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un i i ntern 7. Jahrgang Heft 2/2002 Sommer MITARBEITERINFORMATION DER LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK Die Themen: " Unireform " Science Week " Lehrling des Monats USI neu5 Jahre KanadazentrumEhrungstag 2002

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Page 1: un ntern€¦ · (IHP) des 5. Rahmenprogramms für Forschung und technologische Ent-wicklung der EU haben junge Wissen-schaftler der Uni Innsbruck im gesamt-europäischen Wettbewerb

uniintern7. Jahrgang

Heft 2/2002Sommer

MITARBEITERINFORMATION DER LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK

DieThemen:

""!Unireform""Science Week""Lehrling des Monats

USI neu❑❑5 Jahre Kanadazentrum❑❑

Ehrungstag 2002❑❑

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ie österreichischen Universitätenbefinden sich derzeit im Um-bruch. Nach der Einführung eines

neuen Dienstrechts im letzten Jahr, stehtdas Jahr 2002 ganz im Zeichen des neuenUniversitätsgesetzes, das sowohl einneues Organisations-, Personal- wie auchStudienrecht beinhaltet. Seit der Präsen-

tation von Gestaltungsvorschlägen durchdie Regierung im August 2001 haben sichdie Wogen des Protestes von Seiten derUniversitäten nicht geglättet. Nach zahl-reichen negativen Stellungnahmen aufden Gesetzesentwurf und lautstarkemöffentlichen Protest kam es am 24. Aprilzu einem österreichweiten Streik derHochschullehrer und Bediensteten.

Politischer Unirat?

Besonders kritisiert wurde der neue Uni-versitätsrat, der hinkünftig die Kontrolleüber das Geschehen an der Universitätausüben soll. Der Unirat bringt den Univer-sitäten aber nicht Autonomie, sondernFremdbestimmung durch Außenstehen-de, wie Kritiker meinen. „Seine Kom-petenzen beschränken sich keineswegsauf Kontrolle und Stellungnahme, sondernermöglichen weiterhin massive Eingriffeins Universitätsleben“, so der Vorsitzen-de des UniversitätslehrerInnenverbandes,

Prof. Günther Lorenz. „Der Einfluss derParteipolitik wird größer, zugleich aberweniger kontrollierbar als bei direkterVerantwortung von Ministerium, Regie-rung und Parlament.“

Abschaffung der Mitbestimmung

Die Mitbestimmung war ein weitererwesentlicher Streitpunkt, da das neueGesetz die Abschaffung zahlreicher Kolle-gialorgane vorsieht und in den verblei-benden Organen das Wahlrecht vielerGruppen einschränkt. „Es wird ein hier-archisch-autoritäres System der Ordina-rienherrschaft eingeführt, das zusammenmit dem neuen Dienstrecht zur Aus-beutung des wissenschaftlichen Nach-wuches geradezu einlädt,“ so Lorenz.

Insgesamt wird die gesellschaftliche Rol-le der Universitäten damit neu definiert.Günther Lorenz dazu: „Die Universitätenwerden in falscher Übertragung ökono-mischer Modelle in einen Wettbewerbgeschickt, der nur zum Abbau jener For-schungs- und Lehrinhalte führen kann, dieden Ökonomen und Politikern unattraktivoder unangenehm erscheinen: Grund-lagenforschung sowiekritische Analyse vonKultur, Gesellschaftund Politik sind be-droht.“

Dagegen verlangen dieKritiker des Universi-tätsgesetzes die Bei-behaltung demokrati-scher Grundprinzipienauch in der Universität:„In einer Demokratiemuss die Universität

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

ein schwieriges und aufregendesStudienjahr liegt nahezu hinter uns, dasuniversitätspolitisch geprägt war vonder Diskussion um das neue Universi-tätsgesetz. Neben der Abschaffung derMitbestimmung für einen großen Teilunseres Personals und der Schaffungeines Unirats, der nur mit Externen be-setzt werden darf, ist die geplante Aus-gliederung der Medizinischen Fakultätein weiterer „harter Brocken“. Noch istnichts endgültig entschieden und dieUniversitätsleitung wird nichts unver-sucht lassen, die verantwortlichen Poli-tiker davon zu überzeugen, dass einUnigesetz, das es nötig macht, dieMedizin auszugliedern, nicht unbedingtdas „Ei des Kolumbus“ ist. Ob manuns hört, ist freilich fraglich. Es ist mir bewusst, dass deshalb dieStimmung – gerade im „Mittelbau“ –nicht gut ist. Ich denke jedoch, dass eskeinen Sinn macht den Kopf in denSand zu stecken sondern, dass wirunsere Freiräume so ausnützen soll-ten, wie das unserem Leitbild undunserer Praxis in den vergangenen Jahren entspricht.Aber es gibt auch Erfreuliches: ImRahmen der Science Week ist es unsgelungen, in über 50 Veranstaltungensehr vielen Menschen das AbenteuerWissenschaft zu vermitteln. Einmalmehr hat sich dabei gezeigt, dass vielesan unserer Universität vom Engage-ment des wissenschaftlichen „Mittel-baus“ abhängt. Außerdem haben wir die Stadt Inns-bruck bei ihrer Bewerbung um den Sitzdes Sekretariats der Alpenkonventionunterstützt – in diesem Fall v. a. Dankder Mitarbeit von Professoren. Und dassollten wir uns erhalten: Die Fähigkeit,unsere Freiräume zu nutzen, die Zieleunseres Leitbildes nicht aus den Augenzu verlieren und die positiven Seitenunserer bisherigen Praxis auch unteranderen Rahmenbedingungen zubewahren. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen alleneinen schönen Sommer und einerfolgreiches Auftanken von Energie.Wir werden sie brauchen.

Herzlichst Ihr

Unirefo

D

Kaum ein Stein bleibEDITORIAL

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demokratischer Kontrolle unterliegen undselbst demokratisch agieren. Daher sindnationale Zielsetzungen und große Ent-wicklungslinien von den entsprechend legitimierten Instanzen des Staates vor-zugeben, die autonome Umsetzung hatdie Universität selbst öffentlich zu verant-worten.“

GegenMedizinuniversitäten

Auf besonders heftige Kritik aus Innsbrucktraf die Entscheidung, die MedizinischenFakultäten aus den Universitäten aus-zugliedern und eigenständige Medizin-universitäten zu gründen. Viele Univer-sitätsangehörige sehen darin einen unnö-tigen und teuren Schritt, der die erfolg-reiche inneruniversitäre Kooperation ge-fährdet. Alle entscheidenden Gremien derUniversität Innsbruck haben sich bis zu-letzt deutlich gegen eine solche Lösungausgesprochen. Anfang Juni hat dasRektorenteam als letzte Maßnahme dieAufnahme einer Experimentierklauselnach dem Vorbild des bayrischen Hoch-schulrechts gefordert. Auf diese Weisekönnte der Universität über mehrere Jah-re ein eigenständiger Weg zugestanden

werden, der dannevaluiert würde.

Wie geht’sweiter?

Der im Univer-sitätsgesetz vor-gesehene Zeit-plan sieht nachder Beschlussfas-sung des Ge-setzes die Einrich-tung eines Grün-

dungskonvents mit zwölf Mitgliedern bisspätestens 30. November dieses Jahresvor. Sieben VertreterInnen der Professor-Innen, zwei UniversitätslehrerInnen, ein/eVertreter/in der allgemein Bedienstetensowie zwei Studierende sollen dann die

Größe des zukünftigen Senats sowie desUnirats bestimmen und die Wahl des neu-en Rektors ausschreiben. Alle Inhaberbestehender Leitungsorgane werden ihrAmt bis zur Übernahme des Rektoratsnach dem neuen Universitätsgesetz aus-üben.

Der Universitätsrat konstituiert sich nachder Wahl seiner Mitglieder durch denGründungskonvent und die Bundes-regierung bis spätestens 31. März 2003.Die Wahl des Rektors hat bis spätestensEnde Juni 2003 zu erfolgen. Das neueRektorenteam tritt sein Amt dann am 1. Oktober 2003 an und schreibt die Wahleines neuen Senates aus. Anfang 2004tritt das Universitätsgesetz voll in Kraft.

Nach zehn reformreichen Jahren wirdauch die Zukunft der Universitäten vonUmstrukturierung, Neuorganisation undStandortbereinigung gekennzeichnetsein. Ob die österreichische Hochschul-bildung dann fit für die Zukunft ist, musssich erst noch weisen.

– 3 –

Vom öffentlichen Gutzur Handelsware?

Die Hintergründe der derzeitigenBildungspolitik sind öffentlich kaumbekannt und werden nach wie vorverschwiegen. Dabei handelt es sichum ein Projekt der Öffnung aller Dienst-leistungssektoren für weltweit operie-rende Dienstleistungsindustrien, indiesem Falle die Bildungsindustrien ins-besondere der USA. Dieses Projektgehört seit 1994 zur WTO und trägtden Namen GATS (Allgemeines Ab-kommen über den Handel mit Dienst-leistungen). Dabei werden Dienst-leistungen zum Handelsgut erklärt.Dies geschieht, um die Übernahmeöffentlicher Dienstleistungen durchprivate Großkonzerne zu ermöglichenund öffentliche Dienste jeder Art inprivate internationale Märkte umzu-wandeln. Der Bildungsbereich wird aufein jährliches Geschäftsvolumen von

weltweit 1,5 – 2 Billionen Dollargeschätzt. Wissenschaft und Bil-dung gelten unter dieser Perspek-tive nicht mehr als öffentlichesGut, das unter demokratischerKontrolle steht, sondern als be-liebiger Investitionsbereich wieandere auch. Es geht dann alsonicht mehr um Inhalte, sondernnur noch um Verwertbarkeit. Ausdem selben Grund sollen diemedizinischen Fakultäten aus-gelagert werden. Denn sie sollender Privatisierung des Gesund-heitswesens dienen.

Folgen für die Bildungslandschaft

Die konzernartige Organisation derUniversitäten und die „Bewertung“der Universitätsinstitute mit dem Zielder Schließung von solchen, die nicht„verkäuflich“ sind, können nur alsVorbereitung für die Abschaffung undPrivatisierung öffentlichen Eigentumsinterpretiert werden. Noch im Junimusste die österreichische Bundes-regierung bei der WTO deponieren,welche Dienstleistungsbereiche aus ih-rer Sicht in anderen Mitgliedsländernfür die Privatisierung geöffnet werdensollen, und bis März 2003, welche sieselbst als nächste zu öffnen vor hat. Dieinternationalen Erfahrungen mit dieserPrivatisierung der Dienstleistungs-sektoren sind bisher überall sehrschlecht. Die neuen, von privatenInteressen organisierten Dienste sindvon niedriger Qualität, teuer und knapp.Es ist daher zu erwarten, dass dies auchin Österreich bald der Fall sein wird. DieFolgen einer solchen Privatisierunggelten allerdings als irreversibel.

Prof. Claudia von Werlhof

orm:bt auf dem anderen

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m ihr vor 50 Jahren geleistetesVersprechen zu erneuern,kamen am 22. Mai zahlreiche

Doktorandinnen und Doktoranden zueinem Festakt im Congress Innsbruckzusammen. Vor den Vertretern der Uni-

versität bezeugten sie ihrer ehemaligenAlma Mater auch in diesen für die Univer-sität nicht leichten Zeiten ihre Treue,Unterstützung und Verbundenheit.

Trotz der von der Regierung geplantenUniversitätsreform blicken die Jubilare mitOptimismus, Neugier und Hoffnung in dieZukunft. Doch fragten sich auch viele, wieWissenschaft und Forschung diesenReformmarathon überstehen könne.„Vor allem der Medizinische Bereichbraucht das schützende Dach seiner AlmaMater dringend, alle anderen Wegewürden nur zu Zersplitterung undSchwächung führen“, so Dr. HelmutHeuberger stellvertretend für die Jubilarein seinen Dankesworten.

ereits zum zweiten Mal orga-nisierte das Vizerektorat für Personal, Personal- und Organi-

sationsentwicklung in Zusammenarbeitmit dem Rektor den sogenannten „Einstandstag“.

Etwa 120 neue MitarbeiterInnen kamen,um sich am 23. April über Aufbau undOrganisation sowie grundlegenderechtliche Bestimmungen an der Uni-versität zu informieren. Dieser Info-Nachmittag fand für alle neu eingetrete-nen wissenschaftlichen und nicht-

wissenschaftlichen MitarbeiterInnen derUniversität Innsbruck statt.

– 4 –

Jungwissenschaftlerüberaus erfolgreich

Unser wissenschaftlicher Nachwuchsgibt sehr erfreuliche Lebenszeichen aufEU-Ebene von sich. Im Bereich Impro-ving the Human Research Potential(IHP) des 5. Rahmenprogramms fürForschung und technologische Ent-wicklung der EU haben junge Wissen-schaftler der Uni Innsbruck im gesamt-europäischen Wettbewerb 19 derbegehrten und hoch dotierten For-schungsstipendien für einen For-schungsaufenthalt an renommiertenwissenschaftlichen Institutionen desEU-Auslands erhalten. Diese For-schungsaufenthalte dauern zumeistzwei bis drei Jahre und bilden einenwichtigen Meilenstein der wissen-schaftlichen Karriere. Dieser Erfolg istauch deshalb so bemerkenswert, weilalle anderen ForschungseinrichtungenÖsterreichs außerhalb von Wien zu-sammen nur mit 14 Vorhaben erfolg-reich waren. Außerdem waren damitvon den aus Innsbruck eingereichten36 Anträgen 52,6 % erfolgreich, wasfür EU-Programme ein außergewöhn-lich gutes Resultat darstellt. Im öster-reichischen Durchschnitt waren zumVergleich nur 35,8 % der Anträge er-folgreich.

Beratung zeigt Wirkung

Damit ist dokumentiert, dass unserwissenschaftlicher Nachwuchs iminternationalen Maßstab qualitativ hervorragende Forschungsvorhabenvorgelegt hat, die auch formal sehr gutvorbereitet waren. Gerade im Hinblickauf die „antragstechnisch-bürokrati-schen“ Erfordernisse der EU zeigt sichhier der Erfolg der lokalen Beratungs-struktur (Büro für Öffentlichkeitsarbeit,projekt.service.büro, ATTAC). Da imkommenden 6. Rahmenprogramm derEU diese Mittel um rund 80 % aufge-stockt werden, kann für die Zukunfteine noch höhere Beteiligung unsereswissenschaftlichen Nachwuchses andiesem Programm erwartet werden.

Dr. Lothar Lerch,

Wissenschaftstransfer

Ein Versprechenin feierlichem Rahmen

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er neue Leiter des USI heißt seit Februar Helmut Weichsel-baumer. Der 41-jährige Lehrer für

Leibeserziehung, Informatik und Mathe-matik am Bundesoberstufenrealgym-nasium in Volders, seit fünfzehn Jahren alsLehrbeauftragter am Institut für Sport-wissenschaften und der USI tätig, kenntsich aus in der Materie. „Der Campus desUSI mit seinem breiten Sportangebot undseiner fantastischen Lage und Ausstat-tung ist einmalig in Mitteleuropa“, zeigtsich Weichselbaumer in einem Gesprächbegeistert. „Mein Ziel ist es, das jetztschon sehr gute Sportprogramm mit über100 Sportarten auszubauen, indemexklusiv Trendsportarten angeboten

werden, und das ausgezeichnete Sportan-gebot auch vermehrt für Schüler und dieBevölkerung zugänglich zu machen. Wei-ters möchte ich die guten Kontakte mitdem Institut für Sportwissenschaften undder Bundesanstalt für Leibeserziehungvertiefen, und durch deren Kompetenzauch wieder den Spitzensport und natio-nale und internationale Wettkämpfe an-ziehen.“

Öffnung des USI für Schüler ...

Durch die Studiengebühren kam es imletzten Jahr zu einem Rückgang der Ins-

kriptionen um 13,5 %. Um eine gute Aus-lastung der Kurse und der Hallen zu er-reichen, will Weichselbaumer neueKundenschichten ansprechen. Dazuzählen Schulen und Schüler, für die er dieInskription ab dem 17. Lebensjahr öffnenwill, die Bevölkerung und auch Spitzen-sportler. Studierende und Mitarbeiter derUniversität besitzen natürlich auch weiter-hin bei der Belegung der Kurse denVorrang. Um das USI-Angebot für Schulenattraktiver zu machen, wurden bereitsdie Kosten für Hallenmieten um 50 %

gesenkt. Und gerade in den längerenUniversitätsferien wäre es attraktiv,vermehrt Schulen ans USI zu bekommen.

... die Bevölkerung undden Spitzensport

Auch die Bevölkerung soll in Zukunft mehrvom USI-Angebot profitieren können.Schon jetzt besteht für die Bevölkerungdie Möglichkeit, am Samstag die Fitness-räume im Pulverturm unter fachkundigerBetreuung für nur 5 Euro zu nützen, odermit Freunden die Beach- Volleyball Plätzezu mieten. Den Spitzensport möchteWeichselbaumer auch wieder zurück-holen. Die Trainingsmöglichkeiten und dieKompetenz wären durch das Institut fürSportwissenschaften vorhanden.Weichselbaumer geht voller Elan ansWerk. „Bisher erhielt ich vom Rektoren-team volle und unbürokratische Unter-stützung für meine Ideen, das USI alsKompetenzzentrum für Sport und alsattraktives Freizeitgelände weiter auszu-bauen“, meint Weichselbaumer bis jetztvoll zufrieden mit seiner neuen Aufgabe.

– 5 –

Neuer Wind

D

am USIFrauen-Koordinations-stelle neu besetzt

Mit Anfang April fand in der Interfakul-tären Koordinationsstelle für feministi-sche Forschung und Lehre ein perso-neller Wechsel statt: Bis zum Auslau-fen dieses Projektes im Dezember2002 werden die Aufgaben im Jobsharing von Mag.a Alexandra Weissund Mag.a Elisabeth Grabner-Niel über-nommen, die Projektleitung liegtweiterhin bei Dr.in Michaela Ralser.

***

Wir gratulieren!

Am 11. Mai feierte Prof. Heimo Less-mann vom Institut für Baubetrieb undBauwirtschaft seinen 75.Geburtstag.Als Ordinarius baute er das Institut seit1970 mit großem Enthusiasmus aufund begründete den guten Ruf seinerAbsolventen.

***

Anlässlich des 65. Ge-burtstags von Prof.Christian Smekal luddas Institut für Finanz-wissenschaft zu einerFeier und überreichtedem „Geburtstags-kind“ eine Festschrift.

In der Laudatio würdigte MonsignoreBernhard Hippler den Jubilar, den Fest-vortrag hielt Prof. Frank E. Münnich ausKönigswinter.

***

Rektor HansMoser bedanktesich bei demrenommiertenChirurgen Prof.Ernst Bodner fürseine langjähri-gen Dienste zumWohle der Uni-versität und derPatienten, undüberreichte ihmim April in Anerkennung seiner her-ausragenden Leistungen persönlichdas Dekret seiner Emeritierung.

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Eine aufregendeWoche der Wis-senschaft ging am16. Juni zu Ende:Die UniversitätInnsbruck hatteheuer verstärkt die Gelegenheitgenutzt, sich und ihre Leistungenwährend derScienceWeek @Austria 2002 einer

breiten Öffentlichkeit vorzustellen. All-gemeine Verständlichkeit, Humor undSpaß standen im Mittelpunkt dieserWissenschaftswoche, an der sich dieMitarbeiterInnen der Universität Innsbrucktrotz bevorstehender gravierender Einschnitte durch das UG 2002 regebeteiligten.

Vielseitiges Programm

Über 50 Präsentationen in Kaufhäusern,auf öffentlichen Plätzen, in Schulen undauf der grünen Wiese zeigten Wissen-schaft für jung und alt. Von Strahlungs-messungen an mitgebrachten Haus-haltsgeräten, über Besuche bei den Nützlingen der biologischenLandwirtschaft, Informationen überFrauengesundheit, Exkursionen andie Mündungen der Inn-Neben-gewässer bis zu selbstlernendenRobotern wurde bei der diesjährigen

ScienceWeek ein vielseitiges Programmgeboten.

Nützliche Tipps für den Alltag

So gab es nützliche Tipps für den eigenenGarten beim Besuch eines Ackers inAldrans bei Innsbruck: Die Forscher desInstituts für Hochgebirgsforschung zeig-ten unter anderem, dass die Larve desheimischen Lederlaufkäfers der allgemeingefürchteten Nacktschnecke kosten-günstig und ökologisch verträglich zuLeibe rückt. In der Wagner’schen Universi-tätsbuchhandlung konnte die Strahlungvon Haushaltsgeräten überprüft werden.Zugleich lieferten die Mitarbeiter desInstituts für Medizinische Physik Rat-schläge, wie man sich vor diversen Strah-lungsquellen im Alltag schützen kann.Allerhand ungewohnte Ansichten vonInnsbruck wurden den Besuchern derVeranstaltung „Innsbruck im Bomben-krieg“ geboten. Baulücken, Bomben-treffer und Wiederaufbau standen imMittelpunkt dieser Reise in die Vergan-genheit der Landeshauptstadt. Ein Vortrag

– 6 –

ScienceWeek AusTiere sind mein Leben!

Alfred Kofler, als Tierpflegerlehrling inder Zentralen Tierversuchsanstalt tätig,wurde als erster Universitätslehrlingvom Land Tirol zum Lehrling desMonats gewählt. Für Alfred geht mitdem Beruf Tierpfleger ein Traum inErfüllung, denn Tiere bedeuten ihm seitfrüher Kindheit sehr viel. „Ich wurdeam Welttierschutztag geboren, woh-ne in der Tiergartenstraße und Tieresind einfach mein Leben!“ erzählt derjunge Preisträger. Er hat die Auszeich-nung für seinen ausgezeichnetenSchulerfolg und sein Engagement imEinsatz von Tieren bei autistischenKindern erhalten. In der Berufsschulein Wien, wo er unter 17 Mädchen derHahn im Korb ist, wurde er gleichKlassensprecher und Herausgebereine Zeitschrift im Lehrlingsheim.Seinen Einsatz und seine Verlässlich-keit lobte auch sein Ausbildner, Prof.Hermann Dietrich. Er engagiert sichmit großem Einsatz seit 20 Jahren inder Ausbildung von Tierpflegerlehr-lingen. Bisher hat er 12 Lehrlinge aus-gebildet, die, wenn sie flexibel sind,auch gute Berufsmöglichkeiten finden.

Das Engagementwurde belohnt

Alfred kümmert sich in der ZentralenVersuchtieranstalt nicht nur um Ratten,Mäuse, Kaninchen und Hühner, son-dern auch um das Aquarium. „Alfredist ein sehr hilfsbereiter Typ mit einemenormen Wissen und Gefühl fürTiere“, lobt ihn Prof. Dietrich. Ange-sprochen auf die Tatsache, dass dieTiere im Institut zu Versuchszweckengehalten werden, meint Alfred: „DenTieren geht es bei uns besser als invielen Tiergeschäften. Sie sind bei unsin Familien untergebracht und siewerden gut betreut. Ich rede auch vielmit ihnen. Wenn es ihnen schlechtgehen würde, würde ich hier sichernicht arbeiten!“

Wissenschaft für

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über „Gletscher-rückgang und Kli-maveränderung“zeigte sehr an-schaulich, mit Hil-fe von 3D-Simula-tionen, die Zukunftdes Ewigen Eises

auf unseren Berggipfeln und die Folgen fürdie Abflüsse der Alpengletscher. Im

Einkaufspark „Sillpark“ stand daskünstliche Alter Ego des Menschenim Mittelpunkt – bei den Roboter-tagen konnten nicht nur künstlicheIntelligenzen begutachtet werden,sondern die Besucher konnten sichauch gleich mit ihnen messen.„Wer lernt schneller?“ war dasMotto eines Wettkampfs zwischenMensch und Maschine.

Neues entdecken

Minisprachkurse von Esperantoüber Türkisch bis zur Gebärden-sprache boten Einblicke in bei unsweniger verbreitete Sprachen. Aus-flüge in die Steinzeit, Führungendurch die Stadt, den Hofgarten oderdas Anatomische Museum oderBesuche in den Labors der Quan-tenphysiker – zu entdecken gab’s

eine ganze Menge. Das durchwegs sehrpositive Echo der Besucherinnen undBesucher war nicht nur ein schöner Lohnfür die oft arbeitsintensive Vorbereitung,

sondern vielmehr Ansporn, auch künftigmit der Bevölkerung in intensiven Kontaktzu treten.

Zum Abschluss ein Fest

Das Abschlusswochenende an der SoWiund Theologie bot neben der Präsentationzahlreicher ScienceWeek-Projekte auchein attraktives kulturelles Rahmenpro-gramm mit Konzerten des Universitäts-orchesters Collegium Musicum, Darbie-tungen des Russischen Chors und einerTheatergruppe des Instituts für Roma-nistik. Die Jämes Lässig Combo, DJ L.A.von musicpark re-cords sowie dasStadtradio Welle1 sorgten für dengemütlichen mu-sikalischen Rah-men auf der Büh-ne am SoWi-Vor-platz. Wer trotzsommerlichemBadewetter undFußball-WM denWeg zur Science-Week fand, wur-de mit einem ab-wechslungsrei-chen und span-nenden Einblick indie Welt derWissenschaftbelohnt.

– 7 –

stria 2002Spitzenforschunggewürdigt

Prof. Peter Zoller vom Institut fürTheoretische Physik erhielt Ende Maiden „Tiroler Landespreis für Wissen-schaft“ in Anerkennung seiner zu-kunftsweisenden wissenschaftlichenLeistungen auf dem Gebiet der theo-retischen Quantenoptik und Quanten-information. Seine theoretischen Bei-träge sind bahnbrechend für die Ent-wicklung der Quantenoptik und dieRealisierung von Quantencomputern,die durch ihre Schnelligkeit die Infor-mationstechnik revolutionieren könn-ten. Er leitet zusammen mit Prof.Rainer Blatt den Spezialforschungs-bereich „Quantenoptik“, in dem eineForschergruppe aus jungen Wissen-schaftlern aufgebaut wurde, die inter-national sehr begehrt sind.

Auf den Spuren der Zukunft

Der Preisträger des gleichzeitig ver-liehenen Förderpreises, der junge Imster Dieter Jaksch, ist Mitglieddieser Forschergruppe. Er wies inseinen Dankesworten darauf hin, dasses in Österreich immer schwierigerwird, junge Menschen für die Wissen-schaft zu gewinnen. Auch Prof.Günther Bonn betonte in seiner Lauda-tio, dass es nicht leicht ist, herausra-gende Wissenschaftler in Innsbruck zuhalten. Wie begehrt die InnsbruckerQuantenforscher international sind,zeigte auch ein Workshop zur Quan-teninformationsverarbeitung Ende Maiin Innsbruck, an dem zahlreiche Kory-phäen der Quantenphysik teilnahmen.Das primäre Ziel des Lehrganges, dervom World Technology EvaluationCenter in Baltimore, USA, organisiertund von der U.S. National ScienceFoundation (NSF) und dem DefenseAdvanced Research Project Agancy(DARPA) unterstützt wurde, war es,möglichst viele Wissenschaftler fürden Bereich Quanteninformation unddie Arbeit in amerikanischen For-schungsinstitutionen zu interessieren.

alle bei der

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rof. Dr. Matthias Bank hat seit 1. August 2001 die Stiftungspro-fessur für Banking & Finance inne,

die von der Hypo Tirol Bank für fünf Jahre finanziert wird. Der 40-jährige

Matthias Bank habili-tierte sich an der Wirtschafts- und So-zialwissenschaftlichenFakultät der UniversitätErlangen-Nürnbergmit dem SchwerpunktFinanzierung, insbe-sondere Bank- undBörsenwesen.

Herr Prof. Bank, wie kamen Sie an die UniInnsbruck?Ich stand gerade kurz vor der Habilitation,als ich auf die Ausschreibung der Profes-sur aufmerksam wurde. Für die Professurwurde inhaltlich genau das verlangt, wasich machen wollte. Da habe ich mich be-worben und wurde schließlich berufen.

Worin liegt der Unterschied zu DeutschenUnis?Deutsche Unis sind ähnlich aufgebaut wieösterreichische Universitäten, vielleichtsind die österreichischen aufgrund nochlängerer Entscheidungsprozesse undSonderrechte wie die Karenzierung etwas„schwerfälliger“.

Stiftungsprofessuren sind an der UniInnsbruck etwas Neues. Wie unabhängigsind Sie von ihren „Stiftern“?Ich habe einen Vertrag mit der Universitätund nicht mit dem Stifter, und habe als„Stiftungsprofessor“ die gleichen Rech-te und Pflichten wie ein „normaler“Professor. Von der Hypo bin ich somitvöllig unabhängig, und ich besitze absolute

Freiheit in Lehre und Forschung. Das heißtaber nicht, dass beispielsweise gemein-same Projekte ausgeschlossen sind. DieHypo gab mit ihrer Stiftung die Initialzün-dung für einen Studienschwerpunkt, derin Innsbruck gebraucht wird und eine sinn-volle Vervollständigung des Lehrangebo-tes darstellt. Unsere Studierenden – im-merhin circa 80 im Grundlagenkurs undrund 40 im Aufbaukurs – besitzen sehrgute Jobmöglichkeiten. Die Stiftungs-professur wird wahrscheinlich nach denfünf Jahren auch in den normalen Uni-Studienbetrieb eingegliedert werden.

Was halten Sie von den Reformen an denÖsterreichischen Unis?Die seit kurzem geltende Bezahlung fürdie wissenschaftlichen Mitarbeiter inAusbildung halte ich für fatal! Gerade imBankwesen können die Einstiegsgehältersehr hoch sein und betragen im Invest-ment Banking in der Spitze bis zu 70.000Euro im Jahr. Die wirklich guten Abgän-ger für eine interne Promotion an derHochschule zu halten ist somit sehrschwierig.

Mit der Reform soll ja auch die Profes-sorenbeamtung entfallen. Dennoch soll-te ein Mindestmaß an Unabhängigkeitund längerfristiger Perspektive unbedingtgewährleistet sein. Die Reform des Universitätsgesetzesgeht meiner Meinung nach insgesamt indie richtige Richtung, wenngleich die Kri-tik teilweise berechtigt ist. Als Ökonom binich der Meinung, dass bei aller Freiheitvon Forschung und Lehre der Effizienz-gedanke nicht auf der Strecke bleibensollte und die vorhandenen Mittel inZukunft zielgenauer als bisher eingesetztwerden müssen.

– 8 –

Symposium über Religion, Gesellschaftund Wirtschaft an derTheologie

Anfang Juni fand im Rahmen desKooperationsabkommens zwischender Theologischen Fakultät und derPäpstlichen Jesuitenhochschule „Jna-na-Deepa Vidyapeeth“ in Pune/Indien inder Theologischen Fakultät ein Sym-posium über Religion, Gesellschaft undWirtschaft im Spannungsfeld Nord-Südstatt. Dabei standen vor allem Fragensozialer Ungerechtigkeit, religiöser Kon-flikte sowie politische und theologischeLösungsansätze zur Debatte. MathewJayanth versuchte vor dem Hintergrundinternationaler Bemühungen um öko-logische Lebensformen Beziehungenzwischen Fragen der Ökologie, derWirtschaft und der Ethik aufzuzeigenund das Konzept der nachhaltigen Ent-wicklung als Grundlage für eine Ethikdes guten Lebens darzustellen.

Von Indien lernen

Der Politologe Anton Pelinka beschäf-tigte sich in seinem Referat mit derDemokratie in Indien. Das politischeSystem Indiens zeichnet sich, laut Pe-linka, besonders dadurch aus, dass diepolitische Macht über informelle Wegezwischen verschiedenen sprachlichen,religiösen und sozialen Gruppen aufge-teilt wird und als föderales System nichtauf einem national und ethnisch homo-genen Staat aufgebaut wurde. So er-wiese sich Indien nach Pelinka durch-aus als mögliches Modell für eine imEntstehen begriffene europäischeDemokratie.Zum Abschluss der Tagung wurdendann auch Fragen religiöser Bewegun-gen behandelt. Wolfgang Palaver un-tersuchte als Mitglied des Forschungs-projekts „Religion, Gewalt, Kommuni-kation und Weltordnung“ das Verhält-nis zwischen Christen und Muslimennach dem 11. September. Nach Pala-ver zeigen sich Konflikte besondersdort, wo westliche Liberale Religion alsreine Privatsache interpretieren, eineSichtweise, die von traditionellen Mus-limen keineswegs geteilt wird. FürChristen ergibt sich daher vor demHintergrund der modernen Trennungvon Politik und Religion eine Verpflich-tung zum verstärkten Dialog mit der is-lamischen Welt, so Palaver.

P

für wissenschaftliche MitarbeiterInnen�Die Bezahlung

In der nächsten Uniintern lesen sie über die Erfahrungen von Prof. Arnold Tautschnig (Institut für Baubetrieb, -wirtschaft und -management).

ist fatal!�

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– 9 –

er 11. Mai 2002 war in zweifa-cher Hinsicht ein Festtag für dasInstitut für Baubetrieb, Bauwirt-

schaft und Baumanagement der Baufa-kultät (IBBB): Einerseits hielt Prof. ArnoldTautschnig – neu berufener Professor fürProjektplanung und Steuerung – seineAntrittsvorlesung. Andererseits über-reichte DI Ch. Haidegger, Geschäftsfüh-rer der Zertifizierung Bau, dem Instituts-

vorstand Prof.Eckart Schnei-der die Zertifizie-rungsurkundefür die Einfüh-rung eines Quali-tätsmanage-mentsystemsnach ISO 9001:2000. Der Gel-

tungsbereich des Zertifikats umfasst dieLehr- und Forschungstätigkeit inklusiveAuftragsforschung und wissenschaft-licher Gutachten.

Qualitätsmanagement-system zur Verbesserungder inneren Abläufe

Damit ist das IBBB nicht nur das ersteInstitut der Baufakultät Innsbruck, sonderndas erste Baubetriebsinstitut im deutsch-sprachigen Raum und eines von nur 10 Universitätsinstituten, die ein Systemzur Qualitätssicherung eingeführt haben.Wie Schneider ausführte, gab es meh-rere Gründe für die Einführung diesesQualitätsmanagementsystems. Nebeneiner Aktualisierung der Lehre und derÜbernahme der einschlägigen Lehrver-anstaltung, die bisher von einem exter-nen Lehrbeauftragten gelesen wurde, ineigene Hände, war der Hauptgrund dienotwendige Verbesserung der inneren

Abläufe. Die vielfältigen Verbindungen zuden übergeordneten Ebenen Fakultät undGesamtuniversität sowie zur zentralenVerwaltung, dem Zentralen Informatik-dienst und der ebenfalls auf drei Ebenenorganisierten Bibliothek erfordern auch fürein kleines Institut ein klares Schnittstellen-management.

QM-Handbuch mit Zielvorgaben

Eine wichtige Schaltstelle an jedemUniversitätsinstitut ist das Sekretariat.Deshalb wurde besonderer Wert daraufgelegt, das Sekretariat in das QM-Systemeinzubinden und dieses so zu gestalten,dass die administrativen Abläufe über-sichtlich und nachvollziehbar werden. Anerster Stelle der Hauptprozesse, die imQM-Handbuch behandelt werden, stehtdeshalb die Administration. Es folgenForschung, Lehre und Prüfungswesen.Und auch die Problematik des ständigwechselnden Personals wurde berück-sichtigt. Im QM-Handbuch wurden dieselbst gesteckten Ziele verankert, die Ziel-erreichung wird in regelmäßigen Interval-len überprüft. Falls eines Tages der un-wahrscheinliche Zustand eintreten sollte,dass alle Ziele erreicht sind und durch einQMS nach ISO 9001:2000 keine weitereVerbesserung der Abläufe mehr möglichscheint, kann sich Schneider durchausvorstellen, auf die Wiederholungsauditszu verzichten. Das würde allerdings zueinem Verlust der Zertifizierung führen.Dafür könnten die frei werdenden Res-sourcen anderen Zielen wie zum Beispieleiner weiteren Steigerung der Qualität derLehrinhalte und deren besseren didak-tischen Aufbereitung oder der umfas-senden Einführung von Online-Learning (e-campus) zugeführt werden.

Völkerrechtstagung in Meran

Ganz im Zeichen der terroristischenAnschläge vom 11. September 2001und seinen Folgen stand der 27. Öster-reichische Völkerrechtstag (ÖVRT).Verantwortlich für die Organisation derTagung, die heuer auf Schloss Pienze-nau in Meran stattfand, zeichnete dasInstitut für Völkerrecht, Europarechtund Internationale Beziehungen derUniversität Innsbruck.

Das Völkerrecht nach dem 11. September 2001

Namhafte internationale Experten,Wissenschaftler wie Praktiker beschäf-tigten sich in der Tagung mit denneuen Rechtsfragen der Terrorismus-bekämpfung aus völkerrechtlicher,europarechtlicher und verfassungs-rechtlicher Sicht. In 13 Referatenwurden diese Fragen, vor allem auchunter besonderer Berücksichtigungdes dauerhaft neutralen Österreichsintensiv abgehandelt.

Gleichsam als Gegenmodell zum ge-waltsamen Aufeinandertreffen meh-rerer Kulturen stellte der Präsidialchefder Südtiroler Landesregierung, KarlRainer, die Südtirolautonomie als Mo-dell für den Minderheitenschutz in derEuropäischen Union vor.

Der Leiter des Völkerrechtsbüros imBMfaA, Hans Winkler, stellte die The-matik der Benes- und Avnoj-Dekrete inden Mittelpunkt seines Vortrages.

Über 80 Teilnehmer des 27. ÖVRThatten während des zweieinhalbtä-gigen Seminars Gelegenheit, sichintensiv mit den wichtigsten gegen-wärtig im Völkerrecht anstehendenFragen zu beschäftigen. Sie werdendie dabei gewonnenen Erfahrungen inihren Lehrveranstaltungen einfließenlassen, um damit auch die InnsbruckerStudierenden an diesen modernenEntwicklungen im Völkerrecht teil-haben zu lassen.

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Festtag amInstitut für Baubetrieb,-wirtschaft und -management

Neuer Professor und ISO 9001 zertiÞziert

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nterdisziplinär und fakultätsübergrei-fend wie sein Grundkonzept, so fei-erte das Zentrum für Kanadastudien

Innsbruck (ZKS) auch seinen fünften Ge-burtstag im Rahmen eines Symposiumszum Thema Wissens- und Kulturtransferzwischen Österreich und Kanada (1990-2000), das vom 2. bis 5. Mai 2002 in derAula der Universität stattfand.

Interdisziplinär ...Der erste Tag war den Themen Multikul-turalismus, Einwanderungspolitik, Institu-tionalisierung von Kulturtransferprozessensowie einem theologischen Forschungs-projekt zu B. Lonergan gewidmet. Derzweite Tag stand im Zeichen von Litera-tur, Theater, Film und Musik und spürteden gegenseitigen Wahrnehmungspro-zessen nach. Am dritten Tag kam schließ-lich die Ökologie zu Wort mit Fragen derBesucherlenkung und -information in Na-tionalparks diesseits und jenseits des At-lantik. Dabei – wie übrigens auch in denanderen Sektionen – konnte überzeugenddargelegt werden, dass unabhängig vonGrößenunterschieden zwischen Kanadaund Österreich auch viele Problembe-reiche sehr ähnlich sind.

... fakultätsübergreifend ...Das Publikum war zahlreich erschienen:hochrangige Vertreter aus Stadt und Land,des ZKS Wien, der Ministerien, der Ge-sellschaft für Kanadastudien, aber auchaus den Reihen der Canada Alumni undden Nachbarländern waren gekommen,um auf das Wohl des Zentrums anzu-stoßen. Die kanadische Botschaft war

durch I. E. Ingrid Hall, Pierre Guimond undRoswitha Fritscher vertreten, die öster-reichische Botschaft in Kanada durch S. E. Wendelin Ettmayer, die kanadischeBotschaft in Berlin durch Walter Larink.Auf akademischer Ebene hatten nebenden Sprechern aus Kanada, der Bundes-republik und Österreich auch der Leiterdes CCAuCES Edmonton, Franz Szabo,der Rektor der University of Alberta, RodFraser, und die Kuratorin der Ausstellung„Asingit“, Judith Nasby (University ofGuelph) die weite Reise nicht gescheut.

... und multikulturellDas Geburtstagsfest hatte aber noch wei-tere Highlights: Die großartigen „Transat-lantik Schrammeln“ aus Montreal unterJean Deschênes gaben am Eröffnungs-tag ein wahrhaft interkulturelles Konzert.Die Ausstellung „Asingit“ mit Zeichnun-gen und Wandbehängen aus Baker Lakeund Cape Dorset, vom McDonald Stewart Art Centre an der University ofGuelph auf Anregung von Sybille K. Moser zur Verfügung gestellt, brachte Bilder einer bedrohten Kultur im Wandelder Zeit. Das ZKS hatte dazu einen eige-nen Farbband als Katalog herausgebracht.Ein absoluter Höhepunkt schließlich wardie Verleihung des Kanadapreises für denwissenschaftlichen Nachwuchs sowiedes AUA-Group Preises: Wir gratulierenVerena Klein und Tobias Längle.

Prof. Ursula Moser-Mathis, ZKS

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5 Jahre

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Preise & Ehrungen

Eine hohe Auszeichnung erhielt am 16. Mai Prof. Dieter zur Nedden. DerRadiologe und Vorstand der Inns-brucker Universitätsklinik für Radio-diagnostik bekam von Bildungsmi-nisterin Elisabeth Gehrer das Öster-reichische Ehrenkreuz für Wissen-schaft und Kunst I.Klasse verliehen.

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Prof. Gottfried Heinisch vom Institutfür Pharmazie wurde in Budapest dasEhrendoktorat der dortigen Universitätverliehen.

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Theodor-Körner-Preis

In einem Festakt in Wien wurde am 24.April Frau Mag. Dr. Julia Kuhn, Ver-tragsassistentin am Institut fürRomanistik, mit dem Förderungspreisfür Wissenschaft und Kunst des Theo-dor-Körner-Fonds ausgezeichnet.

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Nestlé-Preis

Den diesjährigen Nestlé-Preis im Wertvon SFr 10.000 erhielt der SüdtirolerChristian Bachmann für seine Disser-tation auf dem Gebiet des Integra-tionsmanagement. Verliehen wurdeder Preis vom Osttiroler SoWi-Absol-venten und heutigen Generaldirektordes Nestlé-Konzerns, Rupert Gasser,der diesen Preis vor sieben Jahren insLeben gerufen hat.

K a n a d a z e n t r u m

Prominente Gratulanten

Eines der Kunstwerke aus der Asingit-Ausstellung

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eit Beginn dieses Jahres läuft einKooperationsabkommen, dasFrankreich und die Universität

Innsbruck einander näher bringen soll. Alsein „Abkommen mit nachhaltiger Prä-gung für die gesamte Universität“ be-zeichnete Rektor Moser die Zusammen-arbeit zwischen der französischen Bot-schaft in Wien, dem französischen Kultur-institut in Innsbruck und der Universität,die zunächst für die Dauer von drei Jahreneingerichtet wurde.

Verstärkte Zusammenarbeit

Ziel des interdisziplinär ausgerichtetenSchwerpunktes ist die Verstärkung derZusammenarbeit von französischen undösterreichischen Wirtschaftlern. Die Lite-ratur- und Sprachwissenschaften werden

dabei mit jenen Wissenschaften zusam-mengeführt, die sich mit den wirtschaft-lichen, rechtlichen, politischen und sozia-len Strukturen des Partnerlandes befas-sen. Dieses Konzept einer breit ange-legten Vertiefung der Frankreich-Kennt-nisse hilft nicht nur die wechselseitigeWahrnehmung zu verbessern, sondern

soll auch dazu beitragen, die Wettbe-werbsfähigkeit der Studierenden auf demeuropäischen Arbeitsmarkt zu steigern.

Ein gelungener Auftakt

Frankreich unterstützt diesen neuenSchwerpunkt mit 70.000,– Euro. DieseMittel stehen allen Fakultäten fürAktivitäten zur Verfügung. Neben demAustausch von Gastprofessoren und demAusbau des Dokumentationszentrums inZusammenarbeit mit dem FranzösischenKulturinstitut sind Vortrags- und Konfe-renzreihen geplant. Den Auftakt machteder renommierte französische Sprach-wissenschaftler und ministerieller Be-auftragte für die französische Sprache unddie Sprachen Frankreichs, Prof. BernardCerquiglini, der im April über die denWiderspruch eines angeblich einsprachi-gen Frankreichs und der eigentlichenSprachenvielfalt dieses Landes referierte.Koordinator des Frankreich-Schwerpunk-tes ist Prof. Bernhard A. Koch von derRechtswissenschaftlichen Fakultät. Aktuelle Informationen sind auf der Home-page Frankreich-Schwerpunkt der Univer-sität Innsbruck (www.uibk.ac.at/interna-tional-relations/france-focus) zu finden.

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Energiequelle Stress

Bei Hektik und Stress im Büroalltaggeht uns schon ab und an mal die Pusteaus. Stress hat für die meisten eineeher negative Bedeutung: Druck, Hek-tik, die Folgen sind Müdigkeit undVerspannungen. Doch diese Reaktionkann durchaus auch ihre positivenSeiten haben: sie kann als Energie-quelle genutzt werden!Die Stressreaktion ist eine Kampf- undFluchtreaktion, ein uraltes Verhaltens-muster des Körpers, sie aktiviert, wennnötig, innerhalb von Sekundenbruch-teilen, macht bereit zum Kampf oderzur Flucht. Doch seit der Steinzeithaben sich die Lebensgewohnheitenetwas geändert, es werden mehrgeistige als körperliche Fähigkeitengebraucht. Der Organismus mussumlernen, aufgestaute Energien um-gelenkt oder anders genützt werden.

Bewegung ist Energie

Bewegung ist wichitig für den Orga-nismus, sie wirkt gegen Stress undErmüdung und setzt angestaute Ener-gien frei. Im Alltag gibt es genug Gele-genheiten: zwischendurch aufstehen,ein paar Schritte gehen, die Treppenbenutzen, den einen oder anderenWeg selbst erledigen. Schon ein paarSchritte auf und ab gehen beim Tele-fonieren bringen 25 % mehr Sauerstoff

ins Gehirn,sofort denkt

es sich leichter! An-gestaute Energie lassensich positiv nutzen, indemman Dinge erledigt, die et-was mehr Schwung brau-

chen, wie aufräumen,putzen oder ähnliches.Gibt es keine Möglich-

keit, den Energiepe-gel auf diese Wei-se auszugleichen,

hilft auch mentalesTraining. Es erfordert zwar einiges anÜbung und Selbstdisziplin, lohnt sichaber allemal, mit Hilfe von positivenGedanken das Aktivitätsniveau imGleichgewicht zu halten. Die Risikenund Nebenwirkungen: Power und guteLaune!

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France!

Prof. Bernard Cerquiglini bei seinem Vortrag im April in Innsbruck

Rektor Moser und der französische Botschafter Alain Catta bei der Vertragsunterzeichnung

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m Vorabend des großen Ehrungs-tages fand ein Konzert mit indo-nesischer Gamelanmusik und

Tanz statt, das großen Anklang beimPublikum fand. Das Besondere an demgelungenen Konzert war das Ensemble:

Die Gamelan-truppe „PuspaArum“ bestandaus Studieren-den des Institutsfür Musikwis-senschaften, dieunter der Leitungdes bekannten

Gamelan-Experten aus Indonesien, Prof.Rahmat, das Programm einstudierten.

Gamelan wird inIndonesien dieseArt von traditionel-ler Musik genannt,genauso aberauch die Instru-mente. In zwei Stückenerfolgte der Auftritt der Tänzerin Mira So-erjanatamihardja, die in traditionellen, bun-ten Kostümen verschiedene Charakteredarstellte. Die wunderschöne Pamindomit weißer Maske wurde zum Abschlussvom wilden Klana mit roter Fratzenmas-ke abgelöst. Im Anschluss vervollstän-digte ein indonesisches Buffet, von indo-nesischen Studierenden gekocht, denGenuss des Abends.

er Große Ehrungstag der Univer-sität Innsbruck stand heuer ganzim Zeichen der Kultur. Die Grün-

der der Galerie St. Barbara in Hall, Mariaund Gerhard Crepaz, der Leiter der Kul-turabteilung im Land, Dr. Christoph Ma-

der, und Musikdirektor Georg Schmöheerhielten das Ehrenzeichen. Der Dirigent,Komponist und „Star“ der Festwochender Alten Musik, René Jacobs wird imRahmen einer gesonderten Veranstal-

tung das Ehrendoktorat der Philosophieerhalten, da er nicht persönlich in Inns-bruck sein konnte. Mit Dr. Hermann Sendele vom Deut-schen Freundes- und Fördererkreis undDr. Ernst Wunderbaldinger, ehemaligerVorstandsvorsitzender der Tiroler Spar-kasse, hat die Universität nun zwei neueEhrensenatoren gewinnen können. ZuEhrenbürgern wurden Hofrat Ewald Flir,Vorstand der Abteilung Bundes- und Lan-deshochbau, Prof. Ernst Raas, Leiter desInstituts für Kreislaufmedizin und derChansons-Experte Pierre Seguy, ernannt.Das Ehrenzeichen erhielten: Josef Hasi-beder, Tiroler Tageszeitung, Dr. GeorgLamp, Direktor des Congress Innsbruck,Antonio Rolla, Bürgermeister der kleinenitalienischen Gemeinde Ascoli Satriano inder Provinz Foggia.

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Universität setzt

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© 2002 Alle Rechte vorbehalten.

Herausgeber:Prof. Dr. Hans MoserRektor der Universität InnsbruckChristoph-Probst-Platz, Innrain 52A-6020 Innsbruck

Redaktion:Uwe Steger, Silvia Prock, Christian Flatz,Sylvia Riedmann, Britta Bures – Büro fürÖffentlichkeitsarbeit

Quellenangabe des Bildmaterials:Büro für Öffentlichkeitsarbeit, USI, Inst.f. Baubetrieb, -wirtschaft und -manage-ment, Inst. f. Völkerrecht, Zentrum fürKanadastudien, Peter Mertz, Murauer

Layout: Carmen Drolshagen

Herstellung: Fred Steiner

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Ein Genuss fürAug� und Ohr

kulturellen Akzent

Foto: Murauer