ueber merkwürdige erscheinungen am planeten (345) tercidina

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Page 1: Ueber merkwürdige Erscheinungen am Planeten (345) Tercidina

magnitude 0.0. The spectrum was photographed faintly and showed no marked change except that the line K, which was absent on the previous evening, was present and nearly as intense as HE.

On February 24, it became clear soon after noon, and at one o'clock the Nova was seen with the 6 inch Equatorial, and also with the 2 inch finder, in strong sun- light. In the evening, the magnitude according to visual comparisons, was 0.54, from measures with the 1 5 inch Equatorial, 0.59, and with the meridian photometer, in strong daylight, 0.28. Photographically it was 0.4 or 0.5 fainter than a Aurigae. The spectrum showed a remarkable change. It was traversed by numerous bright and dark bands, and closely resembled that of Nova Aurigae. The principal lines were dark with accompanying bright lines of somewhat greater wave length. The bright lines accompanying K and HE were reversed, and traversed by narrow well defined dark lines. These last lines, and one of somewhat shorter wave length than H@, are the only sharply defined lines in the spectrum, all of the others being broad and hazy, and difficult to measure with accuracy.

Clouds interfered with observations on February z 5, but the Nova was evidently much fainter than on the pre- vious evening. Its magnitude from visual comparisons was 1.4, from photometric measures, 1.07. The spectrum differed slightly from that on Februar 24. The lines Hd, Hy, and H@ were also reversed and replaced by one or more narrow dark lines.

On February 2 6 , the magnitude frorrl visual compari- sons was 1.3, from photometric measures 1.49. The changes in the spectrum were slight.

Observations of the position of the Nova were made by Mr. J. A. Dunne, with the 8 inch meridian circle, on February 23, 24, and 25, with the result for 1900.0, RA. = 3h 24m 24~02, Decl. = +43O 33' 42!'4.

It therefore appears that on and before February 19, 1901, the star was invisible, or at least fainter than the

Harvard College Observatory, 190 I February 2 7.

eleventh magnitude. On February 21, its magnitude was 2.7,

according to Mr. Anderson. On February 2 2 , its magnitude was 0 . 5 , perhaps becoming a little brighter on February 23, and then diminishing, so that on February 2 5 its magnitude was 1 . 1 . Its spectrum on February 2 2 and 23, was of the Orion type, nearly continuous, traversed by narrow dark lines. During the next 24 hours an extraordinary change took place, so that on February 24 the spectrum resembled that of the other Novae. It was traversed by bright and dark bands, and the principal dark lines had accompanying bright lines of slightly greater wave length.

During the last fourteen years, and since the generai application of photography to astronomy, eight new stars are known to have appeared, Nova Persei in 1887 ; Nova Aurigae, in 1891 ; Nova Norniae, in 1893; Nova Carinae, in 1895; Nova Centauri, in 1895; Nova Sagittarii, in 1898; Nova hquilae, in 1899; and Nova Persei, in 1901. The second and last of these, which were much brighter than the others, were found visually by Dr. Anderson. All of the others were found by Mrs. Fleming, from an examination of the Draper Memorial Photographs. Nova Aquilae was announced by telegraph, but has not been described in our circulars. Its position for 1900 is RA. = 1 9 ~ 15913, Decl. - -0' 19'. It was not seen on plates taken on Nov. I,

1898, and earlier, although stars of the thirteenth magnitude appeared on some of them. On April 21, 1899, it was seventh magnitude. It appears on eighteen photographs taken during that summer, and on October 2 7 , 1899, it was tenth magnitude. In Iuly, 1900, when it was discovered, it was about twelfth magnitude. Seven bright lines, HC, HE, Hi> Hy, 4693, Hp, and the nebular line 5007, were seen in the spectrum photographed on July 3, 1899. On September 7, 1899, H y and a somewhat fainter line, which is probably 4959, were the only bright lines visible. On October 27,

1899, Hy and 5007 were alone visible and bright, SO that the spectrum had then become that of a gaseous nebula.

-

Ueber merkwurdige Erficheinungen am Planeten (345) Tercidina. Von Max WOK

Wenn man eine Gegend des Himmels photographirt und dabei auf die Fixsterne pointirt, so zieht jeder Planet, der sich in der Gegend befindet, einen Strich zwischen den Sternen der Platte. Bleibt die Durchsichtigkeit der Luft wahrend der ganzen Dauer der Belichtung dieselbe, so wird der Strich uberall gleiche Schwarzung haben und vollkommen gleichmassig erscheinen. Wird aber die Durchsichtigkeit vor- ubergehend wahrend der Belichtung schlechter, so erscheint der Planetenstrich an der entsprechenden Stelle weniger ge- schwarzt und etwas eingeschnurt. Wenn also Wolken uber die photographirte Gegend ziehen, so wird sich die Zeit ihres Voruberganges auf dem Planetenstrich registrirt finden, genau wie der Meridiandurchgang eines Sterns auf dem Streifen des Chronographen. Ganz dasselbe muss aber auch

eintreten, wenn der Planet selbst wahrend der Belichtung seine Helligkeit verandert.

Es war mir seit dem Jahre 1891 bekannt, dass sehr haufig Planetenstriche solche Intensitatsschwankungen zeigen. Ja sie hatten mich sehr oft beim Ausmessen der Positionen geargert. Es war aber sehr schwer zu entscheiden, ob die- selben von Helligkeitsschwankungen der Planeten oder von Schwankungen in der Luftdurchsichtigkeit herruhrten.

Besonders auffallend zeigte solche Schwankungen der Planet (345) Tercidina, als ich ihn - zusammen mit meinem Assistenten Dr. Schwassmann - im October 1899 photb- graphirte. Ich beschloss daher, an diesem Planeten die Er- scheinung zu untersuchen und denselben ofters zu photogra- phiren und dabei den Luftzustand genau im Auge zu behalten.

Page 2: Ueber merkwürdige Erscheinungen am Planeten (345) Tercidina

1 2 5 3 704 1 2 6

Ich habe so, zusammen mit Dr. Schwassmann, den Planeten damals an folgenden Abenden aufgenommen :

' 8 9 9 Belichtung

Platten 1668 und 1669 Oct. 26 1 2 0 . 0 Minuten P 1683 > 1684 Nov. 2 ca. 80 D

D 1687 * 1688 2 4 2 7 0 . 0 s

> 1693 > 1694 )) 5 1 0 5 . 0 ))

P 1695 > 1696 x 6 240.0 ))

Von d a ab trat schlechtes Wetter ein, und dann kam der Mond und hinderte die weitere Verfolgung.

Auf jeder dieser Platten zeigt der Planetenstrich min- destens eine Intensitatsschwankung, d . h. eine Stelle, wo der Strich eingeschniirt erscheint und die Schwarzung geringer ist. Auf den zwei langbelichteten Aufnahmen vom 4. und 6. November sind jeweils zwei Minima vorhanden.

Bei diesen Aufnahmen wurde genau auf den Zustand d e s Hinimels geachtet und zwar behielt immer einer von uns die Gegend des Himmels im Auge, welche photographirt wurde, wahrend der andere pointirte. Dabei losten wir uns von halber zu halber Stunde ab. Am 4. 5 . und 6. November war absolut keine Storung durch die geringste Bewolkung vorhanden. Ebenso wenig am 26. October. Am 2. Nov. war es gleichmassig bis 19 Minuten vor Schluss, von wann a b zeitweise Wolken voriiberzogen.

Die abgebildeten Minima lassen sich daher schwer anders erkllren, als durch Intensitatsschwankungen des Pla- netenlichtes, und die Zeiten der Minima selbst kiinnen gut durch eine Periode dargestellt werden.

E s wurde Anfang und Ende jedes Striches ebenso wie die Mitte des Minimums selbst mit dem Faden eines Mikro- metermikroskops eingestellt. Aus den Zeiten des Anfanges und des Endes der Belichtung konnte ich dann die Zeit der Mitte des Minimums berechnen. Naturgemass fallt das nicht sehr genau aus, erstlich weil Anfang und Ende des Striches schwer erbennbar und nicht immer ganz gleich sind, dann aber besonders, weil die Einstellungen durch Zufalligkeiten in der Lagerung des Silberkorns sehr beeinflusst werden. Ich fand:

1899 Oct. 26 Nov. 2

4 4 5 6 6

Minimum. 10'' I 9 M. Z. Heidelberg

I 2 8

14 3 4 .

8 (2)

13 54")

8 4 1 0 I

Beim Betrachten der Platten zeigte sich, dass die je zwei am 4. und 6. November beobactiteten Minima unter sich vollig verschieden waren. Das eine war jeweils kiirzer, das andere Ianger. Am 4. November kam das kurze zuerst, dann das lange; am 6. November das lange zuerst. Das Minimum am 2 . November schien ebenfalls ein langes ge. wesen zu sein. Der Abstand von Mitte des kurzen Minimums zur Mitte des folgenden langen Minimums ist nicht ganz gleich dem zwischen langem Minimum und darauffolgendern

m z e n Minimum. Nimmt man daher die kurzen Minima )biger Reihe zusanimen, so erhtilt man:

Oct. 26 vo = o NOV. 4 V L = 5 7 R - 13069"'

5 ~2 = 6 4 R - 14655 6 4 = 6 9 R - 15822

ind daraus :

io dass: R = 229mz ,

vo = 0"'

5 z j = - va = + I 3 v 3 = - 8

vird. Die Uebereinstimmung ist also auffallend und es miisste :in boser Zufall sein, der dieselbe zii Stande gebracht hatte. lJehmen wir die langen Minima:

gov. 2 - 4 Zwischenzeit = 3 2 3 ~ ~ = 1 4 x 229932 + 23"

91so im Mittel:

4-6 B = 2530 = X I x 229.2 +- 9

R = 230414.

Wie bemerkt, ist November z wegen aufziehender Wolken 3icht so gut zu messen. In Anbetracht dessen ist die Ueber- :instimmung geniigend.

Es erscheint daher nicht unmoglich, dass der Planet I'ercidina in einer Periode von 229 Minuten seine Helligkeit Nechselt. In roher Annaherung konnte man die Halfte nehmen, allein das Aussehen kurzer und langer Minima ist zu verschieden und ihre Mitten fallen auch nicht genau auf die Mitte zwischen zwei kurzen Minima, sondern wie man sich leicht uberzeugen kann, liegt die Mitte des langen Minimums dem vorangehenden kurzen Minimum naher.

Ich erwahne bier beilaufig, dass auch andere Planeten ahnliche Perioden zu zeigen scheinen, z. B. ( I 16) Sirona, der eine Periode von 290 bezw. 145 Minuten besitzen mag.

Ausser dieser Erscheinung zeigen aber die Planeten- striche noch eine Eigenthiimlichkeit, die viel merkwiirdiger ist. S ie , haben die Eigenschaft nicht geradlinig zu sein, viel- niehr genau den Intensitatsschwankungen folgend auf und a b zu steigen. Der Planet Tercidina steigt regelmassig im Maximum allmahlich tiber die mittlere Bahn (n. Norden), wahrend er wahrend des Minimums allmahlich unter die mitt- lere Bahn herabsinkt. Das Heraustreten ails der Mittellage betragt hochstens of8, ist aber trotzdem auf den ersten Blick im Mikroskop zu sehen und besonders auffallend durch den Rhythmus der Erscheinung.

Besonders diese Beobachtung - welche iibrigens a n vielen Planetenstrichen gemacht und unter uns seit Jahren als das PTorkelna der Planeten bezeichnet und gewohnlich ungenauem Pointiren in Declination zugeschrieben wurde - machte mir das Problem so merkwurdig, dass ich 1899 es vorzog, von einer Publication abzustehen und erst weitere Beobachtungen abzuwarten. Vor Allem musste ich in der Lage sein, mit zwei Instrumenten gleichzeitig die Erscheinung zu untersuchen und dann auch von zwei moglichst entfernt

") Wolf: 1 j h 4 7 * , Schwassmann: 14h ~m

Page 3: Ueber merkwürdige Erscheinungen am Planeten (345) Tercidina

gelegenen Beobachtungsorten ?us; dies wollte ich jetzt mit dem neuen und dem alten Teleskop durchfiihren.

Da aber inzwischen vom Planeten Eros so sonderbare Helligkeitsschwankungen bekannt geworden sind, so mochte ich doch meine Beobachtungen nunmehr mittheilen, um so mehr, als jetzt hier bei uns durch die ungiinstige Witterung und die tiefe Lage des Planeten die Untersuchung ' ver- eitelt wird.

Die Tercidina, welche gegenwartig in Opposition *) tritt, ist hell genug um bequem beobachtet werden zu konnen;

:*) Am 26. Marz 14h 35mO M. Z. Heidelberg betrug die Correction der Oppositions-Ephemeride im Berl. Jahrb. fur I903 : - 0 ~ 3 , -3'.

Continiiazion-e dell' effemeride di (345) Tercidina. *) 1 2 ~ t. m. Ber l ino .

als der Betrag des Schlingerns gering sein durften, so wird sich doch an sudlich gelegenen Orten hoffentlich eine Ent- scheidung uber die Erscheinungen erbringen lassen, von denen ja besonders die letztere auch fur Parallaxenbestimm- ungen mit kleinen Planeten von Wichtigkeit ware. Naturlich ware es vor Abschluss genauerer Untersuchungen verfehlt, Hypothesen iiber die Ursache der Erscheinungen aufzustelleo, scheint es ja doch a priori gar nicht unmoglich, dass man es mit einer periodischen Erscheinung unserer Atmosphare - vielleicht sogar localer Natur - zu thun hat.

Apr. 1 5 1 6 I 7 18 '9

2 1

2 0

2 2

23

log A

1 2 ~ 1 0 ~ 3F34 -6O58' 3319 9 24.63 6 48 35.7 8 47.19 6 38 43.9 8 11.06 6 28 59.3

7 2.92 6 9 53.2

6 0.49 5 5 1 2 1 . 5

7 36.29 6 19 2 2 . 2

6 30.97 6 o 32.8

I 2 5 31.49 - 5 42 19.6

0.1487

0.1550

0.1623

Auf zwei mit dem Bruce-Teleskop genommenen Auf- nahmen vom 24. Mlrz dieses Jahres, welche die Umgebung von 31 Comae Berenices darstellen, findet sich eine sehr interessante Gegend des Himmels. Um die Stelle

a = 12~52916 ' 6 = +28"42 ' (1855.0) stehen namlich zahlreiche kleine so dicht bei- sammen, dass man beim Anblick der Gegend fbrmlich uber das merkwurdige Aussehen dieses )>Nebelhaufens< erschrickt.

:.d.ab.

Ich habe die Anzahl der Nebel in einem Kreis von 30' Durchmesser um die angegebene Stelle bestimmt und finde, dass mindestens ro8 Nebelflecken auf dieser Flache bei- sammen stehen, also auf einer Flache etwa von der Grosse des Vollmondes. Darunter sind vier oder fiinf grossere aus- gedehnte und centralverdichtete Nebel, sowie mehrere lang- gestreckte. Die weitaus meisten haben aber rundliche Form und sind kleiner. *)

702s

7 1 2

724 1901

1901

Apr. 23 24 2 5 26 2 7 28 29 30

Mag. I

log Y

Apr. 2 1 0.3761 2 3 0.3763 2 5 0.3766

a Vera

I Z h sm31?49 5 4.01 4 38.07 4 13.68 3 50.87 3 29.66 3 10.05

1 2 2 35.64 2 52.04

d Vera

-5'42' 191'6 5 33 2 7 . 5 5 24 45.6 5 16 14.3 5 7 5 3 3 4 59 44.4 4 5 1 46.4 4 44 0.1

- 4 36 25.6

log A

0.1623

0 .1704

0.1794 1901 log Y

Apr. 2 7 0.3768

Mag. I 0 .3772 29 0 .3710

B. Viaro.

- t.d.ab.

7 24s

7 38

7 54

Ein merkwiirdiger Haufen von Webelflecken.

Notiz. Die Nr. 3701 wird in einigen Tagea nachgeliefert werden. Kr. ~

I n h a l t zu Nr. 3702-03-04. 7. Hartmunn. Ueber die Ausmessung und Reduction der photographischen Aufnahmen von Sternspectren. 81. - A. Ber6erich. Planet (374) [1893 AK]. Zur Helligkeitsanderung von (433) Eros. 119. - E. C. Pz'ckering. Anderson's Nova 3.1901 Persei. 1 2 1 . - M. Wov. Ueber merkwurdige Erscheinungen am Planeten (345) Tercidina. 123. - B. Yiuro. Continuazione dell'effemeride di (345) Tercidina. 127. - M. WoZJ Ein merk- wurdiger Haufen van Nebelflecken. 127. - Notiz. 127.

1:7. - E. yost.

Geschlossen 1901 April 11. Herausgeber : H. K r eut z. Druck von C. 8 c h mi d t. Expedition : Kid, Niemannsweg 103.