB

Zimmertüre 20 Dichte Holzschalung 30 mm 25 Holzspanplatte 19 mm 262-Scheiben-Wärmeschutzverglasung 34 Holzständerwand 1 x 12,5 mm GKF 38 Holzständerwand, mit magnesitgebundenen Holzwolleplatten und Gipsfaserplatten beplankt > 60

Unser Tipp!Bei der Holzbauweise, insbesondere beim Dach-geschoßausbau, muss man unbedingt auf densommerlichen Überwärmungsschutz achten.

Verputzte magnesitgebundene Holzwolleplatten(„Heraklith-Platten“) sind neben guter Wärme-dämmung empfehlenswert, um die speicher-wirksame Masse bei der Holzkonstruktion zuverbessern. Dadurch ist es im Sommer ange-

nehm kühl und im Winter sehr behaglich.

5 Holzbauweise

122 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!Holzschutz ohne Gift

ISBN 3-922964-12-5

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Page 125: Unser Haus 2011

Konstruktiver Insektenschutz

Holz ist allseitig insektenundurchlässig abzudecken,oder es muss von drei Seiten zugänglich und kon-trollierbar bleiben

Dauerhaft trockenes Holz

Damit Holz als organischer Werkstoff im Laufe derJahre auch ohne chemischen Holzschutz nicht ver-rotten kann, muss einerseits verhindert werden,dass Luftfeuchtigkeit aus dem Wohnraum in dieBauteile eindringen, und andererseits eine unbeab-sichtigt eingedrungene Feuchtigkeit so rasch wiemöglich wieder ungehindert nach Außen austrock-nen kann.

Zu beachten ist daher: ● Luft- und winddichte Konstruktion● Dampfdiffusionsoffen nach außen● Abstimmung der Dampfbremse mit der Wind-

schutz- und Schalungsbahn● Holzfeuchte beim Einbau● Keine hygroskopischen Dämmstoffe

Luft- und winddichte Konstruktion

Der beste Dämmwert wird zunichte gemacht, wenndie Gebäudehülle nicht winddicht ist. Die TU Wienhat ermittelt, das ein rechnerischer U-Wert von z. B.0,2 W/(m2K) sich um mehr als das Zehnfache ver-schlechtert, wenn der Wind von außen in die Gebäu-dehülle eindringen kann.

Dampfdiffusionsoffen nach außen.

Es besteht die Gefahr von Bauschäden durch Kon-densation der Luftfeuchtigkeit in der Konstruktion,wenn diese von der Raumseite her in die Konstrukti-on eindringen kann. Das Passivhaus Institut inDarmstadt hat ermittelt, dass durch eine Fuge voneinem Millimeter Breite und einem Meter Länge 350Gramm Wasser pro Tag eindringen und im Winterkondensieren.

Jeder Stoff bietet dem Durchgang von Feuchte indampfförmiger Form (Luftfeuchtigkeit) einen be-stimmten Widerstand, der als m-Wert bezeichnetwird. Der m-Wert gibt an, wie viel mal mehr Wider-stand ein Material dem Feuchtigkeitstransport indampfförmiger Form entgegensetzt als Luft.

Die Tabelle am Ende des Kapitels Planung bietet ei-nen Überblick über die m-Werte einiger wichtigerBaustoffe. Sie zeigt, dass die Spannweite vondampfdicht bis vollkommen dampfdiffusionsoffenreicht. Damit eine eingeschlossene Baufeuchterasch austrocknen kann ist es sehr wichtig, dass derWasserdampfdiffusionswiderstand von Bauteilennach außen immer geringer wird. (Wasserdampfdif-fusionsoffen nach außen bauen)

Der m-Wert alleine sagt jedoch nichts aus. Entschei-dend für den Diffusionswiderstand eines Bauteils istauch seine Dicke d in Meter. Beide Werte miteinan-der multipliziert (m x d) ergeben jene Luftschicht inMeter, die denselben Widerstand wie der Bauteilbietet. Diese Luftschicht wird als wasserdampfdiffu-sionsäquivalente Luftschicht oder als sd-Wert be-zeichnet.

Zwei Beispiele:

Diffusionsoffene Wind- und Schalungsbahn

Dicke = 0,2 mm (0,0002 m)m-Wert = 100sd-Wert = 0,0002 m x 100 = 0,02 m = 2 cm

Die dampfdiffusionsoffene Wind- und Schalungs-bahn bietet einer Feuchtigkeit in dampfförmigerForm nur soviel Widerstand wie eine 2 cm dickeLuftschicht. Die Austrocknungskapazität beträgt30.000 g/m2.a

Dampfbremse

Dicke = 0,2 mm (0,0002 m)m-Wert = 100.000sd-Wert = 0,0002 m x 100.000 = 20,0 m

Die relativ dampfdichte Dampfbremse bietet einerFeuchtigkeit in dampfförmiger Form soviel Wider-stand wie eine 20 m dicke Luftschicht. Die Aus-trocknungskapazität beträgt 30 g/m2.a

Unser Tipp!Dampfbremse, Wind- und Schalungsbahn

unbedingt sorgfältig verkleben.

5Holzbauweise

www.unserhaus.at 123

UH-K05-119-133 04.01.11 09:28 Seite 123

Page 126: Unser Haus 2011

Dampfdiffusionsoffene Wind- undSchalungsbahn außen

Es gibt eine spezielle Wind- und Schalungsbahn miteinem monolithischen Film, die Wind und Wasservon außen abwehrt, Feuchtigkeit in dampfförmigerForm von innen jedoch durchlässt.

Das Kernstück der 3-lagigen Bahn bildet der pro-duktmittig angeordnete monolithische TPEE Film(thermoplastischer Polyether Ester Elastomer Film),der eine ganze Reihe hervorragender Eigenschaftenbesitzt. Ein monolithischer Film besitzt eine uniformeStruktur ohne Löcher, Poren oder Mikroporen.

Grafik: Novoflor

Wie aus der Grafik ersichtlich ist, wird auf der Seitemit der höheren Luftfeuchtigkeit Wasserdampfdurch den hygroskopischen Film absorbiert. Die ab-sorbierte Feuchtigkeit diffundiert dann durch das hy-groskopische Material durch und wird auf der Seiteder niedrigeren Luftfeuchtigkeit wieder abgegeben.

Im Baubereich findet man jedoch auch Produkte, diekleinste Poren oder Perforationen aufweisen, die füreine Vollsparrendämmung daher weniger zu emp-fehlen sind, da sie nicht so wasserdicht sind als mo-nolithische Filme.

Mikroporöse/mikroperforierte Dachbahnen

Die Funktionsweise einer perforierten oder mikropo-rösen Bahn unterscheidet sich von derjenigen einesmonolithischen Filmes.

Grafik: Novoflor

Wie aus der Grafik ersichtlich ist, erlauben Löcheroder Poren den physischen Transport von Wasser-dampfmolekülen durch die Bahn. Bei einer sehr gro-ßen Mikroperforation kommt noch die kapillareSaugwirkung dazu, wenn mikroperforierte Bahnenauf der Holzschalung oder auf dem Dämmstoff auf-liegen. In diesem Fall werden literweise Wasser proJahr angesaugt, sodass die Konstruktion innerhalbkurzer Zeit durch und durch nass ist.

Abstimmung der Dampfbremse mitder Windschutz- und Schalungsbahn

Bei Außenbauteilen in der Holzbauweise ist dieraumseitige Dampfbremse auf die Windschutz- undSchalungsbahn sowie auf andere, außen liegendeBauschichten, wie zum Beispiel eine Holzschalung,abzustimmen.

Die Kurve zeigt, bei welcher Kombination an sd-Werten von außen zu innen es zu keinem Kondensat

Unser Tipp!Dampfbremse innen sollte luftdicht montiert

werden und darf nicht durch Installationendurchbrochen werden

Windschutz- und Schalungsbahn außenmuss sehr dampfdiffusionsoffen sein und

winddicht verklebt werden

5 Holzbauweise

124 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!Praxis Holzfassaden

ISBN 978-3-936896-44-2

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Page 127: Unser Haus 2011

5Holzbauweise

www.unserhaus.at 125

kommt. Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls vonder TU Braunschweig ermittelt.

Grafik: TU Braunschweig

Beispiel:

Beträgt der sd-Wert für eine Schalungsbahn undHolzschalung zusammen 2,0 m, so muss der sd-Wert für die Dampfbremse mindestens 25 m betra-gen, wenn kein Kondensat in der Konstruktion anfal-len soll („WT = 0“ Linie).

Holzfeuchte beim Einbau

Damit Holzkonstruktionen nicht zu stark schwinden,wenn sie auf die Ausgleichsfeuchte von ca. 9% aus-trocknen, verbauen gute Zimmerer heute nur mehrKonstruktionsvollholz mit etwa 12% Feuchtigkeits-gehalt.

Keine hygroskopischen Dämmstoffe

Die DIN 68.800 Teil 2 sagt, dass mit einem Prüf-zeugnis, das den trockenen Einbau in vorgefertigteAußenbauteile regelt, auch hygroskopische Dämm-stoffe eingebaut werden dürfen.

Mittlerer U-Wert

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass bei Bau-teilen, die aus inhomogenen Schichten bestehen,der mittlere U-Wert ermittelt werden muss. Leidergibt es immer noch „schwarze Schafe“

unter den Herstellern, die entgegen den Richtliniendes Österreichischen Fertighausverbandes in ihrenProspekten den U-Wert nur in der Dämmstoffebeneangeben.

Eine Verbesserung stellen Konstruktionen dar, dieanstelle von massiven Holzriegeln I-Träger aus Holzeinsetzen, da die Wärmebrücke durch die nur 10 bis13 mm dicken Holzstege stark reduziert wird.

Grafik: Knauf Insulation

Unser Tipp!Lassen Sie sich vom Zimmerer oder vom

Fertighaushersteller bestätigen, dass die Wand-,Decken- und Dachelemente bei Ihrem Holzhausaus Konstruktionsvollholz gefertigt werden!

Unser Tipp!Fragen Sie bei der Holzriegelbauweise daher

immer nach dem mittleren U-Wert!

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Page 128: Unser Haus 2011

5 Holzbauweise

126 www.unserhaus.at

HOLZBAUWEISENHolz zeichnet sich besonders durch hohe Festigkeitund Tragkraft bei vergleichsweise geringem Eigen-gewicht aus. Im Wesentlichen unterscheidet man imHolzbau zwei Richtungen: die stabförmige Bauwei-se, bei der mit vertikalen, horizontalen und diagona-len »Stäben« ein konstruktives System geschaffenwird, das dann beplankt bzw. ausgefacht wird, unddie plattenförmige Bauweise, bei der Holz flächig alstragende Decke, Boden und Wand zum Einsatzkommt. Erstere beinhaltet die Rahmenkonstruktionund die Skelettkonstruktion, Zweitere die Massiv-holzkonstruktion. Alle diese Konstruktionsarten, mitAusnahme der Block- und der Rippenbauweise, er-lauben einen hohen Vorfertigungsgrad, welcher dieschnelle, weitgehend trockene und unkomplizierteErrichtung eines Gebäudes ermöglicht.

Infos dazu finden Sie auch unter www.proholz.at

Holzrahmenbauweise

Die Rahmenbauweise hat sich in Nordamerika undspäter in Skandinavien zu einem wirtschaftlichenSystem entwickelt. Im Gegensatz zur Skelettbauwei-se sind bei der Rahmenbauweise tragende undRaum abschließende Teile nicht getrennt.

Ein feingliedriges Traggerippe wird auf der Baustelleerrichtet und beidseitig beplankt. So entsteht einhoch belastbares und formstabiles Bauwerk, daskeine zusätzlichen Aussteifungen benötigt.

Die stumpf gestoßenen Hölzer und Beplankungenwerden mit Nägeln, Klammern und Schrauben ver-bunden. Die Tragkonstruktion wird dann im Ausbauvollständig verkleidet.

Beim mehrgeschoßigen Wohnbau werden stock-werkshohe Wände errichtet, wobei die Decke einesGeschoßes als Montageebene für das nächste Ge-schoß dient („platform-frame“).

I-Träger aus Holz

Anstelle von Vollholzrippen können auch I-Trägereingesetzt werden. Diese bestehen aus Ober- undUntergurt, die mit einem dünnen Steg unter Verwen-dung einer wasserresistenten Verleimung zu einemI-Träger zusammengefügt werden.

Die Vorteile der I-Träger sind:● Der Holzsteg ist nur ca. 9,5 bis 11 mm dick● Kleine Wärmebrücke, besserer Um-Wert● Für dicke Dämmstärken gut geeignet● I-Träger sind bis 406 mm Höhe erhältlich● Hohe Festigkeit durch die Bauhöhe● Gurte aus hochwertigem Furnierschichtholz● Die Träger sind leicht, daher schnell verlegt● Das Holz weist eine niedrige Feuchte auf● Keine Verformungen oder Verdrehungen● Keine Risse oder Unebenheiten in der Fassade ● Kein Quietschen, Knarren und Schwingen

Foto: Kaufmann

Wand, Decke und Dach aus I-Trägern

Die Abbildung zeigt den Einsatz der I-Träger inWand, Decke und Dach.

Foto: Kaufmann

UH-K05-119-133 04.01.11 09:28 Seite 126

Page 129: Unser Haus 2011

Zu beachten sind:● Träger werden erst durch eine beidseitige Be-

plankung oder Verstärkung der Stege stabil● Auf eine fachgerechte Nagelung ist zu achten● Schwelle muss vor Feuchtigkeit geschützt wer-

den● Die maximal zulässige Holzfeuchte beträgt ge-

mäß ÖNORM 18%● Mindestdachneigung zur Entwässerung >2°● Bei einer Neigung >9°: Erhöhtes Eigengewicht

berücksichtigen● Träger müssen bei Satteldächern am Firstpunkt

auf einer Pfette oder Wand aufliegen● Bei Dachneigungen über 25° können auch die

Windkräfte maßgebend werden● Seitliche Befestigung als Auflager einer Decke ist

nicht zulässig

Holzskelettbauweise

Bei der Skelettbauweise wird eine stabförmige Trag-konstruktion unter Verwendung nichttragender,raumabschließender Elemente errichtet, wodurch ei-ne große Variabilität in der Grundriss- und Fassa-dengestaltung möglich ist. Lasten werden überTragstützen aus Voll- oder Brettschichtholz abgelei-tet, die Gebäudeaussteifung erfolgt über einzelnediagonale Streben in der Tragwerksebene oderdurch die nichttragenden Wände, die – ebenso wiedie Geschossdecken – vom Holzskelett konstruktivunabhängig sind. Zwischen Tragstruktur und Wär-medämmung gibt es eine deutliche Trennung. Diebekannteste historische Form der Skelettbauweiseist das Fachwerkhaus und obwohl der moderneSkelettbau den heutigen Anforderungen an Wirt-schaftlichkeit und Gestaltungsfreiheit absolut ent-spricht, kommen nach wie vor auch klassische Holz-verbindungen zum Einsatz.

Das Blockhaus

Blockhäuser haben eine alte Tradition. Auf den Al-men kann man noch heute bis zu 400 Jahre alteBlockhäuser finden. Die Holzblöcke wurden dabeifrüher aus ganzen Holzstämmen herausgehauen.Die moderne Blockhausbauweise wird heute jedochüberwiegend mehrschichtig ausgeführt, und dieWärmedämmung sollte aus bauphysikalischenGründen unbedingt außen erfolgen.

Grafik: Knauf Insulation

Dabei wirkt der Holzblock innen als speicherwirksa-me Masse, als Dampfbremse und weist einen aus-reichenden Brandschutz auf. Der Dämmstoff liegtaußen und ist durch eine hinterlüftete Außenverklei-dung geschützt. Für eine lange Lebensdauer istauch beim Blockhaus der bauliche Holzschutz unbe-dingt zu empfehlen:

● Feuchtigkeit (in flüssiger Form) muss jederzeitaustrocknen können

● Direkte Bewitterung vom Holz durch einen gro-ßen Dachvorsprung (70° vom Fußpunkt) fernhal-ten

● Ausreichend hohe Sockelausführung, um Spritz-wasser fernzuhalten

● Resistente Holzarten, z.B. splintfreie Lärche fürSchwelle und Blockschalung verwenden

● Durch getrocknetes Holz ist die Rissbildung ge-ringer

5Holzbauweise

www.unserhaus.at 127

Unsere Buchtipps!HolzrahmenbauBewährtes Hausbau-System

ISBN 978-3-87104-139-6

UH-K05-119-133 04.01.11 09:28 Seite 127

Page 130: Unser Haus 2011

Wichtige Punkte beim Blockhaus

Für das Blockhaus werden fast ausnahmslos Nadel-hölzer, vor allem Fichte, Kiefer und Lärche verwen-det. Das Holz muss den Gütebestimmungen für Bau-holz entsprechen und darf zum Zeitpunkt des Ein-baues eine durchschnittliche Holzfeuchtigkeit von18% der Masse nicht überschreiten.

Sorgfältig ausgesuchtes trockenes Bauholz ist füreine standfeste Konstruktion Voraussetzung.

Um das Schwinden der Blockhausbalken gering zuhalten bzw. zu verhindern, wird heute vermehrtkammergetrocknetes Holz mit einer Holzfeuchtigkeitunter 15% (lufttrocken) verwendet.

Das Blockhaus muss lange vor Baubeginn gemein-sam mit dem Hersteller geplant werden.

Auch beim Blockhaus gibt es die Wahl zwischen derAusführung: Schlüsselfertig, Ausbauhaus und Roh-bauhaus.

Blockhausmontage

Blockhäuser zählen nicht zu den Fertighäusern, dadie Blöcke einzeln zur Baustelle angeliefert werden.Der Zusammenbau, der auch im Selbstbau möglichist, erfolgt aufgrund der Nummerierung der Teileproblemlos.

Da sich die massiven Holzblöcke mit der Zeit nochsetzen, werden Fenster und Türen in einem speziel-len Einbaustock montiert. Die Balken haben so dieMöglichkeit, sich bis zu 5 cm zu setzen, ohne dass

es dadurch zum Klemmen oder gar zum Bruch vonFenstern und Türen kommt.

Der Dachausbau sollte ebenfalls nur als dampfdiffu-sionsoffene Vollsparrendämmung ausgeführt wer-den.

Auch wenn die ca. 10 bis 14 cm dicke Blockwandinnen liegt und außen nur eine 24 mm Blockscha-lung montiert wird, unterscheidet sich dieses Block-haus rein optisch kaum von traditionellen Bauwei-sen. Die Blöcke werden so wie bei den alten tradi-tionellen Blockhäusern an den Hauskanten überKreuz verlegt. Die massive Schalung vermittelt denEindruck, dass die massiven Holzblöcke außen lie-gen würden.

Massivholz-Bauweise

Der Blockholzbau zählt bereits zur Massivholzbau-weise. Moderne Fertigungstechnologien ermögli-chen jedoch seit mehreren Jahren die Erzeugunggroßflächiger Holzplatten verschiedenster Stärke mithöchster Form- und Dimensionsstabilität. Im Gegen-satz zur ursprünglichen Blockbauweise zeichnetsich die moderne Massivholzbauweise durch dieVerwendung großformatiger, plattenförmiger Voll-holzelemente aus. Im Bereich von Wänden und De-cken werden dafür vor allem Brettsperrholztafeln(kreuzweise übereinander verleimte oder gedübelteBretter) verwendet, die lastabtragend sind. Bei De-cken kommen weiters Brettstapelelemente (hoch-kant dicht an dicht stehende Bretter, die miteinandervernagelt, verleimt oder verdübelt sind) zum Einsatz.Die Vorteile der Massivbauweise liegen vor allem inder ganzjährigen Einsatzmöglichkeit am Bau, in derhohen Sichtqualität der Oberflächen, im gutenBrandwiderstand und in der Homogenität der Wand-bzw. Deckenaufbauten.

Kreuzlagenholz

Kreuzlagenholz, oder Brettsperrholz, ist ein Bausatz-System aus kreuzweise verleimten massiven Fich-tenholzlamellen. Das Bauen mit Brettsperrholz bieteteine hohe Wärmespeicherfähigkeit und im Sommereinen idealen Hitzeschutz. Für die Produktion derKLH Massivholzplatte sollte ausschließlich technischgetrocknetes Holz mit einer Holzfeuchte von 12%(+/- 2%) verwendet werden. Zerstörender Schäd-

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lings-, Pilz- und Insektenbefall ist damit ausge-schlossen.

Eine unterbrechungsfreie Dämmung überzieht diegesamte Hülle, das heißt ein wärmebrückenfreierAufbau ist gegeben. In Verbindungen mit geeignetenAußenaufbauten werden beste Brand-, Schall- undWärmeschutzwerte erreicht. Durch die Großtafelfer-tigung können auch statische Herausforderungengemeistert werden.

Im Wand- und Dachbereich können problemlos allezugelassenen Wärmedämmsysteme eingesetzt wer-den. Neben Putzfassaden sind auch hinterlüfteteFassaden möglich. Als Deckenkonstruktion einge-setzt ist Brettsperrholz eine echte Alternative zu al-len gängigen Systemen. Darüber können sämtlicheüblichen Fußbodenaufbauten ausgeführt werden.Die Massivholzwand hat im Vergleich zur Riegel-wand einen dickeren Wandaufbau bei gleicherDämmeigenschaft und einen höheren Holzver-brauch.

Holz-Beton-Verbundsystem

Der Begriff Holzbetonverbund bezeichnet sowohl dieBauweise wie auch die durch diese Bauweise her-gestellten Tragglieder (Holz-Beton-Verbundträger).Holz-Beton-Verbundträger sind zusammengesetzteBauteile, bei denen ein Betonträger und ein Holzträ-ger über eine Verbindungsfuge zwecks Lastabtragsgekoppelt werden. Bei alten Objekten mit Holztram-und Dippelbaumdecken ist der Trittschallschutz sehrschlecht. Eine Maßnahme um den Trittschallschutzzu verbessern ist das Holz-Beton-Verbundsystem.

Als Erstes werden die Tramköpfe durch den Fach-mann (Zimmerer) überprüft. Das kann durch freile-gen oder mithilfe einer Bohrung und der Endoskopieerfolgen.

Wenn die Holzbalken in Ordnung sind, werden zumSchutz der Deckenuntersicht gegen die Beton-schlämme zwei Lagen PE-Baufolien auf die von derSchlackenschüttung befreite und gereinigte Holz-schalung verlegt.

Anschließend werden im Schnitt 15 hochfeste Spe-zialschrauben pro Quadratmeter in die Holzbalkengeschraubt. Die genaue Anzahl der Schrauben wirdaufgrund einer statischen Berechnung ermittelt.

Zum Schluss werden 6-8 cm Stahlfaserbeton aufge-bracht. Diese geringe Dicke genügt damit die volleTragkraft einer 16-20 cm starken Stahlbetondeckeerreicht wird.

Mit diesem System, das auch für den Neubau inte-ressant ist, wenn jemand eine Holzdeckenuntersichtim Wohnraumbereich haben will, werden folgendeVerbesserungsmaßnahmen erreicht:● Höhere Belastbarkeit der Decke● Verbesserung des Trittschallschutzes● Erhöhung der speicherwirksamen Masse

Holzdecken

Holzbalkendecke mit offener Untersicht

Auf die Holzbalken, die für F30 um 2 cm größer be-messen werden, als es die Statik erforderlich macht,wird eine 4 cm dicke Holzschalung verlegt. Auf die-

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ser folgt die Trittschalldämmung aus hoch verdichte-ter Mineralwolle und maximal im Abstand von 40 cmdie 5/8 cm Polsterhölzer.

Zwischen den Polsterhölzern wird ein leichter, nichtbelastbarer Dämmstoff (z.B. Filz) aufgebracht.

Quer auf die Polsterhölzer wird ein Blindboden undnoch ein weiterer Bodenbelag verlegt. Bei höheremBedarf an Wärmedämmung können höhere Polster-hölzer und mehr Dämmstoff verlegt werden.

Holzbalkendecke mit geschlossener Untersicht

Grafik: ProHolz

Dieser Aufbau ist schalltechnisch günstiger als dieHolzbalkendecke mit offener Untersicht, wenn Gips-faserplatten zweilagig mit einer eigenen Federschie-ne an den Holzbalken montiert werden.

Die doppelte Beplankung mit Gipsfaserplatten ergibtzusätzlich F60 als Brandwiderstandsdauer.

Der Hohlraum zwischen den Balken kann voll mitFilz ausgefüllt werden, wodurch sich eine besondersgute Wärmedämmung z. B. zum kalten, nicht ausge-bauten Dachgeschoß ergibt.

Der Trittschallschutz beträgt bei dieser Konstruktionsehr gute 48 dB, der Luftschallschutz 65 dB.

Dachstuhl

Der Dachstuhl ist der tragende Teil eines Daches,seine Tragkonstruktion. Beim hölzernen Dach ist erder gesamte Aufbau, der für das Tragen der Sparrennotwendig ist. Gebräuchliche Konstruktionen für denDachstuhl sind:

1. Sparrendach2. Kehlbalkendach3. Pfettendach4. Brettlbinder5. Pultdach6. Mansarddach7. Walmdach und Krüppelwalmdach

Welche Konstruktion gewählt wird, hängt insbeson-dere von der Hausbreite, die vom Dach zu überde-cken ist ab.

Sparrendach bis 7,5 m Spannweite

Das Tragwerk besteht aus einer paarweise angeord-neten Reihe von Balken (Sparren), die gegeneinan-der geneigt und am First gelenkig miteinander ver-bunden sind. Die Sparren übernehmen als Träger dieDachlasten und leiten diese Kräfte über frei drehba-re, aber unverschiebbare Fußpunkte (Auflager) in dietragenden Teile des Gebäudes ein. Damit die Durch-biegung nicht zu groß wird, darf die freie Sparren-länge maximal 4,5 m betragen. Sparrendächer eig-nen sich daher für eine maximale Gebäudebreitevon 7,5 m.

Ist das Gebäude breiter, werden die Sparren zu lang.Diese müssen dann durch Kehlbalken oder Pfettenunterstützt werden. Damit beim Dachausbau 30 cmWärmedämmstoff leichter untergebracht werdenkann, sind beim Neubau 20 cm hohe Sparren zuempfehlen.

Kehlbalkendach bis 13 m Spannweite

Zwei jeweils gegenüberliegende Sparren werdenüber horizontale Riegel, den Kehlbalken, miteinanderverbunden. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dassder Dachraum frei von Stützen ist, die Decke in derMitte nicht belastet wird und ein freier Dachraumentsteht. Für einen Dachausbau sollten die Kehlbal-ken mindestens 2,8 m über der Decke liegen, damitnach Herstellung des Fußbodens und der Beplan-kung der Decke eine lichte Raumhöhe von 2,6 mverbleibt.

Die maximale Länge der Sparren kann beim Kehl-balkendach 8,0 m betragen. Kehlbalkendächer eig-nen sich daher für eine maximale Gebäudebreitevon 13,0 m.

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Die größte Beanspruchung der Sparren tritt beimKehlbalkenanschluss auf. Daher dürfen die Sparrenin diesem Bereich nicht geschwächt werden. Außer-dem müssen die Kehlbalken so stark ausgeführtwerden, dass sie nicht knicken.

Pfettendach bis 14,5 m Spannweite

Werden die Sparren durch mehrere Träger unter-stützt, spricht man vom Pfettendach. Diese Kon-struktion erlaubt durch die vertikale Unterstützunggrößere Spannweiten. Die Pfetten können entwederdirekt auf Mauern aufgelegt, oder über Stuhlsäulenauf der Decke so abgestützt werden, dass die Las-ten möglichst direkt in Deckenauflager eingeleitetwerden. Die Abstände der Stützen können so ge-wählt werden, dass die Nutzung der Räume nichtbehindert wird.

Bei einer Länge der Sparren von mehr als 7,0 m istein dreifach stehender Stuhl erforderlich. Wird diedritte Stuhlsäule als abgesprengte Mittelsäule aus-geführt, ist der Dachraum besser nutzbar.

Die maximale Länge der Sparren beträgt 9,0 m.Pfettendächer eignen sich für eine maximale Gebäu-debreite von 14,5 m.

Brettlbinder (Pfostenbinder)

Beim Brettlbinder handelt es sich um einen frei tra-genden Binder von 7,5 bis 15 m Spannweite. DiesesTragwerk kommt insbesondere dort zum Einsatz, woeine Belastung der darunter liegenden Rohdeckenicht möglich ist bzw. eine Befestigung der Unter-sicht direkt an den Untergurten seitens der Baube-hörde zugelassen wird. Die Holzverbindungen wer-den ausschließlich als Nagelverbindungen ausge-führt, wobei insbesondere der Knoten an der Traufeeine umfangreiche Versteifung mit Brettern erfährt.

Besonders bei Befestigung einer Untersicht ist essehr zu empfehlen, die Untergurte als Pfosten (Pfos-tenbinder) auszuführen. Damit wird eine einwand-freie Nagelung der Untersicht und Wärmedämmungsichergestellt. Brettlbinder eignen sich für eine ma-ximale Gebäudebreite von 15,0 m.

Pultdach

Pultdächer sind einseitig geneigte Sparrendächer,die früher nur bei kleinen Gebäuden eingesetzt undan größere Bauten angelehnt wurden. Heute werdenPultdächer in der Solararchitektur eingesetzt undmit Sonnenkollektoren oder Photovoltaikelementenausgerüstet. Vor allem die Photovoltaikelementekönnen auch anstatt einer Dachdeckung in dasDach integriert werden. Die Pultdächer haben denVorteil der vollen Nutzung der mit ca. 20° sehr flacheinstrahlenden Sonne im Winter, während im Som-mer die mit ca. 65° sehr steil einfallende Sonnedurch einen großen Überhang abgeschattet wird.Außerdem wird das Haus durch das Pultdach im

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Sparrendach Kehlbalkendach Pfettendach Brettlbinder

Grafik: Unser Haus

Grafik: Unser Haus

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Norden niedriger und damit werden die Wärmever-luste kleiner.

Zur Reduktion von Wärmebrücken werden beimPassivhaus anstelle von massiven Leimbindern biszu 50 cm hohe I-Träger aus Holz verlegt und mitDämmstoff voll gedämmt (U-Wert 0,1 W/m2K).

Mansardendach

Einige Jahre lang hat diese Dachform auch denBaustil in Österreich bei Ein- und Zweifamilienhäu-sern stark geprägt, weil die steilen Wände nur einensehr geringen Raumverlust verursachen.

Eigentlich besteht das Mansardendach aus zwei Dä-chern - dem eigentlichen Dach und der aufgesetztenMansarde. Diese nach dem französischen Baumeis-ter „Mansard“ benannte Dachform ist sehr oft beihistorischen Gebäuden anzutreffen. Schwachpunktebei dieser Dachform sind der Knick im Dach und derSparrenfuß, da hier leicht Schäden entstehen kön-nen.

Walmdach und Krüppelwalmdach

Das Walmdach zeichnet sich dadurch aus, dass dasDach durch seine Form in jeder Richtung besondersfest ausgesteift wird. Bei der Ausführung als Pfet-tendach, der einfachsten und wirtschaftlichstenForm des Walmdaches, werden die Mittelpfetten alsPfettenkranz in einer konstanten Höhe auf allen vierSeiten herumgeführt. Besonderes Augenmerk wirdder Zimmermann beim Walmdach der Beanspru-chung der Gratsparren (Schifter) widmen.

Eine häufig anzutreffende Form ist das Krüppel-walmdach, bei der die beiden Walmflächen nur sehrklein angedeutet sind.

Wenn der Dachstuhl hergestellt wurde, folgt derweitere Dachaufbau von außen. Dieser richtet sich

in erster Linie nach dem gewählten Bedachungsma-terial.

Unterdach für belastbare Dachdeckung

Wird eine belastbare Dachdeckung wie zum Beispielein Tondachziegel gewählt, so wird zur Stabilisie-rung der Sparren zuerst eine Holzschalung querüber die Sparren verlegt. Damit der Dachaufbaunach außen besonders dampfdiffusionsoffen, imVolksmund „atmungsaktiv“ wird, sollte die Rausch-alung unbedingt mit 10 bis 12 mm breiten Fugenund nicht dicht gestoßen verlegt werden!

Auf der Rauschalung darf nur mehr eine hochfeste,dampfdiffusionsoffene und regenwasserdichteSchalungsbahn verlegt und dauerhaft winddicht ver-klebt werden. Der sd-Wert für die Schalung undSchalungsbahn zusammen beträgt in diesem Fallnur 0,2 m und die Austrocknungskapazität drei Literpro Quadratmeter und Jahr. Das ist eine Vorausset-zung für den baulichen Holzschutz ohne Chemie.

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Mansardendach Zeltdach Walmdach Krüppelwalmdach

Grafik: Bmstr. Ing. Schleining

Grafik: Unser Haus

1. Mauerwerk2. Fußpfette3. Sparren4. Holzschalung5. Schalungsbahn6. Fugen7. Konterlattung8. Ziegellattung9. Dachdeckung

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Unterdach für nicht belastbare Deckung

Wird hingegen ein nicht belastbares Dachmaterialwie z.B. ein Blech gewählt, dann ist ein anderer Auf-bau erforderlich. In diesem Fall muss zuerst diehochfeste, dampfdiffusionsoffene und regendichteSchalungsbahn über die Sparren und den Dämm-stoff als Unterspannbahn verlegt und bei den Stößenund Durchbrüchen dauerhaft winddicht verklebtwerden.

Erst dann werden die entsprechend hohen Konter-latten und die 24 mm dicke Holzschalung montiert.In diesem Fall wird die Holzschalung ohne Fugen,quer über die Konterlatten verlegt.

Zur Verbesserung des Schallschutzes empfiehlt essich unter den Blechen eine bituminöse Vordeck-bahn zu verlegen, die in diesem Fall dampfdicht seinkann. Auch der Einbau von Magnesit gebundenenHolzwolleplatten (Heraklith-Platten) auf der Raumin-nenseite zur Vermeidung der sommerlichen Über-wärmung verbessert den Schallschutz.

Achtung bei Titanzink:

Unter Blechen aus Titanzink darf keine bituminöseSchalungsbahn verlegt werden, da es ansonsten in-nerhalb kürzester Zeit zu Lochfraß im Blech kommt.

Hinterlüftung gemäß ÖNORM B 7215

Unabhängig von der Dachdeckung müssen je nachDachneigung und Länge der Sparren eine entspre-chend hohe Hinterlüftung der Dachhaut sowie be-stimmte Mindestquerschnitte für Zuluft und Abluftvorgesehen werden, damit ein Luftstrom für folgen-de Funktionen wirksam wird:● Ziegellatten, die durch Schlagregen, Flugschnee,

Kondensat usw. nass geworden sind, müssenwieder austrocknen.

● Ein Hitzestau, der unter der Dachhaut entsteht,muss durch den Luftstrom abgeführt werden.

● Wärme aus dem Wohnraumbereich darf nicht zuSchneeabrutschungen bzw. zur Eisbildung imTraufenbereich führen, damit es nicht zu einemRückstau von Schmelzwasser und in der Folgezu Nässeschäden im Dachausbau kommt.

● Bei Sturm muss es zu einem Druckausgleich un-ter der Dachdeckung kommen, damit diese nichtabgehoben wird.

5Holzbauweise

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Grafik: Unser Haus

1. Mauerwerk2. Fußpfette3. Sparren4. Schalungsbahn5. Konterlattung6. Holzschalung7. Vordeckbahn8. Dachdeckung

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Die Wärmedämmung zählt zu den wirksamstenund kostengünstigsten Maßnahmen, um beimNeubau Behaglichkeit zu erreichen oder bei derSanierung alte Baufehler zu beheben und ein Le-ben lang Heizkosten zu sparen. Sowohl beim Neu-bau als auch bei der Sanierung rechnet sich dasdicke Dämmen nachweislich innerhalb einer rela-tiv kurzen Zeit. Die oberste Geschoßdecke unddas Dach rechnen sich in drei bis vier Jahren, dieFassade und die Kellerdecke in sieben bis achtJahren sowie der Sockel in ca. 25 Jahren.

Dämmdicken, U-Werte, Dämmstoffe

Die Tabellen zeigen für verschiedene Bauteile die er-forderlichen Dämmstoffdicken für ein Niedrigener-giehaus (NEH) und ein Passivhaus (PH), die U-Werte,und die je nach Bauteil und Konstruktion geeignetenDämmstoffe.

Mindest-Dämmstoffdicken und U-Werte

Vom Lambda-Wert zum U-Wert

Ausgehend vom Lambda-Wert l (W/m.K), der von al-len Baustoffen im Labor laufend ermittelt wird, undsich auf einen Meter Baustoffdicke bezieht, berech-net man zuerst den Wärmedurchlasswiderstand (Rt–Wert, m2.K/W) der einzelnen Bauteilschichten, indemman die Dicke der einzelnen Bauteile in Meter durchdie dazugehörigen l-Werte dividiert und zum Schlussalle Ergebnisse zusammenzählt.

Beispiel:1) 1,5 cm KZ-(Kalk-Zement)-Putz innen:

l = 0,900 W/mK2) 38,0 cm porisierter Ziegel: l = 0,137 W/mK3) 12,5 cm WDV-System l = 0,040 W/mK

52,0 cm Gesamtdicke vom Mauerwerk

Berechnung:ad 1) 0,015 m/0,900 W/mK = 0,017 m2K/Wad 2) 0,380 m/0,137 W/mK = 2,774 m2K/Wad 3) 0,120 m/0,040 W/mK = 3,000 m2K/Wad 4) 0,005 m/0,700 W/mK = 0,007 m2K/WSumme Rt-Werte: = 5,798 m2K/W

„Unser Haus“ online:

Lambda-(l)- und My-(µ)-Werte finden Sie online un-ter: www.unserhaus.at/downloads

Wärmeübergangswiderstand

Rsi und Rse (m2K/W)

Bevor die Wärme in einen Bauteil eindringt oder die-sen verlässt, muss ein hauchdünner, am Bauteil ste-hender Luftfilm als Grenzschicht von der Wärmeüberwunden werden. Der Widerstand, den dieserLuftfilm der Wärme bietet, heißt Wärmeübergangs-widerstand. Dabei spielen die Luftbewegung sowiedie Beschaffenheit und Lage der Oberfläche desBauteils eine große Rolle.

Im Freien gibt es eine starke Luftbewegung, dahersind der Luftfilm und der Widerstand klein. Umge-kehrt herrscht im Raum meist Windstille, daher sindLuftfilm und Widerstand groß.

Der Rsi und Rse-Wert gemäß nachstehender Tabellewird der Summe der Rt-Werte hinzugerechnet.

Unser Tipp!Nur mit geeigneten, und kostengünstigen

Dämmstoffen, aber dafür sehr dick dämmen.Wärmedämmung bedeutet insbesondere eine

Anhebung der Behaglichkeit im Haus.

Bauteil Typ Dicken U-WerteKellerboden, Keller-wand, Fußboden EG

NEH 12 cm 0,30 W/m2KPH 30 cm 0,15 W/m2K

Mauerwerk aus 25er Ziegel

NEH 22 cm 0,15 W/m2KPH 34 cm 0,10 W/m2K

Mauerwerk aus 38er Ziegel

NEH 14 cm 0,15 W/m2KPH 26 cm 0,10 W/m2K

Wand in Holzriegelbauweise

NEH 30 cm 0,15 W/m2KPH 48 cm 0,10 W/m2K

Fußboden OG massiv 3,5 cm Trittschall!!!Dachausbau,obersteDecke mit Polsterholz

NEH 30 cm 0,15 W/m2KPH 44 cm 0,10 W/m2K

Oberste Decke, be-lastbar gedämmt

NEH 24 cm 0,15 W/m2KPH 38 cm 0,10 W/m2K

Terrasse über Wohn-raum, Durchfahrten

NEH 24 cm 0,15 W/m2KPH 38 cm 0,10 W/m2K

6 Wärmedämmung

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Wärmedämmung, Energiekennzahlen

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 137: Unser Haus 2011

Richtung des Wärmestromes

Aufwärts Horizontal AbwärtsRsi 0,10 0,13 0,17Rse 0,04 0,04 0,04

Beispiel:Rt-Wert = 5,798 m2K/WRsi + Rse-Wert = 0,170 m2K/WSumme Rt + Rsi + Rse = 5,968 m2K/W

Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert(W/m2K), früher k-Wert

Der U-Wert gibt an, welche Wärmeleistung pro Qua-dratmeter durch einen Bauteil hindurch geht, wenndie Temperaturdifferenz der Luft zwischen innen undaußen 1°C (Kelvin), beträgt.

Man erhält den U-Wert durch die Bildung des Kehr-wertes von der Summe Rt-Werte + Rsi+Rse.

Beispiel:

U = 1/RT = 1/(Rt + Rsi + Rse) = 1/5,968 = 0,168 W/m2K

Achtung: U-Werte können nicht addiert werden. Eskönnen nur die Kehrwerte (Rt-Werte) summiert wer-den.

Der mittlere U-Wert Um (W/m2K)

Bestehen Bauteile aus unterschiedlichen Materialienoder inhomogenen Schichten - wie z.B. Fenster, dieaus Glas und einem Rahmen bestehen, oder derDachausbau und der Holzbau, bei denen Dämmstoffzwischen den Sparren bzw. Holzriegeln Dämmstoffegeklemmt werden - so muss immer der mittlere U-Wert (Um) ermittelt werden!

6Wärmedämmung

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Bauteile DämmstoffeUnter der Fundamentplatte

Glasschaum-GranulatSchaumglas70/XPS hochbelastbar

Keller-/ErdgeschoßbodenBelastbarkeit mindestens500 kg/m2

EPS-W20, Europerl, Kork,Mineralwolle hoch belast-bar, Schaumglas, XPS

Garagenboden: AchtungSchubkräfte

EPS-W30, PUR, Schaumglas, XPS

Zwischendecken: Trittschallschutz undleichte Dämmung untereiner Fußbodenheizung

EPS-T650-PLUS (verb.Wärmedämmfähigk.):

650 kg/m2

EPS-T1000: 1.000 kg/m2

MW-T leicht: 500 kg/m2

MW-T schwer: 650 kg/m2

MW-T hoch bel.1.000 kg/m2

Oberste Geschoßdecke:Belastbarkeit mindestens300 kg m2

EPS-W15, Europerl, Kork,Mineralwolle schwer, PUR,Schaumglas

Polsterholzboden:Nicht belastbare Däm-mung zwischen tragen-den Hölzern, Abstandmaximal 40 cm

Filze aus Flachs, Hanf, Mineralwolle, Schafwolle,Schüttmaterialien wie Europerl, Korkschrot, Einblaszellulose

Bauteile DämmstoffeKellerwand außen:Perimeterdämmungmuss Erddruck und Nässe standhalten

Glasschaum-Granulat undEPS-P Automatenplattensind nur dann geeignet,wenn kein drückendesWasser vorhanden ist,sonst XPS oder Schaumglas

Fassade und Unterseitevon Durchfahrten

EPS-F, Kork, Mineralschaum, Mineralwolle, XPS

Vollsparrendämmung,Dämmung in Holzwän-den: Dämmstoff darfnicht zusammensinken

Klemmfilz oder Klemm-platte aus Flachs, Hanf,Mineralwolle, Schafwolle,Schüttmaterialien wie Eu-roperl, Korkschrot, Ein-blaszellulose

Aufsparrendämmung EPS-W20, Mineralwollehochbelastbar, PUR,Schaumglas, XPS, Einblaszellulose

Terrassen, Flachdach undSteildach unter Grün

Europerl, Mineralwollehochbelastbar, PUR,Schaumglas, XPS

Geeignete Dämmstoffe je nach Einsatz

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Page 138: Unser Haus 2011

Beispiel Dachausbau:

Stellen Sie sich folgenden Aufbau von innen nachaußen vor:● Beplankung● Montagelatten● Dampfbremse● Konterlatten mit 10 cm Dämmstoff● Sparren mit 20 cm Dämmstoff● Schalung mit 10–12 mm Fugen● Dampfdiffusionsoffene Schalungsbahn

Der U-Wert beträgt im Querschnitt des Dämmstoffes0,13 W/(m2K), im Querschnitt des Holzes jedoch nur0,46 W/(m2K)!

Daraus ergibt sich ein mittlerer U-Wert von0,15 W/(m2K).

Anforderungen an wärmeübertragen-de Bauteile (U-Wert - Obergrenzen)

Die OIB-Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wär-meschutz“ legt unter Punkt 5 neben dem Anspruchan den Heizwärmebedarf und an den Endenergiebe-darf auch die Anforderungen an die wärmeübertra-genden Bauteile (U-Wert-Obergrenzen) fest. Früherregelten die Bundesländer die U-Wert-Obergrenzenunterschiedlich in den jeweiligen Baugesetzen.

Bei Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen mussneben den in der Tabelle angeführten Mindestanfor-derungen der Wärmedurchgangswiderstand RT derBauteilschichten zwischen der Heizfläche und der

Unser Tipp!Fragen Sie den Fensterhersteller, den Zimmer-mann und den Fertighaushersteller immer nach

dem mittleren U-Wert gemäß ÖNORM EN ISO 6946/A1.

6 Wärmedämmung

136 www.unserhaus.at

Bauteil U-Wert [W/m2K]

WÄNDE gegen Außenluft 0,35Kleinflächige WÄNDE gegen Außenluft (z.B. bei Gaupen), die 2% der Wände des gesamten Ge-bäudes gegen Außenluft nicht überschreiten, sofern die ÖNORM B 8110-2 (Kondensatfreiheit)eingehalten wird.

0,70

TRENNWÄNDE zwischen Wohn- oder Betriebseinheiten 0,90WÄNDE gegen unbeheizte, frostfrei zu haltende Gebäudeteile (ausgenommen Dachräume) 0,60WÄNDE gegen unbeheizte oder nicht ausgebaute Dachräume 0,35WÄNDE gegen andere Bauwerke an Grundstücks- bzw. Bauplatzgrenzen 0,50ERDBERÜHRTE WÄNDE UND FUSSBÖDEN 0,40FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE oder UNVERGLASTE TÜREN (bezogen auf Prüfnormmaß)und sonstige vertikale TRANSPA-RENTE BAUTEILE gegen unbeheizte Gebäudeteile

2,50

FENSTER und FENSTERTÜREN in Wohngebäuden gegen Außenluft (bezogen auf Prüfnormmaß) 1,40Sonstige FENSTER, FENSTERTÜREN und vertikale TRANSPARENTE BAUTEILE gegen Außenluft,VERGLASTE oder UNVERGLASTE AUSSENTÜREN (bezogen auf Prüfnormmaß)

1,70

DACHFLÄCHENFENSTER gegen Außenluft 1,70Sonstige TRANSPARENTE BAUTEILE horizontal oder in Schrägen gegen Außenluft 2,00DECKEN gegen Außenluft, gegen Dachräume (durchlüftet oder ungedämmt) und über Durchfahr-ten sowie DACHSCHRÄGEN gegen Außenluft

0,20

INNENDECKEN gegen unbeheizte Gebäudeteile 0,40INNENDECKEN gegen getrennte Wohn- und Betriebseinheiten 0,90

Für Dachschrägen mit einer Neigung von mehr als 60 ° gegenüber der Horizontalen gelten die jeweiligen An-forderungen für Wände.

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Page 139: Unser Haus 2011

Außenluft mindestens 4,0 m2K/W, zwischen derHeizfläche und dem Erdreich oder dem unbeheiztenGebäudeteil mindestens 3,5 m2K/W betragen.

Werden Heizkörper vor außen liegenden transparen-ten Bauteilen situiert, darf der U-Wert des Wärme-schutzglases 0,7 W/m2K nicht überschreiten, es seidenn zur Verminderung der Wärmeverluste werdenzwischen Heizkörper und transparentem Bauteil ge-eignete, nicht demontierbare oder integrierte Abde-ckungen mit einem WärmedurchgangswiderstandRT von mindestens 1 m2K/W angebracht.

„Unser Haus“ Online: Die Checkliste: „Dämmdickenund Konstruktionshöhen“ finden Sie unter:www.unserhaus.at/checklisten

Dämmstoffauswahl

Dämmstoffe können in allen erdenklichen Anwen-dungen eingesetzt werden. Wichtig dabei ist nur dasrichtige Produkt für den jeweiligen Einsatz auszu-wählen. Die folgenden Informationen sollen daherKlarheit über die Herstellung, die Herkunft und dasEinsatzgebiet von Dämmstoffen geben.

Im Zeitalter des Energieausweises und den damitverbundenen Förderungen sind Eigenschaften wieDämmwert des Gesamtaufbaues sowie Anforderun-gen an den Feuchte-, Brand- und Schallschutz amwichtigsten. Hier sind die landesgesetzlichen Bau-vorschriften sowie Normen zu beachten.

Weitere Kriterien für die Dämmstoffauswahl:

Belastbarkeit

Je nach Produktart reicht der Anwendungsbereichvon hoch tragfähigen Industrieböden, über Fußbö-den und Flachdächer bis zu leichten Dachausbau-ten. Lassen Sie sich im Fachhandel über die richti-gen Produkte beraten.

Brennbarkeit

Wird dem Brandschutz ein größerer Stellenwert bei-gemessen, so wird man sich für nicht brennbareDämmstoffe entscheiden. Beim Einsatz von brenn-baren Dämmstoffen ist auf den Brandschutz zu ach-ten. (Beplankung)

Feuchtigkeitsaufnahme

Wichtig bei der Anwendung in Sockel- bzw. erdbe-rührtem Bereich: Greifen sie auf EPS, XPS oderSchaumglas zurück, da sie über eine sehr geringeFeuchtigkeitsaufnahme verfügen.

CO2-Einsparung von Dämmstoffen

Das Dämmen von Bauteilen bringt nicht nur im Ver-gleich zu einer Komfortlüftung, neuen Fenstern so-wie dem Kesseltausch die größte Energieeinsparungmit sich, Dämmstärken von 20 bis 35 cm rechnensich auch am schnellsten.

Der großen Energieeinsparung entsprechend istauch der Beitrag zum Klimaschutz durch das dickeDämmen am größten. Dabei ist die Wahl des Dämm-stoffes sekundär. Auch industrielle Dämmstoffe, beideren Herstellung mehr CO2 produziert wird als zumBeispiel bei nachwachsenden Dämmstoffen, bringenwährend der Lebensdauer von 30 Jahren ein Vielfa-ches an CO2 Einsparung gegenüber dem Einsatz.

Das Beispiel einer typischen Althaussanierung von260 kWh/(m2a) auf 50 kWh/(m2a) durch 20 cm EPSDämmung (l = 0,035 W/mK) ergibt folgendes Bild:

CO2 Einsparungspotenzial in 30 Jahren

Althaus ungedämmt 513.000 kg

Althaus 20 cm gedämmt 102.000 kg

CO2 Einsparung in 30 Jahren 411.000 kg

CO2 Einsatz bei der Produktion 2.834 kg

Faktor an CO2 Einsparung 144-fach

Der CO2 Einsatz bei der Dämmstoffproduktion wirdin 30 Jahren 144 Mal eingespart. Das heißt, dassbereits nach 2,5 Monaten der CO2 Einsatz einge-spart wurde.

Unser Tipp!Dämmen Sie mit dem kostengünstigstenDämmstoff, aber dämmen Sie sehr dick.

Wenn man sich teuere, zum Beispiel nachwach-sende Dämmstoffe leisten will, darf an der

Dämmdicke nicht gespart werden.

6Wärmedämmung

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Außenliegende Wärmedämmung

Als Grundregel gilt, dass eine Wärmedämmung beiständig bewohnten Gebäuden immer außen, rundums Haus vorgesehen werden soll. Bei einer Dämm-stoffdicke ab ca. 8 cm wandert der „Taupunkt“ da-mit aus dem Bauteil in den Dämmstoff und es kanndaher zu keinem Bauschaden kommen. Bei derMassivbauweise kann der Dämmstoff dampfdicht,bei der Holzbauweise sollte er immer dampfdiffusi-onsoffen nach außen sein.

Die Vorteile sind:● Frostgrenze und Taupunkttemperatur liegen au-

ßerhalb des Mauerwerkes● Keine Wärmebrücken, Baufehler werden saniert● Speicherwirksame Masse bleibt erhalten● Temperaturausgleich im Winter sorgt für mehr

Behaglichkeit● Vermeidung der Überwärmung im Sommer ● Heizkostenersparnis durch guten U-Wert● Behagliche Oberflächentemperatur● Günstiger Temperaturverlauf im Mauerwerk● Keine temperaturbedingten Bauschäden

Innenliegende Wärmedämmung

In Ausnahmefällen kann von der außenliegendenDämmung abgegangen werden:

Gebäude unter Denkmalschutz

Diese können außen nicht einfach gedämmt wer-den. Größere Wärmeverluste müssen in Kauf ge-nommen werden und können durch Innenwärme-dämmungen etwas vermindert werden.

Wochenendhäuser

Wenn man sich nur ein bis zwei Tage pro Woche ineinem Wochenendhaus aufhält, will man nicht stun-denlang Wärme in den Mauern speichern. Bei einerInnendämmung müssen auch der Boden und dieDecke gut gedämmt werden.

Bei Innenwärmedämmungen ist unbedingt auf dieBauphysik, insbesondere Feuchteschutz, zu achtenum schädliches Kondensat in der Baukonstruktionzu vermeiden, also unbedingt entsprechendeDampfbremsen bzw. Dampfsperren vorsehen.

Linkempfehlung: www.gdi.at

Dämmstoffe können in verschiedene Gruppen, z.B.nach Lieferform (Matte, Schüttung usw.), nach demchemischen Aufbau (organisch, anorganisch), nachHerkunft (natürlich, synthetisch) oder Verwendungs-zweck (Wärmedämmung, Trittschalldämmung), ein-geteilt werden.

Mineralische Dämmstoffe

Schaumglas

Herstellung:Schaumglas besteht ausreinem, geschäumtemGlas. Die Rohmaterialiensind Quarzsand und Re-cyclingglas. Es ist völligfrei von Schadstoffen,absolut wasser- unddampfdicht, nichtbrennbar, schädlingssicher, druck-fest, maßbeständig und leicht zu bearbeiten.

Anwendung:● Erdberührende Böden und Wände● Böden mit hoher Flächen-/Punktbelastung● Zweischalenmauerwerk● Flachdächer (begrünt und befahrbar)● Dachkonstruktionen in Leichtbauweise● Innendämmungen von Außenwänden● Hinterlüftete Fassadendämmungen● Individuell gestaltete Gefälledächer

Der Dämmwert bleibt über die gesamte Nutzungs-dauer konstant. Langlebigkeit und Sicherheit ma-chen Schaumglas zum idealen Dämmstoff.

Verarbeitung: Staubschutz wird empfohlen

Glasschaum-Granulat

Herstellung:Glasschaum-Granulat ist ein mineralischer Dämm-und Leichtbaustoff, der aus Recyclingglas hergestelltwird. Das gesammelte Material wird vermahlen und

6 Wärmedämmung

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Dämmstoffe

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zusammen mit einem mineralischen Blähmaterialzu einem „Glasschaum-Kuchen“ gebacken.

Das Produkt wirkt aufgrund seiner hervorragendenphysikalischen Eigenschaften dämmend, ist form-stabil und absolut alterungsbeständig.

Anwendung:Glasschaum-Granulat wird überall dort eingesetzt,wo ein hohes Maß an dämmender, stabilisierenderund wasserabführender Wirkung erzielt werdenmuss. Hauptanwendungen sind:● Unter der Fundamentplatte● Als Perimeterdämmung beim Keller● Dämmung von Böden und Decken● Sanierung von Altbauten, Boden zur Erde● Unter und seitlich von Schwimmbecken● Terrasse, Grün- und Flachdach

Glaswolle

Herstellung:Quarzsand, andereStoffe zur Glasher-stellung und bis zu50% Altglas werdenbei ca. 1.350°C ge-schmolzen, zu Fa-sern versponnen und mit einem Bindemittel zuDämmstoffen verarbeitet.

Anwendung:● Wärmedämmfilz leicht, nicht belastbar, nur lie-

gend zwischen Polsterhölzern einsetzbar● Klemmfilz, Wärmedämmplatte leicht, nicht be-

lastbar, in Holzriegel- und Metallständerwändensenkrecht verarbeitbar

● Fassadendämmplatte, für vorgehängte hinterlüf-tete Fassaden

● Wärmedämmplatte schwer, zur Dämmung derobersten Geschoßdecke (Auflast 300 kg/m2)

● Trittschalldämmplatte leicht, schwer und hoch-verdichtet, Trittschalldämmung unter Estrichen

Verarbeitung: Staubmaske und Schutzbrille

Steinwolle

Herstellung:Basalt, Diabase, Kalkstein und Hochofenschlackewerden bei ca. 1.600°C geschmolzen, zu Fasernversponnen und zu Dämmstoffen verarbeitet.

Anwendung:● Rollen und Platten: zur Dämmung von Dach-

schrägen, Wänden und Decken● Einblasdämmung: zum Einblasen in Wand- und

Decken-Hohlräume● Stopfwolle: zum Ausstopfen kleiner Hohlräume● Putzträgerplatten: Dämmstoff für Wärmedämm-

verbundsysteme● Trittschalldämmplatten: unter Estrichen● Akustikplatten mit Vlieskaschierung: zur Schall-

dämmung hinter gelochten Verkleidungen● Dachdämmplatten: für den Flachdachbereich● Rohrschalen: zur Dämmung von Rohrleitungen

Verarbeitung: Staubmaske, Schutzbrille empfohlen

Synthetische Dämmstoffe

Expandiertes Polystyrol (EPS oder „Styropor“)

Herstellung:Zunächst werden Po-lystyrol-Perlen mitWasserdampf bis aufdas 50-fache ihresVolumens aufge-bläht. Nach der Zwi-schenlagerung ingroßen Silos erfolgt entweder eine Verschweißungder Schaumstoffkügelchen zu großen Blöcken, diedann zu Platten geschnitten werden, oder es werdendie Platten direkt geformt (Automatenplatten). Durchdas Produktionsverfahren erklären sich auch diehervorragenden Dämmeigenschaften. EPS bestehtnämlich zu 98 % aus Luft und zu 2 % aus Polystyrol,dem Zellgerüst. Darüber hinaus ist EPS grundwas-serneutral, FCKW-frei und recyclingfähig.

Anwendung:● EPS-F, Fassadendämmplatte für Wärmedämm-

Verbundsystem● EPS-P, Perimeterdämmung, wenn kein drücken-

des Grundwasser vorhanden ist (Automatenplat-te)

● EPS-T650, Trittschalldämmplatte unter Estrichen● EPS-W, Wärmedämmung mit und ohne Belas-

tung für Boden, Decke, Wand und Dach

6Wärmedämmung

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Foto

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Foto

: GPH

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Extrudiertes Polystrol (XPS)

Herstellung:XPS wird aus Erdöl gewonnen. Die Polystyrolperlenwerden in Österreich nur mehr mit CO2 geschäumt.Dadurch werden etwa 4,2 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalent, das sind ca. 7% der jährlich in Öster-reich anfallenden CO2-Emissionen, eingespart.

Anwendung:Dämmung unter der Fundamentplatte, wenn keinKeller errichtet wird, oder bei Hanglage

Perimeterdämmung, Dämmung und Schutz derIsolierung vor spitzen Steinen.

Sockeldämmung, auch gegen Spritzwasser.

Deckenrandschalung, zur Vermeidung von Wärme-brücken.

Umkehrdach, beim Gründach und bei Terrassenliegt das XPS auf der Abdichtung.

Fußbodendämmung hochbelastbar, bei hohenLasten unter dem Estrich, z.B. in der Garage.

Pflanzliche Dämmstoffe

Hanf

Herstellung:Hanf ist eine der äl-testen Kulturpflanzender Erde und weistganz besondere Ei-genschaften auf: Derschnell wachsendeRohstoff reinigtschon in der Wachs-tumsphase die Luftvon CO2 und trägt sozu einer positiven Kli-mabilanz bei. In kur-zer Zeit wächst Hanfbis zu vier Meterhoch und ist auch ohne Einsatz von Herbiziden undPestiziden durch Bitterstoffe und Eiweißfreiheit vonNatur aus resistent gegen Schädlingsbefall. Hanf-Bestandteile sind beim Rückbau von Gebäudenbzw. anfallende Reste bei der Verarbeitung kom-postierbar. Hanf verbessert den Boden und kanndurch spezielle Züchtung nicht missbräuchlich ver-wendet werden. Das Naturprodukt ist frei von um-weltschädigenden Zusatzstoffen. So ist eine Gefähr-dung der Gesundheit bei der Herstellung als auchbeim Einbau der Dämmung ausgeschlossen. Hanfüberzeugt durch hohe Funktionserfüllung, Dauer-haftigkeit und Formbeständigkeit und weist sich zudem als besonders gute Schallschutzdämmungaus.

Hanf wird als Matten- oder Rollenware geliefert undeignet sich für die Dämmung in Dach, Wand und Bo-den. Egal ob die Dämmung in Neu- oder Altbautenverarbeitet wird – der Einbau ist für jeden Anwenderproblemlos möglich. Saubere und staubarme Verar-beitung, Hautverträglichkeit ohne Juckreizverursa-chung und gute Dämmwerte machen das Produktzu einem hervorragenden Baumaterial. Dieser natür-liche Dämmstoff gewährleistet sowohl winterlichenWärme- als auch sommerlichen Hitzeschutz. Die gu-te Diffusions-Eigenschaft von Hanf sorgt für eine au-tomatische Feuchtigkeitsregulierung, die zu einemgesunden, angenehmen Raumklima führt. Weil dieHanffaser kein Eiweiß enthält, entfällt eine Behand-lung gegen Motten und Käfer.

6 Wärmedämmung

140 www.unserhaus.at

Foto: Austrotherm

Erfolgreiche Dämmstoffe finden Sie bei Austrotherm GmbH, A-2754 Wopfing, Friedrich Schmid-Straße 165 Tel.: 02633/401-0, Fax: 02633/401-270e-mail: [email protected]

www.austrotherm.com

Foto

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Matten werden für den Einbau zugeschnitten

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Page 143: Unser Haus 2011

Anwendung:● Zwischensparrendämmung ● Aufsparrendämmung zwischen Hilfssparren ● Untersparrendämmung ● Dämmung von Holzbalkendecken ● Dämmung der Außen- und Innenwände in Holz-

rahmen- und Holzständerbauweise ● Dämmung von Metallständerwänden ● Dämmung von Vorsatzschalen ● Außendämmung von Wänden mit belüfteter Luft-

schicht

Einbau ohne Staubentwicklung Bild: Hock

Stroh

Herstellung:Stroh - die getrockneten Halme der Pflanzen ohneWurzeln und ohne Ähre - lässt sich aus fast allengrasartig wachsenden Pflanzen rund um den Erdballgewinnen. Stroh ist ein schnell wachsendes undleicht zu bearbeitendes Material, das als nachhalti-ger Baustoff mit guten Wärmedämmeigenschafteneingesetzt werden kann.

Anwendung:Strohballen als liegender Ballen für den lasttragen-den Strohballenbau und als stehender Ballen für denHolzständerbau bei der Außenwand. Auch bei derDachschräge finden Strohballen Verwendung alsnachhaltiger Wärmedämmstoff.

Oft wird Stroh auch mit der Lehmbauweise kombi-niert.

Zellulosedämmung

Herstellung:Die Einblasdämmung wird aus sortiertem Zeitungs-papier hergestellt. Durch den Einblasvorgang mit derrichtigen Dichte zwischen 28 und 65 kg/m3 entstehteine verschnittfreie und fugenlose Dämmschicht.Achten Sie darauf, dass das Produkt in Österreichzugelassen ist.

Anwendung:Einblasdämmung, nicht belastbar, zur Dämmungvon Hohlräumen zwischen Sparren, in Holzdeckenund Ständerwänden. Lose Schüttung, nicht belastbar zwischen Polster-hölzern in FußbödenOffen aufgeblasen, nicht belastbar, zwischen Pols-terhölzern und auf der obersten Geschoßdecke. Sprühen bzw. Aufspritzen, ein Verfahren zumSchallschutz in Innenräumen. Die aufgebrachtenSchichten zeichnen sich durch eine hervorragendeSchallabsorption aus.Verarbeitung:Nur geschulte Fachleute garantieren für die Däm-mung. Staubschutz wird empfohlen

6Wärmedämmung

www.unserhaus.at 141

Foto: Clima Super

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Page 144: Unser Haus 2011

Flachs

Herstellung:Flachs ist eine seit über 5000 Jahren bekannte Kul-turpflanze welche als Rohstoff für Leinengarne undStoffe dient.

Im Waldviertel werden die robusten Fasern derFlachspflanze ohne Einsatz von synthetischen Stütz-fasern zu hochwertigen Dämmplatten für die Wär-me- und Schalldämmung verarbeitet.

Anwendung:● Dämmplatte nicht druckbelastbar: Klemmplatte

in Dach, Wand und Decke bei Holzkonstruktionenfür die Wärme- und Schalldämmung

● Flachs Randstreifen nicht belastbar, Nebenpro-dukt der Dämmplattenproduktion als Stopfmate-rial verwendbar

● Fugendämmstreifen nicht belastbar, für den öko-logischen Einbau von Fenster und Türen, in Strei-fen geschnitten

● Dämmfilz belastbar, Trittschalldämmung zwi-schen Blindboden und Bodenbelag oder in Strei-fen geschnitten unter Polsterhölzern bei Trocken-aufbauten

Tierische Dämmstoffe

Schafwolle

Herstellung:350.000 Kilo-gramm des natür-lichen Rohstoffswerden pro Jahrin Österreich ge-schoren. Nach derSchur wird dieWolle gewaschen,aufgelockert undschichtweise übereinander „getäfelt“. Rund 50 die-ser luftigen Schichten werden zu einem kompaktenVlies verdichtet. Es nimmt trotz seiner kompaktenForm noch immer bis zu 33% Feuchtigkeit auf undist ein idealer Schallschlucker.

Anwendung:● Dämmbahnen zur Dämmung zwischen und auf

Dachsparren, Wärme- und Schalldämmung beiTrennwänden und Zwischenböden.

● Flockenwolle zur Dämmung von Decken, Fußbö-den, Ritzen bei Fenstern und Türen usw.

● Geh- und Tritttschall-Dämm-Filz mit Kraftpapieroder Dampfsperre kaschiert zum schwimmen-den Verlegen von Parkett-, Holz-, Kork-, Linole-um- und Laminatböden.

● Dämm-Filz-Streifen zum Einlegen zwischenPolsterhölzer und Fußböden, sowie zur Wind-dichtung bei Blockwänden.

Einbau von Dämmstoffen

Bei Neu-, Aus- oder Umbauvorhaben werden not-wendige Dämmarbeiten zur Wärme- und Schall-dämmung nicht nur durch Fachfirmen, sondern oft-mals durch den Bauherrn selbst ausgeführt.Dem steht im Grunde nichts entgegen, wenn dabeidie Regeln der Bautechnik und ein paar einfacheVerhaltensregeln zum "Eigenschutz" eingehaltenwerden. (Quelle: Verbraucherinfosystem Bayern)

GefährdungspotenzialBei der Verarbeitung von Dämmstoffen aus Mineral-fasern kann es durch freigesetzte Fasern bzw. Fa-serbruchstücke zu Einwirkungen auf die Haut, dieAugen und die oberen Atemwege kommen.

HauteinwirkungFaserspitzen können oberflächlich in die Haut ein-dringen können und dabei einen unangenehmenJuckreiz hervorrufen. Außerdem können die in denMineralfaser-Dämmstoffen enthaltenen Zusatzstoffebei empfindlichen Menschen auch allergische Haut-reaktionen hervorrufen.

Augen und AtemwegeAuch Augen und Atemwege können durch den ent-stehenden Staub vorübergehend gereizt werden;diese Erscheinungen klingen bei nachlassenderStaubbelastung wieder ab.

6 Wärmedämmung

142 www.unserhaus.at

Foto: Woolin Villgrater Natur

Unsere Buchtipps!Neues Bauen mit Stroh

ISBN 978-3-936896-35-0

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Page 145: Unser Haus 2011

Gefährdungspotenzial der übrigen Dämmstoffe

Für andere Dämm-Materialien sind solche Gesund-heitsgefährdungen nicht bekannt. Jedoch gibt esauch hier Materialien, die bei der Verarbeitung zurStaubentwicklung neigen (z.B. Zellulose, Perlite,Holzwolle) und damit ebenfalls eine vorübergehendeReizung der Augen und der Atemwege hervorrufenkönnen.

Umgang mit Dämmstoffen

Die häufigste Form des Umgangs mit Dämmstoffendurch den privaten Bauherrn ist der Einbau von Mi-neralfaserprodukten beim Neubau oder dem nach-träglichen Dachausbau.

Bitte beachten Sie im Umgang mit Mineralfaser-Dämmstoffen die nachfolgend aufgeführten Verhal-tens- bzw. Schutzmaßnahmen; diese gelten auch imUmgang mit anderen zur Staubbildung neigendenDämmstoffen.

Vermeidung von Staub

Grundsätzlich sollten Sie eine möglichst geringeStaubbelastung anstreben; beachten Sie in diesemZusammenhang die nachstehenden Hinweise:● Öffnen Sie verpackte Dämmstoffe erst am Ar-

beitsplatz.● Vermeiden Sie beim Transport unnötiges Werfen

der Produkte.● Schneiden Sie die Dämmstoffe auf einer festen

Unterlage mit dem Messer oder der Schere, Ma-terial jedoch nicht reißen.

● Sorgen Sie für gute Durchlüftung, wobei das Auf-wirbeln von Staub (z.B. durch Zugluft) vermiedenwerden sollte.

● Halten Sie den Arbeitsplatz sauber; z.B. durch re-gelmäßiges Reinigen von Verschnitt und Abfällen.

● Sammeln Sie Verschnitt und Abfälle in dichtenBehältnissen (z.B. reißfesten Plastiksack).

● Blasen Sie den Arbeitsplatz nicht mit Druckluftab; statt dessen sollte Staubsaugen oder feuchtwischen dem Kehren vorgezogen werden.

Persönliche Schutzausrüstung

Zum Schutz der Atmungsorgane gegen unvermeid-bare Staubentwicklungen und gegen Hautreizungen- speziell durch Mineralfaserdämmstoffe - werdenfolgende Maßnahmen empfohlen:

● Tragen Sie locker sitzende, geschlossene Ar-beitskleidung und geeignete Handschuhe (z.B.aus Leder).

● Bei empfindlicher Haut kann eine fettende, gerb-stoffhaltige Schutzcreme oder -lotion zusätzli-chen Schutz geben.

● Tragen Sie bei starker Staubentwicklung oderÜberkopfarbeiten geeignete Schutzbrillen.

● Die Benutzung von partikelfiltrierenden Halbmas-ken ("Einwegmasken") kann je nach Staubent-wicklung und subjektivem Empfinden sinnvollsein.

● Waschen Sie nach Beendigung der Arbeiten denStaub von der Haut ab.

Abfallentsorgung

Verpacken Sie Mineralfaserabfälle dort, wo sie an-fallen, „staubdicht“ (= Verpacken in reißfesten Plas-tiksäcken oder Big-Bags).

6Wärmedämmung

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Page 146: Unser Haus 2011

6 Wärmedämmung

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Page 147: Unser Haus 2011

Die Fassade (vom lateinischen „facies“ - Gesicht) ist ein gestalteter, oft repräsentativerTeil der sichtbaren Hülle oder Außenhaut einesGebäudes.

Die Fassade hat viele Funktionen:

Als gestalterisches Element muss die Fassade einenguten optischen Eindruck vermitteln.

Viele Jahrzehnte lang muss sie Schlagregen, Sturm,Kälte, Hitze usw. abwehren und die Bausubstanzschützen.

Nach außen sollte die Fassade dampfdiffusionsoffensein, damit eine eingeschlossene Baufeuchte raschaustrocknen kann.

Fassaden müssen Temperaturschwankungen von –20° bis +60° ohne Rissbildung und mechanischen

Einwirkungen wie z. B. Hagelschlag standhalten.Fassaden müssen winddicht sein, damit dem Hausnicht zusätzlich Wärme entzogen wird. Schließlichsollte eine Fassade die Wärmeverluste durch dasMauerwerk stark reduzieren.

Fassaden werden heute in vielfältiger Form gestal-tet. Grob kann man zwischen Lochfassaden und Vor-hangfassaden unterscheiden. Im Einfamilienhausbe-reich wird in der Regel die Lochfassade, eine Außen-wand mit Fenster- und Türöffnungen, zur Anwen-dung kommen. Es gibt Putzfassaden,Wärmedämm-Verbundsysteme, Klinkerfassaden,Holzfassaden, Glasfassaden.

Vor allem im Bereich der Sanierung von Bedeutungist die Vorhangfassade. Dabei wird auf eine beste-hende verputzte Fassade ein Lattenrost montiert,auf den dann Platten aus Holz, Kunststoff, Verbund-platten oder auch Metall aufgebracht werden.

7 Fassade

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Allgemeines

Das Verputzen von Fassaden ist aufgrund der Mate-rialvielfalt eine eigene Wissenschaft und daher einesehr anspruchsvolle Arbeit für spezielle Putzfirmengeworden.

Es gibt heute einige hundert Seiten an Verarbei-tungs- und Ausführungsrichtlinien für Putzarbeiten,die von der „ÖAP“, der „Österreichischen Arbeitsge-meinschaft Putz“, ausgearbeitet wurden.

Die umfangreichen Verarbeitungs- und Ausführungs-richtlinien behandeln dabei sowohl alle gängigenWandbildner, Putzsysteme und deren Verarbeitung.

Die Putzhersteller haben auf die neuen Anforderun-gen an Außenputze reagiert und neue Leichtputz-systeme entwickelt, deren Verarbeitung mit den Zie-gelherstellern und den Verarbeitern abgestimmtwurden.

Außenputz (Werkputzmörtel)

Der früher auf der Baustelle selbst gemischte Kalk-Zementputz bestehend aus einem Vorspritzer, Grob-putz und Feinputz hat heute nur mehr eine unterge-

ordnete Bedeutung und wird fallweise bei Kleinbau-stellen noch eingesetzt. Ansonsten kommen Syste-me (Werkputzmörtel) zur Anwendung. Je nach derthermischen Qualität der Wandbildner kommen u.a.folgende Systeme zum Einsatz:

Foto: Baumit

Putzfassaden

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Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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1. Hochwärmedämmende Wandbildner mit ei-nem Lambda Wert unter 0,17 W/(m.K):

Hochporosierte HochlochziegelHolzspanmantelsteine mit integrierter WärmedämmungZement gebundene Mauersteine mit integrierterWärmedämmungLeichtputzsystem mit Haftmörtel:● Grundputz Leicht● Haftmörtel● Textilglasgitter● Silikatgrund● Silikatputz

2. Wärmedämmende Wandbildner mit einemLambda Wert zwischen 0,17 und 0,35 W/(m.K):

Porosierte HochlochziegelMauersteine aus LeichtbetonDämmputzsystem:● Vorspritzer● Thermoputz● Putzspachtel● Textilglasgitter● Silikatgrund● Silikatputz

3. Nicht wärmedämmende Wandbildner mit einem Lambda Wert über 0,35 W/(m.K):

HochlochziegelZementgebundene MauersteineHolzspanmantelsteine (normalwandig)Leichtputzsystem mit Putzspachtel:● Grundputz Leicht● Putzspachtel● Textilglasgitter● Silikatgrund● Silikatputz

Anforderungen an den Putzgrund

Der Putzgrund hat maßgeblichen Einfluss auf dieAuswahl des Putzmaterials und vor allem auf die Artder Vorbehandlung und Verarbeitung.

Vor Beginn der Putzarbeiten ist der Putzgrund auf sei-ne Eignung zu prüfen. Die Prüfung erfolgt nach Au-genschein, Wisch-, Kratz- und Benetzungsprobe. DerPutzgrund muss folgende Anforderungen erfüllen:

● ebenflächig, fest, tragfähig und formstabil● sauber, trocken, frei von Verunreinigungen● homogen, kein Mischmauerwerk, gleichmäßig

saugend, nicht Wasser abweisend● frei von schädlichen Ausblühungen● frostfrei über +5°C

Baustelleneinrichtung und Gerüste

Die Baustelleneinrichtung wird gesondert ausge-schrieben. Der Arbeitsbereich muss vor Beginn derPutzarbeiten von allen behindernden Materialien undGegenständen frei sein und es müssen alle Geneh-migungen für die Benutzung von Gehsteigen, Nach-bargrundstücken usw., für Standflächen und fürTransporte vorliegen.

Können Putzarbeiten aufgrund fehlender Vorausset-zungen nicht in einem Zuge ohne Unterbrechungendurchgeführt werden, wird dies in der Ausschrei-bung in einer eigenen Position angeführt. Für Putzar-beiten sind insbesondere erforderlich:● Stromanschluss 400V/25A und 240V/16A● Wasseranschluss 3 bar, 550 Liter/Stunde● Zufahrt für schwere LKW● Stellplätze für Container und Silos● Der entsprechende Untergrund für Gerüste

Vorbehandlung des Putzuntergrundes

Eine Vorbehandlung des Putzuntergrundes (Haftver-mittler, Vorspritzer usw.) dient dem festen und dau-erhaften Verbund zwischen Putz und Putzgrund.

Die Ausführung eines Vorspritzers ist von der Art desPutzträgers und des Putzmörtels abhängig und dannerforderlich, wenn er vom Putzhersteller für einenbestimmten Putzmörtel vorgeschrieben wird. Beivon Hand aufgebrachten Putzen ist sehr oft ein Vor-spritzer erforderlich. Wird ein Vorspritzer ausgeführt,so ist die Standzeit bis zum Auftragen der Putzlageeinzuhalten.

Achtung: Die Temperatur für Luft, Untergrund und Materialmuss während der Verarbeitung und während desAbbindevorganges immer über +5°C liegen.

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Putzprofile

Um Bewegungen im Baukörpergerecht zu werden, sind oft funk-tionsgerechte Fugen herzustel-len. Solche Bewegungsfugen sindzum Beispiel: Dehnfugen, Trenn-fugen, Anschluss- und Ab-schlussfugen, Putztrennfugen,Fenster- und Türanschlüsse.

Verarbeitungsregeln: Es dürfennur Außenputzprofile eingesetztwerden, die mit dem jeweils ver-wendeten Putzmörtel angesetztwerden.

Profile aus verzinktem Stahl-blech eignen sich für: Kalkputze,Kalk-Zementputze, Zementputze.

Leichtmetallprofile eignen sichfür: Kunstharzgebundene Anstri-che, Putze und Spachtelmassensowie für essighärtende Silikone

Rostfreie Profile aus Edelstahleignen sich für: Putze, bei denenmit einer permanenten Durch-feuchtung zu rechnen ist (z.B.Sockelbereich).

Achtung: Verzinkte Profile und Aluprofilenie gemeinsam verlegen!

Der Außenputz sollte erst zumSchluss aufgebracht werden,wenn die bei der Herstellung desInnenputzes und Estrichs in dasMauerwerk eingebrachte Feuch-tigkeit wieder ausgetrocknet istund die oben angeführten Vorbe-reitungen erledigt wurden.Die Frostsicherheit muss auch biszum Austrocknen des aufgebrach-ten Putzes sichergestellt sein.Nach der vorgeschriebenenStandzeit kann, wenn die Tempe-raturen es zulassen, auf eine et-waig erforderliche Grundierungder Oberputz aufgetragen undverrieben werden.

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Foto: Baumit

Foto: Protektor

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Außenwand-Wärmedämmver-bundsysteme (in der FolgeWDVS genannt), eignen sichfür Neubauten ebenso wie fürAltbauten und verbessernnachhaltig deren Energiehaus-halt. Doch nur die richtige Aus-führung garantiert auch opti-male Ergebnisse.

Das Wärmedämmverbundsystemist eine Thermohaut, die auf eineSockelschiene oberhalb desSpritzwasserbereichs montiertwird. Das System besteht ausDämmplatten, meist aus Hart-schaum und 60 Millimeter dick,die direkt auf die Mauern geklebtoder angedübelt werden. An-schließend kommen Verbund-mörtel, Zwischenputz, Armie-rungsgewebe und Putzgrund da-zu. Als letztes wird mineralischerKunstharz- oder Dispersionsputzaufgetragen, der die Dämmunggegen Witterungseinflüsseschützt.

Schon bei der Planung sollten diegrundlegenden Regeln mit einbe-zogen werden. Diese sind wichti-ge Voraussetzungen, die ein ein-wandfreies Gewerk ermöglichen.

Für ein Niedrigenergiehaus bzw.für ein Passivhaus in Massivbau-weise ist es erforderlich, dass jenach thermischer Qualität desWandbildners ein entsprechenddimensioniertes Wärmedämm-verbundsystem gemäß der nach-stehenden Tabelle an der Fassa-de angebracht wird. Mit einem U-Wert um 0,15 W/(m2.K) erreichtman ein Niedrigenergiehaus mit30 kWh/(m2.a) mit 0,10 W/(m2.K)ein Passivhaus.

Achtung:Bauphysikalisch falsch wäre es,auf ein hoch porosiertes Mauer-werk mit einer guten Grunddäm-mung nur 5 cm Dämmstoff zukleben. Bei diesen geringen

Dämmdicken kommt es zur Kon-densation im Kleber.

An Dämmstoffen für das WDVSstehen zur Verfügung:1. Polystyrol EPS-F2. Mineralwolle Lamelle3. Mineralwolle MW-PT4. Kork DK-F5. Mineralschaumplatte6. Weichholzfaserdämmplatte

Verlegen von WDVS

Mit der Verlegung des Wärme-dämm-Verbundsystems darf erstbegonnen werden, wenn:● Der Innenputz und Estrich

hergestellt und alle Bauteile(Mauerwerk) gut ausgetrock-net sind.

● Sämtliche Horizontalflächenwie Attikas, Mauerkronen, Ge-simse usw. entsprechend ab-gedeckt wurden, um An-schlüsse schlagregendichtausbilden zu können.

● Alle nicht zu beschichtetenFlächen wie Glas, Holz, Alumi-nium, Traufenpflaster usw.durch entsprechende Abde-ckungen geschützt sind.

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Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Ziegel: 25 cm 30 cm 38 cm Dämmdicke U-Werte [W/m2.K] 14 cm 0,216 0,191 0,155 20 cm 0,163 0,149 0,126 22 cm 0,151 0,138 0,118 26 cm 0,131 0,121 0,106 32 cm 0,109 0,103 – 34 cm 0,104 – – Grün: Niedrigenergiehaus Rot: Passivhaus

U-Werte [W/m2.K]:

Maßnahmen je nach Untergrund:

Zustand Maßnahmen Abblätterungen abkehren, abbürsten, Hochdruck strahlen Ausblühungen trocken abbürsten Feuchte je nach Ursache Mauerwerk trockenlegen oder austrocknenMörtelreste abstoßen mürbe, nicht tragfähig abschlagen, ausmauern Fett, Schalölreste,Schmutz

Hochdruckreiniger, max. 200 bar, austrocknen

Sinterschicht abschleifen, abkehren Staub abkehren Unebenheiten ausgleichen

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7 Fassade

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Ein gut gedämmtes Haus reduziert Heizkosten und

hilft, durch geringeren Energieaufwand wichtige

Ressourcen zu schonen. Zusätzlich verbessert be-

hagliches Wohnklima das Wohlgefühl und die Le-

bensqualität in den vier Wänden.

Grundsätzlich gilt: je dicker die Dämmstoffstärke,

desto höher die Dämmleistung und desto höher die

Heizkostenersparnis. Mittlerweile geht die techni-

sche Entwicklung bei Wärmedämmverbundsyste-

men jedoch in Richtung optimierter

Dämmstoffplatten – das bedeutet mehr Wärme-

dämmung bei gleichbleibender Dämmstoffstärke.

Innovative Dämmstoffoptimierung macht die neue,

atmungsaktive Baumit open reflect –

Die KlimaFassade zum besten at-

mungsaktiven Baumit Wärme-

dämmverbundSystem zum besten

Preis. Mit einer Wärmeleitfähig-

keit von λ = 0,031 W/mK

zeigt Baumit open reflect –

Die KlimaFassade

eine Verbesserung der

Wärmedämmung gegenüber

herkömmlichen EPS-Systemen

um 23 Prozent. Das bedeutet:

23% mehr Wärmedämmung bei gleichbleibender

Dämmstärke.

Möglich gemacht werden diese hervorragenden

Wärmedämmwerte durch neue, besondere Roh-

stoffeigenschaften, die auch für optimale „Hitze-

schutzeigenschaften“ sorgen. So weist der

spezielle, silbrig-graue Rohstoff sogenannte Infra-

rotreflektoren auf, welche einen Durchgang von

Wärmestrahlen reduzieren.

Die neue Baumit open reflect – Die KlimaFassade

ist diffusionsoffen und lässt Feuchtigkeit nach

außen entweichen. Zusammen mit speziell abge-

stimmten Systemkomponenten sorgt Baumit open

reflect für hervorragende Dämmeigenschaften und

optimale Atmungsaktivität in Alt- und Neubauten.

• 23% mehr Dämmleistung

• Behagliches Raumklima

• Energie- und kostensparend

Baumit open reflect – Die KlimaFassade Mehr Dämmleistung – weniger Heizkosten!

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Page 152: Unser Haus 2011

Ideen mit Zukunft.

Sie träumen von einer perfekten Fassade, mit der man sich richtig wohlfühlt? Baumitopen®reflect – Die KlimaFassade verbindet traumhaft schöne Wärmedämmung und Kostendämmung auf einzigartige Weise. Dank eines perfekt abgestimmten Systems genießen Sie ein natürlich-gesundes Wohngefühl. Und mit dem besten Baumit Wärme -dämmverbundSystem zum besten Preis sparen Sie Heizkosten – ein Leben lang.

■ Atmungsaktive Wärmedämmung■ Behagliches Raumklima■ Energie- und kostensparend

Heizkosten sparen –ein Leben lang

23% mehrDämmleistung

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● Für alle Anschlüsse, Fugen, Durchdringungenusw. klare Angaben zur Ausführung dichter An-und Abschlüsse vorhanden sind.

● Der Untergrund geeignet ist und entsprechendgeprüft wurde.

● Bei Altbauten keine Feuchte mehr aufsteigt.

Sockel- und Kantenprofile

Wesentlich für den funktionellen, praktischen, op-tisch schönen und dauerhaften Erfolg von WDVS istdie sach- und fachgerechte Ausführung aller An-und Abschlüsse. Dies gewährleistet, dass sich dieBeanspruchungen infolge der Witterung (Sonne,Wind, Regen, Eis und Schnee) und aufgrund derNutzung des Gebäudes (Baudynamik und Bauphy-sik) nicht nachteilig auf die Nutzungsdauer der Fas-sade auswirken.

Die einfachste Methode, einen Sockelabschluss her-zustellen, ist die Verwendung eines Sockelprofils ausAluminium oder Edelstahl in Trogform mit Tropfnasefür die entsprechende Dämmstoffdicke. Sockelprofi-le sind für Dämmstoffe bis 16 cm Dicke erhältlich.

Zum Schutz von Gebäudekanten werden Aluminium-profile, die mit einer PVC-Kante und mit einem Ar-mierungsgewebe versehen sind, verwendet.

Sockel- und Spritzwasserbereich

Damit insbesondere eine Wärmebrücke aus demWohnbereich über die Kellerdecke und das Keller-mauerwerk vermieden wird, ist eine expandierte Po-lystyrolplatte mit rauer Oberfläche (XPS-R) oder eineEPS Automatenplatte (Sockelplatte) in der Dicke vonmindestens 8 cm mindestens 50 cm hoch (Spritz-wasserbereich) zu verlegen.

Achtung:

Wird die Wärmedämmung unter die Geländeober-kante gezogen, ergeben sich besondere Anforderun-gen an die konstruktive Lösung und Ausbildung desÜbergangsbereichs an der Geländekante. Dabei gehtes um das Traufenpflaster, die Ableitung der Oberflä-chenwässer zur Drainage und um die Feuchtigkeits-abdichtung des Kellermauerwerkes.

Kleben der Dämmplatten

Die Menge an Klebemörtel ist so zu wählen, dasssich unter Berücksichtigung der Untergrundtoleran-zen und der Schichtdicke des Klebers (ca. 1 bis2 cm) eine Kontaktfläche von mindestens 40% er-gibt. Üblicherweise werden am Rand der Platte ein 5cm breiter, umlaufender Wulst aus Klebemörtel undin der Mitte der Platte mindestens drei Handtellergroße Klebepunkte aufgebracht („Randwulst-Punkt-verklebung“).

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtelauch vollflächig mit einer Zahnspachtel (ca. 10 mm)auf die Dämmplatte aufgebracht werden. Bei be-schichteten Lamellenplatten aus Mineralwolle wirdder Klebemörtel vollflächig, vorzugsweise maschi-nell, auf den Untergrund aufgebracht.

Bei allen Verfahren wird eine Platte nach der ande-ren sehr genau geklebt und mit einer Latte aufEbenheit geprüft. Achtung: Die Seitenflächen derDämmplatten müssen frei von Klebemörtel bleiben!

WDVS mit der Lamelle aus Steinwolle

Die Lamellenplatte aus Mineralwolle ist der diffusi-onsoffenste Dämmstoff für Fassaden und außerdemnicht brennbar. Eine 10 cm dicke Platte bietet derFeuchtigkeit nur soviel Widerstand wie eine Luft-schicht von etwa 14 cm! Das heißt, dass eine einge-schlossene Baufeuchte beim Einsatz dieser Stein-wolle sehr leicht austrocknen kann.

Foto: Rockwool

Die Lamellenplatte ist aufgrund der stehenden Faserso stabil, dass sie nur 73 kg/m3 anstelle von

7 Fassade

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140 kg/m3 gegenüber anderen Putzträgerplatten ausMineralwolle aufweist. Außerdem kann sie mit einermaschinellen Aufbringung des Klebers sehr kosten-günstig verarbeitet werden.

Natürliche Dämmmaterialien

Häuser werden immer energiesparender. So ist esnur konsequent, auch beim Dämmstoff Energieeffi-zienz einzufordern! Der Wunsch nach ökologischverträglichen Lösungen stieg in den letzen Jahrenerheblich.

Es ist heute bei der Verwendung von nachwachsen-den Rohstoffen nicht mehr notwendig, bei Dämm-leistung oder Verarbeitbarkeit Kompromisse einzu-gehen.

Bei einem Niedrigenergiehaus können durch dieDämmstoffwahl durchaus über 10 Tonnen CO2 ein-gespart werden - eine Menge, die entsteht, wenndas betreffende Haus 10 Jahre mit Erdgas beheiztwird.

Hanf – Dämmung

Hanf ist alles andere als ein neuer Dämmstoff –eher ein zwischenzeitlich vergessener Klassiker.Hanfmatten waren Jahrhunderte lange ein bewähr-tes biologisches Mittel, um Mäuse zu vertreiben. In-sekten meiden Hanf ebenfalls durch die enthaltenenBitter- und Aromastoffe. Die guten Dämmwerte wa-ren eher eine nützliche Begleiterscheinung.

Durch ihre unzähligen Verwendungsmöglichkeitenerlebt Nutzhanf eine neue Renaissance. GegenüberFeuchtigkeit ist Hanf äußerst robust - Hanffasernwerden tlw. immer noch zum Abdichten von Wasser-leitungsrohren verwendet. Die fertigen Platten sindhautfreundlich und vollkommen atmungsaktiv.

Moderne WDVS Hanfdämmplatten erreichen mittler-weile bessere Dämmwerte als üblicherweise ver-wendete konventionelle Dämmmaterialien.

Der wohl herausragendste Vorteil von Hanfdämmungliegt jedoch im enormen Schallschutzpotenzial.

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der Wärmedämmung mit

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Page 155: Unser Haus 2011

Dübeln der Dämmplatten

Eine Verdübelung der Dämmplatten zusätzlich zurVerklebung ist erforderlich bzw. zu empfehlen bei:● Nicht ausreichend tragfähigem Untergrund● Bestehenden Putzgründen (z.B. bei Altbauten)● im Kantenbereich (Wind-/Sog-Belastung)● Großen Wandflächen über 40 m2 in einem● Größeren Dämmdicken laut Systemhersteller● Mineralwolle-MW-PT-Platten sind generell zu

dübeln

Anzahl der Dübel pro m2 je nach Bauhöhe

*Hochhausgrenze

Die angegebene Anzahl der Dübel gilt jeweils für einObjekt einer bestimmten Bauhöhe in freier Lage fürdie in Österreich laut ÖNORM B 4014 Teil 1 angege-bene höchste Windgeschwindigkeit.

Standzeiten und Diagonalarmierung

Nach dem Austrocknen des Klebemörtels (je nachWitterung 1–2 Tage) können gegebenenfalls auftre-tende unebene Plattenstöße durch Abschleifen oderAuftrag einer Ausgleichsspachtelung entfernt wer-den, damit eine vollkommen ebene Fassadenflächehergestellt ist.

Bevor das Textilglasgitter ganzflächig aufgebrachtwird, müssen an den Ecken bei Fenster und Türenzusätzlich diagonal verlegte Textilglasgitterstreifenangebracht werden. Diese Streifen werden in einen2 mm dicken Klebemörtel eingedrückt und unterMaterialzugabe wird die Spachtelmasse mit derSpachtel frisch in frisch geglättet.

Bei Fenster und Türen gibt es zusätzlich eigene An-schlussprofile aus selbstklebenden Hart-PVC-Leis-ten mit Dichtband und Gewebe zur Abdichtung vonden Anschlussfugen.

Klebemörtel und Textilglasgitter

2-3 Tage nach dem Kleben der Dämmplatten kannmit der Flächenarmierung begonnen werden. DieSpachtelmasse wird mit der rostfreien 10 mm Zahn-traufel vollflächig aufgezogen. In die frische Spach-telung wird ein geprüftes Textilglasgitter in senk-rechten Bahnen mit mindestens 10 cm Überlappungeingedrückt und nochmals unter weiterer Material-zugabe überspachtelt und geglättet. Die Schichtdi-cke sollte bei ca. 3 mm liegen.

Foto: Rockwool

Das Armierungsgewebe ist komplett flächendeckend,mittig und gestreckt in senkrechten oder waagrech-ten Bahnen mit einer mindestens 10 cm breitenÜberlappung von oben nach unten zu verlegen.

Die Fassade ist starken Temperaturschwankungen ausgesetztFoto: Capatect

Unser Tipp!Ein Verdübeln anstatt Verklebens des WDVS

ist auch dann ratsam, wenn die Fassadenverkleidung in absehbarer Zeit wiederentfernt werden sollte. Gedübelte WDVS-Plattensind leichter in ihre Komponenten zu zerlegen

und daher recyclingfähig.

bis 8 m 8 m bis H.* über H.* Fläche Rand Fläche Rand Fläche Rand 6 8 6 14 10 16

7 Fassade

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Page 156: Unser Haus 2011

7Fassade

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Baumit NanoporFür eine dauerhaftschöne Fassade

In ihrer Funktion als „Außenhaut“ist die Fassadenoberfläche extre-men Umweltbelastungen ausge-setzt, die früher oder später zuaugenfälligen Verschmutzungenführen. Diesem Problem wirkendie patentierten „Anti-Aging“Produkte von Baumit perfekt ent-gegen.

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rüber hinaus eine Selbstreinigungder Oberfläche. Durch Sonne,Feuchtigkeit, Wind und Tempera-turschwankungen wittern anhaf-tende Schmutzpartikel ab. Sobleibt die Fassade doppelt so lan-ge sauber und schön und dasHaus strahlt über Jahre in sei-nem ursprünglichen Glanz.

Foto: Baumit

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Anti-Agingfür die Fassade

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Page 157: Unser Haus 2011

Carbon-Armierung

Der Armierungsschicht kommt beim Wärmedämm-verbundsystem eine entscheidende und vielfach völ-lig unterschätzte Rolle zu. Die üblicherweise zwi-schen 3 und 5 mm dicken Schichten sorgen für denjahrzehntelangen Schutz der Dämmung vor mecha-nischen Beschädigungen. Feuchtigkeit darf keines-falls über Risse bis zur Dämmung vordringen.Die Armierung muss nicht nur Belastungen wie Ha-gelschlag etc. aufnehmen. Die eigentliche Belas-tungsprobe stellen die aufgrund von Temperatur-schwankungen auftretenden Spannungen in der Ar-mierungsschicht dar. Gerade in den letzten Jahrenhat sich, bedingt durch steigende Dämmstoffdickenund der damit einhergehenden höheren Belastun-gen, gezeigt, dass höherwertige Materialien benötigtwerden. Im Winter sind an der Fassade auftretendeTemperaturschwankungen von 40 – 50 °C innerhalbweniger Minuten keine Seltenheit.Verschiedene Hersteller haben bereits auf die erhöh-te Gefahr von Ermüdungsrissen reagiert. Die Wahlder Armierungsschicht ist ausschlaggebend für dieLebensdauer des gesamten Dämmsystems.Damit die Armierungsschicht diese enormen thermi-schen Belastungen auch dauerhaft übersteht, sollte

vor allem auf die Elastizität des Materials achtgege-ben werden. Die Schlagfestigkeit drückt die Wider-standsfähigkeit gegen mechanische Beschädigun-gen aus.Um der Rissbildung im Unterputz entgegenzuwirken,ist eine Ausrüstung der Armierungsmasse mit Fa-sern vorteilhaft.

Dünnputz

Zuerst wird die entsprechende Grundierung unver-dünnt mit der Bürste oder mit der Lammfellwalzevollflächig aufgetragen. Nach erfolgter Trocknungkann der Dünnputz mittels rostfreier Stahltraufelaufgezogen werden. Je nach gewählter Körnung können verschiedeneStrukturen als Oberfläche hergestellt werden.Statt mit der Stahltraufel kann der Dünnputz auchmit einem Kunststoffbrett je nach gewünschterStruktur entweder verrieben oder gestoßen werden.Insgesamt sind alle Schichten, die auf den Dämm-platten aufgebracht wurden, nur ca. 5–9 mm dick,sodass man in diesem Fall vom Dünnputzverfahrenspricht.

Nähere Infos zur WDVS-Fassade unter waermeschutz.at

Der Klinkerziegel ist mit Sicherheit eines der attrak-tivsten und individuellsten architektonischen Fassa-denelemente. Kein Stein gleicht hundertprozentigdem anderen, minimale Farbabweichungen erzeu-gen aus jedem Blickwinkel interessante Kontrasteund heben Klinkerfassaden wohltuend vom Einerleiab. Eine Klinkerfassade wird als Vormauerschaleausgebildet. Sie bietet Schutz gegen Umwelt- undWitterungseinflüsse und ist nahezu wartungsfrei undlanglebig. Die Schale kann aus Klinker, Vormauerzie-geln, Kalksandsteinen oder Natursteinen mit einerDicke von 9 bis 11,5 cm vorgemauert werden. Drah-tanker im Hintermauerwerk verbinden die beidenSchalen kraftschlüssig miteinander. Zwischen äuße-rer und innerer Schale wird die Dämmung ange-bracht. Dank dem mehrschaligen Konstruktionsprin-zip bleiben die Wandschalen voneinander getrenntund sind daher später leicht recycelbar.

Möglich ist auch eine Verkleidung mit Ziegel- oderKeramikriemchen. Diese werden mit Mörtel direktauf die Außenhaut geklebt.

Foto: Wienerberger / Arch. Korzil

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Klinkerfassade

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Page 158: Unser Haus 2011

Ob nach künstlerischen, funktionellen, sozialen oderpsychologischen Aspekten, zur Eingliederung in dieUmwelt oder zur Belebung eines Bauwerks, bei derFarbgestaltung sind heute fast keine Grenzen mehrgesetzt.

Die Fassadenfarben weiß und grau werden heuteimmer häufiger durch kräftige Farbakzente ersetztoder mit diesen stilvoll kombiniert.

Wenn Sie nicht sicher sind, welche Farbe zu IhremHaus passt oder sich harmonisch in Ihre Umgebung

einfügt, nehmen Sie eine Farbberatung von einemProfi in Anspruch.

Individuelle Gestaltung

Die Fassadengestaltung gibt dem Bauwerk seinenCharakter. Zur formschönen Gestaltung von Fassa-den wurden zahlreiche Profilvarianten an Rahmen-profilen, Gesimsen, Fensterbänken, Rosetten,Schlusssteinen, Giebeln, Bögen und Konsolen entwi-ckelt, die den Gebäuden eine unverwechselbare No-te verleihen. Den persönlichen Gestaltungsmöglich-keiten sind keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie dieMöglichkeit, neue Ideen zu realisieren oder Altes lie-bevoll zu rekonstruieren.

Leichte Verarbeitung

Die Fassadenprofile sind robust, biegsam und leichtzu verarbeiten. Durch die witterungsbeständige Be-schichtung brauchen sie nur mehr mit einer Fassa-denfarbe gestrichen werden.

Kostengünstig bei der Sanierung

Bei der Renovierung von alter Bausubstanz ermögli-chen die Fassadenprofile eine kostengünstige Re-produktion in authentischer Form. Gerade klassischeFassaden werden durch Umwelteinflüsse stark be-ansprucht.

7Fassade

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Farben für die Fassade

Farbfächer: Baumit

Foto: Austrotherm

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Praxis-Handbuch Wärme-dämm-VerbundsystemeBaustoffkunde, Verarbei-tung, Schäden, Sanierung

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Unter dem Dach eines Gebäudes versteht manden oberen, abschließenden Gebäudeteil, beste-hend aus einem Dachtragwerk und einer Dach-deckung. Wer „ein Dach über dem Kopf hat“, derfühlt sich beschützt. Das Dach schützt vor Windund Regen, Schnee, Stürmen und Kälte undschirmt die Bewohner vor der Außenwelt ab.

Dachkonstruktionen

In der Architektur wird das Dach als Abschluss einesHauses meist als fünfte Fassade bezeichnet. BeimEin- und Zweifamilienhaus sind moderne, vom Zim-mermann berechnete und

konstruierte Dachstühle oder begrünte Dächer üb-lich. Die Form und die Neigung der Dächer wird sehrstark von der ortsüblichen Tradition bestimmt.

Eine Ausnahme stellt heute die immer öfter gewähl-te Solararchitektur dar. Diese greift sehr gerne zumPultdach, um die Nutzung der passiven Sonnenener-

gie zu maximieren. Pultdächer sollten nach Südenmit etwa 20° nach oben geneigt werden. Genau indiesem Winkel strahlt im Winter die Sonne in unse-ren Breiten auf die Erde. Je nach der gewählten Nei-gung der Dachflächen unterscheidet man zwischeneinem:● Flachdach bis maximal 5° Neigung● Flach geneigtes Dach von 5 bis 22°● Steildach ab 22° Neigung

Dachneigung und Dachform sind dabei für die Wahldes Dachmaterials und für die Art der Deckungmaßgebend. Aufgrund der Anordnung, Form undZahl der Dachflächen ergibt sich eine Vielzahl anDächern. Die Dachfläche wird dabei von der Traufeunten, dem Ortgang seitlich und dem First oben be-grenzt.

Welche Kräfte auf das Dach wirken, wird auf denfolgenden Seiten gezeigt. Im allgemeinen gilt, dassdie Beanspruchung der Dachhaut beim Steildachgeringer ist als bei flachen Dächern.

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Beanspruchungen von Dächern

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Außen:● Lärmentwicklung● Niederschläge (Regen, Schnee usw.)● Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung)● Temperaturunterschiede● Schneelast● Winddruck und Sog

Innen:● Kondensatbildung● Luftdruck● Raumschall● Temperaturunterschiede● Wasserdampf

Schneelast

Je höher der Wasseranteil, desto schwerer ist derSchnee. Eine Erhöhung der Schneelast muss höhereQualität der Wärmedämmung bei der Ausführung imDachbereich zur Folge haben. Somit dringt kaummehr Wärme vom Dachraum zur Dachhaut durch,weshalb auch fast kein Abschmelzen des Schneesmehr stattfindet.

Wetterkapriolen im Winter führen zu großen Schnee-massen bzw. Lasteinwirkungen auf den Dächern.Diese Umstände berücksichtigt unter anderem dieÖNORM B 4000 "Einwirkungen auf Tragwerke - All-gemeine Berechnungsgrundlagen für den Hochbauund Anwendungsgrundlagen für den Hochbau undAnwendungsregeln für Eigengewichte, Lagergüter,Nutzlast im Hochbau, Schnee- und Eislasten”.

Die neuen Anforderungen führen je nach Standort zueiner wesentlichen Erhöhung der zu berücksichti-genden Schneelast.

Windlast

Die Orkane in Österreich Anfang des Jahres 2007zeigten, welche Bedeutung den Windlasten fürDachkonstruktionen beigemessen werden muss.Durch die Windkräfte entsteht auf der dem Wind zu-gewandten Seite des Daches ein Winddruck und aufder dem Wind abgewandten Seite ein Windsog imrechten Winkel zur Dachfläche. Allgemein sind steileDächer hohen Windkräften und flache Dächer gerin-gen Windkräften ausgesetzt.

Nutzlast

Die charakteristischen Werte für Nutzlasten auf Dä-cher behandelt der EUROCODE 1: Einwirkungen aufTragwerke - Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen -Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbauim Abschnitt 6.

Grafik: Unser Haus

Eingeteilt werden die Dachkonstruktionen nach Nut-zungskategorien und Nutzungsmerkmalen. Bei derNutzungskategorie H „Nichtzugängliche Dächer,ausgenommen Wartung und Instandsetzung“ be-trägt qk= 1,0 kN/m2. Diese Nutzlast braucht nur aufeine maximale Fläche A=18 m2 in ungünstigster Po-sition angesetzt werden.

Eigengewicht

Das Eigengewicht der Dachkonstruktion beträgt ca.20 kg/m2 für die Holzkonstruktion zuzüglich

einem Gewicht der Dachhaut in Höhe von ca.2,5 kg/m2 bei Blechen und ca. 60 kg/m2 bei moder-nen Dachziegeln.

Im Vergleich mit allen anderen Lasten am Dach istdas Gewicht der Dachhaut jedoch nicht so gravie-rend. Insbesondere spielt dieses Gewicht für Spar-ren, die zur Unterbringung einer dicken Wärmedäm-mung heute in der Regel bereits 20 cm hoch ausge-führt werden, überhaupt keine Rolle mehr.

Dachformen

Steildach

Steildächer haben die längste Tradition. Merkmaldes Flachdachs ist die Neigung über 20° und derEinschluss eines nutzbaren Raums unter sich. Nach

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den unterschiedlichen Formen unterscheidet manzwischen Walmdach, Zeltdach, Satteldach und Man-sardendach. Außerdem unterscheidet man zwischenSparren- und Pfettendächern sowie Mischkonstruk-tionen. Sparrendächer bilden einen stützenfreienRaum. Bei Pfettendächern gliedern Stützen, auf de-nen die Pfetten ruhen, den Raum. Die Konstruktioneines Steildaches besteht in der Regel aus hölzer-nen Stabkonstruktionen.

Ein Steildach muss regen- aber zum Unterschiedvom Flachdach nicht wasserdicht sein. Durch dieDachdeckung aus meist überlappenden kleinforma-tigen Elementen kann Regenwasser abfließen. Auf-grund des höheren konstruktiven Aufwands für denDachstuhl und die Dachdeckung ist ein Steildach inder Errichtung kostspieliger als ein flach geneigtesDach oder ein Flachdach. Auf längere Sicht reduziertsich allerdings der Mehraufwand, da ein Steildachrobuster und weniger reparaturanfällig und daherdauerhafter ist als ein Flachdach.

Steildächer werden in zwei unterschiedlichen Artenausgeführt:● als Kaltdach und ● als Warmdach

Kaltdach:

Ein Kaltdach oder zweischaliges Dach ist eine zwei-schalige, belüftete Dachkonstruktion. Dabei wird dieaus dem Gebäude durch die Decke diffundierendeFeuchtigkeit durch eine unter der Dachhaut liegendeBelüftung abgeführt. Raumseitig muss die Wärme-dämmung nicht unbedingt durch eine Dampfsperregeschützt werden, oft reicht eine Dampfbremse. Da-durch kann die anfallende Feuchtigkeit über dieDachbelüftung abtransportiert werden.

Auf die Sparren des Dachstuhls wird eine Schalungaus Holzbrettern aufgebracht und mit einer Folie(diffusionsoffene Bahn) überzogen. Anschließendwird eine Konterlattung angebracht, an der dieDachdecker die Lattung befestigen können. Zwi-schen die Sparren wird eine Wärmedämmung(Klemmfilz, Steinwolle) geklemmt. Danach werdeninnen noch eine Dampfsperre und eine Innenverklei-dung (z. B. Gipskarton-Platten) angebracht.

Über der Deckenkonstruktion mit Dampfsperre undWärmedämmung befindet sich zunächst ein Zwi-schenraum, durch den die Luft zirkulieren kann.

Durch die zirkulierende Luft kann Kondensations-feuchtigkeit besser abtrocknen. Das Kaltdach ist ge-genüber dem Warmdach aufwändiger in der Herstel-lung, kann aber die Sommerhitze aufgrund der Luft-zirkulation besser abhalten.

Warmdach:

Als Warmdach oder einschaliges Dach wird eine un-belüftete Dachkonstruktion bezeichnet. Bei dieserBauweise des Daches wird die Dachhaut direkt aufdie Dämmschicht aufgebracht. Dabei wird die Wär-medämmung nach unten, also zur Raumseite hin,durch eine Dampfsperre vor der durch die Deckediffundierenden Feuchtigkeit geschützt. Liegt die

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Grafik: Unser Haus

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Wärmedämmung über der Dachhaut, redet manvom Umkehrdach.

Warmdächer wurden früher meist nur bei Flachdä-chern ausgeführt, bei Steildächern das Kaltdach. In-zwischen sind in beiden Fällen einschalige Dächerallgemein anerkannter Stand der Technik, da durchneuere, geeignete Materialien der früher problemati-sche Feuchteverlauf im Bauteil Dach und die Lagedes Taupunkts beherrschbar sind.

Im Winter ist die Dämmwirkung des Warmdachesähnlich dem Kaltdach (bei gleicher Dämmstoffdi-cke). Im Sommer wird jedoch die in der Sonne lie-gende Dachoberfläche wärmer als die Luft und dieDämmstoffschicht lässt diese Wärme nur verzögertin den Wohnraum dringen.

Steildächer gibt es in den verschiedensten Formenund Ausführungen:

Satteldach

Das Satteldach ist der Klassiker unter den Dachfor-men und sehr häufig verbreitet, da der Aufbau rela-tiv einfach ist. Zwei große Dachflächen laufenschräg von den großen Hauptseiten eines Gebäudesaufeinander zu und treffen sich am Dachfirst, demobersten Teil des Daches.

Rhombendach

Die vier Dachflächen eines Rhombendaches sindrautenförmig. Aus diesem Grund nennt man Rhom-bendächer auch Rautendächer. Bei dieser Dachaus-führung ergeben sich 4 Giebel.

Schleppdach

Gebäude mit Schleppdächern haben einen kleinenAnbau, der die viereckige Form eines Hauses unter-bricht. Die Fassade des Anbaus liegt weiter vorne alsdie Fassade des restlichen Hauses und das Schlepp-dach zieht sich beim Anbau ohne Knick bis an des-sen Fassade, während es neben dem Anbau mit derFassade des eigentlichen Hauses abschließt.

Schmetterlingsdach

Das Schmetterlingsdach ist ein umgekehrtes Sattel-dach. Auch bei ihm gibt es zwei große Dachflächen,die aufeinander zulaufen und sich in der Mitte tref-fen, allerdings verlaufen beide Flächen mit negativer

Steigung. Das Schmetterlingsdach ähnelt deshalbdem Buchstaben "V".

Sheddach

Ein Sheddach ist wie mehrere, aneinander gereihtePultdächer ausgeführt.

Zeltdach/Turmdach

Diese Ausführung ist oft als Dachform bei eckigenTürmen zu finden. Zeltdächer haben keinen langenDachfirst, vielmehr treffen mind. drei dreieckigeDachflächen oben in einer Spitze zusammen. Beidrei Dachflächen ergibt sich so eine Dachform, dieeiner Pyramide/Zelt ähnelt.

Zwerchdach

Wie beim Satteldach gibt es zwei Dachflächen, dieschräg aufeinander zulaufen. Eine der beiden Dach-flächen wird unterbrochen. Auf ihr sitzt, etwa im 90°Winkel abgewinkelt, ein weiteres kleines Satteldach.Der Dachfirst dieses kleinen Satteldachs liegt tieferals der des großen Hauptdaches.

Tonnendach

Das Tonnendach ähnelt einer in der Mitte durchge-schnittenen Regentonne, wo eine Hälfte dann aufein Gebäude aufgesetzt wird.

Entwicklung zum flach geneigten Dach

Der Wandel zu flach geneigten Pultdächern, die heu-te die moderne Architektur prägen, hat Ende desletzten Jahrhunderts begonnen. Die Idee war, dasssich Gebäude nach Süden öffnen sollten, um großesolare Energiegewinne passiv nutzen zu können.Dabei wurde das Pultdach mit dem Ziel eingesetzt,dass das Haus im Norden niedriger wird und derKälte im Winter kleinere Angriffsflächen bietet.

Da diese nach Norden abfallenden Dächer nichtmehr zur aktiven Nutzung der Sonnenenergie durchSonnenkollektoren oder Photovoltaikanlagen zurVerfügung stehen, wurden die Dächer später in dieandere Richtung, das heißt im Süden leicht nach un-ten geneigt, damit zum Beispiel eine PV-Anlagemontiert werden kann. Dabei wurde wieder demPultdach der Vorzug gegeben, da diese Dachformdie billigste Konstruktion darstellt.

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Aufgrund der Berichte von Bausachverständigenüber die Häufung von Schäden bei Gebäuden mitflach geneigten Dächern, empfehlen wir zum Errei-chen einer langen Lebensdauer der Gebäude undzur Vermeidung von Feuchtigkeitsproblemen folgen-de Lösung:● Zwei Vollgeschoße● Dämmung der obersten Geschoßdecke 30-40

cm dick, rechnet sich in wenigen Jahren● Einsatz von Dämmstoffen, die später zum Dach-

ausbau verwendet werden können (z.B. nicht be-lastbare Mineralwolle zwischen Polsterhölzern)

● Kaltdach mit regensicherem, winddichten aberdampfdiffusionsoffenen Unterdach das jederzeitzu einem Wohnraum ausgebaut werden kann

● Flacher, weiter Dachüberhang nach Süden zurbaulichen Beschattung der Glasflächen im Ober-geschoß sowie zur Nutzung für eine Photovoltai-kanlage

● Steilere Dachfläche zur Montage von thermi-schen Sonnenkollektoren

● Neigung der zweiten Dachhälfte nach Norden,damit die Fassade kleiner wird

● Rundum großer Dachvorsprung, damit die Fassa-de von oben gut geschützt wird

Grafik: BM Ing. Klauser

Flachdach

Flachdächer unterscheiden sich generell im Aufbauvon flach geneigten Dächern und Steildächern. AuchFlachdächer müssen zumindest eine geringfügigeNeigung (bis 5° in Österreich) aufweisen, damit Re-genwasser ablaufen kann. Vorteile von Flachdächernmit Abdichtung gegenüber geneigten Dächern mitDachdeckung:● Geringes Eigengewicht der Dachhaut● Erweiterte Nutzungsmöglichkeit (zum Beispiel

Dachterrassen, begrünte Flächen)● Belichtungsmöglichkeit für innenliegende Räume● Gestalterische Freiheit im Grundriss (auch für

spätere Erweiterungen)

Bei Flachdächern im Geschoßbau ist die obersteraumabschließende Geschoßdecke im NormalfallBestandteil der Dachkonstruktion. Meist handelt essich dabei um Stahlbetonmassivplatten. Flachdächerwerden als Warmdach (nicht belüftetes Dach), alsKaltdach (belüftetes Dach) oder auch als Umkehr-dach mit außen liegender Wärmedämmung ausge-führt. Bei Sanierungen kann auch das untere, alteDach, verbleiben, darauf wird dann ein Neuaufbauhergestellt (DUO-Dach). Dieses ist kostengünstiger,gerade bei einer Sanierung, da die sehr hohen Ab-risskosten eingespart werden können. Diese Ausfüh-rung sollte jedoch unbedingt objektbezogen tech-nisch geprüft werden.

Unser Tipp!Mit jeder Dachform kann ein Niedrigenergie- oder ein Passivhausniveau erreicht werden.

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Unsere Buchtipps!Planung von Photovoltaik-AnlagenGrundlagen und Projektierung

ISBN 978-3-8348-0586-7

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Die Dachdeckung muss auf die Dachneigung undauf die Dachform abgestimmt werden. Für jedes De-ckungsmaterial gibt es daher eine so genannte „Re-geldachneigung“, die zu beachten ist. Wird ein re-gensicheres Unterdach ausgeführt, was in jedemFall zu empfehlen ist, kann die Regeldachneigungca. um 5° unterschritten werden. Grundsätzlichmuss die Dachhaut gegen folgende Einflüsse wider-standsfähig sein:● Schnee- und Eislasten

● Windlasten

● Windsog, hohes Eigengewicht

● Hagel, hohe Bruchfestigkeit

● Frost bis –30° C, Hitze bis +70° C

● Feuer, unbrennbare Materialen

● Lärm, hohe Masse = guter Schallschutz

● Regen, bis zu 100 Liter pro m2/h

● Flugschnee und Schlagregen

● Nässe, hohe Austrocknungsfähigkeit

● Saurer Regen, Säurebeständigkeit

● Vogelkot, Laugenbeständigkeit

● UV-Strahlung, Farbbeständigkeit

Zusätzlich werden folgende Eigenschaften von ei-nem modernen Dachdeckungsmaterial heute alsselbstverständlich gefordert:● Abriebfeste Oberfläche, frei von Rissen

● Lange Lebensdauer und Wertbeständigkeit

● Ansprechende, landschaftsgerechte Optik

● Wartungsfreundlich bzw. wartungsfrei

● Unbedenkliche Deponier- und Recycelbarkeit

● Möglichst geringe Gesamtkosten

Dächer von 3° und darüber sind zu decken, unter 3°abzudichten. Jede Deckung muss regensicher sein.Wasserdichtigkeit kann nur mit Abdichtungsarbeitengarantiert werden.

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Dachdeckung

Mindestdachneigung bei einem regensicheren Unterdach

Die Tabelle stellt allgemeine Richtweite für die Mindestdachneigung dar. Jedoch sind mit speziellen Dachsystemen der Baustoffindustriespezielle Hartdeckungen schon ab 7° möglich.

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Schallschutz am Dach

Bei ausgebauten Dächern ist auf den Schallschutzbesonders zu achten. Bleche weisen einen sehr ho-hen Lärmpegel bis zu 66 dB(A) auf. Im Gegensatzdazu beträgt der Lärmpegel bei massiven Dachzie-geln nur 45 bis 50 dB(A).

Allgemeine Begriffe:● Neudeckung: Jede erstmalige Deckung● Umdeckung: Abnahme einer Deckung und Wie-

dereindeckung mit brauchbarem Material, Fehl-mengen werden ergänzt

● Dachanstrich: Anstriche auf Deckungen● Bekiesung: Das Einbetten von Kies● Kiesschüttung: Loses, gleichmäßiges Auftragen

von Kies größerer Körnung● Abdichtung: Herstellen einer wasserdichten

Dachhaut auf Dächern unter 3° und Abdichteneines Bauwerkes oder von Bauwerksteilen ge-gen Wasser

Nachstehende Erscheinungen sind keine Mängel,Gegenmaßnahmen sind möglich:● Feuchte Luft kondensiert an der Unterseite einer

kalten Dachhaut und tropft ab. Ein regensicheresUnterdach ist erforderlich.

● Bei Schneefall können Traufen, Ecken, Kehlenund Winkel verwehen oder vereisen. Ohne re-gensicheres Unterdach kann bei der Schnee-schmelze das Schmelzwasser in das Gebäudeeindringen.

● Dachziegel sind porös und in der ersten Zeitwasserdurchlässig. Der Ziegel trocknet aber sehrrasch aus.

● Ausblühungen an Dachziegeln sind nicht zu ver-meiden.

● Sturmsicherheit ist nur dann gegeben, wennman jeden Dachziegel sichert.

● Eindringen von Ruß, Staub und Schnee lässt sichnur durch ein dauerhaft und winddicht verkleb-tes Unterdach verhindern.

● Verschmutzungen durch Abgase, Staub, Flug-asche, Laub, Moos und Algen können den Was-serablauf behindern, die Regensicherheit gefähr-den, die Dachhaut angreifen.

● Setzungen, Dehnungen und Schwingungen beiHolz, Beton- und Stahlkonstruktionen können zuSchäden in der Dachdeckung und ihren An-schlüssen führen.

● Geringfügige Blasen, Wellen oder Falten beein-trächtigen nicht die Tauglichkeit einer Deckungmit Bitumenbahnen.

Tätigkeiten der Dachdecker● Decken und Instandsetzen von Dach- und Wand-

flächen auf Schalung, Latten oder sonstigen Un-terkonstruktionen.

● Flachdachdeckungen und -abdichtungen.● Anschlüsse, Einfassungen, Ein- und Abdeckun-

gen, Dichtungen, Vorrichtungen zum Ableiten desOberflächenwassers.

● Einbauen von Lichtkuppeln, Lichtbändern, Dach-fenstern und Dachflächenfenstern.

● Einbau von Solar- und PV-Anlagen.● Anbringen von Schneefanggittern, Laufanlagen,

Schutz- und Arbeitsgerüsten.● Abdichten von Bauwerken und Bauwerksteilen.

Dachstein

Dachsteine sind für flach geneigte Dächer ab 15°bis zur Senkrechten geeignet. Sie werden aus hoch-wertigem gewaschenen Quarzsand und einem spe-ziellen Zement hergestellt. Das Sortiment reicht vonmaßgeschneiderten Dachsteinen bis zu Sonderstei-nen (z. B. Entlüftungsstein, First-, Gratstein, Schnee-stoppstein).

Foto: Bramac

Profilierte Dachsteine

Die großformatigen Dachsteine eignen sich speziellfür die Deckung von klar und einfach strukturiertenDachflächen. Die Auswahl des Modells hängt in ers-ter Linie von der gewünschten Oberflächenstrukturab. Durch das massive Bedachungsmaterial ist die

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Gefahr, dass Windböen das Dach abheben oderdurch Schneelasten Schäden entstehen können,sehr gering.

Dachsteine mit ihrer hohen Dichte und Tragfähigkeitbieten folgende Vorteile:● Bruchfestigkeit bei Schnee, Eislasten und Hagel● Regensicherheit ● Hohen Schallschutz beim ausgebauten Dach bei

Sturm, Regen und Hagel● Feuerbeständigkeit gegen Brandgefahren von

außen● Sturmsicherheit durch das hohe Eigengewicht● Frostsicherheit durch die hohe Verdichtung und

Vergütung der Oberfläche● Lange Lebensdauer. Die Festigkeit von Zement

nimmt etwa 50 Jahre lang stetig zu

Ebene Dachsteine

Ebene Dachsteine zeichnen sich durch eine klare,nicht durchbrochene Struktur der eingedeckten Flä-che aus.

Beschichtetes Aluminium

Das Grundmaterial sind 0,65 bis 0,7 mm dicke Bän-der aus Aluminium, die beschichtet werden. Dazuwird je eine Primär- und Decklackschicht im konti-nuierlichen Walzenauftragsverfahren (Coil-Coating)auf das Blech aufgebracht und eingebrannt. Diese,in zahlreichen Standardfarben hergestellten Bänderwerden dann entweder zu:● Dachschindeln Dachneigung ab 25°● Rhomben Dachneigung ab 22°● Dachplatten Dachneigung ab 12°

weiterverarbeitet oder die Bänder selbst in Reiheverlegt und durch Verfalzen miteinander verbunden.Durch den Falz wird der Stoß dichter und flachereDachneigungen ab 7° werden möglich.

Kupfer

Das im Bauwesen eingesetzte Kupfer ist ein sauer-stofffreies und phosphordesoxidiertes Kupfer mit ei-nem Reinheitsgrad von mindestens 99,90%, das ei-ne ausgezeichnete Schweiß-, Löt- und Umformbar-keit aufweist.

Komplizierte Anschlüsse mit starken Verformungenwerden mit weichem Kupfer, flächige Dachdeckun-

gen und Außenwandbekleidungen üblicherweise mithalbhartem Kupfer ausgeführt.

Oberflächen bei Kupfer

Frisch gewalztes Kupferblech ist blank. Auf Wunschwird Kupfer im Werk voroxidiert und in Braun bzw.im typischen Patinagrün ausgeliefert. Eine matt ver-zinnte Oberfläche in Grau ist die vierte Möglichkeit.

Foto: KME

Unterkonstruktion bei Kupferdeckung

Erforderlich sind eine tragende Unterkonstruktion,eine winddichte, diffusionsoffene Vordeckung überdem Dämmstoff und eine Hinterlüftung mit Konter-latten unter der Schalung.● Kupferschindeln (

Systemschindeln) Dachneigung: mind. 25°● Kupferbahnen Dachneigung: mind. 3°

Faserzement

Faserzement ist ein Verbundwerkstoff, der nebenZement und Zuschlagstoffen zur Erhöhung der Fes-tigkeit und Elastizität auch Fasern enthält. Aufgrundder hohen Festigkeit des Materials können sehrdünne Platten, Tafeln und Wellplatten hergestelltwerden.

Neben den Armierungsfasern, die eine hohe Biege-zugfestigkeit und Schlagzähigkeit aufweisen, sindauch Filterfasern erforderlich.

Die Faserzementplatten werden in zwei Produkt-gruppen eingeteilt:

In Schindeln, die entweder als Einfachdeckung oderals Doppeldeckung verlegt werden und in Wellplat-

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ten. Wellplatten werden in einer wellenförmigenForm einzeln gepresst. Nach dem Erhärten ist dieWellplatte fertig. Zur Färbung der Schindeln werdendiese nach etwa zwei Wochen im Trockenofen auf-geheizt und mit einer farblosen oder pigmentiertenKunstharzdispersion beschichtet.

Foto: Eternit

Tondachziegel

Tondachziegel erfüllen alle Anforderungen, die heutean stark beanspruchte Dächer gestellt werden. Siewerden aus 75% Lehm und 25% Ton geformt undgebrannt. Die Oberfläche der Tondachziegel wirdentweder engobiert (mit Wasser aufgeschlämmteTone, die vor dem Brand auf den getrockneten Zie-gel gespritzt oder gossen werden) oder glasiert(glasartige, dem Ziegel angepasste Überzüge).

Foto: Tondach Gleinstätten

Großformatziegel

Die doppelte Kopfverfalzung und die fest schließen-de, doppelte Seitenverfalzung bringt ein so hohesMaß an Dichtigkeit gegen Schlagregen, Flugschneeund Staub, dass mit einem regensicheren Unterdachdie Mindestdachneigung auf 15° reduziert werdenkann. Aufgrund des großen Formates sind nur etwa11,5 bis 14,5 Stück pro Quadratmeter erforderlich.Dadurch beträgt das Gewicht nur um die 42 kg/m2.

Großformatziegel bieten sowohl dem Bauherrn alsauch dem Dachdecker zahlreiche Vorteile:● Schnelle, einfache Verlegung● Kostengünstige, formschöne Eindeckung● Weiche Linienführung● Dreifachüberdeckung im Vierziegeleck● Doppelte, besonders tiefe Kopfverfalzung● Ortgangziegel für den Ortgang-Abschluss

Spenglerarbeiten

Wenn das Dach vom Zimmermeister entsprechendvorbereitet wurde, beginnt der Spengler mit seinerArbeit. Folgende Teile des Daches werden mit Blechvor Witterung geschützt:

Traufe, Ortgang, Kamin, Dachdurchdringungen,Dachflächenfenster, Lichtkuppeln, Gaupen, Gesimse,Mauern (Attika) usw.

Ferner werden auch Firstentlüftungen mit Flug-schneesicherung, Dachrinnen und Regenfallrohre,Blitzschutz, Schneefang, Trittstufen sowie kompletteBlechdächer und hinterlüftete Fassaden vom Speng-ler montiert.

Nicht korrodierende Materialien, wie beschichtetesAluminium, Kupfer, Titanzink und verzinnter Edel-stahl haben sich, da vollkommen wartungsfrei, bes-tens bewährt. Auch pulverbeschichtete Stahlblechewerden im Dachbereich immer mehr eingesetzt.

Regenfallrohre

Da die Regenfallrohre einen Engpass bei der Dach-entwässerung darstellen, sind diese zuerst richtig zubemessen. Dann kann die entsprechende Dachrinnezugeordnet werden. Die richtige Größe der Regen-fallrohre hängt von der projizierten Dachfläche(Grundriss), der örtlichen Regenspende und dem Ab-flussbeiwert, der sich aus der Dachneigung und demBedachungsmaterial ergibt, ab.

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Eine grobe Dimensionierung kann aufgrund dernachstehenden Tabelle erfolgen:

Dimensionierung der Regenfallrohre:

NG = Nenngröße

Dachrinne

Die Dachrinne gehört zur Dachentwässerung undmuss auf die Nenngröße des Regenfallrohres abge-stimmt werden.

Halbrunde Dachrinne

Kastenförmige Dachrinne

Saumrinne

Diese Ausführung ist vor allem in Österreich weitverbreitet. Neben der Dachrinne ist auch eine Saum-deckung, die den unterhalb der Dachrinne gelege-nen Dachbereich vor Niederschlag schützt, erforder-lich. Bei fachgerechter Befestigung bietet diese Rin-ne zusätzlich zu dem Schneefang Sicherheit gegenAbrutschen von Eis und Schnee und kann auch als(eingeschränkte) Gehhilfe für Wartungsarbeiten be-nutzt werden.

Die Saumrinne darf ab einer Dachneigung von 15ºverwendet werden. Die Nenngröße entspricht der

Bandbreite für den Zuschnitt und richtet sich nachder Dachneigung. Die Blechdicke beträgt 0,8 mm.

Der äußere Blitzschutz

Der äußere Blitzschutz besteht aus dem Fundamen-terder, der Ableitung und der Fangeinrichtung amDach. Er wird vom Spengler oder von Blitzschutzfir-men verlegt.

Im Regelfall wird auf der Dachfläche ein maschen-förmiges Fangnetz aus einem verzinkten Runddrahtmit 10 mm Ø mit der maximalen Maschenweite von10 m x 20 m errichtet.

Der Draht wird entlang der Traufe, dem Ortgang unddem First und bei Dächern, die länger als 20 m sind,auch quer über die Dachfläche verlegt. Auffangspit-zen werden bei den beiden Giebeln und bei Dach-aufbauten vorgesehen, die höher als 0,3 m über dieMaschenebene hinausragen, mehr als 0,5 m vonder Fangeinrichtung entfernt sind oder mehr als1,0 m2 groß bzw. länger als 2 m sind.

Grafik: Unser Haus

Nenngröße Neigung Nenngröße Neigung 500 mm > 45° 800 mm > 20° 650 mm > 25° 1.000 mm > 15°

Nenngröße Breite x Höhe Querschnitt NG 200 70 x 42 mm 29 cm2

NG 250 85 x 55 mm 46 cm2

NG 333 120 x 75 mm 90 cm2

NG 400 150 x 90 mm 135 cm2

NG 500 200 x 110 mm 220 cm2

Nenngröße Durchmesser Querschnitt NG 200 80 mm 25 cm2

NG 250 105 mm 43 cm2

NG 333 153 mm 92 cm2

NG 400 192 mm 145 cm2

NG 500 250 mm 245 cm2

Dach Abfluss Ø mm cm2 Rinne 35 m2 1,1 l/s 60 mm 28 cm2 NG 200 80 m2 2,5 l/s 80 mm 50 cm2 NG 250 150 m2 4,5 l/s 100 mm 79 cm2 NG 333 240 m2 7,3 l/s 120 mm 113 cm2 NG 400 440 m2 13,2 l/s 150 mm 177 cm2 NG 500

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Unsere Buchtipps!DachAtlas

ISBN 978-3764368968

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Page 169: Unser Haus 2011

Foto: Austrotherm

Gründächer verbessern das Kleinklima, entlas-ten das Kanalnetz durch Speicherung von Re-genwasser und tragen meist zur Wärmedäm-mung am Gebäude bei. Grundsätzlich werdenfolgende Begrünungsarten unterschieden:

Intensivbegrünung: vollwertiger, nutzbarer Gartenam DachReduzierte Intensivbegrünung: optisch eindrucks-volle Gestaltung, begrenzt nutzbarExtensivbegrünung: Rückgewinnung von Grünflä-chen, nicht nutzbarReduzierte Extensivbegrünung: großflächige Be-grünung für Industriegebäude, nicht nutzbar

Heute können Flachdächer genauso sicher undlanglebig dicht sein wie das Steildach. Es sind je-doch folgende Punkte einzuhalten:● Sichere und dauerhafte Abdichtung● Dampfdruckausgleichsschicht (außer bei lose

verlegten Dampfsperren oder Dichtungsbahnen)● Dampfsperre auf der Unterkonstruktion● Hochbelastbare Wärmedämmung● Qualitativ hochwertige Dachabdichtung● Schutz der Dämmung: Wurzelfeste Bahnen● Dachanschlüsse als Hochpunkte ausführen.

Ausnahme: Gully● Alle Details wartungsfreundlich ausführen

Gründächer sind die beste Lösung für eine umwelt-freundliche Gestaltung der Städte.

Die Komponenten

Tragende Unterkonstruktion:Sie kann aus den unterschiedlichsten Materialienbestehen:● Massive Stahlbetondecke mit/ohne Gefälle● Trapezprofilblech mit 2% Gefälle● Holztramdecke● Steildach aus Holz unter 15°

Wärmedämmung:Folgende Dämmstoffe sind geeignet:● Steinwolle 150 kg/m3● Schaumglas● XPS-Polystyrol Schaumstoff● PU-Polyurethan Schaumstoff

Wenn bei der Unterkonstruktion kein Gefälle einge-baut wurde, kann dieses durch einen keilförmigenDämmstoff hergestellt werden.

Grafik: Knauf Insulation

Während die Steinwolle durch Folien vor Feuchtig-keit geschützt werden muss, sieht die Dämmung mitXPS das so genannte Umkehrdach vor. In diesemFall liegt der Dämmstoff auf der Feuchtigkeitsab-dichtung und darauf folgt der weitere Aufbau mitKies oder Humus.

Foto:Austrotherm

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Das begrünte Dach

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Verfahren der Abdichtung

Schweißverfahren

Bitumen wird durch die Flamme geschmolzen undverbindet sich mit dem Untergrund.

Gießverfahren

Heißbitumen wird vor der Rolle aufgegossen und dieBahn vollflächig verklebt.

Bürstenstreichverfahren

Heißbitumen wird vor der Rolle ausgegossen undmit einem Besen oder Bürste verstrichen.

Einschwämmen von Schaumglas

Heißbitumen wird auf den Untergrund gegossen undSchaumglas in die zähflüssige Masse gepresst.

Verklebung mit Kaltkleber

Ein Kaltkleber wird streifenförmig aufgetragen, dannwird die Stoß- oder Nahtüberlappung der ersten La-ge Dachhaut 8 cm breit voll verklebt.

Abdichtungsbahnen aus Kunststoff

Für begrünte Dächer und Flachdächer unter Kiesgibt es seit vielen Jahren eine bewährte, hochfesteund flexible Abdichtungsbahn aus Polypropylen mitfolgenden Eigenschaften:● lange Lebensdauer● wirtschaftliche Lösung● chemisch sehr beständig● mechanisch hochfest● bitumenverträglich● wurzelfest● vollständiges Recycling● flexibel bei Kälte● mit Heißluft einfach verschweißbar

Die Abdichtungsbahn ist sowohl beim Neubau alsauch bei Dachsanierungen einsetzbar. Dank der ho-hen Flexibilität können auch komplizierte Dachde-tails einfach ausgeführt werden.

Gartendach Intensivbegrünung –Dachterrasse

Das intensiv begrünte Gartendach ist eine vollwerti-ge, voll nutzbare Grünanlage am Dach in dicht ver-bauten Gebieten. Das Gartendach ist als Garten oder

als Freizeitanlage sowie als Spielplatz, Terrasse,Parkanlage usw. nutzbar. Wartung, Pflege und Be-wässerung ist wie bei herkömmlichen Gartenanla-gen erforderlich.

Schichtaufbau:Wuchshöhe kleiner Bäume über 500 cmSpeicher- und Dränschicht bis 20 cmSubstratschicht über 30 cmDämmstoffdicke min. 20 cmGesamtschichtstärke ca. 70 cmmöglicher Wasservorrat ca. 170 l/m2

Gewicht pro m2 über 350 kg/m2

Reduzierte Intensivbegrünung

Die reduzierte Intensivbegrünung ist für Dächer ge-dacht, auf denen aus Gewichts- oder Kostengründenkein aufwändiges Gartendach ausgeführt werdenkann, aber dennoch Kleinsträucher gepflanzt wer-den sollen.

Die Begrünung kann mit Gräsern und Sträuchern er-folgen, die eine rasche Bodendeckung erreichen,aber nur geringe Ansprüche an Standort und Pflegestellen. Eine möglichst automatische Zusatzbewäs-serung ist vorzusehen.

Grafik: Knauf Insulation

Schichtaufbau:Wuchshöhe Kleinsträucher bis 100 cmSpeicher- und Dränschicht bis 10 cmSubstratschicht 20 cmDämmstoffdicke min. 20 cmGesamtschichtstärke ca. 50 cmmöglicher Wasservorrat ca. 90 l/m2

Gewicht pro m2 ca. 300–400 kg/m2

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Das WDF R88 Designo

Mit der Klapp-Schwingtechnik im WohndachfensterDesigno R88 hat Roto einen bis heute gültigen Maß-stab gesetzt. Das "Roto Prinzip" wurde zum Inbegrifffür mehr Freiheit und mehr Komfort. Unser Ziel istes, den Roto-Anspruch der Leistungsführerschaftjetzt auch auf die Bereiche Energieeffizienz und

Design zu übertragen. Durch den serienmäßig ein-gebauten 2teiligen Wärmedämmblock und die form-schöne, tiefere Dachintegration wird ein herausra-gender UW-Wert von 1,2 W/m2K erreicht und derneue Effektlack Anthrazit-Metallic sowie das weg-weisende Design bürgen für eine elegante Optik.Und natürlich steht auch das neue Designo mit ei-nem stufenlos bis 45º zu öffnenden Fensterflügel fürfreien Zugang zum Fenster bei maximaler Kopf- undBewegungsfreiheit. Design, Komfort und Energiesparen auf ganzer Linie.

In der Sanierung kann das Roto MR Maß-Renovie-rungsfenster völlig unkompliziert und ohne Brech-und Putzarbeiten jedes alte Wohndachfenster erset-zen – unabhängig von Alter, Marke und Modell. DerEinbau erfolgt millimetergenau durch variable An-schlussprofile – und die neue Roto Aquaclear-Ver-glasung mit spezieller Titandioxid-Beschichtung undweitgehender Selbstreinigung durch Regen undSonne ist Standard.

Das WDF R89 Designo Niedrigenergie

Mit der Erweiterung unserer Produktpalette derhochwertigen Wohndachfenster um Designo R8 NE

mit einem Uw-Wert von 0,84 W/m2K hat Roto denMaßstab im energieeffizienten Bauen neu definiert.Ein Maximum an Wärmedämmung, prägnantes De-sign, formschöne Dachintegration, noch mehr Vor-teile im Einbau und das einheitliche Anthrazit Metal-lic des Rahmens machen aus unserem „Niedrig-energie-Wohndachfenster“ ein Objekt für das Dach,das Form und Funktion perfekt vereint.

Das WDT R69 Designo Niedrigenergie RotoTronic.

Mit RotoTronic bringen Sie Intelligenz auf Ihr Dach.Das Wohndachfenster mit integrierter Antriebs- undSteuertechnik lässt keine Wünsche an moderneWohnqualität offen. Die steckerfertige Lösung bein-haltet alle Komponenten zum automatischen Öffnenund Schließen — „Plug & Play“ lautet die Devise.Auch für die Verwendung von Zubehör ist das Wohn-dachfenster bereits vorbereitet. RotoTronic — dasLeben kann so einfach sein.

Das Roto Azuro.

Modernen Wohnkomfort für gehobene Ansprücheund architektonische Raffinesse vermittelt das 2,60x 1,70 m große Panorama-Dachfenster Azuro. Dasdreiflügelige Element fährt per Tastendruck komplettzur Seite - eine eindruckvolle Fläche zum Himmelwird frei. Wer Atelier-Flair in seine Dachwohnungholen möchte, musste bisher Einschränkungen hin-nehmen. Das Panorama-Dachfenster setzt in Größeund Möglichkeiten gleichermaßen Maßstäbe. Ob ba-den oder frühstücken unter freiem Himmel oder auf

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Roto Designo - eine neue Generation stellt sich vor

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der Couch liegen so nah an der Natur wie im Park –Azuro lässt der Wohnfantasie ihren Lauf. Besondersvorteilhaft für den Bauherrn: Das Azuro unterliegt alsDachfenster im Gegensatz zum Dachbalkon keinerGenehmigungspflicht.

Deutlich weniger Wärmeverlust.

Roto Wohndachfenster werden mit bereits im Werkvormontierter, integrierter Wärmedämmung ausge-liefert und garantieren so von Anfang an niedrigereEnergiekosten und weniger Schadstoff-Emissionenin der Heizperiode. Dafür sorgen u. a. die bis zurOberkante des Blendrahmens verlängerte Dämmungund die verbreiterte EPDM-Dichtung, die auch denAnschluss an den Eindeckrahmen ermöglicht. Regenund Winddichtheit werden dadurch erzielt. Der inne-re Folienanschluss, der serienmäßig am Wohndach-fenster vormontiert ist, sorgt für Dampfdichtheit.Verbesserter Isothermenverlauf. Unabhängige Prüf-institute bestätigen: Die Innentemperatur am Blend-rahmen liegt beim wärmegedämmten Roto Wohn-dachfenster um nahezu fünf Grad höher als bei ei-nem ungedämmten Fenster. Wärmebrücken werdenreduziert, die Schwitzwasserbildung ist minimiert.Wie gut die Wärmedämmung wirkt, zeigt sich imWinter: Bleibt der Schnee rund um das Wohndach-fenster liegen und gibt es keine sichtbare „Schnee-schmelze“, dann ist die Isolierung perfekt.

Optisch harmonische Dachlösungen.

Roto Sunroof überzeugt nicht nur durch den mo-dernsten Stand der Technik, sondern auch durch diefast uneingeschränkte Vielfalt der Gestaltungsmög-lichkeiten. Ein flexibles Baukastensystem erlaubt ei-ne langfristig wirksame und optisch auch nach Jahr-

zehnten noch beeindruckende Ganzdachlösungebenso wie die Kombination von Solarelementen,Wohndachfenstern und Eindeckung. Mit dem RotoSunroof gibt es nun eine Weiterentwicklung, dietechnisch ausgereift und innovativ, ökologisch sinn-voll, wirtschaftlich und auch optisch überaus an-sprechend ist: Denn Roto Sunroof bietet sich – indi-viduell abgestimmt auf die verschiedenen

Ansprüche – als Teil- oder als Ganzdachlösung an.Und je nach Wunsch können dabei Sonnenkollekto-ren, Photovoltaik-Module und Wohndachfenster per-fekt miteinander und mit einer Dacheindeckungkombiniert werden

Nähere Informationen:Roto Dach- und Solartechnologie GmbHGewerbestraße 53382 LoosdorfTel: +43 2754 21199 11Fax: +43 2754 21199 50email: [email protected]: www.roto-frank.at

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Dach- und Solartechnologie

Weltweit die Nummer 1 im UW-Wert bei

Klapp-Schwingfenstern: Roto Designo

R8 NE mit UW-Wert bei 0,84 W/m²K

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Dachböden stellten einst lediglich nicht mehrdar als den durch die Dachkonstruktion entstan-denen Raum. Genutzt wurde er praktisch nicht,er diente als Lagerraum, als Trockenraum für dieWäsche oder als Notunterkunft. Erst in den letz-ten Jahrzehnten haben Bauherren den Reiz eineszum Wohnraum ausgebauten Dachbodens er-kannt. Nicht nur im Einfamilienhaus, auch in denGründerzeithäusern steckt viel Potenzial. Alleinin Wien könnten noch 80.000 neue Dachge-schoßwohnungen entstehen. Die Industrie bietetheute zahlreiche speziell für den Dachbodenaus-bau entwickelte Produkte an.

Bausubstanz prüfen beim Dachbodenausbau

Ein Dachbodenausbau beginnt mit der Prüfung derBausubstanz. Faktoren wie die Tragkraft der Kon-struktion haben beim Dachbodenausbau Einfluss aufdie Wahl der Ausbau-Materialien. Ein Dachausbaumuss winddicht sein, Wärmeschutz bieten, Wärmespeichern, gegen Feuchtigkeit resistent bleiben undmit Schall- und Brandschutz versehen werden.

Am Dachboden herrscht Wohlfühl-Atmosphäre,wenn das Raumklima passt. Der Dachboden ist je-doch besonders exponiert. Brütende Hitze im Som-mer, eisige Temperaturen im Winter und Wind zu al-len Jahreszeiten sind stark zu spüren, wenn dieWärmedämmung nicht ausreichend ist. Die Mehr-kosten beim Dachbodenausbau für die Verwendungeines starken Dämmstoffes sind im Vergleich zurEnergiekosten-Ersparnis gering.

Dachbodendämmung

Speziell beim Dachgeschoßausbau sind Fehler oderEinsparungen an der falschen Stelle im Nachhineinnur mit sehr hohem Kosten- und Arbeitsaufwand zubeheben.

Darauf kommt es beim Wohnen im Dachgeschoß an:● Angenehmes Raumklima● Sommerlicher Wärmeschutz● Ausgezeichnete Wärmedämmung● effizienter Brandschutz● hervorragender Schallschutz● Einfache Verarbeitung

Damit die Wärmedämmung optimal funktionierenkann, muss auch die Luftdichtheit im Steildach ge-währleistet sein. Denn schon kleinste Fugen und Rit-zen in der Gebäudehülle führen zu Energieverlustensowie Bauschäden durch Feuchte.

Es gibt mehrere Arten, die Dachkonstruktion zudämmen:● Die Zwischensparrendämmung● Die Untersparrendämmung● Die Aufsparrendämmung● Die Vollsparrendämmung

Zwischensparrendämmung

Die einfachste und gängigste Methode zur Däm-mung des Daches ist ideal für Heimwerker. An Werk-zeug werden lediglich ein Zollstock und ein Messerfür den Dämmstoff benötigt - und die Montage derWärmedämmung ist einfach.

Eine Folie trennt Dämmmaterial und Dachziegel. DerDämmstoff füllt die Zwischenräume der Sparren vollaus. Auf der Raumseite der Dämmung wird eineDampfsperre angebracht, um Tauwasserbildung imDach durch eindringende Raumfeuchte zu unterbin-den. Dann folgt der Innenbereich beim Dachboden-ausbau.

Untersparrendämmung

Diese unkomplizierte Methode saniert alte Dachaus-bauten mit Minimal-Wärmedämmung. Innenseitigwird nach der Zwischensparrendämmung eine zwei-te, wirksame Lage mit Dämmstoff angebracht. Hier-zu wird im rechten Winkel zu den Sparren eine Lat-tung montiert. Der Zwischenraum der Latten wirdmit Klemmfilz ausgefüllt. Dann folgt der Innenaus-bau.

Aufsparrendämmung

Für die Aufsparren- bzw. Übersparrendämmung wirdbeim Dachbodenausbau eine Dämmschicht ausHartschaum-Elementen über die Sparren verlegt. Sielegt einen warmen Mantel über den Dachboden undverhindert dadurch jegliche Wärmebrücken. Ein Vor-teil der Dämmung mit dem Dämmstoff Polyurethan-Hartschaum ist die geringe Aufbauhöhe.

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Dachbodenausbau

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Diese Technik kommt in Frage, wenn das Dachkomplett neu gedeckt wird. Dann folgt der Innenbe-reich beim Dachbodenausbau. (Quelle: bauMax)

Aufsparrendämmung hoch belastbar

Bei dieser Lösung wird zuerst eine Dampfsperre aufdie Holzschalung verlegt. Darauf folgt eine 16 cm di-cke, hoch verdichtete Steinwolle-Dämmplatte. Aufdie erste Schicht wird eine zweite Lage mit einer10 cm dicken, hoch verdichteten Steinwolle verlegt.In Summe wird eine Dämmdicke von 26 cm und ein U-Wert von 0,15 W/m2K erreicht.

Die Konstruktion wird durch eine dauerhaft wind-dicht verklebte Schalungsbahn vor den Witterungs-einflüssen geschützt. Darauf folgt die Verlegung derKonterlatten, Ziegellatten und zum Schluss derDachziegel.

Grafik: Knauf Insulation

Aufbau von innen nach außen:● Sparren, für F30 auf drei Seiten zwei Zentimeter

stärker, das Holz muss trocken sein ● Holzschalung, 20 mm dick● Dampfsperre, luftdicht verklebt● Hoch verdichtete Dämmplatte aus Steinwolle● Dampfdiffusionsoffene Schalungsbahn, wind-

dicht verklebt● Konterlattung durch den Dämmstoff mit Doppel-

gewindeschrauben (TWIN DU von SFS intec) indie Sparren verschraubt

● Ziegellatten● Dachziegel

Kombidämmung hoch belastbar

Grafik: Knauf Insulation

Wem die Vollsparrendämmung innen zu wenig ist,der kann diese mit einer Aufsparrendämmung

außen kombinieren. Insbesondere wird man dieseKonstruktion bei der Sanierung von alten Dachstüh-len wählen, wenn die Raumhöhe auf Grund der heu-te üblichen Dämmstoffstärken von 30 cm und mehrzu niedrig werden würde.

Aufbau von innen nach außen:● Holzwolleplatte (magnesitgebunden)● Dampfbremse feuchtevariabel, luftdicht verklebt● Klemmplatte, Dicke je nach Sparrenhöhe ● Holzschalung● Hoch verdichtete Dämmplatte aus Steinwolle● Dampfdiffusionsoffene Schalungsbahn, wind-

dicht verklebt● Konterlattung durch den Dämmstoff mit Doppel-

gewindeschrauben (TWIN DU von SFS intec) indie Sparren verschraubt

● Ziegellatten● Dachziegel

Vorteile der Beplankung mit Holzwolleplatte(magnesitgebunden):● Angenehmes Raumklima● Sommerlicher Wärmeschutz● Feuchteregulierende Wirkung● Ideale Installationsebene● Optimale Spachtel- oder Putzfläche

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Page 177: Unser Haus 2011

Aufsparrendämmung mit EPS

Zur Erfüllung der Brandschutzauflagen hat derHausbauer, wenn er sich für diesen Dämmstoff ent-scheidet, zwei Möglichkeiten. Die erste ist die Verle-gung von 40 mm dicken Nut- und Feder-Brettern,die F 30 erfüllen. Die andere Möglichkeit besteht da-rin, mit Brandschutzplatten kaschierte EPS-Dämm-platten zu verlegen.

Zur Vermeidung von Wärmebrücken und aus stati-schen Gründen werden diese Dämmplatten allseitigmit Nut- und Feder-Verbindung ausgerüstet. Zum Er-reichen eines Niedrigenergiehausniveaus werden20 cm, und für das Passivhaus 35 cm Dämmstoffdi-cke empfohlen.

Foto: Austrotherm

Vollsparrendämmung

In den letzten Jahren haben sich die Materialien unddas Bauen mit Holz, sowie damit verbunden die ge-samte Konstruktion auch beim Dachausbau gravie-rend verändert.

Jahrzehntelang war es üblich auf der Holzschalungeine Schalungsbahn aus Bitumen zu verlegen undzwei Hinterlüftungsebenen, eine über dem Dämm-stoff und eine zweite über der Bitumenbahn vorzu-sehen. Diese Hinterlüftungen waren unbedingt erfor-derlich, damit die Feuchtigkeit sowohl aus der Wär-medämmung als auch aus den Holzlatten austrock-nen konnte.

Heute hat sich aufgrund der Vorteile der winddich-ten, nach außen dampfdiffusionsoffenen Vollspar-rendämmung diese Konstruktion unter Verwendungmoderner High-tech Folien als die wirkungsvollstedurchgesetzt.

Dachstühle werden zum überwiegenden Teil in Holzausgeführt. Daher sind beim Dachausbau die Regelnder Holzbauweise zu beachten.

Sehr oft werden heute komplett im Werk vorgefer-tigte Dachelemente auf der Baustelle nur mehr aufdie oberste Decke gehoben und montiert.

Folgende Punkte sind bei einer richtig ausgeführtenVollsparrendämmung zu beachten, damit die Regelnder Bauphysik eingehalten werden und der baulicheHolzschutz ohne Chemie ermöglicht wird:● Bau der Dachstuhlelemente im Werk unter Ein-

satz von Konstruktionsvollholz mit nur 12% +/–3% Feuchtigkeitsgehalt

● Dampfdiffusionsoffene, aber wind- und regensi-chere Schalungsbahn außen auf einer Holzscha-lung, die mit mindestens 10 mm breiten Fugenmontiert wird

● Maximaler sd-Wert von 0,2 m nach außen unddamit verbunden eine Austrocknungskapazitätvon drei Liter pro Quadratmeter und Jahr

● Dicht gestoßener, zwischen den Sparren gut ge-klemmter, diffusionsoffener, nicht hygroskopi-scher Dämmstoff

● Raumseitig montierte Dampfbremse, die bei al-len Überlappungsstößen und gegen alle Böden,Decken, Durchbrüche, Fenster, Türen, Wändeusw. dauerhaft winddicht verklebt wird

● Diese Dampfbremse darf nicht durch Steckdo-sen, Elektroleitungen und andere Installationendurchbrochen werden, die Installationen solltendaher in einem eigenen, raumseitig angeordne-ten Installationselement außerhalb der Dampf-sperre laufen.

Steinwolle-Klemmplatten

Eine Möglichkeit einer rationellen Dämmung sindSteinwolleplatten, die in ein Sparrenfeld eingebautwerden. Zur Verlegung der Platten, die eine Roh-dichte von ca. 30 kg/m3 aufweisen, werden die Plat-ten mit ca. 2 cm Übermaß zugeschnitten und dichtgestoßen zwischen die Sparren geklemmt. Die Mon-tage wird dadurch noch einfacher und schneller.

Der zweite Vorteil der Steinwolle liegt im Material.Dadurch kann mit einer 19 mm dicken Nut und Fe-der-Holzschalung eine Brandwiderstandsdauer von30 – 60 Minuten (F30, F60) erreicht werden.

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Page 178: Unser Haus 2011

Soll der Dachausbau innen mit Holz beplankt wer-den, so benötigt man bei Steinwolle keine doppelteBeplankung mit Brandschutzplatten.

Ein entsprechendes Prüfzeugnis sollte vom Dämm-stoffhersteller zwecks Vorlage bei der Baubehördeangefordert werden.

Aufbau der Vollsparrendämmung

Grafik: Knauf Insulation

Die obenstehende Abbildung zeigt den Aufbau einerVollsparrendämmung, bei dem die Dämmstoffdickebeider Lagen zusammen 30 cm beträgt, damit manauf einen U-Wert von 0,15 W/m2K für das Niedrig-energiehaus kommt.

Beim Passivhaus sind sogar 45cm Dämmstoff undein U-Wert von 0,10 W/m2K erforderlich.

Auf der mit 10 mm Fugen verlegten Holzschalungliegt die dampfdiffusionsoffene Schalungsbahn, in-nen liegt der Dämmstoff in zwei Lagen. Die Dämm-stoffdicke zwischen den Sparren sollte 20 cm in ei-nem betragen, die zweite Lage ist mindestens 10cmdick.

Innen liegt die gegenüber Boden, Wand, Decke undFenster winddicht verlegte Dampfbremse. Die ge-samte Konstruktion wird zum Abschluss mit Holz,Gipskarton-, Gipsfaser-Platten oder anderen Brand-schutzplatten (F30 bis F90) beplankt.

Vollsparrendämmung mit Schwingbügel

Der Dachausbau in der Schwingbügeltechnik bringtfolgende Vorteile:● Die Wärmebrücken werden kleiner ● die Schallübertragung wird reduziert

● eine ebene Wand kann leichter hergestellt wer-den

● der Dachausbau ist schneller erledigt● und wird damit kostengünstiger

Anstelle der C-Profile können auch gehobelte Holz-latten verwendet werden. Die Befestigung derDampfbremse mit Hilfe von doppelseitigen Klebe-bändern und der Beplankung mit Schrauben bleibtgleich.

Als Dämmstoff sind folgende Materialien möglich,die bereits im Kapitel „Wärmedämmung“ behandeltsind:● Flachs und Hanf● Glaswolle mit Polyestervlies● Schafwolle● EPS-Platten ● Einblas-Zellulosedämmung

Ein in den letzten Jahren beliebt gewordenerDämmstoff ist die Einblas-Zellulosedämmung.

Fotos: Clima Super

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Page 179: Unser Haus 2011

Materialspezifische Eigenschaften:● niedriger Primärenergieaufwand bei der Herstel-

lung● Rohdichte der Zellulose je nach Dicke und Dach-

neigung 45-60 kg/m3

● fugenloser, verschnittfreier Einbau● hoher Strömungswiderstand, guter Schallschutz● Garantie durch geschulte Einblasbetriebe

Dachausbau im Althaus ohne Unterdach

Nach dem Verlegen eines 5/8 cm Staffelholzes, dasbeim Dämmen das Verschließen der Überlüftungs-ebene unter dem Dachziegel verhindert, wird einedampfdiffusionsoffene, aber wind- und regendichteBahn (sd-Wert max. 0,2 m) von Sparren zu Sparrengespannt und mit einer Ziegellatte 3/5 cm befestigt.Diese Bahn muss entweder über die Mauerbank ge-führt werden oder am Rand der Mauerbank innen ineine Regenrinne münden, damit Schlagregen, Flug-schnee oder ein Kondensat sicher abgeleitet wird.

Grafik: Knauf Insulation

Damit 24 bis 30 cm Dämmung aufgebracht werdenkönnen, ist die Aufdopplung der Sparren zu empfeh-len.

Ausbau eines dampfdiffusionsdichten Daches

Wurde, wie bislang üblich, eine Bitumenbahn mit ei-nem sd-Wert von etwa 30 m auf die Holzschalungverlegt, so muss bei der Vollsparrendämmung ge-

mäß ÖNORM eine noch dichtere Dampfsperre miteinem sd-Wert von mindestens 90m verlegt werden.Ideal ist eine am Markt angebotene Dampfsperre,die einen sd-Wert von 120m aufweist und daher innur einem Arbeitsgang verlegt werden kann. DieseDampfbremse verhindert in besonders hohem Mas-se, dass Feuchtigkeit vom Wohnbereich in denDachausbau gelangen kann.

Grafik: Knauf Insulation

Wurde die Dampfbremse überall, auch im Randbe-reich am Boden, zur Wand und gegen die Decke so-wie bei allen Fenstern dauerhaft winddicht verklebt,kann die variable Dampfbremse ihre Aufgabe in derDachschräge erfüllen.

Dachdämmung im Althaus von außen

Wurde das Dach vor vielen Jahren ausgebaut, abernicht gedämmt, gibt es die Möglichkeit der nach-träglichen Dämmung von außen, wenn die Dachzie-gel teilweise oder ganz erneuert werden müssen.Die Arbeitsschritte im Detail sind:

1. Dachdeckung wird entfernt.

2. Erforderliche Dampfbremse wird von außen ein-gelegt und luftdicht verklebt.

3. Dämmstoffplatten werden zwischen die Sparreneingelegt, seitlich gut geklemmt und aneinanderdicht gestoßen

4. Anschließend wird die eingelegte Wärmedäm-mung mit einer dampfdiffusionsoffenen Scha-lungsbahn, die von Sparren zu Sparren gespanntund winddicht verklebt wird, geschützt.

5. Zum Schluss werden neue Konter- und Ziegellat-ten montiert und die neuen und/oder alten Dach-ziegel eingehängt.

EtaPlus

2

EtaPlus

9 Dachbodenausbau

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Page 180: Unser Haus 2011

Dämmung der obersten Geschoßdecke

Bei nicht gedämmten Altbauten können die Wärme-verluste durch die oberste Geschoßdecke bis zu25 % betragen. Gerade hier rechnet sich eine dickeDämmung sehr rasch.

Dachbodendämmung mit Verbundelementen ausMineralwolle

Die Verbundelemente bestehen aus Holzwolle-Po-renverschlussplatten und hochverdichteter, nichtbrennbarer Steinwolle. Diese werden einfach auf dieRohdecke aufgelegt und sind sofort begehbar.

Achtung:Nicht auf die Dampfbremse auf der Decke, die lückenlos verklebt werden muss, vergessen!

Grafik: Knauf Insulation

Dachbodendämmung mit Zellulosedämmung

Foto: Clima Super

Besonders schwer zugängliche und schliefbareDachhohlräume können mit Zellulose fugenfrei ge-dämmt werden. Durch Besprühen mit Wasser wirddie Dämmung gegen Verwehung gesichert.

Empfohlene Dämmdicke: 30 - 40cm

Dachbodendämmung mit EPS W20-PLUS

Wenn das Dachgeschoß nicht ausgebaut wird, ist

eine perfekte Dämmung der obersten Geschoßde-

cke notwendig. Besonders bei engen Platzverhält-

nissen macht sich die verbesserte Dämmwirkung

der EPS

®

W 20-PLUS bezahlt (λn =

0,031 W/mK). Dadurch ist diese Weiterentwick-

lung perfekt für Niedrigenergie- und Passivhäuser

geeignet.

Foto: Austrotherm

Trockenestrich

Als einfache und saubere Lösung für den Boden ei-nes ausgebauten Dachbodens empfiehlt sich dieVerlegung eines Trockenestrichs. Auf die im Dachbo-den meist vorhandene und ergänzte Schüttung wer-den Gipsfaserplatten, die 2 x 10 oder 2 x 12,5 mmdick sind und werkseits um 50 mm versetzt verklebtsind, verlegt und beim Überlappungsstoß miteinan-der fest verklebt. Diese Platten, die als Trockene-strich-Fertigelemente erhältlich sind, werden mitTrittschalldämmplatten aus Weichholzfaser, Mineral-wolle oder EPS überdeckt.

9Dachbodenausbau

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Page 181: Unser Haus 2011

Dachgaupen

Eine Dachgaupe, kurz Gaupe, oder auch Gaube, istein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes.Die Dachgaupe dient zur Belichtung und Belüftungder Dachräume. Zu diesem Zweck können in denGaupen senkrechte Fenster eingebaut werden.Gleichzeitig vergrößert eine Gaupe den nutzbarenRaum im Dachgeschoß.

Die Stirnseite der Dachgaupe kann in der Flucht (derVerlängerung) der darunter liegenden Außenwandliegen, ist jedoch meist von der Dachtraufe desHauptdaches in Richtung dessen Dachfirstes zu-rückgesetzt.

Während in historischen Dachgaupen nur die paral-lel zu First und Dachtraufe liegende Stirnseite ver-glast war, werden heute vereinzelt auch die seitli-chen Flächen der Gaupe, die beiden (in der Regelsenkrechten) Gaupenwangen verglast.

Dachgaupen besitzen im Allgemeinen ein Gaupen-dach und einen Giebel, angelehnt an die Form desHauptdaches, also zum Beispiel ein Satteldach oderein Walmdach mit einem Dachfirst und zwei waag-rechten, seitlichen Dachtraufen. Man spricht dannauch von Satteldachgaupen oder Walmdachgaupen.

Daneben existieren jedoch auch zahlreiche Sonderformen:Schleppgaupe: Die Stirnseite ist ein Rechteck, dieDachfläche ein Pultdach mit einer geringeren Nei-gung als das Hauptdach, die Gaupenwangen sindDreiecke, in denen es keinen rechten Winkel gibt.

Fledermausgaupe (vereinzelt auch als Froschmaul-gaupe oder Ochsenauge bezeichnet): Die Oberkanteder Stirnseite bildet eine geschwungene Form, ähn-lich einer Sinus-Kurve, es gibt keine Gaupenwangen.

Spitzgaupe (auch Dreiecksgaupe): Die Stirnseite istein Dreieck, die Dachfläche ist ein Satteldach, esgibt keine Gaupenwangen.

Rundgaupe: Die Stirnseite ist oben halbrund be-grenzt, die Dachfläche ist ein Tonnendach, es gibtnicht in jedem Fall Gaupenwangen.

Dachflächenfenster

Als konstruktive weniger aufwändige Alternative zurDachgaupe bietet sich das Dachflächenfenster an,das in der Dachfläche liegt und in der Regel über ei-

nen Schwingmechanismus (horizontal in der Mittedes Fensterrahmens) oder einen Klapp-Schwingme-chanismus (am oberen Ende des Rahmens) geöffnetwerden kann. Auch Ausstiegsfenster sind erhältlich,die wie konventionelle Fenster seitlich aufklappen.

Dachflächenfenster haben einen großen Vorteil: Dasie in der Dachebene sitzen, lassen sie bis zu fünf-mal so viel Tageslicht in den Raum wie ein vertikalesGaupenfenster.

Im Lieferumfang von Dachflächenfenstern sind Ein-deckrahmen enthalten. Solche Fenster können in al-len Dächern eingebaut werden, unabhängig von derDachdeckung. Beim Einbau muss die außen liegen-de Dachfolie an den Rändern ganz exakt hochgezo-gen und angeschlossen werden. Wichtig ist auch,den oberen Anschluss auf der Rauminnenseite hori-zontal auszubilden, damit ein möglicher Wärmestauverhindert wird.

Lichtschutz

Der Lichtschutz ist auf der Innenseite der Dachflä-chenfenster angebracht. Man kann wählen zwischenFaltrollos, Stoffrollos oder Jalousien. Reflektierendeaußen liegende Netzmarkisen und Außenrollladenhalten die Sonnenstrahlung zum Teil ab und sorgenfür eine angenehme Raumtemperatur.

Als zusätzlichen Komfort bieten die Hersteller elek-trische Steuerungen an, mit deren Hilfe sowohl diehoch angebrachten Dachflächenfenster als auch alleZubehörteile, wie z.B. Außenrollläden, elektrisch ge-steuert werden können.

Tageslichtspot

Wer in einem ausgebauten Dachgeschoß das Son-nenlicht in das Innere eines Raumes bringen muss,der über keine direkte Verbindung nach außen ver-fügt, dem bieten die Hersteller von Dachflächenfens-tern seit kurzem mit dem Tageslichtspot die passen-de Lösung an. Dabei wird eine Kuppel im Eindeck-rahmen in die Dachfläche integriert. Über ein flexi-bles, lichtreflektierendes Rohr wird das Sonnenlichtzu einem durchsichtigen Diffuser geleitet, der in dieGipskartondecke eingebaut wird. Das Rohr lässt sicheinfach an verschiedene Konstruktionslösungen an-passen, was zu deutlichen Zeit- und Kostenerspar-nissen führt.

9 Dachbodenausbau

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Page 182: Unser Haus 2011

Mit dem Innenausbau wird beim Verputzen und Be-tonieren des Estrichs sehr viel Nässe - über 1.000Liter Wasser bei einem durchschnittlichen Einfamili-enhaus - eingebracht. Vor dem Einzug muss dieseBaufeuchte aus dem Bauwerk verschwunden sein.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

Wird man mit den Arbeiten im Herbst fertig, sollteman im Haus über den Winter stark einheizen unddie Baufeuchte mit dieser Wärme aus dem unver-putzten Ziegel ins Freie drängen.

In diesem Fall darf die Außenfassade jedoch nochnicht aufgebracht sein, da sie die Feuchtigkeit amAustritt aus dem Mauerwerk ins Freie behindernkönnte. Die Fassade wird erst im Frühjahr, wenn die

gesamte Baufeuchte ausgetrocknet ist, ganz zumSchluss aufgebracht.

Hat man dazu keine Zeit oder wird man mit den Ar-beiten erst im Frühjahr fertig, dann kann man dieseBaufeuchte durch Kondensationsgeräte aus demMauerwerk nach innen entsorgen.

In dem Kapitel werden folgende Punkte behandelt:● Innenputz● Estrich● Ausmalen● Tapezieren● Fliesen legen● Bodenbeläge● Stiegen im Haus● Trockenbau● Dachflächenfenster

10Innenausbau

www.unserhaus.at 177

Innenausbau

Der Innenputz hat den Zweck, Unebenheiten aus-zugleichen und stellt den Untergrund für Tapeten,Malerarbeiten, Fliesen usw. dar. Neben einer ebe-nen Oberfläche soll der Innenputz eine angeneh-me Wohn-Atmosphäre schaffen indem er mithilftdie Raumluftfeuchtigkeit zu regulieren.

Auf die Auswahl des Putzmaterials und vor allem aufdie Art der Verarbeitung hat insbesondere der Putz-grund maßgebenden Einfluss. Dieser soll ebenflä-

chig, fest, tragfähig und formstabil, sauber, trocken,frei von Verunreinigungen, homogen, gleichmäßigsaugend, nicht wasserabweisend, frei von schädli-chen Ausblühungen sein und eine Temperatur über+5° C haben. Die Prüfung des Putzgrundes erfolgtvom Fachmann nach Augenschein, Wisch-, Kratz-und Benetzungsprobe.

Vor Beginn der Putzarbeiten müssen alle Installati-onsarbeiten abgeschlossen und die Fensterbretterversetzt sein.

Putzsorten

Kalk-Zementputz und Kalkputz

Kalk-Zementputz ist ein Wand- und Deckenputz mithoher Festigkeit und Abriebfestigkeit, der insbeson-dere in Feuchträumen wie Badezimmer, Küche,Waschküche, Keller, Garage aber auch im Treppen-haus eingesetzt wird.

Im Zuge des Trends zum biologischen Bauen kommtder Kalkputz bei den privaten Hausbauern heutewieder verstärkt zum Zuge. Wurde er früher auf derBaustelle gemischt, so werden heute meist nurmehr Werkfertigmörtel bzw. Werktrockenmörtel ver-

Innenputz

Foto

s: B

aum

it

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 183: Unser Haus 2011

wendet. Diese werden mit Maschinenputzgerätengleichmäßig, mindestens 15 mm dick, auf Wändeund Decken aufgetragen, geebnet, abgezogen undnach dem Ansteifen fein verrieben.

Gipsputz und Gips-Kalkputz

Gipsputz eignet sich als Wand- und Deckenputz fürsämtliche Innenräume, die nicht einer dauerndenFeuchtigkeitseinwirkung ausgesetzt sind. Gipsputzkann die Luftfeuchtigkeit, die sich auf seiner Ober-fläche niederschlägt in großem Maße aufnehmenund wieder abgeben. Nur gegen Spritzwasser undsehr hohe, andauernde Luftfeuchtigkeit ist Gipsputzempfindlich.

Fotos: Baumit

Gips-Kalkputz wird heute als Werktrockenmörtel mitMaschinenputzgeräten verarbeitet. Die Konsistenzwird vom Verarbeiter so eingestellt, dass der Putz ei-ne sehr gute Standfestigkeit hat, sich aber noch gutverarbeiten lässt.

Gipsputz und Gips-Kalkputz sind Einlagenputze. DiePutzdicke soll 10 mm betragen. Sind wegen großerUnebenheiten mehrere Schichten erforderlich, mussman frisch in frisch arbeiten. Gipsputzflächen, aufdie Fliesen geklebt werden, dürfen nicht geglättetoder verrieben werden.

Lehmputz

Der klassische Lehmputz – dieser ist bereits über7.000 Jahre alt - besteht aus Lehm, Sand und Pflan-zenfasern. Bis vor etwa 100 Jahren war der Lehm-putz auch in Österreich weit verbreitet, geriet aberdann in Vergessenheit.

Erst vor wenigen Jahren wurde Lehm wegen seinerbaubiologisch günstigen Wirkungen auf das Raum-klima als Innenputz wieder entdeckt. Er schafftdurch seine Fähigkeit, große Mengen an Luftfeuch-tigkeit rasch aufnehmen und abgeben zu können,ein gutes Raumklima.

Lehmputz kann auf alle üblichen Wandbaustoffeaufgebracht werden. Holzoberflächen müssen miteinem Putzträger überspannt werden.

Außenkanten, der Übergang zwischen unterschiedli-chen Putzuntergründen und Wandheizungen werdenmit Streifen aus Jute armiert. Es können jedochauch Textilglasgitter und Kantenprofile verwendetwerden.

Lehmproduktpalette Foto: Hock

Profile für den Innenputz

Putzprofile lösen Problemanschlusspunkte technischeinwandfrei. Man unterscheidet zwischen Eck-schutzschienen, Putzanschlussprofilen, Dehnungsfu-genprofilen und Putzleisten. Putzprofile bestehenaus:● sendzimirverzinktem Stahlblech● Leichtmetallblech mit Spezialbeschichtung● oder Edelstahlblech

10 Innenausbau

178 www.unserhaus.at

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Page 184: Unser Haus 2011

Die Profile werden mit Mörtelpunkten befestigt. Jenach Putzmaterial wird entweder Gips (bei Gips-Putz) oder Ansetzmörtel (bei Kalk-Zement-Putz) ver-wendet. In Feucht- und Nassräumen darf kein Gips,sondern nur Kalk-Zement-Mörtel verwendet werden.Außerdem sollen in Nassräumen nur Profile ausEdelstahl eingesetzt werden.

Schwer anzubringende Profile können mit verzink-ten Stahlstiften angeheftet werden. Diese Nägelmüssen nach dem Erhärten des Ansetzmörtels undvor dem Verputzen wieder herausgezogen werden.

Putzträger und Putzbewehrung

Putzträger aus Streckmetall, Drahtgewebe, Schilf-rohr usw. werden überall dort eingesetzt, wo derPutz nicht direkt auf der Wand oder Decke aufge-bracht werden kann. Putzträger verleihen dem Putzdie notwendige Festigkeit und Steifigkeit als eigen-ständige Schale.● Putzträger als Konstruktionselement, wenn alte

Gebäude restauriert werden● Putzträger als Brücke, wenn Konstruktionen aus

Stahl oder Holz von einer Putzschicht überdecktwerden sollen

Von Putzbewehrung oder Putzarmierung spricht mandann, wenn ein Gewebe in den Mörtel eingelegtbzw. eingearbeitet wird, damit etwaige Zugbean-spruchungen aufgenommen werden. Ziel ist einegeschlossene, rissfreie Putzfläche.

Zierprofile und Rosetten

Auch für den Innenbereich gibt es zahlreiche Zier-profile und Rosetten. Durch das umfangreiche Sorti-ment und deren unbegrenzte Kombinationsvielfaltgibt es praktisch keinen Gestaltungsbereich mehr,bei dem Zierprofile nicht eine dekorative Aufgabe er-füllen könnten. So sind weder dem Maler noch demhandwerklich geschickten Bauherrn Grenzen bei derKreativität gesetzt.

Die Profile sind entweder aus Polystyrol (EPS) oderaus Polyurethan (PUR). Für beide gilt die FCKW-freieHerstellung mit folgenden Vorteilen:● endlos extrudiert ohne Verjüngung am Ende● hohe Dichte, feine Oberfläche● formbeständig durch künstliche Alterung● rillenförmige Klebefläche zur besseren Haftung● Überarbeitung auch mit Glanzfarben möglich

Bei den Estrichen für Wohnräume handelt es sichum einschichtige Zementestriche, die einen Teil derFußbodenkonstruktion darstellen. Sie übernehmennur eine Last verteilende, aber keine statische Funk-tion. Üblicherweise werden die Estriche in der Fes-tigkeitsklasse E 225 mit einer Nenndicke von 5 cmfür den normalen Estrich und von 7 cm für den Hei-zestrich hergestellt. Es werden aber auch immermehr Anhydrit- und Zement-Fliesestriche eingesetzt.

Bevor mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen wer-den kann, müssen alle Wände fein verputzt, die Roh-decken besenrein und zur Vermeidung schädlicher

Zugluft Fenster und Türen verschlossen sein. Außer-dem muss die Temperatur des Untergrundes undder Raumluft mindestens +5° C betragen.

Wenn die Vorbereitungsarbeiten erfolgreich abge-schlossen wurden, kann der Estrichhersteller mitseiner Arbeit beginnen.

Folgende Nebenleistungen müssen im Umfangdes vereinbarten Preises enthalten sein:

● Mithilfe zur Erlangung der vorgeschriebenen Ge-nehmigungen

● Messungen für die Herstellung und Abrechnungder eigenen Arbeiten

● Prüfung der vorhandenen Waagrisse

● Sicherung, Schutz und Nachbehandlung desEstrichs innerhalb der ersten 7 Tage

● Herstellung von Proben, soweit erforderlich

● Verschließen aller Arbeitsfugen und Risse

Unser Tipp!Da die Herstellung von Estrichen zu denschwierigsten Arbeiten zählt, sollte der

Estrich von einem guten Estrichherstellerverlegt werden.

10Innenausbau

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Estrich

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Page 185: Unser Haus 2011

Gesamthöhe diverser Fußbodenkonstruktionenbei 5 cm Estrichdicke

* Ohne Bodenbelag, ohne Ausgleichsschüttung

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass sich die Kon-struktionshöhen für Fußböden zwischen 9 bis 45 cm(plus 1 bis 2 cm Bodenbelag) bewegen.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass die Stie-gen von fertiger Fußbodenoberkante zu fertiger Fuß-bodenoberkante geplant werden. Hat man im Erdge-schoß zuwenig an Konstruktionshöhe vorgesehen,so kann man die fehlende Dämmung an der Unter-seite der Kellerdecke vorsehen. Bei allen anderenDecken ist dies jedoch nicht so leicht möglich.

Grafik: Knauf Insulation

Waagriss

Nachdem die Rohdecken frei von Bauschutt (besen-rein) gemacht wurden, beginnen die Vorbereitungs-arbeiten für den Estrich mit der Herstellung einesdurchgehenden Waagrisses einen Meter über derfertigen Fußbodenoberkante.

Zementgebundene Ausgleichschüttung

Der Ausgleich von Unebenheiten auf der Rohdeckemuss unter dem Estrich mittels zementgebundenerSchüttung erfolgen. Das Ziel der Schüttung ist einegleichmäßige Stärke der Estrichplatte.

Die Ausgleichsschüttung sollte mindestens 5 kN/m2

(500 kg/m2) Belastbarkeit aufweisen und insbeson-dere unter einer Fußbodenheizung nicht zusammen-gedrückt sein. Das heißt, dass mindestens200 kg/m2 an Zement und nur 80 Liter Wasser proKubikmeter Recycling EPS Schüttung verarbeitetwerden sollte. Die Ausgleichsschüttung soll über ho-he Tragkraft verfügen, wird aber aufgrund des Ze-mentes einen schlechten Dämmwert (λ 0,07 W/mK)und eine schlechtere Trittschalldämmung haben.

Die Wärmedämmung sollte einem anderen, nicht ze-mentgebundenen Dämmstoff und die Trittschall-dämmung einer geeigneten Trittschalldämmplatteübertragen werden.

Winkelrandstreifen

Estriche und Bodenbeläge müssen zur Vermeidungder Übertragung von Trittschall lückenlos von denWänden mittels Winkelrandstreifen getrennt werden.Winkelrandstreifen haben den Vorteil, dass sie imGegensatz zu leichten Randstreifen beim Einbringendes Estrichs mit der Betonpumpe nicht hochschwimmen können.

Bauteil U-Wert Dämmstoff Fußboden W/m2K Dicke [cm] Höhe [cm]*

Oberste 0,20 20 25

Geschoßdecke 0,15 26 31 0,10 40 45

Zwischendecke 0,90 3,5 9 Fußbodenheizung 0,70 5,0 12

Wohnungen 0,40 10 15

Kellerdecke 0,30 14 19 Kellerfußboden 0,20 20 25 0,15 26 31

Achtung:

Wird eine zementgebundene Schüttung aus Recycling EPS aufgebracht, so ist vom Hersteller ein Prüfzeugnis über die Belastbarkeit anzufordern!

Achtung:

Bauschutt darf nicht als Beschüttungsmaterialverwendet werden.

10 Innenausbau

180 www.unserhaus.at

UH-K10-177- 05.01.11 12:03 Seite 180

Page 186: Unser Haus 2011

Winkelrandstreifen, z. B. aus Wellpappe oder PE-Schaum, müssen Wasser abweisend sein und eineDicke von 5 mm, bei Heizestrichen 10 mm, aufwei-sen. Auch Rohre müssen durch Manschetten vomEstrich getrennt werden.

Estrichschutzmatte/Dampfbremse

Auf jeder Rohdecke sollte eine dampfdicht verklebteEstrichschutzmatte verlegt werden, damit keinerleiFeuchtigkeit vom darunter liegenden Wohnraum inden Dämmstoff unter dem Estrich eindringen, dortkondensieren und Bauschäden anrichten kann.

Besonders wichtig ist die Verlegung dieser Folie auffolgenden Decken:● Kellerdecke über dem Heizraum, der Waschkü-

che, Sauna, Schwimmbad usw.● Zwischendecke, wenn die Aussicht besteht, dass

später nur mehr ein Geschoß geheizt wird, wo-durch die Zwischendecke plötzlich zur oberstenGeschoßdecke wird

● Oberste Geschoßdecke vom Wohn- zum Kaltbe-reich unter dem nicht ausgebauten Dach

Trittschallschutz

Foto: Austrotherm

Die Trittschalldämmplatten können unter schwim-menden Estrichen und unter Fußbodenheizungenverlegt werden. Sie werden auf die Ausgleichsschüt-tung dicht gestoßen, voll aufliegend verlegt, wobeian den Wänden Randstreifen lückenlos verlegt wur-den. Bei einer Fußbodenheizung sollten nur hochbelastbare Trittschalldämmplatten verlegt werden.

Zementestrich herstellen

Auf dem Dämmstoff bzw. der Trittschalldämmplattesollte eine 0,2 mm dicke PE-Folie überlappt verlegtwerden, damit die Zementschlämme nicht in denDämmstoff eindringen kann.Wenn die Arbeiten be-endet wurden, kann der Estrichhersteller mit demEinbringen des Zementestrichs beginnen.

Neben den normalen Zementestrichen werden heuteauch immer mehr Zement-Fließestriche eingesetzt,die sich selbst nivellieren.

Der Zementestrich wird mit einer Pumpe einge-bracht und anschließend von Hand oder maschinellgeglättet.

Bei der Verarbeitung ist zu beachten:● Verarbeitung nur bei Temperaturen über +5°C● Normaler Zementestrich mindestens 5 cm dick● Heizestrich mindestens 7 cm dick● 7 Tage Nachbehandlung durch den Hersteller

Achtung:

Winkelrandstreifen müssen ca. 3 cm über diegeplante Estrichoberkante herausragen unddürfen erst nach Verlegung des Bodenbelagesabgeschnitten werden.

10Innenausbau

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Estrichvorarbeiten Zementestrich einbringen

Zementestrich glätten Fertiger Estrich

Foto

s:

Baum

it

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Page 187: Unser Haus 2011

● Volle Belastbarkeit erst nach 28 Tagen● Bodenbelag erst bei 2% Restfeuchtigkeit etwa

8 Wochen nach der Herstellung des Zemente-strichs verlegen

Anhydrit-Fließestrich

Der Anhydrit-Fließestrich ist ein fließfähiger undweitestgehend selbst nivellierender Estrich auf Kal-ziumsulfatbasis. Nach dem Abbinden weist er einhomogenes, festes Gefüge und eine glatte Oberflä-che auf. Er kann als schwimmender, gleitender undinsbesondere als Heizestrich eingesetzt

werden. Nachdem dieser Estrich kaum Risse undkeine Aufschüsselungen aufweist, kann auf Dehn-und Scheinfugen fast verzichtet werden. Der Anhy-drit-Fließestrich wird fertig gemischt in Silos als Tro-ckenmörtel oder noch einfacher in Fahrmischern fixund fertig angeliefert und mit einer Pumpe einge-bracht.

Übliche Qualitäten sind:● Druckfestigkeit 23 N/mm2 CA-C20-F4● Druckfestigkeit 30 N/mm2 CA-C30-F5

Die Mindestdicke im Wohnbereich beträgt 30 mm,die Rohrüberdeckung muss beim Heizestrich min-destens 35 mm über dem Rohrscheitel betragen.Die gute Leitfähigkeit des Anhydrit-Fließestrichssorgt für eine raschere und gleichmäßige Wärmeab-gabe und trägt so zum energiesparenden Heizen

bei. Außerdem kommt man in den Genuss eines be-haglichen Raumklimas, in dem man sich wohl fühlt.

Die Vorteile:● Ideal für Fußbodenheizungen● Einfacher, zeitsparender Einbau (200 m2 in

4 Stunden)● Fast fugenlose Verlegung● Kein Werkzeug, das die Fußbodenheizung be-

schädigen kann● Mehr Wohnbehaglichkeit durch rascher reagie-

rende Fußbodenheizung

Mit dem Hochfahren der Fußbodenheizung darf frü-hestens 5 Tage nach der Estrichherstellung begon-nen werden. Die Austrocknung des Estrichs erfolgtdurch Erhöhung der Vorlauftemperatur, beginnendmit 20°C um 5°C pro Tag solange, bis die maximaleVorlauftemperatur von maximal 45°C erreicht ist.Nach der Trocknung mit der maximalen Vorlauftem-peratur wird die Heiztemperatur wieder um 10°Cpro Tag abgesenkt. Vor der Verlegung eines Boden-belages muss der Anhydrit-Fließestrich angeschlif-fen werden.

Der Estrich hat dann seine Verlegereife erreicht,wenn die Restfeuchtigkeit < 0,3 ist.

Norm:ÖNORM B 2232 „Estricharbeiten – Werkvertragsnorm“

Wandbekleidungen sind so alt wie die Mensch-heit. Der Begriff Tapete ist jedoch erst im 18.Jahrhundert entstanden, als erstmals ganze Pa-pierrollen in einem Stück bedruckt wurden.

Im Gegensatz zu anderen Wandbekleidungen bedarfdie Tapete keiner aufwändigen Montage oder Be-handlung. Sie ist ein fertiges, gut vorbereitetes In-dustrieprodukt, das nur einen Arbeitsgang benötigt.Anspruchsvolle, kostspielige Spezialitäten solltennur vom Fachmann verarbeitet werden.

Nach der klassischen Definition besteht die Tapeteaus einer Papierträgerschicht, die auf ihrer Oberflä-che bedruckt, beschichtet oder strukturiert ist. Stattdessen oder zusätzlich kann man natürliche und

synthetische Materialien kaschieren (aufkleben)bzw. einbinden. Dadurch hat die Tapete in Erschei-nungsbild und Anwendung noch an Vielfalt gewon-nen.

Makulatur, Raufasertapeten

Makulatur

Bei zu unebenen und bei zu stark oder zu schwachsaugenden Untergründen werden zuerst nicht ge-musterte Papierbahnen auf Wänden oder Deckenmit normalem Kleister oder mit Spezialkleister ge-klebt, damit dann die richtige Tapete gut hält undder Untergrund nicht durchscheint.

10 Innenausbau

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Tapezieren

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Raufasertapeten

Diese bestehen meistens aus zwei Lagen Papier miteiner Lage kleiner Holzspäne dazwischen. Sie sindbesonders rau, erzielen schöne Effekte, sind jedochsehr empfindlich gegen mechanische Beanspru-chungen. Sie werden mit einem starken Spezial-kleister geklebt und zum Schluss mit Leim- oderDispersionsfarbe überstrichen.

Maschinendrucktapeten

Maschinendrucktapeten bestehen aus ein oder zweiLagen bedrucktem oder mit Relief geprägtem Pa-pier. Man unterscheidet:

Fond-Tapeten: Bedruckte Papierbahn, die mit nor-malem Kleister verklebt und nicht überstrichen wer-den. Diese sind nicht abwaschbar und daher nichtfür Küchen oder Kinderzimmer verwendbar.

Naturelltapeten: Fond-Tapeten aus Rohpapier.

Duplextapeten: Diese bestehen aus zwei Papierla-gen. Die Obere ist bedruckt und strukturiert. Wegender hohen Festigkeit ist sie gut zu verarbeiten.

Prägetapeten: bestehen aus einer dicken Papier-oder Baumwollschicht mit eingeprägtem Muster.

Profiltapeten: bestehen aus einer Papierschicht mitaufgeschäumtem Polyäthylen.

Relieftapeten: bestehen aus einer Papierschicht mitaufgepresster Kunststoffmasse.

Textiltapeten

Textiltapeten bestehen aus einem auf eine Papier-bahn kaschierten Gewebe. Je nach der Art des Ge-webes unterscheidet man:

Rupfen: Ein schweres Gewebe, kann mit einemSpezialkleister auch auf schlechte Untergründe mitRissen oder Unebenheiten geklebt werden.

Seidentapeten: Diese bestehen aus einem leichtenSeidengewebe, das auf eine Papierbahn kaschiertwird. Diese Tapeten können mit einem normalenKleister an die Wand geklebt werden.

Japan-Grastapeten: Halm für Halm wird mit einemfeinen Faden verwoben und auf eine Papierbahn ka-schiert. Für diese Tapeten ist ein Spezialkleister er-forderlich.

Textiltapeten: Im klassischen Sinn handelt es sichdabei um schwere Gewebe, die nur mit einem Spe-zialkleister an die Wand geklebt werden können.

Vliestapeten

Bei dieser Tapetenart wird nicht Papier, sondern einFaservlies als Trägerschicht bedruckt und geprägt.

Faservliestapeten sind daher absolut formstabil undbesonders leicht zu verarbeiten.● Der Spezialkleister wird direkt mit der Rolle auf

die Wand aufgetragen ● Die Tapetenbahn wird trocken, ohne Weichzeit

direkt in den noch frischen Kleister eingelegt, ab-gerollt und angedrückt

● Die Tapete wird in der richtigen Länge abge-schnitten. Bei späteren Renovierungen kann dieVliestapete vor dem neuerlichen Tapezieren wie-der trocken und restlos von der Wand abgezogenwerden.

Spezialtapeten

Korktapeten: Ein dünnes Korkfurnier wird auf einPapier kaschiert, das durch die Löcher im Korkdurchscheinen kann. Korktapeten erhält man inBahnen und Platten. Die Verarbeitung muss sorgfäl-tig erfolgen. Der Kork reguliert die Luftfeuchtigkeit,fühlt sich warm an und ist schallschluckend.

Metalltapeten: Dünne Metallfolien in vielen Farbenund mit zahlreichen Prägungen werden auf Papierkaschiert. Für das Verkleben sind besonders glatteUntergründe und ein Spezialkleister erforderlich.Metalltapeten sind dampfdicht und dürfen dahernicht auf beide Seiten einer Mauer geklebt werden.

Kunststofftapeten: Diese bestehen aus Wasser ab-weisenden Folien, die mit Lacken beschichtet undgegen Schmutz und Feuchtigkeit unempfindlichsind. Sie sind für besonders stark beanspruchteRäume wie Vorzimmer und Küchen geeignet.

Technische Tapeten

Abschirmtapete (EMV-Tapete):

Die Abschirmung elektromagnetischer Felder istmithilfe der EMV-Tapete sehr einfach geworden.

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Die Tapeten werden in Wandklebetechnik tapeziert.Zur wirksamen Abschirmung ist eine zuverlässigeErdung durch den Fachmann erforderlich.

Bedarf an Tapetenrollen

Eine normale Tapetenrolle, die sogenannte EURO-ROLLE, ist 0,53 m breit und 10,05 m lang. Sie reichtdaher für 5 m2 Wandfläche. Will man auf das um-ständliche Vermessen aller Wände verzichten, hilftdie folgende Formel weiter:

Fenster und Türen sind dabei als Wandfläche ge-rechnet. Dadurch ist genügend Verschnitt einkalku-liert, der sich bei großen Mustern ergeben kann. EinTapetenrest sollte immer aufbewahrt werden, fallseine Beschädigung ausgebessert werden muss. Mitder nachstehenden Tabelle liegt man immer richtig:

Anzahl der Rollen für Wand und Decke

Raumumfang x Raumhöhe geteilt durch 5ergibt die erforderliche Rollenzahl.

für Wände Raumumfang in mRaumhöhe 10 12 15 18 20 242,10 bis 2,35 m 5 6 8 9 10 122,40 bis 3,05 m 7 8 10 12 14 163,10 bis 4,00 m 9 11 14 17 19 23 für Decke 2 2 3 4 5 7

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Beim Kauf von Tapeten ist zu beachten:● Vorraum, Küche, Bad und Kinderzimmer brauchen robuste, abwaschbare Tapeten● Kleine Räume wirken durch helle Wände und Decken größer und umgekehrt● Zu hohe oder zu niedrige Räume können durch eine optische Wirkung korrigiert werden● Schattige Räume werden durch die richtige Wahl der Farben sonnig● Helle Möbel heben sich vor dunklen Wänden besser ab und umgekehrt● Große Wandflächen vertragen große Muster, kleine Zimmer vertragen eher kleine Muster● Bei Bilderwänden ist ein ruhiger Hintergrund aus Struktur- oder Textiltapeten immer richtig● Die Decke als 5. Wand sollte grundsätzlich beim Tapezieren mit einbezogen werden. Die Decke kann

neutral gestrichen werden (besonders bei Mustern mit Richtung empfehlenswert) oder auch tapeziertwerden.

● Als Übergang zwischen Wand und Decke eignen sich Stuckleisten oder Tapetenborten besonders● Es ist nützlich Farbmuster von Hölzern oder Textilien beim Tapetenkauf mitzunehmen.

Optische Regeln● Ein niedriger Raum wirkt höher, wenn senkrecht gestreifte Tapeten, eine helle Decke und ein Deckenflu-

ter vorgesehen werden.● Ein Raum wirkt niedriger, wenn Streifenmuster waagrecht, nicht bis zur Decke geklebt werden, die De-

cke dunkler tapeziert und die Beleuchtung nach unten gerichtet wird.● Ein Zimmer gewinnt an Tiefe, wenn die hintere Wand mit einem Farbton tapeziert wird, der optisch zu-

rücktritt (mittleres Blau oder Blaugrün), während die Seitenwände hell gehalten werden, die Decke inLängsstreifen tapeziert wird und die Längsstreifen auf die farbig starke Wand zielen.

● Ein kleiner Raum wird größer, wenn helle Tapeten verwendet werden, kleine Muster oder Unis eingesetztwerden, eine Wand ohne Fenster und Türe mit einem großen Muster tapeziert und/oder ein Karo alsMuster verwendet wird.

Unsere Buchtipps!TapeteTrends, Designs und Wohnideen

ISBN 978-3-7667-1802-0

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AusmalenDie einfachste und kostengünstigste Möglichkeitder Gestaltung von Räumen ist das Ausmalen.Die Eigenschaften der Anstriche werden von denBindemitteln bestimmt und daher nach dieseneingeteilt. Zur Verfügung stehen insbesondereLeim-, Silikat- und Dispersionsfarben.

Der optimale Untergrund

Jeder Untergrund hat seinen eigenen Charakter, undder entscheidet oft über die Qualität der anschlie-ßenden Malergebnisse. Vor allem die Glätte des Un-tergrundes ist ein wesentliches Kriterium für die zu-künftige Wohnlichkeit. Perfekte Ergebnisse erreichtman durch:● Wandglätter oder Betonspachtel zum Ausglei-

chen von Unebenheiten● Wandfüller für die Zwischenräume von verarbei-

teten Gipskartonplatten● Tiefengründe als ideale Grundierung

Leimfarben

Leimfarben sind wasserlöslich und deshalb nur inRäumen mit geringer mechanischer Beanspruchungbzw. geringer Luftfeuchtigkeit verwendbar.

Sie haften auf allen mineralischen Untergründen,bilden gut deckende, dampfdiffusionsoffene Anstri-che und sind bei richtiger Dosierung des Bindemit-tels wischfest. Vor der Renovierung müssen Leimfar-ben abgewaschen oder abgeschabt werden.

Silikatfarben

Silikatfarben zeichnen sich durch gutes Deckvermö-gen aus. Sie sind geruchsarm und umweltschonend.Sie sind nach dem Trocknen der Farben unempfind-lich gegen Feuchtigkeit. Durch den Einsatz speziellerBindemittel sind Silikatfarben hoch diffusionsfähigund dampfdurchlässig. Sie werden z.B. auf Keller-wänden in Nassräumen eingesetzt, dort wo einständiger Feuchtigkeitsaustausch des Untergrundesgegeben ist. Silikatfarben ergeben eine waschbe-ständige Oberfläche. Sie eignen sich auf minerali-schen Untergründen wie Putz, Beton, Kalksandstein-

Achtung:Leimfarben können nicht mit Dispersionsfarbenüberarbeitet werden! Die Reinigung der Werk-zeuge erfolgt mit Wasser.

Unser Tipp!Leimfarben sind aus baubiologischer Sicht ratsam, da diese nur ungiftige,

organische Stoffe enthalten

Unser Tipp!Glas, Keramiklackierungen, Klinker und

Natursteine müssen gut abgedeckt werden.Farbspritzer sofort mit klarem Wasser

abwaschen, eine nachträgliche Reinigung ist sehr schwierig.

Unsere Buchtipps!Naturfarben-Handbuch

ISBN 978-3-922964-92-6

Foto

: Mur

exin

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mauerwerk, weiters zur Renovierung tragfähiger Mi-neral- und Silikatanstriche. Für tuchmatte Anstricheim gesamten Wohnbereich können Innensilikatfar-ben verwendet werden. Diese können auch alsSchlussbeschichtung bei Raufasertapeten eingesetztwerden. Silikatfarben sind leicht zu verarbeiten,hoch reinigungsfähig und deckfähig.

Dispersionsfarben

Bei den Dispersionsfarben unterscheidet man jenach dem Bindemittel zwischen Dispersionsfarbenmit Kunststoff-Polymeren und jenen mit natürlichen,organischen Bindemitteln (Naturharzen).

Dispersionsfarben gibt es in mehr als 30.000 Farb-tönen. Zum selber Abtönen gibt es zahlreiche Voll-tonfarben. Dispersionsfarben können mit Wasserverdünnt werden.

Es gibt Innendispersionen, die alkalifest, unempfind-lich gegen Feuchtigkeit und mehrfach überstreich-bar sind. Ein wesentlicher Faktor für die Deckkraftder verarbeiteten Dispersionen ist die hochwertigeQualität. So stehen heute Innendispersionen zur Ver-fügung, die schon nach einmal Streichen absolutdeckend sind. Dispersionsfarben sind sowohl zumStreichen, Rollen, als auch zum Spritzen geeignet.Sie zeichnen sich vor allem als hochwertiger An-strich für Wände und Decke aller Art im Innenbe-reich sowie auch als eine gut deckende, waschbe-ständige Beschichtung mit exzellentem Weißgradauf Beton, Tapeten, neuen und alten Kunstharzput-zen und Farben aus.

Schneeweiße, matte Innendispersionsfarben mit ho-her Deckkraft und Scheuerbeständigkeit sind beson-ders zum Überstreichen von Innenputz, Gips, Gips-kartonplatten, Raufasertapeten und Prägetapetenaus Papier geeignet.

Spachtel- und Streichputz

Spachtel- und Streichputz bietet die perfekte Basiszur Herstellung rustikaler und unebener Strukturenauf Wänden und Decken.

Der Spachtelputz ist:● leicht zu verarbeiten● atmungsaktiv● geruchsarm● jederzeit wieder ablösbar

Spachtelputz

Der Spachtelputz kann im Innenbereich sowohl aufsaugende als auch nicht saugende Untergründe auf-getragen werden, z.B. auf Innenputz, Beton, Gips,Gipskartonplatten und festhaltende Altanstriche.

Verarbeiten lässt sich der Spachtelputz mit Roller,Edelstahlkelle oder rostfreien Strukturwerkzeugen.Dann ist er die ideale Basis für unebene Wandstruk-turen.

Streichputz

Der Streichputz ist eine weitere kreative Lösung fürdie Wandgestaltung. Der weiße Feinputz für den In-nenbereich ist:● gebrauchsfertig● leicht zu verarbeiten● atmungsaktiv● jederzeit überstreichbar● lösungsmittelfrei

Auch der Streichputz lässt sich auf Innenputz, Beton,Gips, Gipskartonplatten und fest haftende Altanstri-che auftragen. Die Verarbeitung des Streichputzeserfolgt mit Streichbürste, Pinsel oder Flächenstrei-cher. Damit schafft man eine mediterrane Atmo-sphäre im Wohnbereich.

Links:Das österreichische Umweltzeichen

www.umweltzeichen.atDer blaue Engel www.blauer-engel.deIBO-Prüfzeichen www.ibo.atnatureplus-Qualitätszeichen www.natureplus.atÖkoTest: www.oekotest.de/

Achtung:Augen und Haut vor Farbspritzern schützen. Der Einsatz von Silikatfarben auf Lacke, Untergründen mit Salzausblühungen und Kunststoffen ist nicht möglich.

Unser Tipp!Verwenden Sie Produkte, welche mit Umwelt-

zeichen ausgezeichnet sind, denn diese Erzeugnisse sind nach strengen ökologischen

Kriterien geprüft worden. Dadurch ist die Anwendung bedenkenlos und empfehlenswert.

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Verlegen von FliesenVor dem Fliesenlegen muss der Untergrund tro-cken, fest, tragfähig, formstabil und frei vonStaub, Schmutz, Öl, Fett und losen Teilen sein. Jenach Untergrund (Beton, Estrich, Kalk-Zement-putz, Gips, Faserzement, Holz, Metall, fest haf-tende Dispersionsfarbe und sogar Fliesen) gibtes andere Faktoren für die Materialien und Ver-fahren:

Verlegematerial:

Üblich sind keramische Fliesen, Feinsteinzeug, Mo-saike, großformatige Platten bis 60 cm, Naturstein-,Spalt-, Handformplatten, Glasbausteine, Grobkera-mik, Cotto, Marmor, Sandsteinplatten, Klinker, Pflas-terungen usw.

Verlegeverfahren:● Dünnbettverfahren bis 5 mm Mörteldicke● Mittelbettverfahren bis 20 mm Mörteldicke● Dickbettverfahren > 20 mm Mörteldicke

Einsatzgebiet:

Die zu erwartenden Belastungen, wie Nässe, Frost,Chemikalien usw., bestimmen den Klebemörtel unddie Fugenmasse.

Betonboden, Heizestrich, Terrassen

Auf Beton soll frühestens 6 Monate (gemäß ÖNORMB 2207) nach der Fertigstellung mit der Fliesenver-legung begonnen und Flex-Klebemörtel bzw. mit ei-ner Emulsion vergüteter Klebemörtel verwendetwerden. Vollkommen ausgetrocknet ist Beton erstnach etwa einem Jahr bzw. nach einer entsprechen-den Kondensationstrocknung.

Unebene Zementestriche und Betonböden werdenzuerst mit einer Fließspachtelmasse ausgeglichen.

Bei Terrassen, Fassaden, Schwimmbecken und allengenutzten Nassräumen wird mit einer Dichtfolie di-rekt unter dem keramischen Belag eine Abdichtunghergestellt.

Als Klebemörtel kommen der Flex-Klebemörtel imDünnbettverfahren bis 4 mm und der Trass-Klebe-mörtel im Mittelverfahren bis 20 mm Mörteldickezur Anwendung. Zum Komplettsystem gehören ent-

sprechend die Flex-Fugenmasse oder der Trass-Fu-genmörtel.

Kalk-Zement-Putz, Betonwände

Bei stark saugenden oder schalglatten Wändenempfiehlt es sich, den Untergrund einmal mit einerKlebeemulsion vorzustreichen.

Dann werden bei Wandflächen aus Kalk-Zement-Putz, Gasbeton, Ortbeton oder Fertigbeton die größe-ren Unebenheiten (bis zu 20 mm Tiefe) mit einemAusgleichsmörtel ausgeglichen.

Anschließend erfolgt das Verlegen der Fliesen mit ei-nem „Standard“-Klebemörtel bei normalen Fliesen,„Extra“ für besonders schwere Fliesen, „Weiß“ beiVerlegung von Mosaiken oder „Schnell“, wenn derKlebemörtel rasch erhärten soll.

Wenn Unebenheiten direkt mit dem Klebemörtelausgeglichen werden sollten, wählt man den Mittel-bett-Klebemörtel, der in einer Schichtdicke von biszu 20 mm aufgebracht werden kann.

Das Verfugen erfolgt mit üblichem Fugenmörtel.

Gipsbaustoffe, Anhydritestrich

Gips muss zuerst mit Gipsgrund, einem feuchtig-keitssperrenden Voranstrich oder mit einem Tiefen-grund als Haftbrücke für eine Feuchtigkeitsabdich-tung (z. B. Flüssigfolie oder Dichtfolie) behandeltwerden.

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Die Flüssigfolie dient im Innenbereich als fugenloseAbdichtung direkt unter dem keramischen Belag inBrausen, Badezimmern, Nassräumen, Küchen usw.

Im Außenbereich und bei Druckwasserbelastung,wie z. B. in Schwimmbecken, wird hingegen dieDichtfolie verwendet.

Die Fliesen selbst werden wiederum mit Klebemör-tel „Standard“, „Extra“, „Weiß“ oder „Schnell“, ver-legt.

Verfugt wird mit normalem Fugenmörtel. Bei derVerlegung von Grobkeramik-Platten wird ein flexib-ler Schnellkleber und Fugenbreit als Fugenmasseverwendet.

Holz, Metall, Dispersionsfarbe, Faserzement

Holzspanplatten werden vor der Fliesenverlegungmit einem Gipsgrund, der als feuchtigkeitssperren-der Voranstrich wirkt, mit einer reinen Malerbürsteeinmal vollflächig vorgestrichen.

Anschließend werden die Fliesen mit einem flexiblenDispersionskleber auf den sauberen, fettfreien Un-tergrund, der aus Holzspanplatten, Metall, Dispersi-onsfarben oder Faserzementplatten bestehen kann,verlegt.

Als Fugenmasse kann eine flexible Fugenmasseoder der Trass-Fugenmörtel verwendet werden. AufHolz und Metall wird oft auch die Epoxy-Fugenmas-se, die normalerweise zum chemikalienbeständigenund wasserdichten Verfugen von Arbeitsplatten ein-gesetzt wird, verwendet.

Randprofile

Profile erfüllen bei Fliesen eine vielseitige Funktion.Sie können den Übergang zwischen verschieden ho-hen Belägen bilden. Andere Profile dienen der opti-schen Gestaltung von Abschlüssen und Fugen undwerden zwischen die Fliesen gelegt.

Für die Sicherheit auf Treppen gibt es rutschhem-mende PVC-Profile mit trittsicherer Oberfläche, für

Bewegungsfugen die verschiedensten Profile mitEntspannungsfunktion. Diese Profile sind auch fürdie Fugensanierung einsetzbar.

Ein spezielles Bewegungsprofil mit nur einem Befes-tigungsschenkel kann als flexibler Anschluss gegenfeststehende Bauteile eingesetzt werden. Rand- undEckfugen für Innenecken, flexible zweiteilige Eck-profile für schwimmende Beläge und Fußbodenhei-zungen vervollständigen das Angebot.

Diverse Profile

Bei Terrassen wird ein ca. 8 cm hoher Abschluss zurWand mit Hilfe eines Sockelprofils, als Träger für ke-ramische Beläge, hergestellt. Neben der optischenWirkung muss der Sockel die Wand vor dem Eindrin-gen von Feuchtigkeit schützen.

Für die Stirnseite bei Terrassen gibt es ebenfalls einwinkelförmiges Profil mit 7 und 10 cm Höhe.

Zur Ausbildung von Stufen bei keramischen Belägendient das Stufenprofil, das in 8, 10, 12,5 und 15 mmHöhe zur Auswahl steht.

Estriche sollten ca. alle 4–5 m eine Dehnfuge auf-weisen, die bis zum Bodenbelag durchgeht. Zwi-schen den Fliesen wird daher ein Dehnfugenprofilverlegt. Die lieferbaren Höhen betragen 8, 10, 12,5und 15 mm.

Achtung:

Der Dispersionskleber ist nicht für den Außen-bereich und nicht für Feuchträume geeignet.

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Fotos: Schlüter

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Die Auswahl an Bodenbelägen ist heute sehr groß. Inder Folge werden folgende Materialien behandelt:● Parkett● Laminat● Naturholz● Kork● Linoleum● Teppich

Holzfußböden

Parkett

Unter dem Begriff „Holzfußböden“ versteht man Par-kettböden und furnierte Bodendielen.

Bei den Parkettböden unterscheidet man zwischen:● Massivparkett als unbehandelte, massive Par-

kettstäbe zur vollflächigen Verklebung oder fertigbehandeltes Massivparkett

● Mehrschichtiges Parkett, 3-Schicht- oderMehrschicht-Diele, 2-Schicht-Stab oder Diele,unbehandelt oder wohnfertig behandelt.

Die furnierten Bodendielen mit Nut und Feder be-stehen aus einer Mittellage aus Holzfaser-Werkstoffund einer Nutzschicht aus dünnem Hartholz-Furnieroben. Die Verlegung kann für Stab-, Riemen-, Mosa-ik- und Klebe- sowie Hochkant-Lamellenparkett ver-schieden sein.

Oberfläche

Voraussetzung ist eine strapazierfähige Oberflächezum Schutz des Holzes. Bei der Oberflächenbehand-lung stehen zur Auswahl:

Die Versiegelung mit hochwertigem, elastischenUV-Acryllack:Diese dringt tief in die Poren ein und schafft einefeste Verbindung. Die Oberfläche ist hart und elas-tisch zugleich. Der Boden hält höheren Beanspru-chungen stand und bleibt entsprechend längerschön. Er ist problemlos renovierbar und nachträglich ver-siegelbar. In Bezug auf die Umwelt unbedenklich,formaldehydfrei und lösungsmittelfrei.

Behandlung mit Naturölen. Die Holzstruktur und seine natürliche Färbung wer-den hervorgehoben. Die Optik ist seidenweich unddie wohnbiologisch wichtigen Eigenschaften desHolzes bleiben erhalten.

Neben diesen drei Parkettarten gibt es viele Mög-lichkeiten der Kombination von Mustern indem beider Verlegung, dem Farbton und der Holzart variiertwird.

Diese Hölzer sind als Bodenbelag geeignet:

Ahorn:Gelbweißes Holz, härter als Eiche

Birke:Zäh, elastisch, gut haltbar in hellgelbem, beinaheweißem Farbton

Buche:Gehört zum härtesten Holz mit hell- bis rötlichbrau-ner Färbung

Eiche:Ein strapazierfähiges Holz mit großen Poren

Esche:Elastisches Holz mit ähnlicher Härte wie bei der Eiche

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Bodenbeläge

Foto: Tilo

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Page 195: Unser Haus 2011

Fichte:Von Ästen durchsetzt ergibt das Holz einen sehr hellen Boden

Lärche:Schöner Rot-Ton und gegen Wasser besonders wi-derstandsfähig

Bambus:Extrem strapazierfähiges und formstabiles Holz (ei-gentlich Gras) mit exotischen Flair

Fußbodenheizung bei Parkettböden

Parkettböden eignen sich mit wenigen Ausnahmenzur Verlegung auf Fußbodenheizung, denn Parketthat einen für diese Konstruktion günstigen Wärme-durchlasswiderstand von 0,065 m2 K/W. Das heißtder Widerstand ist nicht zu hoch und führt zu einergleichmäßigen Wärmeaufnahme und -abgabe. Par-kettböden mit maximal 15 mm Dicke eignen sichdaher für die Verlegung auf einem Heizestrich.

10 mm dünne Parkettböden sind ebenso wenig wie22 mm dicke Stab-Parkettböden geeignet. Bei Buche und Ahorn tritt verstärkte Fugenbildung aufund ist daher nicht zu empfehlen.

Die Estrichfeuchte darf zum Zeitpunkt der Parkett-verlegung 2% nicht überschreiten.

Die Anforderung an die Ebenheit beträgt bei einerMessung mit einer 120 cm langen Richtlatte maxi-mal +/- 3mm Niveauunterschied.

Laminatboden

Die Bezeichnung Hochdruck-Laminatboden bedeu-tet, dass der Boden oben und unten mit einem sehrwiderstandsfähigen Laminat beschichtet ist, das so-gar den hohen Punktbelastungen von "Bleistiftab-sätzen" standhält. Um dem lästigen Problem desAufquellens vorzubeugen, sind Nut und Federwachsimprägniert und bieten so einen maximalenSchutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit vonoben.

Neben der hohen Abriebfestigkeit und dem gutenFeuchtigkeitsschutz ist der Laminatboden unter an-derem farbecht, lichtunempfindlich und Flecken ab-weisend. Der besondere Vorteil ist jedoch, dass ein-zelne Dielen jederzeit leicht durch das mechanischeVerschlusssystem ausgetauscht werden können.

Naturböden

Heute wird mehr denn je Wert auf natürliches Woh-nen gelegt. Naturböden aus Holz entsprechen die-sem Trend, denn mit kaum einem Möbelstück oderEinrichtungsgegenstand kommt der Mensch sovielin direkten Kontakt wie mit dem Fußboden.

Fertigparkett

Fertigparkett hat einen dreischichtigen Aufbau samtvierseitigem Nut- und Federprofil mit Vollholzdielen-Charakter. Das bedeutet, dass Vorder- und Rückseitejeweils von der gleichen Holzart und damit beson-ders stabil sind. Der Boden fördert Gesundheit undWohlbefinden.

Von den Nadelhölzern werden Lärche, Fichte, Kiefer,Altholz Fichte, von den Laubhölzern Eiche, Buchehell und Braunkern, Ahorn astig und astrein, Escheoliv, Erle und Robinie verwendet. Es erfolgt eineschadstofffreie Oberflächenbehandlung. Der Bodenist mit Ausnahme der Buche auch zur Verlegung mitBodenheizung geeignet.

Korkboden

Seit Jahrtausenden prägen mächtige Korkeichendas Gesicht der Landschaft Portugals. Die nach-wachsende Rinde des Korkbaumes ist das Materialfür formschöne Korkböden.

Eine große Auswahl an Designs und Farbnuancensorgt für vielseitige Einsatzmöglichkeiten dieser na-türlichen Fertigböden. Und er weist besonders ange-nehme Eigenschaften auf: Wärme- und schallisolie-rend und durch seine Rohdichte besonders belast-bar und strapazierfähig.

Den Kork-Fertigboden zeichnet ferner aus, dass erangenehm fußwarm, elastisch und daher gelenk-schonend, hygienisch, pflegeleicht und für eineFußbodenheizung geeignet ist. Den perfekten Sei-tenabschluss bilden Dekorleisten, die in allen Kork-Farben erhältlich sind. Die Verlegung erfolgt einfachund schnell.

Linoleum

Bis vor kurzem war Linoleum mit seinen hervorra-genden Eigenschaften als natürlicher Bodenbelagnahezu unbekannt. Linoleum, die Deckschicht des

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Bodens, setzt sich aus natürlichen nachwachsendenbzw. unbegrenzt verfügbaren Rohstoffen wie Kalk-steinmehl, Naturharz, Korkmehl, Holzmehl, Leinölund Jute zusammen.

Teppich

Kein anderer Bodenbelag lässt sich mit so geringemVerlegeaufwand so dem Ambiente eines Raumesanpassen wie der Teppichboden. Teppich ist:● pflegeleicht ● rutschsicher ● dämpfend bei Stürzen ● bestens geeignet zum barfuß gehen ● ideal für Spiele am Boden● Gelenk und Wirbelsäule schonend● staubbindend, d.h. positiv für das Raumklima● lärm- und geräuschdämmend● hautsympathisch und fußwarm● vorteilhaft für Hausstauballergiker

Klassifizierung

Bei der Anschaffung eines Teppichbodens ist auf dieProdukteigenschaften, die mit Hilfe von Symbolenfestgelegt werden, zu achten. Für den Wohn- undArbeitsbereich werden folgende Kriterien maßge-bend sein: ● antistatisch ● chemikalienbeständig

● geeignet für Fußbodenheizung ● stuhlrollengeeignet ● trittschalldämmend ● zigarettenglutbeständig

Hier ist die ETG-Klassifizierung hilfreich, die sowohlden empfohlenen Einsatzbereich, als auch die Zu-satz-Eignungen mit einfachen Symbolen angibt.

Pflege

Natürlich muss ein hochwertiger Teppichboden re-gelmäßig gepflegt werden.

Beste Ergebnisse erzielt man mit einem Bürstensau-ger, da durch das gleichzeitige Bürsten und Saugender Schmutz leichter aus der Teppichtiefe geholtwerden kann und sich bei Velourteppichen die Fa-sern wieder aufrichten können.

Nur bei der Grobschlingenware aus Wolle sollte einStaubsauger mit glatter Düse verwendet werden.Auf zwei Dinge sollte man bei der Pflege nicht ver-gessen: Auf die Grundreinigung und die periodischeReinigung.

Foto

: SEF

RAGrafik: ETG

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Page 197: Unser Haus 2011

Als Trockenbau bezeichnet man die trockeneMontage vorgefertigter Elemente, Baustoffe undBauteile. In Europa erfolgte der Durchbruch die-ser aus den USA kommenden Technik in den80er Jahren. Der Vorteil liegt im Wegfall langerTrocknungszeiten. Der Trockenbau wird heute imNeubau, Altbau, beim Umbau, der Renovierungsowie Modernisierung eingesetzt. Vor allem wirder dort eingesetzt, wo im Zusammenhang mitgeringem Konstruktionsgewicht und kurzenBauzeiten ohne Feuchtigkeitsbelastung hohetechnische und bauphysikalische Anforderungenerfüllt werden müssen.

Mit Hilfe des Trockenbaus können alle Anforderun-gen an den Brand-, Feuchtigkeits-, Schall- und Wär-meschutz erfüllt werden. Die Auswahl der Baustoffeund Konstruktionen richtet sich nach den bauphysi-kalischen, statischen und optischen Anforderungen.

Ein weiterer Vorteil des Trockenbaus ist die Möglich-keit, Sanitär- und Elektroinstallationen im Zuge derMontage der Wände einzubauen. Dadurch entfallenStemm- und Verputzarbeiten.

Wände im Trockenbau-Montageverfahren bestehenaus einer Unterkonstruktion sowie einer beidseitigenBeplankung.

Die Unterkonstruktion kann aus Holzpfosten errich-tet werden. Das übliche Wandsystem benutzt jedocheine Ständerkonstruktion aus Metallprofilen, die esin den Breiten 50, 75 und 100 mm gibt. Für den mitBoden und Decke verbundenen Rahmen werden U-förmige Profile verwendet. Die senkrechten Profile,die im Achsabstand von meistens 62,5 cm in die U-Profile gestellt werden und die beidseitige Beplan-kung tragen, heißen C-Profile. Diese werden auchfür den Anschluss an das Mauerwerk verwendet.

Metallständerwände haben mehrere Vorteile: DieProfile aus verzinktem Stahlblech sind leichter alsHolzpfosten, außerdem erreicht die Metallständer-wand aufgrund der geringen Masse der Profile bes-sere Schallschutzwerte als die Holzständerwand.Auch bei der Höhe der Wand haben Metallständer-konstruktionen Vorteile: Während eine Holzständer-wand maximal 4 Meter hoch aufgestellt werden

kann, ist mit einer Metallunterkonstruktion eine Hö-he von 6,25 Meter kein Problem.

Holz- und Metall-Einfachständerwand

Montagewände, als Einfachständerwand mit einerUnterkonstruktion aus Holz oder Metall, beidseitigeinfach oder doppelt mit 12,5 mm Feuerschutzplat-ten aus Gipskarton (GFK) oder mit Gipsfaser-Plattenbeplankt, bieten folgende Werte, wenn der Hohlraummit Mineralwolle ausgefüllt wird:

Holz-Einfachständerwand

Grafik: Knauf Insulation

Metall-Einfachständerwand

*) Erster Wert für Gipskarton, zweiter Wert für Gipsfaserplatten

Holz- und Metall-Doppelständerwand

Montagewände, als Doppelständerwand mit einerUnterkonstruktion aus Holz oder Metall, beidseitigeinfach oder doppelt mit 12,5 mm Feuerschutzplat-ten aus Gipskarton (GFK) oder mit Gipsfaserplatten

Größe Platten Schall Brand Höhe 5 x 8 cm 1 x 12,5 38/44 dB F 30 3,00/4,10 5 x 8 cm 2 x 12,5 46/51 dB F 90 4,00/4,10

50 mm 1 x 12,5 45/48 dB F 30 ---/3,00*75 mm 1 x 12,5 47/52 dB F 30 3,25/4,5075 mm 2 x 12,5 53/62 dB F 90 3,75/5,50100 mm 1 x 12,5 50/54 dB F 30 4,00/5,00100 mm 2 x 12,5 55/62 dB F 90 4,50/6,50

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Trockenbau

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beplankt, bieten folgende Werte, wenn der Hohlraummit Mineralwolle ausgefüllt wird:

Holz-Doppelständerwand

Metall-Doppelständerwand

Wohnungstrennwand mit innerer Abschottung

Innen: 12,5 mm Gipskarton oder 10 mm Gipsfaser

*) Erster Wert für Gipskarton, zweiter Wert für Gipsfaserplatten

Vorwandinstallation

Montage

Die Hersteller von Trockenbauprodukten bieten allesrund um den Innenausbau mit Ständerwänden ausGipskarton- oder Gipsfaserplatten an, von den Plat-ten selbst über die Unterkonstruktion, Spachtelmas-se bis zu Nebenprodukten wie Dichtungsbänderoder Spezialdübel. Für welche Firma Sie sich ent-scheiden, ist letztlich Geschmackssache. Nur eines:Bleiben Sie bei einem Anbieter und in einem Sys-tem.

Wand vorzeichnen

Zeichnen Sie zuallerst den Verlauf einer Wandkanteam Fußboden, an der Decke sowie an den anschlie-ßenden Wänden an, ebenso die Stellen, wo Sie dieTüren einbauen wollen. Soll diese Linie identischsein mit der Innen- oder Außenkante der fertigenWand, müssen Sie die Stärke der Gipskartonbeplan-kung dazu rechnen – bei einlagiger Ausführung 12,5mm, bei doppellagiger 25 mm – und eine paralleleLinie im gewählten Abstand ziehen.

Bevor Sie mit dem Versetzen der Ständerkonstrukti-on beginnen, sollten Sie zwecks besserer Schall-dämmung nicht auf ein Dichtungsband verzichten,das auf die U-Anschlussprofile für Wand und Bodengeklebt wird. Denn der Schall dringt nicht nur durch

die Wand, sondern sucht sich seinen Weg an allenundichten Stellen vorbei.

Profile zuschneiden

Schneiden Sie die Profile in der erforderlichen Längezu. Ganz wichtig: Rechnen Sie beim Zuschnitt der C-Profile, die Sie vertikal für die Wandkonstruktion ver-wenden, von der Boden-Deckenhöhe einen Zenti-meter ab! Die Anzahl der als vertikale Wandverstär-kungen verwendeten C-Profile errechnet sich ausder Länge der Wand, dividiert durch den notwendi-gen Achsabstand. Wie groß der ist, hängt von denverwendeten Gipskartonplatten und vom System ab:

Generell und standardmäßig beträgt der Achsab-stand, gemessen von Profilmitte zu Profilmitte, dieHälfte der Plattenbreite, also 62,5 cm.

Türen einmessen

Messen Sie die Türöffnungen ein. In diesem Bereichwerden am Boden natürlich keine Profile verlegt. Alsvertikale Verstärkung für die Türzarge reicht es,wenn Sie links und rechts jeweils ein C- und ein U-Profil so ineinander verschachteln, dass sie einenrechteckigen Querschnitt ergeben. Das gilt aller-dings nur für maximale Raumhöhen von 2,80 m,maximale Türblattbreiten von 90 cm sowie ein ma-ximales Türblattgewicht von 25 kg. Darüber hinausmüssen Sie laut Norm ein 2 mm starkes U-Ausstei-fungsprofil verwenden.

Die Zargenhersteller geben meistens an, welchelichte Breite Sie für den Abstand der beiden vertika-len Profile vorsehen müssen. Im Schnitt können Siezur Türblattbreite 5,5 cm dazurechnen.

Als horizontale Verstärkung (Überlager) oberhalb derTürzarge reicht ein normales U-Profil. Rechnen Siefür das entsprechende Profil 20 cm zur lichten Brei-te zwischen den vertikalen Profilen dazu. SchneidenSie das Profil an beiden Enden je 10 cm ein, sodasses sich leicht nach oben verbiegen lässt. SchiebenSie dieses Profil von oben auf die Zarge und ver-schrauben Sie die abgewinkelten Teile mit den bei-den Profilen. Ist die Türzarge breiter als ein Ständer-wandraster, müssen Sie oberhalb der Zarge im sel-ben Raster ein C-Profil vom Überlager an die Deckeführen.

Größe Platten Schall Brand Höhe* 6 x 6 cm 2 x 12,5 60/66 db F 60 2,75/4,0

50 mm 2 x 12,5 63/66 dB F 90 ---/3,575 mm 2 x 12,5 64/66 dB F 90 2,5/4,0100 mm 2 x 12,5 65/66 dB F 90 3,5/4,0

50 mm 2 x 12,5 62/70 dB F 90 3,5/3,5 75 mm 2 x 12,5 69/70 dB F 90 3,5/3,5

10Innenausbau

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Ständerprofile richtig einsetzen

Ein kleiner Tipp, um Risse an den Übergängen zwi-schen der Gipskartontrennwand und dem bestehen-den Mauerwerk sowie Boden und Decke zu vermei-den: Bevor Sie an Boden und Decke entlang dermarkierten Linie die dafür vorgesehenen U-Profileverlegt und im Abstand von maximal einem Metermit Drehstift- oder Nageldübeln befestigt haben,kleben Sie die vorgesehene Anschlussfläche an denbestehenden Wänden über die Ränder hinaus mitMalerband ab. So bleibt auch nach dem Zuspachtelnder Gipskartonwand eine kleine Bewegungsfuge,das überstehende Malerband wird abgeschnitten.

Nachdem der Rahmen an Boden, Wand und Deckefertig verschraubt ist, stellen Sie die C-Profile im er-rechneten Achsabstand mit der Wasserwaage senk-recht in den Rahmen. Beachten Sie dabei, dass dieProfile mit ihrer offenen Seite immer in dieselbeRichtung schauen, damit Sie alle Gipskartonplattengleichmäßig in der Nähe der Profilstege anschrau-ben können. Andernfalls müssen Sie einige Platten-reihen auf den offenen, weniger stabilen Enden desC-Profils montieren, was zu Bewegungen und damitRissen in der Wandoberfläche führen kann.

Achten Sie darauf, dass die H-förmigen Stanzungenin den Profilstegen entweder alle im oberen oder imunteren Bereich der Wand liegen. Andernfalls kön-nen Sie nämlich die in der Wand zu führenden Lei-tungen nicht horizontal verlegen, sondern müssen„Umwege“ gehen.

Leitungen und Dämmstoff einbauen

Verlegen Sie die benötigten Installationen wie Elek-troschläuche und Wasserzu- und -abflüsse in dieWand. Vertikale Leitungen legen Sie in die C-Profile,für horizontale Leitungen müssen Sie die H-förmi-gen Stanzungen umbiegen. Nachdem Sie alle Instal-lationen verlegt haben, wird der gesamte Hohlraumgedämmt. Klemmen Sie die Dämmplatten zwischenden Ständerprofilen ein.

Beplankung

Als Beplankung werden Gipskarton- oder Gipsfaser-platten verwendet. Gipskartonplatten für Ständer-wände sind in der Stärke 12,5 mm und vielen ver-schiedenen Abmessungen erhältlich. Sie bestehenim Kern aus Gips, die Ummantelung ist aus Karton.

Mit weißem Karton hergestellte Platten sind für dennormalen Gebrauch in Wohnräumen geeignet, fürNassräume werden imprägnierte Platten in Grün an-geboten.

Gipsfaserplatten bestehen aus einem Gemisch ausGips und Zellulosefasern. Sie erhöhen den Schall-schutzwert der Wand noch einmal, sind härter, aberdafür auch schwerer als Gipskartonplatten.

Gipsplatten anschrauben

Welche Art von Platten Sie verwenden, hängt vonder Nutzung des Raumes ab: Für Nassräume gibt esspezielle feuchtigkeitsbeständige Platten mit 12,5mm Stärke. Wollen Sie die Wand anschließend ver-fliesen, sollten Sie zwei Lagen aufbringen. FürWohnräume nehmen Sie weiße Platten. Es gibt auchGipskartonplatten mit 10 mm oder weniger Dicke,diese eignen sich allerdings nicht für Ständerwände,sondern sollten nur als Trockenputz auf einer massi-ven Wand verwendet werden.

Schneiden Sie die Platten zu, indem Sie den Kartonan der Vorderseite mit dem Stanleymesser einritzen,die Platte über eine Kante nach unten brechen undabschließend den rückwärtigen Karton durchschnei-den.

Fangen Sie mit einer Wandseite an und verschrau-ben Sie die Platten immer am Ende des Profils, dort,wo dessen Steg liegt. Beginnen Sie mit dem Ver-schrauben in der Mitte oder in einer Ecke der Platteund setzen Sie in vertikaler Richtung alle 25 cm eineSchraube. Wenn möglich, verwenden Sie Platten, dieüber die gesamte Raumhöhe gehen.

Anschließend wird die zweite Wandseite in der glei-chen Weise wie die erste beplankt.

Verläuft Ihre Wand ums Eck, dann stellen Sie einfacheine Wand inklusive der beidseitigen Beplankungfertig. Setzen Sie dann im rechten Winkel mit demVerlegen der U-Profile an Boden und Decke fort undverschrauben Sie das erste Ständerprofil mit demSteg seitlich am Ende der Wand. Die äußere Beplan-kung der neuen Wand beginnt am äußeren Eck, demSie mit einem Kantenprofil eine exakte Ausbildunggeben.

10 Innenausbau

194 www.unserhaus.at

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Page 200: Unser Haus 2011

Verspachteln

Nun kommt das Finish. Die Wandoberflächen müs-sen dreimal verspachtelt werden.

Bringen Sie die Spachtelmasse mit einer breiten,flexiblen Spachtel auf diese Fugen sowie auf dieSchraublöcher so auf, dass diese verschwinden.Lassen Sie die Masse trocknen. Die zweite und drit-te Lage Spachtelmasse wird großflächig über diegesamte Wand mit der Breitspachtel aufgetragen.Spachteln Sie dabei exakt bis zu den Wandanschlüs-sen, die Sie vorher mit Malerband abgeklebt haben.Ziehen Sie mit der Glättkelle eine ebene Fläche, dienach dem Trocknen geschliffen werden muss.Schleifen Sie vorsichtig und achten Sie dabei darauf,

dass Sie mit der Schleifmaschine nicht den Kartonbeschädigen! Verwenden Sie einen Schwingschleifermit Staubabsaugung. Nachdem die Spachtelmassegetrocknet ist, können Sie das überstehende Maler-band an den Wandanschlüssen mit einem Stanley-messer vorsichtig abschneiden.

Bevor Sie die Wand malen oder verfliesen, ist es un-bedingt notwendig, die Oberfläche mit einer Tiefen-grundierung zu überziehen. Ansonsten kann es be-dingt durch unterschiedlich starkes Saugverhaltenzwischen Platte und Spachtelmaterial zu Fleckenbil-dungen kommen.

Unser Tipp!Um später Risse in der Wand zu

vermeiden, kleben Sie Bewehrungsstreifen aus Glasfasergewebe

über die abgerundeten Stoßfugen zwischen den einzelnen

Gipskarton- oder Gipsfaserplatten.

Unser Tipp!Bleiben Sie auch bei der Befestigung von Regalen und anderen schwereren Gegen-

ständen an der Wand im System.

Spezielle Hohlraum- oder Gipskartondübel ver-hindern, dass die Aufhängungen ausbrechenund Sie Ihre mit viel Liebe errichtete Wand

gleich wieder reparieren müssen.

10Innenausbau

www.unserhaus.at 195

Wenn es um das Aufstellen von Trennwänden geht,sind Trockenbau-Wandsysteme die schnellste undfür den Heimwerker einfachste Methode. Es gibtaber neben dieser Leichtbauweise auch die Mög-lichkeit, massive, nicht-tragende Trennwände zu er-richten. Deren Montage erfordert aber bereits hand-werklich großes Geschick sowie Erfahrung im Um-gang mit Baustoffen:

● Porenbetonsteine: Sie sind, neben den Trocken-bausystemen, das am häufigsten verwendeteTrennwandsystem. Nichttragende Innenwändegibt es in den Dicken 10 cm und 12 cm. DieSteine können mit einer Säge in jede beliebigeForm gebracht werden. Da es sich bei dieserAusführung um eine massive Trennwand han-delt, müssen Sie die Steine direkt auf die Rohde-

cke stellen, das bringt den Nachteil, dass Sie ei-ne Trennwand nicht nachträglich aufstellen kön-nen.

● Voll- oder Hohlziegelsteine: Zuerst müssen SieDeckenunebenheiten mit Hilfe einer langen Latteund mit Mörtel ausgleichen. Baumärkte führenFertigmörtel, der nur mehr angerührt wird. Umeine Ziegelwand aufzustellen, müssen Sie dieZiegel in ein 1 cm dickes Mörtelbett legen undauch die vertikalen Stoßfugen mit Mörtel füllen.Verlegen Sie die Ziegel mit versetzten Stoßfugen.Nach drei Ziegelscharen müssen Sie die horizon-tale und vertikale Flucht überprüfen.

● Gipsdielen sind 10 cm starke Wandblöcke ausGips. Sie sind kaum noch in Gebrauch und wer-den von den Baumärkten auch nicht angeboten.

Massive Innenwände

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Page 201: Unser Haus 2011

Ein altes Haus, geerbt oder gekauft, bei welchemder Zahn der Zeit schon deutliche Spuren hinter-lassen hat. Nun stellt sich die Frage, wie saniertman richtig und welcher Ablauf ist dabei zu be-achten. Dieses Kapitel gibt Auskunft von derAnalyse, über die Planung bis hin zur Ausfüh-rung der thermischen und nachhaltigen Sanie-rung.

Analyse

Die Untersuchung eines Hauses ist die wichtigsteGrundlage für die weitere Planung und spätere Um-setzung der Sanierung. Je exakter diese Prüfung er-folgt, desto größer wird die Sicherheit der Planungund letztlich der Termine sowie Kosten sein.

Recherche der einstigen Baudokumente

Vor allem anderem soll immer nach den noch vor-handenen Baupapieren nachgeforscht werden. Plä-ne, Berechnungen und Baubeschreibungen gebennäheren Aufschluss über das damalige Baukonzept.Diese alten Unterlagen bilden die Basis für die wei-terführende und detaillierte Analyse des Bauwerks.Potenzielle Quellen solcher Akten sind die ehemali-gen Eigentümer, Architekten, Baumeister und Bau-ämter.

Einordnung in Bauepochen

Jedes Bauzeitalter hat ihr typisches Erscheinungs-bild und dazu gehören fast immer charakteristischeBaukonstruktionen dieser Zeit. Wer über dieseBauweisen Bescheid weiß, kennt in gleicher Weisedie Klassiker der Schwachstellen dieser Periodenund kann somit die Untersuchungen treffsicherergestalten.

Klassische Bauschäden

Neben den typischen Baumängeln einer Bauära tre-ten folgende Problembereiche immer wieder auf:Wasser ist der größte Feind eines jeden Gebäudesund so stehen die meisten Bauschäden im Zusam-menhang mit der Einwirkung von Wasser in flüssi-ger, fester und gasförmiger Form. Darum sind ganzbesonders jene Bauteile zu inspizieren, die durchNiederschlags-, Oberflächen- und Spritzwasser so-

wie durch Wasser im Erdreich und Wasserdampf(Fäulnis usw.) beeinträchtigt sein könnten. Nicht zuvergessen sind dabei Schäden, die durch undichteLeitungen innerhalb und außerhalb der Baulichkeitverursacht werden können. Generell sind dieSchwachpunkte auf fehlende Abdichtungen zurück-zuführen. Ein weiterer Klassiker ist der mangelhafteWärmeschutz gemäß heutigen Anforderungen überdie gesamte Gebäudehülle.

Begehung und Sichtprüfung

Der Zustand der Baulichkeit kann meist durch einenAugenschein vor Ort und mit einer Sichtuntersu-chung der Oberflächen bestimmt werden. Ausge-stattet mit den alten Baudokumenten und dem Wis-sen des Bauzeitalters sowie deren Konstruktions-prinzipien ist die Begehung eine kostengünstige Me-thode zur Bewertung der Bausubstanz. Natürlichreicht eine reine Sichtprüfung nicht aus, es müssenzudem Bauteile geöffnet werden, um Eigenschaftenund Zustand im Inneren der Baukonstruktion beur-teilen zu können.

Messungen und Laboruntersuchungen

Wenn fehlerhafte Stellen vermutet werden, sind die-se Einschätzungen unter anderem durch Messungenund Laboruntersuchungen nachzuprüfen. Bei unbe-kannten Aufbauten von Bauteilen kann der Wärme-durchgangskoeffizient (U-Wert) mittels präzisemMessgerät durch die Oberflächentemperatur derBaukonstruktion sowie der Innen- und Außentempe-ratur bestimmt werden. Zu beachten ist, dass keineSonneneinstrahlung von außen und keine Wärme-strahlung von innen auf den Bauteil einwirken darf.Außerdem müssen konstante Bedingungen vorherr-schen und die Temperaturdifferenz soll idealerweise> 15° Kelvin betragen. Einen weiteren Aufschlussüber die Wärmedämmeigenschaften der Gebäude-hülle gewährt die Bauthermographie.

● Thermogramme stellen die Wärmeverteilungvon Bauteiloberflächen optisch dar. Erfasst wer-den diese durch eine Wärmebildkamera, welchedie Wärmestrahlung aufnimmt und in einemsichtbaren Bild darstellt.

11 Perfekt sanieren

196 www.unserhaus.at

Perfekt sanieren

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 202: Unser Haus 2011

● Mithilfe der Bestimmung des elektrischen Wider-standes lässt sich die Bauteilfeuchte eruieren.Die Messergebnisse liefern Rückschlüsse bei-spielsweise auf den Zustand von den Bauwerks-abdichtungen.

● Die Luftdichtigkeit, ein entscheidender Faktorfür die Wirksamkeit von Wärme-, Schall- undFeuchteschutz, wird mittels Blower-Door-Testgeprüft. Dieses Differenzdruck-Messverfahrendient zur Aufspürung von Leckagen in der Ge-bäudehülle und zur Definition der Luftwechselra-te. Eine gleichmäßige Windlast wird durchDruckdifferenzen auf das zu messende Bauwerkwirklichkeitstreu nachgeahmt.

● Um größere Beschädigungen der Bauteiloberflä-chen zu vermeiden, wird die Endoskopie verwen-det. Es ist eine äußerst einfache Methode, umdie Art und Beschaffenheit von Hohl- oder Füll-räumen in Baukonstruktionen mit kleinem Lochin der Bauteiloberfläche zu erforschen.

Aufmaß und Bestandsplan

Ausgehend von den vorangegangenen Detailanaly-sen kann dann mit Hilfe des Aufmaßes und/oder al-ter Plandokumente ein tatsächlicher Bestandsplanangefertigt werden.

Erstellung des Bestandsenergieausweises

Nachdem ein Bestandsplan vorliegt und alle bau-technischen Aufbauten hinlänglich bekannt sind,kann nun ein Energieausweis des Bestandes be-rechnet werden. Hierzu ist es aber noch erforderlichdie Haustechnik aufzunehmen, denn diese findetbeim Energieausweis ebenso Eingang. Der Be-standsenergieausweis bildet die Ausgangslage fürHeiz- und Endenergiebedarf ab und ist ein nötigesPlanungsinstrument um die energieeffizienten Zielefür die Sanierung festzulegen. Gewöhnlich fordernBundesländer für die Wohnhaussanierungsförderun-gen neben dem Energieausweis nach der Sanierungauch einen Energieausweis des Bestandes. Mit die-sem lassen sich außerdem die Einsparungspoten-ziale im Vergleich mit dem Energieausweis nach derSanierung dokumentieren.

Notwendigkeiten

Aus der Bestandsaufnahme und Begutachtungdurch einen Experten ergeben sich zwingende Erfor-dernisse im Zuge der Sanierung, um Gefährdungenauszuschließen. Mögliche Gefahren können sich imZusammenhang mit der Standsicherheit, Feuchtig-keit und Schädlingsbefall ergeben. Darüber hinaussind die derzeit gültigen Gesetze und Vorschriften(Bauordnungen, ÖNORMEN usw.) zu erfüllen.

Wünsche

Jeder Bauherr hat seine eigenen Vorstellungen, wiesein Traumhaus nach der Sanierung aussehen soll.

Rahmenbedingungen

Welche Rahmenbedingungen sind bei der geplantenSanierung zu beachten? Steht das Gebäude unterDenkmalschutz oder in einer Ortsbildschutzzone?Erlaubt das Baurecht den Ausbau des Dachgescho-ßes?

Möglichkeiten

Unter diesem Punkt werden die eigenen Aussichtenbezüglich Budget, Finanzierung, Förderungen undEigenleistung beleuchtet. Wieviel Geld kann maximalinvestiert werden? Bestehen Förderprogramme fürdas geplante Vorhaben? Können Eigenleistungen inForm von persönlicher Arbeitsleistung und Wisseneingebracht werden?

Unser Tipp!Für diese ausführliche Bestandsaufnahmeist ein umfangreiches Fachwissen und eine

entsprechende Erfahrung von Nöten, weshalb für diese Aufgabe nur ein

Baufachmann infrage kommt.

11Perfekt sanieren

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Page 203: Unser Haus 2011

Ein Bestandteil fast jeder Sanierung wird diethermische Sanierung sein, denn die meistenAltbauten verfügen über eine schlecht gedämm-te Gebäudehülle.

Der ideale Zeitpunkt für die thermische Sanierungergibt sich, sobald Bauteile optisch verschönert wer-den sollen oder bautechnische Mängel an den Au-ßenbauteilen zu beheben sind. Im Zuge dieser Arbei-ten können einfach und am kostengünstigsten Wär-medämmschichten eingebaut werden. Die Verbes-serung des Wärmeschutzes ermöglicht eine höhereWohnbehaglichkeit, Vermeidung von Bauschädenund Energieeinsparung.

Aus der ausführlichen Analyse des Bestandsgebäu-des mit Bestandsplan und dem Energieausweis desBestands lassen sich die Eckpfeiler für die thermi-sche Sanierung ableiten. Aus der genauen Bauauf-nahme und Darstellung am Bestandsplan gehen diemaximal möglichen Dämmstoffstärken aufgrund vonkonstruktiven Details (Dachvorsprung bei Außen-wanddämmung usw.) hervor. Mit diesen Daten wirdnun der Energieausweis für die Sanierungsvarianteberechnet und geprüft, ob damit die gewünschtenEinsparziele der Bauherren und gegebenenfalls För-derungsbestimmungen eingehalten werden. Fallsmit diesen geplanten Stärken der Wärmedämm-schichten nicht die gewünschten Werte erreichtwerden, dann müssen Dämmstoffe mit besserenWärmedämmeigenschaften eingesetzt werden, umbei gleicher Dicke einen höheren Wärmeschutz desBauteils zu erzielen. Oder es bedarf der konstrukti-ven Veränderung der Baudetails, welche die Dämm-stoffdicke beschränken.

Wärmeschutz und Behaglichkeit

Je besser der Wärmeschutz des gesamten Hauses,desto höher ist auch die Behaglichkeit im Gebäude.Denn durch bestens gedämmte Bauteile fließt weni-ger Wärme im Winter vom beheizten Inneren nachAußen ab und somit kühlen die innen liegendenOberflächen signifikant weniger ab. Hohe Oberflä-chentemperaturen an der Innenseite von Außenbau-teilen sind der Garant für eine hohe Wohnbehaglich-keit. Diesen Zusammenhang stellt das Behaglich-keitsdiagramm dar. Bei vollkommen gedämmtenBauteilen fühlt man sich bei niedrigen Lufttempera-turen wohler, als wenn beispielsweise mit der Hei-zung die Lufttemperaturen drastisch erhöht werden.

Grafik: Unser Haus

Unser Tipp!Dämmen Sie Ihr Wohnhaus so perfekt

als möglich, denn ein paar Zentimeter mehr bei der Wärmedämmung sind nur mit

geringen Mehrkosten im Verhältnis zu den Gesamtinvestitionskosten verbunden.

Unser Tipp!Im Winter sollte die Oberflächentemperaturauf der Innenseite umschließender Bauteile

um maximal 2° C kühler sein als die Lufttemperatur.

Bei einer Raumlufttemperatur von 20° C sollte die Oberflächentemperatur in der

Innenecke zur Außenwand und Decke also mindestens 18°C betragen.

11 Perfekt sanieren

198 www.unserhaus.at

Thermische Sanierung

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Page 204: Unser Haus 2011

Wärmeschutz und Bauschadensfreiheit

Ein bestmöglicher Wärmeschutz beugt ergänzendBauschäden vor. Sinkt die Oberflächen-Innentempe-ratur unter den Taupunkt, dann kondensiert derWasserdampf an der Oberfläche und durchfeuchtetden Abschnitt eines Gebäudes. Feuchte Oberflächensind, neben fehlender Konvektion und zu hoher Luft-feuchtigkeit, die Grundvoraussetzung für Schimmel-bildung. Meist tritt dieses Schadensbild infolge so-genannter Wärmebrücken in der Baukonstruktionauf.

Wärmeschutz verhindert Wärmebrücken

Ein lückenloser Wärmeschutz über die gesamte Ge-bäudehülle verhindert effektiv Wärmebrücken. Soge-nannte Wärmebrücken sind jene Stellen in der Bau-konstruktion, die sehr schlecht gedämmt sind undebendort die Wärme sehr rasch hindurchgeht.

Wärmeschutz mit Luft- und Winddichtigkeit

Der Wärmeschutz funktioniert nur dann, wenn dieGebäudehülle luft- und winddicht ist. Jede Undich-tigkeit führt zu hohen Wärmeverlusten und letztlichzu Bauschäden. Denn mit der Wärme dringt auchWasserdampf in die Baukonstruktion ein, konden-siert dort und das Bauteil wird durchfeuchtet. Dasanerkannte Fraunhofer Institut für Bauphysik inStuttgart hat in einer umfangreichen Messstudie he-rausgefunden: Bei einer Fugenbreite von einem Mil-limeter (!) und einer Druckdifferenz von 20 Pascalresultiert eine Reduktion der Dämmwirkung um denFaktor 4,8. Das bedeutet, der U-Wert einer 14 cmstarken Wärmedämmung liegt mit einer kleinen Un-dichtigkeit nicht mehr bei 0,30 W/m²K, sondern bei1,44 W/m²K. Fugenbreiten von 3 mm führen zu ei-ner Verschlechterung mit dem Faktor 11. Undichtig-keiten ergeben gleichfalls Schallbrücken.

Intelligente Dampfbremsen, welche einen feuchte-variablen Dampfdiffusionswiderstand aufweisen,eignen sich am besten für eine luftdichte Gebäude-hülle. Diese haben die Eigenschaft ihre Molekular-struktur zu verändern: Das heißt im Winter sind die-se diffusionsdicht und bieten höchsten Schutz vor

Feuchtigkeitseindrang. Im Sommer weisen diese ei-nen sehr niedrigen Diffusionswiderstand auf, damiteine größtmögliche Austrocknung gewährleistetwird.

Wärmeschutz im bauphysikalischen Kontext

Der Wärmeschutz ist nur ein Aspekt in der bauphysi-kalischen Betrachtung. Feuchte-, Schall- und Brand-schutz sowie die Bereiche Licht und Klima sindebenso zu betrachten. Erst mit der gesamtheitlichenAuseinandersetzung aller bauphysikalischen Berei-che erfüllt die Baukonstruktion alle Erwartungen undder neue Wärmeschutz durch die thermische Sanie-rung verursacht keine Probleme. Ein wichtigerGrundsatz dabei ist, dass jede Baukonstruktion voninnen nach außen dampfdiffusionsoffener werdensoll. Viele Bauherrn äußern in diesem Zusammen-hang die Befürchtung, bei zu großen Dämmstoffstär-ken würde das Gebäude zu „dicht“ im Sinne von zugeringer „Atmungsfähigkeit“. Diese Ängste könnenentkräftet werden, wenn die neuen Wärmedämm-schichten bzw. Baukonstruktionen dampfdiffusions-offen ausgeführt werden. Bei jeder Verbesserungdes Wärmeschutzes eines Bauteils muss ebensodas Verhalten der neuen Konstruktion bezüglich derrestlichen bauphysikalischen Eigenschaften geprüftwerden.

Wärmespeicherfähigkeit

Die Wärmespeicherfähigkeit von Masse bzw. Bautei-len dient zur:● Verringerung der Temperaturschwankungen zwi-

schen Tag und Nacht,● Vermeidung sommerlicher Überwärmung des

Wohnraumes,● Vermeidung von zu rascher Auskühlung des

Wohnraumes bei Absenkung der Heiztemperatur.

Der sommerliche Wärmeschutz ist nach ÖNORM B8110, Teil 3 dann gewährleistet, wenn die Innentem-peratur tagsüber 27 °C und in der Nacht 25 °C nichtübersteigt.

Die Wärmespeicherfähigkeit der inneren Verkleidungder Bauteile ist maßgebend für den Wert der Pha-senverschiebung und der Temperaturamplituden-dämpfung.

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Die Phasenverschiebung ist die Zeitverzögerung inStunden zwischen der Außentemperaturspitze undder gedämpften Innentemperaturspitze. Sie ist vorallem dann von Bedeutung, wenn die raumseitigeTemperaturschwankung zu hoch ist. Die Phasenver-schiebung sollte in diesem Fall so dimensioniertwerden, dass die Außentemperaturspitze innenseitigerst in den späten Nachtstunden wirksam wird. Op-timale Werte liegen zwischen 10 und 12 Stunden. Zudiesem Zeitpunkt ist die Außentemperatur bereitsniedriger als die Innentemperatur und kann durchLüften zur Kühlung herangezogen werden.

Die Temperaturamplitudendämpfung wiederum sagtaus, wie stark die Außentemperaturspitze gedämpftwird. Je größer der Wert, desto stärker die Dämp-fung und desto geringer werden die hohen Außen-temperaturen im Innenbereich wirksam.

Bauteilbeispiel:

Dachschräge mit innenseitiger Holzwolle-Dämmplatte:

Außentemperatur 35°CInnentemperatur ca. 20°C Temperaturdifferenz innen zu außen = 15°CTemperaturamplitudendämpfung = 22,2 Phasenverschiebung = ca. 10 h

15°C : 22,2 = 0,68°C - d.h. der Innenraum würde sich nach etwa 10 Stunden (24 Uhr) um 0,68°C erwärmen.

Grafik Knauf Insulation

Innen liegende Wärmedämmung

Die Wärmedämmung der einzelnen Bauteile wird imKapitel „Wärmedämmung“ ausführlich behandelt.Speziell für die Sanierung, beispielsweise von denk-

malgeschützten Gebäuden, wird jedoch die innenliegende Wärmedämmung zum Thema.

Eine innere Wärmedämmung findet dann Anwen-dung, wenn

● die äußere Fassade denkmalgeschützt oder er-haltenswert ist

Bild ©Knauf Insulation

● kein Platz auf der Außenseite vorhanden ist(städtischer Bereich, Grundgrenzen, Grenzab-stände usw.)

● nur ein kleiner Bereich eines Hauses, wie einZimmer oder eine Wohnung, gedämmt werdensoll

● Gebäude mit kurzen Benützungs- sowie raschenAufheizungszeiten (Wochenendhäuser usw.)

Durch die Aufbringung der Wärmedämmung auf derinneren Seite der Außenwand kommt die Speicher-masse in die kalte Zone. Dieser Umstand bewirkt,dass beim Durchgang der warmen Raumluft in die-sem kalten Bereich Feuchtigkeit kondensiert, aus-fällt und so Bauschäden (Schimmel usw.) verursa-chen kann. Aus diesen Gründen muss bei einer In-nenwanddämmung immer eine bauphysikalischeUntersuchung und Beurteilung durch einen Fach-mann erfolgen und gegebenenfalls Dampfbremsenbzw. Dampfsperren auf der Innenseite angeordnetwerden.

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Die Baustoffindustrie bietet viele Innenwanddämm-systeme, die im nachfolgenden Abschnitt vorgestelltwerden.

Innendämmsysteme

Holzwolle-Leichtbauplatten

Magnesit gebundene Holzwolle-Leichtbauplattensind ein plattenförmiger Holzwerkstoff, hergestelltdurch Mischung von Holzwolle mit mineralischenBindemitteln (Magnesitmörtel, Portlandzement, Gipsu.ä.) und Verpressung des Gemisches zu Platten.Holzwolle-Leichtbauplatten dienen als Bauplattenmit guter Wärme- und Schalldämmung.

Die einschalige Vorsatzschale ermöglicht sogar dieMitnutzung der Speichermasse der bestehenden Au-ßenwand, was bei sonstigen Innenwanddämmsyste-men verloren geht. Die Holzwolle-Leichtbauplattenwerden in den Stärken von 50, 75 und 100 mm an-geboten.

Grafik: Normalformatziegelmauerwerk mit Heraklith ©BM Knauf Insulation

Grafik 3-D Bestandsmauerwerk mit Heraklith BM ©Knauf Insulation

Magnesit gebundene Holzwolleleichtbauplattenmit SteinwolleDurch eine zweischalige Dämmvorsatzschale, be-stehend jeweils aus einer Steinwolle Heralan HW-Mund einer magnesitgebundenen Holzwolleleichtbau-platte, kann die Behaglichkeit und Energieeinspa-rung noch wesentlich verbessert werden.

Boden- und WandanschlussDer Boden- und Wandanschluss wird mittels Heraklith Streifen in Wanddicke, der mechanisch am Untergrund (Rohdecke, Wand) befestigt wird,hergestellt.

Verklebung der Heraklith BM PlattenDie Verklebung der Heraklith BM Platten miteinandererfolgt in Stoß- und Lagerfugen mit Heraklith BM-Kleber. Pro Plattendicke werden 2 Kleberaupenbenötigt.

Steinwolle mit Aerogel

Neu am Markt erhältlich ist Steinwolle mit Aerogel.Diese beiden Stoffe ergänzen sich vorteilhaft und dieHerstellung erfolgt in einem besonderen Verfahren.Daraus ergibt sich eine äußerst hohe Wärmedämm-fähigkeit bei extrem dünnen Materialstärken bedingtdurch die niedrige Wärmeleitfähigkeit, die bislangbei Faserdämmstoffen nie erreicht werden konnte.Somit kann mit sehr schlanken Wandinnendämm-elementen eine hohe Wärmedämmfähigkeit erzieltwerden. Es werden Standard-Verbund-, Laibungs-und Keilplatten für diese Zwecke angeboten.

Die Platten werden mittels Kleber an die Wand be-festigt, wobei stark saugende oder mehlende Unter-gründe zuvor grundiert werden müssen. Die Platten-stöße werden mit handelsüblichem Gipsplatten-

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Grafik Rockwool System Aerowolle ©Rockwool

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Fugenkleber untereinander verklebt. Somit entstehteine tapezierfertige Oberfläche, die auch nach Her-stellerrichtlinien gespachtelt oder sogar verputztwerden kann.

Fenstertausch

Zu der Fassade gehören die Fenster. Wenn schondie Außenwände gedämmt werden, dann sind eben-so die Fenster zu erneuern. Der erste Schritt ist dieWahl von Rahmen- und Flügelprofilen, welche einegroße Bautiefe und einen geringeren Wärmedurch-gangskoeffizienten (Uf) aufweisen. Dasselbe giltselbstverständlich für das gewählte Wärmeschutz-glas: Der Ug-Wert des Glases sollte möglichst nied-rig und der Energiedurchlassgrad (g-Wert) solltehoch sein, damit im Winter die kostenlose Sonnen-energie bestmöglich genutzt werden kann.

Die Fenster versetzt man bündig mit der Ebene desbestehenden Außenputzes. So kann eine Überdäm-mung der Bauteilanschlussfuge mit einer dickenFassadendämmplatte auf 1-2 cm des Fensterrah-mens erreicht werden. Der rundum laufende An-schluss des Fensters an das Mauerwerk ist gemäßÖNORM B 5320 auszuführen, d. h. die Fuge hat diegleichen bauphysikalischen Anforderungen zu erfül-len wie eine Außenwand. Konkret bedeutet dies,dass die Fuge innen diffusionsdichter und außen dif-fusionsoffener sowie luft- und winddicht ausgebildetwerden muss. Somit reicht im Normalfall kein Fu-genfüllstoff wie ein Bauschaum aus, sondern es be-darf zusätzlich Fensterabdichtungsbänder oder ge-eignete Fensterdichtleisten.

Wärmedämmung Decke zum unbeheizten Keller

Im Vordergrund der Wärmedämmung der Kellerde-cke steht der Behaglichkeitsgewinn durch die höhe-

re Oberflächentemperatur am darüber liegendenFußboden. Natürlich ergibt die Wärmedämmung zu-gleich eine Energieeinsparung. Die Dicke der Wär-medämmung leitet sich wesentlich aus den kon-struktiven Gegebenheiten wie lichte Raumhöhe, Hö-he über Fenster- und Türstürzen ab. Bei der Auswahldes Dämmsystems ist eventuellen Leitungen auf derUnterseite der Decke Augenmerk zu schenken.Empfehlenswerte Dämmstoffstärken 8 – 14 cmbzw. soweit konstruktiv möglich.

Sanieren zum Passivhaus

Die thermische Sanierung par excellence stellt fürviele Menschen der Passivhausstandard dar. Zieldieser thermischen Verbesserung ist die Bereitstel-lung der Behaglichkeit mit mehr als 80% wenigerEnergieaufwand. Um diese Zielsetzung zu erreichen,bedarf es der thermischen Optimierung sämtlicherAußenbauteile und der Kombination mit einer kon-trollierten Komfortlüftung samt Wärmerückgewin-nung. Denn ein Passivhaus schafft im Winter und imSommer ein behagliches Wohnklima ohne Heiz- undKühlsystem.

Der Begriff „Passivhaus-Sanierung“ definiert einenStandard, der den Heizleistungsbedarf von Altbautenin unterschiedlichsten Bauweisen nach der Sanie-rung auf 10 W/m² Wohnnutzfläche minimiert. Erstdadurch wird der Verzicht auf ein herkömmlichesSystem zur Beheizung realisierbar. Umgelegt auf ei-ne Energiekennzahl bedeutet dies einen Heizwärme-bedarf von zirka 15 kWh/m²a.

Entstanden ist der Name Passivhaus aus der über-wiegenden „passiven“ Nutzung der vorhandenenWärme: der passiven Sonnenenergienutzung überdie Fenster und der Wärmeabgabe von Bewohnernund Geräten im Haus. Im Gegensatz dazu benötigenkonventionell thermisch sanierte Gebäude ein akti-ves Heizsystem, um die gewünschte Rauminnen-temperatur aufrecht zu halten.

Passivhaus Haus Projektierungs Paket

Prinzipiell gilt bei der umfassenden Bauanalyse dieselbe Vorgangsweise wie bei der thermischen Sa-nierung zum Niedrigenergiehaus. Allerdings mussdem Wärmeschutz und der energietechnischen Pro-jektierung besonderes Augenmerk geschenkt wer-

Unser Tipp!Wärmeschutzgläser mit drei Scheiben aus

Weißglas weisen einen niedrigen Ug-Wert undextrem höhere g-Werte auf als konventionelle

drei Scheibenverglasungen. Diese Gläser erscheinen bei Durchsicht weißlicher und lassen auch mehr Licht

in die Räume hinein.

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Page 208: Unser Haus 2011

den. Die Erstellung eines Bestandsenergieausweisesreicht nicht mehr aus, empfehlenswert ist eine Be-rechnung mit dem Passivhaus Haus ProjektierungsPaket (PHPP).

Konkret bedeutet das:● Erheblich größere Dämmstoffstärken, um Wär-

medurchgangskoeffizienten bei Außenbauteilenim Bereich von 0,12 – 0,10 W/m²K zu erreichen

● Einbau von passivhaustauglichen Fensterele-menten unter Wärmebrückenoptimierung

● Vermeidung von sämtlichen Wärmebrücken inder thermischen Gebäudehülle

● Thermische Zonierung der Wohnräume

● Entscheidung, ob der Keller in die thermischeHülle einbezogen wird

● Höchste Anforderungen an Luft- und Winddicht-heit der Gebäudehülle.

● Berücksichtigung des Einbaus der Zu- und Ab-luftöffnungen, insbesondere des Lüftungsgerätsund Erdwärmetauschers

Sanierungsoffensive 2011

Im Jahr 2009 löste die thermische Sanierungsförde-rungsaktion des Bundes einen regelrechten Boomaus: Um 21,2% mehr Sanierungsansuchen als2008. Insgesamt steigerte sich das Sanierungsvolu-men um 23,2% von 833 auf 1026 Millionen Euro.Nach dem großen Erfolg wird die Sanierungsoffensi-ve im Jahr 2011 fortgesetzt.

Förderung

Mit der Sanierungsoffensive 2011 stehen weitere100 Millionen Euro zur Verfügung. Damit wird einwichtiger Anstoß gegeben, die jährliche Sanierungs-rate auf 3% des Gebäudebestandes anzuheben. Zu-gleich leistet diese Aktion einen wertvollen Beitragfür die österreichische Energiestrategie, nämlich ei-ne Verminderung des Endenergieverbrauchs von Ge-bäuden um 11% von 337 Petajoule (2005) auf303 Petajoule (2020).

Nach Bekanntgabe der Förderungsrichtlinien findenSie aktuell die Unterlagen auf www.unserhaus.atzum Download.

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Page 209: Unser Haus 2011

Das Pilotprojekt „Ökohaus-Althaus“ im steirischenJudenburg ist in mehrfacher Hinsicht eine durch-dachte Sanierung: Ein konventionelles Einfamilien-haus aus den 60er Jahren wurde nicht nur auf öko-logische Weise thermisch saniert, sondern auch mitzukunftsweisender Technik ausgestattet. Das Projektdemonstriert die umfassende und thermische Sanie-rung mit den natürlichen Elementen Sonne, Wasserund Erde gemäß den Prinzipien des nachhaltigenBauens. Eine große thermische Solaranlage amDach nutzt die kostenlose Energie der Sonne fürWarmwasser und Beheizung. Seit Oktober 2009 ge-winnt eine Fotovoltaikanlage Strom aus dem Son-nenlicht. Aber auch das Regenwasser vom Dachwird zum Nulltarif für WC-Spülung, Wäschewaschen,Raumpflege und Gartenbewässerung verwendet.Aus dem Element Erde kommen die mineralischenDämmstoffe, welche die Gebäudehülle von Öko-haus-Althaus hervorragend dämmen. Hohe Gewinnean Wohnbehaglichkeit und riesige Ressourcenein-sparungen mit ökologischen Gewissen bestätigeneindrucksvoll die Erfolgsgeschichte.

Bild Ökohaus-Althaus vor der Sanierung

„Das Dach musste saniert werden“, erzählt der Bau-herr und so kam die Idee zur Errichtung einer gro-ßen thermischen Solaranlage, denn auf der südseiti-gen Dachfläche war genügend Platz vorhanden. An-dreas Loder von SOLution plante die rund 30 m²große Vakuumkollektoranlage. Ausschlaggebend fürden Einsatz der Vakuumkollektoren VAKUSOL vonSOLution war die große solare Ausbeute in der Über-

gangszeit und im Winter. Es handelt sich um einekomplett vormontierte Einheit aus Vakuumröhrennach dem Thermoskannenprinzip (das in den Glas-röhren „gefangene“ Vakuum bewirkt optimale Wär-medämmung und verzögert den Ausgleich mit derUmgebungstemperatur). Im Sammelkasten wird dieWärmeübertragungseinheit direkt durchströmt. AlsReflektor wird ein CPC-Spiegel zur optimalen Son-nennutzung eingesetzt.

Solarkreislauf

Die Solaranlage deckt bis zu 90% des Warmwasser-bedarfs und bis zu 40% des Heizwärmebedarfs ab.Für die tägliche Umwälzung im Solarkreislauf sorgendie hochenergieeffizienten Wilo-Stratos ECO-STPumpen, die bis zu 80% Stromersparnis im Ver-gleich zu ungeregelten Pumpen bringen. Für die per-fekte Steuerung fungiert die Solarsteuerung FP-6der Firma Hanazeder. Mit dem von der Sonne kos-tenlos erzeugten Warmwasser werden unter ande-rem die Geschirrspüler und eine besondere Wasch-maschine gespeist, die über einen Anschluss war-mes Wasser von der Solaranlage und über den an-deren Anschluss Wasser aus derRegenwassernutzungsanlage erhält. Je nachWaschprogramm wird das Wasser automatisch ge-mischt und spart so jede Menge an Strom und Trink-wasser.

Bild SOLution VAKUSOLfür das Dach von Ökohaus-Althaus

Bild Solarsteuerung FP-6von Hanazeder

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Sanierung vom Althaus zum Ökohaus

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Page 210: Unser Haus 2011

Hochenergieeffizienz-Pumpen

Seit beinahe einem Jahr wälzen die Hochenergieef-fizienz-Pumpen Wilo-Stratos Pico das Heizungswas-ser äußerst energiesparend um. Durch die kompakteBauweise und den einfachen Anschluss der Wilo-Stratos Pico war der Tausch ein Kinderspiel. Einfachverlief ebenso die Inbetriebnahme dank einfacherEinstellungen am Display und automatischer Entlüf-tung.

Bild Hochenergieeffizienz-Pumpen Wilo-Stratos Pico

Fotovoltaik-Module

„Die Sonne schickt keine Rechnung und so gene-riert Ökohaus-Althaus Strom aus Fotovoltaik“, sodie Bauherrin. Entscheidend für den Einsatz vonKyocera Fotovoltaik-Modulen waren mehr als 35Jahre Erfahrung des Unternehmens im Bereich Foto-voltaik. Zigtausend Module von Kyocera Solar habenbereits die Langzeittests in der Realität von mehr als25 Jahren mit Bravour absolviert. Nur das Rohsilizi-um wird zugekauft.

Bild Fotovoltaikanlage von Kyocera am Dach von Ökohaus-Althaus

Wechselrichter

Ökohaus-Althaus setzt den trafolosen Wechselrich-ter Powador 3500xi von KACO new energy ein. DasUnternehmen möchte das Demonstrationsprojektmit dem Nachfolgegerät mit höherer Leistung undgesteigerten Wirkungsgraden nachrüsten. KACOnew energy entwickelt seine Wechselrichter derverschiedenen Powador-Serien mit Blick auf dielangfristig höchsten Erträge für Betreiber von Foto-voltaikanlagen. Hierfür bedarf es nicht nur höchsterWirkungsgrade, sondern auch einer maximalen "up-time", also eines möglichst kontinuierlichen Einspei-sebetriebs. Erst aus dieser Kombination ergebensich beste Erträge: In Bayern beispielsweise liefernAnlagen teils über 1.200 kWh/kW Jahresertrag.

Der EnWi Generatoranschlusskasten schützt dieÖkohaus-Althaus Fotovoltaikanlage unter anderemvor Überspannungseinkopplung und erleichtert Installation sowie Wartung.

Bild Ökohaus-Althaus Generatoranschlusskasten von EnWi-Etec

Mit dem RADOX-Solarkabel von HUBER+SUHNERverband man die Kyocera- Fotovoltaikmodule mitdem Wechselrichter von KACO new energy. Für dieDaten- und Steuerleitungen kamen Kabel vom Vogtländischen Kabelwerk zum Einsatz.

Bild Neuer Wechselrich-ter Powador 3600xi vonKACO new energy fürÖkohaus-Althaus

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www.unserhaus.at 205

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Page 211: Unser Haus 2011

Die Sonnenstromanlage von Ökohaus-Althaus ist dieideale Ergänzung zu den energieeffizienten Elektro-geräten und den Energiesparlampen von OSRAM.Der restliche Strombedarf wird weiterhin aus um-weltfreundlicher heimischer Wasserkraft bezogen.

Wasser

„Jetzt ist die Betätigung der WC-Spülung mit unse-rem ökologischen Verantwortungsbewusstsein ver-tretbar“, erläutert der Eigentümer, währenddessendas Regenwasser in den Spülkasten fließt. „Die Re-genwasserqualität entspricht nach einer Laborunter-suchung den Hygieneparametern der deutschenTrinkwasserverordnung (TVO) für Trinkwasser ausEigen- und Einzelanlagen bis zu einer Entnahme von1000 m³ pro Jahr“, bestätigt Klaus Zotter, Ge-schäftsführer von GEP Österreich.

Bild Versetzen der GEP-Regenwasserzisterne im Vorgarten vonÖkohaus-Althaus

Mit der Inbetriebnahme der Regenwassernutzungverringerte sich der Trinkwasserverbrauchum 67 %, da das Regenwasser für WC-Spülung, Wäschewaschen, Raumpflegeund Gartenbewässerung eingesetzt wird.

Erde

Aus dem Element Erde stammen die mi-neralischen Wärmedämmstoffe, die diegesamte Gebäudehülle von Ökohaus-Alt-haus warm einpacken. Für den Bauherrnwaren nicht nur die guten Wärmedämm-eigenschaften von Bedeutung, sondernauch die bauphysikalischen Eigenschaftenwie Diffusionsoffenheit, Brand- undSchallschutz. Aus diesen Gründen fiel die

Wahl auf die Heraklith-Holzwolle-Dämmstoffplattenmit Steinwolle von Knauf Insulation. Die oberste Ge-schoßdecke wurde mit dem 21,5 cm starken Hera-lan E-02/S und die Außenwände mit dem 12,5 cmdicken Tektalan E-21 Verbundelement gedämmt.Verputzt wurden die Fassadendämmelemente miteinem wärmedämmenden und dampfdiffusionsoffe-nen Putzsystem von Baumit. Natürlich tauschte manauch die Fenster gegen neue hochwärmedämmendeHolz-Alu-Fenster.

Grafik Tektalan E-21 und Heralan E-02/S

Das Erfolgsgeheimnis von Ökohaus-Althaus beruhtunter anderem auf einer perfekten Planung mit Soft-wareunterstützung der neuesten Generation, wiez B. der Solaranlagensimulation mit Hilfe von GetSo-lar oder der Auslegung der Fotovoltaikanlage mit Hil-fe des Fotovoltaikprogramms von ETU.

Ökohaus-Althaus zeigt wie aus jedem Altbau einmodernes, ökologisches und energiesparendes Öko-haus werden kann.

Link: www.oekohaus.net

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Page 212: Unser Haus 2011

Für die Sanierung spielt es keineRolle, ob ein Haus in Massiv-,Holz- oder Mischbauweise moder-nisiert werden soll – am Beginn

steht die detaillierte Analyse desGebäudebestandes, gefolgt von ei-nem umfassenden Sanierungs-konzept und dessen professionel-ler Umsetzung. Denken Sie immerdaran: Die nächste Chance zur Er-neuerung gibt es wahrscheinlicherst in 30 Jahren.

Zuerst zum Energieberater

Ein Haus ist ein komplexes Sys-tem. Veränderungen in einem Be-reich haben unmittelbare Auswir-kungen auf einen anderen. Des-halb lohnt es sich vor Beginn derArbeiten mit einem Energieberaterüber die Sanierung zu sprechen. Erberücksichtigt die Lebensgewohn-heiten der Bewohner ebenso wiedie Qualitäten der bestehendenBausubstanz, überprüft den Standder Haustechnik und berät hin-sichtlich energetischer Verbesse-

rungsmöglichkeiten. Seine Arbeitund seine Empfehlungen sind dieGrundlage einer erfolgreichen Sa-nierung.

Dann die Gebäudehülle dämmen

Hohe Heizkosten sind oft ein wich-tiger Grund für eine Sanierung.Man kann aus jedem Haus einNiedrigenergie- und sogar Passiv-haus machen. Wichtig ist, das Ge-bäude rundum einzupacken. Dazugehört an vorderster Stelle dieenergetische Sanierung der Fassa-de. Eine vorgehängte Fassade mitMineralwolledämmung führt zu ei-ner erheblichen Verringerung desEnergieverbrauchs – und siehtauch noch gut aus. Wichtig ist,richtig dick aufzutragen. Ein paarZentimeter mehr Dämmstoff ma-chen schon einen erheblichen Un-terschied. Nicht so sehr in denKosten als vielmehr in der deutlichgeringeren Heizlast in den folgen-den Jahren. Entscheidend ist, dassauch die Fenster in diese Sanie-rungsmaßnahme einbezogen wer-

den. Schließlich geht es um diegesamte Außenhülle des Hauses.

Nun geht es an den Innenausbau

Mit der Zeit ändert sich auch derGeschmack. Hat man früher mög-lichst viele einzelne Räume in ei-nem Haus untergebracht, passiertheute vieles gleichzeitig und in ei-nem Raum. Deshalb lohnt es sich,sich bei einer Sanierung zu fragen,ob die bestehende Raumaufteilung

nicht vielleicht auch geändert wer-den sollte. Trockener Innenausbaumit Gipskarton- oder Gipsfasersys-temen ist hier die ideale Lösung.Dicke Mauern können fast immerdurch Gipskartonständerwände er-setzt werden. Weil sie trotz ihresmehrschichtigen Aufbaus vielschlanker sind als ihre massivenVorgänger, bleibt mehr Raum zumWohnen. Eine vollgedämmte Gips-kartonständerwand ist außerdemein wunderbarer Schalldämpfer.

Und zuletzt dann die Heizung

Last but not least muss auch dieHaustechnik auf die vorangegan-genen Sanierungsmaßnahmen ab-gestimmt werden. Dabei gilt: Jebesser die Fassadendämmung,desto geringer der Heizenergiebe-darf. Mehr Info auf www.baugenial.at

11Perfekt sanieren

www.unserhaus.at 207

Genial sanieren

Aus einem unscheinbaren Einfamilienhaus aus den 60er Jahren hat das Architektenteam Hein-Troy diesen Holztraum für drei Familien geschaffen. Der in Massivbauweise errichtete Kern des alten Gebäudes wurde um einige Um- und Zubauten in Holzbauweise erweitert.

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Page 213: Unser Haus 2011

12 Fenster und Türen

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Fenster sorgen für den natürlichen Lichteinfallins Haus, den ungetrübten Blick ins Freie, dieMaximierung der solaren Energiegewinne, dieMinimierung der Wärmeverluste und müssen da-bei den vielfältigsten Beanspruchungen durchWind, Schlagregen, Hitze, Kälte usw. standhal-ten. Guter Schallschutz ist heute aufgrund dergrößer gewordenen Lärmbelästigung ebensonotwendig wie ein Maximum an Sicherheit.

Begriffe

Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Begriffensoll einleitend ein kurzer Überblick über deren Be-deutung gegeben werden:

Verglasungen

Herstellung von Floatglas

60% Quarzsand, 20% Kalk und Dolomit sowie Soda,Sulfat und Altglas werden bei 1.560°C geschmolzen.Das flüssige Gemisch fließt über ein völlig ebenesBad aus flüssigem Zinn, sodass ein planparallelesSpiegelglas entsteht. Glasmenge, Viskosität undBandgeschwindigkeit bestimmen die Dicke. Nachdem spannungsfreien Abkühlen wird das Glas ingroße Tafeln geschnitten.

Mehrscheiben-Wärmeschutzglas

Aufgrund der besseren Dämmung und der behagli-cheren Oberflächentemperatur werden nur nochMehrscheiben-Wärmeschutzgläser eingesetzt. Die-se bestehen aus zwei oder mehr Glasscheiben, dieam Rand durch Abstandhalter auf Distanz gehalten

und durch einen elastischen Dichtstoff verbundenwerden. Im Scheibenzwischenraum befindet sich ei-ne Edelgasfüllung.

2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung

Der Ug-Wert moderner 2-Scheiben-Wärmeschutz-verglasungen ist etwa dreimal so hoch wie jener vonalten Verbundfenstern. Bewirkt wird diese Verbesse-rung durch eine hauchdünne Metallbeschichtung amGlas und die Edelgasfüllung im Scheibenzwischen-raum.

Je nach Aufbau der Verglasung, der Abstandhalter(Alu, Edelstahl oder Kunststoff), der Breite des Zwi-schenraumes und der Edelgasfüllung (Argon oderKrypton) ergeben sich folgende Ug, g- und dB-Werte:

Technische Daten (g-Wert nach EN)

Legende:

4 Dicke der Glasscheiben in mm

16 Scheibenzwischenraum (SZR) in mm

g Edelgasfüllung (Argon)

b Beschichtung

Grafik: Internorm

Symbol Benennung DimensionUf U-Wert des Rahmens W/m2.K

Ug U-Wert des Glases W/m2.K

UW U-Wert des gesamten Fensters W/m2.K

ψg Längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

für die Wärmebrücke zwischen Rahmen und Glas W/m.K

g Gesamtenergiedurchlassgrad %

t Lichttransmissionsgrad %

Aufbau Gas Ug g dB 4/16g/b4 Alu Argon 1,1 0,63 32 4/16g/b4 Edelstahl Ar-Kr 1,0 0,55 32

Was Fenster können müssen

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Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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INTERNORMMEHR ENERGIESPAREN –MEHR WOHNKOMFORT

Fenster sind ein wesentlicher Wohlfühl-Faktor, der

das Raumklima und die Energiebilanz entscheidend

beeinfl usst. Durch die 3fach-Ver glas ung der hoch

wärmedämmenden Internorm-Fenstersysteme wird

ein optimales Raumklima geschaffen, denn warme

Umgebungsfl ächen im Raum wirken viel ange-

nehmer.

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Durch die gute Dämmwirkung ist die Oberfl ächen-

temperatur des Rahmens und der Glas scheibe

näher an der Raumlufttemperatur. So wird ein

Kälteschleier vermieden und auch in Fensternähe ein

warmer und behaglicher Platz geschaffen.

ENERGIESPAREN –AUCH MIT GROSSFLÄCHIGENFENSTERLÖSUNGEN

Internorm-Fenstersysteme mit 3fach-Verglasung

ermöglichen gegenüber 2fach-Verglasungen bis

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DESIGNUND NACHHALTIGKEIT

MEIN FENSTER IN DIE ZUKUNFT

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3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung

Für ein Passivhaus ist der Einsatz von 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen, mit Edelgasfüllung undzwei Beschichtungen Bedingung. Beim 3-Scheiben-Wärmeschutzglas wird der Ug-Wert nochmals hal-biert.

3fach-Weißglas SOLAR

Der Fensterhersteller Internorm bietet ein 3fach-Iso-lierglas an, das eine extrem hohe Wärmedämmungkombiniert mit hoher Lichtdurchlässigkeit aufweist.Der Gesamtenergiedurchlass ist um 20 % höher alsbei einer 3fach-Standard-Verglasung. Dadurch er-höht sich auch der solare Energiegewinn um 20 %.Aufgrund dieses besonderen Verhältnisses von Ug-und g-Wert eignen sich diese Gläser für die Umset-zung des Solaren Bauens.

Normales Glas hat eine leicht grünliche Eigenfarbe,die bei Isoliergläsern in der Durchsicht erkennbarwird. Weißglas hingegen ist extraweißes Floatglas,das Neutralität und Brillanz in der Durchsicht bietet.

Oberflächentemperatur am Glas

Je kleiner die Temperaturdifferenz zwischen Raum-luft und Glasoberfläche wird, umso behaglicher wirdes im Raum. Bei schlechten U-Werten entstehenkalte Glasoberflächen, die dem Menschen Wärmeentziehen, sodass er friert. Bei 18°C an der Glas-scheibe kann man sich problemlos neben großenVerglasungen aufhalten, benötigt keine Heizkörperunter dem Fenster und es entsteht keine Zugluft imHaus.

Grafik: Roto Frank

Uf: U-Wert des Rahmens [W/m2.K]

Der Uf-Wert für Rahmen je nach Material, Dicke undKonstruktion:

Fensterprofile Holz

Hohlprofile aus Kunststoff (PVC)

Aluminium

Unser Tipp!3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen bieten höhere Behaglichkeit im Haus, die

Energieeinsparung ist ein Nebeneffekt

Aufbau Gas Ug g dB 4b/15g/4/15g/b4 Argon 0,60 0,51 32 4/12g/4/12g/ b4 Kr 0,50 0,51 32

Dicke mm Weichholz Hartholz 70 mm 1,8 W/m2.K 2,0 W/m2.K 90 mm 1,6 W/m2.K 1,8 W/m2.K 110 mm 1,4 W/m2.K 1,65 W/m2.K

Rahmentyp Bautiefe U-Wert 3/5 Kammern 68 mm 1,8/1,6 W/m2.K 5 Kammern 80 mm 1,2 W/m2.K 6 Kammern >85 mm 1,0 W/m2.K

Ohne thermische Trennung 6,0 W/m2.KMit thermischer Trennung 2,5-4,0 W/m2.K

12 Fenster und Türen

210 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!GlasbauAtlas

ISBN 978-3764359447

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Bestandteile des Fensters

Abstandhalter

Die Abstandhalter werden aus Aluminium-, Edel-stahl- oder Kunststoffprofilen hergestellt. Sie dienenzur Distanzierung der Gläser und als Behälter fürFeuchtigkeit aufnehmende Substanzen, die ein „Be-schlagen“ der Glasoberflächen im Scheibenzwi-schenraum verhindern.

Dichtstoffe

Das Mehrscheiben-Wärmeschutzglas weist mehrereDichtungsebenen auf. Die Dichtstoffe müssen nebender Dicht- und Klebefunktion auch mechanische Be-anspruchungen aufnehmen können. Daher mussdas Material dehn- und stauchfähig sein und einelastisches Rückstellvermögen aufweisen. In Fragekommen Butyl, Polyurethan und Polysulfid.

Dichtungen

Moderne Dichtungen sorgen dafür, dass die Lüf-tungsverluste durch die Fuge zwischen dem Fens-terflügel und dem Fensterstock gering gehalten wer-den. Die heute eingesetzten Werkstoffe mit ihrer ho-hen Witterungs- und Temperaturbeständigkeit sindso gut, dass sie die angestrebte Wind- und Schlag-regendichtigkeit viele Jahre garantieren. Dazu wer-den Fenster diversen Prüfungen unterzogen.● Prüfung der Luftdurchlässigkeit ● Prüfung der Schlagregendichtheit● Widerstandsfähigkeit bei Windlast

Werden alle Prüfungen positiv absolviert, erhält dasFenster die Gesamtklassifizierung der Klasse C5.

Sprossen

Sprossen sind keine technische Notwendigkeit, son-dern verschönern die Fenster. Man unterscheidetglasteilende und nicht-glasteilende Sprossen.

Bei den glasteilenden Sprossen ist darauf zu achten,dass die einzelnen Glaselemente nicht zu klein wer-den, da sonst die Wärmeverluste beim Glasrandver-bund größer und die Uw- sowie dB-Werte schlechterwerden.

Bei den nicht glasteilenden Sprossen unterscheidetman zwischen außen aufgeklebten oder aufgeklips-ten Sprossen und Sprossen zwischen den Glas-scheiben. Bei letzteren kann es zu Klappergeräu-

schen kommen, wenn durch Schwingungen dieseSprossen am Glas anschlagen.

Edelgasfüllung und Gasdichtheit

Zur Verbesserung der Ug-Werte von Verglasungenwerden Edelgase in den Scheibenzwischenraum(SZR) gefüllt. Diese reduzieren die Wärmeleitung unddie Wärmeströmung von einer Glasscheibe zur an-deren. Berücksichtigt man neben dem Wärmetrans-port die chemische Stabilität und die Umweltver-träglichkeit, so kommen für den Austausch der Luftdie Edelgase Argon, Krypton und Xenon in Frage.

Argon wird aufgrund des Preises zu 98% verwendet.In speziellen Fällen wird auch Krypton eingesetzt.Xenon wird von der Autozulieferindustrie für dieScheinwerferproduktion eingesetzt.

Der Randverbund muss so dicht sein, dass bei einerangenommenen Nutzungsdauer von 20 Jahren derGasverlust maximal 1% pro Jahr beträgt.

Ug: U-Wert der Verglasung [W/m2.K]

Beim Wärmeschutzglas erfolgt der Energietransportzu 2/3 durch Wärmestrahlung, die durch eine Be-schichtung reduziert wird, und zu 1/3 durch Wärme-leitung und Wärmeströmung, die durch den Schei-benabstand und die Edelgasfüllung beeinflusst wer-den. Der wärmetechnisch optimale Scheibenabstandliegt für Argon bei 16 und für Krypton bei 12 mm.

Die U-Werte, die wegen der größeren Wärmeverlustebeim Glasrandverbund nur in der Mitte der Glas-scheibe gelten, werden an einem Prüffenster von1230 mm Breite x 1480 mm Höhe ermittelt.

ψg-Wert: längenbezogener Wärme-durchgangskoeffizient

Der Wärmedurchgangskoeffizient Ug des Glases (inW/m.K) bezieht sich auf den Mittenbereich des Gla-ses und berücksichtigt nicht den Einfluss der Ab-standhalter im Glasrandbereich.

Unser Tipp!Verlangen Sie von Herstellern, die Ihnen

nicht bekannt sind, Prüfzeugnisse über dietechnischen Daten der Fenster.

12Fenster und Türen

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Andererseits bezieht sich der Wärmedurchgangsko-effizient Uf auf den Rahmen ohne Verglasung.

Der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizientψg beschreibt den zusätzlichen Wärmestrom, derdurch die Wechselwirkung von Rahmen und Glas-rand, einschließlich des Einflusses der Abstandhal-ter, pro Laufmeter Glasrandverbund und Grad Tem-peraturdifferenz verursacht wird.

Zur Ermittlung der Glasrandverluste wird die Ge-samtlänge aller Glasränder mit dem ψg und derTemperaturdifferenz zwischen innen und außenmultipliziert.

Kondensationsproblem beim Glasrandverbund

Je höher die Oberflächentemperatur beim Glasrand-verbund ist, umso geringer ist die Gefahr einer Kon-densation. Die nachstehende Tabelle zeigt, wann esbei 20°C Raumlufttemperatur zur Kondensation amGlasrandverbund kommt.

Uw-Wert: U-Wert des gesamten Fensters [W/m2.K]

Der Uw-Wert für das gesamte Fenster ergibt sich ausden U-Werten für den Rahmen und die Verglasung,sowie dem Wärmebrückenkoeffizient für den Glas-randverbund. Der UW-Wert soll beim Passivhauskleiner als 0,8 W/m2.K sein.

g-Wert: Gesamtenergie -durchlassgrad [%]

Der g-Wert gibt an, wie viel Prozent der von außenauf die Glasscheibe scheinenden Sonnenenergiedurch die Verglasung in den Wohnraum gelangt.

Obwohl im Sommer ein geringer g-Wert von Vorteilwäre, da weniger Hitze von den rund 1.000 Watt/m2

Temperatur am Kondensation beiGlasrandverbund Luftfeuchtigkeit

7°C 40%

9°C 50%

12°C 60%

1x1 der Fensterverglasung● Nur große Verglasungen ohne Glas teilende Sprossen vorse-

hen, damit der Glasrandverbund möglichst klein wird.● 10°C Isotherme beim Fenster

Das Material der Abstandhalter, die Einstandstiefe und dasRahmenmaterial sind ausschlaggebend dafür, wie kalt dieOberflächentemperatur beim Glasrandverbund wird. Wenndiese im Winter unter 10°C sinkt, kann es zur Kondenswas-serbildung kommen!

● Die Oberflächentemperaturen von 17,9°C am Glas und17,1°C am Rahmen sind ein Ausdruck der Behaglichkeitbeim Fenster.

● Die 13,2°C beim Glasrandverbund bedeuten, dass es bei nor-maler Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% in diesemBereich zu keiner Kondensation kommen wird.

Graf

ik: I

nter

norm

Graf

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der Sonne in den Wohnbereich eindringen könnte,überwiegen die Vorteile eines höheren g-Wertes imWinter, da in diesem Fall der Energieeintrag größerwird.

τ: Lichttransmissionsgrad [%]

Der Lichttransmissionsgrad gibt an, welcher Anteildes sichtbaren Sonnenlichtes durch die Verglasungin den Wohnraum dringt. Bei Zweischeibenvergla-sungen liegt der Wert bei ca. 78%, bei Dreischeiben-verglasungen sollte er noch über 70% betragen.

Ueq-Wert: Äquivalenter U-Wert

Der Ueq-Wert sagt aus, welchen vergleichbaren U-Wert ein Außenbauteil haben müsste, um der Vergla-sung gleichwertig zu sein. Bei Energiegewinnen istder Ueq-Wert sogar negativ.

Ueq = Ug – (S-Wert x g-Wert)

Der Ueq-Wert beträgt für folgende vier Verglasungenje nach Himmelsrichtung:

Aus der Tabelle ist ersichtlich:● Bei den 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen

fallen auf der Süd-, Ost- und Westseite solareEnergiegewinne an. Nur im Norden gibt es sehrgeringe Energieverluste.

● Bei den 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasungengibt es nur auf der Südseite solare Energiege-winne, auf der Ost- und Westseite ist die Ener-giebilanz +/- 0, auf der Nordseite gibt es Ener-gieverluste.

● Die solaren Energiegewinne sind bei den 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen immer grö-ßer und die Verluste immer kleiner als bei den 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen. Vorausset-zung ist, dass der g-Wert bei der 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung über 50% liegt.

Bauen mit der Sonne

Im Neubau werden auf der Südseite meist großeVerglasungen vorgesehen, damit lichtdurchfluteteWohnräume entstehen. Eine solche Glasfassadewird aus zusammenhängenden Glasflächen gebil-det, die von tragenden Mauerwerken, dem Bodenund dem Dach allseitig begrenzt werden. Als Vergla-sung für das Niedrigenergie- und Passivhaus ist dieWärmeschutzverglasung zu empfehlen.

Die Rahmenkonstruktion wird entweder aus PVCoder Holz, wegen der Pflegeleichtigkeit aus Holz/Aluund aus statischen Gründen aus Alu-Profilen mitThermostegen hergestellt.

Maximale Fenstergrößen im Süden

Die Ermittlung der maximal zulässigen Fensterflä-chen im Süden, die zu keiner sommerlichen Über-wärmung führen, zeigt je nach Bauweise, Beschat-tung und zusätzlicher Fensterflächen auf der Ost-bzw. Westseite folgendes Bild. Untersucht wurde einWohnraum mit 8,8 m Breite und 4,10 m Tiefe.

Die Tabelle zeigt, wie wichtig ein Balkon auf derSüdseite ist (bauliche Beschattung) und wie negativsich insbesondere Fenster auf der Westseite auswir-ken. Die Tabelle zeigt ferner, wie wichtig eine großespeicherwirksame Masse zur Vermeidung der som-merlichen Überwärmung ist.

Die Fenstergröße nach Süden und die speicherwirk-same Masse haben darüber hinaus auch einen gro-ßen Einfluss auf die solaren Energieeinträge.

In einer Studie aus dem Jahr 2003, herausgegebenvom Bundesministerium für Verkehr, Innovation undTechnologie, wurde der Heizwärmebedarf eines Pas-sivhauses in Abhängigkeit von der Bauweise wiefolgt ermittelt:

Benennung Massiv HolzBalkon im Süden FenstergrößenKein Fenster im Osten und Westen 22,0 m2 17,6 m2

2,7 m2 Fenster nur im Osten 17,6 m2 8,8 m2

2,7 m2 Fenster im Osten und Westen 8,8 m2 1,4 m2

Kein Balkon im SüdenKein Fenster im Osten und Westen 8,8 m2 5,8 m2

2,7 m2 Fenster nur im Osten 5,8 m2 2,7 m2

2,7 m2 Fenster im Osten und Westen 3,2 m2 0,0 m2

Orient. S Ug/g Ug/g Ug/g Ug/g1,2/0,63 1,1/0,55 0,6/0,51 0,5/0,51

Süd 2,40 -0,312 -0,220 -0,624 -0,724

Ost 1,65 0,162 0,193 -0,242 -0,342

West 1,65 0,162 0,193 -0,242 -0,342

Nord 0,95 0,602 0,578 0,116 0,016

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Holzbauweise 10,6 kWh/m2.a

Massivbauweise 6,8 kWh/m2.a

Daraus folgt, dass in der Massivbauweise bei glei-cher thermischer Qualität der Gebäudehülle rund36% mehr an solarer Energie gewonnen werdenkann.

Fensterflächen nach Osten / Westen

Diese sollten nur 10% der Fußbodenfläche betragen,damit die erforderliche Belichtung in den Räumengegeben ist. Große Glasflächen auf der Ost- undWestseite sind nicht zu empfehlen, da es unabhän-gig von der Bauweise zur Überwärmung kommenkann.

Fensterflächen nach Norden

Nur kleine Fenster zur Belichtung des Stiegenhausesund des WC. Wenn möglich wird die Nordseite völliggeschlossen, da es dort immer zu Energieverlustenkommt.

Schallschutz beim Fenster

Eine weitere Funktion der Fenster ist der Schall-schutz. Lärm stört und kann sich auf Dauer negativauswirken. Der Außenlärm sollte daher durch Fens-ter so stark abgewehrt werden, dass tagsüber nurmehr 40 dB in den Wohnraumbereich eindringen.

Grafik: Internorm

Maßgebend für die Schalldämmung eines Fensterssind:

● Masse pro m2, das heißt die Glasdicke

● Biegesteifigkeit (Gießharz, PVB-Folien)

● Scheibengröße und Scheibenabstand

● Gas im Scheibenzwischenraum

● Rahmenkonstruktion

● Luftdurchlässigkeit der Fugen

Abhängig vom Außenlärmpegel wird gemäß ÖNORMB 8115 Teil 2 empfohlen:

Mindestschalldämmung:

Schallschutzverglasungen – Beispiele

Aufgrund der hohen Gewichte bei den Schallschutz-verglasungen sind entsprechend massive Rahmenbzw. unter Umständen Fixverglasungen erforderlich.

Außenlärmpegel am Tag Schallschutz bis 65 dB (mittlerer Verkehr) 33 dB

bis 75 dB (starker Verkehr) 44 dB

Achtung:

Die Glasflächen sind gut überlegt zu dimensio-nieren und zu positionieren. Es ist unsinnig, auf-grund einer falschen Anordnung oder Dimensio-nierung der Glasflächen die drei- bis vierfacheEnergiemenge zum Kühlen im Sommer im Ver-gleich zum Heizen im Winter zu verbrauchen.

Unser Tipp!Große Verglasungen nach Süden

Nur die für eine ausreichende Belichtung erfor-derliche Fenstergröße im Osten/Westen.

Keine oder nur kleine Fenster nach Norden.

Aufbau kg/m2 Ug g dB

8VSG/16/b8 41,0 1,2 0,55 43

13GHb/18g/b8 47,5 0,9 0,53 44

9GHb/18g/13GHb 52,5 0,9 0,52 52

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Brandschutzverglasung

Brandschutzverglasungen bestehen aus klarem Flo-atglas mit unsichtbaren Brandschutzschichten da-zwischen. Im Brandfall zerspringt das erste Glas unddie Brandschutzschicht schäumt auf, wenn sie120°C erreicht. Durch das Aufschäumen wird diedahinterliegende Glasscheibe einige Zeit geschützt,bis sie durch die Hitze ebenfalls zerspringt.● G-Verglasungen verhindern je nach Anzahl der

Schichten 30, 60 oder 90 Minuten lang denDurchtritt von Flammen, erreichen jedoch an derdem Feuer abgekehrten Seite mehr als 140°C.Für brennbare Materialien ist daher ein entspre-chender Sicherheitsabstand erforderlich.

● F-Verglasungen erreichen im Gegensatz dazu in30, 60 oder 90 Minuten im Mittel nicht mehr als140° C Oberflächentemperatur.

Druckausgleich ab 600 m

Mit zunehmender geographischer Höhe verändertsich das Wärmeschutzglas, es wird bikonvex. Nebenoptischen Einflüssen wie einer Verzerrung sind einGlasbruchrisiko und eine hohe Belastung des Rand-verbundes gegeben.

Zur Begrenzung der Ausbauchung muss bei Wärme-schutzgläsern, die auf mehr als 600 m Höhe überdem Fertigungsort eingebaut werden, ein Druckaus-gleich bauseitig durchgeführt werden.

Einbruchschutz

Bereits bei der Planung sollte berücksichtigt wer-den, dass ebenerdig gelegene Fenster und Terras-sentüren mit einer höheren, Einbruch hemmendenWiderstandsklasse bestellt werden.

Dabei muss die Sicherheitskette vom Wandan-schluss über den Rahmen, die Beschläge bis zurVerglasung aufeinander abgestimmt werden.

Von der Beschlagindustrie werden Beschläge für alleWiderstandsklassen angeboten.

Sicherheitsbeschläge

Zum Einbruch hemmenden Fenster gehören Ein-bruch hemmende Beschläge wie z. B.:● Sicherheitsschließbleche und Sicherheitszapfen

aus Stahl● verstärkte Eckbeschläge und Eckumlenkungen● Aushebesicherung, integriert im Ecklager des

verdeckt liegenden Beschlages● abschließbare Fenstergriffe mit Aufbohrschutz● in Stahl verschraubte Schließbleche● die Montage mit Spezialdübel

Es versteht sich von selbst, dass Einbruch hemmen-de Fenster nur dann sicher sind, wenn sie geschlos-sen, verriegelt und nicht gekippt sind.

Bei Balkon- und Terrassentüren sollte nachträglichein raumseitig montierter massiver Stahlriegel, dernach oben und unten sperrt, vorgesehen werden.Das Aushebeln einer so gesicherten Tür wird da-durch unmöglich.

Montage

Anschlussfuge

Die Ausführungen der Fenster erreichen eine immerhöhere Qualität in Bezug auf Langlebigkeit, Bedien-erfreundlichkeit der Beschläge, Wärmeschutz,Schallschutz und Beanspruchungsklassen.

Diese Vorteile können nur dann voll genutzt werden,wenn die Montage unter Berücksichtigung der Deh-nung, Befestigung und Statik erfolgt.

12Fenster und Türen

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Die Qualität eines hochwertigen Fensters steht undfällt mit der Anschlussfuge.

Ferner müssen alle am Fenster angreifenden Kräftesicher in den Baukörper abgeleitet werden.

Außenwandsystem

Zur optimalen Fenstermontage ist es notwendig dasAußenwandsystem zu kennen. Danach richten sichdie Einbaulage, die Befestigungsart, die Abdich-tungsebenen und -systeme.

Fensterposition beim Niedrigenergiehaus

Beim Niedrigenergiehaus wird der Rahmen bündigmit der Mauerwerks-Außenkante versetzt und etwavier Zentimeter mit dem Dämmstoff des Wärme-dämmverbundsystems überdämmt.

Grafik: Internorm

Fensterposition beim Passivhaus

Beim Passivhaus wird das Fenster außen an derFassade in einen Blindrahmen aus 100x100x6 mmrostfreien Stahlwinkeln eingesetzt und ragt in denDämmstoff hinein.

Grafik: Internorm

Befestigung und Lastabtragung

Zur Lastabtragung in der Fensterebene werdenTragklötze benötigt. Senkrecht zur Fensterebenekommen Befestigungselemente wie Rahmendübelund Maueranker zum Einsatz. Die Befestigungsab-stände sind vom Rahmenwerkstoff abhängig.

Fensteranschlüsse mit System

Grafik: Henkel

Warum ist ein dichter Fensteranschluss wichtig?● Die Abdichtung von Fensteranschlüssen reduziert

die Heizkosten und spart bares Geld.● Räume ohne Zugluft sind behaglicher und ge-

sünder.● Die anerkannten Regeln der Technik (ÖNORM B

5320, OIB RL 6) erfordern eine geprüfte Abdich-tung.

● Für die Erreichung einer luftdichten Gebäudehül-le, die für den Erhalt einer Wohnbauförderung

Unser Tipp!Schützen Sie das Fenster beim Einputzen vorPutz- und Mörtelspritzern sowie Funken bei

Schleif- und Schweißarbeiten.

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notwendig ist, ist eine Abdichtung der Fensteran-schlüsse erforderlich.

Raumseitige Abdichtung (1)

Mit einem selbstklebenden, überputzbaren Dichtfo-liensystem zur luft- und winddichten Abdichtungwird verhindert, dass Luftfeuchtigkeit aus derRaumluft in den Fugenbereich eindringen und zuBauschäden führen kann. Es ist daher darauf zuachten, dass die Innere Abdichtung dampfdicht istund umlaufend gut verklebt wird.

Außenseitige Abdichtung (2)

Diese muss wind- und schlagregendicht, aberdampfdiffusionsoffen ausgeführt werden, damit eineeingeschlossene Baufeuchte jederzeit austrocknenkann.

Nach Austrocknung der Verklebung können Terofol ÜDichtfolien überputzt, überspachtelt oder auch mitDämmstoffplatten überklebt werden.

ACHTUNG!Montageschaum alleine genügt nicht!

Die Montage muss gemäß ÖNORM B 5320 erfolgen!

Der Montageschaum übernimmt die Aufgabe derWärmedämmung, aber nicht die Funktion der Ab-dichtung.

Sicher ist sicher: das SystemWINTeQ von Teroson

● Ein System für höchsteAnsprüche

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2) AUSSEN

ABDICHTUNG

Terofol Ü sd 50 SK

Terofol Ü sd 1 SK

1) INNEN

So sieht eine professionelle, luftdichte Abdichtung der Bauanschlussfuge aus:

Terostat 537Wärme- und

Schalldämmung

ENERGIESPAREN.

GELDSPAREN.WINTeQ.

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Zur Vermeidung einer laufenden Erneuerung desHolzschutzes werden Holzfenster immer öfter mit ei-ner außenliegenden Schale aus Aluminium gegenWitterungseinflüsse geschützt.

Durch diese, für Bauherrn und mit hohem Qualitäts-anspruch entwickelte Materialkombination, wird dieLebensdauer der Fenster wesentlich verlängert. Beimodernen Holz-Alufenstern wird die Alu-Schale mitentsprechendem Abstand vom Holz hinterlüftetmontiert, sodass die Feuchtigkeit, die vom Wohn-raum durch das Holz ins Freie drängt, austrocknenund keine Schäden im Holz verursachen kann.

Der Rohstoff Holz

Einige der am häufigsten verwendeten Hölzer, diesich im Fensterbau bewährt haben, sind:

● Eiche hart, schwer, sehr dauerhaft● Fichte weich, leicht, elastisch● Hemlock weich, harzfrei, porenfrei● Lärche harzreich, widerstandsfähig● Oregon druck- und biegefest, dauerhaft

Aufgrund der ökologischen Aspekte werden Holz-fenster in den meisten Bundesländern mit Zusatz-punkten bei der Ökoförderung gegenüber allen an-deren Werkstoffen bevorzugt.

Ausgangsmaterial für die Herstellung der Fenster-profile sind lamellierte Holzkanteln, wobei nur hoch-wertiges Holz verwendet wird. Ferner wird daraufgeachtet, dass die Leimfugen nicht der direkten Be-witterung ausgesetzt werden. Die Profile sind so ge-staltet, dass ein anfallendes Wasser unmittelbar ab-geleitet wird.

Die Rahmenverbindungen sind dicht und für die zuübertragenden Kräfte ausreichend bemessen. Siewerden ausschließlich durch Schlitz- und Zapfenver-bindungen hergestellt.

Wärmedämmung

Das erste industriell gefertigte Passivhausfensterwar eine Holz-Alu-Schaum-Verbundkonstruktion. Indiesem Fall wird der Dämmstoff nicht im Holz einge-bettet, sondern auf dem Holz und unter der Alu-Schale, von dieser geschützt, montiert. Der Rahmenerreicht den sehr niedrigen Dämmwert von Uf = 0,87 W/m2.K.

Gute Holzfenster erreichen im Vergleich dazu nur ei-nen Uf-Wert von ca. 1,55 W/m2.K beim Rahmen.

Mit einer 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung miteinem U-Wert von Ug = 0,5 W/m2.K, erreicht diesesFenster einen U-Wert für Rahmen und Glas von UW = 0,68 W/m2.K.

12 Fenster und Türen

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Holz-Alufenster

Diese innovative, für Niedrigenergie- und Passiv-häuser zertifizierte Hauseingangstüre bestehtaus einer Verbundkonstruktion aus Holz, Ther-moschaum und Aluminium. Dabei wird der na-türliche Werkstoff Holz durch eine Vorsatzschaleaus Aluminium, die sich in vielen Farben gestal-ten lässt, gegen Wind und Wetter geschützt.

Voraussetzung für Niedrigenergie- und Passivhaus-türen ist, dass das Türblatt auch bei extremen Tem-peraturunterschieden (Klimaklasse c/d/e, Klasse 3)gerade und luftdicht bleibt. Das wird durch tempera-turbeständige Spezialprofile erreicht. Die Luft- undSchlagregendichtheit wird durch zwei Dichtungs-ebenen erreicht, wobei die beiden Dichtungen imBereich der Bodenschwelle nicht nur für die Luft-

dichtheit, sondern auch für eine hervorragendeSchlagregendichtheit sorgen.

Der U-Wert einer solchen Hauseingangstüre erreichteinen UD-Wert im eingebauten Zustand von 0,79W/m2K, wobei für die speziellen Anforderungen beiPassivhäusern besondere Einbau- und Montagebe-stimmungen einzuhalten sind.

Gehalten wird die Passivhaustüre von einem Rah-men aus massiven Nirowinkeln, der wie ein Blind-rahmen funktioniert. Wichtig ist auch, dass die Fugezwischen dem Rahmen der Haustüre und dem Mau-erwerk nicht nur mit Montageschaum ausge-schäumt, sondern auch mit speziellen Dichtfolienabgedichtet wird, damit der Blower-Door-Test er-folgreich bestanden wird.

Haustüren aus Holz/Alu für Passivhäuser

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12Fenster und Türen

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EIN FENSTER - VIELE MÖGLICHKEITEN

Die Beantwortung der Frage „Wel-ches Fenster hält und funktioniertam längsten – auch ohne War-tung?“ ist immer wieder eine Her -ausforderung. Funktionale, wirt-schaftliche und ökologische As-pekte müssen dabei berücksichtigtwerden. Aluminiumfenster und -türen, die die GemeinschaftsmarkeALU-FENSTER führen, müssen da-rüber hinaus zahlreiche Sicher-heitsprüfungen bestehen. In unab-hängigen Prüfanstalten werden u.a. Wärme- und Schallschutz sowieLuft- und Schlagregendichtheitüberprüft und durch Prüfzeugnissebestätigt.

Volle Funktionsfähigkeit ohne Wartung

Die MA 39, die Prüf-, Überwa-chungs- und Zertifizierungsstelleder Stadt Wien, hat Produkttestsdurchgeführt, die weit über dieüblichen Belastungsgrenzen hinausgehen. Drei Aluminiumkon-struktionen, die die Gemein-schaftsmarke ALU-FENSTER füh-ren, wurden einem Dauerbelas-tungstest ohne Schmier- undNachstellarbeiten unterzogen und

die Prüfberichtebestätigen dievolle Funktions-fähigkeit derKonstruktionennach 30.000Zyklen. Zusätz-lich wurde eineKonstruktion bis50.000 Zyklengetestet undauch hier wurdedie Funktionsfä-higkeit erfolg-reich nachgewiesen. Diese Anzahlder Zyklen entspricht einer durch-schnittlichen Nutzungsdauer vonüber 60 Jahren.

ALU-FENSTER sind die wirt-schaftlichste Entscheidung

Bezogen auf diese lange Lebens-dauer haben sich Aluminiumfens-ter als die wirtschaftlichsten Kon-struktionen erwiesen. Die Lebens-zykluskosten sind wesentlichniedriger als bei den übrigenFensterwerkstoffen. Praxisnahwurde am Beispiel einer Muster-wohnung des großvolumigenkommunalen Wohnbaus nachge-

wiesen, dass die Kosten über diegesamte Lebensdauer die nied-rigsten sind, wie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hans Georg Jodl von derTechnischen Universität Wien be-stätigt (siehe Grafik).

Gleichmäßig hohe Qualität

Der perfekte Einbau erfolgt durchMetallbaubetriebe, die die Ge-meinschaftsmarke ALU-FENSTERführen. Bereits in der Planungs-phase wird der optimale Wandan-schluss mit Blindstock konstruktivfestgelegt. Durch präzise einstell-bare Beschläge und durch hoch-wertige Dichtmaterialien gewähr-leisten Fenster und Türen aus Alu-minium eine gleichmäßig hoheFugendichtheit und dauerhafteZugfreiheit, perfekten Schallschutzund ein gesundes Wohnklima.

Ausführliche Informationen findenSie unter www.alufenster.at/positionspapier

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DER NACHWEISLEBENSZYKLUSKOSTEN VON ALU-FENSTERAM GERINGSTEN

Am Beispiel einer Musterwohnung des großvolumigen kommunalenWohnbaus mit fünf einflügeligen Fenstern und einer Balkontür ausAluminium wurde nachgewiesen: Die Kosten sind über die gesamteLebensdauer die niedrigsten.

100.000

Kosten in Euro

Holz

Kunststoff

Holz/Alu

Aluminium

90.000

80.000

70.000

60.000

50.000

40.000

30.000

20.000

10.000

0 Jahre10 20 30 40 50 60

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Einfamilienhaus "shifthouse" in Klagenfurt (K) . Holodeck.at

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12 Fenster und Türen

220 www.unserhaus.at

Der Wintergarten stellt einen Pufferraum zwi-schen dem warmen Wohnbereich und der kaltenAußenluft dar. Das heißt, dass er nicht beheiztwerden soll, da in diesem Fall der Heizenergie-bedarf um gut 50% erhöht wird. Bei richtigerVerwendung kann der Wintergarten den Heiz-energiebedarf jedoch bis zu 20% senken.

Häufigstes Motiv für die Entscheidung für einen Win-tergarten ist allerdings das Gefühl, auch im Winterim Freien zu sein. Bedeutung hat der Wintergartenvor allem bei der Althaussanierung.

Damit es im Wintergarten während des ganzen Jah-res möglichst behaglich ist, sollten folgende Regelnbeachtet werden:

1. ZweckbestimmungWintergarten als Pufferraum zwischen Außenbereichund Wohnraum.

2. AusrichtungNach Süden, Abweichungen nach Südost oder Süd-west sind akzeptabel.

3. Optimale Größe und FormMindestgröße sieben Quadratmeter. Das optimaleVerhältnis von Tiefe zu Breite beträgt 1 zu 3.

4. VerglasungDreifach-Isolierverglasung für warme Oberflächen-temperaturen an den inneren Glasscheiben.

5. Zweigeschoßiger WintergartenZum natürlichen Abtransport der sommerlichenÜberwärmung sollten 15 bis 20% der Glasflächenkippbar ausgeführt werden und mit zwei Meter Ab-stand übereinander liegen. Ein Balkon darf nicht biszur Verglasung gehen.

Im Winter wird die warme Luft mit einem Gebläsegefiltert, abgesaugt und zur Temperierung des Ober-geschoßes genutzt. (Luftwalze)

6. BeschattungZur Vermeidung der sommerlichen Überwärmungsind folgende Beschattungsmaßnahmen unbedingtzu empfehlen:

● Hart gedecktes, aber gut gedämmtes Dach, aufkeinen Fall Schrägverglasung

● Großer Dachvorsprung von mindestens einemMeter als bauliche Beschattung

● Beschattung mit Fassadenmarkise oder Außenja-lousie

● Beschattung durch einen Laubbaum, der im rich-tigen Abstand gepflanzt wird

7. SpeichermasseZur Vermeidung der sommerlichen Überwärmungbenötigt man große Speichermassen, wie eine mas-sive Stahlbetonplatte als Fundament, das auf derUnterseite gedämmt wird, dunklen keramischen Bo-denbelag, gut gedämmtes, zweischaliges Mauer-werk zum Wohnraum.

8. Große Glastüre zum WohnraumDamit genug Licht in den Wohnraum gelangen kannund sowohl die Kälte, als auch die Hitze abgehaltenwird, ist eine große Schiebetüre mit einer Dreifach-Isolierverglasung zu empfehlen.

9. Dichte Einbindung zur HauswandDer Wintergarten muss zum Mauerwerk sehr gutabgedichtet werden.

Konstruktionsarten

Wintergärten gibt es in unterschiedlichen Ausfüh-rungen. ● Stahlprofile. Der Querschnitt der Profile ist

schlank, der Wintergarten wirkt dadurch zart. DieProfile müssen feuerverzinkt sein, um vor Korro-sion geschützt zu sein. Gelegentliches Neustrei-chen notwendig.

● Aluprofile. Ihr Vorteil ist die Korrosionsgestän-digkeit. Die Profile sind wärmegedämmt. IhreOberfläche ist einbrennlackiert oder kunststoff-beschichtet.

● Kunststoffprofile. Sie sind ebenfalls wärmege-dämmt. Kein Streichen notwendig.

● Holzprofile. Sie sind stärker dimensioniert, da-her weniger zarte Erscheinung. Holzschutz undmehrmaliges Erneuern des Anstrichs notwendig.

Wintergarten

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Innentüren und Zargen aus Holz sollen nicht nurschön aussehen, sondern müssen durch Qualitätüberzeugen. Ein System, bei der die Türe mit derfertigen Holzzarge direkt auf das Mauerwerkversetzt wird, ist die einfachste und schönste Artder Verkleidung und Wohnraumtrennung. Jenach Einsatzbereich unterscheidet man zwi-schen der Zwischenraumtür und der Abschluss-tür. Letztere muss verzugsfrei sein und unter-schiedliche Temperaturen sowie Luftfeuchtig-keitsgrade aushalten.

Innentüren

Das Angebot an Innentüren ist groß. Da sich günsti-ge Produkte nachträglich oft als schlechte Ware ent-puppen, sollten folgende Produkteigenschaften un-bedingt beachtet werden:

Bei InnenlageRöhrenspan bietet:Höheres GewichtBesseren Schallschutz Mehr Stabilität gegen Verzug

KantenEchtholzfurnierung

LackierungUmweltfreundlich

FurniereAus einem Stamm

EinlageZur Kürzung

Wesentlich ist auch, ob das Modell in Sonderausfüh-rung als Schiebe- und Doppeltüre oder mit Seg-mentbogen erhältlich ist.

Fertigzargen

Diese werden mit zum Teil vormontierten Funktions-teilen geliefert und können entweder direkt ohneBlindstock auf das Mauerwerk montiert und zur Ver-kleidung von alten Holztürstöcken und Stahlzargeneingesetzt werden.

Um einen sauberen Einbau zu ermöglichen, ist auffolgende Merkmale zu achten:● Verkleidung mindestens 75 mm breit● Hobelnase zum Ausgleich von Unebenheiten● Breiten von 90 bis 390 mm (Bestellmaß) in 20

mm Schritten lieferbar● Verstellbarkeit +/– 10 mm zur Anpassung an die

genaue Wandstärke● Bandunterteile mit Doppelzapfen garantieren

kein Verdrehen des Bandes

Um Normmaße einsetzen zu können und nicht aufteure Sonderfertigungen zurückgreifen zu müssen,ist bereits beim Rohbau auf die richtige Maueröff-nung zu achten.

Die Montage des Türelementes erfolgt erst nachFertigstellung der Malerarbeiten und bereits verleg-tem Boden. Die Zargenteile werden zusammenge-baut, ins Mauerloch gestellt und angepasst, ausge-spreizt und mittels Montageschaum mit dem Mauer-werk verbunden.

Einsatz im Sanierungsbereich

Lassen Sie den Fachmann Ihre alten Innentüren undZargen vermessen, denn dann ist er für die Passge-nauigkeit bei der späteren Montage verantwortlich.

Nach dem Aushängen der alten Türe und nach demEntfernen der alten Bänder wird die Stahlzarge ge-reinigt und der Lack angeschliffen.

Im Anschluss daran wird die neue Holzzarge mitMontageklebstoff auf der Stahlzarge befestigt.

In gleicher Weise kann ein alter Holztürstock saniertwerden. Die Verkleidung wird demontiert und dieneue Fertigzarge mit dem Stockfutter verleimt. Mitdem Einhängen des neuen Türblattes ist die Innen-tür- und Zargenerneuerung abgeschlossen.

Die Sanierung kann innerhalb eines Tages durchge-führt werden und es fällt dabei kaum Schmutz an.

Unser Tipp!Achten Sie auf Leichtgängigkeit des Türblatts,

damit diese über Jahrzehnte den Zweck einwandfrei erfüllen.

12Fenster und Türen

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Innentüren und Zargen aus Holz

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Page 227: Unser Haus 2011

Ob beim privaten Einfamilienhaus oder beim Büro-turm in City-Lage – Licht muss gelenkt werden. Essoll die Wohn- und Arbeitsräume erhellen, aber nichtblenden. Jalousien, Markisen, Rollos und Rolllädenspielen dabei rund ums Jahr eine wichtige Rolle.Denn noch nie zuvor gab es in der Geschichte desBauens soviel Glas und Transparenz bei der Errich-tung neuer Gebäude. Gleichzeitig wird die neueRichtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Ge-bäuden ab 2011 umgesetzt und auch im privatenWohnbau für neue Bauvorschriften und Anforderun-gen an die Energiebilanz von Gebäuden sorgen. Vorallem sollen zusätzlich zu den Wärmeeigenschaftender Gebäudehülle sowie Nutzung alternativer Ener-gien fürs Heizen auch andere Faktoren von wach-sender Bedeutung einbezogen werden, wie bei-spielsweise die Reduktion des Energiebedarfs fürGebäudekühlung und Beleuchtung durch Nutzungpassiver oder nachhaltiger Techniken, beginnend beider Gebäudekonstruktion über den Sonnenschutzbis hin zum vermehrten Einsatz natürlichen Lichtes.

Der Nachweis der Sommertauglichkeit (nicht mehrals 27 °C am Tag bzw. 25 °C bei Nacht ohne mecha-nische Unterstützung) war und ist Bestandteil derBaubewilligung und bildet in den meisten Bundes-ländern auch eine Grundvoraussetzung für eineWohnbauförderung. Die moderne Sonnenschutz-technik stellt daher einen elementaren Bestandteilzeitgemäßer energieeffizenter Gebäudehüllen dar.

Die Eigenschaften eines Sonnenschutzes sind:● Reduzierung der Kühllast um ca. 30 kWh/m2 und

Jahr● Vermeidung sommerlicher Überwärmung durch

passives Kühlen, denn beschattete Räume habeneine um ca. 5 °C niedrigere Raumtemperatur

● Nutzung kostenloser Sonnenenergie von ca.10 kWh/m2 und Jahr zum passiven Heizen

● Bessere Versorgung der Räume mit Tageslichtund Reduktion der Beleuchtungskosten um 50-80 %, verbunden mit erhöhtem Wohlbefinden

● Schutz vor Blendung, insbesondere bei Bild-schirmarbeit

● Reduzierung der Wärmeverluste von Verglasungenund eine U-Wertverbesserung von 10 bis 40 %,

● je nach Verglasung● Verbesserung des Raumklimas durch Reduzie-

rung der Kältestrahlung von transparenten Flä-chen

Winter:

Zeitgemäße Sonnenschutzsysteme regeln und do-sieren die Energie entsprechend der Tages- undJahreszeit. In unseren Breiten leistet die Kraft derSonne bis zu 500 Watt pro Glasflächen-Quadratme-ter (raumseitig) – Energie, die während der Heizperi-ode als Wärmequelle genutzt werden kann.

Sommer:

In der heißen Jahreszeit wirkt Sonnenschutz alspassive Kühlung. Er reduziert die Raumtemperaturum ca. 5 °C gegenüber unbeschatteten Räumen.Behagliche Raumtemperaturen lassen sich somitgroßteils ohne Klimageräte problemlos einstellen.Das ist umso wichtiger, da man zur Kühlung derRaumtemperatur um 1 °C dreimal so viel Energiebraucht wie zur Erwärmung derselben um 1 °C. Dasrenommierte TNO (Niederländische Organisation fürAngewandte Naturwissenschaftliche

Forschung) hat errechnet, dass die konsequenteNutzung von Sonnenschutz 50 % der Kühlenergieeinsparen würde.

Beweglicher Sonnenschutz ist die effizienteste Formdes Sonnenschutzes. Er nützt solare Gewinne

während der Heizperiode und reflektiert bei Bedarfdas Überangebot in den restlichen Jahreszeiten.

Darüber hinaus lenken viele Produkte das natürlicheTageslicht und reduzieren somit den Strombedarffürs Beleuchten. Das größte Energieeinsparpotenzialliegt im passiven Kühlen – außen liegender Sonnen-schutz ist die effektivste Methode, sommerlicheÜberwärmung zu vermeiden.

Sonnenschutz für mehr Tageslicht

Tageslicht muss kontinuierlich auf ein der Tätigkeitentsprechendes Maß einstellbar sein und die Licht-verteilung muss blendfrei erfolgen. Innovative Son-nenschutzsysteme lösen diese Herausforderung ambesten: Sie können Glasflächen bei direkter Sonneum bis zu 95 % und mehr „abdimmen“ und in licht-schwachen Zeiten (Tagesrand und Winterzeit) wer-den sie geöffnet. Das Glas sollte in jedem Fall einesehr hohe Lichttransmission besitzen, damit das ge-sunde und natürliche Tageslicht nicht zu früh durchKunstlicht ergänzt werden muss.

13 Sonnen- und Wetterschutz

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Eine Beschattung ist für jedes Haus wichtig, da-mit es im Sommer nicht zur Blendung durch dieSonne bzw. im schlimmsten Fall zur sommerli-chen Überwärmung im Wohnbereich kommt. Da-zu stehen zahlreiche Abschattungsvorrichtungenzur Verfügung. Welches Produkt am besten ge-eignet ist und zum Einsatz kommt, hängt vonden Anforderungen, die an den Sonnenschutzgestellt werden, ab.

Wird nur ein Blendschutz z.B. für den Computerar-beitsplatz benötigt, so wird man sich je nach ange-strebter architektonischer Lösung für eine innenoder außen liegende Textile Beschattung entschei-den. Zur Auswahl stehen:

● Lichtschutz Screens

● Rollos

● Vertikaljalousie

● Plissee

● Fassadenmarkise

● Loggiamarkise

Jalousie- und Raffstore-Systeme wie:

● Innenjalousie

● Verbundjalousie zwischen den Scheiben

● Außenjalousie

● Raffstoren

Eine Sonderform stellt dabei die professionelle Ver-dunklung z.B. für eine Dunkelkammer dar.

Wird ein Sonnenschutz für die Terrasse, den Balkonoder für einen Wintergarten benötigt, so wird manzur Markise greifen. Diese gibt es als:

● Kassettenmarkise

● Tragrohrmarkise

● Wintergartenmarkise

Sollen jedoch alle Funktionen wie Blend-, Einbruch-,Lärm-, Schall-, Sichtschutz und eine Verbesserungder Wärmedämmung erfüllt werden, dann wird manzum Rollladen greifen. Diesen gibt es als:

● Einbaurollladen

● Vorbaurollladen

Die Wirksamkeit des Sonnenschutzes wird darangemessen, wie viel Sonnenenergie (in %) durch dieBeschattung in den Wohnraum gelangen kann. Ge-mäß ÖNORM B 8110 Teil 3 kann im Hochbau be-rechnet werden, ob es zu einer sommerlichen Über-wärmung kommt, oder nicht. Dies hängt insbeson-dere von folgenden Faktoren ab:

1) Orientierung und Neigung der Glasflächen (ZON-Faktor %)

2) Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert %)3) Größe der Glasflächen (m2)4) Beschattung (Abminderungsfaktor z in %)5) Lüftung, Luftwechselzahl (1/h)6) Speicherwirksame Masse (kg/m2)

1) Orientierung und Neigung des Glases (ZON-Faktor)

Quelle: ÖNORM

Aus der Tabelle folgt z.B., dass in ein nach Südenorientiertes und unter 30° geneigtes Dachflächen-fenster die Sonne 1,9mal stärker scheint als in einunter 90° senkrecht stehendes Fenster im Erdge-schoß. Deshalb ist die Gefahr der sommerlichenÜberwärmung im Dachgeschoß allein aus diesemGrund fast doppelt so groß wie im Erdgeschoß.

2) Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert in%)

Der zweite Faktor, von dem abhängt, ob mehr oderweniger Sonnenenergie in den Wohnbereich ge-langt, ist der Gesamtenergiedurchlassgrad der Ver-glasung (g-Wert in %). Dieser hängt von der Art derVerglasung ab.2-Scheiben-Verglasung ca. 58 – 60% 3-Scheiben ca. 44 – 48%

Orientierung 90° 60° 30° 0° N 0,54 0,85 1,16 2,06

NO 0,82 1,15 1,68 2,06 O 1,12 1,54 1,88 2,06

SO 1,14 1,69 2,04 2,06 S 1,00 1,70 1,90 2,06

SW 1,14 1,69 2.04 2,06 W 1,12 1,54 1,88 2,06

NW 0,82 1,15 1,68 2,06

13Sonnen- und Wetterschutz

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Beschattung

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Page 229: Unser Haus 2011

3) Abminderungsfaktor (Fc in %)

Der nächste maßgebende Faktor, ob mehr oder we-niger Sonnenenergie in den Wohnbereich gelangt, istder Abminderungsfaktor (Fc in %). Dieser hängt vonder Art der Beschattung ab.

Abminderungsfaktor (Fc)

Quelle: ÖNORM

Vergleicht man den außen liegenden Rollladen (Fc0,27) mit einer Innenjalousie (Fc 0,75), so kann manmit einem Blick erkennen, dass die Sonne durch denRollladen fast dreimal stärker abgewehrt wird alsdurch die Innenjalousie.

4) Luftwechsel pro Stunde (1/h)

Der vierte wichtige Faktor ist der Luftwechsel proStunde. Hier geht die ÖNORM von der Anzahl derFassaden, die Lüftungsöffnungen aufweisen, aus.

Luftwechselzahl (1/h)

Quelle: ÖNORM

5) Speicherwirksame Masse (kg/m2)

Ferner hängt die sommerliche Überwärmung nochvon der Größe der speicherwirksamen Masse ab.(Siehe Kapitel Mineralische Bauweise)

Da die Berechnung nur mit einem Computerpro-gramm sinnvoll ist, sollten Sie die Hersteller von Be-schattungen ersuchen, gefährdete Räume in IhremHaus im Zuge der Beratung zu berechnen.

Rollladen

Vorteile von Rollläden:● Abwehr der Hitze im Sommer● Sicherheit vor neugierigen Blicken● Verbesserung des Einbruchschutzes● Verbesserung des U-Wertes im Winter● Verdunklung für den Mittagsschlaf● Witterungsschutz für das Fenster● Weniger oft Fenster putzen● Höherer Schallschutz

Einbruchhemmender Rollladen (ER)Einbruchhemmende Rollläden bieten klar definiertenKräften und Werkzeugen auf eine festgelegte DauerWiderstand:

Kräfte und Widerstandsdauer

Für ein Einbruchschutz-Zertifikat nach DIN 18660sind folgende Sicherheitselemente erforderlich:

Grafik: Hella

1) Kastenverstärkungsprofil, 2 mm Stahlblech2) Sperrwelle3) Sperrprofil4) Doppelwandiges stranggepresstes

Aluminiumprofil5) Stranggepresstes Endschienenprofil6) Stahleinlage als Einbruchschutz7) Verstärkte Sicherheitsführungsschiene8) Versteckte Demontagesicherung

Abminderungsfaktor (Fc)Keine Beschattung 1,00 Innenjalousie je nach Farbe, Material 0,75 Innenvorhänge, Innenmarkisen 0,75 Reflexionsvorhänge innen 0,75 Jalousie zwischen 2 Scheiben 0,53 Markisen, mit seitlichem Lichteinfall 0,43 Außenjalousie, Lamellenfensterläden 0,32 Bauliche Beschattung, Vordach, Balkon 0,32 Rollladen, Fensterläden mit voller Füllung 0,27

Anzahl der bel. Fassadenebenen LWZ1 Fassade (Hotel, Wohnung) 0,75 2 Fassaden (Reihenhaus Mittelhaus) 1,50 3 Fassaden (Reihenhaus Eckhaus) 2,25 4 Fassaden (freistehendes Haus) 3,00

Klasse Panzer hochschieben/herausziehen Dauer ER 2 mit 300 kg/ 150 kg 5 min ER 3 mit 600 kg/ 300 kg 7 min ER 4 mit 1.000 kg/ 600 kg 10 min ER 5 mit 1.500 kg/1.000 kg 15 min ER 6 mit 1.500 kg/1.000 kg 20 min

13 Sonnen- und Wetterschutz

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Page 230: Unser Haus 2011

Der Designer-Rollladen ist ein Minirollladen-Vorbau-element, das nachträglich in die fertige Leibung oh-ne Stemmarbeit einfach und schnell eingebaut wirdund nahezu auf jeden Fenstertyp passt.

Foto: Hella

Der Rollladen ist sofort nach der Montage bedie-nungsfertig und bietet durch seine besondere, abge-rundete Form in zahlreichen Farbvarianten eine opti-male Möglichkeit der Fassadengestaltung.Da bei einem herkömmlichen Vorsatzrollladen derPutz durch die Erschütterung eines zufallendenFensters knapp über dem Rollladen reißen kann,sind Designer-Rollläden aus diesem Grund zu emp-fehlen.Immer beliebter wird der integrierte Insektenschutz,da er eine Platz sparende Doppellösung darstellt.Einbaurollläden müssen bereits in der Planung be-rücksichtigt und der Rollladenkasten mit dem Mau-erwerk versetzt werden. Sie werden zu allen gängi-gen Mauerstärken geliefert und werden innen undaußen verputzt.Wichtig ist beim Einbaurollladen eine raumseitigsehr gute Wärmedämmung zur Vermeidung vonWärmebrücken.Der Neubaurollladenkasten kann gleich als Schalungfür den Deckenrost verwendet werden. ZusätzlicheÜberlagen sind nicht erforderlich.Große Punktlasten wie die Holzbalken einer Deckeoder die Fußpfette eines Dachstuhls dürfen nicht di-rekt auf den Rollladenkasten aufgelegt werden. Fürdiese Lasten ist er nicht geeignet.

Zu überlegen sind ausstellbare Führungsschienen,damit im Sommer mehr Licht in die Wohnräume ge-langt, auch wenn die Sonne abgeschattet werdenmuss.

Tageslicht-Rollladen

Eine Besonderheit stellt der Tageslicht-Rollladen dar,bei dem zwischen den einzelnen stranggepresstenAlu-Panzer-Rollladenprofilen lichtdurchlässige Zwi-schenprofile aus dem hochwertigen KunststoffPMMA montiert sind. Dieser Rollladen hat dieselbeeinbruchhemmende Wirkung wie normale Rollläden.Die lichtdurchlässigen Profile stellen keine Schwach -stelle dar, da dieser Kunststoff auch den harten Anforderungen der Automobilindustrie standhält.Der Tageslicht-Rollladen kann im gestreckten Zu-stand bei starker Sonneneinstrahlung genug Lichtfür eine ausreichende Beleuchtung herein lassenund während der Abend- und Nachtstunden völliggeschlossenen werden.

Foto: Hella

Auch beim Einbaurollladen besteht die Möglichkeitden Insektenschutz mit dem Rollladen in einem ge-meinsamen Kasten unterzubringen.

Rollladenantriebe

Grundsätzlich gibt es vier Antriebsmöglichkeiten beiRollläden:1) Der Unterputzgurtwickler ist der Standardantrieb

bei allen Einbaurollläden.2) Der Aufputzgurtwickler wird bei Vorsatzrollläden

mitgeliefert.

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3) Der Antrieb über Kurbelstange eignet sich beson-ders zur komfortablen, manuellen Bedienunggroßer Rollladenflächen.

4) Der Motorantrieb ist die komfortabelste Lösung.Jede Zwischenstellung des Rollladenpanzers istfixierbar.

Steuerungsautomatik

Jederzeit besteht die Möglichkeit, Rollläden mit ei-ner elektrisch betriebenen Antriebswelle nach¬zu-rüsten und einen, mehrere oder alle Rollläden zeit-oder helligkeitsabhängig zu steuern.

Einmal programmiert werden die Rollläden jedenTag automatisch zu den Zeiten auf- und abgefahren,zu denen man es wünscht. Die Steuerungs¬auto-matik kann dabei auf die Jahreszeiten

Rücksicht nehmen und die Schaltzeiten je nachSonnenauf- bzw. -untergang dem Jahreszyklus anpassen.

Sogar bei Stromausfall bleiben die Daten dauerhaftgespeichert. Auch das Datum und die Uhrzeit korri-gieren sich bei einer Ausfallsdauer von bis zu 10 Tagen automatisch, sobald der Strom wieder da ist.

Soll ein Rollladen zu einer anderen Zeit, als pro-grammiert, bewegt werden, kann jederzeit die Auto-matik ausgeschaltet und der Rollladen von Hand ausgesteuert werden.

Kassettenmarkise

Diese Art einer Kippgelenkmarkise bietet einen opti-malen Schutz des Tuches. Der Markisenstoff wickeltsich in einem geschlossenen Behälter aus Alumini-um auf.

Sämtliche Beschlagteile bestehen aus Aluminium.Der Neigungswinkel kann stufenlos bis zu einemWinkel von 45° verstellt werden.

Die Bedienung erfolgt über ein leichtgängiges Kegel-radgetriebe mit aushängbarer Kurbel oder mittelsMotorantrieb.

Die stabilen Aluminiumprofile lassen eine ein¬teiligeBreite bis zu 7 m zu. Koppelungen bis zu einer maxi-malen Gesamtbreite von 14 m sind ¬möglich. Jenach Typ beträgt die Ausladung 150 bis 400 cm.

Bespannung:100% Acryl-Markisenstoff, düsengefärbt. Dadurchist höchste Licht- und Farbechtheit gegeben. DieMarkisen sind verrottungs- und formbeständig, fäul-nishemmend, reißfest, wasser- und schmutzabwei-send.

Große Auswahl an Tuchdessins!

Foto: Hella

Fassadenmarkise

In geschlossener Bauweise als Senkrechtanlage mitSchienen oder Seilabspannungen zur Führung desStoffes. Es gibt Varianten für Einsätze mit mehrfachgebogenen Führungen. Diese Markisen können ent-weder am Fensterstock oder distanziert angebrachtwerden.

Foto: Hella

Die Fassadenmarkise hat den Vorteil einer Außenbe-schattung. Darüber hinaus erfüllt sie die Ansprüchean ein dekoratives Element.Es gibt auch Ausführungen mit Gegenzuganlage.Hierbei wird eine konstante Tuchspannung über dengesamten Laufbereich erzielt.

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Bespannung: Feste, beschichtete Stoffe, die einen großen Teil derStrahlungswärme schon vor dem Auftreffen auf dasGlas ableiten. Vorzugsweise in transparente Ausfüh-rung für den Durchblick nach außen.

Breiten bis 300 cm.

Wintergartenbeschattung

Sobald die Sonnenstrahlung intensiver wird, entwi-ckeln sich unter dem Glasdach subtropische Tempe-raturen.

Für dieses Problem gibt es eine „Schräg-Senkrecht-Markise“ mit einer abrollbaren Tuchlänge bis maxi-mal 6,0 m.

Diese Wintergartenmarkise ist über dem Glasdachund an der Fassade montiert, absorbiert bereits ei-nen Großteil der Sonneneinstrahlung über dem Dachund sorgt so für eine Temperaturentlastung im Win-tergarten.

Die Markise besitzt eine Federspannung, die jederTuchgröße angepasst ist. Im eingefahrenen Zustandbeträgt sie nur 7 kg und steigert sich je nach Aus-falllänge bis auf 30 kg.

Über 100 Tuchdesigns stehen für die Wintergarten-markise zur Auswahl, sodass man das Passendezum Haus- und Gartenmobiliar findet.

Foto: Hella

Über 6,00 m Breite werden die Markisen gekoppelt.Es können bis zu 4 Elemente gekoppelt werden. Diemaximale Tuchfläche beträgt je Element 30 m2.

Alle sichtbaren Metallteile sind aus pulverbeschich-tetem Aluminium. Die Lauf und Umlenkrollen sindauf Edelstahlbolzen frei schwebend gelagert.

Der Markisenbetrieb erfolgt über einen 220 V Rohr-motor, der im Betrieb extrem geräuscharm ist. Zumexakten Abschalten in der oberen Position der Mar-kise ist der Motor mit einem externen Endschalterausgerüstet.

Sonnen-, Wind- und Regenautomatik

Der Sonnenfühler erfasst die Lichtstärke der Sonneund bewirkt, dass die Markise automatisch ausge-fahren wird. So können intensive Sonnenstrahlender wertvollen Einrichtung im Haus oder den emp-findlichen Pflanzen im Wintergarten nichts anhaben.Gleichzeitig wird durch die automatische Beschat-tung eine sommerliche Überhitzung verhindert.

Der Windfühler reagiert auf jeden aufkommendenWind und auch die Regenautomatik gibt beim erstenRegentropfen den entsprechenden Einfahrbefehl anden Markisenantrieb. So wird die Markise vor jedemGewittersturm geschützt.

Die Installation dieser Automatik ist sehr einfach.Ohne bauliche Veränderung oder Schmutz kann siean den Antrieb der Markise angeschlossen werden.Zusätzlich können mit einer Kleinobjektsteuerungmehrere Antriebe gleichzeitig angesteuert werden.

Außenjalousie

Foto: Hella

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Leichtmetall-Außenjalousie mit 50, 60, 80 oder 100mm breiten Lamellen. Die Anbaubestandteile beste-hen aus rostfreiem Material. Die seitliche Abspan-nung wird mit einem perlonummantelten Stahlseilerreicht. Die Abdeckung sollte aus einem lackiertenStahlblech bestehen.

Die Bedienungselemente werden durch den Fenster-stock oder durch die Mauer in die Innenräume ge-führt.

Der Antrieb funktioniert über Endloszug, Kurbelan-trieb oder Motorantrieb.

Die größere Schwester der Außenjalousie ist derRaffstore. Er unterscheidet sich dadurch, dass erstatt der Seilabspannung eine Schienenführung hat.Bei dem Raffstore sind Lamellenbreiten von 60 bis92 mm branchenüblich. Der Raffstore kann mittelsKurbel oder Motor angetrieben werden.

Innenjalousie

Foto: Hella

Der Klassiker schlechthin! Günstigste Form der In-nenbeschattung; gleichzeitig gut als Sichtschutz ge-eignet. Einfache Konstruktion mit Alu-Lamellen, Zug-schnur und Drehstab zur 180-Grad-Wendung derLamellen. Spezielle Ausführungen, bei denen ein sogenannter Wendestab die Funktion der biegsamenWelle übernimmt. Reizvoll ist die Konstruktion mitEndloszug-Kugelkette, wodurch einfachste Handha-bung erreicht wird.

Bei Verbundfenster werden Aufzugsschnur und bieg-same Welle mit entsprechender Bohrung durch denInnenflügel mittels Durchführungsspirale hereinge-

führt. Die Höhenfixierung erfolgt mit Schnurwickel-knöpfen. Bei Isolierglasfenstern empfiehlt sich dieMontage in der Glaslichte oder am Flügel.Alu-Lamellen sind in vielen verschiedenen Farbenlieferbar. Lamellenbreiten: 16, 25 oder 35 mm.

Faltjalousien

Hervorragend für die Beschattung von Wintergärtengeeignet. Sonderausführungen in Dreieck- oderRundbogenform sind auf Bestellung möglich.Die dekorativen Eigenschaften textiler Gewebe unddie schützende Wirkung von Aluminium kombiniertdie Faltjalousie. Der plisseegefaltete Textilkörper trägt nur auf derAußenseite die Aluminiumbeschichtung. Horizontal-bzw. Schrägverglasung stellen kein Problem dar. Al-lerdings muss in diesen Bereichen die Aluminiumbe-dampfung noch durch eine zusätzliche Schicht ge-schützt werden.Das Polyestergewebe gibt es transparent bis un-durchsichtig in vielen verschiedenen Farben. DieseHigh-tech Textilien regeln Licht- und Temperaturver-hältnisse im Wohnbereich auf hervorragende Weise.Bedient wird die Faltjalousie mittels Schnurschloss,Endloszug.

Vorhangjalousie

Optimale Lösung für die so genannte „weicheRaumteilung“. Anders als feststehende Raumteilerkann die Vorhangjalousie jederzeit teilweise oderganz zurückgezogen werden.Durch ihre senkrechte Anordnung sind die Lamellenziemlich unempfindlich gegen Verstauben. Die La-mellen sind in der Regel auch maschinenwaschbar.

Foto: Hella

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Bei ausgezogenem Behang kann das Lamellenpaketwahlweise links-, rechtsgeteilt oder in der Mittesein.

Die Deckenhalterung ist ein robuster Lamellenwa-gen, der 180°-Wendungen zulässt. Das Wenden derLamellen erfolgt über ein seitlich angebrachtes Ge-triebe mit einer Endlos-Perlkette.

Besonders bei Giebelfenstern spielt die Vorhangja-lousie alle Vorzüge eines dekorativen Sonnenschut-zes aus.

Lamellenbreiten: 89 mm und 127 mm. ZahlreicheStoffdessins finden sich im umfangreichen Angebot.

Rollo

Ob lichtdurchlässig, abdunkelnd oder verdunkelnd,für jeden Einsatzwunsch stellt das Rollo den richti-gen und pflegeleichten, Behang dar. Es gibt drei Be-dienungsvarianten:

Foto: Hella● Mittelzug-Rollo (mit Schnurbedienung)● Endloszug-Rollo (mit seitlicher Kugelketten¬be-

dienung)● Schrägfenster-Rollo (mit Handgriffbedienung)

Allen Bedienungsarten gleich ist ein universeller Trä-ger für Wand-, Decken- oder Leibungsmontage. An-

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HELLA Filialnetz

Zentrale:9913 Abfaltersbach Nr. 125Tel. +43/(0)4846/65 55-0, Fax Dw 134E-Mail: [email protected]

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3100 St. Pölten, Mariazeller Straße 33Tel. 02742/76 183, Fax Dw 524E-Mail: [email protected]

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4061 Pasching, Gewerbepark Wagram 3Tel. 07229/70 462, Fax Dw 818E-Mail: [email protected]

4730 Waizenkirchen, Inzing 3Fa. Christian Häuserer Tel. 07277/24 26, Fax 07277/24 26-26E-Mail:[email protected]

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8750 Judenburg, Paradeisgasse 15Tel. 03572/82 519, Fax Dw 4E-Mail: [email protected]

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8900 Selzthal, Neulassing 187Tel. 03616/22 565, Fax 03616/22 564E-Mail: [email protected]

8700 Leoben, Turmgasse 11Tel. 03842/21 683, Fax 03842/21 711E-Mail: [email protected]

9020 Klagenfurt, Ebentaler Straße 52Tel. 0463/31 165, Fax Dw 810E-Mail: [email protected]

9500 Villach, Völkendorferstraße 54Tel. 04242/58 22 10, Fax Dw 4E-Mail: [email protected]

9800 Spittal/Drau, Villacher Straße 30Tel. 04762/33 290, Fax 04762/33 291E-Mail: [email protected]

9400 Wolfsberg, Spannheimerstr. 24-26Tel. 0664/22 22 624, Fax 04352/30 680E-Mail: [email protected]

5730 Mittersill, Zellerstraße 17Tel. 06562/20371, Fax 06562/20372E-Mail: [email protected]

5760 Saalfelden, Thorerstraße 1Tel. 06582/73 519, Fax Dw 4E-Mail: [email protected]

5020 Salzburg, I.-Harrer-Straße 57Fa. SimonTel. 0662/43 36 27, Fax Dw 77E-Mail: [email protected]

4844 Regau, Florianistraße 13Fa. BocksleitnerTel. 07672/72 658, Fax Dw 19E-Mail: [email protected]

6441 UmhausenTel. 0664/8166272E-Mail: [email protected]

6176 Völs, Giessenweg 1Tel. 0512/34 71 54, Fax Dw 820E-Mail: [email protected]

6363 Westendorf, Dorfstraße 118Tel. + Fax 05334/65 49E-Mail: [email protected]

6850 Dornbirn, Färbergasse 15Tel. 05572/23 581-0, Fax Dw 821E-Mail: [email protected]

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geboten werden Rollos mit runder oder eckiger Kas-sette. Als Sonderausstattung gibt es seitliche Füh-rungsschienen.

Weitere Variationen können mit verschiedenen Be-dienelementen, von der klassischen Rolloschnurüber Dekorgriffe, Griffstange bis hin zum ausgereif-ten Motorantrieb, realisiert werden.

Automatisierter Sonnenschutz

Nicht nur im Sommer, auch in der kalten Jahreszeitkönnen automatisierte Systeme ihre großen Vorteileausspielen. Die Fenster werden zu Solarkollektorenund die Kraft der Sonne wird in den Räumen direktals behagliche Wärme spürbar. Bei Niedrigenergie-bauweisen beträgt der Beitrag der Sonne zum Hei-zen 25 % und mehr.

Automatik lässt sich gut nachrüsten. Und zwar ei-nerseits besonders komfortabel mit Funk, aber na-türlich auch als verdrahtete Version. Experten sehentemporären – also ein- und ausfahrbaren – Sonnen-schutz quasi als Teil der Haustechnik, denn er trägtviel bei zu den Bereichen Heizen, Kühlen, Beleuch-ten und Sicherheit.

Temporärer Sonnenschutz: Gesetzesnovellierung für mehr Wohnkomfort und geringere EnergiekostenFoto: Bundesverband Sonnenschutztechnik Österreich(BVST)/Somfy GmbH

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Seit unsere Vorfahren ihre dichte Körperbehaa-rung verloren haben, suchen sie Wärme. DiesesBedürfnis hat zur Entwicklung verschiedensterHeizsysteme geführt. Jahrtausende lang muss-ten sich die Menschen mit dem offenen Feuerbegnügen. Erst die Römer setzten mit der Ent-wicklung der Hypokaustenheizung zu einemtechnologischen Sprung an. Bei diesem Heizsys-tem wurde Luft, die in einem Brennofen erwärmtwurde, in einen Bodenzwischenraum und in dieWände geleitet. Boden und Wände brauchten ex-trem lange zur Durchwärmung. Auch heute gibtes moderne Hypokausten. Die Luft wird dabeinicht immer durch einen Ofen, sondern etwadurch mit Solarenergie betriebene Luftkollekto-ren erwärmt. Moderne Hypokausten werden bei-spielsweise als Rohre in Decken einbetoniertoder direkt als Kalksandsteinwände gemauert.

Hypokausten haben den Vorteil einer größeren Ober-fläche als ein Stand-Heizkörper, dadurch benötigensie für die gleiche Raumtemperatur eine geringere

Oberflächentemperatur (etwa 30 Grad Celsius), wasweniger Konvektion erzeugt. Dieses ruhigere Wär-meklima wird als angenehmer wahrgenommen undtrocknet die Raumluft weniger aus als eine Konvek-torenheizung.

Später, vor allem im alpinen Raum, setzten sich dieEinzelheizungen durch. Öfen, in der Regel mit Holzbeheizt, erwärmten den umgebenden Raum.

Heute sind die gängigsten Heizungssysteme imWohnbereich die Zentralheizungen. Diese haben ei-ne zentrale Heizstelle und versorgen über Wasserals Trägermedium einen oder mehrere Räume einesGebäudes.

Brennstoffe

Als Energiequelle kommen dafür gasförmige Brenn-stoffe - Erdgas, Flüssiggas oder Biomethan -, Heiz-öl, Pflanzenöle oder Biodiesel als flüssige Brennstof-fe und die festen Brennstoffe Kohle, Holz und andereBiomasse-Festbrennstoffe zur Anwendung.

Erdgas besteht primär aus Methan. Es hat sichvor ca. 600 Millionen Jahren aus pflanzlichenÜberresten gebildet und steht uns heute alsEnergieträger zur Verfügung. Erdgas setzt beider Verbrennung nur rund halb soviel CO2 freiwie Öl oder Kohle.

Atmosphärischer Vormischerbrenner

In modernen Gasgeräten werden selbst vormischen-de atmosphärische Brenner für hohe Wirkungsgradeund minimierte Schadstoffemissionen eingesetzt.Zusätzlich sorgen wassergekühlte Lamellenbrennerfür besonders leisen Betrieb der Thermen.

Diese Geräte erreichen einen Wirkungsgrad bis zu93%, gemessen am unteren Heizwert, der beim Erd-gas ca. 10 kWh/Nm3 (Normkubikmeter) beträgt undals Basiswert mit 100% gilt. Sie werden für einenKaminanschluss mit Anpassung an gebräuchlicheFänge der Güteklasse I bis III angeboten. Bauartenmit Gebläseunterstützung eignen sich für Luftabgas-systeme (LAS) mit einer Frischluft/Abgasabführungüber Dach.

Gas-Heizkessel mit 2-Stufen-Technik

In Zentraleuropa liegen die Außentemperaturenwährend einer Dauer von 85% der Heizperiode le-diglich zwischen –2°C und 14,5°C. In dieser Zeitwird der Wärmebedarf mit der „Kleinlaststufe“ eines2-stufigen Gas-Heizkessels abgedeckt. Die maxima-le Kesselleistung wird nur benötigt, wenn die Außen-temperatur auf –15°C und darunter fällt.

Gafik: Vaillant

14Heizungssysteme

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Erdgas

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Heizungssysteme14

Bei der 2-Stufen-Technik müssen die Heizkesselwährend einer Heizperiode um etwa 70% wenigeroft ein- und ausgeschaltet werden als bei einstufi-gen Gas-Heizkesseln. Das spart Gas, ergibt einenhöheren Normnutzungsgrad, schont die Geräte undreduziert den Schadstoffausstoß aufgrund der gerin-geren Anzahl an Startphasen. Auch auf die Warm-wasserbereitung wirkt sich die 2-Stufen-Technikenergiesparend aus, wenn eine entsprechende Re-gelung im Kessel integriert ist.

Komplett montierte Gas-Heizkessel

Gas-Heizkessel werden heute bereits komplett mon-tiert angeliefert. Selbst die Pumpe und das Ausdeh-nungsgefäß sind im Kessel integriert. Durch die vor-gefertigten Rohranbaugruppen, die an die Gas-Heiz-kessel angepasst sind, ist eine schnelle und einfa-che Installation sichergestellt. Entsprechend leichtist die Montage, schnell die Inspektion und Wartung,denn alle Bauteile und Baugruppen können mit we-nigen Handgriffen erreicht werden.

So gibt es eine Inspektionsöffnung im Abgassamm-ler für die optische Überprüfung ohne Werkzeug, einherunter klappbares Kesselschaltfeld für eine guteZugänglichkeit zum Wärmetauscher und den elektri-schen Bauteilen und eine wieder verwendbare, dau-erelastische Dichtung aus einem Silikonband zwi-schen dem Abgassammler und dem Wärmetau-scher.

Zukunft Brennwerttechnologie

Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht nebenWärme im Wesentlichen Kohlendioxid (CO2) undWasserdampf (H2O). Dieser Wasserdampf entweichtbei konventionellen Gasgeräten ungenützt über denRauchfang ins Freie. Dank der Brennwerttechnik istes möglich, diesen „latenten“ Wärmeinhalt, d.h. dieim Wasserdampf gebundene Energie zu nutzen undzu einem großen Teil in das Heizsystem zurückzu-führen. Die heißen Abgase werden soweit abgekühlt,dass der Wasserdampf bereits im Gerät kondensiertund mit etwa 40°C in den Rauchfang eintritt. BeiBrennwertgeräten kann dadurch bis zu 15% mehrEnergie ausgenützt werden. So ermöglichen dasThermoschichtenprinzip und die Konstruktion desSpezialwärmetauschers beim Brennwertkessel Ab-gastemperaturen, die je nach Betriebszustand sogar

deutlich unter der niedrigsten Kesselrücklauftempe-ratur liegen.

Kondensatableitung in den Kanal

Pro Kubikmeter verbranntem Erdgas fallen ca. 1,5Liter saures Kondensat an. Dieses wird sofort in dieKanalisation entsorgt und mit den Waschlaugen au-tomatisch neutralisiert. Schließen Sie daher jedenKamin an den Kanal an. Als Geruchsabschluss ist inder Abflussleitung ein Siphon vorgesehen. Bei einerspäteren Umstellung auf die Brennwerttechnik ist esdann nicht notwendig, eine komplizierte Lösung füreinen Kanalanschluss zu suchen.

Pro Jahr fallen je nach Erdgasverbrauch zwischen1.000 bis 2.000 Liter Kondensat an.

Ob eine Neutralisation des Kondensats erforderlichist oder nicht, entscheidet die Gemeinde. Bei denkleinen Leistungen im Einfamilienhaus ist eine Neu-tralisation normalerweise nicht erforderlich, da dasleicht saure Kondensat durch die Waschlaugen, diebei der Körperpflege, im Geschirrspüler und in derWaschmaschine anfallen, automatisch neutralisiertwird.

Brennwert-Heiz- und Warmwassergerät

Bedingt durch die immer besser werdende Wärme-dämmung wird einerseits immer weniger Leistungfür die Heizung benötigt, andererseits wächst derBedarf an Warmwasserkomfort und damit die Anfor-derungen an die Warmwasserbereitung. Dazukommt die Forderung nach weniger Energiever-brauch und mehr Umweltschutz. Der Einsatz derBrennwerttechnik bei Gas bietet die besten Voraus-setzungen, um diesen diametralen Anforderungenan die Heiztechnik zu entsprechen.

Der Vorteil der Brennwertthermen liegt darin, dassauf weniger als einem Quadratmeter Wandfläche dieZentralheizung und die Warmwasserzentrale in derKüche oder im Badezimmer untergebracht werdenkönnen. Mit einem 70 Liter-Wandspeicher oder ei-nem 150 Liter-Standspeicher wird ein auf jeden Be-darf maßgeschneiderter Komfort geboten.

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Heizungssysteme14

Luftzufuhr über den Kamin

Brennwertgeräte sind heute raumluftunabhängig,die Frischluft für die Verbrennung wird nicht demWohnraum entnommen. In einem zweischaligenRohr wird Frischluft von außen angesaugt, das ver-brannte Abgas wird im Mittelrohr ausgeblasen. Dazuist eine spezielle Ausführung des Frischluft/Abgas-rohres über Dach erforderlich, das eine Trennungder beiden Abgasströme garantiert.

Zu empfehlen ist die Montage einer Brennwert-Therme im Obergeschoß oder unter dem Dach.Durch die 100%ige Abkapselung der Geräte ist einesichere, raumluftunabhängige Betriebsweise mög-lich.

Umweltfreundlich einsetzbar

Die Brennwerttechnik ist nicht nur eine Effizienzre-volution in der Verbrennungstechnik, sondern leistetauch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Fer-ner verlagert sich der Schwerpunkt der Heizungsop-timierung hin zur Warmwasserbereitung. Speziellmit dem Ansteigen des Gaspreises wird der Rufnach einer effizienten Brauchwasserbereitung im-mer lauter, stellt sie doch neben der Raumwärmeer-zeugung das größte Energieeinsparungspotenzial fürjeden privaten Haushalt dar.

Brennwertkessel mit Solar-Schichtladespeicher

Eine innovative Systemlösung für die Nutzung derSolarenergie, bestehend aus einem 150 Liter Solar-Schichtladespeicher, der mit einem leistungsstarkenBrennwertnachheizgerät verbunden ist. Der Brenn-wertkessel lässt sich damit ideal als Wärmeerzeugerfür Warmwasser-Zentralheizungen und zur zentra-len, solar unterstützten Warmwassererwärmung ver-wenden. Speziell in Österreich gibt es viele privateHaushalte und kleine Gewerbebetriebe, die sich füreine Solaranlage interessieren. Die konkrete Umset-zung scheitert aber in vielen Fällen am notwendigenRaumbedarf und zum Teil auch an aufwändigen In-stallationen.

Dieses System schließt diese Marktlücke und bietetprivaten und kleingewerblichen Nutzern eine Solar-energie-Lösung, die rasch und unkompliziert reali-sierbar ist. Mit einer Bauhöhe von weniger als

1,70 Meter und einer Stellfläche von nur 0,5 m2

lässt sich der Kessel flexibel aufstellen und fügt sichin nahezu jedes Wohnambiente nahtlos ein.

Das private Solar-Kraftwerk unterdem Dach

Kostengünstig, praktisch, modern. Mit dem Gas-Brennwertgerät mit Solar-Schichtladespeicher wirddie Verwendung eines vollwertigen Solar-Brennwert-gerätes im Dachgeschoß möglich. Durch den kurzenWeg vom Kollektor zum Heizgerät sind die Installati-onskosten (Material, Montage) äußerst gering. Zu-dem sind alle erforderlichen Systemkomponentenbereits ab Werk vormontiert – der Kunde erhält einkompaktes, preiswertes Gerät, das ohne weiterenAufwand in Betrieb genommen werden kann. Nebendem 150-Liter-Warmwasserspeicher sind auch dieSolarpumpe, der Thermostatmischer, der Durch-flussmengenbegrenzer und die Solarregelung inklu-sive der Ertragserfassung bereits eingebaut.

Bei der Installation ist zu beachten:

Neuanlagen sind mit einem Niedertemperaturheiz-system (Fußboden-, Wandheizung, Niedertempera-tur-Radiatoren), einer witterungsgeführten Regelungund einem kondensatsicheren Rauchfang auszustat-ten. Bei jeder Anlagensanierung sollte aber auch kri-tisch vom Installateur geprüft werden, ob die instal-lierte Kesselleistung überhaupt noch benötigt wird.So kann es durchaus vorkommen, dass der neueBrennwertkessel nur mehr auf 50% der installiertenAltkesselleistung ausgelegt werden muss.

Bei der Modernisierung einer Heizung verringert dieBrennwerttechnik den Energieverbrauch bis zu 30Prozent. Ob Neubau, Heizungssanierung im Altbauoder bei Mietobjekten, die Brennwerttechnik istüberall einsetzbar. Moderne Geräte lassen sichplatzsparend im Keller oder Dachboden einbauen.Es geht also kein Wohnraum verloren, weil kein se-parater Raum für die Heizungsanlage zur Verfügungstehen muss.

Eine Brennwertanlage macht sich aber nicht nurwegen des niedrigen Energieverbrauchs langfristigbezahlt. Die Geräte zeichnen sich durch einen sehrgeringen Wartungsaufwand aus und haben eine lan-ge Lebensdauer.

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Die moderne Ölheizung

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Gemäß einer Studie der Energieagentur gibt esin Österreich 930.500 Haushalte, die mit Öl be-heizt werden. Pro Quadratmeter beträgt derEnergieverbrauch rund 256 kWh/m2a. Das heißt,dass pro Quadratmeter Wohnfläche rund 26 LiterHeizöl verbrannt werden.Diese Zahlen machen klar, wie dringlich ein Kes-seltausch im Zuge einer Althaussanierung ist.

Öl-Brennwerttechnik

Verbrennt man einen Liter Heizöl, so entsteht im Ab-gas unter anderem etwa ein Kilogramm Wasser-dampf. Bei herkömmlichen Heizkesseln wird die da-rin gebundene Wärme nicht genützt. Brennwertkes-sel hingegen kühlen die Abgase so weit herunter,dass der Wasserdampf kondensiert. Die dabei frei-gesetzte Wärme wird über Wärmetauscher genutzt.

Aus der gleichen Menge Brennstoff wird damit deut-lich mehr an Wärme herausgeholt. Selbst gegenübermoderner Niedertemperaturtechnik werden damitmindestens 6% Energie eingespart.

Mit modernen Verbrennungstechniken lassen sichdie Kosten für Heizung und Warmwasser beachtlichreduzieren. Die Zukunft liegt dabei ganz klar in derBrennwerttechnik. Eine Technik, die bei Gasheizge-räten seit mehr als zehn Jahren erfolgreich einge-setzt wird und nun auch bei Ölkesseln immer häufi-ger anzutreffen ist.

Regelung

Energie sparend und praktisch im täglichen Betriebist die Regelung der Heizkesseltemperatur nach derjeweils aktuellen Außentemperatur, der so genanntegleitende Heizkesselbetrieb. Hier ist vor allem aufdie einfache Bedienbarkeit der Regelung zu achten.Auf jeden Fall sollte die Regelung eine Zeitschaltuhrmit Programmierfunktion, eine Boilervorrangschal-tung und einen Raumtemperaturfühler für die Fein-regelung umfassen sowie einen Absenkbetrieb er-möglichen.

Kommunikationsbox

Höchsten Komfort und maximale Sicherheit bietendie neuesten intelligenten Online-Systeme. Heizpro-

gramme können z.B. im Urlaub via Fernwartung denindividuellen Bedürfnissen angepasst werden. Stö-rungen und Unregelmäßigkeiten in der Anlage wer-den dem Fachmann automatisch per Fax, SMS oderE-Mail übermittelt.

Innerhalb kürzester Zeit können eine Diagnose er-stellt und Maßnahmen abgeleitet werden. Zusätzli-che externe Meldungen (z.B. Wasserstand, Alarman-lage, Grenzwertgeber, usw.) und Schaltbefehle(Alarmanlage scharf stellen, Licht einschalten, usw.)können abgesetzt werden.

Ölheizungs-Unit

Der Ausdruck „Heizungs-Unit“ besagt, dass alle Tei-le der Ölheizung optimal aufeinander abgestimmtsind: Kessel, Brenner und Regelung. Damit werdenhöchste Nutzungsgrade und geringste Emissionenerzielt.

Die Lieferung der Heizungs-Unit erfolgt „schlüssel-fertig“, der Brenner ist bereits voreingestellt. Undweil alle Teile aus einer Hand kommen, reicht fürdas Service und eine etwaige Problembehebung eineinziger Ansprechpartner.

Die Heizöllagerung

Heizöltanks sind heute ausgeklügelte Produkte, dieaus hochwertigen Materialien in aufwändigen Ver-fahren erzeugt werden. Unterschiede gibt es zwi-schen den einzelnen Arten vor allem hinsichtlich desverwendeten Materials. In der Folge einige Detailszu den in Österreich am meisten verbreiteten Tanks.

Einwandige Kunststoff-Batterietanks

Sie werden für die Sanierung als auch im Hausneu-bau verwendet. Die Aufstellung erfolgt oberirdischbzw. im Keller. Diese Tanks sind sowohl bei Neuan-lagen als auch bei Umrüstung von festen Brennstof-fen auf Heizöl gebräuchlich.

Vorteile: Sehr preiswert; einfache Einbringung undschnelle, flexible und Raum sparende Aufstellung;unkomplizierte Erweiterbarkeit; bequeme optischeFüllstandskontrolle

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Tank im Tank Systeme

Aktuell sind Tank im Tank Systeme mit integrierterAuffangwanne aus Kunststoff, die eine Kombinationvon einem Außentank aus Metall oder aus Kunststoffund einem Innentank aus Kunststoff darstellen, dersich durch besondere Korrosionsbeständigkeit aus-zeichnet. Durch diese Doppelwandigkeit sind keineBeton-Auffangwannen nötig.

Bei Kunststoff/Kunststoff-Lösungen können zudemdurch transparente Materialien die Füllstände leichterkannt werden. Durch die Montage von Grenzwert-gebern ist ein Überfüllen des Tanks bei der Einlage-rung auf jeden Fall ausgeschlossen. DoppelwandigeTanks lassen sich je nach individuellem Lagerbedarfbzw. der jeweiligen Raumsituation beliebig kombi-nieren.

Brandschutz

Das Thema Brandschutz war bisher bei der Heizölla-gerung ein wichtiges Thema. Doppelwandtanks miteinem Brandschutz von mindestens 30 Minutenkönnen in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol undNiederösterreich sowie bald auch in Oberösterreichbereits in den Heizräumen beim Ölkessel aufgestelltwerden. Die Öl-Lagerräume werden damit frei undkönnen als Hobbyraum, Kellerstüberl oder Saunagenutzt werden.

Erdtanks

Hier gibt es mehrere Ausführungen. Die häufigstensind doppelwandige Tanks, aus Stahl oder GFKKunststoff mit Innen- und Außenmantel in zylindri-scher oder kugeliger Form. Der Hohlraum zwischenden beiden Mänteln wird permanent auf Dichtheitüberprüft. Das angeschlossene Leckanzeigegerätüberwacht den Öltank automatisch.

Ölerdtanks werden einfach im Garten oder unter derGarageneinfahrt eingegraben. Die entsprechendenSchachtabdeckungen sind begehbar und mit demPKW befahrbar.

Vorteile: Kein Öllagerraum notwendig; leichte Reini-gung- und Befüllung; hohe Lebensdauer; Tankanla-ge wird regelmäßig überprüft; der Besitzer muss beider Heizöllieferung nicht zwingend anwesend sein.

Unser Tipp!Die unterschiedlichen Tanksysteme für Öl

dürfen nicht in allen Bundesländern gleichermaßen verwendet werden.

Informieren Sie sich darum vor Baubeginn unbedingt bei Ihrem zuständigen Bauamt,

Meisterinstallateurbetrieb und Rauchfangkehrermeister.

Der Kachelofen ist heute mehr als nur ein deko-rativer Einrichtungsgegenstand. Er lässt die be-hagliche Kachelofenatmosphäre entstehen undgewährleistet die Erwärmung eines oder mehre-rer Räume. Der heutige Stand der Technik unddas Geschick des Hafnermeisters in Kooperationmit einem Installateur können alle diese Anfor-derungen erfüllen und darüber hinaus den Ka-chelofen zur Ganzhausheizung werden lassen.

Da im Niedrigenergiehaus und im Passivhaus nurmehr sehr kleine Heizleistungen benötigt werden, istder Kachelofen als Ganzhausheizung ideal undreicht als einzige Wärmequelle zur Erwärmung desHauses völlig aus. Damit er in Verbindung mit derübrigen Haustechnik, z.B. der Komfortlüftung funk-tioniert, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

Raumluftunabhängiger Betrieb

Der Kachelofen entnimmt die Luft, die er zur Ver-brennung der Holzpellets oder der Scheithölzer be-nötigt, nicht aus dem Wohnraum. Die Verbrennungs-luft wird durch einen eigenen Kanal im Boden vonaußen direkt zum Kachelofen geführt. Das Sicht-fenster ist in diesem Fall immer dicht geschlossen.

Wärmetauscherplatten im Grundofen

Ein Teil der Wärme, die der Kachelofen erzeugt, wirdüber Wärmetauscherplatten zur Erwärmung vonHeizwasser und Warmwasser verwendet. Zu diesemZweck sind Kollektor-Elemente in den Kachelofeneingemauert. Sie geben die Wärme wie Sonnenkol-lektoren an einen Pufferspeicher ab.

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Kachelofen als Ganzhausheizung

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Der andere Teil der Wärme gelangt zur Kachelober-fläche und heizt das gesamte Erdgeschoß mit seinerbehaglichen Strahlungswärme.

Ganzhausheizung

Damit das Heizwasser im ausreichenden Maße undgenau zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung steht,wird es in einem Pufferspeicher mit ca. 80°C ge-speichert. Bei Bedarf wird dieses Heizwasser zumBetrieb einer Fußboden- oder Wandheizung imObergeschoß und zur Warmwasserbereitung im Kel-ler verwendet. Im Sommer übernimmt die Solaranla-ge die Warmwasserbereitung, damit der Kachelofennicht in Betrieb genommen werden muss.

Brennraumeinsatz wahlweise fürHolzpellets oder für Scheitholz

Für Kachelöfen wurde ein spezieller Brennraumein-satz entwickelt, der den wahlweisen Einsatz vonHolzpellets oder Scheitholz ermöglicht. Die Einsätzewerden in sieben Größen hergestellt, wodurch eineNennleistung von 3,1 bis 9,2 kW Heizleistung abge-deckt werden kann.

Der Betrieb mit Holzpellets erfolgt halbautomatisch.Aus einer Tabelle wird die Menge an Holzpellets, dieje nach Außentemperatur pro Tag erforderlich ist, ab-gelesen und auf Knopfdruck aus dem Lagerraum zumKachelofen geliefert. Anschließend werden die Holz-pellets mit einem Zündgebläse in einigen Minutenelektrisch zum Brennen gebracht. Der Rest erfolgtvollautomatisch. Das Einheizen ist unter diesen Be-dingungen mit Sicherheit keinerlei Belastung mehr.

Bei Stromausfall kann der Kachelofen mit Scheitholzbetrieben werden, wobei in diesem Fall die Warm-wasserproduktion und die Niedertemperaturheizungim Obergeschoß nicht funktionieren, da die Umwälz-pumpen ohne Strom nicht laufen. Aus diesem Grundist auch bei dieser Haustechniklösung eine kleinePhotovoltaikanlage mit einer Pufferbatterie zum Be-trieb der notwendigsten Aggregate wie Umwälzpum-pen, Gebläse, Licht, Kommunikation, Kühl- und Ge-frierschränke usw. zu empfehlen.

In der Übergangszeit wird der Kachelofen unter Um-ständen nur zwei- bis dreimal pro Woche zur Warm-wasserbereitung eingeheizt, wenn die Sonne über-haupt nicht scheinen will.

Dank der Absperrautomatik entfällt das händischeSchließen der Zuluftöffnung. Der Abbrand desBrenngutes muss nicht mehr abgewartet werden,wie das bei den alten Kachelöfen der Fall war. Beiguter Planung lässt sich der Heizeinsatz des Kachel-ofens vom Vorraum aus befüllen. Dann muss dasHolz nicht mehr ins Wohnzimmer getragen werden.Außerdem benötigt man keinen Heizraum im Keller.

Kachelöfen sind heute Hightech-Geräte, die bereitsmit so geringen Emissionswerten wie Holzvergaser-kessel arbeiten. Ermöglicht wurde diese Entwick-lung vor allem durch neue Brennraumkonstruktio-nen, getrennte Primär- und Sekundärluftführungensowie elektronische Regelungen (Lambdasonde).Diese Regelung überwacht die gesamte Abbrandpe-riode und stoppt danach die Luftzufuhr vollautoma-tisch. Das sorgt für optimalen Abbrand, hohes Spei-chervermögen und exzellente Wirkungsgrade.

Wenn die Entscheidung für ein Kachelofensystemgefallen ist, dann ist Kreativität gefragt. Je nachWunsch kann die Optik dieses Ofens einem Kachel-ofen oder einem offenen Kamin mit Sichtfenster ent-sprechen. Der Kachelofen kann so gestaltet werden,dass er sich in Form und Farbe der Wohnung und ih-rer Einrichtung harmonisch einordnet.

Mehr Infos unter: www.kachelofenverband.at

Grafik: Initiative Ganzhausheizung

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Wärmepumpe oder Kachelofen?

Viele Bauherren wollen auf den Komfort einer Wär-mepumpe und auf die Behaglichkeit eines Kachel-ofens nicht verzichten. Beide Heizsysteme zusam-men belasten den Finanzrahmen maßgebend undsind in Niedrigenergiehäusern aufgrund des gerin-gen Wärmebedarfes schwer zu argumentieren. Wa-rum sollte man die Vorteile dieser Systeme nichtkombinieren? Genau aus diesem Bedürfnis herauswurde ein neues Produkt entwickelt, dass die Vortei-le vereint und noch dazu in einer fix und fertigenBox angeboten wird. Durch die zentrale Positionie-rung im Erdgeschoss bleibt die kostbare Wärme im

Wohnbereich. Außen wird die Box durch individuelleGestaltung wie Kacheln, Fliesen, Speckstein usw.und der optionalen Wandheizung zur Oase der Be-haglichkeit. Das integrierte Sichtfeuer schenkt mitden Farben der Sonne Wärme und Geborgengeit. ImInneren befindet sich ein fix und fertig installierterHaustechnikraum inklusive einem Jahres-Pelletsla-ger. Der hochmoderne RIKA-Pelletskessel mit einemWirkungsgrad von bis zu 94 % funktioniert vollauto-matisch. 90% der erzeugten Wärme wird in den inder Box integrierten Puffer gespeichert und führt da-durch zu keiner unangenehmen Überhitzung. Wei-ters kann die Box mit einer USV ausgestattet wer-den, die den Heizbetrieb auch bei totalem Stromaus-fall 48 Stunden garantiert. Durch die Verwendungvon CO2 neutralen Brennstoffen wie Holzpellets undSonne werden die jährlichen Betriebskosten auf einMinimum reduziert. Aufgrund des hohen Vorferti-gungsgrades erspart sich der Bauherr viele Abstim-mungsgespräche, Zeit und Ärger. Mit der hea®tboxleisten Sie einen schönen, behaglichen Beitrag fürsich und unser KLIMA ! Mehr unter [email protected] 0660 / 7 333 080

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Kombikessel Pellet/ScheitholzMit einem vollautomatischen Pellets/Scheitholz-Kombiheizkessel für Ein-und Zweifamilienhäuser ist eine wahreRevolution am Heizkesselmarkt gelun-gen. Der Kombikessel kann sogarnoch mehr. Ohne Umbau, ohne manu-elles Eingreifen kann der BetreiberScheitholz oder Pellets heizen. DasGerät erkennt den Brennstoff undwechselt sofort die Betriebsweise. Gezündet werden beide Brennstoffeautomatisch. Die Zündung der Pelletserfolgt über eine energiesparende undfunktionssichere, keramische Wider-standsglühzündung. Die Luft erhitztsich dabei und zündet die Pellets in der Brennkammerinnerhalb kurzer Zeit. Durch den schnelleren Anheiz-vorgang der Scheitholzverbrennung über die Pellets-feuerung wird der Verbrennungsvorgang in dieserPhase wesentlich sauberer und effektiver. Aufgrundder Verwendung von zwei Brennkammern und Lamb-

dasondenregelung können höchsteWirkungsgrade (bis 93%) und geringerBrennstoffverbrauch erreicht werden.Die intelligente, selbst lernende Sys-temregelung kontrolliert und optimiertpermanent den gesamten Heizvorgang.Die Heizleistung und die Verbrennungs-güte passen sich gleitend (entspre-chend der Außentemperatur und derAbgaswerte der Lambdasonde) an denaktuellen Wärmebedarf an.Der Kombikessel erfüllt höchste Anfor-derungen als Primärheizquelle wieauch als Ergänzung zu bereits beste-henden Wärmeerzeugersystemen. Die

Pellets-Befüllung erfolgt entweder mit einem flexi-blen Schneckenfördersystem (bei nebenliegendenPellets-Lagerraum neben dem Heizraum) oder durchnebenstehenden Vorratsbehälter und zusätzlich demSaugsystem. Scheitholz kann in der Länge mit 35 cmoder 50 cm verwendet werden.

Vollautomatische Pellet-Scheitholz Kombiheizung

Vollautomatische Pellet-Wohnheizzentrale

Heizen mit Holz oder Pellets - Sie haben die Wahl

thermodual TDA Evo Aqua

Heizleistung von 4,5 - 38 kWfür Ein- und Mehrfamilienhäuser

hohe Wirkungsgrade durch zwei eigenständige Brennkammern

vollautomatischer Dauerbetrieb bei Pellet UND Scheitholz

kein manueller Eingriff/Umbau erforderlich

automatische Zündung des Scheitholzes durch Pelletbrenner

Heizleistung von 3 - 15 kWfür Niedrigenergie- und Einfamilienhäuser

15% Luft-/ 85% Wasserleistung

optional mit automatischer Befüllung über Ansaugsystem

optimale Lösung als Primärheizquelle sowie auch als Ergänzung zu bestehenden Wärmeerzeugersystemen

Rostreinigungsautomatik

SHT Heiztechnik aus Salzburg GmbHRechtes Salzachufer 40 • A-5020 Salzburg-Bergheim

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Mit einer neuen Generation raumluftunabhängi-ger Pelletkaminöfen und Heizkessel kann derTrendbrennstoff Pellets nun auch in Niedrigener-gie- und Passivhäusern genutzt werden.

Pelletkaminöfen und eine neue Generation kompak-ter Pelletkessel sind ideal geeignet für die niedrigenHeizlasten in gut gedämmten Gebäuden. In der Ver-gangenheit konnten Pelletheizungen in Niedrigener-gie- und Passivhäusern aufgrund der dichten Bau-weise und der häufig vorhandenen Komfortlüftungnicht eingesetzt werden. Die neue Generationraumluftunabhängiger Pelletkaminöfen und Heizkes-sel zeichnet sich dadurch aus, dass die Verbren-nungsluft nicht aus dem Haus entnommen wird,sondern über eine eigene Luftzuleitung, die in derRegel in den Kamin integriert ist. Dadurch ist es pro-blemlos möglich, das Heizgerät in einem dichtenGebäude mit Komfortlüftung zu betreiben.

Drei unterschiedliche Arten von Pelletheizungenkönnen in Niedrigenergie- oder Passivhäusern ein-gesetzt werden: der Pelletkompaktkessel, vielfachkombiniert mit einem Pufferspeicher, der Pelletzen-tralheizungsofen, der die Wärme wie ein Heizkesselvorwiegend als warmes Wasser abgibt, der aber miteinem Sichtfester ausgerüstet ist und im Wohnraumsteht und der Warmluftofen, der die Wärme in Formvon Strahlungswärme und warmer Luft abgibt.

Pelletkompaktkessel

Im Unterschied zum klassischen Pelletkessel ist derPelletkompaktkessel auf den geringen Energiebedarfeines Niedrigenergiehause abgestimmt. Häufig wird

der Kompaktkessel mit einem Pufferspeicher kombi-niert, der dann auch zur Nutzung der Solarenergieim Sommer benutzt werden kann. Auch Geräte, beidenen der Pelletbrenner direkt in einen Pufferspei-cher integriert ist gibt es. Diese zeichnen sich durchbesondere Sparsamkeit und kompakte Abmessun-gen aus. Vorteile des Kompaktkessels sind der voll-automatische Betrieb, die langen Entaschungsinter-valle und die automatische Befüllung mit Pellets auseinem Lagerraum. Durch die Platzierung in einemHeizraum treten auch keine Heizgeräusche auf.

Pelletzentralheizungsöfen

Mit einem Pelletzentralheizungsofen kann die Wär-me wie gewohnt durch Radiatoren oder eine Fuß-boden- bzw. Wandheizung im Haus verteilt werden.Auch die Warmwasserbereitung in einem Boilerkann – zumindest in der Heizsaison - vom Pelletofenübernommen werden. Kombiniert man den Pellet-zentralheizungsofen mit einer Solaranlage kann dieWarmwasserbereitung und die Heizung über dasganze Jahr hindurch zu 100 % aus erneuerbarerEnergie erfolgen. In der Übergangszeit kann die So-laranlage auch zur Heizung beitragen.

2

4

6

8

10 C

en

t /

kW

h

Quelle: IWO, WKO, proPellets Austria; Stand: 7. Dezember 2010

Energiekostenvergleich Heizöl - Pellets (Jahresdurchschnittspreise in Cent / kWh)

Heizol extraleicht

Pellets

18,57

10,23

8,12

7,63

4,42

0 5 10 15 20

Energieträger im Vergleich in Cent / kWh

Pellets

Erdgas

Heizöl extraleicht

Flüssiggas

Strom

Basis: Bestellmenge 6 to (Pellets), 15.000 kWh (Gas), 1.000 l (Heizöl), 3.500 kWh (Strom); inkl. MWSt., zugestellt, exkl. Abfüllpauschale; Quelle: proPellets Austria, e-Control, IWO, WKO, Primagaz; Bezugswert für die Berechnung ist der Heizwert der Energieträger; Stand: 7. Dez. 2010

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Pellets – die Heizungsalternative für Niedrigenergie- und Passivhäuser

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Auch eine automatische Pelletförderung von einemLagerraum aus in den Pelletkaminofen bieten vieleHersteller an. Weniger anspruchsvolle Heizer befül-len den Ofen alle zwei bis drei Tage mit einem SackPellets und können damit ihr Niedrigenergiehausproblemlos mit minimalem Brennstoffeinsatz warmhalten. Passivhausbesitzer können mit zwei SäckenPellets bis zu einer Woche lang heizen und ihrWarmwasser bereiten. Der Verbrauch über den gan-zen Winter hinweg erreicht kaum 1000 kg Pellets.

Damit liegen die gesamten Kosten für Heizung undWarmwasserbereitung bei aktuellen Preisen beirund 220 Euro pro Heizsaison.

Pelletkaminöfen mit Warmluftsystem

Sehr kostengünstig und für den Wärmebedarf einesPassivhauses völlig ausreichend ist auch ein Pellet-kaminofen, der als Warmluftgerät ausgeführt ist.Durch die hoch gedämmte Bauweise ist in solchenGebäuden die Verteilung der Wärme durch die um-gewälzte Luft in der Regel ausreichend und es kannauf die kostspielige Installation einer Zentralheizungverzichtet werden. Vorteil des Pelletofens: MinimaleInvestitionskosten (2000 bis 4000 Euro), minimaleBetriebskosten, hoher Heizungskomfort und die At-mosphäre des brennenden Feuers im Wohnzimmer.Einziger Nachteil des Warmluftgeräts: Für die Warm-wasserbereitung muss eine andere Wärmequelleherangezogen werden.

Kombination mit Wärmepumpe

Der Pelletkaminofen als Warmluftgerät kann aucheine gute Ergänzung für Häuser darstellen, die mitLuft-Wasser-Wärmepumpen beheizt werden. Dadiese bei niedrigen Außentemperaturen einen ho-hen Stromverbrauch verursachen, macht es viel

Sinn im Winter bei kalten Außentemperturen denPelletofen als Hauptwärmequelle zu verwenden.

Pelletkaminöfen als Zusatzheizung in bestehenden Objekten

Auch im Wohnungsbestand werden Pelletkaminöfen,meist Warmluftgeräte, als Zusatzheizung immer be-liebter. Ein Pelletkaminofen bietet die Sicherheit,auch heizen zu können, wenn die Gasversorgungausfällt oder die Ölpreise explodieren. Großer Vorteildieses Heizgeräts: sein automatischer Betrieb. Istder Ofen einmal mit Pellets befüllt, schaltet sich die-ser dank elektrischer Zündung und Thermostat-steuerung automatisch ein und aus und sorgt für ei-ne gleichmäßige Raumtemperatur.

Pelletöfen nutzen die Energie im Brennstoff optimalaus – eine elektronisch geregelte Verbrennung sorgtfür saubere Abgase und minimale Energieverluste.Schaltet sich der Ofen aus wird die ganze im Ofenverbliebene Wärme langsam an den Wohnraum ab-gegeben und geht nicht verloren, wie bei einemHeizkessel der in einem ungenutzten Heizraumsteht. Häuser mit Ölheizung können sich bis zu 30% des Ölverbrauchs dadurch sparen, dass sie miteinem Pelletkaminofen dazu heizen. Damit stellt einPelletkaminofen auch eine gute Lösung für Haus-halte dar, die ihre Öl- oder Gasheizung noch nichttauschen wollen, denen aber Versorgungssicherheit,eine gemütliche Atmosphäre, Kosteneinsparung undKlimaschutz ein Anliegen sind.

Wie komm’ ich zu meiner Pelletsheizung?

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Österreich ist in der einmaligen Situation, mehrals 60% seines Strombedarfes über die Wasser-kraft zu decken. Dennoch sollte der Energieträ-ger Strom nur als Zusatzheizung für die Raumer-wärmung eingesetzt werden. Wird z.B. im Bade-zimmer nur für kurze Zeit, aber sehr rasch einehöhere Temperatur benötigt, dann kann die Elek-troheizung auf das Grad und die Minute genauWärme liefern.

Fußbodenheizmatte

Dünnbettheizmatten wurden speziell für den Neu-bau, aber auch für den nachträglichen Einbau inAusgleichsmassen oder Fliesenkleber direkt unter-halb des Fußbodenbelages entwickelt. Durch ihregeringe Dicke von weniger als 3 mm kann die elek-trische Fußbodenheizung speziell dort verlegt wer-den, wo der Einbau bisher nicht möglich war, etwabei der Renovierung von Bädern, Duschen, Küchenusw., aber auch in anderen Räumen mit geringenKonstruktionshöhen der Böden. Die spezifische Leis-tung der Heizmatten liegt bei ca. 150 Watt pro Qua-dratmeter.

Konvektor

Einzelräume können dank der kompakten und platz-sparenden Ausführung mit dem eingebauten Ventila-tor und der integrierten Regelung rasch und komfor-tabel aufgeheizt werden. Durch den 2-Stufenschal-ter kann eine individuelle Anpassung der Leistungerfolgen.

Dank der geschwungenen Auslasskante und der ge-ringen Oberflächentemperatur werden eine Staub-verschwelung und die damit verbundene Geruchs-belästigung vermieden. Die Leistungen liegen jenach Größe der Geräte zwischen 400 und 2.400Watt.

Strahlungspaneele

Basierend auf der bewährten Konstruktion der Heiz-körper sind die mit Rapsöl gefüllten Strahlungspa-neele mit der neuesten Technologie für Regelungenausgerüstet. Die Räume werden durch die Paneelelangsam, behaglich und zugfrei ohne Verbrennungs-gefahr durch die angenehme Strahlungswärme er-wärmt.

Aufgrund der robusten Bauweise können die Geräteauch in Werkstätten, Schulen usw. eingesetzt wer-den. Da das Öl nicht gefriert, ist auch ein Einsatz inRäumen mit Frostgefahr, wie z.B. in Garagen und inWochenendhäusern möglich. Bis 1.200 Watt werdendie Geräte einlagig, ab 1.600 Watt zweilagig ausge-führt.

Die Vorteile der Strahlungspaneele:● Spritzwassergeschützt● Hohe Wärmestrahlung● Niedrige Oberflächentemperatur● Elektronischer Temperaturregler● Temperaturabsenkung

Elektroheizung

Fotos: Vaillant

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Heizbänder

Selbstlimitierende Heizbänder eignen sich als Dach-rinnen- und Rohrbegleitheizung zur Konstanthaltungder Temperatur und zum Aufheizen von Rohrleitun-gen, Ventilen usw. Zwischen zwei Kupferleitern ein-gebettet, liegt ein Heizelement aus Kunststoff. Imkalten Zustand ist das Heizband zusammengezogenund die Kohlenstoffteilchen bilden zahlreicheStrompfade, die eine entsprechende Leistungsauf-nahme bewirken.

Wenn das Kunststoffband wärmer wird, dehnt essich und die Berührung der Kohlenstoffteilchennimmt ab. Die Strompfade werden teilweise unter-brochen und die Heizleistung sinkt. An heißen Stel-len wird die Berührung der Kohlenstoffteilchen fastvöllig unterbunden, die Heizleistung wird auf ein Mi-nimum reduziert. Nach kurzer Zeit stellt sich eineGleichgewichtstemperatur ein, die eine Überhitzungund einen Wärmestau verhindert.

Speicherheizung

Eine Möglichkeit des Heizens mit Strom ist die Spei-cherheizung, bei der in Zeiten geringer Netzauslas-

tung (Schwachlastzeiten) der Elektroversorgungsun-ternehmen ein gedämmter Speicherkern mit Wärme"aufgeladen" wird. Die Regelung einer modernenSpeicherheizung erfolgt mit Mikroprozessoren, die jenach Außentemperatur und Restwärme im Speicherdie Aufladezeit errechnen.

Tagsüber gibt der Nachtspeicherofen über seine,meist keramische Oberfläche eine angenehmeStrahlungswärme an den Raum ab. Es entsteht derKachelofeneffekt.

Elektro-Handtuchtrockner

Insbesondere wenn eine Fußbodenheizung einge-baut wurde und es keinen einzigen Heizkörper imganzen Haus gibt, ist ein Elektro-Handtuchtrocknerdie einfachste Lösung, um Handtücher trocknen zukönnen.

Mit dieser Heizung werden aber nicht nur die Hand-tücher, sondern auch die warme feuchte Luft im Ba-dezimmer in Bewegung gesetzt und getrocknet. DasGerät ist spritzwassergeschützt, auf einer schwenk-baren Konsole montiert und leicht zu bedienen.

Achtung: In Oberösterreich dürfen in Neubautenelektrische Direkt-Widerstandsheizungen alsHauptheizungsanlagen nicht verwendet werden.(OÖ Luftreinhalte- u. Energietechnikgesetz 2002)

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Der Energie AG Vertrieb unter-stützt seine Kunden nicht nurdurch attraktive Stromprodukte,sondern auch durch Beratung imeffizienten Umgang mit Energie,zahlreiche Zusatzleistungen undein breites Angebot an Förderun-gen. Damit bietet der Energie AGVertrieb seinen Kunden ein ein-zigartiges Leistungspaket.

Bestens aufgehobenaus drei guten Gründen

1. Mehr Beratung

Kunden des Energie AG Vertriebskönnen eine persönliche Bera-tung in ihren eigenen vier Wän-den in Anspruch nehmen oderden Online Energie-Check ma-chen. Eine detaillierte Analysedes gesamten Energieverbrauchs– von der Gebäudehülle über dieHeizung bis hin zu den Haus-

haltsgeräten – hilft,Energiekosten zu sparenund leistet einen Beitragzum Klimaschutz. Ge-prüfte Energieberatermit langjähriger Berufs-erfahrung zeigen nacheingehender Analyse diepersönlichen Einsparpo-tenziale auf und machenkonkrete Vorschläge fürVerbesserungsmaßnah-men. Ein weiteres Ser-vice des Energie AG Ver-triebs ist die Gebäude-thermographie. Dabeiwird die Wärmestrah-lung an der Gebäude-hülle bildhaft dargestelltund Schwachstellen amGebäude werden aufge-zeigt. Die persönlicheAuswertung bietet eine optimaleGrundlage für geplante Sanie-rungsvorhaben.

2. Mehr Ersparnis

Durch eine ganze Reihe von Zu-satzleistungen hilft der EnergieAG Vertreib seinen Kunden, Geldzu sparen. So kommen sie zumBeispiel durch verschiedene Fak-toren wie den Aktivbonus (Bank-einzug, Zusatztarif) und dasPreismodell „Optima WasserkraftPlus“ in den Genuss von bis zu20 Gratis-Stromtagen pro Jahr.Zusätzliche Ersparnis bieten diezahlreichen Förderungen desEnergie AG Vertriebs, etwa fürden Betrieb von Wärmepumpen(250,- EUR), den Betrieb energie-effizienter Haushaltsgeräte (50,-EUR) oder den Betrieb energieef-fizienter Umwälzpumpen (je 25,-EUR). Über Details und Voraus-setzungen sowie weitere Förder-möglichkeiten informiert der Fol-der „Förderungen für den effi-zienten Energieeinsatz“.

Energie AG – Ihr Partner voller Service

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3. Mehr Information

Kunden des Energie AG Vertriebserfahren alles Wissenswerte zumThema Energie aus vielen Quel-len: Auf Messen und Veranstal-tungen (Energiesparmesse Wels,Herbstmessen in Ried und Wels,Baufachmessen, Informationsver-anstaltungen etc.) werden siepersönlich über Stromprodukte,Zusatzleistungen, energiebe-wusstes Bauen & Sanieren sowieeffizienten Energieeinsatz infor-miert. Die vierteljährliche Kun-denzeitung bietet Informationenzu den Themen Energie, Umwelt,Freizeit, Sport und Unterhaltungund jede Menge Tipps zum Ener-giesparen. Zudem bietet derEnergie AG Vertrieb eine breitePalette an nützlichem Informati-onsmaterial wie Broschüren, Fol-der und produktneutrale Ver-gleichstabellen. Dazu gehörenunter anderem die Info-Folder zurWärmpumpe, in denen konkrete

Anwendungen beschrieben undMessergebnisse präsentiert wer-den.

Kostenlose ServiceHotline – 0800 81 8000

Unter der Nummer 0800 81 8000steht das engagierte Service-Team des Energie AG Vertriebsden Kunden bei allen Fragen rundum das Thema Energie und Ener-gieeffizienz mit Rat und Tat zurSeite. Erreichbar ist das ServiceTeam an Werktagen von Montagbis Freitag zwischen 07.00 und19.00 Uhr.

Sofort erledigt werden hier:• Umzugsmeldungen • Namens- und

Adressänderungen • Änderung Teilzahlungsbetrag• Erfassung Zählerstand • Bankeinzug• Zusendung von

Informationsmaterial

• Information zu Strompreisen,Stromrechnung und unserenServiceleistungen

• Beratung zu allen Fragen rundum das Thema Energie

Weitere Informationen zu denLeistungen des Energie AG Ver-triebs finden Sie unter

www.energiag.at

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Heizen mit Wärmepumpen

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Die Wärmepumpentechnik nützt die in der Luft,im Wasser und im Erdreich gespeicherte Son-nenenergie. Sie zählt heute zu den modernstenHeizsystemen, die es am Markt gibt. Vor ca. 140Jahren von dem Österreicher Peter Ritter vonRittinger erfunden und in der Saline Ebensee beider Salzgewinnung zum ersten Mal eingesetzt,ist ihre Bedeutung für die Raumheizung undWarmwasserbereitung unumstritten.

Bewährte Technik, neue Funktion

Die Wärmepumpe ist ein Paradebeispiel für eine ef-fiziente Energiegewinnung. Um 100% Heizenergiezu erzeugen, sind nur 25% Antriebsenergie erforder-lich. 75% werden aus der in der Umwelt gespeicher-ten Sonnenenergie gewonnen. Wenn diese geringeAntriebsenergie noch dazu mit Hilfe von Ökostromhergestellt wird, dann zählt die Wärmepumpe zu denumweltfreundlichsten Heizungen.

Seit Jahren wird das Prinzip der Wärmepumpe inForm des Kühlschranks in jedem Haushalt verwen-det und hat sich bereits millionenfach bewährt.Durch abwechselndes Verdampfen und Verflüssigendes Kältemittels wird Wärme aus dem Inneren desKühlschranks entzogen und an die Umgebung abge-geben.

Im Vergleich dazu entziehen Wärmepumpen demErdreich, dem Wasser oder der Luft Wärme und„pumpen“ diese aus der Umwelt gewonnene Ener-gie in das Heizsystem. Die Sonne liefert der Erdejährlich große Mengen an kostenloser Energie, wel-che im Erdreich, Wasser und Luft gespeichert wird.Will man diese gespeicherte Sonnenenergie mitniedrigem Temperaturniveau nutzen, bedarf es derWärmepumpentechnologie.

Beim Niedrigenergiehaus ist die erforderliche Heiz-leistung im tiefsten Winter mit ca. 5,0 kW und beimPassivhaus mit ca. 2,5 kW so klein, dass die An-triebsleistung im ersten Fall mit etwa 1,5 kW und imzweiten Fall aufgrund der Erdvorwärmung derFrischluft mit sogar nur 0,5 kW unbedeutend ist.

Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperaturen vonmaximal 39°C wird der Wirkungsgrad der Wärme-pumpen so gut, dass heute eine Leistungszahl von 4

und teilweise mehr erreicht wird. Die Leistungszahlsagt aus, wie vielmal mehr Leistung zur Heizung derWohnräume zur Verfügung steht, als an elektrischerLeistung eingesetzt werden muss. Anders ausge-drückt: Wärmepumpen wandeln 1 kW Strom in biszu 4 kW Wärme um. Geringe Kosten und eine hoheWirtschaftlichkeit sind die Folge.

Wie funktioniert die Wärmepumpe?

Die Technik der Wärmepumpen gleicht der einesKühlschranks, nur mit umgekehrtem Prinzip. In ei-nem Kreisprozess (Carnot-Kreisprozess) wird die derUmwelt entzogene Wärme auf ein höheres Tempera-turniveau gebracht und so für Heizzwecke nutzbargemacht. Im Kreislauf zirkuliert ein FCKW-freies Käl-temittel mit extrem niedrigem Siedepunkt.1. Im Verdampfer wird dem Kältemittel Umweltwär-

me zugeführt. Es wechselt vom flüssigen in dengasförmigen Aggregatzustand.

2. Das gasförmige Kältemittel wird stark verdichtetund damit auf ein hohes Temperaturniveau ge-bracht. Dieser Vorgang benötigt die 25 % Fremd-energie.

3. Die Wärmeenergie wird direkt an den Heizkreis-lauf weitergegeben. Das Kältemittel wird wiederabgekühlt und verflüssigt.

4. Durch die Dekomprimierung im Expansionsventilwird das Kältemittel so stark abgekühlt, dass eswieder Umweltwärme aufnehmen kann.

Bauteile einer Wärmepumpe● Verdampfer zur Wärmeaufnahme● Verdichter zur Druck und Temperaturerhöhung● Verflüssiger zur Wärmeabgabe● Expansionsventil zur Druck und Temperaturre-

duktion

Diese Bauteile sind durch Leitungen in einem ge-schlossenen Kreis angeordnet. Auch die Leitungenhaben Bezeichnungen:● Sauggasleitung vom Verdampfer zum Verdichter● Heißgasleitung vom Verdichter zum Verflüssiger● Flüssigkeitsleitung vom Verflüssiger zum Ent-

spannungsventil● Einspritzleitung vom Entspannungsventil zum

Verdampfer.

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Damit Energiesparen zum Vergnügen wird.

Warum Vaillant?

Wirtschaftlich, zukunftsorientiert und perfekt aufeinander abgestimmt: Kombinationen mit dem Vaillant Solarsystem auroTHERM.Ob Gas- oder Öl-Brennwerttechnik in hocheffi zienten Geräten mit ausgezeichnetem Design, innovative Heizungswärmepumpen, umweltschonende Solarsysteme oder Pellets-Heizkessel: Nutzen Sie die mehr als 135-jährige Erfahrung eines der führen-den europäischen Unternehmen für Systemheiztechnik - ganz gleich ob Sie sanieren oder neu bauen. Vaillant stattet jetzt alle Geräte der exclusiv-Linie kostenlos für 3 Jahre mit dem Früherkennungs-Servicepaket Wärmegarantieplus aus. Weitere Details unter www.vaillant.at

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Heizungssysteme14

Typen von Wärmepumpen

Je nach Nutzung der Umweltenergie, die aus demWasser, der Erde oder aus der Luft entnommen wer-den kann, und je nach dem erwärmten Medium, dasWasser oder Luft sein kann, spricht man von folgen-den Arten von Wärmepumpen:

Wasser / Wasser-WärmepumpenErdreich / Wasser-Wärmepumpen

Luft / Wasser-WärmepumpenLuft / Luft-Wärmepumpen

Während die ersten drei Systeme zur Heizwasser-und zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden,kommt das vierte System bei der kontrolliertenWohnraumlüftung zur Anwendung.

Betriebsarten von Wärmepumpen

Von einem monovalenten Betrieb spricht man, wenndie benötigte Nutzwärme ausschließlich und ganz-jährig ohne zusätzliche Hilfsmittel von einer Wärme-pumpe aufgebracht werden kann. Dazu sind folgen-de Typen von Wärmepumpen geeignet:

Wasser / WasserErdreich / Wasser

Luft/Wasser- und Luft/Luft-Wärmepumpen sind beitiefen Außentemperaturen ohne zusätzliche Hilfsmit-tel – wie zum Beispiel einem Erdwärmetauscher -meist nicht mehr als alleinige Heizung ausreichend.

An den wenigen kalten Tagen, an denen die Heiz-leistung der Wärmepumpe nicht mehr ausreicht, umdie Heizlast des Gebäudes zu decken, muss auf eineandere Heizung umgeschaltet werden, das ist derbivalent alternative Betrieb. Oder es wird eine ande-re Heizung dazu geschaltet, dann spricht man vombivalent parallelen Betrieb.

Erdwärmetauscher

Luft/Wasser und Luft/Luft-Wärmepumpen sind dannim Winter für einen monovalenten Betrieb geeignet,wenn die kalte Außenluft in einem entsprechendgroß dimensionierten Energiebrunnen aus Betonroh-ren je nach Luftdurchsatz mit 250-300 mm Durch-messer und 80-120 m Länge, auf +2 bis +3°C vor-gewärmt wird, bevor die Luft in die Wärmepumpegelangt.

Damit der Boden unter dem Keller nicht abgekühltwird, ist die Verlegung eines Energiebrunnens nurneben und nicht unter dem Haus in einer frostfreienTiefe von 1,5 m zu empfehlen.

Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Pro kW Heizleistung sind stündlich ca. 240 LiterGrundwasser mit einer Eintrittstemperatur von 8 bis10 °C und einer Abkühlung um 3 bis 4 °C erforder-lich. Wasser/Wasser-Wärmepumpen können denWärmebedarf eines Hauses während des gesamtenJahres alleine (monovalent) decken. Grundwasserist jedoch nur begrenzt verfügbar und seine Nutzungbedarf der Zustimmung der Wasserrechtsbehörde.

Grafik. VÖE

Für die Nutzung des Grundwassers müssen zweiBrunnen geschlagen werden. Der Entnahmebrun-nen, um das Grundwasser zu gewinnen, und derSchluckbrunnen in etwa 15 m Entfernung, um dasabgekühlte Grundwasser wieder dem Boden zuzu-führen. Bei der Planung des Entnahmebrunnens undSchluckbrunnens ist die Richtung des Grundwasser-stroms zu berücksichtigen.

Erdreich/Wasser-Wärmepumpe

Die im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie lässtsich mittels Flachkollektoren oder Tiefenbohrungennutzen. Erdreich/Wasser-Wärmepumpen arbeitenentweder nach dem Prinzip der Direktverdampfung -das Arbeitsmittel verdampft direkt in den Rohren

Achtung: wasserrechtliche Bewilligung: Was-ser/Wasser-Wärmepumpen unterliegen in jedemFall einer wasserrechtlichen Bewilligungspflicht!

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%

TIWAG fördert eine effiziente

Energieverwendung

Die Tiroler Energieeffizienzpolitik verfolgt Maßnahmen zur Förderung einer spar-

samen und effizienten Energieverwendung. Die TIWAG bietet daher vielfältige

Förderprogramme, nicht nur im Rahmen der thermischen Wohngebäudesanie-

rung des Landes, sondern auch für die Einspeisung von Photovoltaikstrom aus privaten Anlagen

in das öffentliche Netz sowie für den Einsatz von modernen Wärmepumpenanlagen.

Förderangebot im Überblick:

Energieeffizienzbonus: Wie schon 2009 und 2010 unterstützen die Tiroler EVUs auch heuer den

Austausch alter Heizsysteme gegen eine neue, effiziente Wärmepumpe, Pellets-, Stückholz-

oder Hackschnitzelheizung, wenn zugleich die Gebäudehülle im Rahmen der laufenden Schwer-

punktaktion des Landes Tirol thermisch saniert wurde. Ihre Kunden unterstützen die TIWAG, die

EWR AG, die IKB AG sowie die Energie West GmbH mit bis zu 3000 Euro Energieeffizienzbonus.

Zudem bietet die TIWAG ihren Kunden 200 kostenlose „Vor-Ort-Energieberatungen“ und

Heizwärmebedarfsberechnungen. Sie können im Falle einer alleinigen Sanierung der Haustechnik

ihres Wohngebäudes die Kosten in Höhe von max. 400 Euro pro Heizwärmebedarfsberechnung

gemeinsam mit dem Förderantrag zum Energieeffizienzbonus einreichen.

Photovoltaik-Förderung: Da die neue Ökostromförderung des Bundes für Photovoltaikanlagen mit

einer Leistung kleiner als 5 kW peak keine geförderte Abnahme der eingespeisten Energie mehr

vorsieht, haben sich die TIWAG und ihre Partner-EVUs dazu entschlossen, den Einsatz von Son-

nenstrom mit einem eigenen Tiroler Modell zu belohnen.

Für Überschussstrom, den der private PV-Anlagenbetreiber in das Netz einspeist, bezahlen die

Tiroler Energieversorger 15 Cent pro Kilowattstunde – das ist das Zweieinhalbfache des

Tiroler Energiepreises von ca. 6 Cent / kWh.

Wie funktioniert´s? Der Kunde reicht seinen Anerkennungsbescheid des Landes Tirol sowie seinen

Förderantrag im TIWAG-Service Center bzw. bei der Kundenbetreuung seines jeweiligen Tiroler

Stromversorgers ein. Der Vergütungssatz von 15 Cent/kWh wird auf vorerst zwei Jahre garantiert.

Wärmepumpen-Förderung: Die Entscheidung für ökologisches

Heizen lohnt sich. Mit einer Wärmepumpe kann während des gan-

zen Jahres die in Erde, Luft und Wasser gespeicherte Umgebungs-

energie genützt werden. Dabei bietet diese Technologie alle

Vorteile eines modernen Komfort-Heizsystems. 75 Prozent natürli-

che Umgebungswärme und 25 Prozent elektrische Antriebsenergie

werden mit einer Wärmepumpe in 100 Prozent Heizwärme

umgewandelt. Die TIWAG setzt ihre Wärmepumpen-Förderung

bis 31.12.2011 fort. Diese zielt auf kleinere und mittlere Wärme-

pumpen mit einer elektrischen Anschlussleistung von bis zu

10 Kilowatt (kW) ab. Die Investitionsförderung (Einmalzuschuss)

beträgt in der Regel 300 Euro pro kW Anschlussleistung. Sohin

max. 3.000 Euro.

Foto: i-Stock

Eine effiziente Energieverwendung in den eigenen vierWänden schafft nicht nur ein angenehmes Wohnklima.Auch das Haushaltsbudget wird spürbar entlastet.

FÖRDER-INFO:

Unter der kostenlosen Förderhotline 0800 818 811 können Sie detaillierte Informationen über

sämtliche Förderaktionen der TIWAG einholen, bzw. eine Mappe mit einer Übersicht über alle

aktuellen Förderungen anfordern. Tipps und Tricks zum Thema effiziente Energieverwendung fin-

den Sie online unter www.tiroler-wasserkraft.at.

Unser TIWAG-Service Center können Sie auch per E-Mail an [email protected] kontaktieren.

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Heizungssysteme14

und wird ohne Wärmetauscher dem Verdichter zu-geführt. Oder indirekt als Solesystem, die Sole (auszwei Teilen Wasser und einem Teil Glykol), wird inden Rohren im Erdreich erwärmt. Beim Solebetriebist in der Wärmepumpe ein zusätzlicher Wärmetau-scher erforderlich.

Grafik. VÖE

Erdreich/Wasser-Wärmepumpen erreichen eine Jah-resarbeitszahl von 3,5 bis 4,0 und können den Jah-resheizbedarf alleine (monovalent) aufbringen.

Flachkollektor

Bei einem ausreichend großen Garten werden dieerforderlichen Rohrleitungen entweder aus Kupfer-rohren mit Polyäthylenummantelung (Direktver-dampfung) bzw. aus Kunststoff (Sole-Betrieb) in ca.1,5 m Tiefe verlegt. Der Verlegeabstand beträgt min-destens 80 cm, die erforderliche Verlegefläche be-trägt das 1,5 bis 2fache der Wohnnutzfläche.

Für die Dimensionierung ist die Wärmeleitfähigkeitdes Bodens von Bedeutung. Diese ist von der Bo-denart und der Feuchtigkeit abhängig. Ideal sindfeuchte Lehmböden, nicht gut geeignet ist trockenerSchotter. Als Richtwert müssen bei einem Flächen-kollektor pro kW Heizleistung 25 bis 30 m2 Kollek-torfläche verlegt werden.

Tiefenbohrung, Erdsonde

Die Technik der Erdsonden ermöglicht die Anwen-dung von Erdreichwärmepumpen auf sehr kleinenGrundstücken. Pro kW Heizleistung benötigt man 12bis 15 m Tiefenbohrung. Es werden eine oder meh-rere Bohrungen meist bis zu einer Tiefe von 100 mdurchgeführt. Der Mindestabstand zueinander be-trägt 6 m. Zu geringe Bohrtiefen sollten vermiedenwerden, da erst ab einer Bohrtiefe von ca. 12 – 15m dauerhaft hohe Temperaturen von 10° C vorlie-gen.

Grafik. VÖE

Sonden arbeiten nicht nur auf Basis der Regenerati-on durch die Sonne, sondern nutzen auch die geo-thermische Wärme aus tieferen Erdschichten, diepro 100 m um ca. 3 °C höher wird. Sonden werdenin der Regel als Solesysteme ausgeführt.

Luft/Wasser-Wärmepumpe für Heiz-zwecke und Warmwasserbereitung

Luft wird durch die Sonne erwärmt und steht immerund überall in fast unbegrenzter Menge zur Verfü-gung. Bei tieferen Temperaturen ist ein ganzjähriger,monovalenter Betrieb nur dann möglich, wenn einEnergiebrunnen vorgesehen wird. Mit diesem Erd-

Achtung: wasserrechtliche Bewilligung: Bei Flächenkollektoren in wasserrechtlichen

Schutz- und Schongebieten ist eine Bewilligungerforderlich. In Gebieten ohne zentrale Trink-wasserversorgung ist keine wasserrechtliche

Bewilligung notwendig.

Achtung: Bewilligung: Tiefenbohrungen bis100m erfordern eine wasserrechtliche

Bewilligung, darüber hinaus ist eine Bewilli-gung durch das Bergrecht notwendig.

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Heizungssysteme 14

wärmetauscher wird die kalte Luft auf +2 bis +3 °Cvorgewärmt.

Ohne Erdwärmetauscher kann die Wärmepumpe nurbivalent, das heißt in Verbindung mit einer konven-tionellen Heizung oder eines Elektroheizstabes, ein-gesetzt werden.

Luft/Wasser-Wärmepumpe fürWarmwasserbereitung: ● Aufstellung im Kellerraum● Luftansaugung aus einem Aufstellraum wie z.B.

den Heizraum mit Luftausbringung ins Freie.● Eine optimale Lösung für das Einfamilienhaus

Die Warmwasserwärmepumpe kann ein gesamtesHaus von einer zentralen Stelle aus mit Warmwasserversorgen. Der Aufstellungsraum befindet sich vor-rangig dort, wo Wärme anfällt. Das kann in einemWirtschaftsraum, Heizraum oder in Kellerräumensein, wo Abwärme von Waschmaschinen oder Kühl-geräten zur Verfügung steht.

Die Luft wird von der Wärmepumpe angesaugt, ab-gekühlt und wieder in den gleichen Raum abgege-ben. Die Raumluft wird also abgekühlt und zusätz-lich entfeuchtet.

Soll die Luft aus anderen Räumen angesaugt wer-den, so besteht die Möglichkeit, diese Räume überLuftkanäle mit der Wärmepumpe zu verbinden. Dieabgekühlte Luft kann bei Bedarf ebenso über einenLuftkanal in einen anderen Raum oder ins Freie ge-führt werden.

Kombinierbar mit jedem Heizsystem

Mit der Warmwasserwärmepumpe ist der Kombibe-trieb mit jedem anderen Heizsystem möglich. Diekomplette Ausstattung mit dem serienmäßigen Elek-tro-Heizstab und einem Wärmetauscher macht siezu einem vielfältigen Gerät. Der Betrieb mit einemanderen Kessel erfordert daher keine zusätzliche In-vestition.

In den wärmeren Monaten wird Warmwasser wirt-schaftlich und umweltfreundlich mit der Warmwas-ser Wärmepumpe erzeugt. Während der Heizperiodeübernimmt der Brennstoffkessel die Warmwasser-bereitung. Die eingebaute Regelung für Wärmepum-penbetrieb, Kesselbetrieb oder Elektro-Zusatzhei-zung erfolgt vollautomatisch.

Vier Jahreszeiten Komfortsystem:Heizen, Kühlen, Warmwasser

Soll in einem Gebäude neben dem Heizen im Winterund der Brauchwasserbereitung auch das Kühlen imSommer von einer Wärmepumpe übernommen wer-den, so lässt sich dieses Vorhaben durch den Einsatzeiner Sole-Wasser-Wärmepumpe realisieren. Hierbeiwird dem Raum die überschüssige Wärme über dasWärmenutzsystem (z.B. Fancoil, Decken-, Wand-bzw. Fußbodenfläche) entzogen und dem Erdreichzugeführt.

Man spricht von passivem Kühlbetrieb, wenn dieKühlanforderung ausschließlich durch den Erdkol-lektor gedeckt wird. Das ist solange der Fall, solangedie Erdreichtemperatur gleich oder kälter als die be-nötigte Kühlwassertemperatur ist.

Kühlung aus der Erde ...

Die einzigartige Technologie moderner Wärmepum-pen ermöglicht nicht nur den Einsatz als Heizungund zur Warmwassererzeugung. Sole/Wasser-Wär-mepumpen können auch für die Kühlung des Hau-ses im Sommer genutzt werden.

... über die Fußbodenheizung

Bereits fest integriert ist die Kühlfunktion in moder-nen Kompaktmaschinen. Bei der Aktivierung derKühlfunktion im Sommer wird der Prozess der Wär-megewinnung kurzerhand umgedreht. Dem Wohn-raum wird über die Fußbodenheizung die über-schüssige Wärme entzogen und dann dem Erdreichzugeführt. Anstatt also wie im Heizbetrieb Wärmeaus dem Erdreich aufzunehmen, wird die Wärmeaus dem Wohnraum über den Kollektor ins Erdreichabgeleitet.

Dies senkt nicht nur Energiekosten, sondern be-schleunigt auch den Regenerationsprozess des Erd-reichs für die nächste Heizsaison.

… alles wird doppelt genutzt

Das Wärmeabgabesystem wird im Sommer zumKühlsystem, die Wärmepumpe wird zum Kühlaggre-gat, und die Tiefenbohrung wird von der Wärme-quelle zur Wärmesenke.

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Niedertemperatur-Heizsysteme

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Während es bei den Heizungen um eine CO2-neutrale und schadstoffarme Umwandlung derEnergie in Wärme geht, handelt es sich bei denNiedertemperatur-Heizsystemen um eine vonden Menschen behaglich empfundene Verteilungder Wärme im Haus über große Heizflächen wieFußboden- und Wandheizungen (Flächenheizun-gen), die mit niedrigsten Heizwassertemperatu-ren von etwa 30 bis 38°C betrieben werden.

Energie und Kosten Sparen

Weil die "Wärmequelle" Flächenheizung so großflä-chig ist, reichen niedrigere Raumtemperaturen zumWohlbefinden als bei konzentrierten Heizquellenaus. Das gleichmäßige Temperaturprofil vom Bodenher sorgt für angenehme Wärmeverteilung. Daherkann die Raumtemperatur bis zu 2 Grad niedrigereingestellt werden. Das kann bis zu 12 % Energiesparen. Hinzu kommt, dass sich die Flächenheizungideal mit der heute aus energetischen Gründen viel-fach eingesetzten Wärmepumpentechnik, Brenn-werttechnik und Solartechnik kombinieren lässt.Dank der niedrigen Systemtemperaturen sind ein ef-fizienter Betrieb und damit eine optimierte Ausnut-zung der Heizenergie möglich.

Die jahrzehntelange Gebrauchsdauer stellt hohe An-sprüche an die Sicherheit der im Estrich oder in derWand eingebetteten Heizungsrohre. Die Wahl einerFlächenheizung mit PE-X Rohren ist unter dem As-pekt der heutigen und zukünftigen Energieversor-gung die intelligentere Entscheidung. Bei den Inves-titionskosten, wie auch bei den Kosten des laufen-den Betriebes, schneiden Flächenheizungen günstigab.

Günstig für das Portemonnaie wirken sich auch dielanglebigen und wartungsfreien PE-X Kunststoffroh-re sowie die niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Diebei Fußboden- und Wandheizungen üblichen Vor-lauftemperaturen von etwa 30-35 °C ergeben in denVerteilleitungen und im Wärmeerzeuger wesentlichgeringere Wärmeverluste als dies beispielsweise beiRadiatorheizsystemen mit Vorlauftemperaturen von60-70 °C der Fall ist.

Mehr Gestaltungsfreiheit

Die Flächenheizung eröffnet völlig neue Gestal-tungsmöglichkeiten: Großzügige, lichtvolle Fenster-fronten, offene Räume oder Dachschrägen könnenfrei und ohne Probleme geplant werden.

Schrank und Sofa können nach Belieben aufgestelltwerden. Klare Raumaufteilungen ohne störende Hei-zelemente lassen Ihnen alle Möglichkeiten offen.Gerade kleine Räume wie das Bad gewinnen mehrStellflächen. Ein weiterer Pluspunkt: Die unsichtbareHeizung ist nicht nur platzsparend, sondern auchpflegeleicht. Mit der Reinigung des Bodens istgleichzeitig auch die Heizfläche gesäubert!

Fußbodenheizung

Sind Fußboden- und Wandheizungen träger alsRadiatorheizungen?

Als Flächen- und Niedrigtemperaturheizung verfügtdie Fußbodenheizung über einen Selbstregelungsef-fekt: Je höher die Raumtemperatur ist, desto weni-ger Wärme gibt die Fußbodenheizung ab - ganz au-tomatisch, aufgrund der geringeren Temperaturdiffe-renz zwischen der großen Heizfläche und der Raum-luft.

Welche Bodenbeläge können bei Flächenheizungverwendet werden?

Die folgenden Bodenbelagsarten können bei Einhal-tung eines Wärmeleitwiderstandes von max.

RlD ≤ 0,15 m2 K/W und der Freigabe durch den Her-steller (entsprechende Kennzeichnung) auf der Flä-chenheizung verlegt werden:● Teppichboden● PVC-Boden● Parkett und Laminatbeläge● Keramische Fliesen und Platten● Naturstein● Betonstein

Je geringer der Wärmeleitwiderstand (RlD) des Bo-denbelages ist, umso geringer ist auch die erforder-liche Betriebstemperatur (Vorlauftemperatur) derHeizanlage. Gerade beim Einsatz von Wärmepumpen

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Heizungssysteme 14

ist das ein entscheidender Faktor für den wirtschaft-lichen Betrieb der Anlage.

Vor Verlegung der Bodenbeläge sind die speziellenEinbaubedingungen für die Beläge zu beachten. DieFliesenkleber für Stein- und keramische Beläge, dieim Dünnbettverfahren eingebracht werden, müssenfür Flächenheizungen und für die gewählte Lastver-teilschicht geeignet sein. Im Dickbettverfahren istdie Dicke des Verlegemörtels in Abhängigkeit desBelags zu wählen.

Auch schwimmend verlegte Parkett- und Laminat-beläge können ohne Probleme eingesetzt werden.Stein- und keramische Beläge eignen sich ganz be-sonders für den Einsatz auf der Flächenheizung. Derschnelle und starke Wärmeentzug aus dem Fußdurch die hohe Wärmeeindringzahl von Keramik undSteinzeug führt bei Verlegung ohne Flächenheizungzu Unbehaglichkeit. Die Erwärmung dieses Boden-belages durch die Nutzung als Heizfläche ist dieGrundlage der hohen Akzeptanz dieser Beläge beider Flächenheizung. Hinzu kommt die leichte undhygienische Reinigungsmöglichkeit.

Wie verhält sich Parkett bei der Fußbodenheizung?

Hier kommt es zu keinerlei Schwierigkeiten, wennfolgendes beachtet wird:● Die Eignung des Parketts sollte unbedingt mit

dem Hersteller und Verarbeiter abgestimmt wer-den.

● Der Wärmedurchlasswiderstand sollte nicht über0,15 m2 K/W liegen (Im Zweifelsfall den Herstel-ler des Parketts befragen).

● Belegreife beachten!

Von Fachleuten der Parkett- und Estrichbranchewird in letzter Zeit - neben der aufwendigen CM-Messung – die vereinfachte Folienprüfung empfoh-len. Eine ca. DIN A3 große PE-Klarsichtfolie wird aufdem Heizestrich rundum mit einem Klebefilm fest

verklebt. Nach 2-3 Tagen ohne Feuchteniederschlagin der Folie oder ohne Verfärbung des Heizestrichsan dieser Stelle ist der Heizestrich belegreif.

Die Feststellung der geeigneten Belegreife ist aus-schließlich Aufgabe des Parkettlegers. Nach einerFeuchte- bzw. Belegreifeprüfung sollte unmittelbarverlegt werden.

Warum Fugen im Estrich bei einer Flächenheizung?

Randfugen und Bewegungsfugen sind für denEstrich mit oder ohne Flächenheizung erforderlich.● Randfugen sind mit Randdämmstreifen an den

umlaufenden Wänden oder anderen aufgehen-den Bauteilen wie z.B. Türzargen zu versehen.Randdämmstreifen haben die Aufgabe, die Aus-dehnung der Estrichplatte aufzufangen und die„schwimmende Estrichplatte“ gegen andereBauteile Schall zu entkoppeln.

● Bewegungsfugen mit elastischem Füllmaterial inden Estrichfeldern trennen den Estrich in vollerDicke und fangen ebenfalls die Längenausdeh-nung der „schwimmenden Estrichplatte“ auf.

● Scheinfugen werden in den frischen Estrich bismax. 1/3 Tiefe mit der Kelle eingeschnitten. Diehierdurch entstehenden Soll-Rissstellen dienenzum Spannungsabbau während der Trocknungs-zeit und werden nach dem Trocknungsprozesskraftschlüssig geschlossen/versiegelt, sofernsich diese nicht im Türdurchgangsbereich befin-den. In diesem Fall sollten die Scheinfügen biseinschließlich zum Oberboden übernommenwerden.

Der Fugenplan ist für die Flächenheizung wichtig,um die Heizkreise auf die Fugenfelder abzustimmen,da die Bewegungsfugen nur von den Anbindungslei-tungen der Heizkreise überquert werden dürfen. Andieser Stelle müssen die Heizungsrohre mit Schutz-rohren oder entsprechenden Ummantelungen vonca. 30 cm Länge versehen werden.

Die Bewegungsfugen müssen in den Bodenbelagübernommen werden. Eine im frühzeitigen Pla-nungsstadium erfolgte Klärung der Fugen ist beson-ders bei Verwendung von großflächigen Stein- oderFliesen-Belagsplatten erforderlich, da in diesem Falldie Plattenmaße oder die Verlegegeometrie die Lageder Bewegungsfugen stark beeinflusst.

Achtung! Der Aufheizvorgang dient der Funktionsprüfung gemäß ÖNORM B2232 und

nicht der Austrocknung des Estrichs auf Belegreife! (Die gemessene Feuchte zur

Belegreife darf bei Zementestrich 1,5 % und beiAnhydritestrich 0,3 % nicht übersteigen.)

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Verlegung der Fußbodenheizung unter Küchenmöbel

Grundsätzlich sollte die Fußbodenheizung auch un-ter Küchenmöbel verlegt werden!

Passiert das nämlich nicht, fließt die Wärme der be-heizten Fläche automatisch zur kälteren unbeheiz-ten Fläche. Folgerichtig fehlt dadurch die Wärme imeigentlichen Bewegungsraum. Die Heizleistung derFußbodenheizung beträgt bei einer Vollauslegungder Bodenfläche unter die Küchenmöbel unter die-sen noch 60 %.

Auch aus Gründen der Hygiene ist es von Vorteil,keine kalten und somit schlecht durchlüfteten Teil-flächen im Haus zu haben (Schimmelpilzbildung, Sil-berfische). Nach dem heutigen Baustandard ergibtsich in 98 % der Heizperiode nur eine Oberflächen-temperatur von 22 – 24°C. Es kann kein Wärmestauunter den Küchenmöbeln entstehen.

Verlegung der Fußbodenheizung in Schlafräumen

In diesen Räumen sollten zwei Heizkreise verlegtwerden. Der erste an den Fensterflächen, im übrigenRaum mit einer Randzone von maximal 1 m Breiteein zweiter Heizkreis mit größerem Verlegeabstandder Heizungsrohre. Das hat den Vorteil, dass in die-sem Raum meistens nur der Heizkreis der Randzonein Betrieb ist und so eine Raumtemperatur von ca.16 –18°C erreicht wird. Benötigt man eine höhereRaumtemperatur, so kann der zweite Heizkreis ge-öffnet werden, womit problemlos eine Raumtempe-ratur von 20 – 22°C erreicht wird.

Kann ich mit einer Flächenheizung auch kühlen?

Was sich zunächst wie ein Widerspruch anhört, kannman sich als Option bei der Flächenheizung mit ein-planen lassen. Mit einem kombinierten Heiz-/Kühl-regler kann die Fußboden- bzw. Wandheizung vonHeiz- auf Kühlbetrieb umgestellt werden. Vorausset-zung dafür ist die Bereitstellung von Kaltwasser, z.B. über ein marktübliches Kühlaggregat oder dieNutzung einer auf Kühlbetrieb umschaltbaren Wär-mepumpe. Das Regelkonzept für alle Jahreszeitenschickt an heißen Tagen einfach kaltes statt warmesWasser durch die Rohre im Fußboden oder derWand. Dadurch kühlt die Fläche ab und die Raum-temperatur sinkt. Besonders wirkungsvoll ist diese

Methode bei modernen Gebäuden mit großen Glas-fronten.

Fußbodenheizungs-/Kühlsysteme

Die Flächenheizungsrohre werden im Estrich (nass)oder unter dem Estrich (trocken) verlegt. Der Estrichwird so zur Heizung (Heizestrich). Prinzipiell bestehtder Aufbau dieser Systeme (von oben beginnend)aus:

BodenbelagGesamtstärke 3-20mm

EstrichLastverteilschicht aus Zementestrich oder Anhydrit-Fließestrich mit min. 30mm Rohrüberdeckung jenach Erfordernis; üblich sind bei Zementestrich45mm (das ergibt ca. 6 -7 cm Gesamtstrichstärke)

AbdeckschichtPE-Folie mit min. 0,2 mm; zum Schutz der Dämm-schicht

Trittschalldämmungdamit der Trittschall nicht an das Gebäude (De-cken/Wände) übertragen wird; kann auch ein Be-standteil des Heizsystems sein

Wärmedämmungals Zusatzdämmung nach Erfordernis gegen unbe-heizte Räume bzw. Außenbereiche oder Erdreich (lt.ÖNORM bzw. Bauordnung)

Ausgleichschicht, damit die Installationsleitungen (Abflussrohre, Was-serleitungen, Elektroinstallation etc.) nicht in dieWärme-Trittschalldämmungen ragen und derenFunktion beeinträchtigen. Dies Ausgleichsschichtenmüssen den Belastungsanforderungen entsprechenund sollten gebunden sein.

Verlegung der Fußbodenheizungsrohre

Grundsätzlich sollte die Verlegung der Heizungsrohreim Estrich schneckenförmig erfolgen, wobei jeweilsder wärmste Vorlauf neben dem kältesten Rücklaufverlegt wird. Dadurch verteilt sich eine gleichmäßige

Achtung! Die erforderliche Fußboden -konstruktionshöhe ist unbedingt einzuplanen!

In der Praxis sollten ca. 18 bis 20 cm ausreichenden sein.

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Oberflächentemperatur und somit eine optimaleWärmeverteilung über die gesamte Fläche des Heiz-kreises. Der Verlegeabstand zwischen den Flächen-heizungsrohren sollte maximal 15cm betragen. Nurin untergeordneten Räumen wie Keller oder Lagerkann der Abstand maximal 20 cm betragen. Nurdurch geringe Verlegeabstände und günstige Wahlder Bodenbeläge ist es möglich die Betriebstempe-ratur so niedrig wie möglich zu halten.

● Beim Trägerelementsystem erfolgt die Befesti-gung der Rohre auf speziellen Stahlträgermattenim Raster 100 bzw. 150mm mit 3mm Drahtstär-ke. Mit Hilfe spezieller Rohrhalter aus Kunststoffwerden die PE-X Flächenheizungsrohre ingleichmäßigen Abständen auf den Trägerelemen-ten befestigt. Durch diese Rohrhalter wird dasPE-X Rohr zusätzlich vom Untergrund abgehobenund vom Estrich noch besser umschlossen. Dervorgegebene Verlegeraster dieser Trägerelemen-te ergibt automatisch einen gleichmäßigen,normgerechten Verlegeabstand der Heizungsroh-re (Zwangsrohrführung) und eine Lagesicherungder Rohre. Dadurch wird ein Aufschwimmen derRohre beim Estrichbetonieren verhindert.

● Beim Noppenplattensystem ist die Wärme- undTrittschalldämmung mit integrierter Abdeckfoliegleichzeitig das Befestigungssystem für die Flä-chenheizungsrohre. Der Einbau erfolgt in derFußbodenkonstruktion unterhalb einer Lastver-teilschicht aus Zement- oder Anhydritestrich.

Foto: Variotherm

Der vorgegebene Verlegeraster dieser Noppen-platte ergibt automatisch einen gleichmäßigen,normgerechten Abstand der Heizungsrohre(Zwangsrohrführung) und eine Lagesicherungder Rohre.

● Beim Tackersystem wird das Fußbodenhei-zungsrohr mit U-förmigen Haltenadeln in derWärme- und Trittschalldämmung befestigt. Hierist es unbedingt erforderlich Dämmungen mit in-tegrierter Gewebe-Abdeckfolie zu verwenden,damit die Haltenadeln sich nicht lösen können.

● Beim Schienensystem wird das Fußbodenhei-zungsrohr mittels Kunststoff-Halteschiene ober-halb der Wärme- und Trittschalldämmung befes-tigt. Die Schienen werden ähnlich dem Tacker-system mit Haltenadeln durch die Abdeckfolie inder Dämmung verankert. Die Rohre werden beider Verlegung mit Schienen nicht bifilar (schne-ckenförmig), sondern in Mäandern (wechselndenSchleifen) verlegt, dadurch ergeben sich unglei-che Wärmeverteilung und nur selten normge-rechte Verlegeabstände der Heizungsrohre (keineZwangsrohrführung). Bei Abständen größer50 cm zwischen den Halteschienen findet man inder Praxis oft eine ungenügende Lagesicherungder Rohre.

● Die Trockenverlegesysteme stellen eine Son-derlösung dar: Niedrige Aufbauhöhe und gerin-ges Gewicht – das sind elementare Anforderun-gen an ein Fußbodenheizungssystem für die Re-novierung bzw. im Neubau dort, wo kein (Nass-)Estrich eingebracht werden kann. Die Heizungs-rohre befinden sich in einer speziellen Verlege-platte (= gleichzeitig Teil der Dämmung), die

Achtung! Nur durch eine Fachplanung könnendie Heizkreise optimal auf das Gebäude

abgestimmt und so die erwartete Behaglichkeitund Wirtschaftlichkeit garantiert werden.

Wichtig! Alukaschierungen auf der Wärme -dämmung können chemische Reaktionen im

Anhydrit-Fließestrich auslösen. Ungenügend istleider das aufgedruckte Verlegeraster auf derAbdeckfolie. Dadurch zeigen solche Verlegun-gen kaum normgerechte Verlegeabstände derHeizungsrohre (keine Zwangsrohrführung). DieFunktion der Abdeckfolie und der Wärmedäm-mung wird durch das Durchstoßen mit bis zu 40 Löchern je m2 beinträchtig, durch das Aus-

ziehen der Haltenadeln aus der Dämmung findetman in der Praxis oft häufig eine ungenügende

Lagesicherung der Rohre.

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gleichmäßige Wärmeverteilung erfolgt über Wär-meleitlamellen an die Lastverteilschicht (Trocke-nestrichplatte).Vorteile des Trockenverlegesystems sind einekurze Bauzeit und die sofortige Begehbarkeit desBodens. Mindestaufbauhöhe nur 50 mm sowielediglich 25 kg/m2 Systemgewicht.

Foto: Uponor

Wandheizung/ -kühlung

Wandflächensysteme sind hervorragend im Altbauoder zur Flächenvergrößerung in Kombination mitFußbodenheiz-/-kühlsystemen einsetzbar – und bil-den daher eine gute Grundlage für den effizientenEinsatz von Wärmepumpen.

Soll ein Raum ausschließlich mit einer Wandheizungbeheizt werden, rechnet man mit etwa 50-60% derbeheizten Raumfläche als erforderliche Fläche fürdie Wandheizung. Das heißt, dass man in einemWohnraum mit 30 m2 Nutzfläche ca. 15-18 m2 anWandheizungsflächen benötigt. Die Einrichtung derWandheizung muss vor Baubeginn bereits im Detailgeplant werden! Die Wandheizungsflächen müssenfrei bleiben und dürfen nicht verstellt werden.

Die Wandheizung wird primär an der Innenseite vonAußenwänden unter und neben den Fenstern ver-

legt, dadurch wird die mittlere Temperatur der um-schließenden Raumflächen erhöht und man empfin-det das Wohnraumklima sehr behaglich.

Wandheizung im Putz

Das PE-X Heizrohr wird in Klemmschienen fixiertund mit einem speziellen Putz verputzt. Damit sichim Putz keine Risse bilden, wird ein Textilglasgitterin den Putz eingebettet. Die Heizungsrohre liegenmit dem Rohrscheitel ca. 10 - 15 mm unter derWandoberfläche. Dadurch erhöht sich die Gesamt-putzstärke der beheizten Wände auf ca. 35mm. Inder Sanierung sollte als Putzträger eine geeigneteZusatzdämmung an der Wandinnenseite angebrachtwerden. Die optimale Dämmstärke ist durch eineTaupunktberechnung zu ermitteln.

Foto: Uponor

Wandheizung im Trockenbau

Die Wandheizung besteht aus einer Verlegeplatte(Dämmplatte), Wärmeleitlamellen aus Aluminiumund dem PE-X Heizrohr. Nach der Montage erfolgtdie Verkleidung mit Trockenausbauplatten. Auch derDachausbau im Einfamilienhaus ist ein typischer An-wendungsfall, wobei die Verlegeplatte zur Wärme-dämmung der Wandfläche beiträgt. Bei einer An-wendung auf Außenwänden ist die Notwendigkeiteiner Dampfbremsfolie durch eine Taupunktberech-nung zu ermitteln. Auch in der Sanierung ist die Tro-ckenbaulösung vorteilhaft (schneller, sauberer Bau-fortschritt durch Trockenbau). Die Systemaufbauhö-he beträgt lediglich 40 mm.

Heizkreisverteiler und Raumregelung

Jeder beheizte Raum wird über einen oder mehrereKreise von einem Verteiler aus versorgt. In jedemGeschoß wird möglichst zentral mindestens ein Ver-

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teiler installiert. Jeder Kreis wird mit Vorlauf- undRücklaufleitung angeschlossen. Um in den Wohn-und Schlafräumen die Raumtemperaturen auch beiFremdwärme (z. B. Personen, Sonneneinstrahlung)auf dem gewünschten Niveau zu halten, ist eine Ein-zelraumregelung erforderlich. Ein Raumfühler er-fasst die Temperatur und schließt bei Überschrei-tung der eingestellten Soll-Raumtemperatur einenStellantrieb am jeweiligen Heizkreis. ZwischenRaumfühler und den Schaltelementen im Verteiler-kasten gibt es eine Elektro- oder Funkverbindung.

Verteiler-Standort

Häufig wird der Verteiler im Gang bzw. Flur vorgese-hen. Eine passende Wand im Wohnungsflur muss ei-nen 60 – 120 cm langen und ca. 80 cm hohen Ver-teilerkasten aufnehmen können. Ist die Länge pas-send, muss die Wandstärke (mind. 15cm) und Optikebenfalls stimmen. Außerdem sollte man sich vonWänden zu Schlafräumen fernhalten, da die elektri-schen Ventilantriebe und Fließgeräusche als störendempfunden werden können.

Foto: Uponor

Zuleitungen zum Verteiler

Werden die Heizkreis-Anbindeleitungen vom Vertei-ler zu den Räumen durch innen liegende Flure imHeizestrich verlegt, hat dieser keinen eigenen regel-und absperrbaren Heizkreis. Oft müssen aus Platz-gründen die Zuleitungen in so engen Abständen ver-legt werden, dass hier die größte Wärmemenge prom2 gepaart mit höherer Boden-Oberflächentempera-tur abgegeben wird.

Der Flur braucht aber häufig keine Wärme, da er vonwärmeren Räumen umgeben ist. Die Folge ist einemögliche Überheizung dieses Raumes. Ist das nichtgewünscht, müssen die Zuleitungen gedämmt, bzw.unter der Trittschalldämmung geführt werden.

Niedertemperatur-Heizleisten

Diese bestehen aus einem zentralen Heizrohr ausKupfer, auf das pro Laufmeter ca. 200 dünne Alumi-nium-Lamellen aufgezogen werden. Sie bilden einenSchutzschirm gegen die Kälte bei großen, kaltenGlas- und Wandoberflächen. Da sie den geringstenWasserinhalt unter allen Warmwasserheizungen ha-ben, sind sie ein schnell reagierendes Warmwasser-Heizsystem.

Die Verlegung ist bei Altbauten eine gute Lösung, umSchimmelbildung an den Wänden durch die Wärmewirkungsvoll zu bekämpfen.

Bei einem höheren Leistungsbedarf werden zweioder mehrere Heizleisten übereinander und/oder ne-beneinander montiert. Die Heizleisten können auchproblemlos mit einer Wand- oder Fußbodenheizungkombiniert werden.

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Heizungssysteme14

Die Wärme, die von der Heizleiste abgegeben wird,trifft auf die Wand und wird von dieser in Form vonStrahlungswärme an die Raumluft abgegeben. Aufdiese Weise geben Niedertemperatur-Heizleistenebenfalls Strahlungs- und Strömungswärme ab.

Bodenkanalheizung

Bei großen Glasflächen kann eine Niedertemperatur-Heizleiste auch im Boden versenkt werden, wenn ei-ne Montage an der Wand nicht möglich ist, damit diedurch die Verglasung einfallende Kälte aufgefangenund neutralisiert wird. Niedertemperatur-Heizleistenwerden häufig zur Temperierung von Wintergärtenauf +2 bis 3°C eingesetzt, um die Zerstörung derPflanzen im Winter durch Frost zu verhindern.

Die Bodenkanalheizung kann mit oder ohne Gebläseeingesetzt werden, wobei die Variante mit Gebläseeine effektivere Wärmeabgabe bietet.

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die gleichzeitigeGewinnung von mechanischer Energie, in der Regelelektrischer Strom, und nutzbarer Wärme für Heiz-zwecke. Für den gebäudeintegrierten Einsatz beiEin- und Mehrfamilienhäusern ist die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) geeignet, die das un-terste Leistungssegment der KWK abdeckt.

Mini-Blockheizkraftwerke

Die Mikro-KWK erlaubt den Einsatz der energieeffi-zienten Kraft-Wärme-Kopplung auch ohne Fernwär-menetz zur dezentralen Stromerzeugung und verrin-gert durch dezentrale Energiewandlung elektrischeund vor allem thermische Übertragungsverluste.

Mikro-KWK-Anlagen sind mit Erdgas, Heizöl, Bio-masse und mit Solartechnologie zu betreiben. ImVergleich zu traditionellen Verfahren werden damitbis zu 50 % CO2-Emissionen eingespart. Allerdingswird diese Technik in Europa bisher nur in Block-heizkraftwerken (BHKW) für die Industrie, den Nah-wärmebereich und große Immobilien eingesetzt.Diese auch Mini-Blockheizkraftwerke genanntenGeräte werden von großen Herstellern bald auch fürprivate Haushalte angeboten. Diese Anlagen erzieleneine Energieausbeute bis zu 90 Prozent, damit kön-nen bis zu 40 Prozent der Energiekosten eingespartwerden.

Und das Beste an dieser Technologie: Der nicht selbstverbrauchte Strom kann zu garantierten Preisen indas öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Brennstoffzellen-Heizgeräte

Die Technologie der Zukunft sind Mikro-KWK-Anla-gen mit Brennstoffzellen. Das Brennstoffzellen-Heiz-gerät wird an das Erdgasnetz angeschlossen undwandelt das Erdgas zu Kohlendioxid und Wasserstoffum, der in der Brennstoffzelle mit Luftsauerstoff beieiner geräuschlos ablaufenden „kalten Verbren-nung“ zu reinem Wasser reagiert. Dabei erzeugt dieBrennstoffzelle Gleichstrom und Wärme.

Förderung

Die Lebensdauer eines Mini-Blockheizkraftwerksliegt zwischen 15 und 20 Jahren. Die Anschaffungs-kosten inklusive Installation belaufen sich auf 20.000bis 30.000 Euro. Dafür gibt es für die Installation För-derungen. Die Stadt Wien fördert Mini-Blockheiz-kraftwerke für Heizung und Warmwasserbereitungsowie Stromerzeugung mit den Brennstoffen Erdgasoder Biomasse (Holz) in Verbindung mit der Errich-tung eines Ein-, Zweifamilien-, oder Kleingarten-wohnhauses (Eklw-Widmung) mit 8.000 Euro. Bei ei-ner solaren Unterstützung der Wärmepumpe wird ei-ne zusätzliche Förderung zwischen 1.000 und 2.000Euro gewährt. Die Solaranlage muss zumindest zurUnterstützung der Warmwasserbereitung dienen.

Unser Tipp!Niedertemperaturheizleisten oder

Bodenkanalheizungen sind im Neubaubereichim Allgemeinen zur Raumheizung nicht notwen-dig. Diese Systeme finden in der Renovierung

von Altbauten ihre Anwendung.

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Fernwärme

Um sich der praktisch unerschöpflichen Energieder Sonne zu bedienen, hat der Mensch begonnen,sich näher mit dem Thema Solarthermie (Um-wandlung der Sonnenenergie in nutzbare Wär-meenergie) und Photovoltaik (Stromgewinnungaus der Sonneneinstrahlung) zu beschäftigen.

Sonnenenergie

Die Sonne erzeugt durch die in ihrem Inneren ablau-fende Kernfusion eine Leistung von ca. 3,8 x 1026Watt. Die gesamte auf die Erdoberfläche auftreffen-de Energiemenge ist daher mehr als fünftausendmalso groß wie der Energiebedarf der Menschheit, dasPotenzial größer als das aller anderen erneuerbarenEnergien zusammen.

Gut ein Drittel der gesamten Sonneneinstrahlungvon 1370 Watt pro Quadratmeter wird am oberenRand der Erdatmosphäre in den Raum reflektiert.Die restlichen zwei Drittel dringen in die Atmosphäreein und dienen zur Erwärmung derer sowie zur Ver-dampfung von Wasser. Nur ein Prozent der Einstrah-lung entfacht Wind, Wellen sowie Wasserströmun-gen und bringt die Gewinnung von Biomasse durchFotosynthese in Gang.

Im Mittel kommen weniger als 300 Watt pro Quadratmeter der durch die Atmosphäre eingedrun-genen Sonneneinstrahlung auf dem Erdboden an. In Österreich sind es durchschnittlich 120 Watt proQuadratmeter. Aus diesen Werten ergeben sich dieBerechnungswerte für alle Solarenergieumwandler:Ein solarthermischer Kollektor mit einem Wirkungs-grad von 85 % holt daraus ungefähr 102 bis 306Watt pro m2. Oder ein Photovoltaikmodul mit 16 %Wirkungsgrad macht daraus 19 bis 57 Watt pro m2.

Grundsätzlich unterteilt man zwischen passiver undaktiver Sonnenenergienutzung.

Solarthermie

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Unter Fernwärme versteht man die Lieferung vonthermischer Wärmeenergie zur Versorgung vonGebäuden mit Heizung und Warmwasser. DerTransport erfolgt in einem wärmegedämmtenRohrsystem, das überwiegend erdverlegt ist,teilweise jedoch auch Freileitungen verwendet.

Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude nebenHeizung auch mit Warmwasser, indem die Wärmevom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Ver-brauchern geleitet wird. Für die umweltfreundlicheErzeugung von Fernwärme bietet sich im städti-schen Bereich vor allem die vorhandene Abwärme inKraftwerken sowie Abfallbehandlungs- und Indus-trieanlagen an. Die Stadt Wien setzt eine Kombinati-on aus Kraft-Wärme-Kopplungen (gleichzeitige Pro-duktion von Strom und Wärme), thermischer Abfall-

behandlung und erneuerbaren Energieträgern ein.Die Wärmeabgabe an die Endkunden erfolgt in denUmformerstationen, die sich im Keller des Hausesund an weiteren zentralen Orten befinden. Dort er-wärmt das Fernheizwasser das in der Hausanlagezirkulierende Heizungswasser.

Mit demselben Prinzip funktioniert aber auch dieFernkälte, eine Technologie, die erst in den Kinder-schuhen steckt. Die Erzeugung der Fernkälte erfolgtzum größten Teil in Absorptionskältemaschinen. An-stelle von Strom wird bei AbsorptionsmaschinenWärme für die Erzeugung der Kälte verwendet. InWien werden seit August 2009 über die Fernkälte-zentrale in der Spittelau das Allgemeine Kranken-haus, das Sozialmedizinische Zentrum Ost sowieeinige Bürogebäude mit Fernkälte versorgt.

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14 Heizungssysteme

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Passive Sonnenenergienutzung

Die passive Sonnenenergienutzung wird auch Sola-rarchitektur genannt. Unter passiver Sonnenenergie-nutzung versteht man sämtliche bauliche Anlagen,Vorrichtungen und Maßnahmen zur Umwandlungder Sonnenstrahlung in Wärme. Bei der passivenSonnenenergienutzung wird die Gebäudehülle zumSonnensammler mit Hilfe transparenter Hüllflächen(große südseitige Glasflächen) und Speichermasse.

Systeme: ● Passive Solarsysteme mit direktem Solargewinn

wandeln durch große südseitig orientierte Fens-ter mittels 2 oder 3-Scheibenwärmeschutzver-glasungen im Winter Sonnenenergie in Raum-wärme um. Im Sommer ist dabei auf ausreichen-de Beschattung durch aktive und passive Be-schattungseinrichtungen zu achten. Auchunbeheizte Glasveranden und Wintergärten zäh-len dazu.

● Passive Solarsysteme mit indirektem Solarge-winn, welche die Verglasungen vor einer schwar-zen massiven Speicherwand (Trombe-Wand) ha-ben. Damit wird die zirkulierende Raumluft er-wärmt und weiters die gespeicherte Wärme derTrombe-Wand an den dahinterliegenden Raumabgegeben.

● Besondere Einzelvorrichtungen wie beispielswei-se die Wärmespeicherung mittels eines Ther-mosiphonsystems, das die unter Tags in einemLuftkollektor erwärmte Raumluft durch Schwer-kraftzirkulation und oder durch einen Ventilatorspeziellen Wärmespeichern im Boden zuführt.Diese erwärmen dann nachts die Räume.

Infos unter: http://portal.tugraz.at→ Stichwort „Passive Sonnenenergienutzung“

Aktive Sonnenenergienutzung

Unter aktiver Sonnenenergienutzung versteht manden Einsatz von thermischen Sonnenkollektoren zurUmwandlung der absorbierten Sonnenstrahlung inWärme für die Brauchwassererwärmung und teilso-lare Raumheizung. Aber auch die direkte Umwand-lung der elektromagnetischen Strahlungsenergie derSonne in elektrischen Strom mittels Photovoltaikzel-len wird unter aktiver Sonnennutzung verstanden.

Kollektoren

Die Umwandlung der in Form elektromagnetischerWellen einfallenden Sonnenenergie in thermischeEnergie geschieht mittels Sonnenkollektoren.

Es gibt im Wesentlichen zwei Arten solarthermischerKollektoren:● Flachkollektoren arbeiten bei einer durchschnitt-

lichen Temperatur von ca. 80 °C. In ihnen wirddas Licht nicht gebündelt, sondern erwärmt di-rekt eine flache wärmeabsorbierende Fläche, dieWärme gut leitet und mit Röhren durchzogen ist,in denen sich das Wärmeträgermedium befindet.

● Vakuumröhrenkollektoren bestehen aus zweikonzentrisch ineinander gebauten Glasröhren.Zwischen diesen Glasröhren befindet sich ein Va-kuum, das die Übertragung der Strahlungsener-gie des Lichts zum Absorber zulässt, aber einenWärmeverlust stark verringert. In der innerenRöhre befindet sich ein Wärmeübertragungsme-dium. Vakuumröhrenkollektoren können auchReflektoren enthalten, die die Strahlung auf dasRohr mit dem Wärmeträgermedium konzentrie-ren.

Solarthermie wird im privaten Bereich vorrangig imRahmen der Gebäudeheizung und -klimatisierunggenutzt. In Verbindung mit einer guten Wärmedäm-mung und der passiven Nutzung der solaren Ein-strahlung vermindert sich der Bedarf an zusätzlicherHeizenergie bereits stark.

Die typischsten Beispiele für eine passive Nutzungder Sonnenstrahlung sind das Gewächshaus und derWintergarten.

Unser Tipp!Je höher der Gesamtenergiedurchlassgrad

(g-Wert) in Prozent einer Wärmeschutzvergla-sung ist, desto höher sind die kostenlosen

solaren Gewinne durch die passive Sonnenener-gie. Somit ist anstatt der herkömmlichen

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung der Ein-satz eines 3-Scheiben-Weiß-Wärmeschutzglas-

ses sinnvoll, da bei dieser der g-Wert auch wesentlich höher ist, als bei konventionellen

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen.

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Photovoltaik

Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Um-wandlung von Sonnenenergie in elektrische Energiemittels Solarzellen. Seit 1958 ist sie zur Energiever-sorgung der meisten Raumflugkörper im Einsatz. In-zwischen wird sie auch auf der Erde zur Stromer-zeugung eingesetzt und findet Anwendung aufDachflächen, bei Parkscheinautomaten, in Taschen-rechnern, an Schallschutzwänden und auf Freiflä-chen.

In den letzten Jahren ist die Photovoltaik aber auchin den Wohnbau eingezogen. Über PV-Module, diemeistens am Dach oder auf der Fassade montiertwerden, wird Strom erzeugt. Die österreichischeFertighausindustrie ist seit einiger Zeit bemüht, Ko-operationen mit Solarmodulherstellern einzugehenund Häuser mit Solarmodulen als integraler Be-standteil der Dachhaut anzubieten.

Grundprinzip von Solarzellen

Wie schon beschrieben nutzt die Solarzelle den in-neren Fotoeffekt aus. Eingestrahltes Licht löst Elek-tronen aus dem Bindungszustand heraus. Jedochtrennen sich die Elektronen bei Halbleiterkristallennicht vom Festkörper, sondern werden im Kristallfrei beweglich, was die elektrische Leitfähigkeit ver-bessert. Halbleiter sind Festkörper, deren elektrischeLeitfähigkeit mit steigender Temperatur zunimmt.Man unterscheidet zwischen n- und p-leitendenHalbleitern, die zur Leitung entweder Elektronenaufnehmen oder abgeben. Durch Einbau speziellerfremder Atome wie Bor oder Phosphor kann die ent-sprechende Reaktion hervorgerufen werden.

Fast alle Solarzellen werden heute aus reinstem Sili-zium produziert, die aus einer n- und p-leitendenSchicht bestehen. Die angrenzenden Flächen beiderSchichten bilden ein elektrisches Feld. Wenn Lichtauf die Zelle einstrahlt, dann werden unterschiedli-che Ladungsträger frei. Die Ladungsträger werdendurch das elektrische Feld auseinandergehalten,wodurch eine Spannung über die Anschlusskontakteder Zelle entsteht. Wenn zwischen den Kontaktenein Gerät verschaltet wird, dann kann Strom fließen.Aus einer vollflächigen Schicht aus Metall setzensich die Kontakte auf der Unterseite und auf derOberseite fingerartig zusammen. Somit kann nochauf der Oberseite Sonnenlicht auf die Halbleiterma-

terialschicht einstrahlen. Zusätzlich wird auf derOberseite noch eine bläulich schimmernde Antirefle-xionsschicht aufgebracht, um Verluste bedingt durchReflexionen zu verringern.

Sorten von Solarzellen

Monokristalline Solarzellen erreichen die höchstenWirkungsgrade (~17%), jedoch ist die Produktionvon Silizium-Einkristallen aufwändiger und dadurchkostspieliger. Etwas kostengünstiger lassen sich po-lykristalline Solarzellen erzeugen, weshalb auch dieWirkungsgrade (~16%) etwas geringer sind. Beiamorphen Solarzellen oder auch Dünnschichtzellengenannt wird amorphes Silizium mit Millionstel Me-tern Dicke auf ein Trägermaterial aufgebracht. Ausdiesen Gründen lassen sich die Dünnschichtzellenam kostengünstigsten herstellen, jedoch auf Kostendes Wirkungsgrades (~8%) und der Langzeitstabili-tät.

Mehrere Solarzellen in Serie aneinander gereiht er-geben dann ein Photovoltaikmodul. Jedes Photo-voltaikmodul liefert bei Sonneneinstrahlung unmit-telbar Gleichstrom.

Funktionsweisen von Photovoltaikanlagen

Die meisten Photovoltaikanlagen werden als netzge-koppelte Photovoltaikanlagen betrieben, d. h. diePhotovoltaikanlage wird an das öffentliche Strom-netz gekoppelt. Im Gegensatz dazu dienen Inselan-lagen zur Versorgung von Stromverbrauchern, dieüber keinen öffentlichen Stromanschluss verfügen.Der aus der Sonnenstrahlung umgewandelte Stromwird in Solarbatterien zwischenzeitlich gespeichert.

Bild: PolykristallinesSolarmodulKD210GH-2PU(Nennleistung 210 Watt) von KYOCERA Fineceramics GmbH, Esslingen – Deutschland

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Der Gleichstrom kann direkt für geeignete Gleich-stromverbraucher verwendet werden, mithilfe einesWechselrichters können aber auch handelsüblicheWechselstromgeräte versorgt werden. Inselanlagensind für Almhütten, Schutzhäuser, Wohnmobile, Boo-te usw. ohne Netzstromanschluss empfehlenswert.Neuerdings gibt es auch Kombinationsmöglichkeitenaus beiden Systemen.

Es gibt starre und nachgeführte Photovoltaikanla-gen. Bei starren Photovoltaikanlagen sind die Photo-voltaikmodule in stationären Konstruktionen befes-tigt, die sich für die Anlagenumsetzung auf Hausdä-chern und Fassaden eignen. Bei der starren Befesti-gung stehen die Montagetypen Indach, Aufdach undFreiaufständerung bei Dächern zur Verfügung. Dienachgeführten Anlagen bestehen aus beweglichenKonstruktionen, welche die Module dem Sonnenver-lauf von Ost nach West nachführen, weshalb natür-lich die Stromerträge wesentlich höher ausfallen alsbei starren Anlagen.

Funktion und Aufbau einer netz -gekoppelten Photovoltaik-Anlage

Sonnenstrahlen treffen auf die Photovoltaikmodule (1),die aus der kostenlosen Sonnenenergie Gleichstromgenerieren. Der gewonnene Gleichstrom gelangt mitspeziellen Solarkabeln zum Wechselrichter (2), wel-cher aus dem Gleichstrom der Module in 230 V Wech-selstrom umwandelt. Vom Wechselrichter gelangt derStrom über den Einspeisezähler (3) dann in das öffent-liche Stromnetz (6). Der vom öffentlichen Netz bezoge-ne Strom wird vom Bezugszähler (4) kontrolliert, wäh-rend der Stromkreisverteiler (5) den Strom an die ent-sprechenden Verbrauchsstellen verteilt.

Schaubild „Aufbau und Funktion einer netzgekoppelten Fotovoltaik-Anlage“ von Kyocera Fineceramics GmbH, Esslingen – Deutschland

Weiters ist auch ein Blitz- und Überspannungsschutzfür die Photovoltaikanlage notwendig, welcher bei-spielsweise in Form eines Generatoranschlusskas-tens umgesetzt werden kann.

Bild: Generatoranschlusskasten mit Blitz- und Überspannungs-schutz von EnWi-Etec GmbH, Wurmannsquick - Deutschland

Für die laufende Anlagenfernüberwachung, Kontrolleund Dokumentation der Erträge ist der Einsatz einesDatenloggers sinnvoll.

Planung einer Photovoltaikanlage

Wie auch bei allen Bauprojekten gilt: Eine gute Pla-nung ist schon die halbe Miete. Der erste Schritt derPlanung gilt der Ermittlung des optimalen Standor-tes.

Bild: Datenloggerschrank vonEnWi-Etec GmbH, Wurmannsquick - Deutschland mit Datenlogger Powador proLOG von KACO new energy GmbH, Neckarsulm - Deutschland

Bild: PowadorWechselrechtervon KACO newenergy GmbH,Neckarsulm -Deutschland

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Schaubild von Kyocera Fineceramics GmbH, Esslingen – Deutschland

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Heizungssysteme 14

Kriterien für den optimalen Standort:● Südausrichtung● Modulneigung von 30°● Keine Beschattung ● Gute Hinterlüftung der Photovoltaikmodule

Durch den optimalen Standort ergibt sich automa-tisch die mögliche Anlagengröße in Abstimmung derModulgröße. Nach Festlegung der Anzahl der Photo-

voltaikmodule simuliert man die möglichen Erträgemittels einer Photovoltaiksoftware und wählt darausdie geeigneten und dazupassenden Komponentenwie Wechselrichter und Kabeln aus.

Unser Tipp!Der optimale Standort einer PV-Anlage für die

höchsten Erträge ist eine südseitige, unbeschattete Dachneigung von 30°.

Falls Sie etwas vom Optimum abweichen, gibtdas nachfolgende Schaubild über gegebenen-

falls geringere Erträge Auskunft.

Unser Tipp!Nach Abschluss der Planung sollten Sie sich unbedingt mit den Förderbedingungen vonPhotovoltaikanlagen auseinandersetzen, denn die Förderungen sind meist zeitlich

begrenzt sowie kontigentiert.

Für Photovoltaikanlagen > 5 kWp gibt es eineTarifförderung der OeMAG Abwicklungsstellefür Ökostrom AG und für Anlagen < 5 kWp eine

Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds KLIEN.

„Unser Haus“ Online www.unserhaus.at

Neben aktuellen Förderinfos auch zum Thema Pho-tovoltaik (www.unserhaus.at/foerderungen) fin-den sie auch Links zu interessanten Programmenwie z.B. das Photovoltaik Programm der Firma ETU.Es liefert auf der sehr übersichtlichen Oberfläche al-le wichtigen Ergebnisse: Leistung der PV Anlage,mögliche Wechselrichter in Verbindung mit dem ge-wünschten PV Modul, Ertrags- und Wirtschaftlich-keitsberechnung und Verschaltungsplan. Demoversion mit 30 Tagen Laufzeit ab Installation

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Solare Warmwasserbereitung

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Eine Solaranlage zahlt sich für jeden Hausbesit-zer aus. Nach einer einmaligen Investition liefertsie bis zu 25 Jahre nahezu kostenloses Warm-wasser. Selbst wenn die heutigen Energiepreisedie nächsten 25 Jahre gleich bleiben würden,wirft die Solaranlage am Ende einen Gewinn vonbis zu 4.000 Euro ab.

Der richtige Zeitpunkt

Sie bauen ein neues Haus? Sie renovieren ein altesHaus? Sie erneuern Dach oder Heizung? Die idealenZeitpunkte für eine Solaranlage!

Besonders im Neubau lässt sich eine Solaranlagekostengünstig mitplanen und installieren. Auch beiRenovierungen können Sie neue Dach- oder Fassa-denflächen gleich für die Sonne nutzen. ErneuernSie nur die Heizung, investieren Sie in den einzigenEnergielieferanten, der ihnen keine Rechnung stellt:die Sonne.

Warmes Wasser für Küche und Bad

Der einfachste Solaranlagentyp liefert 60 Prozentdes warmen Wassers für Küche und Bad von derSonne, der Rest kommt vom Heizkessel oder vonder Wärmepumpe. Für einen Vier-Personen-Haushaltgenügen 6 m2 Flachkollektoren auf dem Dach. So-laranlagen zur Warmwasserbereitung werden vonallen Bundesländern und vielen Gemeinden geför-dert.

Solare Wärme für die gute Stube

Kombinierte Solaranlagen zur Brauchwassererwär-mung und Heizungsunterstützung können im Früh-jahr und im Herbst das Haus mit Wärme versorgenund im Winter den Heizkessel unterstützen. Für ei-nen Vier-Personen-Haushalt empfiehlt sich eine Kol-lektoranlage ab 15 m2 in Verbindung mit einem Puf-ferspeicher von 1.000 bis 2.000 Liter. Der gesamteEnergiebedarf eines Einfamilienhauses kann in denmeisten Fällen zu 15 bis nahezu 40% solar gedecktwerden, das bedeutet das man zwischen 15 und40 % weniger Heizkosten zahlen muss!

Im Sommer kann auch noch das Schwimmbad imFreien erwärmt werden. Für Solaranlagen zur Hei-zungsunterstützung gibt es in allen BundesländernLandes- und Gemeindeförderungen. Die Investitionin eine Solaranlage macht sich nach wenigen Jah-ren bezahlt.

Länger baden durch Sonnenwärme

Ein Solar-Schwimmbadabsorber ist die kostengüns-tigste und effektivste Möglichkeit, Ihr privates Frei-schwimmbad in den Sommermonaten möglichstlange und komfortabel zu nutzen. In der Praxis er-höht sich die Wassertemperatur bei solar erwärmtenFreibädern um durchschnittlich 4 bis 7 °C gegen-über ungeheizten Schwimmbecken. Die nötige Kol-lektorfläche entspricht etwa der Größe der Becken-oberfläche.Unser Tipp!

Viele Geschirrspüler lassen sich problemlosmit solarem Warmwasser bis zu 60°C betreiben

und Sie sparen damit Strom zum Aufheizen. Waschmaschinen dürfen nicht nur mit

Warmwasser versorgt werden. Entweder beiNeukauf eine Waschmaschine mit zwei getrenn-ten Wasseranschlüssen kaufen oder bei vorhan-dener Waschmaschine mit einem Wasserzulaufein entsprechendes Vorschaltgerät bei solarem

Warmwasserbetrieb verwenden.

Unser Tipp!Nutzen Sie die solarwärme Info-Hotline

03112/58 86 12(Mo – Fr 8:30 bis 12 Uhr)

oder besuchen sie die umfassende Solar-Homepage www.solarwaerme.at

Fragen Sie nach einer Solarförderung in Ihrer Gemeinde!

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Heizungssysteme 14

„Unser Haus“ Online www.unserhaus.at

GetSolar – Berechnung von thermischen Solaranlagen

Thermische Solaranlagen werden mit der ETU Soft-ware rasch und einfach berechnet. Über die Kata-logauswahl werden der gewünschte Hersteller unddas Produkt gewählt. Die logisch aufgebaute Soft-ware führt den Benutzer dabei in wenigen Schrittenzur Ertragsberechnung und liefert alle Ergebnissebis hin zur Brennstoff- und CO2 Einsparung.

Demoversion mit 30 Tagen Laufzeit ab Installationunter: www.unserhaus.at/software

Die häufigsten Fragen zu Solaranlagen

Wenn mal keine Sonne scheint – wird dann kaltgeduscht?Das solar erwärmte Wasser wird in einem Solarspei-cher gesammelt, der mehr als doppelt so groß istwie der tägliche Warmwasserbedarf der gesamtenFamilie. Aber selbst wenn das nicht mehr reicht,wird vom Heizkessel oder von der Wärmepumpenachgeheizt.

Habe ich eine geeignete Dachfläche?Jede ganzjährig unbeschattete Dachfläche, die nichtmehr als 45° von Süden abweicht, ist prinzipiell fürSolaranlagen geeignet. Auch Fassadenflächen zwi-schen Süd-Ost und Süd-West eignen sich sehr gutals Tragkonstruktion für Sonnenkollektoren.

Brauche ich eine Baugenehmigung?Nein, nur bei denkmalgeschützten Gebäuden. Zu-meist reicht eine Bauanzeige.

Wie wartungsintensiv ist eine Solaranlage?Alle drei Jahre sollte die Solaranlageauf Frostsicherheit geprüft werden.Am Besten lässt sich das zusammenmit der periodischen Überprüfung derHeizungsanlage erledigen.

Wie groß muss der Puffer einer Solaranlage sein?Die Solarflächen und der Pufferspei-cher müssen perfekt auf die Leistung

des Hauses abgestimmt sein, damit die Anlage soeffektiv wie möglich arbeitet. Eine Faustregel be-sagt, dass pro m2 Solarfläche 50 Liter Puffervolu-men nötig sind, daher bei 15 m2 Fläche reicht einPuffer mit 1500 Litern!

Wussten Sie dass…

… die Sonne binnen drei Stunden die gleiche Menge Energie auf die Erde strahlt, wie pro

Jahr von der gesamten Erdbevölkerung verbraucht wird?

… die Idee des heutigen Sonnenkollektors aus dem 18. Jahrhundert stammt?

… der erste Kollektor, der Wasser mithilfe der Sonneerwärmte, bereits im Jahr 1891 patentiert wurde?

… eine Solaranlage mit 6 m2 Kollektorfläche war-mes Wasser für rund 400 volle Badewannen oder

2.000 Mal duschen pro Jahr liefern kann?

Marktentwicklung

Derzeit sind knapp drei Millionen Quadratmeter anSonnenkollektorfläche in Österreich verlegt und proJahr kommen rund 200.000 Quadratmeter hinzu.Ziel ist es, 25% des Heiz- und Kühlbedarfes der EUbis 2020 mit der Sonne zu decken. Bis 2030 soll dieHalbierung des Energieverbrauches für Heizen undKühlen in der EU durch Solartechnik und Energieeffi-zienz sowie das „Active Solar House“ im Neubau alsStandard erreicht werden. Das heißt 100% Solarhei-zung. Diese Ziele wären mit heute bekannter Solar-technik erreichbar.

Linkempfehlung: www.oekohaus.net

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Die Nutzung der Sonnenenergie mit Hilfe vonSonnenkollektoren ist eine gute Möglichkeit, diekostenlos zur Verfügung stehende Strahlung derSonne zur Warmwasserbereitung, teilsolarenRaumheizung und Schwimmbaderwärmung zunutzen und dabei weder Schadstoffe noch Treib-hausgase in nennenswerter Größe zu emittieren.

Solare WarmwasserbereitungKomponenten● Flachkollektoren● Warmwasserspeicher● Regelung, Hydraulikset

Kollektoren und Warmwasser SpeicherKleinere Kollektorfläche, aber großer Speicher● 1,5 - 2 m2 Kollektorfläche pro Person● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Ost oder West● Optimaler Neigungswinkel 40 bis 60°● Am besten in einem Steildach integrieren● Bei Abweichungen eventuell 1 m2 mehr● 150 Liter/Person, d. h. 400 bis 600 Liter, damit

auch eine große Energiemenge im Sommer ge-speichert werden kann

● Solarspeicher benötigen zwei Wärmetauscher,einen für den Solarkreis und den zweiten für dieAnbindung an die Heizung

Teilsolare Raumheizung

Kollektoren und Speicher● 20 bis 30 m2 Kollektorfläche, das sind etwa 15%

der beheizten Wohnfläche● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Südost oder Südwest● Optimale Neigung 45 bis 70° (jedoch auch bis

90° bei Fassadenintegration)● Am besten im Steildach integrieren, aber auch

Fassadenkollektoren sind möglich

● Aufteilung auf verschieden ausgerichtete Flä-chen ist nur sinnvoll, wenn eine Fläche für dieGesamtkollektorfläche zu klein ist

● Bei 20 bis 30 m2 Kollektorfläche maximale Spei-chergröße 1.000 bis 2.000 l

● Mehrere 1.000 Liter Speicher sind sinnvoller alsein Großspeicher, der bei einem Defekt nichtausgebaut werden kann.

● Pufferspeicher für die Heizung auch für die Solaranlage verwenden.

● Externer Plattenwärmetauscher kann auf die Kol-lektorfläche besser abgestimmt werden als fixeingebaute Rippen- oder Glattrohrwärmetauscher

Poolheizung / Kombinierte AnlagenWenn ein Pool im Sommer erwärmt werden soll,sind Kunststoffabsorber die preisgünstigste Lösung.Bei einer Warmwasserbereitung und/oder Heizungs-einbindung scheiden Kunststoffabsorber aus.Da die Kollektoren nach der Badesaison nicht ge-nutzt werden, sind Flachkollektoren und eine Einbin-dung in die Heizung zu empfehlenSchwimmbadheizung● 0,6 x Schwimmbeckenfläche bei Abdeckung● 1,0 x Schwimmbeckenfläche ohne Abdeckung● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Ost oder West● Optimale Neigung nur für Schwimmbadheizung

0° bis 30°● Es wird kein Speicher benötigtWarmwasser und Zusatzheizung● 20 bis 30 m2 Kollektorfläche● Ausrichtungen wie bei der teilsolaren Heizung● 2 Speicher für Heizung und Warmwasser (Oder

Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip überPlattenwärmetauscher)

Warmwasser und Schwimmbadheizung● 0,6 bis 1 fache Schwimmbeckengröße● Ausrichtungen wie bei Schwimmbadheizung● Speicher nur für das Warmwasser● Für die Umschalung zwischen Warmwasser und

Schwimmbad zwei DreiwegventileWarmwasser, Zusatzheizung und Pool● Kollektorfläche richtet sich nach dem Pool● 2 Speicher für Warmwasser und Heizung (Oder

Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip überPlattenwärmetauscher)

● Zwangsdurchströmung mit Umschaltventilen

Unser Tipp!Dividieren Sie die Angebotssumme (€) für die Solaranlage bei gleichem Speichervolumen

durch die Normleistung der Anlage (kW).Nur dieser Wert (€/kW) ist vergleichbar!

Unser Tipp!Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, z.B. bei einerWand- und Fußbodenheizung, umso sinnvoller ist

der Einsatz der Solartechnik.

Planungsrichtlinien für Solaranlagen

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Neben der Aufrechterhaltung behaglicher Tem-peraturen im Haus gehört die Warmwasserberei-tung zur zweiten wichtigen Aufgabe der Hei-zung. Denn wir erwarten heute als selbstver-ständlichen Komfort, dass jederzeit warmesWasser in ausreichender Menge vorhanden ist.

Warmwasserkomfort bedeutet:● Jederzeit ausreichende Verfügbarkeit● Kurze, bedarfsgerechte Entnahmedauer● Konstante Wassertemperatur am Hahn● Sofortige Verfügbarkeit der gewünschten Tempe-

ratur

Die Planung der Warmwasserversorgung geht dabeinicht nur von der Anzahl der im Haushalt lebendenPersonen, sondern auch von deren Pflegegewohn-heiten und von der Anzahl der Entnahmestellen aus.

Erforderliche Kesselleistung

Wenn eine Badewanne mit 150 Liter Warmwassermit 40°C in 10 Minuten gefüllt werden soll, so benö-tigt man bei einer direkten Lieferung der gesamtenWassermenge durch den Kessel (Durchlauferhitzer-prinzip) eine Leistung von 32 kW.

Diese Leistung, die nur für 10 Minuten benötigtwird, weicht sehr weit von der im zum Heizen erfor-derlichen Kesselleistung von ca. 6 kW für ein Nied-rigenergiehaus ab.

Sieht man jedoch einen entsprechend groß dimen-sionierten Speicher vor, so kann die Kesselleistungstark reduziert und an die Heizleistung angepasstwerden.

Bei Entnahme von 110 Litern aus dem Speicherwerden nur mehr 8 kW Kesselleistung benötigt, dieAnnäherung an die erforderliche Heizleistung einesNiedrigenergiehauses wäre somit erreicht.

Trinkwasserspeicher- und Misch -volumen, konventionell und solar

Neben den oben angeführten Faktoren ist für die Di-mensionierung des Speichers insbesondere auchdie Warmwasserbereitung im Sommer von großerBedeutung.

Wird das Warmwasser durch den Kessel bereitge-stellt, so rechnet man für vier Personen mit einemSpeichervolumen von 200 Litern. Bei 60°C Spei-chertemperatur stehen 330 Liter mit 40°C am Was-serhahn zur Verfügung.

Wird das Warmwasser jedoch durch die Sonne er-wärmt, dann sollte für vier Personen ein 500-Liter-Speicher vorgesehen werden. Damit keine Bakte-rienkulturen gezüchtet werden, beträgt die idealeWarmwassertemperatur im Speicher zwischen 55und 60°C.

Pufferspeicher und Durchlauferhitzer

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit das Warm-wasser im Durchlauferhitzerprinzip zu erzeugen, in-dem man zwischen Kessel und Durchlaufwarmwas-sererhitzer einen Pufferspeicher dazwischen schal-tet. Der Kessel hat dabei lange Zeit das Wasser imPufferspeicher aufzuheizen, benötigt man jedochkurzzeitig viel Warmwasser spring der Pufferspei-cher als Energielieferant ein, und versorgt denDurchlaufwarmwassererhitzer. Hier kann man dieWarmwassertemperaturen aus diesem Erhitzer dannauf 45°C reduzieren, weil kein großes Volumen ge-speichert wird, in dem die Bakterien wachsen kön-nen. Da keine hohen Warmwassertemperaturen er-zeugt werden, sind auch die Speicherverluste klein!

Fernwärmespeicher

Wenn Fernwärme als Energieträger zur Verfügungsteht, gibt es eigene Speicher zur dezentralenWarmwasserbereitung.

Fernwärmespeicher gibt es von 100 bis 200 Liter,wobei in einen doppelt emaillierten Kessel mit Ano-de ein Hochleistungs-Rohrregister eingebaut ist. DerKessel ist mit einer hochwertigen dicken Wärme-dämmung aus PU-Schaum (FCKW-frei) gedämmt.Der Bereitschaftsenergieverlust pro Tag beträgt jenach Größe des Speichers zwischen 0,9 bis1,8 kWh/24 Stunden.

Die Anschlussgarnitur für den Heizkreis ist norma-lerweise im Lieferumfang inkludiert.

Für Gebiete, in denen Fernwärme nicht ganzjährigzur Verfügung steht, gibt es eine neue Generation

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Warmwasserbereitung

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von Fernwärmespeichern mit zusätzlich eingebauterElektroheizung. Damit kann je nach Situation vonder Fernwärme auf Betrieb mit Strom umgeschaltetwerden.

Elektrospeicher

Die dezentrale Elektro-Warmwasserversorgung ist invielen Fällen eine attraktive Alternative. Im Vergleichzu anderen Energiearten ist die elektrische Energiein der Lage Haushalte schnell und effizient mit war-men Wasser zu versorgen. Kurze Leitungswege be-deuten geringe Wärmeverluste und einen geringerenVerbrauch an wertvollem Trinkwasser. Deshalb wer-den bei einer dezentralen Elektro-Warmwasserer-zeugung die Geräte in der Nähe der Zapfstellen plat-ziert. Den Elektrospeicher gibt es von 5 bis 300 LiterSpeichervolumen. Die gängigen elektrischen An-schlussleistungen reichen von 1,2 kW bis ca.6,6 kWHeizleistung.

Elektro-Durchlauferhitzer

Bei Elektro-Durchlauferhitzern erfolgt die Warmwas-serbereitung erst dann wenn warmes Wasser benö-tigt wird. Das macht die Elektro-Warmwasserversor-gung zu einem wirtschaftlichen System. Ein Drei-

Personen-Haushalt mit einem Warmwasser-Nutz-wärmebedarf von 1.200 kWh/a verbraucht bei ei-nem zentralen Speicher im Keller mit Warmwasser-zirkulation 3.840 kWh/a, bei einem Elektro-Durch-lauferhitzer jedoch nur 1.440 kWh/a.

Achtung:Vor Anschaffung eines Elektro-Durchlauferhitzers dievorhandene Anschlussleistung prüfen.

Erdgas-Durchlauferhitzer

Steht Erdgas zur Verfügung und erfolgt die Raum-heizung über eine zentrale Heizanlage ohne Warm-wasserbereitung, so bietet sich in Ergänzung zurHeizung eine Warmwasserbereitung mit einem eige-nen Durchlauferhitzer an.

Auch wenn bereits Geräte mit Leistungen ab 9 kWerhältlich sind, so sollte für einen 4-Personen-Haus-halt die Leistung über 20 kW liegen. Bei den Gerätenhandelt es sich meist um Wandgeräte, die keineStellfläche benötigen. Die Installation sollte mög-lichst nahe bei der größten Entnahmestelle, also imBad oder in der Küche sein.

Natürlich lässt sich mit jedem konventionellen Heiz-system die solare Warmwasserbereitung kombinieren.

Unter einem Heizkörper versteht man die meistmetallischen Hohlkörper einer Raumheizung, dieals Radiatoren, Konvektoren (Konvektion) oderauch Heizleisten bezeichnet werden. Es handeltsich um Bauteile für die Wärmeübertragung vonim Heizmedium (meist Wasser, in Elektroradiato-ren Öl) enthaltener thermischer Energie an dieUmgebung (meist Luft), um eine für den Raumbestimmte Temperatur herzustellen und aufrechtzu erhalten.

Früher waren vor allem Heizkörper aus Graugussgebräuchlich. Diese hatten – verglichen mit denheutzutage eingesetzten modernen Flachheizkör-pern – eine geringere Oberfläche sowie eine sehrhohe Eigenmasse, waren dafür jedoch sehr korrosi-onsbeständig.

Die überwiegende Ausführungsform verfügt überkeinen Lüfter, man spricht von passiven Heizkör-

pern. Die Wärme wird hauptsächlich durch natürli-che Konvektion, aber auch durch Strahlung an denRaum übertragen.

Vorteil:● Geräusch- und vibrationslos● keine Zusatzenergie notwendig

Nachteil:● Die maximale Wärmeabgabe ist bei gegebener

Fläche und Vorlauftemperatur begrenzt.

Bei einem aktiven Heizkörper (z.B. Heizlüfter) ist zu-sätzlich ein Ventilator montiert, um den Anteil derdurch Konvektion übertragenen Wärme zu erhöhen.Dadurch wird mehr Umgebungsluft um die Oberflä-che des Heizkörpers geführt, was die Wärmemen-genabfuhr erhöht. Damit sind bei gleicher Wärme-menge kleinere Heizkörper notwendig. De Nachteilist die Geräuschentwicklung sowie zusätzlicherStromverbrauch für den Ventilator.

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Heizkörper

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Wenn Sie sich aufgrund der vorhergehenden Ka-pitel für ein Niedrigenergie- oder Passivhausentschieden haben, werden Sie in Zukunft nurwenig Heizenergie benötigen. An erster Stellesteht dabei die aktive Nutzung der Sonnenener-gie für Warmwasser, Raumwärme und Strom.

Kriterien der Heizungsbewertung

Für die Abdeckung des Restwärmebedarfs könnenSie aus zahlreichen Energieträgern und Heizungs-systemen jenes wählen, das Ihrer persönlichen Ein-stellung am besten entspricht.

Das Energieinstitut Vorarlberg in Dornbirn listet unterwww.energieinstitut.at acht Kriterien zur Bewertungder „persönlich passenden“ Heizung und eineCheckliste zur Bewertung der Heizung auf:

Erneuerbarkeit des Energieträgers

Diese Energieträger stehen beliebig lange zur Verfü-gung und schonen die Reserven fossiler Energieträ-ger. Durch die regionale Verfügbarkeit können auchAuswirkungen von Krisen der internationalen Ener-giewirtschaft reduziert werden.

Heizkomfort

Darunter wird der Aufwand für die Beschaffung desEnergieträgers, den Betrieb und die Wartung derHeizanlage und etwaiger Rückstände verstanden.

Kosten

Darunter werden sowohl die Kosten für die Investi-tionen als auch für den Energieträger verstanden.Betrachtungszeitraum 15 Jahre auf Basis heutigerPreise.

Raumbedarf Heizung

Der Platzbedarf des Heizsystems und der Lagerbe-darf des Energieträgers sind ausschlaggebend.

Regionale Wertschöpfung

Beurteilt wird, welcher Anteil vom Kaufpreis der Hei-zung und des Energieträgers in Österreich verbleibt.

Lokale Umweltauswirkung

Dabei geht es um die klassischen Luftschadstoffewie Staub, Stickoxide, Kohlenmonoxid und unver-brannte Kohlenwasserstoffe, von denen möglichstwenige bei der Energieproduktion entstehen sollten.

Klimawirksamkeit

Damit ist, im Unterschied zur lokalen Umweltauswir-kung unabhängig vom Standort einer Heizanlage,das Ausmaß gemeint, in dem die einzelnen Energie-träger Treibhausgase wie CO2 in die Erdatmosphäreemittieren.

Verfügbarkeit/Lagerfähigkeit

Durch Lagerhaltung vor Ort oder in regionalen undnationalen Lagern können allfällige Schwierigkeitenbei der Versorgung abgefangen werden.

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Die Checkliste „Der persönliche Energieträger“ fin-den Sie unter:

www.unserhaus.at/checklisten

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Checkliste Heizung

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Umbaute und geschlossene Räume, in denensich Lebewesen aufhalten, brauchen einen re-gelmäßigen Luftwechsel, um die Sauerstoffzu-fuhr zu garantieren. Das kann durch das Öffnenvon Türen und Fenstern auf natürlichem Wegegeschehen oder auf maschinellem Weg mit Hilfevon Lüftungsanlagen.

CO2-Konzentration

Ein Mensch benötigt stündlich etwa 30 m3 Frischluft.Wenn sich mehrere Personen in einem kleinerenRaum aufhalten und dieser nicht gelüftet wird, steigtdie CO2-Konzentration sehr rasch an. Das wiederumführt zur Ermüdung der Menschen.

In einem Einfamilienhaus ist daher je nach Größeund Anzahl der Personen ein stündlicher Luftwech-sel von 50 bis 100% des Wohnraumvolumens erfor-derlich (Luftwechselzahl 0,5 bis 1,0).

Da im Winter beim unkontrollierten Lüften viel Ener-gie verloren geht und aus diesem Grund viel zu sel-

ten und zu spät gelüftet wird, ist eine kontrollierteWohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnungund/oder Wärmepumpe insbesondere beim Niedrig-energie- und Passivhaus ein unbedingtes Muss.

Frei von lästigen Gerüchen

Gute Luft ist frei von lästigen Gerüchen und Pollen.Letztere sind besonders unangenehm, wenn man al-lergisch ist. Auch eine staub- und pollenfreie Atmo-sphäre erreicht man im Haus energiesparend durcheine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück-gewinnung. Bei dieser wird die schlechte Raumluftaus Küche, Badezimmer und WC abgesaugt undüber einen Wärmetauscher und/oder eine Wärme-pumpe ins Freie geblasen.

Umgekehrt wird frische Außenluft über Filter staub-frei und frei von Pollen angesaugt, wenn möglich ineinem Erdwärmetauscher vorgewärmt und dann mitder Wärme aus der Abluft aufgewärmt und in dieWohn- und Schlafräume eingeblasen.

15 Klima / Lüftung

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Im Sommer kann die Außenluft im Erdwärmetau-scher gekühlt und dann ins Haus eingeleitet werden.

Komfortlüftung

Gleichberechtigt neben dem Trinkwasser, der elek-trischen Energie und der Heizung steht die perma-nente Zufuhr von Frischluft als ein wichtiges Behag-lichkeitskriterium im Haus. Während über andereHaustechnikanlagen nicht diskutiert wird, ist das beider Frischluft in Österreich noch nicht so selbstver-ständlich wie in den skandinavischen Ländern, woseit vielen Jahren kein neues Haus mehr ohne Kom-fortlüftung gebaut wird.

Geschichtlicher Hintergrund

Seit den Ölkrisen in den 70er Jahren und dem damitgestiegenen Umweltbewusstsein ist der Blick für denEnergieverbrauch im Gebäudebereich, der in Mittel-europa bis zu 40% ausmacht, geschärft worden.

Fenster, Wände und Dächer sind in den letzten Jahr-zehnten immer dichter geworden. Während dadurchdie Wärmeverluste immer geringer wurden, stiegder Anteil der Wärmeverluste aufgrund der dadurchnoch notwendiger gewordenen Lüftung jedoch im-mer mehr an. Es war daher naheliegend, durch einekontrollierte Be- und Entlüftung die Probleme derFensterlüftung zu lösen.

In der Folge wurden Lüftungsgeräte mit immer effi-zienteren Wärmetauschern (WRG) ausgestattet, diein Kombination mit einem Erdwärmetauscher dieLüftungswärmeverluste einer kontrollierten Be- undEntlüftung um ca. 90% reduzierten. Damit war dieBasis für die im heutigen Bauwesen realisierte Effi-zienzsteigerung im Lüftungsbereich bis zum Faktor10 für den Heizwärmebedarf geschaffen.

Den Beteiligten wurde bewusst, dass diese Häuserwesentlich mehr Komfort bieten. Neben der warmenGebäudehülle, die verhindert, dass Bewohner „kaltangestrahlt“ werden, ist es die in gleichbleibenderQualität und Temperatur ins Gebäude transportierteLuft.

Raumluftqualität

Gute Raumluftqualität ist ein Grundbedürfnis allerMenschen. Sie soll schadstoffarm und nur geringfü-gig mit unangenehmen Gerüchen

belastet sein. Starke Schadstoffkonzentrationen ent-stehen durch Emissionen aus Materialien. Hinzukommen Emissionen von Personen in Form vonWasserdampf, Kohlendioxid und Gerüchen. AuchSchadstoffe wie organische Verbindungen (Benzol u.Formaldehyd), Staub, Radon, biologische Aerosole(Bakterien, Viren, Schimmelsporen) und Chemikalien(Dampf von Reinigungsmitteln, Kosmetik) belastendie Atemluft.

Die notwendige Mindestlüftung an der Abfuhr solcherSchadstoffe zu orientieren ist wenig hilfreich, da un-

Hauptkomponenten einer Komfortlüftung● Frischluftansaugung ● Feinstaub- und Pollenfilter F7● Erdwärmetauscher aus Polypropylenrohren ● Komfortlüftungsgerät● Kompaktaggregat mit Miniwärmepumpe● Optimiertes Lüftungsrohrsystem ● Mineralfaserfreie Schalldämpfer● Gut einstellbare Zu- und Abluftventile● Exakt gedämmte Luftleitungen

15Klima / Lüftung

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sere Sinnesorgane diese Verunreinigungen erst spätoder gar nicht wahrnehmen. Eine einfache, laufendeMessung und Überwachung ist aufgrund der Vielzahlvon Wohngiften praktisch unmöglich. In der Praxisgibt es über 10.000 Gase und Gasverbindungen.

Wasserdampfproduktion im Haushalt

Den wirksamsten Schutz gegen gesundheitliche Ri-siken bietet nur die Beseitigung bzw. Abdichtung derEmissionsquelle, das heißt primär muss der Eintragvon Schadstoffen an der Quelle reduziert werden.Doch auch wer sein Haus biologisch baut, reinigtund renoviert und somit Luftschadstoffe erst garnicht entstehen lässt, muss lüften.

In einem von vier Personen ständig bewohnten Hausfallen durch Atemluft, Geschirrspüler, Haustiere, Ko-chen, Körperpflege wie Baden und Duschen, Pflan-zen, Wäschewaschen, usw. 70 bis 100 Liter Wasserpro Woche in dampfförmiger Form als Luftfeuchtig-keit an.

Tabelle: DI Kalwoda

Diese gigantische Menge kann nicht durch Bauteileentsorgt werden, wie das Schlagwort „Eine Wandmuss atmen können“ glauben macht, sondern mussentweder durch Lüften über Fenster (Stoßlüftung)oder vollautomatisch über eine Komfortlüftung insFreie entsorgt werden. Damit die ideale relativeLuftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60% erreicht wird,sollte man bei der Komfortlüftung die 30 KubikmeterFrischluft, die pro Person und Stunde erforderlichsind, nicht überschreiten.

Neben der Luftfeuchtigkeit stellt das CO2 insbeson-dere in einem kleinen Schlafzimmer während derNacht ein Problem dar. Nach einer Stunde ist die Be-haglichkeitsschwelle überschritten, man schläftschlechter.

Die Vorteile auf einen Blick

Bei einer qualitativ hochwertigen Komfortlüftung mitmehrstufigem Betrieb der Ventilatoren wird genaujene Luftmenge permanent in Wohn- und Schlafräu-me behaglich temperiert eingebracht, die aus Nass-räumen wie Bad, Küche und WC als verbrauchte Luftwieder abzusaugen ist. Nachstehend sind die zahl-reichen Vorteile für die Bewohner auf einen Blickaufgelistet.

Frischluftansaugung im Garten

Die Außenluft wird während des ganzen Jahres übereinen Ansaugkasten im Garten angesaugt. Diesersollte in ca. 1,5 m Höhe über dem Gartenniveau, ab-seits der Straße und weit weg von einem Kompost-haufen montiert werden, damit bei hohem Schnee-fall oder Flugschnee die Ansaugschlitze nicht ver-schlossen werden, Reinigung und Filtertausch leich-ter durchführbar sind und eine möglichstschadstoffarme und von Gerüchen unbelasteteFrischluft angesaugt wird. Im Ansaugkasten werden der Feinstaub- und Pollen-filter F7 und ein Aktivkohlefilter bzw. ein Ionisations-filter untergebracht, wenn unangenehme Gerüchevon außen abgewehrt werden müssen.

● Permanente Frischluft in allen Räumen● Immer eine richtige Luftfeuchtigkeit● Keine Bauschäden durch falsches Lüften● Keine unbehagliche CO2-Konzentration● Gefilterte Frischluft ohne Pollen, Erholung für

Pollenallergiker zu Hause● Staubfreie Luft, weniger oft Staubwischen und

Staubsaugen● Keine Geruchsbelästigung durch Raucher oder

durch Kochen von Fisch oder Kohl● Keine Geruchsbelästigung von außen mit ei-

nem Aktivkohle- oder Ionisationsfilter● Keine kalte Zugluft durch Fensterlüften● Kühlung der Raumluft im Sommer● Keine Belästigung durch Mücken● Keine Lärmbelästigung von draußen, die

Schallschutzfenster bleiben zu● Reduktion der Energieverluste durch Lüften

um ca. 4.000 kWh/Jahr, das entspricht 400 Liter Heizöl

● Beitrag zum Umweltschutz ca. 1.100 kg weniger CO2-Ausstoß/Jahr bei Heizöl

Quelle Wasserdampf Menge in Literpro Person 1,0 – 1,5 l pro TagWäsche trocknen 1,0 – 1,5 l pro TagKochen 0,5 – 1,0 l pro TagWannenbad 1,0 l pro BadDuschen 1,5 l pro DuscheWaschmaschine 0,2 – 0,3 l pro WäscheGeschirrspüler 0,2 l/SpülgangZimmerpflanzen 0,5 – 1,0 l/TagAquarium 0,9 – 1,2 l/m2.Tag

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In naher Zukunft wird ohneEinbau einer Komfortlüftungs-anlage kein FörderwürdigesGebäude mehr umsetzbar sein.

Die Firma Lüftung Schmid GmbHaus Rohrendorf bei Krems gilt alsPionier im Bereich der Komfort-lüftung für Ein- und Mehrfamili-enhäuser. Bereits vor 17 Jahrenwurde mit der Umsetzung dieserTechnologie begonnen. Dieselangjährige Erfahrung im Bereichder Komfortlüftung in Verbindungmit dem Know How der Passiv-hauskriterien hat uns zur Num-mer eins in Niederösterreich gemacht. Alleine in den letztenzehn Jahren wurden mehr als1000 Anlagen durch die Fa. Lüf-tung Schmid zur Zufriedenheit

der Kunden umgesetzt. StändigeWeiterentwicklung und Optimie-rung der Systeme garantieren eine optimale Auslegung undFunktionsweise der Anlagen. Eskommen vorwiegend Geräte derFirma Drexel & Weiss zum Ein-satz, deren Produkte in jahrelan-ger Zusammenarbeitimmer die von uns geforderten Qualitäts-standards erfüllt haben.

Passend zu unserenKomfortlüftungsanla-gen und Kompaktgerä-ten haben wir mit derPlanung und Ausfüh-rung von Photovoltai-kanlagen ein neues

und sehr erfolgreiches Geschäftsfeld geschaffen.

Wenn Sie auf Qualität und Serio-sität bei der Umsetzung IhresBauvorhabens Wert legen, führtkein Weg an der Fa. LüftungSchmid vorbei.

Das Lebensmittel Luft im Wohnbereich

Foto

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tung

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mid

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Feinfilter (Klasse F7)Der Feinfilter ist gegen Feinstaub, Blütenstaub undPollen, teilweise sogar gegen Rauch und Keimewirksam. Die Filter müssen mindestens einmal proJahr erneuert werden, um den Druckverlust in derAnlage gering zu halten und um den hygienischenAnforderungen gerecht zu werden. Es können je-doch auch elektrische Filter eingesetzt werden, dienach dem elektrostatischen Prinzip arbeiten und ingleichmäßigen Abständen zu reinigen sind.

Aus hygienischen Gründen sollte die Komfortlüftungwährend des ganzen Jahres in Betrieb sein. Bei kur-zer Abwesenheit kann die Anlage mit der Grundlüf-tung betrieben werden.

Bei längerer Abwesenheit könnte die Anlage ausge-schaltet werden, es sei denn, man will auch bei derRückkehr ein gut gelüftetes Haus vorfinden.

Wird der Feinfilter vor dem Eintritt in das Erdwärme-tauscherrohr vorgesehen, gelangen weder Pollennoch Staub in dieses Rohr.

Erdwärmetauscher (EWT)Für ein Einfamilienhaus wird während des Zuschüt-tens der Baugrube ein etwa 30 bis 40 m langes Poly-propylenrohr (PP) mit 200 mm Durchmesser und 8,6mm Wandstärke, ca. einen Meter von den Kellerwän-den entfernt, rund ums Haus verlegt. Begonnen wirdin einer Tiefe von ca. 1,5 m mit etwa 2% Gefälle.Das Kunststoffrohr wird in gesiebter Erde, die freivon Steinen ist, eingebettet. Knapp nach dem Eintrittin den Keller (Rohrdurchführung nicht vergessen)wird der Kondensatabscheider platziert, damit imSommer, wenn die angesaugte Frischluft gekühltwird, ein etwaiges Kondensat gleich in den Kanalabgeleitet wird.Die Außenluft wird nur durch die Erdvorwärmungvon z. B. –12°C bis –15°C, auf etwa +2°C bis +4°Caufgewärmt.Das Kunststoffrohr hat zwar einen etwas schlechte-ren Wärmeübergang als ein Betonrohr und nimmt einKondensat nicht auf, dafür ist es aber radondicht,glattwandig und entspricht so den strengsten Anfor-derungen an die Hygiene. Betonrohre hingegen wei-sen eine raue Oberfläche auf und können sanden.Auf ein gutes Abdichten der Rohrteile zueinander istjedoch durch gute und perfekt sitzende Dichtungenzu achten!

Gegenstromwärmetauscher

Das Herzstück der Wärmerückgewinnung ist einWärmetauscher, in dem die Frischluft und die Abluftin zwei voneinander getrennten Lamellensystemenim Gegenstrom-Prinzip aneinander vorbeiströmen,sodass weder eine Vermischung noch eine Übertra-gung von Gerüchen, Keimen usw., jedoch ein Wär-meaustausch erfolgen können. Die beiden abwech-selnd für Frischluft und für Abluft nebeneinander lie-genden Strömungsquerschnitte bestehen dabei ausengen Spalten, die durch dünne Bleche getrenntwerden.

Die Bauart des Wärmetauschers entscheidet überden Wirkungsgrad. Dieser sollte über 80% liegen. ImWärmetauscher wird die Zuluft von ca. 4°C auf etwa18°C erwärmt.

Kompaktgerät für das Passivhaus

Kompaktgeräte beinhalten auf kleinerGrundflächedie drei wichtigsten Haustechnikaggregate, die einPassivhaus energetisch zur Gänze versorgen:

Lüftung – Heizung – Warmwasser

Im oberen Block befindet sich der Wärmetauscher,der mit über 90% Wirkungsgrad die Wärme aus derAbluft entzieht und die Frischluft von ca. 4°C auf et-wa 18°C erwärmt. Im unteren Block sind eine Mini-Wärmepumpe und ein 200 Liter Speicher für dasWarmwasser untergebracht.

Im Passivhaus wird mit Hilfe der Abluftwärmepumpedie benötigte Wärme der Abluft entzogen und die Zu-luft auf ca. 40°C erwärmt, sodass über die Komfort-lüftung die benötigte Restwärme in die Wohn- undSchlafräume eingebracht werden kann. Die Miniwär-mepumpe liefert dabei hocheffizient Wärme für dieRaumwärme als auch für die Warmwasserbereitung.

Passivhaustechnik im Niedrigenergiehaus

Ein Sekundärerdwärmetauscher welcher keine hy-gienischen Anforderungen hat und somit mit kosten-günstigsten Rohren realisiert werden kann, liefertder speziell entwickelten Wärmepumpe die erforder-liche Umweltwärme.

Somit kann mit einem Kompaktaggregat auch eineNiedertemperaturheizung mit 1500 bis 3000 W be-

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dient werden. Die Frischluft wird zudem mit 1500 Werwärmt.

Schalldämpfer

Es ist wichtig, dass die Lüftungsanlage keine stören-den Geräusche verursacht. Bei Geräten mit integrier-ten Schalldämpfern sind nur in Sonderfällen zusätz-liche externe Rohrschalldämpfer erforderlich.

Das Strömungsrauschen wird durch geringe Luftge-schwindigkeiten mit Hilfe von großen Rohrdurch-messern, einer aerodynamisch einwandfreien Aus-führung, strömungsgünstige Ventile und durch einefrei hängende Montage der Rohre verhindert.

In Schlaf- und Kinderzimmern muss die Komfortlüf-tung so leise sein, dass sie nicht hörbar ist.

Maximaler Schallpegel:● im Wohnraum kleiner 25dB(A)● in Schlafräumen kleiner 20 dB(A)

Lüftungskanäle

Für die Lüftungskanäle steht ein umfangreiches Pro-gramm an Metallwickelfalzrohren aus verzinktemStahlblech mit 80, 100, 125 und 160 mm Durch-messer und allen erforderlichen Formstücken wie

Bögen, T-Stücken, Reduktionen usw. zur Verfügung.Da Flachkanäle mehr Strömungswiderstand verur-sachen als Rohre und auch teurer sind, bevorzugenLüftungsfachfirmen Rundrohre.

Weitere Vorteile der Metallrohre sind:● Besserer Schallschutz durch größere Masse, das

heißt geringere Geräuschentwicklung● Keine elektrostatische Aufladung● Geringere Verschmutzung und leichter zu reini-

gen● erlegung ohne Abfall● kostengünstiger

Dimensionierung des Volumenstromes

Aufgrund der Anzahl der im Haus lebenden Personenwird der Luftwechsel pro Stunde und der Volumen-strom ermittelt und auf die einzelnen Räume ent-sprechend aufgeteilt. Bei der Dimensionierung derKanäle sollte die Strömungsgeschwindigkeit 2,0Meter pro Sekunde in den Rohren nicht übersteigen.

Beispiel Volumenstrom 140 m3/h:

Zu- und Abluftventile

Die Zu- und Abluftventile werden an der Wandknapp unter der Decke, meist über der jeweiligenZimmertüre montiert. Damit ist ein kurzer Verteilwegim Vorzimmer gegeben. Es werden hauptsächlichWeitwurfdüsen, Tellerventile und Drallauslässe, diemengenregulierbar sein müssen, eingebaut.

Zusatzheizung

Aus Gründen der Beheizbarkeit die Luftmenge in ei-nem großen Passivhaus zu erhöhen wäre ein Fehler.Ein elektrisches Heizpaneel sollte hier diese Aufga-be, über das Kompaktgerät gesteuert, übernehmen.

Wichtige Parameter einer Qualitäts-Komfortlüftung● Stromaufnahme der Ventilatoren: kleiner

0,4Wh/m3 Luftdurchsatz● Elektrisches Wirkverhältnis größer 15● Arbeitszahl der Wärmepumpe größer 3● Schallleistungspegel an den Zu- und Ablufts-

tutzen kleiner 42 dB(A) im Freien● Schalldruckpegel mit Wärmepumpe am

Gehäuse in 1m Abstand kleiner 42 dB(A)● Schalldruckpegel beim reinen Komfortlüf-

tungsgerät am Gehäuse kleiner 35 dB(A)● Interne Dichtheit, Luftverluste kleiner 3%

Unser Tipp!Eine Komfortlüftung bedarf einer exakten

Planung, um alle Effekte zu erzielen. Lassen Siesich Ihre Komfortlüftung nur von einem ausge-wiesenen Fachmann planen und installieren.

Raum Frischluft Abluft Küche --- 60 m3/h Badezimmer --- 40 m3/h 2 WC à 20 m3/h --- 40 m3/h Wohn-/Esszimmer 65 m3/h --- Schlafzimmer 35 m3/h --- 2 Kinderzimmer 40 m3/h --- Summe 140 m3/h 140 m3/h

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Neben dem Kompaktaggregat für Niedrigenergie-häuser und der Wärmepumpe sind Kaminöfen oderKachelöfen als Ganzhausheizung eine beliebte Lö-sung. Die Komfortlüftung startet bei Bedarf die Hei-zung vollautomatisch.

Solarenergie

Da die Wärmepumpe im Sommer mit höchster Effi-zienz arbeitet, ist es am sinnvollsten, das Warmwas-ser mit dieser zu erzeugen. Den Strom dafür kanndie am Dach oder in der Fassade integrierte Photo-voltaikanlage liefern. In Verbindung mit einer bioge-nen Heizanlage ist die thermische Solaranlage je-doch nach wie vor die zweckmäßigere Investition.

Klimageräte

Während die Klimatisierung von Gebäuden in Nord-amerika schon seit Jahrzehnten gang und gäbe ist,kommt sie in Zentraleuropa erst seit einigen Jahrenin Mode. Vor allem im privaten Wohnbereich setztsie sich nur langsam durch.

Dabei haben Klimaanlagen nicht nur den Zweck,Räume zu kühlen. Sie dienen auch der Filterung derins Rauminnere gelangenden Luft von Staub undPollen und können auch als Zusatzheizung einge-setzt werden. Vor allem aber dienen Klimageräte derLuftentfeuchtung.

Schwüle

Für die Behaglichkeit spielt die Luftfeuchtigkeit einewichtige Rolle, da ein Teil der Wärme- und Feuchtig-keitsabgabe über die Haut erfolgt. Bei zu hoher Luft-feuchtigkeit funktioniert die Verdunstung nicht odernur sehr schlecht. Ist zusätzlich die Lufttemperaturauch noch sehr hoch, wird bereits eine geringe rela-tive Luftfeuchtigkeit als schwül empfunden (Tropen-klima).

Bei +20°C wird die Luft mit ca. 80% relativer Luft-feuchtigkeit als schwül empfunden, bei +30°C ge-nügt jedoch bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von44% für das gleiche Empfinden. Der Grund liegt da-rin, dass der Mensch eine Feuchtigkeit von etwa13,5 g/m3 Luft unabhängig von der Lufttemperaturals schwül empfindet. Da eine warme Luft mehrFeuchtigkeit aufnehmen kann, sinkt daher die relati-ve Luftfeuchtigkeit (%).

Behagliche Luftfeuchtigkeit

Der behagliche Bereich befindet sich bei einer Raum-lufttemperatur von 18 bis 23°C und zwischen 40 und60% relativer Luftfeuchtigkeit. Ist die Lufttemperaturkühler oder die relative Luftfeuchtigkeit geringer,empfindet man dies als unangenehm trocken.

Im umgekehrten Fall, wenn die Lufttemperaturund/oder die relative Luftfeuchtigkeit höher sind,wird das Klima unerträglich feucht. Wird die Luft er-wärmt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, die Luftwird trockener empfunden.

Fixe Klimaanlagen

Bei den fix installierten Klimaanlagen unterscheidetman zwischen ● Klimageräten in Splitbauweise mit Raumgerät,

das an der Decke oder der Wand montiert wirdsowie einem Außenkondensator an der Außen-wand. Der Betrieb im Rauminneren ist bei mo-dernen Geräten leise.

● Kompaktklimageräten, die an der Außenwandoder im Fenster eingebaut werden. Alle Bauteilesind in einem Gerät untergebracht.

Klimageräte sollten so angeordnet werden, dass sienicht in der Nähe von Sitzgruppen montiert sind undder Luftstrom nicht behindert wird. Außengerätesollten nicht dort montiert werden, wo sie direkterSonnenbestrahlung oder starker Staubentwicklungausgesetzt sind.

Standgeräte

Mobile Klimageräte haben den Vorteil, günstiger zusein als fixe Anlagen und relativ rasch eingesetztwerden zu können.

Wirtschaftlich sind sie allerdings nur bei kleinenRäumen. Sollen große Räume oder ganze Wohnun-gen bzw. Wohnhäuser klimatisiert werden, empfiehltsich die Installation einer Fixanlage.

Unser Tipp!Erkundigen Sie sich bei einem nachträglichen

Einbau in ein bestehendes Haus vor der Anord-nung des Außengeräts, ob es keine Einwändeseitens der Baubehörden gibt (Denkmalschutz!)

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Die Leitungssysteme eines Hauses müssen gutgeplant sein. Eine Menge Dinge sind dabei zubeachten, von den Zuleitungen und den Ablei-tungen über die räumliche Gestaltung von Bade-zimmern bis zur Wasseraufbereitung und denNutzungsmöglichkeiten für Regen- und Grau-wasser in Haus und Garten.

Vieles im Sanitärbereich kann zwar vom Heimwer-ker selbst erledigt werden, manches sollte man aberdem Profi überlassen. So etwa bei der Planung desBadezimmers, die durch geschulte Berater erfolgensollte Es gibt derzeit ein riesiges Angebot an elegan-ter, farbenfroher Keramik, sowie eine große Auswahlan einfachen, praktischen Badezimmermöbeln, diedas Badezimmer zur „Oase Bad“ machen.

Das kleine Bad

Ganz egal wie klein und verwinkelt der Raum fürdas Badezimmer auch erscheinen mag, mit einergeschickten Planung und einem raffinierten Designwird auch aus der kleinsten Badezelle ein heller,freundlicher Erlebnisraum mit dem Komfort und demAmbiente, wie Sie es sich schon immer gewünschthaben.

Architektonisch gesehen gehören kleine Bäder zuden größten Herausforderungen. Jeder Winkel willbis ins kleinste Detail genutzt sein. Helle Farben, ei-ne gut gesetzte Beleuchtung und eine mit derRaumgröße harmonierende Bad-Serie sind Basis füreine erfolgreiche Planung. Ab 4 m2 kann mit einerEckrunddusche, einem Waschtisch und einemwandhängenden Tiefspül-WC ein klar gegliedertes,wohnliches Badezimmer eingerichtet werden.

Das Bad unter dem Dach

Die schwierigste Badezimmerlösung betrifft dasDachgeschoß, weil es geschickt unter Dachschrä-gen platziert werden muss. Zuerst muss die Tragfä-higkeit der Decke geprüft werden, denn diese lässtin Altbauten meist zu wünschen übrig. So müssenoft zusätzliche Balken eingezogen, oder eine De-ckenverstärkung mit dem Holz-Beton-Verbundsys-tem hergestellt werden, denn eine Badewanne undein WC benötigen einen stabilen Untergrund. Auchdie Wände verlangen nach einer Sonderbehandlungmit feuchtigkeitsbeständigen Platten. Vor dem Flie-

sen muss der gesamte Boden mit PVC-Bahnen ab-gedichtet werden.

Bei der Dachschräge unter 45° mit einem kleinenDachflächenfenster ist zu beachten, dass die Knie-stockwand 1,5 m hoch sein muss und die Türe ander einzigen raumhohen Wand angeordnet werdenkann.

Kinder-Bad

Aus der Sicht von Kindern wirkt die Welt der Er-wachsenen manchmal schwierig und unbequem.Damit sich die Kleinen wohlfühlen, braucht man ab-wechslungsreiche Ideen für kindgerechte Produkte.So gibt es das Badezimmer speziell für Kinder. Eslässt sich ganz leicht reinigen und garantiert dauer-hafte Funktionssicherheit sowie leichte Montageund Wartung.

Da Wasser für Kinder ein besonderer Anziehungs-punkt zum Spielen, Planschen und Spritzen ist, wer-den sie sich sicherlich über den ersten keramischenWaschtisch für Kinder freuen. Die Vorteile auf einenBlick: kindgerechtes Design in innovativer Wellen-form, leichte Erreichbarkeit der Armaturen durch ge-ringe Ausladung, auf Wunsch kombinierbar mitHalbsäule zum Schutz vor Verletzungen.

Barrierefreies Bad

Dass Menschen erfreulicherweise immer älter wer-den, bedeutet, dass die häusliche Umgebung ent-sprechend funktionell gestaltet werden muss. Vor al-lem im Bad möchte man seine Unabhängigkeit be-wahren. So gibt es Waschtische, die durch ihre Er-gonomie speziell den Anforderungen von älterenoder in Ihren Bewegungen eingeschränkten Men-schen angepasst sind.

Beckeneinbuchtungen erlauben eine problemloseErreichbarkeit der Armatur und Nutzung des gesam-ten Waschtisches.

Besonders wichtig ist die Unterfahrbarkeit derWaschtische mit einem Rollstuhl. Ebenso zweckopti-miert ist das neue Flachspül-WC, das als Wand- undStandversion verfügbar ist. Die erhöhte Sitzpositionfeste oder klappbare Haltegriff gestatten gegenübereinem konventionellen WC ein leichteres Hinsetzenund Aufstehen.

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Sanitärinstallation

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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TrinkwasserÖsterreich hat im Vergleich zu anderen Länderngenug Wasser, wir nutzen nur etwa 2% der jähr-lichen Niederschlagsmenge. Dennoch gibt esauch in Österreich Regionen, in denen das Trink-wasser aufgrund von Verunreinigungen desGrundwassers Probleme macht.

Ist kein öffentliches Leitungsnetz vorhanden, so hatder Bauherr einen Privatbrunnen zu schlagen undden Nachweis einer ausreichenden Versorgung miteinwandfreiem Trinkwasser dem Antrag zur Baube-willigung beizufügen. Dabei werden an den Nach-weis folgende Anforderungen gestellt:● Wasserbefund darf nicht älter sein als drei Mo-

nate● Physikalische, chemische, toxikologische und

bakteriologische Untersuchung● Alle fünf Jahre ein neuer Wasserbefund

Trinkwasserinstallation

Kalt- und Warmwasserleitungen können in denmeisten Fällen nach Belieben verlegt werden, da sieunter Druck arbeiten. Aus hygienischen und Frost-schutzgründen ist es jedoch wichtig am tiefstenPunkt eine Möglichkeit zur Entleerung vorzusehen.

Trinkwasserinstallationsleitungen aus Kunststoffkönnen einfach, rasch und kostengünstig verlegtwerden. Weitere Vorteile der Kunststoffrohre sind,dass sie endlos verlegt werden, geräuscharm, korro-sionsfrei, resistent gegen Verrottung sowie frei vonKalkablagerungen und Lochfraß sind. Nur bei einemDurchlauferhitzer ist ein Verbindungsrohr aus Metallvon etwa einem Meter erforderlich.

Wasserhärten in Österreich

Kalkbelastung

Der Großteil unseres Trinkwassers kommt aus denBergen der Alpen. Dieses Wasser enthält verschie-den hohe Kalkanteile, die in Härtebereiche eingeteiltund in Härtegraden (° dH) gemessen werden.

Härtebereich:

Beispiel:Bei einem Wasserverbrauch von 300 m3/Jahr und20° Härte werden mehr als 100 kg Kalk in die Haus-wasserinstallation eingebracht.

Achtung bei der Erdung

Aufgrund der starken Zunahme an Kunststoff-rohren im Installationsbereich dürfen Wasserlei-

tungsrohre nicht mehr für die Erdung elektri-scher Anlagen herangezogen werden.

1 ( 0– 7° dH) weiches Wasser2 ( 7–14° dH) mittelhartes Wasser3 (14–21° dH) hartes Wasser4 ( ab 21° dH) sehr hartes Wasser

1° dH = 1,78 g Kalk/100 l Wasser

Anforderungen an das TrinkwasserFarbe: klar und farblosGeruch: geruchlosGeschmack: neutral, aber belebendElektr. Leitfähigkeit: 300–800 mS/cmpH-Wert: 6,5–8,5 reines Wasser 7-7,5Wasserhärte: 3–30° dH EnthärtungBlei: < 0,05 mg/l RohrtauschEisen: < 0,1 mg/l AblagerungenKupfer: < 0,1 mg/l KorrosionMangan: < 0,05 mg/l AblagerungenNatrium: < 50 mg/l mehr ist Kalium: < 10 mg/l bedenklichAmmonium: < 0,1 mg/l Abwasser/JaucheChloride: > 30 mg/l Herkunft?Nitrat: < 25 mg/l Blausucht bei BabyNitrit: > 0,01 mg/l Herkunft?Kohlenstoff: < 2 mg/l organische StoffePhosphor: < 0,03 mg/l FäkalienSulfat: 50 mg/l DarmstörungenKohlenwasserstoffe: < 0,030 mg/lPestizide: < 0,1 mg/l Radioaktivität: 0,001–1,0 pCi/lFäkalkeime: keine

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Page 286: Unser Haus 2011

Kalkbekämpfung

In den letzten Jahren hat sich die physikalische Be-handlung des Trinkwassers durchgesetzt, die ohneChemie neue Kalksteinbildung verhindert und vor-handene Krusten abbaut. Mit Hilfe von Kompaktge-räten mit integrierter, elektronischer Steuerung undKartusche/Refillsystem wird eine mit hoher Fre-quenz wechselnde Spannung auf eine spezielle, bi-polare Elektrode gelegt. Dadurch wird der Kalk jenach elektrischer Ladung durch rasches Anziehenund Absprengen in seiner Struktur zerstört. Es ent-stehen besonders kleine „Nanokristalle“, die den imWasser gelösten Kalk stabilisieren. So kann er sichnicht in Rohren, Leitungen, Installationen und Boilernablagern.

Für den Menschen wertvolle Mineralien, Kalziumund Magnesium bleiben so chemisch unverändertim Trinkwasser schwebend enthalten.

Kampf dem Rost

Neben Kalk ist der Rost der Hauptfeind unserer Lei-tungssysteme. Rost ist leicht zu erkennen, wennsich bei (auch verzinkten) Stahlrohren das Wassernach einer längeren Entnahmepause rotbraun ver-färbt. Korrosion erkennt man auch an verstopften,mit Rostpartikeln gefüllten Perlatoren (Sieben) beiWasserhähnen oder Brausen.

Grundsätzlich kommt einwandfreies Trinkwasser ausder Leitung. Aber ständig sind Reparaturen undNeuanschlüsse im Leitungssystem notwendig.

Dadurch können Sand und andere Stoffe ins Was-sernetz gelangen. Außerdem lösen Druckschwan-kungen und Erschütterungen Schmutz- und Rost-partikel, die sich in Jahrzehnten im Ortsnetz festge-setzt haben. Für Ihre Installation und Ihre Geräte be-deutet das höchste Gefahr. Daher ist ein Filter ein„MUSS“ in jeder Hausinstallation.

Wenn nun festgestellt wird, dass sich der Rost inden eigenen Leitungen im Haus bildet, müssen dieRohre ausgetauscht werden. Will man das Problemauf Dauer lösen, kann man auf Trinkwasserleitungs-systeme aus Kunststoff zurückgreifen.

Trinkwasserhygiene

Große gesundheitliche Probleme können Legionellenim Trinkwasser verursachen. Dabei handelt es sichum 0,2 bis 0,7 mm große und daher lungengängigeBakterien, deren Bildung begünstigt wird durchKalkablagerungen und Rost in Verbindung mit gerin-gen Wassertemperaturen zwischen 30 und 45°C so-wie weit verzweigten Rohrleitungssystemen mit feh-lender oder mangelhafter Zirkulation.

Wenn die Bakterien mit dem Duschnebel eingeatmetwerden, kann es zur Legionellose, der Legionärs-Krankheit kommen. Bei dieser Krankheit handelt essich um eine schwere Lungenentzündung, die ohneBehandlung tödlich verlaufen kann.

Bei Wassertemperaturen über 60°C werden die Le-gionellen abgetötet. Daher sollte das Brauchwasserimmer auf diese Temperatur erhitzt werden.

Sicherheitsarmaturen

Zur Absicherung der gesamten Trinkwasseranlagegehören nach dem ● Wasserzähler ● die Hauptabsperrarmatur, ● ein Rückflussverhinderungsventil, ● ein Feinfilter, ● ein Druckbegrenzungsventil und ● ein elektronischer Wasserstopp.

RückflussverhinderungsventilEin Rohrtrenner nach dem Wasserzähler schützt dieHauptversorgungsleitung vor Rücksaugen oderRückfließen von Nichttrinkwasser aus dem Hausan-schluss in das Versorgungsnetz.

FeinfilterDamit auch kleinste Schmutzpartikel aus dem Ver-sorgungsnetz nicht in die Hauswasserleitung unddamit in Haushaltsgeräte, Perlatoren, Brauseköpfeund Armaturen gelangen können, wird beim Eintrittder Trinkwasserleitung ins Haus ein Feinfilter mon-tiert.

DruckmindererNach dem Feinfilter sollte auch ein Druckminderermontiert werden, damit die Hauswasseranlage vorzu hohem Versorgungsdruck geschützt wird. Da-durch werden Druckschäden an Haushaltsgerätenvermieden und der Wasserverbrauch etwas gesenkt.

16Sanitärinstallation

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Page 287: Unser Haus 2011

Ein gutes Hausabflusssystem sollte insbesonde-re schalldämmende Eigenschaften aufweisenund so in dem zentralen Bereich der Gebäude-technik Qualität, Ruhe und Wohnkomfort garan-tieren. Das Abwasser sollte ohne zusätzlichePumpen sicher und ohne Verstopfungsgefahrvon selbst abfließen.

Ferner sollte es aber auch:● bei niedrigen Temperaturen (bis -10°C) sicher

verlegt werden können● ein komplettes Rohr-, Formteil- und Zubehörpro●

gramm umfassen● mit Steckmuffe und eingelegtem angeformten

Lippendichtring schnell und sicher verlegt wer-den können

● qualitativ hochwertig sein● umweltfreundlich d. h. recyclingfähig sein● eine ansprechende Optik im Sichtbereich auf-

weisen

Abflussrohrprogramm

Für Einzelanschlüsse sind gemäß EN 12056 folgen-de Mindestnennweiten vorgeschrieben:

Schallschutz

Die Rohrwand der Abwasserleitung wird durch Strö-mungsvorgänge zu Schwingungen angeregt, diesewerden als Luftschall bzw. über die Rohrbefestigungals Körperschall an die Installationswand übertragenund von dort als Schall weitergegeben.

Da bei Abwassersystemen somit dem Luftschall unddem Körperschall eine erhebliche Bedeutung alsLärmquelle zukommt, müssen bei einem guten,

schalldämmenden Hausabflusssystem beide Kom-ponenten berücksichtigt werden.

Luftschall

Dieser wird durch den Einsatz von speziellen Werk-stoffen, wie z.B. von Schall schluckenden Füllstof-fen, und durch ein erhöhtes Gewicht des Rohrsys-tems verringert.

Körperschall

Da die Befestigungstechnik die Verbindung zur In-stallationswand herstellt, kommt dieser eine beson-dere Bedeutung zu. Bei guten Hausabflusssystemenwird durch den Einsatz einer speziellen Schellenbe-festigung, bestehend aus Stütz- und Fixierschellemit Schalldämmeinlagen, die Körperschallübertra-gung an die Installationswand minimiert.

Die Schallübertragung eines Rohres hängt abernicht allein von dessen Masse, sondern auch vonder inneren Dämpfung des Rohrmaterials ab.

Dicke Rohre gewährleisten deshalb nicht notwendi-gerweise höheren Schallschutz. Zudem besteht dieGefahr, dass dämpfende Gummieinlagen bei zu ho-hem Rohrgewicht verpresst werden und somit dieschalldämmende Wirkung beeinträchtigen.

Optimalen Schallschutz kann deshalb nur ein ge-wichtsmäßig ausgewogenes System in Verbindungmit einer optimierten Befestigungstechnik liefern.

Erfolgt die Installation an schweren Wänden, ergibtsich eine nochmalige Reduktion der Schallpegel.Körperschallbrücken, z.B. durch unsachgemäße Ver-legung, vermindern immer die schalldämmende Wir-kung eines Schallschutzsystems und sind deshalbunbedingt zu vermeiden.

Eignung und Einsatz

Gute Hausabflusssysteme werden in Gebäuden un-ter folgenden Bedingungen eingesetzt:● In allen Objektarten, vom Einfamilienhaus bis

zum Großobjekt.● Im Neubau und in der Sanierung von Altbauten● Rohre, Formstücke und Dichtelemente sind bis

95 °C (kurzzeitig) einsetzbar

Entwässerungsgegenstand NWHandwaschbecken, Waschtisch 40 bzw. 50Spülbecken einschließlich Geschirrspüler 50Waschmaschine bis 6 kg Trockenwäsche 50Brause, Badewanne mit Direktanschluss 50Waschmaschine bis 12 kg Trockenwäsche 70Bodenablauf DN 70 70Bodenablauf DN 100 100WC-Abfluss 90 bzw. 100

16 Sanitärinstallation

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Hausabfluss

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Page 288: Unser Haus 2011

● Sie sind geeignet zur Ableitung chemisch aggressiver Abwässer mit einem pH-Wert von 2 bis 12

● Die Rohrverbindungen sind bis zu einem innerenWasserüberdruck von 0,5 bar, das sind 5 m Was-sersäule, dicht.

Rohre und Formstücke dürfen nicht verwendet wer-den für Leitungen, die:● einer Dauerbelastung von mehr als 60 °C unter-

liegen● benzin- oder benzolhaltige Abwässer führen● im Erdreich oder im Freien verlegt werden

PVC-Kanalrohre

PVC-Hartkanalrohre werden nach ÖNORM B 5184geprüft und sind in den Nennweiten 100, 125, 150und 200 für den Hauskanal und in den Nennweiten250, 300, 400, 500 und 600 als Straßenkanal liefer-bar.

Außerdem gibt es ein umfangreiches Programm anFormstücken in allen Dimensionen. Die Rohre sindchemisch beständig, umweltverträglich, leicht, ein-fach und rasch zu verlegen, abriebfest, langlebig,stabil und doch flexibel.

Nach dem Verlegen werden die Rohre mit steinfrei-em Material (z. B. Sand) komplett eingebettet. Erst

nach dieser Schutzlage darf die Künette mit Aushub-oder Gredermaterial zugeschüttet und verdichtetwerden.

Nach Umlenkung der senkrechten Abflussrohre imHaus bzw. nach der Einmündung der Abflussrohreaus dem Kellerbereich (z.B. Waschküche) in dasHauptkanalrohr und bevor das Hauptkanalrohr dasHaus verlässt, ist je ein Putzschacht vorzusehen.Damit kann eine etwaige Verstopfung des Hauptka-nalrohres leichter behoben werden.

Wasserlose Sanitärtechnik:

Eine ökologische Alternative ohne herkömmlichenHausabfluss für Klosette stellen die Kompost-Toilet-ten dar.

Grauwasseranlagen, die hochwertiges Betriebs-wasser erzeugen, gewinnen neben Regenwas-sernutzungsanlagen zunehmend an Bedeutung.Grauwasser ist ein Teil des häuslichen Schmutz-wassers, das frei von Fäkalien und hochbelaste-tem Küchenabwasser ist. Es ist der Abfluss vonBade- und Duschwanne, ggf. unter Einbezug vonWaschtisch und Waschmaschine. In einemHaushalt entstehen in diesem Bereich täglich ca.55 Liter Grauwasser pro Person.

Das anfallende Grauwasser wird zu Betriebswasseraufbereitet. Betriebswasser ist ein hygienisch unbe-denkliches Wasser, das im Haushalt und Gewerbedem Betrieb von wasserverbrauchenden Einrichtun-gen dient, die nicht zwingend ein Wasser mit Trink-wasserqualität benötigen.

● Das Grauwasser wird täglich in nahezu gleicherMenge und im Vergleich zur Regenwassernut-zung witterungsunabhängig - direkt in jedemHaushalt erzeugt.

● Es ist gering verschmutzt, d.h. weitgehend freivon Fäkalien, Fett- und Feststoffen und nur ge-ring bakteriell belastet.

● Es hat einen nutzbaren Wärmegehalt.● Eine Grauwasseranlage kann mit Regenwasser

kombiniert werden.

Verwendungsmöglichkeiten

Aufbereitetes Grauwasser kann als Betriebswasserin folgenden Bereichen eingesetzt werden:● Toilettenspülung ● Bewässerung ● Reinigungszwecke

16Sanitärinstallation

www.unserhaus.at 283

Unsere Buchtipps!Kompost-Toiletten

ISBN 978-3-936896-16-9

Grauwassernutzung - Wasserrecycling

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Page 289: Unser Haus 2011

Aufbau einer Grauwasseranlage

Grauwasseranlagen benötigen jeweils ein separatesLeitungsnetz zur Erfassung des Grauwassers sowiezur Verteilung des Betriebswassers. Je nach Systemdurchläuft das Grauwasser zunächst einen Grobfilterund wird dann biologisch behandelt und anschlie-ßend mit Hilfe von UV-Licht entkeimt. Neuere Syste-me arbeiten mit einer Membranfiltration, die als Bar-riere für Schmutzpartikel und Keime dient. Durchspezielle Belüftungsverfahren weist die Filtermem-bran eine hohe Standzeit aus.

Das anschließende Betriebswasser hat eine hoheWasserqualität, dabei werden die Anforderungen derEU-Richtlinie für Badegewässer problemlos einge-halten. Weitere Informationen bietet die deutscheFachvereinigung Betriebs- und Regenwassernut-zung unter www.fbr.de.

Einsparpotenzial

Der besondere Vorteil des Grauwasser-Recyclingsist, dass der Grauwasseranfall im durchschnittlichenHaushalt dauerhaft dem Betriebswasserbedarf ent-spricht.

Die Zweifachnutzung reduziert den häuslichen Trink-wasserverbrauch und den Abwasseranfall um ca. 30Prozent. Sofern überschüssiges Betriebswasser di-

rekt vor Ort versi-ckert, reduziert sichder restliche Ab-wasseranfall auf ca.40 Liter Küchen-und Fäkalabwasserpro Person und Tag.

Grauwasser-Recycling schont die Grundwasserres-sourcen, verringert den Chemikalien- und Energie-einsatz bei der Gewinnung und Bereitstellung vonTrinkwasser und entlastet nachhaltig Klärwerke undGewässer.

Regenwassernutzung

Obwohl Wasser in einem kontinuierlichen Kreislauffließt, ohne dass etwas davon verloren geht, habeneinzelne Regionen, allen voran Ballungsgebiete, gro-ße Versorgungsprobleme mit gutem Trinkwasser. Esist daher sinnvoll, das Regenwasser zu nutzen. Inzahlreichen Gebieten kann eine Regenwassernut-zung aber auch wirtschaftlich interessant sein, weilsie den Verbrauch von ca. 140 Litern pro Person undTag um bis zu 50% reduziert.

Das meiste Wasser geht für die WC-Spülung, dasWaschen der Wäsche, die Reinigung und die Garten-bewässerung auf. Bis zu 70 Liter pro Person undTag, das sind rund 30 m3 pro Jahr, können gespartwerden, wenn das Regenwasser aufgefangen undnicht ungenützt vom Dach abgeleitet wird.

Dimensionierung des Speichers

1) Regenertrag in m3/Jahr

Dachprojektionsfläche: Grundfläche in m2, die vonden Dachflächen überspannt wird

Jahresniederschlag: Örtliche Niederschlagsmengein m/m2

Abflussbeiwert: Anteil der Niederschläge, die vomDach in den Speicher gelangen in %

AbflussbeiwerteSteildach hart gedeckt: 0,8Flachdach mit Dachbahnen 0,7Flachdach mit Kiesdeckung 0,6Flachdach unter Grün 0,2

Unser Tipp!Kombinieren Sie die Grauwasseranlage mit

einer Regenwassernutzungsanlage.

6,25% x Dachprojektionsfläche (in m2) x Jahresniederschlag (in m) x Abflussbeiwert

16 Sanitärinstallation

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Page 290: Unser Haus 2011

16Sanitärinstallation

REGENWASSER-NUTZUNGSparen Sie bis zu 50 % Trinkwasser

799,-

www.behaeltercenter.at

Regenwasser

Die Regenwassernutzung ist ein ökologisches und wirtschaftliches Instrument der vorausschauenden Um-weltvorsorge. Sie ist sinnvoll bei größerem Wasserbedarf, der nicht Trinkwasserqualität haben muss (z. B.WC-Spülung), und wenn das weiche Wasser für die Bewässerung von Pflanzen und für das Waschen in derWaschmaschine genutzt werden kann.

Dabei ist auf folgende Punkte besonders zu achten:

● Auftriebssicherung beim Erdspeicher bei Grund-und Hochwasser

● Einwandfreies Filtern des Regenwassers● Max. 80%ige Nutzung der Regenspende● Anschluss aller geeigneten Dachflächen● Anschluss verfügbarer Nachbardächer, wenn die

Einsparungen den Ertrag übersteigen● Beruhigter Zulauf, Rückstauwächter, Überlaufsi-

phon● Schwimmende Entnahmeleitung● Mauerdurchführung und Schutzrohr im Garten● Verrohrung im Gebäude aus Kunststoff oder

Edelstahl und Kennzeichnung● Saug- bzw. Druckleitung

● Hauswasserwerk oder Unterwasserpumpe● Trinkwassernachspeisung entweder über:● Einen freien Zulauf in den Speicher● Eine Systemsteuerung mit integrierter Pumpe

und Trinkwassernachspeisung● Schutz gegen Lichteintritt in den Regenwasser-

speicher● Schutz des Regenwasserspeichers vor Kanal-

gasen● Schutz des Speicherüberlaufes gegen Ungezie-

fer und Rückfluss aus der Kanalisation● Regelmäßige Inspektion und Wartung der Re-

genwassernutzungsanlage

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Page 291: Unser Haus 2011

16 Sanitärinstallation

286 www.unserhaus.at

BeispielDachprojektionsfläche 180 m2

Jahresniederschlag 0,5 m/m2

Abflussbeiwert 0,8

6,25% x 180 x 0,5 x 0,80 = 4,5 m3

2) Einsparung in 21 Tagen in m3

Berechnung der Einsparung in 21 Tagen:

Beispiel Haushalt mit 4 Personen

4 x 70 x 21/1.000 = 5,88 m3

Für die Bemessung des Speichers ist der kleinereWert maßgebend.

Qualität des Regenwassers

Wenn eine Regenwassernutzungsanlage nach demStand der Technik errichtet und gewartet wird, istdas Regenwasser für die genannten Nutzungszwe-cke ohne Einschränkungen einsetzbar.

Gemäß den Anlagenherstellern sollten nicht ange-schlossen werden:● Hof-, Balkon- Garagen- oder Kellerabläufe● Dachflächen mit verwittertem Asbest● Bitumendächer bei einer Waschmaschine, da

sich das Wasser leicht verfärben kann● Grasdächer wegen des geringen Ertrags und des

erdigen Geruchs

Linkempfehlungen: http://www.oekohaus.net

Normen: ÖNORM B 2572 - Grundsätze der Regen-wassernutzung

Personenzahl x 70 Liter x 21 Tage / 1.000

Unsere Buchtipps!Regenwasser für Garten und Haus

ISBN 978-3-936896-42-8

SteigleitungenJe nach der architek tonischen Lösung liegen dieNassräume entweder geordnet übereinander oderim gesamten Haus verteilt.

In unserem Entwurf eines Mehr-Generationen hausesim Kapitel 2 Planung haben wir empfohlen, dieseLeitungen in einem zentralen Installationsschacht zuverlegen.

Folgende Steigleitungen werden in einem Installationsschacht verlegt (Beispiel):● Zentrale Staubsaugeranlage 1 x 50 mm● Abwasserleitung 1 x 100 mm● Kontrollierte Wohnraumlüftung 2 x 160 mm● Schmutzwäscheabwurfrohr 1 x 250 mm● Trinkwasser pro Geschoss 2 x 25 mm● Warmwasser pro Geschoss 2 x 25 mm● Heizwasser Vor- und Rücklauf 2 x 25 mm● Solar Vor- und Rücklauf 2 x 25 mm● Kanal für die Elektroinstallation (Starkstrom)● Kanal für die Telekommunikation

Foto: Spachinger

Unsere Buchtipps!Atlas Gebäudetechnik

ISBN 978-3-481-02307-2

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Page 292: Unser Haus 2011

17Elektro-Installation und Beleuchtung

www.unserhaus.at 287

Raum ist nicht gleich Raum. Jeder Wohnraumerfüllt eine andere Funktion. Dementsprechendunterschiedlich sind auch die Ansprüche an einezeitgemäße Beleuchtung und die Möglichkeiten,die die Lichtplanung dafür bietet.

Licht gliedert den Raum

Lichtplanung beginnt immer mit der Frage: Wie vielLicht wird zu welchem Zweck an welchem Platz ge-braucht? Erst wenn diese Fragen beantwortet sind,werden je nach Beleuchtungsaufgabe geeigneteLampen und Leuchten ausgewählt. In den einzelnenRaumzonen wird das Licht zur Grund- oder Akzent-beleuchtung eingesetzt, es dient der Orientierungund betont schöne Details der Architektur. Beleuch-tung gliedert den Raum und lenkt den Blick des Be-trachters.

Grundvoraussetzung für gute Sehleistung ist immereine gute Beleuchtungsqualität mit möglichst wenigBlendung. Gutes Licht hängt also nicht allein vomDesign der gewählten Leuchte ab, sondern ebensovon ihrer Platzierung im Raum, von der geeignetenLampe und der gewünschten Lichtmenge.

Beleuchtung hat drei Funktionen

Eine gut komponierte Beleuchtung berücksichtigtunterschiedliche Raumzonen und erfüllt drei Aufga-ben: ● Die Grundbeleuchtung, auch Allgemeinbeleuch-

tung oder – in Innenräumen – Raumlicht genannt, dient der Orientierung;

● das Zonenlicht (auch Platzbeleuchtung) erhellteinzelne Bereiche;

● das Stimmungslicht setzt Highlights und Akzente.

Grundbeleuchtung für die Orientierung

Die Grundbeleuchtung dient der Orientierung. Im Au-ßenbereich weist sie den Weg zum Haus, im Hauserhellt sie Treppen und Flure und gibt Licht für denganzen Raum. Dabei geben die Leuchten ihr Lichtentweder nach oben zur Decke ab oder verteilen esgleichmäßig nach allen Seiten. Ist das Raumlicht

dimmbar, kann es ganz nach Bedarf geregelt wer-den – vom behaglichen Lichtschein bis zum hellen„Putzlicht“.

Ein gedimmtes Raumlicht dient auch dazu, starkeHelligkeitsunterschiede auszugleichen. Das schütztdie Augen vor Ermüdung, z.B. beim Fernsehen oderbeim Lesen, und sorgt für eine behagliche Atmo-sphäre.

Zonenlicht für einzelne Bereiche

Zonenlicht (auch Platzbeleuchtung genannt) bringtLicht dorthin, wo es für spezielle Sehaufgaben ge-braucht wird. Es hat eine auf Tätigkeiten konzen-trierte Funktion, z.B. Licht für den Esstisch, für denArbeitsplatz, in der Küche oder für die Leseecke.

Diese Platzbeleuchtung wird mit gerichtetem, akzentuierendem Licht umgesetzt – zum Beispieldurch Spots, die ihr Licht nach unten oder an dieWand richten, oder am Esstisch durch eine klassi-sche Pendelleuchte.

Stimmungslicht für mehr Atmosphäre

Wie der Name schon vermuten lässt: Stimmungs-licht ist das Zaubermittel für eine wohnliche Atmo-sphäre. Hier spielt das künstliche Licht am Abendseine Vorteile aus: Es inszeniert den Raum, tauchtganze Wände in sanfte Farben, rückt Bilder ins rech-te Licht. Stimmungslicht glimmt auch als Einbau-strahler aus dem Boden oder leuchtet sanft ausTischleuchten auf der Kommode.

Quelle und nähere Infos mit Beleuchtungsbeispielen,Planungshilfen und Tipps: www.licht.de

Lichtplanung

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 293: Unser Haus 2011

Optimale Lichtplanung

Die positive Wirkung von Licht auf das menschlicheGemüt ist weitgehend bekannt. Jeder kennt dasWohlgefühl, wenn nach grauen Wintertagen endlichwieder die Sonne scheint. Heute wird Licht gezieltund mit Erfolg auch zur Bekämpfung der „Winterde-pression“ eingesetzt. Es liegt daher auf der Hand,dass Licht in den eigenen vier Wänden eine wichtigeRolle spielt.

Eine optimale Lichtplanung trägt wesentlich zur be-haglichen Atmosphäre bei, erhellt Arbeitsbereiche,lässt aber auch Raum für individuelle „Lichtgestal-tung“.

Wohnräume sollten grundsätzlich so angeordnet wer-den, dass man weitestgehend Tageslicht nutzen kann.

Als besonders angenehm wird übrigens warmwei-ßes Licht empfunden, wie es von Glühlampen, Nie-dervolt-Halogen Glühlampen, Halogen-Glühlampen230 Volt, Energiesparlampen und Kompaktleucht-stofflampen ausgestrahlt wird.

Richtlinien für optimale Lichtplanung

Eingangs- und Treppenbereiche:● Hauseingang sollte blendfrei beleuchtet werden.● Bei Treppen Lichtquelle am obersten Treppenab-

satz vorsehen● Leuchten mit größerer Ausdehnung oder Licht

streuender Abdeckung verhindern längere Schat-ten.

Küche und Hausarbeitsraum:● Grundbeleuchtung – am besten allgemeine Be-

leuchtung an der Decke● Zusätzliche Lichtquellen bei einzelnen Arbeitsflä-

chen schaffen, z.B. durch Leuchten an der Vor-derkante der Oberschränke.

● Lampen mit guter Farbwiedergabe wählen (Stufe1A, 1B)

Essplatz:● Mit einer besonderen blendfreien Leuchte erhält

der Essplatz eine andere Atmosphäre als der Ar-beitsplatz.

● Damit Essen und Tischgenossen gut sichtbarsind, zwischen Tischoberkante und Leuchtenun-terkante Mindestabstand von 60 cm einhalten.

Wohnzimmer:● Gestaltungselemente sind hier indirektes Licht

und dimmbare Leuchtquellen.● Zusätzliche Lichtinseln setzen Akzente.● Gezielte Beleuchtung mit Spotlampen oder Bild-

leuchten● Im Fernsehbereich ist schwache Beleuchtung

angenehmer, Licht sollte sich nicht im Bildschirmspiegeln.

● Richtiges Leselicht kommt schräg von hintenund leuchtet die Buchseiten gleichmäßig aus.

● Für die richtige Beleuchtung sollten Energiespar-lampen – auch Halogenlampen – von 11 W bis20 W verwendet werden.

Kinderzimmer, Arbeitszimmer:● Neben der Grundbeleuchtung auf ausreichende

Schreibtischbeleuchtung achten● Bei Rechtshändern sollte das Licht von links, bei

Linkshändern von rechts einstrahlen um stören-de Reflexe und Schatten zu vermeiden.

Schlafzimmer:● Auf blendfreie Anbringung der Leuchten achten● Ideal zumeist die Kombination von Deckenleuch-

te und schwenkbarer Lesebeleuchtung amNachttisch

Badezimmer:● Gleichmäßiges Licht am Spiegel erreicht man

durch beidseitig angebrachte, lang gestreckteLeuchten.

● Lampen mit guter Farbwiedergabe (1A, 1B) er-leichtern das Schminken

Leuchtmittel

Bereits seit 1. September 2009 unterliegt der euro-päische Lampenmarkt grundlegenden Veränderun-gen: Traditionelle Glühlampen werden aufgrund eu-ropäischer Richtlinien zur Energieeffizienz in dennächsten Jahren schrittweise vom Markt genom-men. Alternativen wie Energiesparlampen, Eco-Halo-genlampen und verstärkt auch LED-Lampen füllendie entstehenden Lücken.

Lumen statt Watt

Mit der zunehmenden Produktvielfalt an unter-schiedlichen Lampentechnologien verliert die bishergewohnte Vergleichsgröße, die den Stromverbrauch

17 Elektro-Installation und Beleuchtung

288 www.unserhaus.at

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Page 294: Unser Haus 2011

einer Lampe in Watt angibt, immer mehr an Aussa-gekraft. Die Angabe in Watt sagt zwar etwas überden Energieverbrauch aus, wie viel Licht eine Lampeerzeugt, verrät sie aber nicht. Da die verschiedenenLampentypen unterschiedlich energieeffizient sind,sorgen seit 1. September 2010 ausführliche Pro-duktinformationen auf den Verpackungen für besse-re Orientierung beim Lampenkauf.

Neu ist, dass der sogenannte Lumenwert, der aus-sagt, wie viel Licht eine Lampe abgibt, die dominan-te Größe sein wird. Darüber hinaus führen die Her-steller aber auch eine Reihe weiterer Informationenan, wie z.B. zur Dimmbarkeit, Lebensdauer, Schalt-zyklen oder auch Lichtfarbe.

Bei Energiesparlampen findet man außerdem Anga-ben über eventuell enthaltenes Quecksilber und dieZeit bis zum Erreichen einer bestimmten Lichtleis-tung.

Mit der ausgewiesenen Lichtleistung in Lumen undder Angabe der elektrischen Leistung in Watt lässtsich die Lichtausbeute – das Verhältnis „Lumen zuWatt“ als Maß für die Wirtschaftlichkeit einer Lampe– leicht ermitteln. Je höher die Lichtausbeute destoeffizienter die Lampe. So hat eine traditionelle 60-Watt-Glühlampe eine Lichtleistung von etwa 710 Lu-men. Teilt man diesen Wert durch die elektrischeLeistung von 60 Watt erhält man einen Wert vonrund 12 Lumen pro Watt (12 lm/W). Eine vergleich-bare 12-Watt-Energiesparlampe bringt es mit60 lm/W auf das Fünffache.

Beispiele für Äquivalenzwerte Lumen / Watt einer herkömmlichen Glühlampe:

Quelle: FEEI – Österreichischer Fachverband derElektro- und Elektronikindustrie

Nähere Info: www.feei.at

Lampenkonzepte im Wettbewerb

Der Verbraucher hat derzeit die Wahl, sich zwischendrei energieeffizienten Lampenkonzepten zu ent-scheiden. Je nach Anwendung und Bedürfnis kanndas richtige Konzept eingesetzt werden. Die Ent-scheidung wird darum bewusster als bisher getrof-fen werden müssen.

Halogenersatzlampe:

Das der Glühlampe ähnlichste Konzept verfolgt dieHalogenersatzlampe. 30 % Energieersparnis gegen-über der Glühlampe, 100 % Farbwiedergabe, keinzusätzlicher Entsorgungsaufwand und der günstigs-te Anschaffungspreis innerhalb der unterschiedli-chen Konzepte sind die Vorteile.

Die kürzeste Lebensdauer mit maximal 3.000 Stun-den und der hohe Energieverbrauch sind im direktenVergleich der Lampenkonzepte die Nachteile. Den-noch ist die Halogenersatzlampe mit 15 %* dasheute am häufigsten eingesetzte moderne Leucht-mittel.

(*Quelle: Datapoint Research)

Energiesparlampe:

An zweiter Stelle im Lampenmarkt steht die Ener-giesparlampe (ESL) mit 12 %*. Mit einer Lebensdau-er von bis zu 10.000 Stunden und einer Energieein-sparung von 80 % gegenüber der Glühlampe, ist siedem Halogenkonzept in der Rentabilität überlegen.Außerdem gibt es sie heute in verschiedenen For-men und Farben,

Glühlampe Lichtenergie25 W 220 lm40 W 415 lm60 W 710 lm75 W 935 lm100 W 1.340 lm

Achtung: Gemäß EU-Verordnung wurden abSeptember 2009 alle Glühlampen mit mattenGlaskolben sowie 100-Watt-Glühlampen mitklaren Glaskolben aus dem Verkehr gezogen.

Schrittweise werden – abhängig vom Stromverbrauch - weitere Glühlampenmodellevom Markt genommen, bis sie im Jahr 2012

bis auf wenige Spezialanwendungen vollständig verboten werden.

17Elektro-Installation und Beleuchtung

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Page 295: Unser Haus 2011

LED-Lampen:

LED-Lampen sind die jüngsten aber auch die langle-bigsten Leuchtmittel. Während die beiden älterenLampen-Konzepte in ihrer Entwicklung nahezu aus-gereizt sind, ist die relativ junge LED-Lösung erstam Anfang.

Mit bis zu 25.000 Stunden Lebensdauer, einemEnergiesparpotenzial von mehr als 80 % gegenüberder Glühlampe sowie einem robusten Gehäuse istsie die Nr. 1 in Sachen Rentabilität.

Leider sind LED-Lampen teurer in der Anschaffungals die ersten beiden Lampen-Konzepte, aber Le-bensdauer und Farbenvielfalt entschädigen dafür.Ein weiterer Schwachpunkt ist die Helligkeit im Rah-men der Allgemeinbeleuchtung eines Raumes, hiersind die beiden anderen Lampenkonzepte zurzeitnoch im Vorteil.

Die Lampenindustrie baut das Sortiment aber konti-nuierlich weiter aus und schon bald wird die LED-Lampe auch hier mithalten können.

Was LED-Lampen heute schon leisten:● LEDs verfügen bei niedrigem Stromverbrauch

und geringer Leistungsaufnahme über eine ex-treme lange Lebensdauer

● LED-Lichtlösungen sparen Wartungs- und Be-triebskosten und schonen die Umwelt

● LEDs erzeugen intensives Farblicht mit hoherFarbbrillanz

● LED-Lichtlösungen können in die Architektur in-tegriert werden

● LED-Lampen haben keine Einschaltverzögerung● LEDs sind neutral bei der Farbwiedergabe● LED-Lampen sind robust und weitestgehend

Resistent gegen Erschütterungen

Nähere Infos sowie ein LED-Leitfaden zum Download unter: www.feei.at

Als Gebäudeautomatisierung oder Gebäudeauto-mation (GA) bezeichnet man die Gesamtheit vonÜberwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimie-rungseinrichtungen in Gebäuden. Alle Sensoren,Aktoren, Bedienelemente, Verbraucher und an-dere technische Einheiten im Gebäude werdenmiteinander vernetzt. Abläufe können in Szena-rien zusammengefasst werden. Kennzeichnen-des Merkmal ist die dezentrale Anordnung derSteuerungseinheiten (DDC-GA) sowie die durch-gängige Vernetzung mittels eines Bussystems.

Die Leerverrohrung

Eine gut durchdachte Leerverrohrung hilft dabei,später Ärger zu vermeiden. Legen Sie fest, wo SieStrom benötigen werden und lassen Sie zur Sicher-heit genügend Leerrohre verlegen. BerücksichtigenSie auch, dass Räume später anders genutzt werdenkönnen oder größere Räumespäter einmal geteiltwerden könnten.

Jedes Haus braucht eine ZentraleDer Sicherungs- und Zählerverteiler ist die Schutz-und Schalt-Zentrale für Ihr Heim. Der Verteiler sollgut zugänglich sein und groß genug ausgelegt wer-den, um Platzreserven für den späteren Einbau vonGeräten zu schaffen. Bei größerer Wohnfläche odermehreren Geschoßen ist es sinnvoll, kleine Un¬ter-verteiler vorzusehen.

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Gebäudeautomation

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Nicht immer kommt alles Gute von obenDie Blitzschutzanlage (Blitzableiter) schützt Menschenund Gebäude vor direktem Blitzeinschlag. Überspan-nungsableiter schützen sämtliche Geräte (TV, Video,PC usw.) vor Zerstörung durch Überspannung.

Intelligente SchalterIm Handumdrehen schal-ten bzw. dimmen Sie diegewünschte Licht-Atmo-sphäre in den Raum, wobeiSie Lieblingseinstellungenspeichern und jederzeit ab-rufen können. Die Verwen-dung von Tastempfängernund Funk-Wandsendern ermöglichen diesen Komfortauch bei bereits bestehenden Installationen, ohnedass Leitungen neu verlegt werden müssen.

Licht automatisch schalten Mehr Komfort und Sicherheit: Sie müssen nie wiederim Dunkeln nach dem Lichtschalter tappen, die Be-leuchtung brennt nur solange wie sie benötigtwird und Sie haben dieGewissheit, dass sich dieBeleuchtung auch bei un-gebetenen Gästen ein-schaltet.

Sicht- und Sonnenschutz Bei Rollladen und Jalousien sorgt eine automatischeSteuerung für Komfort, bei Markisen sorgt sie fürwirkungsvollen Sonnenschutz – auch wenn Sie nichtzu Hause sind. Denn die Sonnen-, Wind- und Regen-sensoren wissen von ganz alleine was zu tun ist.

Intelligente Gebäudetechnik von Gira

Innovative Haustechnik einfachsteuern – zu Hause und unterwegsDas Gira Interface ist die Benutzeroberfläche des Gira Home Servers 3. Mit ihm lässt sich die in-telligente KNX / EIB Elektroinstallation eines Ge-bäudes auf einfachstem Wege über wachen und steuern, ob mit dem 47 cm [18,5“] Touch display eines Gira Control 19 Clients, per Laptop oder iPhone. Mit einem Finger kann der Nutzer Licht, Jalousien oder die Heizung regulieren – für das gesamte Gebäude. Die neue Produktfamilie Gira Control ermöglicht zudem die Nutzung als Woh-nungsstation für die Türkommunikation. Das Gira Interface wurde für Design, Benutzerfreundlichkeit und Bedienbarkeit mit dem iF gold award 2008 und dem Plus X Award 2009 ausgezeichnet. Mehr Informationen unter: www.gira.at /interfaceAbb. oben: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz, Abb. unten: Gira HomeServer App auf dem iPhone

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Licht und Jalousien fernbedienen Sämtliche Stimmungs-Szenarien mit Beleuchtung,Jalousien u.v.m. lassen sich auch wahlweise perWand- oder per Hand-Funkfernbedienung steuern.Damit sind dem Komfort keine Grenzen mehr ge-setzt.

Anwesenheit simulierenJe nach Sicherheitsbedürfnis können Sie sämt¬licheFunktionen für die Zeit Ihrer Abwesenheit vorpro-grammieren. Während Sie also auf Urlaub sind oderauch nur kurz außer Haus, gehen bei Ihnen daheimz.B. die Lichter an oder die Roll¬läden herunter. DasHaus erscheint bewohnt und unerwünschte Gästewerden abgeschreckt.

Die Sicherheitssysteme

Sicherheitssysteme unterteilt man in Einbruch- undBrandalarm. Beide lassen sich über Leitungen oderFunk steuern. Sicherheitssysteme sind mittlerweileso ausgereift, dass sie auch nachträglich in Woh-nungen oder Häuser eingebaut werden können.

„Unser Haus“ Online www.unserhaus.atDie Checkliste „Planung der Elektroinstallation“ fin-den Sie unter: www.unserhaus.at/checklisten

Bus-Installationen

Waschmaschine, Gartenbeleuchtung, Jalousien, Hei-zung, Musik - alles wird per Fernbedienung gestar-tet. Wenn Sie auf Urlaub sind, programmieren Siedas Ein- und Ausschalten des Lichts, es entsteht derEindruck, Sie wären zu Hause. Mit moderner digita-ler Installationstechnik lässt sich das problemlos inder Haustechnik übersetzen.

Möglich macht das der so genannte Europäische In-stallationsbus (EIB), in der aktuellen Version als KNX-Standard bezeichnet. Er beschreibt, wie bei einer In-stallation Sensoren und Aktoren in einem Haus mit-einander verbunden werden können und wie sie perDatenübertragung miteinander kommunizieren müs-sen.

Dei Datenübertragung kann auf zwei Arten erfolgen● Bei herkömmlichen Bus-Systemen werden ne-

ben der nötigen Stromversorgung eigene „Infor-mationsleitungen“ mit verlegt. Über diesen „Da-tenhighway“ können alle Geräte im Haus (mitspeziellem Mikrochip versehen) elektronisch ge-steuert werden und miteinander kommunizieren.Die Mikrochips übernehmen als „intelligente Ver-bindungen“ alle Schalt- und Meldefunktionen.

● Relativ neu sind Systeme, die mittels Funk ar-beiten. Das Schaltgerät wird dabei in der Unter-putzdose, der Lampenabdeckung oder in derZwischendecke untergebracht, die Schalter andie Wand geklebt. Vorteil: Es müssen keine Kabelverlegt werden.

Anwendung

Je nach Programmierung können bei beiden Syste-men einzelne Befehle durchgeführt oder ganze Pro-grammabläufe ausgelöst und kombiniert werden(z.B.: vernetzte Rauchmelder, bei deren Aktivierung

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Alarmanlage Rauchermelder Blitzleuchte

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alle Lampen angehen und sich durch Öffnen der Ja-lousien mögliche Fluchttüren öffnen).

Das Bus-System kann flexibel programmiert und je-derzeit geändert bzw. erweitert werden. Bedientwird das System über einen PC. Mit einem Blick aufden Bildschirm können Sie etwa feststellen, ob dasGaragentor geschlossen ist, wo im Haus geradeLicht brennt etc.

Sicherheit

Über Bus-Leitungen kann man die einzelnen Bewe-gungsmelder an Türen und Fenstern miteinanderverbinden bzw. mit anderen Sensoren zusammenwirken lassen. Ungebetene Gäste lösen die automa-tische Alarmanlage aus, bei der z.B. im Haus undGarten Lichter angehen. Über Tür- und Fensterkon-takte kann auch der telefonische Notruf aktiviertwerden.

Multimedia Room-Systeme

Wer gerne in jedem Raum Musik hören will, am bes-ten mit versteckter Verkabelung und unsichtbarenLautsprechern, sollte den Einbau eines MultimediaRoom Systems überlegen. Eine zentrale Musikanla-ge mit großem Musikspeicher wird über einen Inter-net-Anschluss gesteuert, mehrere Räume könnengleichzeitig verschiedene Musiktitel abrufen.

Quelle: CELENEC (Europäisches Komitee für elektro-technische Normung) www.cenelec.eu

Unser Tipp!Falls Sie sich beim Neubau noch nicht für eine

Busanlage entscheiden, legen Sie zumindest miteiner Leerverrohrung die Grundvoraussetzungdafür. Eine spätere Installation ist – auch im

Baukastensystem – möglich.

Intelligente Gebäudetechnik von Gira

Das Radio in der Wand – Gira Radio RDSDas neue Gira Radio RDS wird platzsparend in der Wand installiert – passend zu den Lichtschaltern und Steck dosen der Gira Schalterprogramme. Mit dem gut lesbaren Display zur Anzeige von Informationen und senderspezifischen Daten sowie einem kapaziti-ven Sensorfeld ist die Bedienung besonders komfor-tabel. Der neu konzipierte Lautsprecher verfügt über einen reinen Klang – mit dem separat erhältlichen Gira Zusatz-Lautsprecher sogar in Stereoqualität. Weitere Features: Sleep-Modus, Senderspeicher, Möglichkeit zum Anschluss eines MP3-Players [bei Ver wendung einer optionalen Gira Cinch-Steckdose]. Mehr Informationen: www.gira.at/radio Abb.: Gira Radio RDS, Farbe Alu, Schalterprogramm Gira Esprit, Glas Schwarz

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Die Gebäudetechnik mit ihrenunzähligen intelligenten Funk-tionen wird mobil – sie lässtsich mit Smart Phones undTablett-PCs bedienen, überwa-chen und steuern. Besondersattraktiv: die Steuerung überiPhone und iPad von Apple.

Ohne die intelligenten Funktionenfür mehr Komfort, höhere Sicher-heit und größere Energieeffizienzist modernes Wohnen halb soschön. Als Anbieter von Lösungenzur Gebäudesystemtechnik fühltsich Gira verpflichtet, Bauten in-telligenter zu machen. Clever undschick sind auch die mobilen Be-diengeräte von Apple, etwa dasiPhone oder das iPad. Dabei er-gänzen sich Gira und Apple inidealer Weise: Zwei designorien-tierte Hersteller machen die Ge-bäudesteuerung noch attraktiver.

Über die neuen Gira HomeServerApps ist es möglich, die gesamteGebäudetechnik ebenso einfachwie elegant zu bedienen: mobilvon unterwegs oder von einembeliebigen Raum innerhalb desGebäudes – über iPhone, iPodtouch oder iPad via GSM, UMTSoder WLAN. Da diese Lösungnicht über ein Web-Interface aufdie Gebäudetechnik zugreift, istsie extrem schnell und zugleichsicher, was die Übertragung be-trifft: Die Steuerung erfolgt quasiin Echtzeit.

Die neue Gira HomeServer App –also die Applikation – kommuni-ziert mit dem Gira HomeServer 3,dem „Gehirn“ hinter dem Systemder Gebäudesteuerung. Das fürdie Touchscreens der mobilen

Geräte optimierte Gira Interfacevisualisiert alle Funktionen über-sichtlich. Apple-Fans wissen esnatürlich: Die Darstellung erfolgtwahlweise horizontal oder verti-kal und lässt sich durch das Dre-hen des Geräts ganz einfach än-dern.

Im Touchscreen lassen sich ver-schiedene Menüs darstellen. DasHauptmenü zeigt alle Gebäude-funktionen an. In der Rauman-sicht werden sämtliche Räumenach Etagen geord-net angezeigt. EinTouch auf eine derRubriken öffnet dieÜbersicht über alleAnwendungen, die ineinem Raum instal-liert sind. Bei denRaumfunktionen sindauf einen Blick alleGeräte innerhalb ei-nes Raumes sowiederen jeweiliger Sta-tus erkennbar. Solassen sich etwaLeuchten mit einemTouch ein- oder aus-schalten sowie Ja-lousien bewegen.

Mit Hilfe von Dia-grammen, die imTouchscreen ange-zeigt werden kön-nen, lassen sichauch Verbrauchsda-ten auswerten undvisualisieren. Ver-schiedene Wertekönnen nach Jahr,Monat, Woche, Tagund Stunde angezeigt werden.Selbst Kameras lassen sich in die

Funktionen einbinden: Mit nur ei-nem Bedienschritt können Nutzersehen, wer sich im Garten oder inder Toreinfahrt aufhält.

Die Applikation ist ausschließlichim iTunes Store von Apple erhält-lich –für iPhone und iPod touchsowie für das iPad. Weitere Infor-mationen zur Gira HomeServerApp gibt es beim geschultenElektromeister und natürlich auchunter www.gira.at.

Gebäudesteuerung, stilvoll

Das Hauptmenü zeigt alle Gebäudefunktio-nen an. Die untere Menüleiste erlaubt je-derzeit den Sprung zurück ins Hauptmenü.

Gebäudesteuerung, stilvoll

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Wer hört nicht schon beimFrühstück gern die neuestenHits? Oder will sich vor demStart in den Tag nicht über dieaktuellen Staumeldungen infor-mieren? Für den richtigen Tonsorgt hier das Gira Unterputz-Radio RDS. Das Besondere da-bei: Es steckt in der Wand. Ge-nauer gesagt: in handelsübli-chen Unterputz-Dosen. Sonstbraucht es nichts – keine zu-sätzliche Antenne, keinen wei-teren Anschluss, keine Boxen.

Das Gira Unterputz-Radio RDSeignet sich besonders für Räumemit wenig Stellfläche. Für die Kü-che zum Beispiel. Weil sie nichtnur ein Arbeitsplatz ist, sondernimmer mehr zum Wohn- und Le-bensraum wird, wollen viele dortnicht mehr auf ihren Lieblings-sender verzichten. Das kompakteGerät spart aber nicht nur Platz,sondern garantiert auch mehr Si-cherheit. Denn mit der Festinstal-lation ist immer ein ausreichen-der und deshalb sicherer Abstandzu Spülbecken und Anrichte ge-wahrt. Das batteriebetriebeneKofferradio auf der Arbeitsplattegehört endgültig aus der Kücheverbannt.

Dabei hat das Gira Unterputz-Ra-dio RDS alles, was selbst ver-wöhnte Hörer zufrieden stellt, vorallem hinsichtlich der Klangquali-tät. Der im Lieferumfang enthal-tene Lautsprecher kann in direk-ter Kombination mit dem Radiomontiert, aber auch davon abge-setzt angebracht werden. Der An-schluss eines weiteren Lautspre-chers ist ebenfalls möglich – dasGira Unterputz-Radio RDS er-

kennt angeschlossene Lautspre-cher automatisch und schaltet ei-genständig von Mono- auf Ste-reobetrieb um. Zudem lässt essich bei entsprechender Koppe-lung automatisch mit dem Lichtan- und ausschalten. Oder mit ei-ner Zeitschaltuhr kombinieren.

Über einen Stereo AUX-Eingangin Verbindung mit einer optiona-len Cinch-Steckdose lassen sichauch externe Musikquellen in dasGira Unterputz-Radio RDS ein-speisen, beispielsweise MP3-Player. Damit wird das Radio inder Wand zu einer multifunktio-nalen Audioschnittstelle erwei-tert, was den Hörkomfort be-trächtlich erhöht. Im Sleep-Mo-dus schaltet das Radio eine halbeStunde nach dem Einschaltenselbsttätig wieder aus.

Die Bedienung des Gira Unter-putz-Radios RDS erfolgt über be-rührungssensitive Bedienflächen.Zum Einschalten muss lediglicheine beliebige Stelle der gesam-ten Bedienfläche berührt werden

und nicht extra eine Ein/Aus-Flä-che. Das Display zeigt die Fre-quenz des jeweils empfangendenSenders an. Wenn dieser dasRDS-Signal überträgt, werdender Sendername groß und dieFrequenz sowie die aktuelle Uhr-zeit klein eingeblendet. Bei derersten Inbetriebnahme werdendie beiden stärksten Sender aufden zwei Senderspeichern hinter-legt, diese lassen sich aber jeder-zeit ändern.

Und das Schöne dabei: Man kanndas Gira Unterputz-Radio optischjedem Wohnstil angleichen. Denndas Bedienfeld und der Lautspre-cher-Einsatz können mit allenRahmen der gängigen GiraSchalterprogramme frei kombi-niert werden, die Einsätze dazugibt es in den Farben Reinweißglänzend, Cremeweiß glänzend,Alu und Anthrazit. Weitere Infor-mationen zum Gira Unterputz-Ra-dio gibt es im Internet unterwww.gira.at oder beim Elektro-meister vor Ort.

Gute Unterhaltung aus der Wand

Das Gira Unterputz-Radio RDS liefert gute Unterhaltung praktisch direkt aus der Wand. Es eignet sich besonders für Räume mit wenig Stellfläche.

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Höchste Sicherheit mit dem Ausweis im Finger. Vor-teile, die überzeugen:Denn jeder Ihrer Finger ist unterschiedlich und un-terscheidet sich von den Fingern anderer Personen.Fingermerkmale sind einmalig, unverlierbar, nichtübertragbar und eindeutig einer Person zuzuordnen.Die Türstation mit Fingerprint ist mit einem Fingers-canner auf biometrischer Basis ausgestattet. DieserScanner, mit thermischem Zeilensensor, prüft diewinzigen Temperaturunterschiede der Hautrillen undvergleicht bis zu 30 solcher Wärmepunkte mit demeinmal eingespeicherten individuellen Fingermuster.Dies gilt als sicherste Biometrie-Methode, hinter-lässt keine Spuren - einfach das vordere Fingerge-lenk über den Scanner ziehen!Stand alone oder als Bestandteil der Türsprechanla-ge mit ansprechendem Design sowie modernsterTechnik, runden das „Gesamtkunstwerk" ab. Die Vi-sitenkarte Ihrer Eingangstüre.

Vorteile, die überzeugen:● Sichere Alternative zum Schlüssel (nicht nur bei

Kindern), Zugangscodes, Passwörtern etc.● Teure Aufwendungen und Wartungen gehören der

Vergangenheit an (Schlösser tauschen, Codes än-dern, etc.)

● Fälschungssicher durch die Einzigartigkeit jedesFingers

● Höchste Bedienerfreundlichkeit, da der Anwenderdie Berechtigten selbst speichert (ohne PC oderTechniker)

● Sicheres Erfassen bzw. Erkennen von bis zu 99Finger

● Mit LED-Anzeige für Richtig- und Falscherkennung● Auswerteeinheit gegen Zugriff mit Sicherheitsco-

des geschützt● Manipulationssichere Türöffnerfunktion, Fremdein-

fluss von außen unmöglich!● Geeignet für Außenmontage, bis zu einem Tempe-

raturbereich von -40° bis +85° einsetzbar

InbetriebnahmeEinfaches Einlernen eines Fingers: Auswerteeinheitauf Einlernen stellen, Finger über den Sensor ziehen,hinterlässt keine Spuren (Abdruck), Einlernvorgang wird durch LED am Scanner bestätigt – fertig. Bittebeachten: Montagehöhe vom Sensor ca. 1.35 m!

Türkommunikation Total. Ob zu Hause oder im Büro, hier sehen Sie moderneKommunikationssysteme mit hohem Anwendernut-zen, aktuellem Design und zeitsparender Installati-onstechnik.

SIBLIK-INOX TürstationDie INOX Türstation bietet den Elektrotechnikern dieMöglichkeit, den Konsumenten eine Lösung zu offe-rieren, bei der sie die Konzeption gemeinsam be-stimmen. Sonderanfertigungen werden nach denvorgegebenen Maßangaben in nur ca. 3 bis 4 Wo-chen hergestellt.Die Kunden haben die freie Auswahl – sie könnenunter den verschiedenen Features selbst wählenund sich für eine Variante mit bzw. ohne Türlaut-sprecher in Audio- oder Video- Ausführung entschei-den. Selbst Features wie Fingerprint, Codetastaturaber auch Bohrungen für Post- und Magistrats-schloss sowie DIN Profil- Zylinder stellen für dieINOX Türstation kein Problem dar.Um eine optimale Ausleuchtung zu gewährleisten,verfügen die Namensschilder, die ohne Demontageder Türstation austauschbar sind, über eine LED-Be-leuchtung. Diese gewährleistet ein gleichmäßigesLicht ohne Schattenbildung und ist zudem bündigintegriert.

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Fingerprint - Ihr Finger als Schlüssel!

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Edelstahl-Ausführung und die Befestigung mit Si-cherheits-TORX-Schrauben auch gegen Vandalis-mus. Der Schlüssel zu den Sicherheits-TORX-Schrauben wird selbstverständlich mitgeliefert. Übri-gens, auf Wunsch ist die INOX Türstation auch mitindividueller Gravur lieferbar.

Die Türsprechanlage kann aber auch mit einer Ka-mera in Schwarz/Weiss oder Farbe ausgestattetwerden. Wenn es um die Sicherheit am Einganggeht, sagt ein Blick ins Gesicht oder auf den Dienst-ausweis des Besuchers mehr als tausend Worte.

Das Video-Set vereint Kamera und Monitor mit ei-nem Haustelefon zu einer kompletten Lösung.

Mit der modernen Technik ist es auch möglich Haus-ruf und Telefongespräche auf dem gleichen Apparatzu führen ISDN-Komfort und die Freisprechanlage,alle Kommunikationssysteme lassen sich miteinan-der und mit der Videoanlage kombinieren, könnenaber genauso gut auch als Einzellösung eingesetztwerden.

Handy-Link

Das Wohntelefon HANDYLINK kann Türrufe auf einMobiltelefon (GSM) oder ins Telefonnetz weiterleiten.Es ist für den Sprechverkehr zur Türstation und zumÖffnen der Eingangstüre vorgesehen. Stellen Siesich vor: Sie sind nicht zu Haus, der Postbote läutetmit einer wichtigen Lieferung bei Ihnen an, automa-tisch läutet Ihr Handy und Sie können sofort mit ihmsprechen und wenn Sie es möchten sogar die Türeöffnen!

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Herkömmliches Staubsaugen ist nicht nur mü-hevoll und mit unangenehmem Motorgeräuschverbunden, sondern es wird auch noch dieRaumluft mit Feinstaub belastet. Im Gegenzugdazu ist das Arbeiten mit einer zentralen Staub-saugeranlage leicht, leise und frei von Feinstaubund Gerüchen.

Allgemeine ÜberlegungenWarum soll man für eine Staubsaugeranlage, dieman noch dazu einbauen muss, 3 bis 4 mal so vielwie für einen guten Mittelklasse-Staubsauger ausle-gen? Kann die denn wirklich so viel mehr? Ist siestärker? - „Da kann ich mir doch in jedes Geschosseinen eigenen Handstaubsauger stellen“, so dieWorte der anfänglichen Zweifler. Nun, berechtigteEinwände. In der Welt des Staubsaugens gab es jaschon vieles - insbesondere auch vieles, was auchwieder in der Versenkung verschwunden ist. Wasman aber eingestehen muss, ist, dass Staubsaugan-lagen in den letzten Jahren an Präsenz kontinuier-lich gewonnen haben. Daraus lässt sich schon ablei -ten, dass der Kundennutzen offensichtlich gegebenist. Allein die Tatsache, dass ein sich mit HausbauenBeschäftigender in der Regel weiss, dass es so et-was gibt, deutet auf zunehmende Popularität hin.

Handstaubsauger versus zentrale Anlage

Der altbekannte Handstaubsauger, in allen Verkaufs-kanälen gegenwärtig und ein wahrer Fernsehstar, istim letzten Jahrhundert wohl eines der meistgekauf-ten Haushaltsgeräte geworden.Die entscheidenden Vorteile des Zentralstaubsau-gers bestehen in

- der Geruchlosigkeit im Betrieb- dem bequemen und schnelleren Saugen- dem leisen Sauggeräusch ohne Motorlärm- dem geringen Gewicht des Schlauches- den geringen Betriebskosten

Will man Nachteile nennen, so könnte man natürlichden höheren Arbeitsaufwand bei der Anschaffung –nämlich den Einbau – anführen.

Eigenschaften der StaubpartikelBeim herkömmlichen Staubsaugen wird der ange-saugte Staub in einem Staubsack aufgefangen unddie überschüssige Luft und mit ihr alle Feinstaub-Partikel, die vom Staubsack nicht aufgefangen wer-den konnten, wieder in den gereinigten Raum zu-rückgeführt.Man erkennt aus dem Diagramm, daß die kleinenPartikel nach Aufwirbelung stundenlang die Raum-luft belasten. Gerade diese kleinen Partikelchen sinddie Hauptbelastung für den Menschen (Milbenkot,Gerüche, etc.) und befinden sich in den letzten „Pro-zenterln“ des gesamten gesaugten Staubes.

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Zentrale Staubsauganlage

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Partikelgröße D (μm)

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gesundheitsschädlicheStaubpartikel

meist sichtbare Staubpartikel

Falldauer steigt mit kleiner werdenden Partikeln

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Zentral-Staubsaug-Systeme

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Page 305: Unser Haus 2011

Herkömmliche Handstaubsauger können niemalsdie durchgezogene Luft 100-%ig von diesem Fein-staub befreien. Beim Zentralstaubsauger wird dieTransportluft immer 100-%ig nach draussen geführtund belastet nicht die Raumluft.

Planung einer Anlage Es werden die Dosen so positioniert, dass mit einem8 m langen Saugschlauch jede Ecke des Hauses er-reicht. Am einfachsten ist dies mit einem 8 cm lan-gen Wollfaden auf dem Einreichplan 1:100. Darausergeben sich bei typischen Einfamilienhäusern einbis zwei Saugdosen pro Geschoss. Man kann auchnoch weitere Dosen für Sonderwünsche, wie Brö-selsauger in Küche, Autosaugen, etc. vorsehen. DasZentralgerät wird üblicherweise im Technik raum po-sitioniert.

Einbau im Haus

Der beste Zeitpunkt im Neubau ist gleich bei Instal-lationsbeginn. Die vertikalen Rohre werden in dieWand eingelassen. Die horizontalen Leitungen ein-fach im Fußboden verlegt. Der Fachmann benötigtnormalerweise einen Tag. Mit dem praktischen44 mm-Stecksystem kann man selbst ohne Spezial -werkzeug installieren.

Zentralgerät

Das zentrale Saugaggregat ist das Herzstück desgesamten Staubsaugsystems. Es soll eine gute Luft-leistung besitzen, sowie robust und kompakt aufge-baut sein. Es besitzt typischerweise zwei Rohran-schlüsse, und zwar für das Saugrohr (kommt vonden Saugdose) und für die Abluftleitung. Im folgen-den sollen einige Hauptmerkmale diskutiert werden:

Filterung:Der grobe Schmutz fällt aufden Boden des Staubbehäl-ters. Der Filter verhinderd,daß grober Schmutz in dasSauggebläse gelangt. Während bei herkömmlichenHandstaubsaugern der kleineStaubbeutel die Saugkraft umbis zu 50% reduziert, bleibt die Saugkraft bei Zen-tralstaubsaugern über lange Zeit erhalten, wenn die-ser eine ausreichende Oberfläche besitzt. Anzutref-fende Filterkonzepte sind Fächerfilter, Stoffilter undSchaumgummifilter. Fächerfilter haben meist diegrößte Oberfläche und sind zudem noch sehr preis-günstig. Fächerfilter werden durch einfaches Absau-gen in 1 bis 2 Minuten gereinigt (alle 3 bis 6 Mona-te) und müssen nicht gewaschen werden.

Das Gehäuse:

Das Gehäuse sollte aus Metall – möglichst ausStahl – sein, um eine gute Brandsicherheit bei un-beabsichtigten Einsaugen von Glutstücken odernoch brennenden Zigaretten zu haben. Der Staubbe-hälter sollte nicht übertrieben groß sein, um unbeab-sichtigt eingesaugte Gegenstände wiederzufinden.10 Liter Behältergröße genügen, um bei einem nor-malen Einfamilienhaus (ca. 200 m2) nur 2 mal imJahr ausleeren zu müssen.

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SaugdosenDie Saugdosen müssen in erster Linie dicht sein. DieDosen sollen vor allem auch stabil mit bruchfestemDeckel sein.Würde nämlich ein Deckel brechen,dann ginge im ganzen Haus die Staubsauger-Anlagenicht. Robuste Kunststoffdosen sind preiswerter alsMetalldosen und haben sich bewährt. Die Unter-schiede zwischen den Herstellern sind groß und esgibt auch keine Norm. Ein patentiertes Fangkreuzverhindert, dass gefährliche Teile in die Verrohrunggelangen.Wichtig ist auch für die Montage, daß der Einbaukör-per des Dosenbausatzes viele Befestigungsmöglich-keiten bietet - sowohl für die Montage in Hohlwän-den als auch in Ziegelmauern.

RohrsystemDas Rohrsystem ist der Schlüssel zu einer langfristigstörungsfrei funktionierenden Staubsauganlage. DieRohre werden in Wänden eingelassen und haupt-sächlich in der Aufschüttung des Fußbodens geführt.Nach Fertigstellung des Neubaus ist ein Korrigierenschwierig.Anfänglich verwendete man für StaubsaugeranlagenRohre aus verschiedensten Branchen - meist Was-serrohre wie Abflußrohre, Regenwasserrohre oderSchwimmbadrohre. Die meisten haben eine Dimen-

sion von 50 mm bzw. 2 Zoll und sind billig verfügbar.Aufgrund von verschiedenartigen Störfällen unter-suchte man die Strömungsverhältnisse und ent-deckte, dass man eine gewisse Strömungsge-schwindigkeit und zwar bis zu 25 m/sec (= 90 km/h!!) benötigt, um einen sicheren Weitertransport vonSteinen, Ohrringen, usw. zu ermöglichen. Es soll jaschließlich alles, was man einsaugt in den Behälterdes Zentralgerätes gelangen und nicht irgendwo imRohr liegenbleiben. Da der Schlauch und die Bürstenur eine gewisse Luftmenge durchlassen, reduzierteman den Durchmesser von 50 mm auf 44 mm, umdiese etwa um 30% höhere Geschwindigkeit zu er-reichen. Obwohl im Durchmesser geringer, neigt das44 mm-Rohrsystem weniger zu Verstopfungen - eskann als verstopfungsfrei angesehen werden.

Eine gute Anlage weist also folgende Parameter auf:

Luftvolumen 70-115 m3 pro StundeLuftgeschwindigkeit bis zu 90 km pro StundeOptimierter Rohrdurchmesser von 44 mm

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Saugdose mit selektiven Fangkreuz gegen Einsaugen vongefährlichen Gegenständen und als Kindersicherung

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Wirbelfreie Strömung,ablagerungsfrei

Eckenströmung, starker Wirbel, Sand bleibt liegen

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Das nächste sehr wichtige Merkmal ist die aerody-namische Formgebung der Bögen und Abzweiger.Scharfe Kanten oder zu kleine Krümmungsradien,wie das bei Wasserrohren der Fall ist, führen zuStrömungsablösungen. Diese haben einen enormenDruckverlust zur Folge und bewirken einen Saug-kraftverlust. Weiters behindern die angelösten Wirbelden Weitertransport von schweren Teilen (Steinenund Sand). Es kommt zu Ablagerungen. Ein aerody-namisches Rohrsystem mit langgezogenen Bögensorgt für eine saubere wirbelfreie Strömung. Steineund Sand werden sicher weitertransportiert. DasSystem arbeitet ablagerungsfrei und hat wegen derhohen Strömungsgeschwindigkeit auch noch einenSelbstreinigungseffekt.Ein doppelt dichtende Stecksystem sorgt für maxi-male Sicherheit und schnelles Verlegen der Staub-saugverrohrung.

Saugzubehör

Beim Saugzubehör erscheint es besonders wichtig,daß das, was man in der Hand hat, so leicht wiemöglich ist. Das Reinigungsset besteht aus einemSaugschlauch mit Handgriff, einem Teleskoprohrund der Saugbürste oder -düse. Gute Systeme ha-

ben ein federleichtes Aluminium-Teleskoprohr miteinem ergonomisch geformten Handgriff zur Entlas-tung des Handgelenks. Billigere Systeme bedienensich ausschließlich zugekaufter Handstaubsauger-teile mit meist schwerem Stahl-Teleskoprohr.

Nützliche EXTRASEine Staubsaugeranlage ist vielseitiger als ein nor-maler Handstaubsauger. Es gibt eine Vielzahl vonZubehör. Sehr populär geworden ist der saugendeKehrschlitz (alias Kehrichtdose, Kehrschaufel). Die-ser wird oft in Sockeln von Küchen eingebaut. Mankann dann mit einem Besen den Schmutz von klei-nen Flächen zu diesem Schlitz kehren. Noch besser erscheint für kleine Flächen, die häufigverschmutzen (Küchenboden, Windfang, Esstisch),ein teleskopartiger Saugschlauch (Brösel sauger -von 1 auf 4 m ausziehbar). Dieser ist ganz klein ver-staubar und schnell zur Hand. In Minutenschnellesaugt man Küchenboden, rund um den Esstischoder im Windfang (Schmutzschleuse). Wichtig ist,dass man beim Einbau der Staubsaugeranlage dieSaugdosen so anordnet, dass man dieses wertvolleExtra auch benutzen kann.

Die Staubsaugeranlage ist für das Saugen von kon-ventionellem Hausstaub konzipiert. Baustaub, Aschesowie Wasser und Werkstattschmutz dürfen nichtdirekt in die Sauganlage eingesaugt werden. Fürdiese Spezialfälle gibt es Vorabscheider, welche zwi-schen Saugstelle und Saugdose geschaltet werden,um das System zu schützen. Es sollen hier nur dieVorabscheider verwendet werden, die der Herstellervorschreibt. Vorabscheider von Drittanbietern (z.B.aus Baumarkt) können die Anlage schädigen. Wich-tig ist bei Feinstaub (Asche, Zement, usw.), dass ei-ne sehr feine Filterung erfolgt, meist durch einenspeziellen Staubbeutel im Vorabscheider.

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Page 309: Unser Haus 2011

17 Elektro-Installation und Beleuchtung

BestandteileEine Wäscherutsche besteht im Wesentlichen aus folgenden Teilen:■ Rohr(e) ■ Abwurftüre(n)■ Befestigung■ Behälter für schmutzige Wäsche

Abwurftüren

Im Normalfall werden die Einwurftüren in et-wa 100 cm Höhe mon-tiert, das erleichtert die Bedienung. Ist Ihnen die Sicherheit ihrer Kinder oder die Ihres Besuchs etwas wert?Eine absperrbare Ein-wurföffnung sollte ein Muss für jeden Wä-scheschacht sein!E i n

weiterer Aspekt ist der „Kamin-effekt“. Durch den Höhenunter-schied zwischen Waschraum und Abwurftür entsteht wie in einem Kamin ein Unterdruck. Um Zug-erscheinungen zu vermeiden sollten die Abwurftüren eine Dichtung aufweisen. Speziell bei Niedrigenergie-häusern oder Passivhäusern mit energiesparenden Wohn-raumlüftungen ist dieser Punkt besonders wichtig.

Rohr

Grundsätzlich kann das Rohr rund oder eckig ausgeführt sein. Die üblichen Durch-messer im Einfami-lienhaus sind 250-300 mm. Das Rohr sollte aber eine extrem glatte

Gibt es nicht schon genug Hausarbeit? Neben Wäsche waschen, aufhängen und bügeln müssen Sie zuvor noch den meist überfüllten Wäschekorb zur Waschmaschine schleppen und dazu auch noch die herumliegende übel riechende Schmutz-wäsche ihrer lieben Familie aufsammeln. Wollen Sie ihre wertvolle Freizeit mit dieser unnötigen Arbeit verschwenden?

Bauen Sie doch in ihr modernes Haus einen Wä-scheabwurfschacht ein, es funktioniert ganz ein-fach: Verbinden Sie doch das Badezimmer, den Vorraum oder das Schlafzimmer mit dem Wasch-raum! Dort fällt die Wäsche, am besten gleich neben der Waschmaschine, in einen geeigneten Behälter. Dieser Komfort erspart Ihnen Zeit und eventuell Rückenschmerzen!

Planung

Wäscheabwurfschacht

Um die optimale Funk-tion ihres Wäsche-schachts zu erzielen sollte er so bald als möglich bei der Pla-nung ihres Bauvorha-bens berücksichtigt werden. Man muss nicht unbedingt das Haus um den Wäsche-schacht herum planen, abe r d i e E inwur f -tür sollte dort ange-bracht werden, wo die Schmutzwäsche anfällt oder in unmittelbarer Nähe, z.B. im Bad, Vor-raum oder Schlafzim-mer. Der Waschraum sollte sich sinnvoller-weise genau unterhalb befinden, um unnötige Knicke im Wäsche-rohr zu vermeiden. Verläuft der Wäsche-schacht durch mehrere Geschosse, sind Ab-wurföffnungen in jeder Ebene komfortabel.

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Oberfläche besitzen. Besonderes Augenmerk gilt der Verbindung der Rohre und dem Bereich zwi-schen Einwurftüre und Rohr. Dort dürfen weder raue Stellen noch Kanten oder Stöße vorhanden sein. Oder möchten Sie ihren Lieblingspullover bzw. Ihre Seidenbluse durch eine solche Stelle ruinieren?Hochglanz poliertes Edelstahl V2A ist zwar teuer, erfüllt aber diese Kriterien langfristig am besten. Rohre aus PVC sind meist günstiger, weisen aber eine relativ weiche Oberfläche auf (Kratzer durch Reißverschlüsse oder Nieten bei Jeans) und sind auch aus baubiologischer Sicht weniger geeig-net. Außerdem darf man die statische Aufladung der Wäsche durch das Kunststoffrohr und Nach-teile beim Brandschutz nicht außer Acht lassen. Dünnwandige Edelstahlrohre gibt es in handlichen Meterstücken und vorgefertigte Abwurfrohre mit Muffe und Einsteckende eignen sich sehr gut zur Selbstmontage.

Befestigung

Egal welches Material Sie für das Rohr ver-wenden, ein 5 m langer Wäscheschacht wiegt komplett etwa 80 kg. Dieses Gewicht gilt es abzustützen. Meter-stücke erleichtern die Montage sehr, da man die Wäscherutsche von unten aufbauen kann und nicht das gesamte

Rohr und somit das gesamte Gewicht auf einmal einfädeln muss. Eine Schalltrennung durch Gum-mieinlagen erhöht den Komfort.

Auffangbehälter

Das Rohr ragt normalerweise ein Stück unter die Kellerdecke. Darunter stellt man einen geeigneten Behälter mit oder ohne Rollen.Ein Wäschesack, der auf das unte-re Ende der Wäscherutsche mon-tiert wird, ist eine sehr komfortable und saubere Möglichkeit der Auf-bewahrung. Außerdem wirkt die-ser schalldämmend und luftzug-hemmend.

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Page 311: Unser Haus 2011

17 Elektro-Installation und Beleuchtung

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keln und Hausstaubmilben imWohnbereich ausgeschlossen.Asthmatiker und Hausstaubal-lergiker spüren diesen Unter-schied sofort.Die Zentralsauganlage verfügtüber über einen gut zugängli-chen Patronenfilter und ver-schließbare Polybeutel die eineneinfachen, schnellen und sau-beren Filterwechsel ermögli-chen. Große Filterflächen sorgenfür Langlebigkeit des gesamtenFiltersystems und geringen Wartungsaufwand.

Nutzen für AllergikerAllergiker können auf-atmen. Denn aufge-saugte Staubpartikel,Pollen und andere All-ergene gelangen nichtmehr über die Abluft inden Raum. Ausblasluftwirbelt keinen Staubmehr auf, die Räumebleiben länger sauber.

SaugdosenNeben Hygiene und Komfort spielt nicht zuletzt auchdas Design eine große Rolle bei der Inneneinrichtungvon einem neuen Haus.Aus diesem Grund sind die Saugdosen in Optik undDesign den elektrischen Lichtschaltern angepasstund stören nicht die Optik des Wohnraumes.Wählen können Sie aus einem umfangreichen Pro-gramm. Saugdosen aus Kunststoff und Metall und invielfältigen Farben. Ob weiß, perlbeige, anthrazit oderdie Metallvariante in heller und dunkler Aluminium-Optik da ist bestimmt für jeden was dabei. Bei der Auswahl von Design und Farbe sollte aberauch die Funktion und die Montage der Saugdosenicht außer acht gelassen werden. Unbedingt zu be-achten ist, dass der Dosendeckel die Saugdose100 % dicht verschließt, denn undichte Dosendeckelführen zu hohen Saugkraftverlusten. Zudem solltesich ein Dosendeckel um 180° öffnen lassen unddamit einen Einbau der Saugdose mit der Öffnung

INTELLIGENTE HAUSTECHNIKWenn es um die Verwirklichung von einem Traum-haus oder bei der Altbausanierung um Modernisie-rung oder die Anpassung des Gebäudes an neueWünsche oder Lebensumstände geht, darf der mo-derne Komforteiner ZEN-TRALSAUGAN-LAGE mitFunkfernbedie-nung nicht feh-len. Sie gibtdem Haus dasgewisse Etwasund modernenKomfort.

Für mehr WohlbefindenSich rundum wohlfühlen in einem hygienischen Zu-hause. Auch das ist ein gutes Argument, eine ZEN-TRALSAUGANLAGE einzuplanen. Man hört und riechtsie nicht, man braucht keinen schweren Staubsau-ger mehr mit sich herumzutragen und selbst dasSaugen von Treppen schafft man ganz bequem.Das laute Motorgeräusch entfällt, denn der Zentrals-auger steht im Keller, im Hauswirtschaftsraum oderin der Garage und ist über die unter Putz verlegten

Saugrohre mit denSaugdosen auf den ein-zelnen Etagen verbun-den. Der 8 m langeSaugschlauch wird ein-fach nur in die Saugdo-se gesteckt und überdie Funkfernbedienungwird der Zentralsaugerganz einfach ein- und

ausgeschaltet.

Für bessere HygieneWährend herkömmliche Sauger viele kleine Staub-partikel über die Abluft wieder in den Raum blasen,saugen Sie mit einer ZENTRALSAUGANLAGE 100 %staubfrei, denn die zentrale Saugeinheit befindetsich außerhalb des Wohnbereiches und die Abluftwird über ein Rohrsystem direkt nach draußen ge-leitet. Somit ist eine Zirkulation von Feinstaubparti-

Zentrale Staubsaugeranlage mit Funkfernbedienung

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nach unten und obenermöglichen. Justierba-re Monatgerahmen mitPutzstopfen erleichternden Einbau und sorgenfür einen festen siche-ren halt des Siphonknies.

Planung und EinbauDamit man den Komfort einer Zentralsauganlagevon Anfang an genießen kann, sollte die Verrohrunginklusive aller Saugdosen schon vor Baubeginn ge-plant und das Rohrsystem im Zuge der Installationvom Heizungs- bzw. Elektroinstallateur in Wändeund Böden eingebracht werden. Für das Rohrlei-tungssystem werden handelsübliche HT-Rohre ver-wendet, die einfach Auf- und Unterputz, in Betonde-cken, direkt im Estrich oder in stillgelegten Kaminenverlegt werden. HT-Saugrohre haben erstklassigeTestergebnisse (TU Sie-gen) in Bezug auf Strö-mungswiderstand undstatische Aufladung undsind somit für das Rohr-leitungssystem bestensgeeignet. Glatte Rohr-übergänge verhinderndas Hängenbleiben vonSauggut im Rohr.

Nachträglicher EinbauDank der einfachen Montage ist auch ein nachträgli-cher Einbau möglich. Für einen späteren Einbauwählen Sie am besten den Zeitraum einer gründli-chen Renovierungsphase. Um das Rohrsystem un-sichtbar zu verlegen, suchen Sie Plätze, hinter de-nen sich die Saugrohre verstecken lassen. Für diehorizontale als auch für die vertikale Verlegung eig-nen sich zum Beispiel Raumecken, stillgelegte Ka-mine, Luftschächte, Einbauschränke, Raum hintergeplanten Vertäfelungen, Fußleisten oder abgehäng-te Decken. Als Außenverkleidung dienen handelsüb-liche Materialien wie z.B. Rigips, Spanplatten, HDF-Platten, Echtholz oder rostfreie Alu- und Edelstahl-bleche.

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Ein Badezimmer im Haus zu haben, war vor nochgar nicht allzu langer Zeit keine Selbstverständ-lichkeit. Nur sehr wohlhabende Leute konntensich früher ein Badezimmer leisten. Vorausset-zung dafür waren ein gesondertes Zimmer, dasmöglichst beheizbar war, fließendes Wasser, einAnschluss zur Hauskanalisation, ein besondererOfen oder Boiler, der groß genug war, um relativviel Wasser beheizen zu können, und letztend-lich eine Wanne. In der breiten BevölkerungEuropas verbreiteten sich Badezimmer erst abder zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. BeiNeubauten in den 1950ern sprach man noch voneiner Nasszelle. Zuvor wurde in Wannen, Botti-chen in der Küche, Waschküchen oder in Städtenin öffentlichen Bädern, den in Österreich so ge-nannten Tröpferlbädern, gebadet.

Nachträglicher Einbau

Vor allem in Altbauwohnungen, in denen ursprüng-lich keine Badezimmer eingeplant waren, mussmanchmal erst Platz für ein Bad geschaffen werden.Das kann aber auch als Chance auf ein individuellesBad ergriffen werden.

So kann beispielsweise ein großer vorhandenerRaum abgeteilt werden, um einen Teil zu einem Ba-dezimmer umzubauen. Gipskartonwände mit spe-ziellen Feuchtraumplatten bieten die Möglichkeit,ohne aufwändige Stemm- und Verputzarbeiten Lei-tungen und Rohre zu verlegen. Auch auf die beste-henden massiven Wände sollten Feuchtraum-Gips-kartonplatten verlegt werden – als Schutz für dasMauerwerk und statt eines Verputzes nach dem Ver-legen von Leitungen.

Minibäder kommen groß raus

Auch das kleinste Bad kann zu einer Oase der Ent-spannung und Regeneration werden. Die Innung derWiener Installateure gibt dazu einige Profitipps:

Planung nach Maß: Optimale Lösungen durchKnow-how und frische IdeenIn jedem Bad – und sei es noch so klein - steckt dasPotenzial für einen Ort der Erholung und Entspan-nung. Farbwahl, Licht und natürlich platzsparende

Einrichtungen sind bei Minibädern besonders wich-tig, um sie visuell in Szene zu setzen. Bei vielen In-stallateuren haben Sie in einem Schauraum dieMöglichkeit, die verschiedensten Lösungen "haut-nah" zu erleben.

Farbgestaltung: Die Macht der Farben nutzen

Je kleiner das Bad, desto weniger Farben und Mus-ter sollten Sie einsetzen. Halten Sie Boden, Wändeund Schränke möglichst in einem Farbton, um demRaum visuelle Harmonie zu verleihen. Mit Handtü-chern und Accessoires in einer Kontrastfarbe setzenSie belebende Farbakzente. Beliebte "Relaxfarben"sind grün, blau, creme oder violett.

Optische Vergrößerungen: Spiel mit Farben, Spiegeln und Licht

Farbe, Licht und Spiegel sind die Geheimnisse füroptische Vergrößerungen. Helle Farben lassen denRaum größer erscheinen. Doch auch das Deckende-sign ist wichtig. Durch lackierte Spandecken oderintegrierte Lichtpunkte wird das Bad optisch ge-streckt. Große Spiegel verleihen den Eindruck vonmehr Weite und Größe. Um dem Raum Tiefe und At-mosphäre zu verleihen, sollten Sie mehrere Licht-quellen einsetzen.

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Bad und Dusche

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 314: Unser Haus 2011

Wellness im Minibad: Mit Vollbad & Co voll entspannenWannen- und Duschkombinationen, kleine Whirl-wannen oder Dampf- und Massageduschen mit Sei-ten-, Rücken- und Nackendüsen finden im kleinstenBad Platz. Achten Sie in jedem Fall auf hochwertigeProdukte. In billigen Armaturen, Brausen und Düsensammeln sich Krankheitserreger, die Allergien auslö-sen können. Um Schimmel zu vermeiden ist einefachgerechte Be- und Entlüftung unerlässlich.

Barrierefreies Bad: Wohl und sicher fühlen auf kleinstem RaumSpeziell für die ältere Generation und für Personenmit eingeschränkter Bewegungsfreiheit bedeutet einbarrierefreies Badezimmer eine enorme Steigerungder Lebensqualität. Um Gefahren zu vermeiden, sindfolgende Lösungen empfehlenswert:● große Duschtassen mit niedriger Einstiegshöhe,● Individuell angepasste, stabile Haltegriffe,● ausklappbare Sitzgelegenheiten im Duschbe-

reich,● Stufenfreiheit und● Wannentüren und Wannenlifte

Foto: Keramag

Badezimmerstil

Welcher Stil im Badezimmer angesagt ist, entschei-det in erster Linie der Bewohner. Eine kompromiss-lose Zusammenstellung der Form-, Farb- und Mate-rialvorlieben des Badbenützers ist die beste Basisfür ein stilvoll wirkendes Bad. Ein außergewöhnli-

cher Materialmix wird in einer Badgestaltung da-durch gut sichtbar, dass man ihn einer strikten Ord-nung unterwirft.

Die Materialien sollten so ausgesucht werden, dassder Badbenützer bestimmte Materialien bestimmtenFunktionen oder Ereignissen zuordnen kann.

Zwei österreichische Hersteller im Badbereich ha-ben mit Badprofi eine Internetplattform für schönereBäder und mehr Lebensqualität ins Leben gerufen.Auf dieser Homepage finden Sie viele Bad-Ideen undwertvolle Tipps für Ihr eigenes Traumbad.

Zu finden sind Planungstipps und Planungshilfen so-wie Bad-Ideen, online können auch Fragen gestelltwerden. Näheres unter www.badprofi.at.

Duschen

Die Dusche, eingedeutsche Schreibweise von frz.douche, lat. ductio „Leitung“, auch Brause genannt,ist ein Bestandteil eines typischen modernen Bade-zimmers. Sie erlaubt zur schnellen, vollständigenKörperpflege die Beregnung mit kaltem oder war-mem Wasser.

Echte Duschen mit Wasserbehältern oder -zuleitun-gen gab es erstmals im alten Griechenland. Bis zur

18Bad und Wellness

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allgemeinen Verbreitung der Dusche dauerte es abernoch eine ganze Zeit. In Frankreich wurde die Praxisdes Duschens durch Jean Pidoux (ca. 1550-1610),Leibarzt am französischen Königshof, verbreitet. Da-mals stieß dieses Konzept allerdings auf Ablehnung,da Wasser allgemein als Überträger von Krankheitenangesehen wurde.

Heute ersetzt Duschen in einem gewissen Umfangdas Baden. Zahlreiche Wohnungen besitzen keineBadewanne mehr, sondern eine Duschkabine.

Es gibt frei stehende Duschkabinen mit einer kleinenWanne (Duschwanne, früher 15, jetzt meistens 6 cmTiefe), aber auch Duschen, die in Badewannen inte-griert sind. Duschen werden durch wasserfesteDuschvorhänge, Schiebetüren oder auch schwenk-bare Türen von der Umgebung abgegrenzt, um diesevor Spritzwasser zu schützen und für Privatsphärezu sorgen. Duschkabinen sind nach oben hin typi-scherweise offen. Die Wände sind meist gefliest undverfugt.

Duschkabinen können in beinahe allen beliebigenFormen und Ausführungen geplant werden. Es gibtaber auch zahlreiche Fertigduschkabinen in unter-schiedlichen Preisklassen und Ausführungen aufdem Markt.

Ebenerdige DuschenAufwändiger und teurer in der Ausführung sindebenerdige Duschen. Hierbei sind Wand und Fußbo-den des Duschbereiches gefliest oder anderweitig

wasserdicht verkleidet; der Boden ist zum Ablauf hinleicht geneigt. Diese Bauform ermöglicht auch dieNutzung mit Rollstühlen oder anderen Gehhilfen.

Vital-DuscheDuschen mit einem modernen Duschpaneel und vi-talisiertem Wasser ist mehr als nur Duschen. Esschenkt neue Lebensenergie, fördert das Wohlbefin-den, ist gut für die Haut und weist noch folgendeweitere Annehmlichkeiten auf:● Pulsierende Düsen auf ergonomisch perfekt an-

geordneten seitlichen Säulen bieten eine einzig-artige 3D-Massage

● Eine aktivierende Massage von oben erhält mandurch die Schwallbrause

● Durch die Fußreflexzonen-Massage werden dieOrgane besser durchblutet und das Immun-Sys-tem gestärkt

● Die Intimhygiene-Brause sorgt für eine perfektePflege und Reinheit

● Die Kaltnebeldüse umhüllt den Körper mit einemerfrischenden Kaltwasserschleier – ein Muss fürjeden Saunafreund

Achtung: Eine bodenebene Duschtasse kannnur dort ausgeführt werden, wo der Estrich

ausgespart ist. Ist das in einem bestehendenBadezimmer nicht der Fall, muss der Estrich

abgetragen und ein neuer mit Aussparung verlegt werden.

Unser Tipp!Bei Duschen mit mehreren gleichzeitig

funktionierenden Brausesystemen muss dieWarmwasserbereitung etwas größer

dimensioniert werden.

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Der Begriff Wellness steht nach modernem Ver-ständnis für ein ganzheitliches Gesundheitskon-zept. Seit dem Ende der 1950er-Jahre leitet sichder Begriff Wellness von den Begriffen Well-being und Fitness bzw. Well-being und Happi-ness ab, d. h. das Lebensstilkonzept Wellnesszielt auf Wohlbefinden, Spaß und eine gute kör-perliche Verfassung ab. Heute versteht man un-ter Wellness vor allem Methoden und Anwen-dungen, die das körperliche, geistige und seeli-sche Wohlbefinden steigern. Dazu gehören unteranderem Massagen, Bäder, Saunen, Dampfbäderoder Infrarotkabinen.

Sauna

Für die klassische Sauna typisch sind hohe Tempe-ratur und geringe Luftfeuchtigkeit. Eine Sauna istdann richtig temperiert, wenn einen Meter über derobersten Sitzbank die Temperatur zwischen 80 und105 Grad beträgt. Die Wärme wird durch einensteingefüllten Saunaofen erreicht. Das trocken-heißeKlima fördert die Schweißverdunstung. Beim Auf-guss steigt die Luftfeuchtigkeit kurz auf 70 bis 80%

an. Nicht zu vergessen: Verbrauchte, feuchte Luftmuss ohne Zugerscheinungen abziehen können,ebenso muss die Frischluftzufuhr gewährleistet sein.

Flächenbedarf

Eine Sauna muss nicht im Keller stehen, prinzipielleignen sich alle Geschoße dafür. Voraussetzung sindWasser-, Abwasser- und Stromanschlüsse. AlsRaumhöhe sollten mindestens 2,25 m zur Verfügungstehen. Eine Saunakabine nachträglich einzubauen,ist baulich allerdings meist aufwändig.

Benötigte Grundfläche für Saunakabinen inklusi-ve Umkleideraum, Dusche oder Kühlbecken:Kleinstsauna im Keller 6 – 15 m2

Sauna im Wohnhaus 25 - 30 m2

Freistehende Sauna für 3 Personen 6 – 14 m2

Freistehende Sauna für 4 Personen 10 – 24 m2

Fertige Saunakabinen bieten bis zu fünf PersonenPlatz. Zahlreiche Fertigangebote erfüllen die klimati-schen Bedingungen und sind komfortabel eingerich-tet.

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Dampf- und Warmbad

Wem die klassische Sauna zu intensiv ist, der kanndie sanfte Variante, das Dampfbad, wählen. Je nachHerkunftsland gibt es unterschiedliche Formen desDampfbads. Gemeinsam ist der Betrieb mit niedrige-rer Temperatur und höherer Luftfeuchtigkeit als inder Sauna. In einem Dampfbad beträgt die Tempera-tur im Durchschnitt zwischen 40 und 45 Grad Celsi-us. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch wesentlich höher,da übersättigter Wasserdampf in den Baderaum ge-leitet.

Im feuchten Warmluftbad (auch Sanarium genannt)herrschen niedrigere Temperaturen als in der klassi-schen (finnischen) Sauna, in der Regel etwa 45–60 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 40–55 Prozent.Sie gilt als kreislaufschonender und wird häufigkombiniert mit Zugabe von ätherischen Ölen oderspezieller Beleuchtung (Lichttherapie). Man kann mit15–30 Minuten länger als in der normalen Saunasitzen bleiben.

Auch Dampfbadkabinen gibt es entweder als Fertig-kabinen zumeist in Acrylausführung oder als indivi-duell geplante und gestaltete Kabinen in Massivbau-weise mit Verfliesung, Glasmosaik, Feinsteinzeugoder Naturstein oder aus Acrylglas.

Infrarotkabinen

Die Sonne sendet Energie durch elektromagnetischeStrahlung aus. Ein Teil dieser Strahlung liegt im In-frarotbereich. Die Infrarot (IR)-Strahlung ist daher ei-ne natürliche Strahlung. Sie ist für den Wärmetrans-port verantwortlich.

Es existieren drei Arten von IR-Strahlung: ● Infrarot A Strahlen: Kurzwellige Strahlen,

Wellenlänge 780 – 1400 nm.Anwendung hauptsächlich im medizintechni-schen Bereich, da sie bis ins Unterhautgewebeeindringen.

● Infrarot B Strahlen: Mittelwellige Strahlen, Wellenlänge 1400 – 3000 nm.Dringen bis in die mittleren Hautschichten ein.Der Körper kommt schnell ins Schwitzen. Emp-fehlenswert in diesem Spektrum ist allerdingsnur der obere Bereich ab ca. 2000 nm.

● Infrarot C Strahlen: Langwellige Strahlen, Wellenlänge 2600 nm bis 1.000.000 nmDringen in die obere Hautschicht ein. Die Strah-lungsenergie wird von den Oberflächenatomenaufgenommen und als Tiefenwärme über dieDurchblutung an den gesamten Körper weiterge-geben. Die Folge: Die Körpertemperatur steigt,man schwitzt.

Wärmekabinen werden in der Regel mit Infrarot C-Strahlung betrieben.

Vergleich IR-Kabine - Sauna

Der große Unterschied zu einer Sauna besteht darin,dass der Körper in der Sauna durch die heiße Lufterwärmt wird, während er sich in der IR-Wärmeka-bine von innen heraus erhitzt. Die eigentliche Tem-peratur in einer IR-Kabine beträgt nur zwischen 18und maximal 66 °C. Damit wird der Kreislauf weni-ger belastet.

Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Betriebs-art und dem Energieverbrauch. Während eine Saunazumindest eine halbe Stunde braucht, bis sie aufBetriebstemperatur ist und pro Stunde über 6 –8 kW Starkstrom verbraucht, wird eine IR-Kabineausschließlich mit Normalstrom betrieben, ist in 5bis 10 Minuten betriebsbereit und verbraucht 1,5 –2.7 kW pro Stunde. Daher reicht ein normalerStromanschluss mit 230 V.

Wasser- und Abwasseranschlüsse, wie sie bei derSauna und der Dampfkabine notwendig sind, wer-den bei einer IR-Kabine keine gebraucht.

18 Bad und Wellness

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Außenanlagen und Garten

Die Außenanlagen und der Garten werden meis-tens erst dann in Angriff genommen, wenn dasHaus fertig ist. Ratsam wäre es daher, einen Teildes Grundstückes abzugrenzen, der von Anfangan als Garten erhalten bleibt und nicht zur Bau-stelle oder zur Lagerstätte für Baumaterialienwird.

Gartenwege, Stufen, Terrassen

Foto: Seminare für Hausbauer

Heute wird ein umfangreiches Beton- und Natur-steinprogramm für die Gestaltung von Zufahrten,Parkplätzen, Gartenwegen, Stufen, Terrassen, Höfen,Böschungen, Trögen, Springbrunnen, Bänken undGartenmauern angeboten.

Beton ist für dieses Programm geeignet, weil er gutformbar ist und seine mit Natursteinzusätzen ver-edelte Oberfläche vielseitig bearbeitet werden kann.Beton ist ein Naturprodukt, das aus Kies oder Edel-splitten, Sand, Zement und Wasser besteht und da-her gut zum Garten passt. Daher sind leichte Farb-unterschiede zwischen den einzelnen Formaten ei-ner Produktreihe aufgrund von natürlichen Schwan-kungen akzeptabel. Sie unterstreichen dennatürlichen Charakter von Betonsteinen.

Am Markt findet sich ein umfangreiches Programman unterschiedlichen Betonsteinen. Wollen Sie vor-her wissen, wie die in Ihrem Garten mit Betonstei-

Außenanlagen und Garten

Entwässerung, praktisch betrachtet

ACO SELF Euroline –Die Rinne aus Polymerbeton mit V-Profil.

Im Zusammenspiel mit der glatten Oberfläche des Polymerbetons erhöht die V-Form die Fließ-geschwindigkeit bei geringenRegenspenden und verbessertdamit den Selbstreinigungseffekt.

Einfache Reinigung und Wartung dank freiem Rinnen-querschnitt.Geruchsverschluss problemlos nach dem Einbau vonoben in die Rinne einsetzbar.CE-geprüft nach ÖNORM EN 1433. PKW-befahrbar!

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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nen belegte Fläche nachher aussehen wird, überge-ben Sie dem Fachhändler oder der Verlegefirma ei-nen Plan der zu bearbeitenden Fläche mit den ge-nauen Maßangaben sowie das gewünschte Materialund Verlegemuster aus dem Katalog.

Gegen eine kleine Bearbeitungsgebühr, die beimKauf wieder rückerstattet wird, erhalten Sie das Ver-legemuster in Ihren Plan übertragen. Außerdem er-mittelt der Computer eine ungefähre Mengenangabeals Orientierungshilfe.

Klinker

Eine sehr schöne und dauerhafte Alternative zu denBetonsteinen stellt der Klinker dar. Speziell für krea-tive Gestaltungsmöglichkeiten ist er der Stein mitden vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten. Klinker sindZiegel, die unter so hohen Temperaturen gebranntsind, dass durch den beginnenden Sinterprozess diePoren des Brenngutes geschlossen werden. Dadurchnehmen Klinker kaum Wasser auf und sind sehr wi-derstandsfähig. Sie eignen sich daher besonders alsBodenbelag im Außenbereich.

Ob in Kombination mit weißem Marmorsplitter, grü-nem Serpentin oder grauen Natursteinplatten, Klin-ker ist von seiner Beschaffenheit für wirklich alleVerlegearten geeignet. Ob geschwungene Wege,Stufen oder Terrassen, Einfassungen um den Gar-tenpool (übrigens harmoniert das Rot vom Klinker,das Blau des Pools und das Grün des Rasens herumausgezeichnet miteinander) ja sogar dekorative Gar-

Außenanlagen und Garten

Barrierefreiheit, praktisch betrachtet

ACO DRAIN ProfiLine –Unsere Rinnen stoppen Wasser.Sonst nichts.

ACO ProfiLine ist die Entwässerungs-rinne für Terrassen, Flachdächer und aufgehende Fassaden.

Entspricht ÖNORM B 7220!Türanschlusshöhe von 5 cm laut Flachdachrichtlinie 10.3 möglich.Höhenverstellung - auch in eingebautem Zustand -einfach von oben mit dem Schraubendreher.Die Verwendung eines Lochrostes vermindert dasVerletzungsrisiko bei Begehen ohne Schuhwerk.

ACO - Wir schützen, gestalten und entwässern.

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Foto: Wienerberger

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teneingangstüren kann man mit diesem wunderba-ren Material gestalten.

Aufgrund seiner robusten Oberfläche hält er jahr-zehntelang allen Witterungseinflüssen wie Frost,Schnee, Eis, Regen usw. stand. Auch bezüglich derPflege ist Klinker einfach zu behandeln. Einmal imJahr sollte er mit einem leistungsstarken Hoch-druckreiniger gesäubert und anschließend mit einerSpezialversiegelung eingestrichen werden. So bleibtdie Oberfläche sehr lange sauber und die Flächesieht aus wie frisch verlegt.

Natursteine

Für viele Gartenbesitzer sind Natursteine für Terras-sen und Gartenwege ein Muss. Die österreichischenNatursteinvorkommen sind sehr reichhaltig und überdie Grenzen unseres Landes hinaus bekannt.

Foto: Strasser

Große Granitsteinbrüche befinden sich im oberöster-reichischen Mühl- und Innviertel, im Waldviertel undsüdlich der Donau. Im Westen sind bekannte Vor-kommen die Rauriser Natursteine und die Granitvor-kommen in Tirol. Die Steinplattenhersteller beziehenIhre Anregungen für das Oberflächendesign aus der

Natur und verwenden Sandstein, Travertin, gebro-chenen Granit, Kalk- oder Marmorsplit und Donau-kies zur Herstellung Ihrer Platten.

Stufen

Bei der Planung von Stufen im Garten sollte mandiese immer dem Gelände anpassen. Die Stiegesollte nie zu steil und nicht schnurgerade sein. Sehrzu empfehlen sind Zwischenpodeste.

Wesentlich ist, so wie bei den Treppen im Haus, dasVerhältnis von Stufenhöhe und Auftrittstiefe. EineStiege ist dann bequem, wenn die Stufenhöhe sehrniedrig ist. Ein bequemes Richtmaß sind 14 cm Stu-fenhöhe und 35 cm Auftrittstiefe.

Die Breite der Stiege hängt natürlich von dem vor-handenen Platz ab, es sollte aber nicht weniger als1,2 Meter sein.

Foto: Strasser

Böschungssteine

Für Hangbefestigungen, Grundstückseinfriedungenund Stützwände gibt es große und kleine Bö-schungssteine. Diese werden im Verbund verlegtund um 90 Grad gedreht, damit sich Bogen und Ge-genbogen abwechseln und die Elemente unterei-nander verzahnen. Durch Gelenksteine wird noch

Unser Tipp!Ob Betonsteine, Klinker oder Natursteine – lassen Sie Ihre Terrassen und Gehwerge

im Garten vom Fachmann verlegen. Es gibt spezielle Anforderungen an den

Unterbau, damit Wege und Einfahrten eben bleiben und sich nicht unregelmäßig senken.

19Außenanlagen und Garten

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Page 321: Unser Haus 2011

größere Flexibilität bei der Formgebung der Wanderreicht.

Pflasterklinker

Zu den schönsten Materialien für Gartenwege, Ter-rassen, Autoabstellplätzen, Garagenzufahrten, Stu-fen usw. zählen die Pflasterklinker. Dabei handelt essich um universell einsetzbare, unverwüstliche Stei-ne, mit einer sehr langen Lebensdauer.

Gartenplanung

Nicht nur ein Wohnhaus will geplant sein, auch derGarten verdient eine gründliche Planung, damit erlange Freude bereitet.

Die aus dem Fernen Osten kommenden Feng Shui-Richtlinien gelten auch für die Gestaltung des Gar-tens, wobei sehr genau beachtet wird, wie dasGrundstück eingeteilt ist, wo das Haus steht und wosich der Eingang zum Grundstück befindet, damitdas sogenannte „Chi “ - die Lebensenergie - freifließen kann. Dementsprechend werden auch dieGartenwege, die Bepflanzungen und die Gartende-koration aufeinander abgestimmt. Selbst die ver-wendeten Materialien werden miteinbezogen.

Geomantie

Aber auch bei uns gibt es eine interessante Garten-wissenschaft, die sich Geomantie nennt. Ein Geo-mant erkundet zuerst das Grundstück und stellt fest,wo Wasseradern, Kreuzungspunkte oder sogar Ver-

werfungen sind. Dann werden passende Steine, Holzoder heimische Pflanzen auf energetisch ausgewer-teten Punkten im Garten oder auch im Haus plat-ziert.

Er wird auch auf den optimalen Standort der Pflanzeachten und die unterschiedlichen Energieströme imKörper (Meridianflüsse) sowie die unterschiedlichenEnergien in einzelnen Gartenbereichen mit einbezie-hen.

Kräutergarten

Garten bedeutet nicht nur eine grüne Rasenfläche,Blumenbeete, dekorative Sträucher und Bäume. Wasauf keinen Fall bei der Planung des Gartens fehlensollte, ist ein Gemüse- und Kräutergarten.

Am idealsten liegt ein Kräutergarten in unmittelbarerNähe der Küche oder der Terrasse. Denn die wohl-riechenden Düfte der verschiedenen Kräuter sollenüber ihren praktischen Nutzen hinaus in lauen Som-mernächten auf der Terrasse wahrgenommen wer-den.

Gemüsegarten

Biologische Nahrungsmittel erhalten immer höherenStellenwert in der Gesellschaft. Wer daher auf denGeschmack von frisch geerntetem Salat, Karottenoder Kartoffeln aus Bioanbau gekommen ist, solltezumindest einen kleinen Bereich des Gartens alsGemüsegarten nutzen.

19 Außenanlagen und Garten

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Page 322: Unser Haus 2011

19Außenanlagen und Garten

www.unserhaus.at 317

Entwässerungsrinnen

Entwässerungsrinnen sorgen dafür, dass Hausein-gänge, Einfahrten, Terrassen und Garagen selbst beistarken Niederschlägen gut begehbar bleiben unddas Mauerwerk vor Nässeschäden geschützt wird.Die Rinnenstränge nehmen auf ihrer gesamten Län-ge Wasser auf und leiten es sicher ab.

Entwässerungsrinnen gibt es in Kunststoffausfüh-rung oder – als langlebigere Variante – aus Betonoder Polymerbeton.

Polymerbeton ist beständig gegen Frost, Tausalz,Benzin oder Öl und durch geringes Gewicht leichteinzubauen.

Ein PKW-befahrbarer Rost aus verzinktem Stahlmacht das Entwässerungssystem komplett. Die Roste sollten ohne Schrauben arretiert sein, dies er-leichtert die Rinnenreinigung und vermeidet dasKlappern der Roste beim Überfahren.

HofablaufEin Hofablauf dient zur Entwässerung unter Wasser-zapfstellen im Garten und Hof.

Auch das Niederschlagswasser von Dachflächenlässt sich durch einen Hofablauf mit Fallrohran-schluss abführen.

Durch eine Verbindung mit der Kanalisation wird dasWasser abgeleitet. Ein Geruchsverschluss verhindertdas Austreten von unangenehmen Ge-rüchen.

SchuhabstreiferEin Schuhabstreifersystem hält den Schmutz vor derHaustüre fest. Eine Bodenwanne, z. B. aus langlebi-gem Polymerbeton, wird mit einem Maschenrostoder einer Gummiprofilmatte ausgestattet. Der ab-getretene Schmutz fällt in die Bodenwanne. AufWunsch kann ein Anschluss an die Kanalisation er-folgen. Bei der Bodenwanne sollte man auf die Be-lastungsfähigkeit und den Kantenschutz aus Stahlachten. Für den Innenbereich oder geschützte Ein-gänge gibt es attraktive Schuhabstreifermatten mitNässe absorbierenden Rauhaarripsstreifen. Ein Win-kelrahmen, der im Innenbereich im Estrichbett ver-legt wird, ermöglicht in Kombination mit dem Au-ßenelement den Einbau einer funktionsgerechtenSchmutzfangzone.

SELF Schuhabstreifer, Foto: ACO

SELF Euroline, Foto: ACO

Bsp.: Einbausituation SELF Euroline, Fotos: ACO

SELF Hofablauf, Fotos: ACO

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Page 323: Unser Haus 2011

Rasenwabe

Die neue ACO Rasenwabe: Leichtgewicht mit patentiertem DesignWer Oberflächen entsiegelt, spart Abwasserkostenund trägt zu einem natürlichen Kreislauf des Was-sers bei. Hinzu kommt die optische Qualität einesbegrünten Lebensraums. Die neue ACO Rasenwabeschafft hoch belastbare Grünflächen, auf denen Re-genwasser großflächig versickern kann. Etwa 95 %der Fläche bleiben dabei unversiegelt, die Wabeselbst ist bei Begrünung unauffällig. Das Material,ein recycelbarer Polyolefin-Verbund, wiegt leichte4,5 kg/m2. Vier Platten à 58,6 x 38,6 x 3,8 cm sindpro Schicht auf der Palette vormontiert was denTransport und die Verlegung der Waben wesentlicherleichtert. So können zwei Personen etwa 200 m2

in nur einer Stunde verlegen. Als Zubehör sind Park-platzmarkierungen und Erdnägel erhältlich.

Mit dem neuen Design der Rasenwabe erzielte ACOgleich mehrere Vorteile. Durch die patentierte Kon-struktion hält sie einer Flächenlast von rund 250t/m2 stand. Die Flächen sind problemlos mit IhremPKW befahrbar. Die hohe Belastbarkeit der Wabe er-gibt sich aus der Ableitung der Kräfte in die Seiten-wände der Kammern. Die horizontale Arretierungbewirkt außerdem eine Kräfteübertragung von Plattezu Platte.

Individuelle Optik: Florentiner Design auch inWunschfarben

Interessant ist auch die Oberflächenstruktur der Wa-be, die zum Beispiel mit Edelsplitt verfüllt gut zurGeltung kommt. Das Florentiner Design ist auch inSonderfarben erhältlich, die einen besonderen ge-stalterischen Blickfang schaffen.

Der Baustoffhändler in Ihrer Nähe berät Sie gerne.

19 Außenanlagen und Garten

318 www.unserhaus.at

Rasenwabe, Fotos: ACO

Bsp.: Parkplatzbegrünung mi Rasenwabe, Foto: ACO

Licht im GartenStimmungsvoll erscheint der Garten bei Nachterst im "Licht zum Hinsehen", das Objekte odereinzelne Bereiche hervorhebt. Reizvolle Lichtak-zente setzen der von unten angestrahlte Baum,das beleuchtete Grün der Pergola, das bunteBlumenbeet im Licht von Strahlern. Übergängevon hell nach dunkel sind die reizvollen, Be-standteile der Lichtinszenierung. Erst die dunk-leren Bereiche zwischen den angestrahlten Ob-jekten lassen diese wirken.Fallen genügend Anteile des "Lichts zum Hinsehen"auf einen Weg, so kann dies möglicherweise für dieSehleistung und damit für die Sicherheit sogar aus-reichen. Es sind daher die Grenzen zwischen funk-tionalem und dekorativem Licht eher fließend.In der Dunkelheit stellt das funktionale "Licht zumSehen" blendfrei und mit angemessener Beleuch- Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

UH-K19-313-325 07.01.11 05:19 Seite 318

Page 324: Unser Haus 2011

19Außenanlagen und Garten

www.unserhaus.at 319

tungsstärke ein Gefühl der Sicherheit dar. Stolperfal-len bleiben nicht im Verborgenen, Wegführung undPersonen sind rechtzeitig zu erkennen.„Licht zum Sehen“ setzt eine möglichst gleichmäßi-ge Beleuchtung zum Beispiel des Weges vom Gar-tentor und von der Garage zum Haus voraus. Ein gutbeleuchteter Eingangsbereich ist wie ein Schmuckfür jedes Haus. Gutes Licht begrüßt die Gäste undlenkt ihre Schritte, wie auch die der Bewohner, si-cher ins Haus. Neben der Beleuchtung im Vorfelddarf auf das Licht an der Haustüre nicht verzichtetwerden, da sonst der Gastgeber als Silhouette er-scheint.An warmen Sommerabenden erweitert die gut be-leuchtete Terrasse den Wohnbereich ins Freie undverbindet auf diese Weise Haus und Garten mitei-nander. Das Licht auf der Terrasse sollte dimmbarsein. Damit kann die maximale Beleuchtungsstärkeso ausgelegt werden, dass auch Lesen oder Schrei-ben möglich sind. Zum Abendessen reicht eine ge-ringere Beleuchtungsstärke, bei der das Gegenübernoch gut zu erkennen ist. Noch weiter gedimmtschafft das Licht eine anheimelnde Atmos phäre undder beleuchtete Garten kommt richtig zur Geltung.Besonders wichtig ist die Beleuchtung bei Wegen.Diese kann mit einem Bewegungsmelder vollauto-matisch bedient werden. Das hat den Vorteil, dassSie das Licht nicht extra aufdrehen müssen, unddass es nach kurzer Zeit sich vollautomatisch wie-der abdreht. Einziger Nachteil ist, wenn ein Tierwährend der Nachtstunden zu Ihnen in den Gartenauf Besuch kommt, dann geht ebenfalls alle Augen-blicke das Licht an. Um das zu vermeiden sollte maneinen Hauptschalter im Haus vorsehen.

Auch in der Innenstadt ist der Wohnkomfort unterfreiem Himmel möglich. Gerade in den Abendstun-den hat der Dachgarten hoch über den Dächern derStadt seinen besonderen Reiz.Eine Dachterrasse ist wie ein Garten im Kleinformat.Entsprechend ist sie zu beleuchten. Wand und Pol-lerleuchten sind die Komponenten der ortsfestenBeleuchtung, mobile Erdspießleuchten eignen sichgut für den Einsatz in großen Blumentöpfen und Bal-konkästen.Selbst in der kühlen Jahreszeit ist der be-leuchtete Dachgarten ein "Lichtblick", da die Dach-terrasse optisch in den Wohnraum integriert wird.Das gilt ebenso für den Balkon, wobei die kleine Flä-che nur wenig Aufwand erfordert.Die Garagenzufahrt sollte wie der eigentliche Haus-zugang beleuchtet sein. Durch die Anbringung vonLeuchten in etwa 2 Meter Höhe wird verhindert,dass eventuell parkende Autos das Licht ver decken.Die Leuchten vor dem Garagentor müssen genü-gend Licht für das problemlose Bedienen des Toresbieten. Über einen Schalter in der Garage empfiehltsich auch die Schaltung von Haustür- und Hauszu-gangsbeleuchtung. Bewegungsmelder machen auchhier das Leben leichter.Die Beleuchtung in der Garage sollte sich nicht wieoft üblich in der Mitte befinden, da sie nur das Auto-dach beleuchtet, sondern eine seitlich vorne und ei-ne weitere im hinteren Teil. So schaffen Sie gutesLicht zum Beladen und Entladen oder auch für eineMotorkontrolle in der Garage.

Unser Tipp!Beleuchtungsanlagen mit Bewegungs -

meldern oder Abschaltautomatik sorgen für

eine gute Beleuchtung nur bei Bedarf und

können sogar mit Facility-Energiesparlam-

pen kombiniert werden. Auf diese Weise

wird viel Strom gespart.

Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

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Page 325: Unser Haus 2011

Ein Schwimmbecken oder Swimmingpool ist einBecken, das zum Baden, Schwimmen, Spielenoder für den Schwimmsport verwendet wird. Dasklassische Schwimmbecken besitzt eine recht-eckige Form und ist meistens gefliest. Es gibt al-lerdings auch Polyester- und Metallschwimmbe-cken. Diese Einstückbecken werden im fertigmontierten Zustand angeliefert und sind recht-eckig, aber auch in speziellen Formen erhältlich.

Planung

Der Bau eines privaten Schwimmbads im eigenenGarten muss sorgfältig geplant und ausgeführt wer-den. Private Schwimmbecken müssen in der Regelvon der Baubehörde genehmigt werden, da es sichdabei um eine bauliche Angelegenheit handelt, ver-gleichbar dem Bau einer Garage.

Zunächst ist der Platz für einen Pool auszuwählen.Er muss möglichst lange Sonneneinstrahlung garan-tieren, windgeschützt und nicht unmittelbar nebenHecken und Sträuchern platziert sein, um möglichst

wenig Blätter und Staub abzubekommen. Ein Poolsollte auch so liegen, dass Sichtschutz möglich ist.

Reinigung

Die Beckenform und die Beckenanschlüsse müssenso gewählt werden, dass die gesamte Wassermen-ge über die Umwälzpumpe gereinigt werden kann.Andernfalls bilden sich tote Winkel, in denen sichSinkstoffe ablagern, die zur Verschmutzung und Al-genbildung führen.

Zu- und Ablauf

Ein Pool braucht einen Zu- und einen Ablauf. PlanenSie ein Poll mit unterschiedlicher Tiefe, sollte der Zu-lauf immer am tieferen Teil liegen, damit durch dieUmwälzung auch der Boden gereinigt wird. Außer-dem hat sich das Wasser, wenn es mit Chlor versetztist, dann schon durchmischt.

19 Außenanlagen und Garten

320 www.unserhaus.at

Swimmingpool

Foto

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Page 326: Unser Haus 2011

Individuelle Pools

Individuell geplante, vor Ort errichtete Schwimmbe-cken werden in Massivbauweise gebaut. Das Mau-erwerk muss wasserdicht sein, es bietet sich daherBeton an. Kleinere Becken können mit unbewehrtemBeton errichtet werden, bei größeren empfiehlt sichdie Bewehrung mit Stahleinlagen. In diesem Fallsollte ein Statiker oder ein Baumeister beigezogenwerden, um die Standsicherheit zu bestätigen.

Die Auskleidung kann mit Hilfe von Fliesen oder Ke-ramikplatten, Polyester-, Metall- oder Aluminium-verkleidungen oder auch als Glasmosaik ausgeführtwerden. Billiger ist das Streichen mit Chlorkaut-schukfarbe oder Kunstharzlack.

Fertigpools

Fertigpools sind in Polyester- oder Metallausführungerhältlich.

Wichtig für die Planung: Die Poolwände müssen dieumgebende Erdmasse an jeder Stelle berühren! Fürgrößere Becken empfiehlt sich das Anlegen vonStützmauern, um direkten Erdruck vom Becken zunehmen.

Pooltypen

Die im privaten Bereich verwendeten Beckentypensind:● Mehrzweckbecken sind Becken, die sowohl

Nichtschwimmer- als auch Schwimmerbereicheumfassen.

● Sprungbecken haben eine Wassertiefe von min-destens 3,40 m. Die Sprungtürme sind normaler-weise 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m oder 10 m hoch.

● Variobecken sind Becken mit höhenverstellba-rem Zwischenboden, mit dem die Wassertiefevariiert werden kann. Allerdings ergibt sich dasProblem, eine ausreichende Beckendurchströ-mung zur Reinigung sicherzustellen.

● Aufstellbecken sind eine andere Art vonSchwimmbecken. Für diese braucht man keinenErdaushub und daher auch keine Baugenehmi-

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Page 327: Unser Haus 2011

Ein Schwimm oder- Badeteich ist ein meistkünstlich angelegtes stehendes Gewässer, dasgut zum Schwimmen oder Baden geeignet ist. Inder Form eines öffentlichen Schwimmteiches ineinem Schwimmbad werden diese auch Natur-pool oder fälschlicherweise als Naturbad be-zeichnet.

Funktionsprinzip

Der Teich wird in zwei Zonen aufgeteilt:● Die Schwimmzone dient dem Schwimm- und

Badebetrieb.● Die Filter- oder Regenerationszone wird mit Was-

serpflanzen bepflanzt und dient der Reinigungdes Wassers.

Zwischen beiden Bereichen muss ein Wasseraus-tausch möglich sein oder durch Pumpentechnikkünstlich herbei geführt werden.

Die Mindestgröße für eine Schwimmteichanlageliegt bei 35 m², die Mindesttiefe sollte 1,35 m nichtunterschreiten - auch wenn schon deutlich kleinereSysteme als Badeteich genutzt werden können. Fi-sche dürfen in einen solchen Teich nur eingesetztwerden, wenn sie ohne zusätzliche Fütterung lebenkönnen.

Desinfektion

Die Desinfektion funktioniert biologisch durch Stoff-wechselvorgänge von Bakterien, die sich im Wurzel-werk der Pflanzen ansiedeln. Entscheidend ist einstabiles Gleichgewicht verschiedenster Bakterienar-ten, in Abhängigkeit von Wassertemperatur, Sonnen-einstrahlung, pH-Wert, Pflanzenwachstum, (Vogel-)Kot-Eintrag, Belastung durch Badegäste, etc. Durchmechanische Filter kann die biologische Reinigungergänzt werden.

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Außenanlagen und Garten19

gung. Sie werden auf den Boden gestellt und mitWasser befüllt. Solche Pools bestehen meist auseiner festen Kunststoffwand, die auf- und abbau-bar ist. Sie halten allerdings häufig nur für einebestimmte Zeit.

● Quick-Up-Pools sind in jüngerer Zeit häufig inVerwendung. Sie besitzen überhaupt keine festeWand mehr, sondern nur noch einen aufblasba-ren Ring und stellen sich alleine durch das Befül-len mit Wasser auf.

Biotop und Schwimmteich

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Page 328: Unser Haus 2011

Abdichtung

Um das Wasser am Versickern im Boden zu hindern,ist genau wie bei einem Gartenteich eine Abdichtungerforderlich. Als Baumaterialien können Ton, GFK,Beton oder spezielle Teichfolien verwendet werden.Aufgrund der Kosten und der einfachen Verarbeitungwird am häufigsten Folie verwendet.

Wasseraufbereitung

Während im Schwimmbad die Wasseraufbereitungdurch chemische Prozesse passiert, übernehmen imSchwimmteich biologisch-mechanische Prozessediese Funktion. Alle Wasserflächen sind in einem ge-schlossenen Kreislauf miteinander verbunden. Was-serpflanzen (Phyto- und Zooplankton), eine Umwäl-zung des Wassers über die Pflanzenfilterbecken undregelmäßige Pflegemaßnahmen sorgen für die Si-cherstellung der Wasserqualität.

Planung

Der Anlage eines Schwimmteiches muss eine sorg-fältige Planung voraus gehen. Hier ein paar Stich-punkte:

● Finanzierung: Je nach Art der verwendeten Bau-materialien und der geplanten Größe müssen ei-nige Tausend Euro investiert werden.

● Lage vorhandener Versorgungsleitungen (Gas,Strom, Abwasser und Wasser).

● Lage auf dem Grundstück: Sonneneinstrahlung,Windschutz, Einsehbarkeit durch Nachbarn oderöffentliche Verkehrsflächen.

● Formgestaltung: Besser lang und oval als kreis-förmig.

● Zugang zur Schwimmzone. Steganlage.● Ufergestaltung.

Bauweise von Schwimmteichen● Betonbecken: Diese Variante bietet eine klare

Abgrenzung vom Schwimm- zum Regenerati-onsbereich. Das Becken kann gut gereinigt (ab-gesaugt) werden, an der Oberkante wird Natur-stein oder Holz montiert.

● Holzbauweise: Vor allem für geometrische For-men geeignet. Das Lärchen- und Tannenholzwird auf der Folie montiert. Unter Wasser ist Tan-nenholz fast unbegrenzt haltbar.

● Steine als Abgrenzung: Quaderförmige oder auchrundliche Steine werden auf die Folie betoniert.Es kann auch der ganze Teich mit Rundsteinenausgelegt werden. Das ist jedoch sehr arbeitsin-tensiv!

● Teichsäcke als Abgrenzung: Der Schwimmbe-reich kann in jeder Form gestaltet werden. Diemit Schotter befüllten Säcke werden auch fürStufen verwendet und mit Mörtel und Schotterüberzogen.

● Natürlicher Verlauf: Nur bei Teichen ab 250 m2

möglich, da die Tiefe durch die natürliche Bö-schung gewonnen wird. Stufen sind einbaubar.Am Teichgrund liegt die Folie frei (Absaugungmöglich).

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Bau

Die Monate März und April eignen sich am bestenfür den Bau. Der Bau eines Schwimmteiches erfolgtin den folgenden Schritten:

● Aushub der Teichgrube und Modellierung desBodenprofils.

● Entfernung von Fremdkörpern (Steine, Wurzelnusw.).

● Auspolsterung der Teichgrube z.B. mit Sand.Wird Teichfolie als Dichtung verwendet, dannkann die Teichgrube mit einem speziellenSchutzvlies ausgelegt werden, um sie vor Be-schädigung von unten zu schützen.

● Einbau der Dichtung. Teichfolie kann entwedervor Ort aus Bahnen zusammengesetzt oder be-reits in einem Stück komplett ab Werk bezogenwerden. Es gibt Firmen, die auf Wunsch Sonder-maße anfertigen.

● Eventuell Einbau von Pumpe(n) oder Filtertech-nik.

● Eventuelle Betonarbeiten im späteren Unterwas-serbereich (z.B. Fundamente für Steganlagen,Treppenstufen).

● Erstbefüllung mit Wasser.● Gestaltung der Uferbereiche und Bepflanzung

der Reinigungszonen.● eventuell Einbau einer Steganlage.

Auch wenn der Teich bereits im ersten Jahr zumSchwimmen genutzt werden kann, dauert es unge-fähr zwei bis drei Jahre, bis sich ein stabiles biologi-sches Gleichgewicht eingependelt hat.

Pflegetipps für Schwimmteiche

Ab März sollten einige Pflegearbeiten an Ihrem Teichdurchgeführt werden:● Die dürren Stängel von den Rohrkolben, Schilf

etc. im Frühjahr über der Wasseroberfläche ab-schneiden! Wegen des Gasaustauschs eignensich weder Herbst noch Winter dazu.

● Mit einem Kescher faulende Pflanzenteile undLaub aus dem Teich fischen.

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● Im April und Mai treten manchmal Algen in grö-ßerer Menge auf. Ein- bis zweimal wöchentlichabfischen. Wenn die Bepflanzung ihre volle Akti-vität entfaltet hat und die Nährstoffe entzogensind, bilden sich die Algen rasch wieder zurück.Bei hartnäckigen Algenproblemen nur biologischeinwandfreie Mittel verwenden.

Temperatur

Die Wassertemperatur 30 cm unter der Wasserober-fläche sollte 23 °C nicht überschreiten. Bei höherenTemperaturen besteht die Gefahr des erhöhtenWachstums von Krankheitserregern. Auch wenn mo-derne Schwimmteichsysteme die künstliche Erwär-mung bis zu einer Maximaltemperatur von 28 °C

möglich machen, sollten 23 °C nicht überschrittenwerden.

Überdüngung

Von einer Überdüngung spricht man, wenn in einemGewässer zu viele Pflanzennährstoffe - also Dünge-stoffe - vorhanden sind. In den meisten Fällen sindes Phosphor- und/oder Stickstoffverbindungen, wel-che Probleme verursachen.

Die Konzentration an Phosphorverbindungen solltedurch eine geeignete Aufbereitung reduziert werden,sodass im aufbereiteten Wasser und auch im Was-ser des Schwimmteiches die Konzentration von10 µg/l Gesamtphosphor nicht überschritten wird.

© „Creative Commons Attribution/Share Alike“

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– A –Abbrand von Holz 143Abdichtung vom Mauerwerk 44Abluftventile 212Abminderungsfaktor 197Abschirmtapeten 290Abstandhalter, Beton 113Abstecken der Baugrube 91Alarmanlage 236Altbau, Wandbekleidung 300Althaussanierung - Dachausbau 163Althaussanierung zum Ökohaus 47Anhydrit-Fließestrich 286Arbeiterkammer-Darlehen 8Arbeitszimmer 34Architekt 19Aufsparrendämmung 157Ausführungsplanung 19Ausgleichschüttung 284Aushub 90Ausmalen 286Ausmalen, Untergrund 286Außenputz 309Austrocknungskapazität 147

– B –Badezimmer 37Bankdarlehen 9Barrierefrei bauen 42Barrierefreies Bad 223Bauarbeiten-koordinationsgesetz 53Bauaufsicht 20Baudokumentation 52Bauen mit der Sonne 184Bauen, nachhaltig 54Baufeuchte 18Baukosten, Ermittlung 6Baumeister 19Baumeisterhaus 17Bauspardarlehen 8Bedarfslüftung 120Behaglichkeit 79Beleuchtung 84- Arbeitszimmer 86- Badezimmer 87- Esszimmer 86- Garten 327- Kinderzimmer 87- Küche 86- Schlafzimmer 87- Stiegenhaus 85- Vorzimmer 85- Wohnzimmer 86Belichtung der Räume 38Beschattung 12Beschattung 196Beton 106- Außentemperaturen 112- Einbau 111- mischen 110- Nachbehandlung 112- Verdichten 111- wasserundurchlässiger 94Betonhärtung, Dauer 113Betonrezeptur 110Betonsteine 329Bewehrung 113Biotop 331Bitumenbahn flämmen 100Blendung 84Blitzschutz 236

Blitzschutz außen 169Blockhausbauweise 149Blockziegel 129Blower-Door-Test 74Bodenbeläge 294- Flächenheizungen 275Bodenbeschaffenheit 14, 90Bodenkanalheizung 279Böschungswinkel 91Brandschutz 123Brandschutz, Holzdecken 307Brandschutzverglasung 185Brandverhalten Holz 142Brennwert Heiz-, Warmwassergerät 266Brennwertkessel mit Solar-Schichtladespeicher 268Brennwerttechnik 115- Erdgas 265- Heizöl 269Brettlbinder 153Büroleistungen 20

– C –Carbon Armierung 317Chemisch beständig 125CO2 Konzentration 83

– D –Dach 165- begrünt 176- Eigengewicht 168- Faserzement- 175- Nutzlast 168- Schneelast 167- Windlast 167Dachanschluss 136Dachbeanspruchung 167Dachdecker 171Dachdeckungen 170Dachflächenfenster 178Dachkonstruktionen 166Dachneigungen 165Dachrinne 169Dachstein 172Dachstuhl 152Dämmdicken 64Dämmmaterialien 315Dämmplatte kleben 314Dämmplatten dübeln 316Dämmstoffe 64Dämmstoffe im Vergleich 69Dämmung, drückendes Wasser 98Dämmung, oberste Decke 164Dampfbremse 148Dampfdiffusionsoffen 135Dampfdiffusionsoffen bauen 146Decke- Balken- 137- Fertig- 138- Halbmontage- 138- Holz 152- Massiv- 137- Ortbeton- 138- Platten- 138- Plattenbalken 137- Rippen- 138- Vollmontage- 138- Ziegelbalken- 139Deckenrostdämmung 133Detailplanung 20Diagonalarmierung 316Dichtfolie 101

Dimmen 88Dispersionsfarben 287Distanzboden 307Do it yourself 62Drainage 102Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung 181Druckausgleich beim Glas 186Dübeln der Dämmplatten 316Dünnbettmörtel vollflächig 132Dünnputz 317Dusche 223

– E –Eigenmittel 8Einblaszellulosedämmung 72Einbruchschutz beim Glas 186Einreichplan 39Einrichtungskosten 6Elektro-Durchlauferhitzer 221Elektroheizung direkt 272Elektroinstallation 236Elektrosmog 126Elektrospeicher Warmwasser 221EMV-Tapeten 290Energieausweis 68Energiegewinn 18Energiegewinn solar 127Energiekennzahlen 64, 67Energiesparende Bauweise - Neubau 237Energiesparende Bauweise - Sanierung 238Energiesparlampen 88Energieträger, Bewertung 240Energieverbrauch 237Entsorgungsleitungen 91Entwässerungsrinnen 326Entwurf 20Erdgas 264Erdgas-Durchlauferhitzer 221Erdsonde 254Erdwärmetauscher 209Erdwärmetauscher 250Esszimmer 30Estrich 283Estrichschutzmatte 284Estrichwabe 304Expandiertes Polystyrol 70Extrudiertes Polystyrol 72

– F –Farben Wirkung 89Farbwiedergabe 85Fassade 308Fassade - selbstreinigend 319Fassadenfarbe 317Fassadengestaltung 318Fassadenmarkise 199Fäulnissicherheit 125Feinfilter, Frischluft 208Fels 90Feng Shui Tipps 28Fenster 180- Abdichtung der 45- Alu 191- Alu-Schale 190- Äquivalenter U-Wert 183- g-Wert 183- Holz-Alu 190- Licht Transmissionsgrad 183- Oberlächentemperatur 182- U-Wert gesamtes Fenster 183- U-Wert Rahmen 182

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Postyellow-PDF PDF 1.4 + Transparency Colour spaces remain as used Printing resolution for commercial printing up to 2540 dpiDateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.4 Komprimierung auf Objektebene: Nur Tags Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 350 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 571 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Nein Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Nein Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: NeinGraustufenbilder beschneiden: NeinSchwarzweißbilder beschneiden: NeinBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 1048576 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: JaICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: NeinGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Fensteranschluss 136Fensteranschluss System 187Fensterdichtungen 186Fensterflächen, Ausrichtung 184Fenstermontage 186Fensterposition 187Fenstersprossen 186Fenstertausch 193Fernwärmespeicher 221Fertiggaragen 329Fertighaus 17Fertigkeller, einschalig 95Fertigkeller, mehrschalig 94Fertigtreppen 122Feuchtigkeitsabgabe 127Feuchtigkeitsaufnahme 127Feuchtigkeitsisolierung 99Finanzierung 6Finanzierungsplan 8Flächenentwässerung 102Flächenheizungen 274Flächenwidmungsplan 11Flachkollektor 252Flachs 73Flexible Architektur 127Fliesen, Randprofile 293Fliesenlegen 292Floatglasherstellung 180Flur 29Förderungen 5Fotovoltaik 242- Ausrichtung 244- Dachneigung 244Fremdwährungskredit 9Frischluftansaugung im Garten 208Fugenband 97Fugenblech 97Fugentechnik, Gipsfaser 299Fundament 93Fundamenterder 92Fußbodenheizung 275

– G –Garten 321Gartenplanung 324Gartenwege 321Gebäudeplaner, 3D- 38Gebogene Decken, Wände 302Gegensprechanlage 224Gegenstromwärmetauscher 209Gemüsegarten 325Generalunternehmer 19Geotextilvlies 92Gerüche vermeiden 83Gesamtkosten 6Gesteinskörnung 108Gipsfaserplatten 299Gips-Kalkputz 281Gipsputz 281Glasflächen 184Glasflächen, Größen 184Glasschaumgranulat 70Glaswolle 71Grauwasser 216- Einsparpotenzial 217- Verwendungsmöglichkeiten 217Grundbuch 14Grundgrenzen 14Grundkauf 10Grundrissplanung 28Grundstücksgröße 11Grundwasser 13Gütezeichen bei Tapeten 291

– H –Hackboden 90Halogen-Glühlampen 87Handtuchtrockner, elektrisch 273Hanf 71Hangneigung 13Hausabfluss 215Haustüranschluss 136Haustüren, Holz/Alu 194Heizbänder 273Heizkreisverteiler 278Heizleisten 279Heizmatte 272Heizöllagerung 270Heizsysteme 82, 245- ideale 82- Niedertemperatur 274Heizungsbewertung 240Helligkeit 84Hinterlüftung am Dach 155Hochspannungsleitung 14Hochwasser 14Hochwasserschutz - vorbeugend 44Hofablauf 326Holz, Brandverhalten 142Holz-Alufenster 190Holzbau, Raumgewinn 141Holzbauweise 141Holzbauweise - Schallschutz 143Holz-Beton-Verbundsystem 144Holzdecken 152Holzfeuchte beim Einbau 148Holzinnentüren 195Holzpellets 256, 257, 260Holzrahmenbauweise 151Holzriegelbauweise 18Holzschutz ohne Chemie 145Holzschutz, Baulicher 145Holzständerwand 301Honorarordnung für Baumeister 20

– I –Immobiliensuche im Internet 10Impressum 336Infrastruktur 11Injektionsschlauch 98Innenausbau 280Innenputz 281Innentüren aus Holz 195Installationen 205Installationsschacht 205Isokorb 113Isotherme beim Fenster 182I-Träger aus Holz 151

– J –Jalousie- Außen 202- Falt- 202- Innen 202- Sonnenautomatik 202- Vorhang- 202

– K –Kachelofen 115, 256, 262- als Ganzhausheizung 262Kalkbelastung 213Kalkputz 281Kalk-Zement-Putz 281Kalt-Selbstklebe-Verfahren 101

Kamin spart Energie 118Kamin, Dimensionierung 115Kamin-Fertigfuß/Fertigkopf 116Kanalrohre 216Kantenprofile 314Kassettenmarkise 199Kauf einer Immobilie 10Kaufpreis, Angemessenheit 15Kaufvertrag 16Kehlbalkendach 153Keller 93Kellerabdichtung 100Kellerdeckenanschluss 136Kellerfenster 104Kellertreppe 121Kinderzimmer 35Klebemörtel 316Kleben der Dämmplatten 314Klemmplatten- aus EPS 162- aus Flachs/Hanf 160- aus Glaswolle 161- aus Schafwolle 162- aus Steinwolle 159Klimafassade 312Klinker im Garten 322Klinker Vorsatzschale 136Kollektor 245Kombidämmung 157Kombikessel Pellets-Scheitholz 257Komfortlüftung 206Kondensation vermeiden 124Konsistenz von Beton 109Kontrast beim Licht 84Kontrollierte WRL 206Korkboden 295Korktapeten 290Korngröße beim Betonieren 108Kostenermittlung 6Kräutergarten 325Krüppelwalmdach 154Küche 30Kühlung- mit Flächenheizung 276- mit Wärmepumpe 255Kunststofftapeten 290

– L –Lageplan 39Lambda-Wert 65Laminatboden 295Lärmbelästigung 14Lawinen 14Leerverrohrung 236Legionellen 214Lehmbauweise 71Lehmputz 282Leibungsrahmen 104Leimfarben 287Leuchtmittel 87Licht im Garten 327Lichtfarbe 85Lichtinstallation 236Lichtrichtung 85Lichtschacht 105Lichtschalter 236Lichtsteuerung 236Lichttechnik 83Linoleum 295Loser Boden 90Lüftungsgerät 210Lüftungskanäle 211Luftdichtheit 74, 124Luftfeuchtigkeit 207

20Stichwortverzeichnis

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Page 333: Unser Haus 2011

Luftfeuchtigkeit, behagliche 82Luftqualität 83Luftschichtanker 135Luftwechsel/Stunde 197

– M –Makler 10Makulatur 289Mansardendach 154Markise 199Maschinendrucktapeten 289Massivbauhaus 17Massivbauweise 123Massivdächer 140Massivholzbauweise 17Mauerwerktrockenlegung 320Mehr-Generationen-Haus 27Metallständerwand 301Miteigentumsrisiko 15Moderne Haustechnik 205Montage Fenster 186Muren 14Mutterboden 90

– N –Nachhaltig Bauen 54Naturböden 295Natursteine 323Niedrigenergiehaus 21, 24Niedrigenergiehaus - Ziegel 130Nutzungsdauer 18Nutzwertfestsetzung 15

– O –Oberflächentemperatur von Wänden 80Offener Kamin 115OIB-Richtlinie 6 67Ökohaus 47Ökologisch nachhaltig 54Ökonomisch nachhaltig 54Ölheizung 269Ölheizungs-Unit 270Öllagerung 270Ortbetontreppe 121

– P –Panorama-Dachfenster 178Parifizierung 15Parkett 294Parkett, Fußbodenheizung 295Parzellierung, optimale 11Passivhaus 21, 26- Kompaktgerät 210- Ziegel 130- Zusatzheizung 212Passivhaustüre Holz/Alu 194Pellets 256, 257, 260Pellets - Kachelofen - Wärmepumpe 256Pfettendach 153Pfostenbinder 153Planung Architekt 19Planung Baumeister 19Planungskosten 19Planziegel 129Plattenfundament 93Profile für Innenputz 282Pultdach 154Putzbewehrung 282Putzprofile 310Putzträger 282Putzuntergrund 309

– Q –Qualitätskriterien Holzbau 142Quellfugenband 97

– R –Randstreifen 284Rasenwabe 327Rauchfang 114Rauchfangsanierung 117Raufasertapeten 289Raumausstattung 38Raumbeziehungen 38Raumheizung solar 246Raumluftqualität 207Raumplanung 28Regenfallrohre 168Regenwasserableitung 102Regenwassernutzung 218- Qualität 219- Speicherdimensionierung 218Regenwasserversickerung 102Resistent gegen Schädlinge 125Rohrdurchführungen 44, 98Rollladen 198- einbruchhemmender 197- Steuerungsautomatik 199Rollladenantrieb 198Rollladenkasten 133Rollo 203Rollschotter 92Rosetten 282Rost in Wasserleitungen 214Rückflussverhinderer 214Rückstauklappen im Kanal 44

– S –Sanierung, umfassend 45Sanitärinstallation 222Saumrinne 169SCC-Beton 96Schadstofffrei 125Schafwolle 73Schallschutz 123- Abflussrohre 215- Dach 170- Fenster 185- Holzbauweise 143- Holzdecken 307- Lüftung 210- Treppen 122Schalsteinkeller 95Schalter 236Schalungsbahn 147Schattenbildung 85Schaumglas 73Schlafzimmer 36Schlüssel, Finger als 224Schnurgerüst 91Schöpfboden 90Schrankraum 37Schuhabstreifer 326Schwimmteiche 331Schwindverhalten 18, 125Schwingbügel 160Schwingfenster 178- automatisch 178Schwüle 82Selbermachen 62Selbstverdichtender Beton 96Sicherheitsarmaturen 214Sicherheitssysteme 236Sicherungskasten 236Silikatfarben 287

Sockelprofile 314Solaranlagen Planung 248Solardach 173Solare - Schwimmbadheizung 246- Warmwasserbereitung 245Solare Energiegewinne 12, 241Solarenergie 212, 241Solarzellen 242Sonne nutzen 241Sonnenenergienutzung - aktiv 242- passiv 241Sonnenschutz 196Sonnenwegschablone 12Sozial-kulturell nachhaltig 55Spachtelmasse 100Spachtelputz 288Sparrendach 152Speicherheizung 273speicherwirksame Masse 80, 126Speisekammer 34Spenglerarbeiten 168Spesen Finanzierung 9Spezialtapeten 290Spundwände 92Stahlfaserbeton 94Standort 10Standsicherheit 125Statik 78Staubfreie Luft 83Staubsauganlagen, zentral 226, 234Steinwolle 73Stichboden 90Stiegenhaus 29Streichputz 288Stroh 71Strom sparen 239Strombedarf 237Stufen im Garten 321Stufenformel 121Sturzausbildung 133Sturzelemente 133

– T –Tapeten 289- Gütezeichen 291- Kauf 290- Rollenbedarf 291- Symbole 291- Technische 290Teilungsplan 14Temperaturausgleich 127Temperaturbereich, behaglich 81Temperaturempfinden 79Teppichboden 296Terminplanung 52Terrassen im Garten 321Textilglasgitter 316Textiltapeten 289Thermische Sanierung 45Thermographie 74Tiefenbohrung 254Tondachziegel 175Totalunternehmer 19Transportbeton 109Treppen 297Trinkwasser 212- Feinfilter 214- Kalkbekämpfung 213Trinkwasserhygiene 214Trittschalldämmplatten 285

20 Stichwortverzeichnis

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Page 334: Unser Haus 2011

Trittschallschutz 123, 144Trockenbau 298- Beplankung 298, 300- Drempelwand 303- Innenwand 303- Unterkonstruktion 300- Vorwandinstallation 302- Wohnungstrennwand 303Trockenestrich 305- Sanierung 305Trockenmauerwerk 132Türen aus Alu 191Türen, Abdichtung der 45Türkommunikation 224

– U –Überspannungsschutz 236Überwärmung - sommerliche 81, 126, 145Umbau 18Umbaumöglichkeit, später 127Unterdach 155U-Wert (u. Berechnung) 64U-Wert Obergrenzen 66U-Wert Verglasung 181U-Wert, mittlerer 65

– V –Verfügbares Einkommen 6Verrottungssicherheit 125Versicherungsfinanzierung 9Versicherungssparen 9Versorgungsleitungen 91Vital-Dusche 223Vliestapeten 289Vollsparrendämmung 158

Volumenstrom, Lüftung 211Vorbehandlung Putzgrund 310Vorentwurf 20Vorraum 29Vorsatzschale 135

– W –W/B-Wert 107Walmdach 154Wandheizung 278Wärmeabgabe Mensch 79Wärmebrücken 76Wärmedämmung 64Wärmedämmung, außen oder innen 70Wärmedämm-verbundsystem 311Wärmedurchgangs-koeffizient 65Wärmepumpe - Kachelofen - Pellets256Wärmepumpen 249- Betriebsarten 250- Kühlung mit 255- Praxiserfahrungen 258- Typen 250Wärmeschutzglas 180Wärmeübergangs-widerstand 65Wärmeverluste 13Warmwasserbereitung 220- Kesselleistung 220- Solar 245- Speichervolumen 220Wäscheabwurfschacht 232Wasser, Abwehr von 97, 124

Wasser-Bindemittel-Wert 107Wasserdampfdiffusionsoffen124Wasserhärten 213Wasserrecycling 216WC-Planung 37WDVS – Dämmdicken 311Wertbeständigkeit 127Wiener Wohnbau 56Winddichtheit 74, 124Winkelrandstreifen 284Wintergarten 192Wintergartenbeschattung 202Wohnbüro 34Wohnraumlüftung 206Wohnzimmer 29

– Z –Zählerverteiler 236Zangendecke 303Zargen aus Holz 195Zellulose-Einblasdämmung 161Zement 106Zement-Fließestrich 285Zementsorten 107Ziegel- Massivdach 140- programm 129- Thermofuß 130- Verarbeitung 131- Wärmeschutz 130Zon-Faktor 196Zuluftventile 212Zweischalenmauerwerk 135Zwei-Scheiben-Verglasung 181

20Stichwortverzeichnis

Absender:

Vorname Zuname

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20 Firmenverzeichnis

ACO passavantwww.aco-passavant.at

AFI Aluminium Fenster Institutwww.alufenster.at

Austrothermwww.austrotherm.com

Autark Energie www.autark-energie.eu

Bank Austriawww.bankaustria.at

Bauen & Energie Messe Wienwww.bauen-energie.at

Bauen + Wohnen Messe Salzburgwww.bauen-wohnen.co.at

baumitbaumit.com

Clima Superwww.clima-super.at

Energie AGwww.energieag.at

Energiesparmesse Welswww.energiemesse.at

Forum Elektroinstallationwww.forum-elektroinstallation.at

GHSwww.waescherutsche.at

GPHwww.styropor.at

Häuslbauermesse Grazwww.haeuslbauergraz.at

Häuslbauermesse Klagenfurtwww.kaerntnermessen.at

Hellawww.hella.co.at

Henkelwww.teroson-bautechnik.com

Internormwww.internorm.at

Kollarwww.kollar.at

Krauswww.kraus-haustechnik.com

Lafarge Zementwww.lafarge.at

Lüftung Schmidwww.lufti.at

ProPelletswww.propellets.at

Provitwww.provit.at

Rotowww.roto-bauelemente.at

sBausparkassewww.sbausparkasse.at

Schiedelwww.schiedel.at

Schütterwww.behaeltercenter.at

SHT-Heiztechnikwww.sht.at

Ihr Draht zu den Firmen www.unserhaus.at

Wählen Sie aus dem umfangreichen Vaillant Produktprogramm sparsame, langlebige und hochwertige Geräte. Wir schicken Ihnen gerne Unterlagen für (bitte ankreuzen):

Systemwelt von Vaillant Gas-Brennwertgeräte Gas-Heizkessel Gas-Wandheizgeräte Warmwassergeräte

Heizungswärmepumpen Warmwasserwärmepumpen Solarsysteme Pellets-Heizkessel Öl-Heizkessel

Elektro-Heizgeräte Elektro-Warmwassergeräte Klimageräte Lüftung Werkskundendienst

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20Firmenverzeichnis

www.unserhaus.at 331

Siblikwww.siblik.com

Thomaswww.zentralsauganlage.de

TIGASwww.tigas.at

TIWAGwww.tiwag.at

www.vaillant.at

Weissenböck www.steine.at

Wienerberger www.wienerberger.at

Xellawww.fermacell.at

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Impressum:

Herausgeber und Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, Leberstraße 122,

1110 Wien, e-mail: [email protected], Internet: www.hausbauer.at

Verleger: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, Leberstraße 122, 1110 Wien

Redaktion: Roland Kanfer (Chefredakteur), BM Ing. Dipl.-Ing. (FH) Heinz Leo Liebminger (Redaktion

und Fachberatung), Thomas Weber, Textgrundlage von Dkfm. Ing. Klaus Lipka ✝Anzeigenleitung: Mag. Fritz Stein

Anzeigen: Eveline Schopper, Andrea Traxler

Produktion: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, 1110 Wien

Druck: Goldmann Druck Aktiengesellschaft, Königstettnerstraße 132, 3430 Tulln

Der Nachdruck oder die Reproduktion ist, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet.

Die Informa tionen wurden sorgfältig zusammengestellt, ihre Weitergabe erfolgt jedoch ohne Gewähr.

Die technischen Daten in den Beiträgen beruhen in der Regel auf Angaben der Industrie.

Für die Richtigkeit kann keine Verantwortung übernommen werden.

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