Überall schmutz und Öl

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igus - Fachartikel FA1210-D/November 2010 Überall Schmutz und Öl An die Energiezuführung zum Versorgen der Hauptspindel werden in dieser Werkzeugma- schine extrem hohe Anforderungen gestellt. Von außen sorgen Staub, Schmutz und Bohröl für höchste Belastungen. Von innen wirken vor al- lem schwere Hydraulikschläuche auf die Stand- festigkeit ein. Damit die Leistungsdaten der Uni- versalmaschine auf Dauer stimmen, setzt der Hersteller auf ein besonders dichtes Kunststoff- Energierohr zur Versorgung. Dieses schützt und führt alle Leitungen und Schläuche. „Die Dauerverschmutzung stellt für die Tiefbohr- und Fräsmaschine die größte Herausforderung dar“, er- läutert Thomas Gemeinhardt, Geschäftsführer der Auerbach Maschinenfabrik GmbH aus dem vogtlän- dischen Ellefeld. „Hinzu kommt, dass die Leistungs- daten der Werkzeugmaschinen steigen, die Platz- verhältnisse im Innenraum allerdings gleich bleiben.“ Um die Hauptspindel zuverlässig mit Energie zu ver- sorgen, setzt Auerbach bei seiner multifunktionalen „AX-TLF“-Baureihe – bei ihr werden Frästechnik und Tiefbohrtechnik in einer Maschine kombiniert – auf das neuartige Energierohr „RX“ von igus GmbH, Köln. Es ist zu nahezu 100 Prozent dicht und sorgt, auch im Dauereinsatz, für sicheren Leitungsschutz. Fräs- und Tiefbohrtechnik in Einem Das Unternehmen Auerbach Maschinenfabrik GmbH stellt seit über 60 Jahren Werkzeugmaschinen her. Dabei beschränkt man sich längst nicht mehr auf traditionelle Fräsmaschinen. Thomas Gemeinhardt: „Unsere Kunden möchten multifunktionale Maschi- nen. Daher ist unser Spezialgebiet heute die Kombi- nation von konventioneller Frästechnik mit moderner Tiefbohrtechnik in einer Maschine.“ Die so entstan- dene „AX-TLF“-Baureihe spart nicht nur Anschaf- fungskosten. Auch die nötigen Rüstzeiten können verringert werden, da die Komplettbearbeitung mit le- diglich einer Aufspannung möglich ist. Die Maschinen können, je nach Ausführung, Werkstücke mit Bohrer- durchmessern von 6 bis 65 mm (in Sonderfällen bis 100 mm) bearbeiten, wobei Bohrtiefen in einem Zug von bis zu 2.100 mm (in Sonderfällen bis 3.000 mm) möglich sind. Am Standort im Vogtland sind 86 Mitarbeiter be- schäftigt, davon zwölf Auszubildende. Hinzu kommen 18 Mitarbeiter in der TIXBO Tiefbohrcenter GmbH, die auf eigenen Auerbach-Maschinen kundenspezifi- sche Lösungen erarbeiten sowie Schulungen durch- führen. „Wir sind besonders stolz darauf, dass wir in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten unseren Mitar- beiterstab halten konnten. Wir fühlen uns für die Zu- kunft bestens gerüstet“, so Gemeinhardt. Bild FA1210-01: igus GmbH, Köln Die „AX-TLF“-Baureihe der Auerbach Maschinenfabrik GmbH, Elle- feld, kombiniert konventionelle Frästechnik mit moderner Tiefbohr- technik in einer Maschine. Dichtes Energierohr für Kombimaschine zum Fräsen und Bohren

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FA1210-D/November 2010

Überall Schmutz und Öl

An die Energiezuführung zum Versorgen der Hauptspindel werden in dieser Werkzeugma-schine extrem hohe Anforderungen gestellt. Von außen sorgen Staub, Schmutz und Bohröl für höchste Belastungen. Von innen wirken vor al-lem schwere Hydraulikschläuche auf die Stand-festigkeit ein. Damit die Leistungsdaten der Uni-versalmaschine auf Dauer stimmen, setzt der Hersteller auf ein besonders dichtes Kunststoff-Energierohr zur Versorgung. Dieses schützt und führt alle Leitungen und Schläuche.

„Die Dauerverschmutzung stellt für die Tiefbohr- und Fräsmaschine die größte Herausforderung dar“, er-läutert Thomas Gemeinhardt, Geschäftsführer der Auerbach Maschinenfabrik GmbH aus dem vogtlän-dischen Ellefeld. „Hinzu kommt, dass die Leistungs-daten der Werkzeugmaschinen steigen, die Platz-verhältnisse im Innenraum allerdings gleich bleiben.“ Um die Hauptspindel zuverlässig mit Energie zu ver-sorgen, setzt Auerbach bei seiner multifunktionalen „AX-TLF“-Baureihe – bei ihr werden Frästechnik und Tiefbohrtechnik in einer Maschine kombiniert – auf das neuartige Energierohr „RX“ von igus GmbH, Köln. Es ist zu nahezu 100 Prozent dicht und sorgt, auch im Dauereinsatz, für sicheren Leitungsschutz.

Fräs- und Tiefbohrtechnikin Einem Das Unternehmen Auerbach Maschinenfabrik GmbH stellt seit über 60 Jahren Werkzeugmaschinen her. Dabei beschränkt man sich längst nicht mehr auf traditionelle Fräsmaschinen. Thomas Gemeinhardt: „Unsere Kunden möchten multifunktionale Maschi-nen. Daher ist unser Spezialgebiet heute die Kombi-nation von konventioneller Frästechnik mit moderner Tiefbohrtechnik in einer Maschine.“ Die so entstan-dene „AX-TLF“-Baureihe spart nicht nur Anschaf-fungskosten. Auch die nötigen Rüstzeiten können verringert werden, da die Komplettbearbeitung mit le-diglich einer Aufspannung möglich ist. Die Maschinen können, je nach Ausführung, Werkstücke mit Bohrer-

durchmessern von 6 bis 65 mm (in Sonderfällen bis 100 mm) bearbeiten, wobei Bohrtiefen in einem Zug von bis zu 2.100 mm (in Sonderfällen bis 3.000 mm) möglich sind.

Am Standort im Vogtland sind 86 Mitarbeiter be-schäftigt, davon zwölf Auszubildende. Hinzu kommen 18 Mitarbeiter in der TIXBO Tiefbohrcenter GmbH, die auf eigenen Auerbach-Maschinen kundenspezifi-sche Lösungen erarbeiten sowie Schulungen durch-führen. „Wir sind besonders stolz darauf, dass wir in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten unseren Mitar-beiterstab halten konnten. Wir fühlen uns für die Zu-kunft bestens gerüstet“, so Gemeinhardt.

Bild FA1210-01: igus GmbH, Köln Die „AX-TLF“-Baureihe der Auerbach Maschinenfabrik GmbH, Elle-feld, kombiniert konventionelle Frästechnik mit moderner Tiefbohr-technik in einer Maschine.

Dichtes Energierohr für Kombimaschine zum Fräsen und Bohren

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Qualität wird im Unternehmen groß geschrieben. „Wir wollen uns auf Dauer mit unseren hochwertigen Maschinen als Spezialanbieter am Markt behaupten“, so der Geschäftsführer. „Dazu haben wir eine eigene Entwicklungsabteilung, um spezielle Kundenwünsche zu realisieren. Wir legen Wert auf die traditionell gute deutsche Maschinenbauqualität ‚Made in Germany‘.“ Das gelte auch für die Auswahl der Zulieferer.

Fünf Grundmaschinen,viele VariationenDie „AX-TLF“-Baureihe besteht aus fünf Grundma-schinen, die als Plattform für zahlreiche Variations-möglichkeiten dient. Diese Modularität zahlt sich aus. Die Kombimaschinen sind neben dem traditionellen Werkzeug- und Formenbau unter anderem auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie, dem allgemeinen Maschinenbau, der Solarindustrie, dem Gerätebau und in der Erdölindustrie im Einsatz. Dieses weit gefä-cherte Einsatzspektrum bringt nicht nur die verschie-densten Bearbeitungsanforderungen mit sich. Auch die Materialauswahl ist breit; sie reicht von weichem Graphit über Aluminium und Standardstähle bis hin zu hochfesten Edelstählen und Titanlegierungen. So wurde zum Beispiel für die Erdölindustrie eine Werk-zeugmaschine entwickelt, die in eine Titanlegierung in einem Zug Löcher mit einem Durchmesser von nur 5 mm bei einer Bohrtiefe von 1.500 mm realisiert, ohne Toleranzen zu überschreiten.

Graphit, Bohröl,Dauerverschmutzung„Unsere Maschinen sind vielseitig einsetzbar“, be-stätigt Thomas Gemeinhardt. In der Regel können sie alle Arten von Materialien bearbeiten. Entspre-chend mannigfaltig sind die Anforderungen an Ma-schine wie eingesetzte Komponenten. Zum einen spielen Verschmutzungen eine große Rolle. Graphit beispielsweise wird trocken bearbeitet, ist extrem ab-rasiv und schmiert. Wird es nicht abgesaugt, ist die gesamte Umgebung in kürzester Zeit schwarz. Oder das Thema Tiefbohren, wo sehr viel Bohröl zum Ein-satz kommt. Dieses kriecht überall hin und ist außer-ordentlich aggressiv. Eine weitere Variante ist etwa die Minimalmengenschmierung. Sie funktioniert al-lerdings nur bei Kunden, die einen definierten Werk-

stoff bearbeiten. Hier wird mit Hochdruck gekühlte, geölte Luft zum Tiefbohren verwendet. Durch das zerstäubte Öl fliegen dann die Teilchen durch den Ar-beitsraum, ehe sie sich überall absetzen.

Das Kunststoff-Energierohr liegt beim Versorgen der

Bild FA1210-02: igus GmbH, Köln Das neuartige Kunststoff-Energierohr „RX“ von igus GmbH, Köln, versorgt die Hauptspindel der Werkzeugmaschine.

Bild FA1210-03: igus GmbH, Köln Das abgerundete Design der Energieführung lässt Späne einfach abprallen. Hinzu kommt, dass die Bolzen/Bohrungs-Verbindungsele-mente und die Anschläge verdeckt sind, so dass sich auch dort keine Späne festsetzen können.

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Hauptspindel immer im direkten Spänebe-reich. Das bedeutet heiße Späne, die teilwei-se auf dem Rohr liegen bleiben, Dauerver-schmutzung und Tiefbohröl. Dabei arbeiten die Maschinen, je nach Auftragslage, im Dreischichtbetrieb an sieben Tagen die Wo-che. Zu den extremen äußeren Bedingun-gen kommt überdies ein Biegeradius, der mit 100 mm besonders eng ist. Und straff gespannte Hydraulikschläuche, die hart wie eine Eisenstange sind, erhöhen den Druck innerhalb der Energieführung.

Neuartiges„RX“-Energierohr„Aufgrund erhöhter Fräsleistung hatten wir, im Zuge einer Nachrüstung mit neu einge-bauten Druckschläuchen, für einen Kunden eine noch robustere Lösung für die Ener-gieversorgung gesucht. Dabei waren wir schnell fün-dig geworden“, erinnert sich Thomas Gemeinhardt. Seit dieser Zeit kommen in der Kombimaschine zum Fräsen und Bohren nur noch „RX“-Energierohre von igus zum Einsatz in der Baugröße 40. Mit ihren weiter verbesserten Dichtestandards ergänzen die neuar-tigen „RX“-Rohre seit 2009 die „E2“- und die „E4“-Energierohre der Kölner.

Geschlossene Kunststoff-Energierohre von igus wer-den bereits seit zwanzig Jahren in allen Arbeitsberei-chen, wo Späne anfallen, eingesetzt. Staub, Schmutz, Öl, aggressive Umgebungen, Feuchtigkeit und Hitze machen den robusten Energierohren nichts aus.

Das jüngst entwickelte „RX“-Energierohr ist frei von Hinterschnitten, Kanten, Öffnungen und störenden Konturen. Sein spezielles abgerundetes Design, eine glatt gewölbte Außenkontur, lässt Späne einfach abprallen. Hinzu kommt, dass die Bolzen/Bohrungs-Verbindungselemente und die Anschläge innen lie-gen – also verdeckt sind –, so dass sich auch dort keine Späne festsetzen können. In umfangreichen Tests wurde das neue Energierohr auf seine hundert-prozentige Dichtigkeit untersucht. Das geschah im igus-Technikum mit Metallspänen unterschiedlichster Größen. Auch wurden, um die Forderung nach Dich-

tigkeit zu beweisen, ergänzend Tests unter Wasser durchgeführt.

Spänedicht undaufklappbarTrotz der absoluten Dichtigkeit lässt sich das Ener-gierohr leicht öffnen und verfügt über einen großen Befüllungsraum mit bis zu 52 mm Innenhöhe, inklu-sive kabelschonender, abrieboptimierter Innenauf-teilung. Aufgeklappt wird es im Außenradius durch einen speziellen, an die Kontur angepassten Öff-nungsriegel. Der Befüllungsraum ist unterteilbar mit drei vertikalen Trennstegen und einem horizontalen Fachboden, um Leitungen und Schläuche getrennt und sicher zu verlegen. Da sie nach dem Einlegen in das Rohr jederzeit zugänglich bleiben, reduzieren sich Wartungs- und Maschinenausfallzeiten auf ein Minimum.

Das robuste „RX“-Rohr gibt es inzwischen in drei Baugrößen: 52, 62 und 73 mm Innenhöhe. Zusätzlich ist eine kleinere Größe (42 mm Innenhöhe) in Pla-nung. Besonders gut eignet ist das Rohr zum Beispiel für kurze freitragende Längen im Innern von Werk-zeugmaschinen. Darüber hinaus haben die igus-Konstrukteure die spänedichte Energieführung von vornherein so ausgelegt, dass auch Anwendungen

Bild FA1210-04: igus GmbH, Köln Dicke, straff gespannte Hydraulikschläuche, die hart wie eine Eisenstange sind, erhöhen den Druck innerhalb des Energierohrs.

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mit rückwärtigem Biegeradius (RBR) realisiert werden kön-nen. Überdies ist das Ener-gierohr „RX“ auch als Hoch-temperatur-Version lieferbar, gefertigt aus dem Sondertem-peratur-Werkstoff „igumid HT“. Diese Variante stellt sicher, dass selbst glühende Späne bis 850 °C am Rohr abprallen statt thermoplastisch aufzu-schmelzen und eventuell klei-ne Brand- und Schmelzspuren zu hinterlassen. Schließlich werden die Energierohre auch als „Ready-Chain“ direkt an die Maschine geliefert, also fertig konfektioniert mit Leitungen und Schläuchen, auf Wunsch inklusive passender Führungs-rinne.

„Unsere universelle Werkzeugmaschine muss sich in einem harten Wettbewerb behaupten. Verbesserun-gen stecken im Detail“, so Auerbach-Geschäftsführer Thomas Gemeinhardt. „Entsprechend verbessern wir ständig die Leistungsdaten unserer Maschinen. Zur-zeit entwickeln wir beispielsweise eine wassergekühl-te Spindel. Dabei wird die Maschine gleichzeitig mit Sperrluft ausgerüstet, was bedeutet, dass wir zwei Leitungen mehr verlegen müssen.“ Hier soll daher die neue größere RX-Größe mit einer Innenhöhe von 73 mm zum Einsatz kommen, um die Energieversor-gung sicherzustellen.

Bild FA1210-05: igus GmbH, Köln von links: Geschäftsführer Thomas Gemeinhardt (Auerbach) mit Werkzeugmaschinen-Branchen-manager Markus Fuchs und Aussendienstler Yve Kirsch (beide igus) an der neuen Kombimaschi-ne. Auf der AMB wurde sie erstmals präsentiert.

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