umwelterklÄrung 2015 - swb.de · im kontext der emas-zertifizierung für die swb erzeugung ag...
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UMWELTERKLÄRUNG 2015Gemeinsame Umwelterklärung von swb Erzeugung und swb Entsorgung
swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen
www.swb-entsorgung.de
KontaktFür Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Gemeinsamer Betrieb swb Entsorgung GmbH & Co. KGund swb Erzeugung AG & Co. KG
GeschäftsführungJens-Uwe Freitag T 0421 [email protected]
Leiter Betrieb Entsorgung und ErzeugungAndreas DömeltT 0421 [email protected]
Leiter Vertrieb Entsorgung Christian Walter T 0421 [email protected]
Leiter MHKW Uwe ImmelT 0421 359-79117 [email protected]
Leiter MKK und HKW Hafen Matthias HesseT 0421 [email protected]
Leiter HKW HastedtMarcus BolT 0421 [email protected]
Leiter KW MittelsbürenDr. Thomas KalkauT 0421 [email protected]
Umweltmanagementbeauftragter Andreas TrelleT 0421 [email protected]
Besichtigungen der Erzeugungs- und EntsorgungsanlagenT 0421 359-3983 (montags 9-15 Uhr)[email protected] U
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ng
swb Entsorgung und Erzeugung
Heizung
Kohlemühlen
Wärme-tauscherFernwärme
Schornstein
GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)
Reststoff-verwertung
Gips-verwertung
Konden-sator
Turbine, 3-stufig
Förderband
Verdampfer
RauchgasentstickungDeNOx
Elektro-filter
Rauchgasent-schwefelungs-anlage
Stromnetz
Fernwärme
Roheisen
Transportband für Kohle/Erz
Schlacke Cowper
Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe
HD-Vorwärmer
Konden-sator
Kühlwasser-Entnahmebauwerk
Gasometer
Speisewasser-behälter
E-Speise-pumpe
Turbinen
Rauchgas-kanal
Dampf-erzeuger
Generator
Leitwarte
Trafo
Stromnetz
Erdgas
Weser
Verdampfer
Vorwärmer
ECO (Speise-wasservor-wärmer)
Luft-vorwärmer
Schornstein
Schall-dämpfer
Gichtgas-gebläse
Hochofen
Abkürzungsverzeichnis
Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.
Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.
HSE Health, Safety, Environment
SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz
MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)
MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)
OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)
MVA Müllverbrennungsanlage
MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage
Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne
mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm
ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm
NE Nichteisen(metalle)
DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle
AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.
R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen
17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen
KW Kraftwerk
HW Heizwerk
KWK Kraft-Wärme-Kopplung
HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung
Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)
Block 6 Standort HKW Hafen
Block 15 Standort HKW Hastedt
MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff
MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen
HW Vahr Standort HW Vahr
GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren
Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen
Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt
Atlas Elektronik (Seite 10)
Mercedes-Benz (ohne Abbildung)
Rheinmetall Defense (Seite 20)
Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)
Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)
Vitalbad Vahr (Seite 66)
Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)
Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)
Fernwärmegebäude im Bremer Osten:
11
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2 2
Bremen-West
Bremen- Horn-Lehe
Bremen-Ost
Das swb Fernwärmenetz Bremen
Das Kraftwerk Mittelsbüren
Das Kohlekraftwerk
1 swb-Umwelterklärung
Vorwort der Geschäftsführung 2
1 Organisation des Betriebs von swb Erzeugung und swb Entsorgung 6
2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs von swb Erzeugung AG & Co. KG und swb Entsorgung GmbH & Co. KG 12
3 Umweltmanagement 16
4 Umweltaspekte und Umweltauswirkungen 22
5 Kenndaten/Chronologie der Standorte 31 Heizkraftwerk Hastedt 32 Heizwerk Vahr 34 Heizkraftwerk Hafen 36 Kraftwerk Mittelsbüren 38 Mittelkalorik-Kraftwerk MKK 41 Müllheizkraftwerk MHKW 42
„BuchimBuch“Kälte durch Wärme 46
6 Input-Output-Analyse 2014 swb Entsorgung 54
7 Input-Output-Analyse 2014 swb Erzeugung 60
8 Emissionen 68
9 Klimarelevante CO2-Emissionen 74
10 Energie 82
Gültigkeitserklärung 86
Literatur 87
Inhalt
2 swb-Umwelterklärung
BlicküberdasHeizkraftwerkHastedtunddasWeserkraftwerk.
mitdieserVeröffentlichungerhaltenSiezumerstenMaleinegemeinsameUmwelterklärungvonswbErzeugungundswbEntsorgung.Damitvollendetsichderin2008mitderIntegrationdesehemaligenMüllheizkraftwerks(MHKW)Bremenindenswb-KonzernbegonneneProzesseines„gemeinsamenBetriebs“zwischenswbErzeugungundswbEntsorgung.DieEntscheidung,nunmehrnebendenEntsor-gungsanlagenMHKWundMittelkalorik-Kraftwerk(MKK)BremenauchdieKraftwerksstandortevonswbErzeugungzusätzlichzumUmweltmanagementgemäßISO14001ebenfallsnachdenstrengerenRegelndesSystemsEMASzertifizierenzulassen,isteinErgebnisdieser„neuen“Gemeinsamkeit.
DamitsollendiemöglichenSynergienzwischenEntsor-gungundErzeugungimSinneeinerregionalennachhalti-genEnergiewende(ökonomisch,ökologisch,sozial)aufge-zeigtundgenutztwerden.EinaktuellesErgebnisdieserneuenZusammenarbeitstelltderBaueinesAbfallzwi-schenlagersfürswbEntsorgung(Betreiber)durchswbErzeugung(Genehmigungsinhaber)aufderehemalsfürdieAblagerungvonKraftwerksaschenplanfestgestelltenDeponieinMittelsbürendar.
Energiewende2015bedeutetfürdieMitarbeitervonswbErzeugungaucheineMentalitätswende:vomklassischen„Großkraftwerker“zumneuen„Fachhandwerker/Ingenieur“destechnischhochkomplexenneuenEnergiedesignsausPhotovoltaik,Biogas,thermischerAbfallbehandlung,Kohle,Erdgas,Gichtgas,ContractingdezentralerBlockheizkraftwerke(BHKW)undFernwärme.Hierstelltder2008eingeführtegemeinsameBetriebzwischenswbErzeugungundswbEnt-sorgungheuteeinenenormenErfahrungsvorsprungdar,umdieseaktuellenHerausforderungenfürdiebisherklassischenErzeugerpositivgestaltenzukönnen.
EinwichtigesStandbeineiner„smarten“EnergiewendeinDeutschlandbildetdiehocheffizienteKraft-Wärme-Kopp-lung(KWK).DabeiwerdendurchKopplungsprozessedeut-licheMengenanPrimärenergieträgerneingespart.NebenderbereitsaufgutemWegebefindlichenÖkostromerzeu-gungstehenbeiderWärmeerzeugunginDeutschlanddieseUmsetzungenzurverstärktenNutzungvonKWKund„Grü-nerWärme“nochamAnfang.KWKundFernwärmesindzukunftsfähigundnachhaltig,KWKistEnergiewendetech-nologie.swbErzeugungundEntsorgungleisteteinenwichti-genBeitragzudenklimapolitischenZielenderBundesregie-rung,denAnteilderKWK-StromerzeugunginDeutschlandbis2020auf25ProzentzuerhöhenundinderFolgeeineschrittweiseDekarbonisierungderdeutschenStromerzeu-gungzuunterstützen.
SehrgeehrteDamenundHerren,
swb-Umwelterklärung 3
MitderModernisierungdesMHKWkonntedieKWK-Strom-produktionbeigleichbleibendemMülldurchsatzverdrei-fachtwerden.DasMKKliefertenachUmsetzungderWär-meauskopplungin2013bereitsdeutlichmehrals20GWhFernwärmeimJahrundsubstituiertdamitzukünftigvoll-ständigdieFernwärmeproduktiondesSteinkohleblocks5amStandortHafen,derEnde2013indieKaltreserveüber-führtwurde.DieseUmsetzungamStandortHafenvermin-dertedieCO2-EmissionenhinsichtlichderFernwärmeerzeu-gungfürdasFernwärmenetzWestbereitsimJahr2013umnahezu10.000Mg/a.
EsistunsereÜberzeugung,dasseinesowohltechnischalsauchwirtschaftlichverantwortungsvolleEnergiewendenurmitBerücksichtigungvonkonservativerzeugtenundflexiblenStromkapazitätenzuerreichenist.KWK-Anlagensinddabeiprioritärzuberücksichtigen.UnsereSteinkohleblöckeversorgenBremennichtnurmitStrom,sondernauchmitklimafreundli-cherFernwärmeüberdieNetzeBremen-WestundBremen-Ost.DiestetigeOptimierungundeinverantwortungsvollerEinsatzderAnlagenstehenhierbeiimmerinunseremFokus.
MitEinführungeinesEnergiemanagementsystems(EnMS)imKontextderEMAS-ZertifizierungfürdieswbErzeugungAG&Co.KGunterstützenwirdenkontinuierlichenVerbes-serungsprozesshinsichtlichEnergieeffizienzundBetriebs-dokumentation.
DieVermarktungvonzertifiziertemÖkostromausdenbio-genenAnteilenunsererBrennstoffeleisteteinenhohenBeitragzurErzeugungvonerneuerbarenEnergienimLandBremen.SowurdenimJahr2014beimMKK112.000MWhundbeimMHKW149.000MWhÖkostromausdemEinsatzvonRestabfällenundSortierrestengewonnen.DamitsindwirdergrößteregionaleÖkostromproduzent.Dieseregio-naleStärkenutzenwirfürdieMarke„swbStromvonhier“,mitderdieseStrommengenausAbfallzusammenmiterneuerbaremStromausdemWeserwasserkraftwerkvermarktetwerden.
MitdieserunserebeidenGesellschaftenübergreifendenEMAS-ZertifizierungundderdamiteinhergehendenTrans-parenzunsererUmweltdatenlegenwirdasFundamentfüreinenoffenenDialogmitIhnenalsKunden.IngroßemUmfangdokumentierenwirunsereAnstrengungen,Ergeb-nisseundErfolgeeineskontinuierlichenVerbesserungs-prozesses.GernestehenIhnendieimAnhanggenanntenAnsprechpartnerfürFragenundAnregungenzurVerfügung.
Jens-Uwe Freitag, Geschäftsführer/Geschäftsleiter
ImHeizkraftwerkHastedtwirdmittelsmodernerKraft-Wärme-Kopplungzuver-lässigStromundFernwärmeerzeugt–rundumdieUhr,an365TagenimJahr.
6 swb-UmwelterklärungDieHin-undRücklaufrohreamStandortHastedtsindeinigeder
wenigensichtbarenTeiledesweitgefächertenFernwärmenetzes.DerGroßteilverläuftunterirdisch.
1Organisation des Betriebs von swb Erzeugung und swb Entsorgung
Nach der Integration des ehemals städtischen Müllheizkraftwer-kes am Standort Oken in den swb-Konzern wurde ab 2008 ein gemeinsamer Betrieb von swb Entsorgung als neuem Eigentü-mer und Betreiber des Müllheizkraftwerkes mit swb Erzeugung, dem Eigentümer und Betreiber der fossilen Kohle- und Gaskraft-werke im swb-Konzern sowie auch Bauherr und Betreiber des 2009 in Betrieb gegangenen neu errichteten Mittelkalorik-Kraft-werkes am Standort Hafen, geschaffen. Mittelkalorik bezeichnet hierbei den Einsatz von heizwertreichen Fraktionen aus der Auf-bereitung von Siedlungsabfällen als Brennstoff.
Diese abfallbürdigen Brennstoffe und die damit verbundenen not wendigen Vertriebsstrukturen zur Sicherung der Inputmen-gen und -qualitäten führten im Jahr 2011 zu einer Zusammenfüh-rung der Anlagen MKK und MHKW inklusive Vertrieb Entsorgung in der swb Entsorgung. swb Entsorgung bzw. deren Vorgänger betreibt seit 1998 gemäß ISO 14001 und gemäß EMAS ein zertifi-ziertes bzw. validiertes Umweltmanagementsystem. Mit Einfüh-
rung der Entsorgungsfachbetriebe-Verordnung ist swb Entsor-gung zudem auch seit 1999 regelmäßig wiederkehrend als Ent-sorgungsfachbetrieb anerkannt.
In Abbildung 1 und 2 ist die derzeitige Unternehmensstruktur mit dem gemeinsamen Betrieb von swb Entsorgung und swb Erzeu-gung wiedergegeben. Daraus wird deutlich, dass heute sämt liche Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung und swb Entsorgung im Bereich Kraftwerke unter der gemeinsamen Leitung des Bereichs-leiters Herrn Dömelt zusammengefasst sind. Die swb Erzeugung GmbH & Co. KG wurde Ende 2014 in die swb Erzeugung AG & Co. KG überführt. In der Folge wurde die swb Erzeugung 100 Prozent- Komplementärin der Tochter swb Services AG & Co. KG.
Abbildung 1 Unternehmensstruktur von swb
swbServicesAG&Co.KG
(swbS)
swbErzeugungBeteiligungs-GmbH(swbErzBet.-GmbH)
GKBGmbH&Co.KG(GKB)
GKBVerwaltungs-GmbH
swbErzeugungundEntsorgungAG&Co.KG
(swbEuE)Umrichter I, II und III
Kpl. = Komplementär(in) | Kdt. = Kommanditist (in) | * = treuhänderisch
Einheitsgesellschaft
100 Prozent Kpl. 100 Prozent
100 Prozent 51,76 Prozent Kdt.
100 Prozent Kpl.
100 Prozent Kdt. 0 Prozent Kpl.*100 Prozent
Kpl.
0 Prozent Kdt.*
0 Prozent Kdt.*
0 Prozent Kdt.*
GuD
swbErzeugungAG&Co.KG
(swbErz)Block 4Block 6Block 15 – SpitzenkesselHeizwerkeGT 3 – Gasturbine 3gemeinsamerBetrieb
swbEntsorgungGmbH&Co.KG
(swbEnt)
MHKWMKKgemeinsamerBetrieb
swb AG
8 swb-Umwelterklärung
Infolge der Integration von MKK und swb Vertrieb Entsorgung in swb Entsorgung gab es bereits arbeitsrechtliche und tarifrecht-liche Überschneidungen bzgl. der beschäftigten Arbeitnehmer, da die ehemaligen Mitarbeiter von swb Erzeugung arbeitsrecht-lich weiterhin dort verblieben sind. Diese Konstellationen finden sich nunmehr auch vermehrt im Zuge der Anpassungsprozesse bei swb Erzeugung aufgrund des neuen Energiemarktdesigns. Infolge der Auswirkungen der in Deutschland vollzogenen Ener-giewende wurden bei swb Erzeugung bereits der Steinkohle-block 5 am Standort Hafen und der Gasblock 14 am Standort Hastedt aus der Produktion herausgenommen. Diese Anlagen sind in die Kaltreserve überführt worden und können bei eventu-ellem größeren Bedarf und entsprechender längerer Vorlaufzeit wieder aktiviert werden. Damit verbunden war ein notwendiger personeller Abbau, der aber insbesondere auch durch die Struk-tur des gemeinsamen Betriebs mit swb Entsorgung sozialver-träglich aufgefangen werden konnte. Neben vereinbarten Vor-ruhestandsregelungen konnten frei gewordene Stellen bei swb Entsorgung so mit Mitarbeitern von swb Erzeugung unter Beibe-haltung ihrer arbeitsrechtlichen und tarifrechtlichen Bindungen im Rahmen einer Grundsatzeinigung mit der Arbeitnehmerver-tretung im gemeinsamen Betrieb wieder besetzt werden.
Im Zuge dieser neuen Herausforderungen wird heute das MKK zusammen mit dem Steinkohleblock 6 am Standort Hafen durch eine gemeinsame Schicht- und Tagesdienstorganisation unter der gemeinsamen Kraftwerksleitung von Herrn Matthias Hesse gefahren. Herr Hesse ist auch verantwortlich für die Zertifizierung Entsorgungsfachbetrieb (Efb) beim MKK und bei dem von swb Entsorgung zukünftig betriebenen und von swb Erzeugung als Genehmigungsinhaber auf deren betriebseigener Deponie zu errichtenden neuen Notfall-Abfallzwischenlager.
Am Standort Oken liegt diese Efb-Verantwortung für das MHKW beim dortigen Kraftwerksleiter Herrn Immel. In Abbildung 2 ist die umweltschutzbezogene Aufbauorganisation für den gemein-samen Betrieb dargestellt.
Genehmigungsinhaber des Blocks 4 am Standort Mittelsbüren ist seit dem 01.01.2014 ArcelorMittal Bremen. swb Erzeugung wurde hier mit der Betriebsführung der Anlage sowie der Daten-erhebung umwelt- und betriebsrelevanter Bilanzen beauftragt.
swb-Umwelterklärung 9
Abbildung 2 Organisationsübersicht: Umwelt- und Arbeitsschutz im Bereich Entsorgung und Erzeugung
1 Mitglieder im Qualitätszirkel HSE.2 Verantwortlich gem. § 52b BlmSchG, verantwortl. gem. § 58 KrWG.
3 Betriebsbeauftragter für HSE.4 Efb-Verantwortlicher.
Gewässerschutz-/VAwS-Beauftragter
Andreas Trelle (swb-Gruppe)
UM-BeauftragterAndreas Trelle(swb-Gruppe)
FachkraftfürArbeitssicherheit
Jürgen Müller 3 (swb-Gruppe)
Gefahrstoff-BeauftragteSabine Gleitsmann,
Jürgen Müller (swb-Gruppe)
Gefahrgut-BeauftragterRalf Hirschauer(swb-Gruppe)
Immissionsschutz-Beauftragter
Christian Doyen (swb-Gruppe)
Energiemanagement-Beauftragter
Christian Doyen (swb-Gruppe)
BetriebsärztlicherDienstDr. Cornelia Duda
(swb-Gruppe)
Abfall-BeauftragterWerner Feldmann
Brandschutz-BeauftragterMKK
Frank Feige
Brandschutz-BeauftragterKWMittelsbüren
Norbert Lindenstrauß
Brandschutz-BeauftragterKWHastedt
Jens Stolle
Brandschutz-BeauftragterKWHafenFrank Feige
Ex-Schutz-BeauftragterSören Hirsch
HSE-/Umweltmanagement- verantwortlicher*Jens-UweFreitag 2
Kraftwerksservice(KS)Werner Hölscher (BL), Jens Swoboda (UMB) 1
Brandschutz-BeauftragterMHKW
Lothar Zießau
AbfallannahmeundKontrolle
Werner Feldmann
Leitung Betrieb Entsorgung/Erzeugung
AndreasDömelt
ZertifizierungenswbEntsorgung
Claudia Munder-Koch 1
BefähigtePersonengemäßBetrSichV
(u. a. Ex-Schutz, Druckgeräte, verantwortl. Elektrofachkraft)
ZertifizierungenswbErzeugung
Thomas Kasparak
KraftwerksleiterHafen/MKK
Matthias Hesse 1, 4
KraftwerksleiterMHKWUwe Immel 1, 4
M-TechnikJörg
Kretzschmar4
E-TechnikPeter Flegel
KraftwerksleiterHastedtMarkus Bol1
M-TechnikGeorg
Matthias
E-TechnikHartmut
Janorschke
M-TechnikAlexander Neuhaus
E-TechnikOlaf
Kluckhuhn
E-TechnikUwe
Baumgarte
M-TechnikJörg
Tienken
KraftwerksleiterMittelsbüren
Dr. Thomas Kalkau1
Krisen-undNotfallmanage-mentbeauftragter
Jürgen Müller (swb-Gruppe)
HSE-ManagementSystembeauftragter
Michael Warncke (swb-Gruppe)
* als Generalbevoll-mächtigter des Vorstandes bei der swb Erzeugung und Geschäftsführer bei swb Entsorgung
SpitzentechnologiemadeinBremensetztaufzuverlässigeEnergieversorgungausBremen:AtlasElektronikanderSebaldsbrückerHeerstraße.
12 swb-Umwelterklärung
VersorgungsaderimBremerOsten:DasFernwärmenetzverläuftkilometerweitunterderErdoberfläche.
Die HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs, wie im Folgen-den mit Stand 10/2012 dargelegt, sind tragende Säulen der Selbstverpflichtung zum Umwelt- bzw. HSE-Management bei swb Erzeugung und swb Entsorgung. Neben der Veröffent-lichung im Organisationshandbuch wurden für eine perma-nente Präsenz im Betrieb diese Leitlinien als Aushang in optisch ansprechender Form gestaltet.
HSE-Leitlinien – Stand 10/2012Gesundheit, Arbeitssicherheit und die Bewahrung der Umwelt haben für uns allerhöchste Priorität.
Mit der Leitlinie zum Schutz dieser Werte (Health, Safety and Environment Protection – HSE) verpflichten sich swb Erzeugung und swb Entsorgung zur Einhaltung folgender Grundsätze, die für alle Mitarbeiter und Partnerfirmen verbindlich sind.
> HSEisthierarchielosunddieVerantwortungeinesjedenMitarbeiters!Jeder,derbeiunstätigist,istaufgefordert,sichselbst,KollegenundGeschäftspartnerzuschützen.WirwollenGefährdungensowieRessourcenverschwendungundUmweltbelastungenaufmerksamwahrnehmenunddiesenkonsequententgegenwirken.DieGeschäftsführungunddieFührungskräfteunterstützendaherausdrücklichaktivesHandelnunsererMitarbeiteraufallenEbenen.
> WirgestaltenunserArbeitsumfeldanunserenStandortenso,dassallegesundundsicherarbeitenkönnen.Dazuhan-delnwirpräventiv,minimierenGefährdungenundvermeidenUnfälle,VerletzungenundErkrankungen.
> Wirwollendurcheinverantwortungsbewusstesundenergie-effizientesBetreibenunsererAnlagenUmweltbelastungenvermeidenoderminimierenundunserenBeitragzumUm-weltschutzkontinuierlicherhöhen.
> WirbilanzierenunsereUmweltleistungenundführendarü-bereinenoffenenDialogmitunserenKundensowieBehör-denundinteressiertenMitbürgern.
> ZurErreichungdieserZielesetzenwirunserintegriertesHSE-Managementsystemein.ÜberdieEinhaltungderrechtlichenVorgabenhinausarbeitenwirstetiganderVerbesserungdiesesSystemsundanderWeiterentwicklungunsererHSE-Kultur.
Nichts ist so dringlich oder wichtig, dass die HSE-Grundsätze und damit der Schutz unserer Gesundheit, unsere Arbeitssicher-heit und der Umweltschutz vernachlässigt werden dürfen. Die Geschäftsführung verpflichtet sich, die zur Einhaltung unserer Grundsätze erforderlichen Ressourcen unter Beachtung der sicherheitstechnisch und wirtschaftlich besten Lösung bereit-zustellen.
2 HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs swb Erzeugung AG & Co. KG swb Entsorgung GmbH & Co. KG
WohneninderKurt-Schumacher-Allee–dasFernwärme-NetzversorgtBremensBürgerzuverlässig,umweltschonendundrundumdieUhr.
16 swb-Umwelterklärung
3Umweltmanagement
HSE-Management, Umweltpolitik im KonzernIm Jahr 2003 wurde in Zusammenarbeit mit dem seinerzeitigen Mehrheitsgesellschafter, der niederländischen Essent-Gruppe, für die gesamte swb-Gruppe ein HSE-Managementsystem einge-führt, das in den ersten Jahren vorrangig die Unfallentwicklung und den Arbeitsschutz im Fokus hatte. In den folgenden Jahren wurden dann auch im Konzern verstärkt Umweltthemen, wie sie bei swb Entsorgung schon immer im Vordergrund standen, mit einbezogen. Im Jahr 2008 wurde erstmalig ein Umweltbericht für die swb-Gruppe herausgegeben, der seitdem jährlich erscheint und auch auf die Umweltdaten der Kraftwerke und der Entsor-gungsanlagen zurückgreift. Jeweils als Summe über alle zugeord-neten Strom- und Wärmeproduzenten sind hier unter anderem die spezifischen CO2-Werte im Jahresvergleich als Nachweisfüh-rung zur konzerneigenen Nachhaltigkeitsstrategie 20/20/20 abgebildet. Auch nach dem Eigentümerwechsel zum EWE-Kon-zern 2009 bleibt das HSE-Management eine tragende Säule des Unternehmens. Die künftige Integration des Umweltberichtes der swb und folglich der Umweltdaten der swb Erzeugung und Entsorgung in den Nachhaltigkeitsbericht des EWE-Konzerns belegen dies. Die swb-Gruppe hat sich im Jahr 2008 im Rahmen ihrer bis heute gültigen Nachhaltigkeitsstrategie zu folgenden Zielen bis 2020 in Bezug auf das Basisjahr 2005 verpflichtet:
> EinsparungspezifischerCO2-Emissionen/kWhbeiStromundWärmeum20Prozent
Insbesondere gilt dies im Zusammenhang mit dem geplanten Rückbau von fossilen Stromerzeugungskapazitäten, wie der Kaltreserve von Block 5 am Standort Hafen und des Blocks 14 am Standort Hastedt. Beide Kraftwerksstandorte leisten dabei bis-her durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung einen wichti-gen Ressourcen schonenden Beitrag zur Fernwärmeversorgung in Bremen. Hier ist im Rahmen der derzeitigen Konzeptionen ein Ersatz oder Teilersatz durch die in Grundlast laufenden waste to energy- Anlagen von swb Entsorgung vorgesehen und zum Teil auch schon umgesetzt (siehe Umweltprogramm 2012–2015 von swb Entsorgung).
> ErhöhungderEnergieeffizienzvonderProduktionbiszumVerbraucherinSummeum20Prozent
Die Optimierung der Energieerzeugungsanlagen ist hier integra-ler und substanzieller Teil dieser Strategie. Die im letzten Jahr abgeschlossene Modernisierung des MHKW, die für eine Verdrei-
fachung der Stromproduktion bei gleichbleibendem Input sorgt, sowie das in 2014 erfolgte Retrofit von Block 6 mit einer Wirkungs graderhöhung um 2,5 Prozent sind wichtige Bausteine zur Erreichung der Effizienzziele.
Mit der in 2013 begonnenen Einführung eines integrierten Ener-giemanagementsystems im Rahmen von EMAS werden weitere Instrumente geschaffen, um versteckte Potenziale zielgerichtet identifizieren zu können. Das neue Umweltprogramm zeigt erste Ansatzpunkte hinsichtlich der Effizienzsteigerung der Bestands-technologien.
> ErhöhungdesregenerativenAnteilsbeiderEnergieerzeu-gungum20ProzentbeiStromundWärme
Der Ansatz waste to energy besitzt mit seinen CO2-neutralen Energieauskopplungen und einem Input von bis zu 50 Prozent erneuerbarer Energien einen hohen Stellenwert bei der Einspa-rung an spezifischen klimarelevanten CO2-Emissionen für Strom und Wärme.
Zudem wurde im September 2010 mit der Stadt Bremen vertrag-lich ein Klimapakt geschlossen. Die Vertragspartner verpflichten sich zur gegenseitigen Unterstützung bei geeigneten Maßnah-men. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen in der Stadt Bremen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzie-ren. Die Effizienzsteigerung beim MHKW und der generelle Aus-bau der Fernwärme sind hier als wichtige Bausteine integriert.
HSE-Management im gemeinsamen Betrieb von swb Erzeugung und swb Entsorgung> Externe Auditierungen zum HSE-Management Auf Basis der Strategie der swb-Gruppe wurde seit 2009 die Ein-führung von Umweltmanagementsystemen in den operativen Bereichen von swb Erzeugung AG & Co. KG vorangetrieben. Dabei wurde für die Kraftwerksstandorte am Hafen, Hastedt und Mittelsbüren auf eine Matrix-Zertifizierung gemeinsam mit der bereits seit 1998 gemäß ISO 14001 zertifizierten swb Entsorgung abgestellt. Mit der Re-Zertifizierung von swb Entsorgung im Juni 2012 wurde dann erstmalig auch für swb Erzeugung mit den Kraftwerksstandorten die Zertifizierung nach ISO 14001 erfolg-reich abgeschlossen. Der Bereich Kraftwerksservice mit seinen Dienstleistungen, insbesondere Instandhaltung und Baumanage-ment inklusive Umsetzung von Neuinvestitionen im Bestand
swb-Umwelterklärung 17
sowie Reinigungsleistungen, wurde erstmalig 2009 zusammen mit seinen bis dahin vorhandenen Zertifizierungen nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und SCC (Arbeitssicherheit Kontraktoren) auch zum Umweltmanagement nach ISO 14001 zertifiziert.
Im Hinblick auf die 2015 anstehende Re-Zertifizierung zu ISO 14001 wurde aufgrund der neueren Regelungen zur Energie-steuergesetzgebung und der bereits seinerzeit absehbaren Regelungen zu verpflichtenden Energieaudits im Rahmen der Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes festgelegt, die Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung neben dem Umwelt-management gemäß ISO 14001 auch in die bereits seit 1998 bestehende EMAS- Validierung von swb Entsorgung im Rahmen der bestehenden Matrix-Zertifizierung zu integrieren. Aufgrund der gemeinsamen Führung der beiden Gesellschaften stellt die-ses Verfahren eine deutliche Vereinfachung für alle Beteiligten dar. Die Matrix-Zertifizierung umfasst alle Kraftwerksstandorte von swb Erzeugung sowie die Entsorgungsanlagen MKK und MHKW von swb Entsorgung. Die zentralen Verwaltungsberei-che Energiewirtschaft, Anlagenwirtschaft und Personalmanage-ment befinden sich in der Theodor-Heuss-Allee. Für den Bereich Kraftwerksservice hat sich dagegen aufgrund der für einen derartigen Dienstleister am Markt notwendigen Zertifi-zierungen zum Qualitätsmanagement (DIN ISO 9001) und zum Arbeitsschutz (SCC) die damit zusammengeführte und somit von den Kraftwerksstandorten abgekoppelte Zertifizierung nach DIN ISO 14001 bewährt.
Innerhalb des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses im Rahmen des EMAS-Systems erfolgt hierbei seit 2014 die Einfüh-rung eines Energiemanagementsystems auf Grundlage der Anforderungen der ISO 50001. Dabei werden zunächst die Kraft-werksstandorte mit Priorität betrachtet, die Entsorgungsstand-orte folgen. Im Rahmen der Energieeinsatz- und Energiever-brauchs analyse werden relevante Systemgrenzen identifiziert. Diese bilden folgend die Grundlage einer weitergehenden De tail-be trach tung mit dem Ziel punktueller Energieeffizienzverbesse-rungen. Die aufgrund ihres geringen Verbrauchsanteils als vor-dergründig irrelevant bewerteten Systemgrenzen werden aus dem weiteren Betrachtungsprozess entfernt. Dennoch werden auch diese Verbrauchseinheiten in der fortlaufenden Energie-verbrauchsanalyse anteilig ermittelt, um spürbare Verschiebun-gen identifizieren zu können. Hierzu zählen insbesondere die
Einheiten der Verwaltungsgebäude Theodor- Heuss- Allee und Kraftwerksservice. Die systematische Betrachtung und Auswer-tung energetisch relevanter Bestandstechnologien bildet sich auch in den Maßnahmen des neuen Umweltprogramms ab.
18 swb-Umwelterklärung
Aufbau- und Ablauforganisation im HSE-Management > HSE-ManagementsystembeauftragterFür den gemeinsamen Betrieb von swb Entsorgung und Erzeu-gung gibt es einen zentralen HSE-Managementsystembeauf-tragten. Dieser koordiniert im Sinne des §52a des Bundesimmis-sionsschutzgesetzes (BImSchG) zum einen die bestellten Um -welt managementbeauftragten (UMB) inklusive der eingerichte-ten Stabsstellen Koordination, Zertifizierung beim Bereich Betrieb Kraftwerke und Zertifizierung/Efb beim Betrieb Entsorgung. Zum anderen ist ihm die Bestellung, Qualitätssicherung und das Berichtswesen der beauftragten und befähigten Personen fachlich zugeordnet. Der zentrale HSE-Managementsystem-beauftragte verantwortet die übergeordnete Rechtsverfolgung.
Abbildung 3 Managementsysteme von swb
swbErzeugungundEntsorgungAG&Co.KG
EMASUmweltmanagement
ISO14001Umweltmanagement
EfbVEntsorgungsfachbetrieb
ISO9001Qualitätsmanagement
SCCArbeitssicherheit
ISO/IEC17025AkkreditierungLabore
swbErzeugungAG&Co.KG
BK-H
BK-O
BK-M
BK-MKK
BK-MHKW
KraftwerksserviceBetriebKraftwerke
Labore
swb-Umwelterklärung 19
> Bausteine zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess und zur Legal ComplianceWesentliche Bestandteile des Umweltmanagementsystems sind das Kontrollsystem zum Ist/Soll-Abgleich sowie die Verant-wortung für die Mitarbeiter und deren Motivation. Der durch-gängige Informationsfluss zur Umsetzung der Ziele und deren Kontrolle basiert auf folgenden Bausteinen:
1 Veröffentlichung der HSE-Leitlinien des gemeinsamen Betriebs.
2 Einbeziehung der Mitarbeiter durch ein EDV-gestütztes HSE- Meldesystem für Unfälle und gefährliche Situationen, durch Schulungen, Unterweisungen sowie durch Informationen zu HSE-Themen über die Organisationshandbücher und die Kommunikationsmedien in der swb-Gruppe.
3 Umfassende Organisations- und Betriebshandbücher auf EDV-Basis mit integriertem Zugriff auf eine interne Gefahr-stoffdatenbank sowie eine Rechtsdatenbank über das Inter-net, für die zusätzlich eine monatliche externe Supportleis-tung über Rechtsänderungen besteht.
4 Ein quartalsweise unter Leitung des Umweltmanagementbe-auftragten stattfindender übergeordneter Qualitätszirkel HSE zur Darlegung von rechtlichen Änderungen und ihrer Rele-vanz für den eigenen Betrieb durch die beauftragten und befähigten Personen. Mitglieder sind neben den Beauftragten und der Kraftwerksleitung von swb Erzeugung und Entsor-gung als weitere Multiplikatoren der Umweltmanagementbe-auftragte (UMB) des Bereichs Kraftwerksservice, der Mitarbei-ter Koordination/Zertifizierung beim Bereich Betrieb Kraft-werke und die Stabsmitarbeiterin Zertifizierung/Efb beim Bereich Betrieb Entsorgung. Es erfolgt eine Protokollierung und gegebenenfalls eine Maßnahmenverfolgung über eine EDV-Datenbank.
5 Regelmäßige HSE-Begehungen durch die Führungsverant-wortlichen inklusive Protokollierung und Maßnahmenverfol-gung durch die Verantwortlichen sowie ein monatliches Reporting über Unfälle.
6 Ein im swb-Konzern etabliertes HSE-Management für Kon-traktoren mit entsprechenden Zulassungen ausschließlich für präqualifizierte Unternehmen mit Nachweis eines existie-renden Arbeitsschutzmanagementsystems und unterschrie-bener Kontraktorenerklärung.
7 Umfassende betriebliche Notfall- und Gefahrenabwehrpläne, die zudem in ein konzernweites Krisen- und Notfallmanage-ment eingebunden sind. Jährlich finden an den Standorten
der Kraftwerke und Entsorgungsanlagen jeweils Sicherheits-übungen inklusive Protokollierung und bei Bedarf eine Maß-nahmenverfolgung über die EDV-Datenbank statt.
8 Über das Jahr verteilt stattfindende Auditbegehungen und bei erkannten Mängeln oder Abweichungen erfolgende Nach-audits und Kontrollabfragen durch den UMB und den beim Betrieb Entsorgung und dem Betrieb Kraftwerke jeweils ange-bundenen Stab Zertifizierungen inklusive Protokollierung und Maßnahmenverfolgung über die EDV-Datenbank.
9 Zusätzliche thematische interne Audits durch benannte sach-kundige Mitarbeiter zu den Auflagen/Nebenbestimmungen aus Genehmigungen und zu regelmäßigen Vorgaben der Ver-sicherer, insbesondere der Feuerversicherung.
10 Jahresberichte der Beauftragten und der befähigten Personen, wie Immissionsschutz- und Brandschutzbeauftragte. Unter-jährig gibt es Protokolle über die Sicherheitsbegehungen die-ser bestellten Personen. Eine Bewertung der aufgezeigten Maßnahmen aus den Jahresberichten erfolgt durch den Umweltmanagementverantwortlichen der Geschäftsführung im Rahmen des Management-Reviews (siehe unten).
11 Informationen zu Abweichungen/Maßnahmen aus den vor-genannten Punkten laufen beim UMB oder den beim Betrieb Entsorgung und Betrieb Kraftwerke jeweils installierten Stabsfunktionen Zertifizierungen zusammen:
> AbweichungenoderMängelwerdenvonhierüberdieEDV-Datenbankverfolgt,abgelehnteUmsetzungendokumentiert.
> EinezusammenfassendeBewertunganhandderBegehun-gen,vonNachaudits,denIst/Soll-Abgleichenetc.wirdalsinternerAuditberichtjährlichvomUMBinklusiveeinerLegal-Compliance-BewertungunterBerücksichtigungderJahresberichtederBeauftragtenerstellt.
> AufdieserBasiswirdjährlicheinManagement-ReviewvomUMBmitdemVerantwortlichenderGeschäftsführungdurch-geführt,inklusiveProtokollierungvoneventuellfestgelegtengrundlegendenÄnderungenamUmwelt-/HSE-Management-system,amUmweltprogrammoderanderPrioritätenlistederwichtigstenUmweltauswirkungenundeinermöglichenFestlegungvonMaßnahmenplänen.
Gut22.000MitarbeiterbeschäftigtderRheinmetall-Konzernweltweit.AmBremerStandortimBrüggewegsorgtswbfürWärme.
22 swb-Umwelterklärung
4Umweltaspekte und Umweltauswirkungen
Als Bestandteil der EMAS-Anforderungen verpflichten sich swb Erzeugung und swb Entsorgung, die Auswirkungen ihrer Be tä-tigungsfelder auf die Umwelt zu ermitteln und hieraus die we -sent lichen Umweltaspekte abzuleiten. Hierbei wird festgelegt, ob es sich um direkte, also unmittelbar beeinflussbare Umwelt-aspekte oder um indirekte Umweltaspekte handelt. Es werden systematisch alle Anlagen und Prozesse hinsichtlich ihrer Wechselwirkung mit der Umwelt untersucht und bewertet. Die Analyse erfolgt anhand eines standardisierten Bewertungs-verfahrens. Die entscheidenden Kriterien bilden hierbei Beein-flussbarkeit, Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung der Umweltaspekte; sowohl im bestimmungsgemäßen als auch bei gestörtem Betrieb.
Für die Ermittlung der Umweltaspekte ist der Umweltmanage-mentbeauftragte verantwortlich. Die Erhebung, Aktualisierung und Neubewertung erfolgt im Zyklus von drei Jahren. Aus den aktualisierten Umweltaspekten wird das jeweilige Umweltpro-gramm der Gesellschaften mit spezifischen Zielen und Maßnah-men abgeleitet.
Für davon unabhängig angeschobene größere Projekte werden projektspezifische Betrachtungen inklusive umweltbezogener Thematiken durchgeführt. Die ermittelten Handlungsfelder wer-den in Zusammenarbeit der Projektleitung mit den zuständigen Umwelt- bzw. HSE-Beauftragten bewertet und der Handlungs-bedarf im Rahmen der Projektplanung berücksichtigt.
Um die unterschiedlichen Handlungsfelder der Gesellschaften swb Entsorgung und swb Erzeugung entsprechend bewerten zu können, werden die spezifischen Umweltaspekte über die Ablei-tung von Kernindikatoren erfasst. Im Rahmen der Umweltprü-fung wurden Umweltaspekte identifiziert und Indikatoren zur Bewertung festgelegt.
In der Folge ist es möglich, die indirekten und direkten Umwelt-aspekte im Rahmen des Rankings nach Relevanz innerhalb der jeweiligen Gesellschaft darzustellen.
Die Bereiche biologische Vielfalt, Wasser und Materialeffizienz wurden im Gesamtkontext aufgrund der geringen Einflussmög-lichkeiten als wenig relevant eingestuft. Wir achten bei unseren Tätigkeiten auf den Schutz der Biodiversität, selbst geringe Flä-chenverbräuche werden über die Einrichtung von Ausgleichs-
flächen kompensiert. Die Wasseraufbereitung im täglichen An -lagenbetrieb arbeitet zuverlässig nach Stand der Technik. Auch trägt swb zuverlässig dafür Sorge, dass alle Anlagenteile mit potentiell wassergefährdenden Stoffen regelmäßig und ent-sprechend den gesetzlichen Anforderungen geprüft werden.
Neben den wesentlichen und im weiteren Verlauf detailliert betrachteten Energie- und Stoffströmen sind keine relevanten Massenströme von Einsatzmaterialien vorhanden und werden demnach nicht weiter betrachtet.
swb-Umwelterklärung 23
Ranking der UmweltauswirkungenIn der Gesamtbewertung ergibt sich unter der Prämisse, dass letztendlich alle Anlagen von swb Erzeugung und swb Entsor-gung thermische und allein beim Brennstoffinput divergie-rende Heizkraftwerke darstellen, ein für beide Gesellschaften gültiger Ansatz zur Ermittlung der Umweltauswirkungen. Die Minimierung von Schadstoffemissionen bei Gewährleistung einer regionalen Ver- und Entsorgungssicherheit für Energie und Abfall bestimmt die Reihenfolge der bedeutsamsten Umwelt auswirkungen, auch als Spiegelbild der eigentlichen Umweltleistungen von swb Erzeugung und swb Entsorgung. Folglich ergibt sich für beide Gesellschaften sowohl bei den indirekten als auch bei den direkten Umweltaspekten ein ver-gleichbares Bild bei wenigen Unterschieden:
Abbildung 4 Direkte und indirekte Umweltaspekte
DirekteUmweltaspekte IndirekteUmweltaspekte Relevanz hoch mittel gering
Fernwärme aus KWK
Bereitstellung Regelenergie
Substitution von Primärenergie zur Strom- und Wärmeerzeugung
Verwertung von Kraftwerksnebenprodukten
Störungsfreier Anlagenbetrieb zur Vermeidung unkontrollierter Emissionen
Gewährleistung Entsorgungssicherheit
Reduzierung klimarelevanter CO2-Emissionen
Aufrechterhaltung des Inselbetriebs Bremen bzw. Netzwiederaufbau
Optimierung der Instandhaltungsstrategie
Auswahl von Dienstleistern
Entsorgung eigener Abfälle
Gewährleistung einer hohen Effizienz in der Logistik bei der Brennstoffbeschaffung
24 swb-Umwelterklärung
Direkte Umweltaspekte – Maßnahmen 2012-2015
> BereitstellungvonRegelenergie,alsoVersorgungssicherheit,beiGewährleistungderNetzstabilitätdurcheinehoheundflexibleVerfügbarkeit.
swbEntsorgung:Der Umbau „40/400“ beim MHKW mit der Verifizierung der Verdreifachung der produzierten Strommenge bei mindestens gleichbleibender Fernwärmeauskopplung. Die Umsetzung ist bis Mitte 2013 erfolgt, obwohl sich die Inbetrieb-nahme der neuen Turbine baulich bedingt um mehrere Monate verzögerte. Trotz anhaltender Nachbereitungs- und Einstellarbei-ten bis Ende 2013 konnte das Ziel einer Verdreifachung der produ-zierten Strommenge bei gleichbleibendem Mülldurchsatz und vergleichbarer Fernwärmeproduktion erreicht werden. Die Kenn-zahl von 270.000 MWh/a wurde in 2013 bereits übererfüllt. Die Erhöhung der produzierten Strommenge von repräsentativ 110.000 MWh/a (vor Umbau) auf über 340.000 MWh/a im Jahr 2014 entspricht der geplanten Kennzahl. Diese Maßnahme konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
swbErzeugung:Ein Retrofit der Anlage Block 6 mit einem Inves-titionsvolumen von rund 47 Mio. Euro ermöglichte eine Wirkungs-gradsteigerung von 2,5 Prozent. Dies entspricht einer Leistungs-erhöhung von 22 MW elektrisch. Die erneuerte Regelungstechnik der Anlage ermöglicht fortan eine deutlich flexiblere Fahrweise des Blocks, um den Anforderungen eines bedarfsorientierten Netzes gerecht werden zu können.
> GewährleistunghocheffizienterKWK-AnlagenbeiBetrach-tungnachhaltigerOptimierungenzurSicherstellungvonFernwärmeundKWK-Strom.
swbEntsorgung:Erarbeitung Fernwärmegesamtkonzept inklu-sive Prüfung Dampf auskopplung zur Fernwärme beim MKK für das Netz Bremen- West bei zukünftig reduziertem Kraftwerkspark am Standort Hafen. Das Konzept wurde termingerecht erstellt. Mit Überführung des Steinkohleblocks 5 in die Kaltreserve wurde die Dampfauskopplung zur Fernwärme in 2013 umgesetzt. Das MKK produzierte in der Folge im Jahr 2013 über 27.000 MWh Fernwärme, in 2014 64.800 MWh.
> GewährleistungeinerausreichendenEntsorgungssicherheitfürBremensowieimFallederEntsorgungauchfürdieKom-munenimnordwestlichenNiedersachsensowiederansässi-genregionalenWirtschaftsbetriebe.HierbeistehtVerwer-tungstofflichnichtverwertbarerAbfälleimVordergrund.
swbEntsorgung:Kapazitätserhöhung MKK unter Ausnutzung vorhandener Kesselreserven bei gleichbleibender Turbinenkon-figuration. Die Genehmigung lag termingerecht vor. Die damit verbundenen Leistungsfahrten konnten in der Folgezeit erfolg-reich abgeschlossen werden. Bei ausreichend vorhandenen Müllmengen oder einem eventuellen Ausfall des Müllheizkraft-werks sind damit zukünftig höhere Durchsätze zur Entsorgungs-sicherheit bei gleichzeitig zunehmender Energieauskopplung gewährleistet. 2013 konnte das MKK seine Stromproduktion um knapp 9 Prozent steigern. Darüber hinaus wurde die Dampfaus-kopplung zur Fernwärme erfolgreich umgesetzt. Die Gesamt-energieauskopplung im KWK-Prozess konnte somit um rund 20 Prozent erhöht werden. Diese Maßnahme wurde erfolgreich umgesetzt.
> SubstitutionvonPrimärenergiezurStrom-undWärmeerzeu-gungdurchOptimierungdesenergetischenNutzensnichtkompostierbarerundbiogenerAbfällezurSicherstellungeinerhohenregionalenÖkostromproduktion.
swbEntsorgung:Auf Grundlage der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Par laments sind die Anlagen von swb Entsorgung gemäß Herkunftsnachweis-Durchführungs-Verordnung (HkNDV) als Strom erzeu gungsanlagen aus erneuerbaren Energien zerti-fiziert. Die Be rechnung auf Grundlage der Daten aus 2014 ergibt für beide Entsorgungsanlagen einen Ökostromanteil von rund 50 Prozent, das entspricht für das MKK einer Ökostrom-menge von rund 112.000 MWh und für das MHKW von rund 149.000 MWh. Damit ist swb Entsorgung mit diesen beiden Anlagen der regional größte Ökostromproduzent.
swbErzeugung:Der Einsatz biogener Ersatzbrennstoffe in Block 6 (8.500 t pro Jahr) ermöglicht die Substitution von Steinkohle und führt zu einer CO2-Einsparung von rund 4.280 Mg pro Jahr. Die Prüfung hinsichtlich einer Zertifizierung des biogenen Anteils als Öko strom befindet sich weiter in Bearbeitung.
swb-Umwelterklärung 25
> SichererundstörungsfreierAnlagenbetriebzurVermeidungunkontrollierterEmissionenüberdenLuft-undWasserpfadsowiezurVermeidungvonUnfällen.
swbErzeugung:Die Optimierung der Feuerung in den Kohle-blöcken mit Reduzierung des Anteils an Unverbranntem in der Flugasche führte zu einer Effizienzsteigerung der Anlage sowie zu Verbesserungen in der Betriebssicherheit.
Eine Wirkungsgradsteigerung der Abwasseraufbereitungsanlage am Standort Hafen führte zu einer Reduzierung des Schadstoff-austrags in die Weser.
> ReduzierungklimarelevanterCO2-Emissionendurchkontinu-ierlicheAnlagenoptimierungundErhöhungderAnlageneffi-zienz.
swbErzeugung:Ein Retrofit der Anlage Block 6 mit einem Inves-titionsvolumen von rund 47 Mio. Euro ermöglichte eine Wirkungs-gradsteigerung von 2,5 Prozent. Dies entspricht einer Leistungs-erhöhung von 22 MW elektrisch und einer CO2-Einsparung von rund 75.000 Mg pro Jahr.
swbEntsorgung:Mit Überführung des Steinkohleblocks 5 in die Kaltreserve wurde die Dampfauskopplung zur Fernwärme in 2013 umgesetzt. Das MKK produzierte in der Folge im Jahr 2013 über 27.000 MWh Fernwärme, in 2014 64.800 MWh. Hierdurch konnte eine Verbesserung der CO2-Einsparung um rund 29 Pro-zent erreicht werden.
Indirekte Umweltaspekte – Maßnahmen 2009-2015
> GewährleistungeinerhohenEffizienzinderLogistikzurBrenn-stoffbeschaffungunddesAbtransportsderNebenproduktezurVermeidungeinesunnötigenVerkehrsaufkommens.
Folgende Maßnahmen wurden zur Effizienzverbesserung bei den Gesellschaften swb Erzeugung und swb Entsorgung umgesetzt:
> Beschränkung der An- und Ablieferung per LKW von 8–18 Uhr > Verteilung von Informationen hinsichtlich der optimalen Anfahrt
> Optimierung der Anlieferung per (Binnen-)Schiff
> VerwertungvonKraftwerksnebenprodukten.ÜberführungvonSchlackenundREA-GipsindenVerwertungskreislauf.
Über die REACH-Registrierung der Nebenprodukte und eine umfassende Qualitätssicherung wird sichergestellt, dass die Stoffe der weiteren Verwertung zugeführt werden können. REACH ist die europäische Chemikalienverordnung, die ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt sicherstellen soll. REACH enthält Bestimmungen zur Informationsweitergabe in der Lieferkette und Auskunftsrechte für Verbraucher. Die Weiter-verwendung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) fördert die Schonung von natürlichen Ressourcen und begünstigt die Substitution von Regelbaustoffen. So wird REA-Gips bspw. zu Gipskartonplatten weiterverarbeitet, die einen hohen Stellen-wert in der Baustoffindustrie genießen.
> AufrechterhaltungInselbetriebBremenbzw.Netzwiederaufbau
Im Falle eines Ausfalls des übergeordneten Versorgungsnetzes, stellt swb die Infrastruktur zum Wiederaufbau der Netzleistung über das Schwarzfallkonzept bzw. des Inselbetriebs der 110 kV- Netze sicher. Um eine schnelle Handlungsfähigkeit zu gewähr-leisten, werden regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter in Kooperation mit dem zuständigen Netzleitcenter durchgeführt.
26 swb-Umwelterklärung
> OptimierungderInstandhaltungsstrategie
Über eine kontinuierliche Überprüfung der vorbeugenden Instandhaltung und der zustandsbezogenen Instandhaltung wird sichergestellt, dass die Anlagen neben dem wirtschaft-lichen Aspekt auch hinsichtlich der Verfügbarkeit zur Abde -ckung der notwendigen Regelenergie bei möglichst geringer Anzahl von An- und Abfahrten betrieben werden können.
> AuswahlvonDienstleistern
Über unser Lieferantenmanagement und die Kontraktoren-politik werden die Zertifizierungs- und Präqualifizierungsleis-tungen der Fremdfirmen kontinuierlich überprüft. Diese Form der Lieferantenbewertung bildet einen wichtigen Baustein zur Minimierung möglicher Umweltbelastungen sowie der Mini-mierung der Unfallrisiken, also eine Verbesserung des Personen- und Gesundheitsschutzes.
Betrachtungen zu den UmweltauswirkungenInsbesondere als KWK-Anlagen mit ihrer erheblichen Fernwär-meversorgung von rund 770.000 MWh/a in der Stadt Bremen haben die verbliebenen Kohlekraftwerke auch heute noch ihre Berechtigung im regionalen Versorgungsportfolio. Die Bundes-regierung strebt im Rahmen der Energiewende einen Ausbau der KWK-Leistung auf 25 Prozent an.
Im Rahmen von Gewährleistung der Entsorgungs- und Versor-gungssicherheit ist eine hohe Verfügbarkeit und Flexibilität der Anlagen zwingend erforderlich. swb sorgt für die Sicherheit mit Investitionsmaßnahmen in Bestandsanlagen wie Block 6 oder beim MHKW. Diese gewährleisten eine kontinuierliche Verbes-serung einer effizienten Energieproduktion bei niedrigem Emissionsniveau.
Im Rahmen des Rankings haben etwaige Betriebsstörungen und damit auch zeitliche Abläufe oder Strategien bezüglich Wartung und Instandhaltung einen hohen Einfluss auf die Umweltbilanz. Die im Bereich Kraftwerksservice vorhandenen Managementsysteme zur Arbeitssicherheit (SCC), zum Quali-tätsmanagement (ISO 9001) und zum Umweltmanagement (ISO 14001) sind im Zusammenspiel mit der im gemeinsamen Betrieb festgelegten Systemverantwortung zielgerichtet einzu-setzen, um durch effektive Instandhaltung und Wartung ent-sprechende Auswirkungen zu minimieren.
In Bezug auf die im Ranking genannte Vermeidung von unkon-trollierten Emissionen in Luft, Wasser und Boden sind alle Anla-gen in das konzernweite Krisen- und Notfallmanagement mit den installierten Operativ- und Notfallstäben auf Basis der betrieblichen Alarm- und Gefahrenabwehrpläne integriert.
swb-Umwelterklärung 27
Umweltprogramm 2015-2018
Maßnahme 1Errichtung eines Wärmespeichers am Standort Hastedt durch Reduzierung des Einsatzes von Erdgas und Steigerung des durchschnittlichen Wärmenutzungsgrades bei Reduzierung der spezifischen Emissionen an schädlichen Gasen. Kennzahl: Steigerung der auskoppelbaren Wärmemenge
um 1 Prozent pro Jahr Umsetzung bis Ende 2018
Maßnahme 2Eigenbedarfsreduzierung des Standorts Hafen durch Entflech-tung der Einzelanlagen im Zuge der Kaltreserve Block 5 und der strategischen Planung Block 6.Kennzahl: Reduzierung des elektrischen Eigenbedarfs
um 600 MWh Umsetzung bis Mitte 2016
Maßnahme 3Reduzierung des Eigenbedarfs der Werklufterzeugung HKW Hastedt und HKW Hafen durch Optimierungen bei der Erzeugung und durch Leckagenminimierung.Kennzahl: Reduzierung der Druckluftverluste
um 5 Prozent Umsetzung bis Mitte 2017
Maßnahme 4Reduzierung schädlicher Stickoxidemissionen an den Spitzen-kesseln am Standort Hastedt durch Optimierung der Brenner-regelung.Kennzahl: Reduzierung der NOx-Emissionen
um 30 Prozent Umsetzung bis Ende 2015
Maßnahme 5Reduzierung des Schwerölverbrauchs am Standort Hafen durch optimierte Wartung und Instandhaltung an den Ölbrennern sowie optimiertes Anfahren durch Mühlen-vorwärmung.Kennzahl: Reduzierung des Schwerölverbrauchs
um 10 Prozent Umsetzung bis Ende 2017
Maßnahme 6Einführung eines Energiemanagementsystems in An lehnung an die DIN EN ISO 50001 und Kontrolle im Rahmen der EMAS- Zertifizierung für swb Entsorgung.Kennzahl: Einführung bis Mitte 2018 Umsetzung fortlaufend
Maßnahme 7Eigenbedarfsreduzierung bei Energie und Wasser durch opti mierte Kühlwasserpumpen-Regelung im Kraftwerk Mittels büren bei Teillastbetrieb.Kennzahl: Reduzierung des elektrischen Eigenbedarfs
um 15 MWh pro Jahr Reduzierung der Kühlwassermenge
um 200.000 m3 pro Jahr Umsetzung bis Ende 2016
Maßnahme 8Substitution von Heizöl zur Stützfeuerung im MHKW durch Realisierung einer Einblasfeuerung von Feinfraktion.Kennzahl: Reduzierung des Heizölbedarfs
um 25 Prozent Umsetzung bis Ende 2016
RundumdieUhr,an365TagenimJahrver-sorgtdasKlinikumBremen-OstdieMenschenderStadt.GenauwiedieFernwärmevonswb,dieauchindiesemKrankenhausdafürsorgt,dasssichdieMenschenwohlfühlenkönnen.
swb-Umwelterklärung 31EffizientundseitJahrzehnteneinTeilvonBremen:EnergieerzeugungamStandortHastedt.
5Kenndaten und Chronologie der Standorte
Bremen-West
Bremen-Horn-Lehe
Bremen-Ost
Die swb-Kraftwerke Bremen
HeizwerkVahrFernwärmeerzeugungEmil-Sommer-Str. 1128329 Bremen
5
5
MüllheizkraftwerkBremen(MHKW)Strom- und FernwärmeerzeugungOken 228219 Bremen
4
4
HeizkraftwerkHafenBlock6Strom- und FernwärmeerzeugungOtavistraße 7-928237 Bremen
2
2
KraftwerkMittelsbürenBlock4Strom- und FernwärmeerzeugungAuf den Delben 3528237 Bremen
1
1
6
Mittelkalorik-KraftwerkBremen(MKK)Strom- und FernwärmeerzeugungOtavistraße 7-928237 Bremen
3
3
HeizkraftwerkHastedtBlock14,Block15Strom- und FernwärmeerzeugungHastedter Osterdeich 25528207 Bremen
6
32 swb-Umwelterklärung
Abbildunglinks:DasHeizkraftwerkHastedtwirdüberdenWasserwegmitKohlebeliefert.Abbildungrechts:zuverlässigeEnergieversorgungfürdenBremerOsten.
swb Erzeugung AG & Co. KG
Heizkraftwerk Hastedt
Block 141972 nahm der Block 14 seinen Betrieb auf. Mit Abschluss der Um-baumaßnahmen 1982 wurde der Block 14 schließlich mit Erdgas betrieben. Mit seiner Feuerungswärmeleistung von 477 MW und Kraft-Wärme-Kopplung wurde der Block im Zuge der deutschen Energiewende und der damit zusammenhängenden Überkapazi-täten Ende 2013 in die Kaltreserve überführt. Bei entsprechendem Bedarf und ausreichender Vorlaufzeit kann der Block wieder ange-fahren werden.
Block 15Ästhetik und Technik – dieses Thema hat bereits früh eine Rolle beim Bau neuer Anlagen gespielt. Dafür steht Block 15. Seine ungewöhnliche Optik fällt bereits vom Autobahnzubringer aus ins Auge. Deshalb kam das Bremer Büro des Bundes Deutscher Architekten zu dem Ergebnis, dass Block 15 die bedeutendste architektonische Leistung in Bremen seit 1986 sei.
Block 15 ging 1990 nach langwierigen politischen Auseinander-setzungen ans Netz. Der neue Block wurde von den Stadtwer-
ken als Kraftwerk gefeiert, das in Europa seinesgleichen suchte. Die Kraft- Wärme-Koppelung führte zu einer achtzigprozentigen Ausnutzung der eingespeisten Kohle (konventionelle Kraftwer-ke erreichten nur 40 Prozent) und versorgt 19.000 Kunden mit Fernwärme. Ne ben bei können pro Jahr 150.000 Tonnen Gips nach Norwegen und in die Niederlande verschifft werden, die bei der Abgasreinigung entstanden. Block 15 war das erste Kraft werk, bei dem schon in der Planung Anlagen zum Umwelt-schutz be rück sichtigt wurden. Im Jahr 2008 wurde im Abgas-weg der Anlage das Projekt ‚Betrieb ohne ReGaVo‘ (BORG) realisiert. Diese Maßnahme wurde mit der Novelle des Bun-desimmissionsschutzgesetzes möglich. Die Verminderung der Druckverluste im Abgasweg führte zu einer Reduzierung des Eigenbedarfs des Saugzuggebläses. Weiter wurde somit ver-mieden, dass Gipsablagerungen im ReGaVo den Kamin errei-chen können. Das Abgas von vormals über 100 Grad Celsius wird mit nunmehr unter 50 Grad Celsius in die Atmosphäre überführt. Die geringeren Abgas temperaturen sind heute an der deut lichen Wasserdampffahne an der Kaminmündung zu erkennen.
Heute läuft die Anlage mit einer Feuerungswärmeleistung von 307 MW bei einer Fernwärmeauskopplung von 150 MW ther-misch, welche den Bremer Osten, inklusive des Produktions-
swb-Umwelterklärung 33
stand orts von Daimler in Bremen-Sebaldsbrück mit über 12.000 Mitarbeitern, mit Heizwärme versorgt.
Das Heizkraftwerk Hastedt ist über die Autobahnabfahrt Bremen- Hemelingen über die Pfalzburger Straße zu erreichen. Es befindet sich im Stadtteil Hastedt rund 4 km nördlich der A1 im Osten der neuen Weser.
Für die Brennstoffversorgung mit Kohle über die Weser werden Binnenschiffe eingesetzt. Ein Schiffsentlader mit einer mittleren Löschleistung von 150 t/h und einer Tragkraft von 7 t läuft längs der Kaje und wirft die dem Schiff entnommene Kohle in einen mitgeführten Übergabetrichter. Von dort wird die Kohle über ein unter der Greifbrücke laufendes Abzugsband auf das Uferband befördert. Vom Uferband wird die Kohle über weitere Förderbän-der zu vier Kohlesilos mit einem Fassungsvermögen von je 3.750 t befördert. Von den Silos werden die drei Kohlebunker am Kessel-haus beschickt. Von dort wird die Kohle über Trogkettenförderer (Zuteiler) und Fallschächte den drei Kohlemühlen zugeführt. Des Weiteren befindet sich auf dem Kraftwerksgelände ein Reserve-kohlelager für eine Lagermenge von 30.000 t.
34 swb-Umwelterklärung
FernwärmeleitungenimHeizkraftwerk.
DasHeizwerkVahrproduziertFernwärmefürdenBremerOsten.
Heizwerk VahrDie Idee stammte aus dem Jahr 1927 und begann mit der Versor-gung des städtischen Sankt-Jürgen-Krankenhauses mit Fernwär-me. Dann aber herrschte erst einmal Stillstand. Obwohl schon damals als innovative Technik gefeiert, konnte sich die Fernwärme nicht durchsetzen. Erst die Vision einer Wohnungsbaugesellschaft von einer „Stadt ohne Schornsteine“ sollte diese Technik wieder beleben.
Der Name dieser Vision: Neue Vahr. Ein Stadtteil für 30.000 Men-schen, bejubelt als „größtes zusammenhängendes Bauvorhaben des sozialen Wohnungsbaus der Bundesrepublik“, sollte von einem Heizkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt werden. 1957 floss zum ersten Mal heißes Wasser in die ersten Wohnungen, ein Jahr später wurden bereits 300 Wohnungen mit einer konstanten Temperatur von 20 Grad geheizt. 1959 erhielten Brown, Boveri & Cie den Auftrag, eine Turbine zu konstruieren, die weniger Küh-lung benötigte als eine herkömmliche Kraft werksturbine: eine Gasturbine. BBC hatten eine solche gerade in Italien installiert, wo allerdings noch keine Wärme ausgekoppelt wurde. Im Dezember 1959 war es so weit: Das europaweit erste Gasturbinenheizkraft-werk nahm seinen Betrieb auf und wurde zum Stolz der Stadt-werke. Bremen war um eine technische Sensation reicher, wie der Weser-Kurier euphorisch meldete. Die zweite Gasturbine ging
1961 in Betrieb, der Ausbau war damit vorläufig abgeschlossen, 28 Millionen Mark investiert und Bremen hatte das zweitgrößte Turbinenkraftwerk Westdeutschlands. 10.000 Wohnungen, so die kühnen Pläne, sollten eines Tages mit Strom und Wärme versorgt werden. Weitere Ausbaustufen kamen bis 1976 hinzu, nachdem das neue Daimler-Benz-Werk an die Fernwärmeversorgung ange-schlossen wurde. Es entstand ein Versorgungsgebiet, das sich bis heute vom Heizkraftwerk Hastedt über das Daimler-Werk in Sebaldsbrück bis zur Vahr erstreckt. Die Gasturbinen des Heiz-werks Vahr hatten 1986 ihre technische Lebensdauer überschrit-ten und lieferten am 18. März zum letzten Mal Strom. Das Ende der Stromerzeugung war aber nicht das Ende des Standortes Vahr: Wärme wird dort immer noch erzeugt. Heute besteht das Heizwerk Vahr aus den Fernwärmekesseln 5 bis 9, wobei die Kes-sel 7 und 8 als mo der ne Gaskessel 2009 und der Kessel 9 2013 in Betrieb genommen wurden. Der Standort verfügt über eine Feue-rungswärmeleistung von 166 MW, wobei rund 140 MW thermisch als Fernwärme zur Verfügung stehen.
36 swb-Umwelterklärung
Abbildunglinks:DasHeizkraftwerkHafenversorgtBremenmitStromundWärme.Abbildungrechts:ImMKKwirdausMüllEnergieerzeugt.
Heizkraftwerk Hafen
Block 5Der 1968 in Betrieb genommene Block 5 war mit 140 MW die größte Kraftwerksanlage, die jemals von Bremen aus in Auftrag gegeben wurde. Er erhöhte die Leistung des Heizkraftwerks Hafen um etwa ein Drittel. Außerdem war er der erste Block Europas, der über einen Kesselfreilastrechner verfügte. Das Heizkraftwerk Hafen wurde zum zweitgrößten in Norddeutsch-land nach dem Kraftwerk Wedel in Hamburg. Wie Block 14 am Standort Hastedt wurde der Block 5 im Zuge der Energiewende Ende 2013 in die Kaltreserve überführt.
Die durch Block 5 bisher erzeugte Fernwärmeleistung von rund 20 MW konnte am Standort Hafen durch die Wärmeauskopplung des Mittelkalorik-Kraftwerks (MKK) von swb Entsorgung klima-freundlich substituiert werden.
Block 61975 begannen die Stadtwerke mit den Planungen eines neuen autarken 300-MW-Blocks für das Heizkraftwerk Hafen, der anstelle der stillzulegenden Hafen-Blöcke 1 bis 3 errichtet wer-den sollte. Bereits knappe 15 Jahre nach ihrem Einbau erhielten
die Turbinen der ersten Generation von den Ingenieuren der Stadtwerke einen Beinamen, der ihre Abschaltung illustrierte: alte Brummer. Die bei Block 6 angedachte Feuerung mit Stein-kohle entsprach dabei völlig den energiepolitischen Vorstellun-gen der Bundesregierung. Deutsche Steinkohle sollte als Haupt-brennstoff gefördert werden, wozu eigens das „6.000-Mega-watt-Programm“ initiiert wurde. Ziel dieses Programms war der subventionierte Bau von Kohlekraftwerken mit einer Gesamtleis-tung von 6.000 MW bis 1980, deren Brennstoff deutsche Stein-kohle sein sollte. Für umweltfreundlichere Gaskraftwerke war es weitaus schwieriger, Mittel zu bekommen als für konventionelle Kohle- oder Ölkraftwerke – insbesondere dann, wenn das jewei-lige Unternehmen auch noch einen Vertrag mit der Ruhrkohle nachweisen konnte. Bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen, die im Zusammenhang mit Block 14 in Hastedt eine Rolle spiel-ten, war diese Frage von zentraler Bedeutung, denn die Bundes-regierung stellte die Baugenehmigung für diesen Erdgasblock in Hastedt in Frage. Es bestünde die allgemeine Notwendigkeit, deutsche Kohle zu verbrauchen, um die Arbeitsplätze deutscher Bergarbeiter im Ruhrgebiet zu schützen. Der 300-MW-Block im Heizkraftwerk Hafen diente den Stadtwerken als Gegenargu-ment. Man habe mit dem Bau dieser Anlage bereits eine erheb-liche Vorleistung zur Unterstützung des Ruhrkohlebergbaus erbracht.
swb-Umwelterklärung 37
Ende der 80er wurde der Block 6 im Zuge der damaligen umwelt-politischen Neuausrichtung um eine effiziente Rauchgasreini-gungsanlage ergänzt. Somit konnte in der Folge gewährleistet werden, dass über die Jahre optimiert das Abgas vor der Über-führung in die Umwelt von wesentlichen Schadstoffbestand-teilen befreit wurde. 2005 erhielt swb den Feststellungsbescheid zur Mitverbrennung von biogenen Brennstoffen. Bis heute wer-den in Block 6 biogene Brennstoffe im Rahmen der technischen und marktwirtschaftlichen Möglichkeiten eingesetzt. 2013 konnte der Wirkungsgrad der Anlage über Retrofit mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro um 2,5 Prozent erhöht werden. Heute leistet der Block 6 bei einer Feuerungs-wärmeleistung von 761 MW rund 330 MW elektrisch sowie 28 MW thermisch.
UmgebungDer Standort des Heizkraftwerks Hafen von swb Erzeugung AG & Co. KG in Bremen, südöstlich der Otavistraße gelegen, ist Teil des Hafengebiets und grenzt an drei Seiten an den Industrie-hafen. Jenseits des Wassers befindet sich im Westen der Kohle-hafen, im Osten der Kalihafen und im Süden die Hafenzufahrt zum Hafen A. Die nächstgelegene Wohnbebauung liegt rund 600 Meter nördlich der parallel zur Straße Beim Industriehafen verlaufenden Gleistrasse im Ortsteil Oslebshausen. Die Verkehrs-anbindung erfolgt über die Bundesautobahn A 27, Abfahrt Industriehafen, und/oder über die Hafenrandstraße. Das Kraft-werksgelände hat zudem eigene Schiffsanlegerplätze. Mit dem Schiffsentlader werden rund 0,7 Mio. t/a Importkohle aus See- und Binnenschiffen für den Block 6 gelöscht. Die komplette Bekohlungsanlage kann über einen Monitor ferngesteuert wer-den. Mit der Platzbeladebrücke wird die Kohle nach den Vorgaben auf den Kohleplatz verteilt. Der Kohlelagerplatz ist in 20 Felder aufgeteilt. Damit ist es möglich, Kohle verschiedener Herkunft in einem bestimmten Verhältnis zu mischen. Darüber hinaus ist über die Schiffsanlegerplätze auch eine umweltschonende Ver-sorgung mit Brennstoffen für das MKK möglich.
38 swb-Umwelterklärung
Abbildunglinks:StahlhütteundKraftwerk–seitjehereineeffizienteSynergie.Abbildungrechts:dermoderneNeubaudesGKBaufdemGeländedesKraftwerksMittelsbüren.
Kraftwerk MittelsbürenAb 1957 starteten die Stadtwerke (heute swb AG) und die Klöck-nerhütte (heute ArcelorMittal) eine Kooperation, die für beide Seiten lange Zeit sehr produktiv sein sollte. Die Stadtwerke er -richteten auf dem Gelände der Hütte eigens ein Bahnstrom-kraftwerk, um das Gichtgas, das aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften nicht weit transportiert werden konnte, sofort zu verwerten. Baubeginn war 1962, zwei Jahre später ging der ers-te der beiden geplanten 50-MW-Turbinensätze im Probebetrieb ans Netz. Am 3. September wurde es dann ernst: Das Kraftwerk Mittelsbüren lieferte zum ersten Mal im Normalbetrieb Bahn-strom an die Deutsche Bundesbahn. Damit verfügten die Stadt - werke über eines der modernsten Kraftwerke seiner Zeit in Deutschland, für das 58 Millionen Mark investiert worden wa-ren. Schon ein Jahr später ging der zweite Turbosatz in Betrieb und es sollte nicht der letzte sein. Damit begann eine energie-wirtschaftliche Kooperation, die von Medien und Zeitzeugen euphorisch begrüßt wurde und noch bis heute andauert. 1971 wur-de mit dem Bau von Block 3 begonnen, der den norddeutschen Teil des elektrifizierten Streckennetzes der Bundesbahn versorgen sollte. Mit der Inbetriebnahme wurden die Stadtwerke zu einem der drei größten Bahnstromproduzenten Deutschlands. 1975 ging Block 4 ans Netz, der 240 MW Strom erzeugte und erstmals der zusätzlichen Versorgung des Stadtgebietes von Bremen diente.
Damit begann auch der Aufbau eines Freileitungshalbringes um Bremen, von dem aus die Stadt auch dann versorgt werden soll-te, wenn eine Turbine oder gar ein Kraftwerk einmal ausfallen sollte. Block 4 wies dabei zwei Besonderheiten auf. Zum einen gab es nur zwei Modelle der installierten Turbine weltweit, sie war also keine alltägliche Er scheinung. Außerdem verursachte sie bei 3.000 Umdrehungen und der gewünschten Betriebs-spannung von 50 Hertz laute Brumm geräusche, was die Techni-ker der Stadtwerke auf ein fehlendes Lager zurückführten. Bis zum Umbau der Turbine Ende der neunziger Jahre blieb dieses Problem ungelöst. Seit sich Schweröl und Erdgas zu Beginn der achtziger Jahre kontinuierlich verteuerten, wurde Block 4 immer seltener und nur noch in Ausnahme fällen angefahren.
Die Blöcke 1 und 2 hatten inzwischen ein kritisches Alter er reicht. Es stellte sich die Frage, wo in Zukunft das Gichtgas der Stahlwer-ke, das als Beiprodukt bei der Stahlproduktion entstand, verbrannt werden sollte. Die Idee war, Block 4 so umzubauen, dass dort die Verbrennung möglich wurde. Der Startschuss für dieses Projekt fiel am 22.12.1999 mit der Maßgabe, dass ab Juni 2001 wieder Strom fließen sollte. Im Zusammenhang mit dem Um bau sollte auch das 25 Jahre alte Problem des Brummens bei 3.000 Um dre h-ungen gelöst werden, weshalb die komplette Konstruktion der Turbine durchleuchtet wurde. Bei der nun folgenden Untersu-
swb-Umwelterklärung 39
chung stellte sich heraus, dass keineswegs ein fehlendes Lager die Ursache war, wie lange Zeit vermutet wurde. Vielmehr stimmte etwas mit der Gewichtsverteilung auf der Turbinen-welle nicht. Der gesamte Turbinenläufer musste ausgebaut und nach Berlin zur Gewichtskorrektur geschickt werden. Um eine Tonne leichter und schlanker kehrte er schließlich nach Mittels-büren zurück, durch die umfangreichere Reparatur allerdings mit erheblicher Verzögerung. Damit war der ohnehin ehrgeizige Zeitplan Geschichte. Statt im Juni 2001 konnte der Probebetrieb erst am 4. August 2002 beendet werden. Seitdem ist Block 4 wieder sicher am Netz. 1991 brachte eine weitere be deutende technische Veränderung, verursacht durch das Pro blem der un -gleichmäßigen Stromabgabe an die Bahn. Am Wochenende fuhren weniger Züge, folgerichtig wurde weniger Energie benö-tigt. Das nicht benötigte Gichtgas wurde abgefackelt, weil der in Mittelsbüren erzeugte Strom der Blöcke 1–3 wegen seiner Spannung von 16,7 Hertz nicht anderweitig verwendet werden konnte. Die Lösung lag im Einbau eines Um richters, der den Bahnstrom auf die gängige Drehstrom span nung von 50 Hertz umrichten konnte. Vorhandene Umrichter waren für diesen Prozess allerdings zu klein, weshalb sich die Stadtwerke ent-schlossen, einen neuen 100-MW-Umrichter zu bauen, den es so in Deutschland noch nicht gegeben hatte. Nun konnte sowohl überschüssiger Strom aus Mittelsbüren ins normale Netz einge-
speist werden als auch Normalstrom in Bahnstrom umgerichtet werden, falls Mittelsbüren nicht am Netz sein sollte. Das Kraft-werk war mit der Fertigstellung des Um richters 1996 im städti-schen Netz vollständig angekommen. Seit 2004 wurden Block 1 und Block 2, mit denen alles begonnen hatte, außer Betrieb genommen. Block 3 folgte Anfang 2013.
Block 4 liefert bei einer Feuerungswärmeleistung von rund 500 MW auch weiterhin Strom aus Gichtgas. Eine Teilmodernisie-rung der Anlage befindet sich in Vorbereitung. Die Betriebsge-nehmigung der Anlage wurde am 01.01.2014 an ArcelorMittal Bremen übergeben. Die Betriebsführung wird durch die swb Erzeugung gewährleistet.
swb-Umwelterklärung 41
DasMKKausderLuftbetrachtet.
ModerneRohrleitungenimHeizkraftwerk.
swb Entsorgung GmbH & Co. KG
Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK)Das MKK wurde 2008 als Anlage der swb Erzeugung GmbH & Co. KG am Standort Hafen errichtet und nach Beendigung des Probebetriebs am 3. Juli 2009 vom Betrieb übernommen. Das MKK besitzt nur einen Kessel. Die Auslegung dieses Kessels er-folgte auf Basis eines mittleren Heizwertes von 14 MJ/kg im an -ge lieferten Brennstoff und hat dabei einen Durchsatz von rund 235.000 Mg/a. 2012 ist das MKK in die swb Entsorgung über-führt worden. Eine Kapazitätserhöhung auf rund 310.000 Mg/a infolge eines angepassten mittleren Heizwertes wurde durch Änderungsgenehmigung 2014 umgesetzt. Hintergrund hierfür ist die vermehrte und im Zuge der Novelle der Gewerbeabfall-verordnung prognostizierte noch deutlich zunehmende Kunst-stoffverwertung aus den heterogenen Hausmüll- und Gewerbe-abfällen, was den Heizwert in den verbleibenden Sortierresten reduziert.
Die Technik orientiert sich mit einem Annahmebunker, Rostfeu-erung und einer quasi trockenen Rauchgasreinigung weitge-hend an den für Müllverbrennungsanlagen bekannten Aggrega-ten. Die Anlage wird mit einem Druck von 40 bar und 400 Grad Celsius betrieben, womit eine effiziente Energienutzung über die MKK- eigene Turbine mit einem Anlagenwirkungsgrad von rund
30 Prozent (brutto) erreicht werden kann. Der Einbau und die Inbetriebnahme der Turbine verzögerten sich, sodass erst im März 2010 mit dem Regelbetrieb der Stromproduktion begon-nen werden konnte. Der Betrieb erfolgt im 3-Schichtsystem an rund 365 Tagen im Jahr. Der unter Umständen notwendige Be -trieb der Stützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungstempe-ratur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MKK mit Erdgas. Die Anlage unterliegt als Siedlungsabfallverbrennungsanlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz. Für beide Anlagen, MKK und MHKW, gibt es ein gemeinsames Stoffstrommanagement durch den Bereich Vertrieb Entsorgung. Probenahmen zur Ab-fallkontrolle und Charakterisierung gemäß den vertraglichen Festlegungen finden zentral am Standort Oken 2 durch den dort ansässigen Bereich Abfallannahme und -kontrolle statt. Ebenso werden beim MKK erkannte störstoffhaltige Anlieferun-gen, wie unter anderem sperrige Fraktionen, zum MHKW zur Zerkleinerung oder eventuell auch zur vertiefenden Abfallkont-rolle umgeleitet, gegebenenfalls mit Beprobung und analytischer Untersuchung.
Aufgrund der Hafenanbindung besteht beim MKK die Möglich-keit, auch ballierte Abfälle per Schiff anzunehmen. Das MKK Bremen liegt auf dem Gelände des Standortes Hafen. Eine nä -here Beschreibung zur Lage des MKK ist in der Umgebungsbe-schreibung des Standortes Hafen zu finden.
42 swb-Umwelterklärung
Abbildunglinks:ImMHKWwirdausAbfallEnergieerzeugt.Abbildungrechts:imEinklangmitderNatur–dasMHKWinFindorffamBremerUnisee.
Müllheizkraftwerk Bremen (MHKW)Die Verbrennungsanlage ist seit 1969 in Betrieb (seinerzeit als Anlage der Stadtgemeinde Bremen), zuerst mit drei Kesseln, seit 1976 zusätzlich mit einem größeren vierten Kessel. Sie wurde als Fernwärmelieferant für die zeitlich parallel geplante und 1972 er -öffnete Universität Bremen konzipiert. Daraus resultieren auch die gewählten Dampfparameter von 22 bar und 217 Grad Celsius. Zur Absicherung der Lieferverpflichtungen wurde von Anbeginn eine redundante Fernwärmeerzeugung, anfangs über Flüssiggas, heute über Heizölbrenner, in die Anlagenkonfiguration integriert. Eine Stromerzeugung mit einem Turbinensatz von 2,7 MW fand seit 1981 zur Eigenversorgung statt.
Im Zuge der 1998 vollzogenen Privatisierung der Abfallverbren-nungsanlage und der politischen Diskussionen zur gesetzlichen Schließung von Deponien für nicht vorbehandelte Abfälle fand dann von 2002 bis 2006 eine umfassende Modernisierung statt, unter anderem mit dem Bau eines zusätzlichen Annahmebunkers und dem Neubau der Feuerungen für die vier Kessel. Mit der Modernisierung konnte den im Zuge der bundesrechtlich zum 1. Juni 2005 beschlossenen Schließungen von Siedlungsabfall-deponien auf ausreichende Verbrennungskapazitäten angewie-senen regionalen kommunalen Kunden und Gewerbetreibenden ein Durchsatz der Anlage von rund 530.000 Mg/a mit hoher Ver-
lässlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Schaffung von Ent-sorgungssicherheit zu marktgerechten Konditionen stand hier im Fokus der seinerzeitigen technischen Maßnahmen. Eine Anpas-sung der Dampfparameter von 22 bar und 217 Grad Celsius fand dabei noch nicht statt. Trotzdem wurde neben den weiter ausge-bauten Fernwärmeanschlüssen die Stromerzeugung durch den Zubau eines zweiten Turbogenerators vervierfacht und damit erstmalig auch Strom mit bis zu 80.000 MWh/a ins übergeord-nete Netz eingespeist. Die eigentliche Optimierung der energe-tischen Auskopplung von Strom stand in dem in 2010 freigegebe-nen und bis 2014 umgesetzten Projekt „40/400“ im Vordergrund. Hier wurden die Kessel 1 und 4 auf die Dampfparameter 40 bar und 400 Grad Celsius umgestellt und eine komplett neue Turbine mit nominal 46 MW integriert. Für die Annahme sperriger Abfälle steht eine stationäre Rotorschere zur Verfügung.
Seit Anfang 2012 besteht auch die Möglichkeit der Annahme von vorentwässerten Klärschlämmen in einem eigens dafür geschaffe-nen Silo. Beim MHKW sind räumliche und bauliche Voraussetzun-gen vorhanden, um zur Abfallkontrolle auch komplette LKW-Ladun- gen beproben und im eigenen Labor analysieren zu können. Im Eingangsbereich der zwei vorhandenen Waagetische befinden sich zudem jeweils Detektoren für radioaktive Substanzen. Bei entspre-chenden Befunden werden die Container in Ab sprache mit der
swb-Umwelterklärung 43
Behörde auf einer gesonderten und dann abgesperrten Fläche auf dem Grundstück des MHKW zwischengelagert oder sichergestellt. Die Anlage ist mit einer Quasi- Trocken-Reinigungs stufe für die Rauchgase mittels Kalkmilch (Aktivkohle/Weißfeinkalk) ausgestat-tet; Abwasser aus der Rauchgasreinigung fällt damit nicht an. Betriebliche Abwässer werden seit 2010 komplett wiederverwen-det. Der unter Umständen notwendige Betrieb der Stützbrenner zur Einhaltung der Verbrennungstemperatur von >850 Grad Celsius erfolgt beim MHKW mit Heizöl. Am Ende der Umwelterklärung ist das Anlagen schema des MHKW dargestellt. Die An lage wird an rund 355 bis 360 Tagen im Jahr im 3-Schichtsystem betrieben. Die restlichen fünf bzw. zehn Tage im Jahr dienen der War tung und Sanierung von Anlagenkomponenten im dafür notwendigen Total-stillstand. Der MHKW-Anlage sind heute organisatorisch 75 Mitar-beiter zugeordnet. Sie unterliegt als Siedlungs abfallverbrennungs-anlage nicht dem Treibhausemissionshandelsgesetz.
UmgebungDie Anlage wurde rund drei Kilometer westlich des seinerzeit geplanten Universitätsgeländes errichtet. Universität und das MHKW entstanden auf der grünen Wiese, aber noch stadtnah nördlich des eigentlichen Stadtkerns. Das Gebiet ist direkt über den südlich des MHKW gelegenen Bürgerpark und den Stadt-wald aus der Stadt auch fußläufig erreichbar. Auf der nördlichen
Seite liegen, getrennt durch die Bundesautobahn A 27 nach Bre-merhaven, die Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen des Blocklands, das heute auch die 1989 in Betrieb genommene Blocklanddeponie beherbergt. Das Blockland wird weitläufig von der Wümme und deren kleineren Zuflüssen und Gräben geprägt, deren Wiesenlandschaft den Zugvögeln als Rast dient. Weite Teile des Blocklandes sind heute als Landschaftsschutzgebiete ausge-wiesen. Einige vereinzelte Einfamilienhäuser finden sich heute in näherer Nachbarschaft südlich des MHKW an der Hemmstraße, die an sons ten dort durch Kleingärten geprägt ist. Die nächste grö-ßere Wohnbebauung liegt südlich in rund 1,5 Kilometer Entfer-nung am Weidedamm im Stadtteil Findorff. Das MHKW versorgt insbesondere die Universität mit angeschlossenen Instituten (über 60 Hektar bebaute Fläche), den um die Universität gruppierten Technologiepark (über 60 Hektar bebaute Fläche mit über 300 Fir-men), ein Hotel und das Science Center Universum Bremen sowie die überwiegend als Großwohneinheiten gestaltete Wohnbebau-ung Weidedamm am Bürgerpark mit Wärme. Das Fernwärmenetz gehört heute zur Netzgesellschaft wesernetz GmbH & Co. KG.
Das MHKW liegt direkt an der Autobahnabfahrt Überseestadt, zwischen der Bundesautobahn A27 im Norden und dem Auto-bahnzubringer im Westen und Süden, sodass hier sowohl für die städtische Müllabfuhr als auch für die überregionalen Kunden eine gute Verkehrsanbindung besteht.
swb-Umwelterklärung 45
„DerFortgangderwissenschaftlichenEntwicklungistimEndeffekteineständigeFluchtvordemStaunen.“Albert Einstein
46 swb-Umwelterklärung
Kälte durch Wärme AnderBremerUniversitätwerdenInstitute,UnternehmenundMaschinendurchUmwandlungvonFernwärmeinKälteeffizientgekühlt.
Mit etwa 19.000 Studierenden, mehr als 2.000 Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftlern, rund 1.200 Beschäftigten in der Verwaltung sowie gut 80 Gebäuden und ca. 180.000 m2 Nutz-fläche gehört die Universität Bremen zu den größeren Hoch-schulen Deutschlands. In mehr als 100 Studiengängen wird am Standort gelehrt. Renommierte Institute diverser Fachrichtun-gen treiben hier Spitzenforschung.
Für die kontinuierliche und umweltschonende Energieversor-gung der Universität Bremen ist die Nutzung von Fernwärme des nahegelegenen Müllheizkraftwerks (MHKW) von zentraler Bedeutung. Über das Fernwärmenetz der wesernetz GmbH & Co. KG wird neben der Universität und dem über 300 Firmen umfassenden Technologiepark auch das Science Center Univer-sum, ein Hotel sowie das Wohngebiet Weidedamm III zuverläs-sig mit Fernwärme versorgt. Die Universität nimmt etwa 50 Pro-zent der Wärmekapazität des MHKW ab und bildet so mit dem Kraftwerk eine hocheffiziente Symbiose.
BlickaufdieKälteerzeugungsanlage.
swb-Umwelterklärung 47
Herr Ritzmann, wie kann aus Wärme Kälte erzeugt werden?In sogenannten Kraft-Wärme-Kopplungen im MHKW wird zusätzlich zur erzeugten elektrischen Energie auch Wärme gewonnen. Diese kann neben der gewonnenen Energie aus der thermischen Abfallbehandlung in weiterer Folge als Fernwärme zur Kälteerzeugung genutzt werden. Die Fernwärme wird unse-ren Absorptionskältemaschinen als Primärenergie zugeführt. Die Systeme in den Gebäuden der Universität werden über ein Kältenetz mit 6 Grad Celsius kaltem Wasser versorgt. Während des Kühlvorgangs steigt die Wassertemperatur auf etwa 16 Grad Celsius an und läuft in einem geschlossenen Kreislauf zur Kälte-zentrale zurück.
In der Kältezentrale sind dafür drei sogenannte Absorptions- kälteanlagen mit einer Gesamtleistung von 13,5 MW installiert. Diese Kältemaschinen funktionieren grundsätzlich anders als die bekannten elektrisch angetriebenen Kompressionskälte- maschinen.
Die Funktionsweise ist ein relativ komplexer Prozess. Vereinfacht könnte man ihn so beschreiben: Lösungs- bzw. Kältemittel wer-den bei hohen Temperaturen und Druckunterschieden im Vaku-um gesättigt. Beim Verdampfen nimmt das Kältemittel Umge-bungswärme auf und kann so Wasser kühlen. Der Wirkungsgrad liegt zwischen 60 und 70 Prozent.
Fernwärme wird hier aber nicht nur zum Heizen genutzt: Die ansässigen Institute und Unternehmen benötigen eine zuver-lässige Kühlung ihrer Maschinen und Gebäude. Dafür wird mit modernen Absorptionskälteanlagen aus Wärme Kälte erzeugt. Im Gespräch erklärt Rolf Ritzmann, Leiter der Energiezentrale an der Universität Bremen, wie das funktioniert und welchen Her-ausforderungen er und sein Team sich täglich stellen müssen.
RolfRitzmann,LeiterderEnergieversorgungderUniversitätBremen. DerServerraumderUniversitätBremen.
swb-Umwelterklärung 49
DasMarum–BlickindasKernbohrlagerimZentrumfürMarineUmweltwissen-schaftenderUniversitätBremen.
50 swb-Umwelterklärung
Wie funktioniert das im Detail?Bei Absorptionskältemaschinen werden zwei physikalische Be- sonderheiten genutzt, die zu einem äußerst geringen Stromver-brauch und einer effektiven Kältebereitstellung führen: Zum einen sind Flüssigkeiten mit sehr viel weniger Aufwand zwischen zwei Druckniveaus zu bewegen als Gase. Diese Besonderheit nutzen wir zur Stromersparnis. Zum anderen verdampfen Flüssig-keiten auf verschiedenen Druckniveaus bei anderen Temperatu-ren. Bei hohem Druck verdampft Wasser nur bei Einsatz einer hohen Temperatur, bei niedrigem Druck schon bei sehr geringen Temperaturen. Diesen Effekt nutzen wir zur Kälteerzeugung.
Bei einer Absorptionskältemaschine erfolgt die Sättigung durch eine temperaturbeeinflusste Lösung des Kältemittels. Das Kälte-mittel wird in einem Lösungsmittelkreislauf bei geringer Tempe-
ratur in einem zweiten Stoff absorbiert und bei höheren Tempe-raturen desorbiert. Bei dem Prozess wird die Temperaturabhän-gigkeit der physikalischen Löslichkeit zweier Stoffe genutzt. Wir nutzen hier das Arbeitspaar der Stoffe H2O (Wasser) und LiBr (Lithiumbromid).
Im Verdampfer wird unter Aufnahme der Wärme das Kältemittel verdampft. Bei diesem Vorgang wird die Kühlleistung der Kälte-maschine erbracht. Der Kältemitteldampf strömt aus dem Ver-dampfer in den Absorber. Hier wird der Kältemitteldampf von der sogenannten armen Lösung absorbiert. Im Austreiber wird das Kältemittel aus der sogenannten reichen Lösung mittels der An triebswärme wieder ausgetrieben, so entsteht eine arme Lö sung. Das Kältemittel strömt nun zum Verflüssiger. Im Verflüs-siger (Kondensator) wird das Kältemittel wieder kondensiert.
Kühlturm
FernwärmeanschlussDesorberKondensator
Absorber Verdampfer
Heißwasserpumpe
Kältemittel-dampf
Kältemittel-dampf
Wärmemittel-austauscher
Kaltwasserpumpe
Kaltwasserpumpe
Verbraucher
Lösungsmittel-pumpe
Wasser
Lithium-Bromid-Lösung
Speicher
Kaltwasser-netzpumpe
Lösungspumpe
wässrige Lithium-Bromid-Lösung
Wasser
Wasser
Wasser
Vereinfachtes Verfahrensschema Absorptionskälte
swb-Umwelterklärung 51
Warum werden an der Universität Bremen Absorptionskälte- maschinen verwendet?Die Universität bezieht Fernwärme vom nahegelegenen MHKW. Die vorhandene Infrastruktur aus modernem Kraftwerk, gut aus-gebautem Fernwärmenetz und zahlreichen großen Abnehmern auf dem Gelände der Universität bildet eine perfekte Symbiose. Die Fernwärme wird zum Großteil zum Beheizen der Gebäude verwendet. Doch ein Teil der Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung wird eben auch in Kälte umgewandelt. Gerade in den Sommer-monaten kann so die Wärme sinnvoll genutzt werden, die sonst an die Umwelt abgegeben werden müsste. So kann das MHKW auch im Sommer wirtschaftlich betrieben werden. Die thermi-sche Kälteerzeugung mit Absorptionskältemaschinen steigert die Auslastung der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen durch eine Erhöhung der Nachfrage an Wärme im Sommerhalbjahr. Dieses Verfahren spart eine Menge Strom.
Wofür wird die Kälte verwendet?Wir können mit unseren Absorptionskältemaschinen etwa 13,5 MW Kälte erzeugen. Darüber hinaus existiert eine Notversor-gung mit Turbo-Kompressionskältemaschinen mit etwa 4 MW Leistung.
Wir versorgen damit ein Kaltwassernetz, das große Teile des Uni-versitäts-Areals abdeckt. Damit werden verschiedene Institute, Labore, Unternehmen und deren Maschinen gekühlt. Die Spitzen-forschung am Standort Bremen betreibt viele hochsensible und sehr teure Geräte, die auf eine konstante Kühlung angewiesen sind.
Können Sie konkrete Anwendungsbeispiele nennen?Ja natürlich. Eindrucksvoll ist zum Beispiel das große Bohrkernla-ger des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften (Marum). An der Universität Bremen befindet sich eines der drei internatio-nalen Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program/ Integrated Ocean Drilling Program (IODP). Momentan sind hier 154 km Bohrkerne von 87 Expeditionen aus dem Atlantik, dem Arktischen Ozean, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer archiviert. Damit ist das Bremer Bohrkernlager führend vor den anderen beiden Kernlagern in den USA und Japan. Die wertvollen Proben werden bei 4 Grad Celsius gelagert, das entspricht der durchschnittlichen Temperatur am Meeresboden.
Welche Einrichtungen werden außerdem mit Kälte versorgt?Ein modernes Rechenzentrum liegt in direkter Nachbarschaft der Energiezentrale und wird von uns mit Kälte beliefert: das ener-gieoptimierte Green-IT-Housing Center. Hier werden derzeit die wissenschaftlichen Hochleistungsrechner, die bislang verteilt auf dem Campus standen, in einem Gebäude gebündelt aufgestellt und durch moderne Kühlungs- und Lüftungssysteme effizient und umweltschonend betrieben. Das Housing Center stellt eine stabile IT-Infrastruktur mit Klimatisierung, Strom, USV, Netzwerk und Zugangskontrolle zur Verfügung. In zwei weitestgehend getrennt betreibbaren Brandabschnitten stehen derzeit 72 19"-Racks mit je 43 HE zur Verfügung.
Welchen Herausforderungen stellen Sie und Ihr Team sich in der täglichen Arbeit?Die Universität ist eine Kleinstadt in der Stadt. Und wir sind die Stadtwerke dieser Kleinstadt. Deshalb haben wir an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich Dienst. Neben dem Netz für die Vertei-lung der Fernwärme sowie der Kälte auf dem Gelände der Uni-versität betreiben wir ein Druckluftnetz, ein Netz für Propangas und für Weichwasser. Die Trinkwassereinspeisung sowie die Ein-speisung elektrischer Energie und deren Verteilung bis in die Gebäude gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum.
Die Fernwärme (mit Kälteerzeugung) aus dem MHKW gehört neben der Stromversorgung zu den Hauptkomponenten der Energieversorgung. Dies geht natürlich nicht ohne die entspre-chende Vernetzung aller wichtigen Mess- und Regelparameter. Konstanter Druck und konstante Temperaturen sind wichtig, um das System kontinuierlich und effizient zu betreiben. Die Fern-wärme aus dem MHKW erfüllt diese Anforderungen seit vielen Jahren. Die Energie-Infrastruktur an der Universität ist umwelt-schonend und effizient und durch die sinnvolle Nutzung der Fernwärme konkurrenzlos.
54 swb-Umwelterklärung
Abfallinput/AbfalloutputDie Verringerung des Heizöleinsatzes um rund 62 Prozent im MHKW lässt sich sowohl auf den Projektabschluss „40/400“ als auch auf den Verzicht eines Gesamtanlagenstillstandes in 2014 zurückführen. Über eine Optimierung der Eindüsung im Bereich der Abgasreinigung beim MHKW konnte der Betriebsmittelein-satz von Kalkhydrat zur Trockensorption um nahezu die Hälfte reduziert werden. Durch eine ausgiebige Instandsetzung der Fil-terschläuche im Gewebefilter und eine Reduzierung der Bypass-fahrweise mittels Anhebung der Auslösetemperatur konnte
eine Verminderung der Staubfracht um über 60 Prozent im Vergleich zu 2013 erreicht werden. Die deutliche Erhöhung des Altöloutputs liegt in den Nachbereitungsarbeiten zum Projekt „40/400“ begründet.
Im MKK ist eine Verschiebung innerhalb der Abfallinputbilanz erkennbar. Einer deutlichen Verringerung von Gewerbeabfällen steht die Erhöhung des Restabfalls von rund 8 Prozent, absolut rund 20.000 Mg entgegen. Die Gesamtmenge der verbrannten Abfälle stagniert bei rund 300.000 Mg.
6 Input-Output-Analyse 2014 swb Entsorgung
Abbildung 5 Input-Output-Bilanz MHKW 2014
Output
AbluftReingas inkl. aller An- und Abfahrvorgänge
AbfälleRohschlackeFlugasche* Reststoff* Rauchgasreinigung
Altöle* * Gefährlicher Abfall.
Emissionen COc* klimarelevant
HcO*CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub** * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.
WassernutzungKessel-/Fernheizwasser Trinkwasser zur RauchgasreinigungTrinkwasser für Entstickungsanlage*Wasser zur Entstickung
EnergienutzungKWK-Prozess (Dampf zur Stromerzeugung)Fernwärmeerzeugung StromerzeugungStromabgabe an swb und SonstigeProzessdampf (Eigenbedarf)
Input
LuftVerbrennungsluft
Rohstoffe Angenommene Menge Davon > hausmüllähnlicher Restabfall > Sperrmüll > Gewerbeabfälle/Sortierreste > Klärschlamm
Verbrannte Menge
Hilfs- und Betriebsstoffe Weißfeinkalk mit AktivkohleHarnstofflösungWeißkalkhydrat Trockensorption
Weißkalkhydrat Wasseraufbereitung
SalzsäureNatronlaugeEisen-III-ChloridWasserstoffperoxidAmmoniakwasser
Wasserbezug TrinkwasserBrunnenwasser
EnergieinputMüllHeizöl (MHKW und Spitzenheizwerk)
Strombezug* von wesernetz
Die beiden Abbildungen5 und6 stellen die wichtigsten Umweltdaten der Anlagen MHKW und MKK dar.
* Nur Trinkwasser. Keine Angabe in der Input-Output-Bilanz, da Umstellung auf Brauch-wasser vorgenommen und noch nicht messtechnisch erfasst.
* Strommix Bremen.
596.634 Mg323.583 Mg
9.602 Mg240.279 Mg
23.171 Mg
580.746Mg
8.628 Mg1.426,4 Mg
626,8 Mg88,8 Mg
101,9Mg60,2 Mg7,16 Mg7,28 Mg
1,0 Mg
96.917m3
162.739m3
1.735.785MWh7.355 MWh
297MWh
3.545 Mio. m3
137.436 Mg17.640 Mg17.578 Mg
5,72 Mg
ca. 217.064 Mgca. 378.000mD
92,3 Mg26,0 Mg43,5 Mg
664,8 Mg2,9 Mg2,4 Mg
84.489m3
207.110m3
4.836m3
12.237m3
1.429.196MWh197.906MWh347.259 MWh302.532 MWh
ca. 211.862MWh
swb-Umwelterklärung 55
Verbesserungen in der Feuerungsleistungsregelung sowie die Homogenisierung des Abfallinputs durch Optimierung der Logis-tik und Sortierung im Brennstoffbunker durch den Kranführer begründen die Reduzierung der Kohlen monoxid emissionen von rund 49 Prozent.
Durch vermehrt durchgeführte Ölwechsel an verschiedenen Aggregaten ergibt sich das in 2014 deutlich angestiegene Altölaufkommen.
Abbildung 6 Input-Output-Bilanz MKK 2014
Output
AbluftReingas inkl. aller An- und Abfahrvorgänge
AbfälleRohschlackeKesselasche* Gewebefilterstaub* Altöle** Gefährlicher Abfall.
Emissionen COc* klimarelevant
CO**HCI**SOc**NOx**C gesamt**Staub*** Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.
Wassernutzung*Trinkwasser für Sanitärbereich und RauchgasreinigungKühlwasser für den TurbinenbetriebDeionat als Kesselspeisewasser
EnergienutzungDampfnutzung zur TurbineDavon > Dampfverschiebung Block 5/6Fernwärmeerzeugung Dampf zur StromerzeugungStromerzeugung
Input
LuftVerbrennungsluft
Rohstoffe Angenommene Menge Davon > hausmüllähnlicher Restabfall > Gewerbeabfälle/Sortierreste
Verbrannte Menge
Hilfs- und Betriebsstoffe WeißfeinkalkHerdofenkoksAmmoniakwasserWeißkalkhydrat
WasserbezugTrinkwasserKühlwasser (Hafenwasser)
Deionat
EnergieinputMüllErdgasStrombezug* von wesernetz* Strommix Bremen.
* Messtechnisch nicht erfasst.
1.230Mio. Mg
303.198 Mg274.171 Mg
29.027 Mg
303.634Mg
3.143 Mg76 Mg
985 Mg205 Mg
18.539m3
67.448.532 m3
6.688 m3
977.533MWh9.322MWh1.473MWh
2.115 Mio. m3
48.703 Mg5.355 Mg
11.371 Mg2,820 Mg
ca. 122.128 Mg9,3 Mg
15,3 Mg11,7 Mg
244,7 Mg< Nachweisgrenze
2,9 Mg
810.526MWh8.730MWh
64.823MWh783.500 MWh251.101 MWh
swb-Umwelterklärung 57DankmodernerKraft-Wärme-KopplungwirdWärmeeffektivgenutzt.
Abbildung 7 Spezifische Mengen Schlacke, Reststoff/Gewebefilterstaub sowie Flug- u. Kesselasche MHKW/MKK
MKK MHKW MKK
280
260
240
220
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Schlacke Reststoff/Gewebefilterstaub Flugasche/Kesselasche
MHKW MKK MHKW
214,9
2012
171,9
2013
160,4
2014
264
2012
244,7
2013
236,7
2014
kg/Mg Abfall
31,1
2012
25,0
2012
30,8
2013
30,3
2014
29,2
2013
30,4
2014
46,6
2012
19,5
2012
40,2
2013
37,4
2014
17,8
2013
17,6
2014
Komfortabelundgünstigwohnen:FernwärmeistumweltfreundlichundspartPlatzimHaus–sowieinderWohnanlagevonFüttererImmobilien,InderWisch1.
60 swb-Umwelterklärung
7 Input-Output-Analyse 2014 swb Erzeugung
Heizkraftwerk HastedtAm Standort Hastedt inklusive Heizwerk Vahr wurden in 2014 neben rund 293.000 Mg Steinkohle auch rund 7,7 Mio. m3 Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Dem stehen eine Produktion von rund 683.000 MWh Strom und rund 529.000 MWh Fernwärme gegenüber. Die Reduzierung der Fernwärmeproduk-tion um rund 18 Prozent im Vergleich zu 2013 ist auf einen vergleichsweise milden Winter zurückzuführen. Entsprechend reduzierte sich der Gesamtenergieeinsatz der Steinkohle in Block 15 um rund 36.000 Mg.
Output
Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)
Staub** * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.
Energie elektrischStrom (netto)
Energie thermischFernwärme
NebenprodukteREA-GipsFlugascheKesselasche(-sand)in der Bauindustrie weiterverwendeter Anteil > Verwendung der o. a. Stoffe in der Bauindustrie > zur Deponie
Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz
ProzessabwässerBAA (Direkteinleiter)RAA (Direkteinleiter)CadmiumgehaltSchwermetallgehalt
Input
WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)
Energie Eigenbedarf
Verbrannte MengeKohleEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatzHeizöl ELEnergieeinsatz
Gesamtenergieeinsatz
Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureAmmoniakwasserKreide
91.563.005 m3
13,0Grad Celsius119.005 m3
78.447MWh
293.198Mg2.067.659 MWh
7.738.246Nm3
69.171MWh8Mg
89MWh
2.122.846 MWh
48Mg80Mg
2.330Mg10.359Mg
280,14 Mg507,50 Mg
13,36 Mg696.399 Mg
4,41 Mg
683.069 MWh
528.987 MWh
19.304 Mg25.483 Mg
3.244 Mg99,7Prozent
48.031 Mg155 Mg
77,5 Mg
294,5 Mg
871 m3
41.079 m3
0,001 Mg0,008 Mg
Abbildung 8 Input-Output-Bilanz Heizkraftwerk Hastedt 2014
swb-Umwelterklärung 61
Die Nebenprodukte des Blocks 15 werden der Baustoffindus trie, also dem weiteren Kreislauf, zu über 99 Prozent zugeführt. Block 15 produzierte in 2014 rund 19.000 Mg REA-Gips, rund 25.000 Mg Flugasche als Betonzuschlagsstoff sowie rund 3.200 Mg Kesselsand, der vorrangig im Straßenbau zum Ein-satz kommt. Diese Zahlen stagnieren in Abhängigkeit zur ein-gesetzten Brennstoffmenge in den Jahren 2012 bis 2015.
REA-Gips Flugasche Kesselasche(-sand)
9,1
2012
7,5
2013
8,3
2014
9,7
2012
8,2
2013
9,3
2014
12,9
2012
1,4
2012
11,6
2013
12,2
2014
1,3
2013
1,6
2014
11,0
2012
3,0
2012
11,75
2013
12,0
2014
2,5
2013
2,2
2014
kg/MWh Kohle
14
12
10
8
6
4
2
0
HKW Hafen HKW Hastedt HKW HafenHKW Hastedt HKW Hafen HKW Hastedt
Abbildung 9 Spezifische Nebenprodukte Erzeugung Heizkraftwerk Hastedt, Heizkraftwerk Hafen
62 swb-Umwelterklärung
Heizkraftwerk HafenHauptenergieträger am Standort Hafen ist Steinkohle. Mit rund 620.000 Mg Kohle erzeugte der Block 6 in 2014 rund 1,6 Millio-nen MWh Strom sowie rund 29.000 MWh Fernwärme für den Bremer Westen. Ein Teil der Stromproduktion des in die Kaltre-serve überführten Blocks 5 wurde durch eine erhöhte Produkti-onsleistung von Block 6 kompensiert. Die Fernwärmeauskopp-lung von Block 6 reduzierte sich im Vergleich zu 2013 aufgrund witterungsbedingt verringerten Bedarfs um nahezu die Hälfte.Eine in zwei Schritten durchgeführte Optimierung der Schwer-
metallfällung innerhalb der Reinigungsanlage für Prozessab-wässer (RAA und BAA) ermöglichte eine Reduzierung des Schwer -metallaustrags von rund 134 kg/a auf 7,0 kg/a (Faktor 19) bei ver - gleichbarer Gesamtprozesswassermenge von rund 200.000 Kubik-meter. Besonders entscheidend ist die deutliche Verringerung des Cadmiumaustrags von 7,0 auf 1,4 Kilogramm pro Jahr. Auch die Nebenprodukte des Blocks 6 werden nahezu vollständig in der Baustoffindustrie weiterverwertet. Die Kaltreserve des Blocks 5 führt zu deutlich verminderten Nebenproduktmengen am Stand-ort Hafen. Sowohl REA-Gips (rund 36.000 Mg in 2014) als auch
Nm Output
Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)
Staub** * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.
Energie elektrischStrom (netto)
Energie thermischFernwärme
NebenprodukteREA-GipsFlugascheKesselasche(-sand)in der Bauindustrie weiterverwendeter Anteil > Verwendung der o. a. Stoffe in der Bauindustrie > zur Deponie
Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz
ProzessabwässerBAARAA + HAACadmiumgehaltSchwermetallgehalt
Input
WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)
Energie Eigenbedarf
BrennstoffeKohleEnergieeinsatz
ErsatzbrennstoffeBio- und biogene BrennstoffeEnergieeinsatzHeizöl SEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatz
GesamtenergieeinsatzGesamtenergieeinsatz
Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureAmmoniakwasserKreide
250.793.712 m3
13,7Grad Celsius159.264 m3
184.942MWh
621.386Mg4.340.133 MWh
3.168Mg8.953MWh
1.523Mg16.705MWh
15.535Nm3
153MWh
4.365.944 MWh15.717 Mg
216Mg384Mg
4.642Mg19.400Mg
823,19 Mg988,66 Mg
19,85 Mg1.448.125 Mg
1,27 Mg
1.626.390 MWh
29.238 MWh
36.232 Mg52.333 Mg
9.636 Mg99,8Prozent
98.201 Mg172 Mg
121,2 Mg
462,4 Mg
91.817 m3
112.919 m3
0,0014 Mg0,007 Mg
Abbildung 10 Input-Output-Bilanz Heizkraftwerk Hafen 2014
swb-Umwelterklärung 63
DieAnlieferungdesHauptbrennstoffsKohleerfolgtaufdemSeewegüberdieWeser.
Kesselsand (rund 10.000 Mg in 2014) werden in zentralen Silos als Gesamtmenge beider Steinkohleblöcke erfasst. Die Erfas-sung der E-Filterasche erfolgt getrennt. Block 6 produzierte in 2014 rund 52.000 Mg Flugasche, das entspricht analog zur gestiegenen Stromproduktion einer Steigerung um rund 24 Pro-zent. Die In- und Outputanalyse des KW Hafen be inhaltet auch den geringen Anteil der Stoffströme des 60 MW- Heißwasser-kes sels, der für Bedarfsspitzen nur wenige Stunden im Jahr ein-gesetzt wird.
swb-Umwelterklärung 65Umweltfreundlicherzeugt,gutisolierttransportiert:FernwärmeleitungenimHeizkraftwerk.
Kraftwerk MittelsbürenGichtgas und Konvertergas sind Nebenerzeugnisse aus dem Produktionsprozess des benachbarten Stahlproduzenten ArcelorMittal Bremen GmbH. Der Block 4 verwertet diese „Bei produkte“ und produzierte mit diesen Hauptenergieträ-gern in 2014 rund 1,1 Millionen MWh Strom bei einem Gicht-gas- und Konvertergaseinsatz von rund 3 Milliarden Kubik-metern. Eine steigende Auslastung des Blocks 4 sowie eine Reduzierung der anfallenden Gesamtmenge an Abfall sind der Bilanz zu entnehmen.
Der Block 3 wurde Ende März 2013 stillgelegt. Neben dem Block 4 wird auf dem Gelände des KW Mittelsbüren auch die Gas turbine GT 3 betrieben. Die Stoffströme der GT 3 werden in der In- und Outputanalyse berücksichtigt.
NmAbbildung 12 Input-Output-Bilanz Kraftwerk Mittelsbüren (Block 4) 2014
Output
Abgaskomponenten aus Erzeugung SO2**NOx**CO**CO2* klimarelevant (gemäß Emissionszertifikatehandel)
Staub** * Berechnet. ** Aus EMI-Rechner.
Energie elektrischStrom (netto)
Abfällegefährliche AbfälleAbfälle gemäß Abfallbilanznicht gefährliche AbfälleAbfälle gemäß interner Abfallbilanz
ProzessabwässerNeutrabecken 1-3Neutrabecken 4CadmiumgehaltSchwermetallgehalt
Input
WasserKühlwassermittlere WeserwassertemperaturBrauchwasser (Stadtwasser)Brunnenwasser
Energie Eigenbedarf
Verbrannte MengeGichtgasEnergieeinsatzErdgasEnergieeinsatzKonvertergasEnergieeinsatzHeizöl ELEnergieeinsatz
Gesamtenergieeinsatz
Hilfs- und BetriebsstoffeNatronlaugeSalzsäureNH4OH
235.562.776 m3
13,80Grad Celsius60.071 m3
6.846 m3
85.220MWh
2.916.424.300Nm3
2.890.176 MWh10.015.900Nm3
102.779MWh28.431.600Nm3
64.859MWh542Mg
6.308MWh
3.064.139 MWh
46Mg70Mg
4Mg
340,00 Mg56,60 Mg19,27 Mg
2.714.962 Mg4,76 Mg
1.104.118 MWh
37,1 Mg
51,4 Mg
12.035 m3
1.218 m3
n.b.n.b.
GutfürBremen:ImVitalbadVahrinderKurt-Schumacher-AlleekönnenBesucherschwimmenundausspannen–mitwohligerWärmeausdemFernwärmenetzOst.
68 swb-Umwelterklärung
8 Emissionen
In Abbildung 13 und 14 sind für die kontinuierlich gemessenen Parameter die über das Jahr gemittelten Konzentrationen sowie die spezifischen Emissionen pro Tonne Brennstoff bzw. pro MWh dargestellt. Die Auswertungen im Jahresvergleich sind dabei jeweils getrennt für alle Anlagen der swb Erzeugung und swb Entsorgung zusammengefasst.
Neben der Umwelterklärung werden alle nach der 17. BImSchV zu messenden Parameter im Rahmen der Emissionserklärung gegenüber der Öffentlichkeit in allen zuständigen Ortsämtern sowie in den Müllheizkraftwerken publiziert.
0%
50%
100%
Staub10 mg/mD
C gesamt10 mg/mD
CO50 mg/mD
NOx200 mg/mD
SOc50 mg/mD
HCI10 mg/mD
2012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 20142012 2013 2014 2012 2013 2014 2012 2013 2014
0,61,5
0,61,1 0,8 0,9
7,3
11,7 11,6
8,0 8,3 8,2
197 196 197
26,9
22,0
27,4
Abbildung 13 Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen (in mg/m3) MHKW 2012-2014
Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV
swb-Umwelterklärung 69
Die kontinuierliche Staubmessung erfasst den Gesamtstauban-teil des Abgases. Die Messung ermöglicht keine Trennung der jeweiligen Feinstaubfraktionen. Somit gilt weiterhin gemäß den Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes, dass 90 Prozent des Gesamtstaubs als PM 10 und 60 Prozent als PM 2,5 auszu-weisen sind.
Staub10 mg/mD
C gesamt10 mg/mD
CO50 mg/mD
NOx200 mg/mD
SOc50 mg/mD
HCI10 mg/mD
0%
50%
100%
2012
2,2
2013
1,5
2014
1,7
2012
155
2013
140
2014
148
2012
0,4
2013
0,01
2014
0,01
2012
8,9
2013
9,0
2014
4,4
2012
26,1
2013
9,7
2014
8,2
2012
8,4
2013
9,4
2014
9,6
Abbildung 14 Vergleich der kontinuierlich gemessenen Emissionen (in mg/m3) MKK 2012-2014
Grenzwerte gemäß 17. BlmSchV
70 swb-Umwelterklärung
Emissionen von swb EntsorgungBei Betrachtung der spezifischen und kontinuierlich gemesse-nen Emissionen der Anlagen MHKW und MKK zeigen sich keine signifikanten Veränderungen zu 2013.
Die deutliche Reduzierung der Schadstofffracht Kohlenmonoxid (CO) um rund 49 Prozent ist auf die Optimierung der Feuerungs-leistungsregelung zurückzuführen, die Reduzierung der Schwe -feldioxidfracht (SO2) um rund 17 Prozent im MKK ist im Wesent-lichen auf verringerte Inputfrachten zurückzuführen. Auch tragen eine verbesserte Homogenisierung der Brennstofffrak-tionen und kleinere Optimierungen in der Feuerungsleistungs-regelung zur Reduzierung der Outputbilanz bei.
Der Einfluss unterschiedlicher Entstickungsverfahren (SNCR- Verfahren mittels Ammoniakwasser bzw. Harnstoff) und unter-schiedliche Randbedingungen der Kessel MKK und MHKW haben direkte Auswirkungen auf die mittlere spezifische Kon-zentration der Stickoxidwerte (NOx).
Bedingt durch die bestehende Anlagenkonfiguration im MHKW (vier Kessel verbunden über den Sammelkanal mit drei Rauchgas-reinigungslinien) kommt es durch die Vermischung der Emissio-nen des anzufahrenden Kessels mit den in Betrieb befindlichen Kesseln zu einer Erhöhung der Reingaswerte. Hieraus resultieren im Vergleich zum MKK neben NOx auch beim Parameter Kohlen-monoxid (CO) höhere spezifische Emissionen.
NOx CO
MHKW MHKWMKK MKK
0
500
1.000
1.500
2012
154
2013
143
2014
159
2012
54
2013
60
2014
31
2012
932
2013
702
2014
806
2012
1.140
2013
1.276
2014
1.145
Abbildung 15 spezifische Frachten NOx und CO (in mg/Mg) MHKW und MKK 2012-2014
swb-Umwelterklärung 71
Angesichts der künftig verschärften Grenzwerte für NOx auf Grundlage der novellierten 17. Bundesimmissionsschutzverord-nung (BImSchV) sind weitere Verfahrensoptimierungen zur nach-haltigen Reduzierung der NOx-Emissionen geplant. Hierbei wer-den verfügbare Technologien auf dem Gebiet der Mess- und Regelungstechnik sondiert und nachfolgend auf ihre Kompatibi-lität mit den Bestandsanlagen geprüft.
Die Messwerte für die Schwermetalle Quecksilber (Hg), Cad mium (Cd) und Thallium (TI) sowie der weiteren Spuren elemente und ihrer Verbindungen werden hier nicht im Dreijahresvergleich abgebildet. Die Ergebnisse der jährlich und diskontinuierlich durchgeführten Einzelmessungen auf Grundlage der 17. BImSchV
sind abhängig von der Analysegenauigkeit der Messverfahren der jeweiligen Messinstitute. Nahezu alle Konzentrationen der oben-genannten Parameter wurden im Bereich der jeweiligen Nach-weisgrenzen und darunter bestimmt. Hieraus ergeben sich Queck-silberkonzentrationen für MHKW und MKK von kleiner 0,01 mg/m3 (MKK mit 0,0013 mg/m3 und MHKW mit 0,0017 mg/m3). Diese Werte liegen damit unterhalb des künftig nach der novellierten 17. BImSchV geforderten Jahresmittelgrenzwertes von 0,01 mg/m3. Die Dioxin-Konzentration des MHKW lag 2014 mit 0,021 ng/m3 deutlich unterhalb des Grenzwertes von 0,1 ng/m3. Die Dioxin- Einzelmessung im MKK ergab eine maximale Konzentration von 0,002 ng/m3.
Staub C gesamtSOc HCI
MHKW MHKW MHKW MHKWMKK MKK MKK MKK
0
10
50
100
150
2012
2,2
2013
0
2014
0
2012
6
2013
5
2014
5
2012
13
2013
7
2014
10
2012
6
2013
10
2014
4
2012
50
2013
44
2014
50
2012
46
2013
54
2014
45
2012
156
2013
47
2014
38
2012
44
2013
77
2014
75
Abbildung 16 spezifische Frachten SO2, HCI, Staub und C gesamt (in mg/Mg) MHKW und MKK 2012-2014
StraßenzugohneSchornsteine.DieChristernstraßeinderNähedesHeizkraftwerksHastedtwirdmitFernwärmeversorgt.
74 swb-Umwelterklärung
9 Klimarelevante CO2-Emissionen
Carbon-Footprint-Ansatz:Wie bereits in der Umwelterklärung 2012 ausgeführt, ist bei der Klimarelevanz der Entsorgung per thermischer Behandlung wichtig, sich über die Definitionen und Bilanzgrenzen Klarheit zu verschaffen. Gemäß dem Carbon-Footprint-Ansatz ist die CO2-Belastung aus der thermischen Entsorgung allein den zu entsorgenden Produkten und Konsumgütern und somit dem Abfallinput zuzuordnen. Dementsprechend wird Strom aus Abfall bei der Stromkennzeichnung auch als 100 Prozent nicht fossil bewertet. Ebenso wird der Fernwärme aus Abfall in den Regelwerken ein Primärenergiefaktor von null zugeordnet. Damit einher geht dann auch, dass die Energieprodukte Strom und Fernwärme aus der Abfallverbrennung als CO2-neutral zu betrachten sind, das heißt 0 Mg CO2/MWh an klimarelevanten Emissionen aufweisen.
Erneuerbare-Energien-Ansatz:Neben dem Carbon Footprint wird häufig der Erneuerbare- Energien-Anteil bei der Energieerzeugung aus Abfall auf Basis der biogenen Anteile im Abfall dargestellt. In diesem Zusam-menhang sind die in Abbildung 5 und 6 angegebenen CO2-Emis-sionen über die von der TU Dresden, Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten [Lit. 1], dargestellten Transferkoeffizienten (klima-relevanter CO2-Anteil aus Abfall)
f = 0,311 CO2 für Hausmüll, hausmüllähnlichen Gewerbeabfall,f = 0,388 CO2 für MBA-Fraktionen (eigene Anpassung des Lit.-Wertes aufgrund der Heizwerte der MBA-Fraktionen von durch-schnittlich nur 11 bis 12 MJ/kg OS und eigener Sortieranalysen),f = 0,443 CO2 für Gewerbeabfall/Sortierreste undf = 0,443 CO2 für Sperrmüll
anhand der jeweiligen Zuordnung des Abfallinputs beim MKK und MHKW sowie unter Berücksichtigung der mitverbrannten kohlenstoffhaltigen Betriebsmittel (Heizöl und Harnstoff beim
Strombrutto,abzgl.Stromimport
Fernwärmeabgabe,gesamt
Dampfeigen-verbrauch
Fe-SchrottausRohasche
Al-SchrottausRohasche
Cu-SchrottausRohasche
184.102
211.8622
10.995Mg
722Mg
309Mg
217.064Mg 458.945Mg
0,887
0,334
0,334 3
0,97Mg COc/Mg Fe
10,0Mg COc/Mg Al
3,42Mg COc/Mg Cu
307.755
61.490
70.762
10.665
7.215
1.058
-241.881 Mg
Strommix Deutschland, Subst. MVA
SummeSubstitution COc-Fracht
Fernwärme
Dampfeigen-verbrauch
Metallrück-gewinnung
Menge(MWh)
COc-Emissions-Faktor 1
(Mg COc/MWh)SubstituierteCOc-Emissionsfracht 2
durchEnergiegewinnung (Mg)COc-Fracht,
Belastungbzw.Einsparung
Abbildung 17 COc-Bilanz inklusive Gutschriften an verschiedenen Emissionen MHKW 2014
346.962
SummeklimarelevanteCOc-FrachtMHKW
swb-Umwelterklärung 75
MHKW sowie Erdgas beim MKK) berechnet worden. Damit er-gab sich ein Wert von rund 217.064 Mg/a an klimarelevantem CO2-Ausstoß bei der Entsorgung im MHKW und von rund 122.128 Mg/a beim MKK für 2014. Diesen klimarelevanten Emis-sionen werden beim Erneuerbare- Energien-Ansatz die mit der Stromerzeugung und Fernwärmelieferung aus Abfall verbunde-nen Substitutionen an fossilen Energieträgern und die damit vermiedenen Emissionen gegenübergestellt. In einer Studie für das Umweltbundesamt [Lit. 2] sind für die Energiegewinnung aus der Verbrennung biogener Siedlungsabfälle in den thermi-schen Anlagen entsprechende Substitutionsfaktoren für die Strom erzeugung und Wärmelieferung dargestellt. Diese orien-tieren sich bei der Stromerzeugung aus Abfall am realistischer-weise damit ersetzten Strommix aus Kraftwerkstypen der Grund- und Mittellast (887 g CO2/kWhel) und bei den Wärmelieferungen an einem Mix aus damit verdrängten Heizöl- und Gasfeuerun-gen (334 g CO2/kWhth), wie es insbesondere beim Inselnetz des MHKW auch als alternative Wärmeversorgung anzunehmen wäre. Ebenso tragen die aus der Schlacke aussortierten und
recycelten Eisenschrotte und NE-Metalle zu einer Gutschrift dank vermiedener CO2-Emissionen bei. Laut Fraunhofer UMSICHT- Studie aus dem Jahr 2010 [Lit. 3] wird die CO2-Einsparung beim Recycling von Eisenschrott aus der Schlacke auf 0,97 Mg CO2/Mg Fe-Schrott abgeschätzt. Des Weiteren nennt die Studie für Alu-miniumschrott eine CO2-Einsparung von 10,0 Mg CO2/Mg sowie 3,42 Mg CO2/Mg für die Kupferfraktion. Ein neues Verfahren zur Gewinnung von NE-Metallen im Rahmen der MV-Schlackenauf-bereitung ermöglicht hier eine verbesserte Aussage hin sichtlich der NE-Anteile im Metallschrott. Die aktuelle Überprüfung der Anteile der aussortierten Recyclingfraktionen ergab für die CO2- Bilanzierung der Anlagen MKK und MHKW folgende Ergebnisse:
MKK: 6 Prozent Fe-Schrott und 1,5 Prozent NE-SchrottMHKW: 8 Prozent Fe-Schrott und 0,75 Prozent NE-Schrott
Der NE-Schrott wird dabei zu 70 Prozent als Aluminium und zu 30 Prozent als Schwergut, also hier als Kupferfraktion, gewertet.
Strombrutto,abzgl.Stromimport
Fernwärmeabgabe,gesamt
Dampfeigen-verbrauch
Fe-SchrottausRohasche
Al-SchrottausRohasche
Cu-SchrottausRohasche
64.823
34.9132
2.922Mg
511Mg
219Mg
122.128Mg 263.430Mg
0,887
0,334
0,334 3
0,97Mg COc/Mg Fe
10,0Mg COc/Mg Al
3,42Mg COc/Mg Cu
221.420
21.651
11.661
2.835
5.114
750
-141.302 Mg
Strommix Deutschland, Subst. MVA
SummeSubstitution COc-Fracht
Fernwärme
Dampfeigen-verbrauch
Metallrück-gewinnung
Menge(MWh)
COc-Emissions-Faktor 1
(Mg COc/MWh)SubstituierteCOc-Emissionsfracht 2
durchEnergiegewinnung (Mg)
COc-Fracht,Belastungbzw.
Einsparung
B Lit. 2.CBezogen auf die Brutto-Strom- und -Wärmenutzung gemäß dem R1-Kriterium der Abfallrahmenrichtlinie/Kreislaufwirtschaftsgesetz.D Mit Substitutionsfaktor für Wärme berechnet.
Abbildung 18 COc-Bilanz inklusive Gutschriften an verschiedenen Emissionen MKK 2014
249.628
SummeklimarelevanteCOc-FrachtMKK
76 swb-Umwelterklärung
Emissionen von swb ErzeugungDie Abgasreinigungstechnik der Steinkohleblöcke 6 und 15 garan-tiert seit Beginn der Installation Anfang der 90er Jahre über viele Optimierungsschritte hinweg einen möglichst gering belasteten Ausstoß umweltrelevanter Schadstoffe. Die selektive katalytische Reduktion (SCR) vermindert den Ausstoß von Stickoxiden. Unter Einsatz von Ammoniakwasser werden die Stickoxide auf einen Wert kleiner 200 mg/Nm3 dem Abgas entzogen und zu reinem und klimaneutralem Stickstoff und Wasser umgewandelt.
Die Staubanteile verbrannter Kohle werden über Hochleistungs-elektrofilter zu mehr als 99 Prozent abgeschieden und aufgefan-gen. Die Filter sind intelligent geregelt und werden trotz ihres spürbaren Eigenbedarfs sehr effizient betrieben. Die Filterstäube werden in der Industrie als Betonzuschlagsstoffe weiterverwertet.
Die Entschwefelung des Abgases wird über das Rauchgasent-schwefelungsverfahren (REA) realisiert. In einem turmartigen Absorber wird dem Abgas flüssige Kalkmilch per Eindüsung zu-geführt. Die Schwefeldioxidmoleküle verbinden sich mit dem Calcium und werden als Gips der Baustoffindustrie zur Verfü-gung gestellt.
Die Zuverlässigkeit der Abgasreinigungsanlagen gewährleistet einen nahezu störungsfreien Betrieb und erfüllt problemlos alle Immissionsschutzanforderungen des Bundesimmissionsschutz-gesetzes. Ein externer Umweltgutachter überprüft im jährlichen Intervall über ein normiertes und aufwendiges Verfahren die Funktionalität der Emissionsüberwachung und bescheinigt diese.
Neben den kontinuierlich ermittelten Parametern werden jähr-lich diskontinuierliche Messungen durch den externen Umwelt-gutachter durchgeführt. Neben beispielsweise den Dioxinen wer-den im Wesentlichen die Schwermetallgehalte des Abgases über-prüft und ausgewertet. Stark im Fokus steht hierbei die Quecksil-berkonzentration im Abgas. Mit kleiner 0,005 mg/Nm3 im Block 15 und 0,01 mg/Nm3 im Block 6 erfüllen diese Anlagen bereits jetzt die künftigen gesetzlichen Anforderungen von 0,01 mg/Nm3 im Jahresmittel.
Die Abbildungen 19 bis 21 zeigen die Ergebnisse der Emissions-messungen der Erzeugungsanlagen im Dreijahresvergleich. DieParameter Schwefeldioxid (SOx), Kohlenmonoxid (CO) sowie Stickoxid (NOx) werden kontinuierlich gemessen und aufgezeich-net. Desweiteren wird in den Blöcken 6 und 15 auch der Staubge-halt im Abgas kontinuierlich ermittelt.
Abbildungen 23 und 24 zeigen die CO2-Fracht sowie die spezifi-sche CO2-Fracht im Verhältnis zur Fernwärmeerzeugung von swb Erzeugung mit den Standorten Hafen und Hastedt im Drei-jahresvergleich.
Abbildung 23 macht deutlich, dass die Gesamtfracht an Kohlen-dioxid vorrangig aufgrund der in die Kaltreserve überführten Anlagen Block 5 und Block 14 deutlich abnimmt.
Bei Betrachtung der in Abbildung 24 aufgezeigten spezifischen CO2-Emissionen zeigt sich weiter, dass sich mildes Winterklima und folglich deutlich verringerter Fernwärmebedarf negativ auf die Menge an Kohlendioxid pro erzeugter MWh auswirkt.
Die spezifischen Emissionen beziehen sich jeweils auf eine Megawattstunde erzeugter Energie bei Normierung auf den jeweils unteren Heizwert der Brennstoffe (MWhHU).
swb-Umwelterklärung 77
NOx200 mg/mD
NOx200 mg/mD
SOx200 mg/mD
SOx200 mg/mD
CO200 mg/mD
CO200 mg/mD
2012
109,5
2012
143,4
2013
113,9
2013
134,4
2014
99,0
2014
129,5
2012
4,0
2012
6,9
2013
4,3
2013
6,9
2014
6,3
2014
6,8
2012
180,8
2012
181,5
2013
2013
177,2
2014
2014
175,9
2012
2012
0,2
2013
2013
0,3
2014
0,8
2014
Abbildung 19 Emissionen Staub, NOx, SOx und CO (in mg/Nm3) Heizkraftwerk Hastedt (Block 15) 2012-2014
Abbildung 20 Emissionen Staub, NOx, SOx und CO (in mg/Nm3) Heizkraftwerk Hafen (Block 6) 2012-2014
Staub10 mg/mD
Staub10 mg/mD
0%
50%
100%
0%
50%
100%
Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV
184,3183,9
0,4 0,5
1,7
Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV
78 swb-Umwelterklärung
NOx135 mg/mD
SOx200 mg/mD
CO100 mg/mD
Staub10 mg/mD
0%
50%
100%
NOx CO CO2
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0Block 4
Block 4=KW Mittelsbüren | Block 6=HKW Hafen | Block 15=HKW Hastedt
0,31
Block 4
0,05
Block 4
0,02
Block 4
2.457,0
Block 6
0,50
Block 6
0,60
Block 6
0,01
Block 6
875,0
Block 15
0,24
Block 15
0,43
Block 15
0,01
Block 15
593,0
Abbildung 22 Spezifische Emissionen SOx, NOx, CO, CO2 (in kg/MWhHU) swb Erzeugung 2014
SOx
Abbildung 21 Emissionen Staub, NOx, SOx, CO (in mg/Nm3) Kraftwerk Mittelsbüren (Block 4) 2012-2014
2012 2013 2014 2012 2013 20142012 2013 20142012
0,0
2013
0,0
2014
0,0
9,2
13,8
0,4 2,5 3,7
50,0
58,463,2
12,4
Grenzwerte gemäß 13. BlmSchV
swb-Umwelterklärung 79
Abbildung 23 CO2-Fracht (in t/a) swb Erzeugung 2012-2014
3.500.000
3.000.000
2.500.000
2.000.000
1.500.000
1.000.000
500.000
0
2.663.914
2013
3.058.621
2012
2.151.507
2014
Abbildung 24 Spezifische CO2-Emissionen und Fernwärmeerzeugung 2012-2014
800
600
400
200
100
50
0
CO2 in kg/MWh Fernwärmeerzeugung in GWh
800
2012
674
2012
699
2013
720
2013
750
2014
560
2014
Umweltfreundlich,kalkulierbarundzukunfts-sicher:FernwärmefürdieeigenenvierWände,wiehierimWohngebietAmDeichfleetinHorn-Lehe.
82 swb-Umwelterklärung
10 Energie
Strom und FernwärmeMit über 500.000 MWh thermisch nutzbarer Energie liefern die Heizkraftwerke Hastedt mit Block 15 und den Spitzenlastkesseln sowie das Heizkraftwerk Hafen mit Block 6 einen wesentlichen Beitrag zur Fernwärmeversorgung im Osten und Westen Bremens.
Die Strom- und Fernwärmeerzeugung der Blöcke 6 und 15 sowie der Entsorgungsanlagen MKK und MHKW erfolgt im Kraft-Wär-me-Kopplungs-Prozess (KWK). Lediglich bei betrieblichen Eng-pässen wird die Fernwärmeversorgung über die Spitzenkessel an den jeweiligen Kraftwerksstandorten und im Falle des Fern-wärmenetzes Ost auch je nach Wärmebedarf anteilig über das Heizwerk Vahr sichergestellt.
Neben der Gesamtstromproduktion von swb Erzeugung von rund 2,3 Millionen MWh, hiervon 683.000 MWh Block 15 sowie 1,62 Millionen MWh Block 6, wurde über die Gicht- und Konver-tergasverstromung in Block 4 rund 1,1 Millionen MWh Strom erzeugt.
Die Modernisierungsmaßnahmen am MHKW erweisen sich hin-sichtlich seiner erhöhten Energiebereitstellung als sehr erfolgreich. In 2014 konnte eine Stromerzeugung von rund 347.000 MWh rea-lisiert werden. Das entspricht einer Steigerung um rund 30 Pro-zent im Vergleich zur Stromproduktion vor der Umbaumaßnah-me. Darüber hinaus lieferte das MHKW einen Fernwärmebeitrag von ca. 198.000 MWh (2013: 230.189 MWh).
Nach Überführung des Steinkohleblocks 5 in die Kaltreserve und der parallelen Umrüstung des MKK im Jahr 2013 können nunmehr rund 65.000 MWh Fernwärme aus dem MKK in das Fernwärme-netz West ausgekoppelt werden. Bereits 2013 erzeugte das MKK über 27.000 MWh Fernwärme bei um 9 Prozent gesteigerter Stromerzeugung von über 264.000 MWh/a. Damit bildet das MKK gegenwärtig und künftig ein wichtiges Standbein hin-sichtlich der Versorgungssicherheit für Strom und Wärme für das Fernwärmenetz West bei Substitution fossiler Brennstoffe.
EnergieeffizienzAuf Grundlage der EU-KWK-Richtlinie mit dem Ziel der Erhöhung von KWK-Stromanteilen wurden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele einzuleiten. Das deutsche KWK-Gesetz setzt diese Vorgaben um. Die EU- KWK-Richtlinie be-schreibt die erforderlichen Referenzsysteme (Hocheffizienzstan-dards) zur Quantifizierung der Primärenergieeinsparungen der KWK gegenüber ungekoppelter Erzeugung. Der Nachweis der Hoch effizienz der Anlagen MKK und MHKW wurde von einem un-abhängigen Sachverständigen auf Basis des deutschen Nachweis-verfahrens der AGFW FW 308 erbracht. Hiernach errech net sich für das MKK Bremen für 2013 eine Primärenergieeinsparung von nahe zu 19 Prozent. Für das MHKW ergibt sich eine Primärenergie-einsparung von rund 23 Prozent. Somit liegen die Be rechnungser-gebnisse beider Anlagen deutlich über den Anforderungen der EU-KWK-Richtlinie und des deutschen EEG-Wärmegesetzes, die für Anlagen mit einer installierten elektrischen Leistung >2 MW eine Primärenergieeinsparung von mindestens 10 Prozent verlangen.
Hinsichtlich einer praxisnahen Lösung bezüglich der abfallrecht-lich wichtigen Abgrenzung von Beseitigung und Verwertung von Abfällen bei der thermischen Behandlung ist mit der Abfallrah-menrichtlinie auf EU-Ebene ein Energieeffizienzkriterium für Siedlungsabfallverbrennungsanlagen eingeführt worden: der R1-Wert. Durch die im Jahr 2012 erfolgte Verabschiedung des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes ist dieser R1-Wert von 0,6 für Bestandsanlagen und von 0,65 für neue Anlagen in bundes-deutsches Recht übernommen worden.
Zur Konkretisierung der Berechnung des R1-Wertes wurde für Deutschland ein Leitfaden der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) auf Basis einer bestehenden EU-Leitlinie erarbeitet. Ausgehend von den darin festgelegten Berechnungsgrundlagen konnte mit Abschluss der Modernisierungsmaßnahme „40/400“ beim MHKW ein Anstieg des R1-Wertes von 0,66 auf 0,76 in 2013 erzielt werden. Für 2014 errechnet sich für das MHKW ein R1-Wert von 0,80. Auch beim MKK ergibt sich für das Jahr 2014 ein leicht verbesserter R1-Wert von 0,79 (0,78 in 2013).
Block 6 am Standort Hafen wurde 2013 aufwendig an die Anfor-derungen des Regelenergiemarktes angepasst. Die Erneuerung von Turbinen- und Regelungstechnik ermöglicht eine deutliche Verbesserung der Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Mit einer Wirkungsgradsteigerung von rund 2,5 Prozent wurde zudem eine spürbare Verbesserung der Anlageneffizienz erzielt.
swb-Umwelterklärung 83
ÖkostromAuf Grundlage der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Par-laments sind die Anlagen von swb Entsorgung gemäß Herkunfts-nachweis-Durchführungs-Verordnung (HkNDV) als Stromerzeu-gungsanlagen aus erneuerbaren Energien zertifiziert. Zur Be-stimmung des biogenen Anteils der in den Anlagen verbrannten Abfälle führt swb ein Abfallregister gemäß Kreislaufwirtschafts-gesetz (§ 49 KrWG) und ermittelt über die eingesetzten Mengen der jeweiligen Abfallgruppe den biogenen Gesamtanteil. Über den Abfallschlüssel gemäß Abfallverzeichnis-Verordnung können den einzelnen Fraktionen neben dem Heizwert auch der biogene Anteil zugeordnet werden. Im Verzeichnis nicht erfasste Abfälle werden über eine repräsentative Brennstoffanalytik ergänzt.
Die Berechnung der Ökostrommengen der Anlagen erfolgt mo-natlich und wird durch einen externen Umweltgutachter ge-prüft. Die Zertifizierung der Ökostrommengen erfolgt über das Herkunftsnachweisregister vom Umweltbundesamt (UBA).
Die Berechnung auf Grundlage der Daten aus 2014 ergibt für bei-de Entsorgungsanlagen einen Ökostromanteil von rund 50 Pro-zent, das entspricht für das MKK einer Ökostrommenge von rund 112.000 MWh und für das MHKW von rund 149.000 MWh. Da-mit ist swb Entsorgung mit diesen beiden Anlagen der regional größte Ökostromproduzent.
DieindieserUmwelterklärunggezeigteReisedurchdaskilometerlangeBremerFernwärmenetz-OstendetwiederhierimHeizkraftwerkHastedt.
86 swb-Umwelterklärung
Termin der nächsten UmwelterklärungDiese Umwelterklärung 2015 wurde für die swb Entsorgung GmbH & Co. KG sowie für die swb Erzeugung AG & Co. KG mit folgenden Standorten verabschiedet und den zugelassenen Umweltgutachtern, Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek und Herrn Dipl.-Ing. (FH) Matthias Elvert, zur Prüfung vorgelegt:
MüllheizkraftwerkBremen, Oken 2,28219 Bremen Mittelkalorik-Kraftwerk und HeizkraftwerkHafen, Otavistraße 7-9, 28237 Bremen HeizkraftwerkHastedt,Hastedter Osterdeich 255,28207 Bremen HeizwerkVahr,Emil-Sommer-Str. 11,28329 Bremen KraftwerkMittelsbüren, Auf den Delben 35,28237 Bremen
Auch zukünftig führen wir im Rahmen des bestehenden Um welt-managementsystems jährliche Überwachungsaudits durch, deren Ergebnisse weiterhin Grundlagen einer Manage ment-bewertung bilden und der regelmäßigen Aktualisierung der Umwelterklärung dienen werden. Eine neue umfassende Umwelt-erklärung wird im Juni 2018 vorgelegt, nach entsprechender Revalidierung durch Umweltgutachter für gültig erklärt und im Anschluss veröffentlicht.
Bremen, den 26.August 2015
Jens-Uwe Freitag Geschäftsführer/Geschäftsleiter
GültigkeitserklärungDie unterzeichnenden EMAS-Umweltgutachter Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek (DE-V-0211) und Dipl.-Ing. (FH) Matthias Elvert (DE-V-0368),handelnd für die Umweltgutachterorganisation GUT Certifizie-rungsgesellschaft für Managementsysteme mbH, insgesamt zu -gelassen für den Bereich NACE Codes 38.2 des Unternehmens, be stätigen, begutachtet zu haben, dass die swb Entsorgung GmbH & Co. KG sowie die swb Erzeugung AG & Co. KG mit ihren genannten Standorten, wie in der vorliegenden Umwelterklärung angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Um -weltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen.Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass:
> dieBegutachtungundValidierunginvollerÜbereinstimmungmitdenAnforderungenderVerordnung(EG)Nr.1221/2009durchgeführtwurde,
> keineBelegefürdieNichteinhaltungdergeltendenUmwelt-vorschriftenvorliegen,
> dieDatenundAngabenderUmwelterklärungderswbEnt-sorgungGmbH&Co.KGundswbErzeugungAG&Co.KGeinverlässliches,glaubhaftesundwahrheitsgetreuesBildsämtli-cherTätigkeitendergenanntenGesellschafteninnerhalbdesinderUmwelterklärungangegebenenBereichsgeben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleich-gesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 er-folgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Berlin, den 28.August 2015
GUTCertifizierungsgesellschaftfürManagementsystemembHUmweltgutachterDE-V-0213Eichenstraße 3 b12435 Berlin
Dr.-Ing. Wolfgang Kleesiek, Dipl.-Ing.(FH) Matthias Elvert,Umweltgutachter DE-V-0211 Umweltgutachter DE-V-0262
swb-Umwelterklärung 87
Herausgeber:swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremenwww.swb-entsorgung.de
Autor:Christian Doyen swb Erzeugung AG & Co. KGT [email protected]
Gestaltung und Bildkonzept: die Typonauten®
Fotos: Jonas Ginter, die Typonauten®, swb
Druck: Oktober 2015
Satzfehler und Irrtümer vorbehalten.
Diese Umwelterklärung ist auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.
Literatur[1] Nutzung und Potenziale des biogenen Anteils im Abfall zur
Energieerzeugung, UFOPLAN-Nr. 370733303 (Umweltbun-desamt); Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten (TU Dresden), Juli 2010 (UBA-Texte 33/2011)
[2] Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft, FKZ 370831302 (Umweltbundesamt); Ifeu/Öko-Institut e. V., Januar 2010
[3] Recycling für Klimaschutz; Ergebnisse der Fraunhofer UMSICHT-Studie zur CO2-Einsparung durch Recycling – Eine Untersuchung für die Alba-Group; ALBA Group plc & Co. KG, Berlin 2010
Wärmeaustauscher
Feuerung und Kessel(4 Linien)
Rauchgasreinigung(3 Linien)
Klärschlamm-annahme
KalkmilchBraunkohlekoksWasser
Trockensorbat
Saugzug-gebläse
K4K3K2
L3L2
K1 L1Elektro-filter
GewebefilterAbsorber
Rezirkulation
Primärluft-ansaugung
Müll-kran
Trommel
Spreader
Tages-bunker
Rauchgas-Sammelkanal
Sicherheits-ventilKesselhaus
Reststoffsilo
AschesiloSchlacke
wassergekühlter Verbrennungsrost
Kessel-asche
Förderband zumTagesbunker
Schornstein
Primärluft-gebläse
kontinuier-liche Emissions-messungen
Müllaufgabe-schieber
Dampf
Wasser
Trafo
Heizung
Luftzug warm kalt
V
R
Maschinenhaus
Speisewasser-pumpen
Luftkondensator„Luko“
Stromnetz Turbine
Fernwärme
Generator
Brennwert- und Emissions-optimierungsanlage (BEO)
Flugasche
Ent-schlacker
© 2013
Stromnetz
HeizungFernwärme
Krankanzel mitintegrierter Schaltwarte
Trafo Turbogenerator
Brennstoff-anlieferung
Brennstoffbunker Feuerung und Kessel Rauchgasreinigung
Reststoffsilo
Stößelentschlacker
Kessel-Speisewasser
Saugzug-gebläse
© 2013
Umlenk-reaktor
Sprüh-absorber
Gewebefilter
Kalkmilch
Wasser
Braunkohlekoks
Kalkhydrat
Schornstein
kontinuierlicheEmissionsmessungen
wassergekühlterVerbrennungs-rost Aschesilo
Kessel-flugasche
Beschickung
Dampftrommel
SNCR
Brennstoffkräne
Überhitzer
Verdampfer Dampfleitungen
Schlacke
Das Mittelkalorik-Kraftwerk Bremen (MKK)
Das Müllheizkraftwerk Bremen (MHKW)
Heizung
Kohlemühlen
Wärme-tauscherFernwärme
Schornstein
GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)
Reststoff-verwertung
Gips-verwertung
Konden-sator
Turbine, 3-stufig
Förderband
Verdampfer
RauchgasentstickungDeNOx
Elektro-filter
Rauchgasent-schwefelungs-anlage
Stromnetz
Fernwärme
Roheisen
Transportband für Kohle/Erz
Schlacke Cowper
Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe
HD-Vorwärmer
Konden-sator
Kühlwasser-Entnahmebauwerk
Gasometer
Speisewasser-behälter
E-Speise-pumpe
Turbinen
Rauchgas-kanal
Dampf-erzeuger
Generator
Leitwarte
Trafo
Stromnetz
Erdgas
Weser
Verdampfer
Vorwärmer
ECO (Speise-wasservor-wärmer)
Luft-vorwärmer
Schornstein
Schall-dämpfer
Gichtgas-gebläse
Hochofen
Abkürzungsverzeichnis
Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.
Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.
HSE Health, Safety, Environment
SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz
MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)
MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)
OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)
MVA Müllverbrennungsanlage
MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage
Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne
mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm
ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm
NE Nichteisen(metalle)
DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle
AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.
R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen
17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen
KW Kraftwerk
HW Heizwerk
KWK Kraft-Wärme-Kopplung
HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung
Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)
Block 6 Standort HKW Hafen
Block 15 Standort HKW Hastedt
MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff
MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen
HW Vahr Standort HW Vahr
GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren
Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen
Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt
Atlas Elektronik (Seite 10)
Mercedes-Benz (ohne Abbildung)
Rheinmetall Defense (Seite 20)
Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)
Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)
Vitalbad Vahr (Seite 66)
Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)
Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)
Fernwärmegebäude im Bremer Osten:
11
3 3
4
4
5
5
6
6
7
7
8
8
2 2
Bremen-West
Bremen- Horn-Lehe
Bremen-Ost
Das swb Fernwärmenetz Bremen
Das Kraftwerk Mittelsbüren
Das Kohlekraftwerk
Heizung
Kohlemühlen
Wärme-tauscherFernwärme
Schornstein
GeneratorKohleanlieferung Reststoffverwertung(Schlacke)
Reststoff-verwertung
Gips-verwertung
Konden-sator
Turbine, 3-stufig
Förderband
Verdampfer
RauchgasentstickungDeNOx
Elektro-filter
Rauchgasent-schwefelungs-anlage
Stromnetz
Fernwärme
Roheisen
Transportband für Kohle/Erz
Schlacke Cowper
Erdgasfilter Vorwärmer Frischluftgebläse Brenner Haupt-konden-sator-pumpe
HD-Vorwärmer
Konden-sator
Kühlwasser-Entnahmebauwerk
Gasometer
Speisewasser-behälter
E-Speise-pumpe
Turbinen
Rauchgas-kanal
Dampf-erzeuger
Generator
Leitwarte
Trafo
Stromnetz
Erdgas
Weser
Verdampfer
Vorwärmer
ECO (Speise-wasservor-wärmer)
Luft-vorwärmer
Schornstein
Schall-dämpfer
Gichtgas-gebläse
Hochofen
Abkürzungsverzeichnis
Der rote Faden der FotostreckeUm die unsichtbaren Fernwärmeleitungen fotografisch darzustellen, wurdedas sogenannte „Light Painting“ eingesetzt. In die bei Dunkelheit und mit langerBelichtungszeit aufgenommenen Bilder wurde mittels einer roten Lichtquelleeine Spur in die Aufnahme „gemalt“.
Die im Bremer Osten und Horn-Lehe aufgenommenen Fotos holen die sonst unter irdischen Leitungen sym bolisch an die Oberfläche. Wie ein roter Faden ziehen sich die Light Paintings durch diese Umwelt erklärung.
HSE Health, Safety, Environment
SCC Sicherheits-Certifikat-Contraktoren für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz
MJ Megajoule (Angabe zum Energiegehalt, z. B. eines Brennstoffes)
MWh Megawattstunde (Angabe zum Energiegehalt, z. B. der Strom- oder Wärmelieferung)
OS Originalsubstanz (Angaben bei Analysewerten für Feststoffe)
MVA Müllverbrennungsanlage
MBA Mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage
Mg Megagramm, entspricht der alten Einheit Tonne
mg Milligramm = 1 tausendstel Gramm
ng Nanogramm = 1 millionstel Milligramm
NE Nichteisen(metalle)
DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle
AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.
R1-Wert Berechnungsformel zur Konkretisierung des Verwertungsverfahrens R1 gemäß EU-Abfallrahmenrichtlinie und Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabfällen
17. BImSchV 17. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz; Regelungen zum Betrieb von Abfallbehandlungs an lagen und bei der Mitverbrennung von Abfällen
KW Kraftwerk
HW Heizwerk
KWK Kraft-Wärme-Kopplung
HKW Heizkraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung
Block 4 Standort KW Mittelsbüren (Stahlwerk ArcelorMittal)
Block 6 Standort HKW Hafen
Block 15 Standort HKW Hastedt
MHKW Müllheizkraftwerk Bremen-Findorff
MKK Mittelkalorik-Kraftwerk auf dem Betriebsgelände des HKW Hafen
HW Vahr Standort HW Vahr
GT 3 Gasturbine auf dem Betriebsgelände des KW Mittelsbüren
Block 5 (in Kaltreserve) Standort HKW Hafen
Block 14 (in Kaltreserve) Standort HKW Hastedt
Atlas Elektronik (Seite 10)
Mercedes-Benz (ohne Abbildung)
Rheinmetall Defense (Seite 20)
Klinikum Bremen-Ost (Seite 28)
Fütterer Hausverwaltung (Seite 58)
Vitalbad Vahr (Seite 66)
Wohngebiet Christernstraße (Seite 72)
Wohngebiet Am Deichfleet (Seite 80)
Fernwärmegebäude im Bremer Osten:
11
3 3
4
4
5
5
6
6
7
7
8
8
2 2
Bremen-West
Bremen- Horn-Lehe
Bremen-Ost
Das swb Fernwärmenetz Bremen
Das Kraftwerk Mittelsbüren
Das Kohlekraftwerk
UMWELTERKLÄRUNG 2015Gemeinsame Umwelterklärung von swb Erzeugung und swb Entsorgung
swb Entsorgung GmbH & Co. KGswb Erzeugung AG & Co. KGTheodor-Heuss-Allee 2028215 Bremen
www.swb-entsorgung.de
KontaktFür Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Gemeinsamer Betrieb swb Entsorgung GmbH & Co. KGund swb Erzeugung AG & Co. KG
GeschäftsführungJens-Uwe Freitag T 0421 [email protected]
Leiter Betrieb Entsorgung und ErzeugungAndreas DömeltT 0421 [email protected]
Leiter Vertrieb Entsorgung Christian Walter T 0421 [email protected]
Leiter MHKW Uwe ImmelT 0421 359-79117 [email protected]
Leiter MKK und HKW Hafen Matthias HesseT 0421 [email protected]
Leiter HKW HastedtMarcus BolT 0421 [email protected]
Leiter KW MittelsbürenDr. Thomas KalkauT 0421 [email protected]
Umweltmanagementbeauftragter Andreas TrelleT 0421 [email protected]
Besichtigungen der Erzeugungs- und EntsorgungsanlagenT 0421 359-3983 (montags 9-15 Uhr)[email protected] U
MW
ELTE
RKLÄ
RUN
G 2
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zeug
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swb
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swb Entsorgung und Erzeugung