Über die wirkung von hypophysenvorderlappenextrakten und einseitiger nierendrosselung auf den...

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40 R O/~El*'r Ht~tNTZ und GERT SC~6N~AC~: Die Wirkung yon Hypophysenvorderlappenextrakten. Kliaische Woehensehrift geschwgnzte Formen) im Sediment. Der Blutdruck war nicht erh6h~, 0deme waren nicht vorhanden. -- PcU~hrend im Urinsediment bei ,mehrfaeher Kontrolle L.E.-Zellen offenbar auf Grund der sehnellen Struktur- Abb. 1. L.E.-Zelle dureh ddalysier~en Urin einer L.e.a.-Kranken mig Nieren- beteflignng hu Knoebenmarkspr~parat eines Gesunden induziert. zerstSrung der Leukocyten dureh den Urin nicht sicher gefunden werden konnten, gelang der Induktionsver- ~uch, nachdem der Urin der Kranken durch Dialyse mit physiologischer Kochsalzl6sung an/ physiologische Salzkonzentrationen eingestelk worden war. Bei Dutch- fiihrung des Induktionsversuches mit derartig vorbereite- tern Krankenurin und Knochenmark Gesunder waren unzerst6rte tyFische L.E.-Zellen nachweisbar (auch noch unter Behandlung mit. ACTtt und Cortison, wobei auch die L.E.-Zellen im peripheren Blur darunter nut geringfiigig abnahmen). Bei Kontrollen mit Urin yon Nicht-L.e.a.-Kranken konnte das Phgnomen erwar- tungsgemgg nicht induziert werden. Nach dem Ergebnis dieser Untersuchung muB geschlossen werden, dag der an die y-Globuline ge- bundene L.E.-Faktor'-- vermutlich allerdings nur bei Nierenmanifest~tion des L.e.~. -- dutch den Urin aus- geschieden werden kann. Ffir ~tiologisch zun~chst unge- k]~rte Nierenbefunde (bei der besagten Patientin waren Nierensymptome ffir lange Zeit isoliert vorhanden]), insbesondere bei Fehlen anderer Manifestationen eines L.e.a. (vor Mlem Fehlen der Hauterscheinungen), diirfte neben dem Nachweis des L.E.-Faktors im Blur- plasma usw. sein Nachweis ira Urin einen betri£cht- lichen Fortschritt bedeuten, um so mehr, als damit gleichzeitig die vorliegende Nierenver/inderung als zum L.e.~. zugehSrig erwiesen werden kann. Literatur. t SCKuE~a~, H., u. W. HxssEn: Itautarzt l, 557 (1950). -- ~ HAVSEn, W.: ~rztl. Wschr. 19gl, 105. a tIAusE~, W.: Med. Klim 1951, 412. t~BER DIE WIRKUNG VON HYPOPHYSENVORDERLAPPENEXTRAKTEN UND EINSEITIGER NIERENDROSSELUNG AUF DEN BLUTDRUCK, DAS GEFXSS-S~fSTEM UND ORGANE DER RATTE. Von ROBERT HEINTZ und GERT SCHGN]~ACH, Aus der I. Hedizinisehen UniversitgtskHnik Frankfurt a, M, (Komm, Direktor: :Prof. Dr. W. H. ttAUSS). Die vortiegende tierexperimentelle Arbeit beschgftigt sich Versuchsanordnung. 105 Versuchstiere wurden in mehrere mit Zusammenh&ngen zwisehen Endokrinium (Hypophyse, Gruploen unterteilt, die verschiedenen Einwirkungen unter- Xbb. 1. Aussehnitg aus der l~[nde einer gedrossel~en Niere naeh mebxwSehiger Behandlung des Tieres mi~ tIypophysenvorderlappenextrakten und koehsalzreieher Eiweillffit~erung. Tubulitumina versehwnnden. Die Tubuliepithe/ien. liegen dieh~ nebeneinander und zeigen einen auffallend groaen, runden Kern mit breitera, btal] eosingef~rbten Protoplasma (tI~matoxylin-Eosin-:p~rbung, Vergr. 324faeh). Nebennieren, Keimdrfisen), Blutdrucksteigerung, Org~n- ver~nderungen (Nieren, Herz, GeigBsystem) und Ern~hrungs- faktoren. Als Versuchstiere dienten junge weiBe tgatten. Die Ergebnisse bestgtigen zum Toil und erweitern Befunde yon SELYEI~MASSON, HAZAI%D, COI~COtLA_N und PAGE 2. worfen mlrden. Die Haul?tgruppen w~ren: 1. Kontrollgiere. 2. Eiweil3- und kochsalzreich ern~hr~c Tiere bei tgglicher !njektion eines ttypo- physenvorderlappenex~raktes* oder yon gonadotropem Itormon*. 3. Tiere mi~ Aortendrosselung zwJ- schen den Abg~ngen beider Nierenarte- rien mit und ohne eiweii~- nnd koehsalz- reiche Fti~terung bis zu 6 Woehen. 4. Tiere mit Aortendrosselung a) bei tgglieher Verabreichung yon Hypophysen- vorderlappenextrakt, b) bei tgglieher Ver- abreichung yon gonadotropem Horrnon. Die Gruppe 4b wurde unterteilt in I. weibliehe Tiere, 2. kastrierte m/inn- liche nnd kastrier~e weibliehe Tiere, 3. mgnnliche Tiere. Zur Anlegang der Aorgendrossel zwi- sehen den Abgangen beider Nieren- a~erien wurde bei den Tieren in Xther- narkose yon einem Bauchschnigt aus die Aorta abdominalis freipraparier~. Der zwischen den Abg/~ngen beider Nieren- arterien gelegene Aortenabschnitt ist 3---5 mm lang. Etwa in seiner 5Iitte wird er locker mit einem d/innen, doppet- f~digen Faden umschlungen. In die Sehlinge wird l~ngs der Aorta ein ~nge- fahr 8 mm langes Kantilensttiek (St~rke Nr. 15) gelegt nnd dann mit dem F~den lest auf die Aorta aufgebunden. Liegt die Ligatur richtig, so wird die yon der Blutzufuhr abgesehnittene liDke Niere blaB. Das Kan/ilenstiiek wird dann wieder aus der * "Der Fa. Promonta G.m.b.H., Kamburg, sincl wir ffir die iJ~berlassnng des Pr~para~es Praephyson (k[ypophyseavordertappengesamtex~rakt) und der Fa, Bayer Leverkusen f~r die "l~berlassung des Pr~parates Prolan (gonadotropes ttormon) zu groSem Dank verpfliehet,

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40 R O/~El*'r Ht~tNTZ und GERT SC~6N~AC~: Die Wirkung yon Hypophysenvorderlappenextrakten. Kliaische Woehensehrift

geschwgnzte Formen) im Sed iment . Der B l u t d r u c k war n ich t erh6h~, 0 d e m e waren n ich t vo rhanden . - - PcU~hrend im Ur insed imen t bei ,mehrfaeher Kon t ro l l e L .E. -Zel len offenbar auf G r u n d der sehnellen S t r u k t u r -

Abb. 1. L.E.-Zelle dureh ddalysier~en Urin einer L.e.a.-Kranken mig Nieren- beteflignng hu Knoebenmarkspr~parat eines Gesunden induziert.

zers tSrung der L e u k o c y t e n dureh den Ur in n ich t s icher gefunden werden konnten , gelang der Induktionsver- ~uch, nachdem der Urin der Kranken durch Dialyse mit physiologischer Kochsalzl6sung an/ physiologische Salzkonzentrationen eingestelk worden war. Bei Dutch-

fiihrung des Induktionsversuches mit derartig vorbereite- tern Krankenurin und Knochenmark Gesunder waren unzerst6rte tyFische L.E.-Zellen nachweisbar (auch noch u n t e r Behand lung mit. A C T t t und Cort ison, wobei auch die L .E . -Zel len im pe r iphe ren Blur d a r u n t e r n u t geringfi igig abnahmen) . Bei Kon t ro l l en m i t Ur in yon N i c h t - L . e . a . - K r a n k e n konn te das P h g n o m e n erwar- tungsgemgg nicht induz ie r t werden.

Nach dem Ergebn i s dieser Un te r suchung muB geschlossen werden, dag der an die y -Globul ine ge- bundene L.E.-Faktor'-- vermut l i ch a l lerdings nur bei Nie renmani fes t~ t ion des L.e.~. - - dutch den Urin aus- geschieden werden kann. Ffi r ~t iologisch zun~chst unge- k]~rte Nie renbefunde (bei der besag ten P a t i e n t i n waren N i e r e n s y m p t o m e ffir lange Zeit isol ier t vorhanden] ) , insbesondere bei Feh len ande re r Mani fes ta t ionen eines L.e.a. (vor Mlem Feh l en der Hau te r sche inungen) , d i i r f te neben dem Nachweis des L . E . - F a k t o r s im Blur- p l a sma usw. sein Nachweis ira Ur in einen betri£cht- l ichen F o r t s c h r i t t bedeuten , u m so mehr , als d a m i t gleichzeit ig die vor l iegende Nierenver / inderung als zum L.e.~. zugehSrig erwiesen werden kann .

Literatur. t S C K u E ~ a ~ , H., u. W. HxssEn: Itautarzt l , 557 (1950). - - ~ HAVSEn, W.: ~rztl. Wschr. 19gl, 105. a tIAusE~, W.: Med. Klim 1951, 412.

t~BER DIE WIRKUNG VON HYPOPHYSENVORDERLAPPENEXTRAKTEN UND EINSEITIGER NIERENDROSSELUNG AUF DEN BLUTDRUCK, DAS GEFXSS-S~fSTEM UND ORGANE DER RATTE.

V o n

ROBERT HEINTZ u n d GERT SCHGN]~ACH, Aus der I. Hedizinisehen UniversitgtskHnik Frankfurt a, M, (Komm, Direktor: :Prof. Dr. W. H. ttAUSS).

Die vortiegende tierexperimentelle Arbeit beschgftigt sich Versuchsanordnung. 105 Versuchstiere wurden in mehrere mit Zusammenh&ngen zwisehen Endokrinium (Hypophyse, Gruploen unterteilt, die verschiedenen Einwirkungen unter-

Xbb. 1. Aussehnitg aus der l~[nde einer gedrossel~en Niere naeh mebxwSehiger Behandlung des Tieres mi~ tIypophysenvorderlappenextrakten und koehsalzreieher Eiweillffit~erung. Tubulitumina versehwnnden. Die Tubuliepithe/ien. liegen dieh~ nebeneinander und zeigen einen auffallend

groaen, runden Kern mi t breitera, btal] eosingef~rbten Protoplasma (tI~matoxylin-Eosin-:p~rbung, Vergr. 324faeh).

Nebennieren, Keimdrfisen), Blutdrucksteigerung, Org~n- ver~nderungen (Nieren, Herz, GeigBsystem) und Ern~hrungs- faktoren. Als Versuchstiere dienten junge weiBe tgatten. Die Ergebnisse bestgtigen zum Toil und erweitern Befunde yon SELYEI~ MASSON, HAZAI%D, COI~COtLA_N und PAGE 2.

worfen mlrden. Die Haul?tgruppen w ~ r e n :

1. Kontrollgiere. 2. Eiweil3- und kochsalzreich ern~hr~c

Tiere bei tgglicher !njektion eines ttypo- physenvorderlappenex~raktes* oder yon gonadotropem Itormon*.

3. Tiere mi~ Aortendrosselung zwJ- schen den Abg~ngen beider Nierenarte- rien mit und ohne eiweii~- nnd koehsalz- reiche Fti~terung bis zu 6 Woehen.

4. Tiere mit Aortendrosselung a) bei tgglieher Verabreichung yon Hypophysen- vorderlappenextrakt, b) bei tgglieher Ver- abreichung yon gonadotropem Horrnon.

Die Gruppe 4b wurde unter tei l t in I. weibliehe Tiere, 2. kastrierte m/inn- liche nnd kastrier~e weibliehe Tiere, 3. mgnnliche Tiere.

Zur Anlegang der Aorgendrossel zwi- sehen den Abgangen beider Nieren- a~erien wurde bei den Tieren in Xther- narkose yon einem Bauchschnigt aus die Aorta abdominalis freipraparier~. Der zwischen den Abg/~ngen beider Nieren- arterien gelegene Aortenabschnitt ist 3---5 mm lang. Etwa in seiner 5Iitte wird er locker mit einem d/innen, doppet- f~digen Faden umschlungen. In die Sehlinge wird l~ngs der Aorta ein ~nge- fahr 8 mm langes Kantilensttiek (St~rke Nr. 15) gelegt nnd dann mit dem F~den lest auf die Aorta aufgebunden. Liegt die

Ligatur richtig, so wird die yon der Blutzufuhr abgesehnittene liDke Niere blaB. Das Kan/ilenstiiek wird dann wieder aus der

* "Der Fa. Promonta G.m.b.H., Kamburg, sincl wir ffir die iJ~berlassnng des Pr~para~es Praephyson (k[ypophyseavordertappengesamtex~rakt) und der Fa, Bayer Leverkusen f~r die "l~berlassung des Pr~parates Prolan (gonadotropes ttormon) zu groSem Dank verpfliehet,

Jg. a0, ~eit 1/2 Ron~.~ IKm~TZ und G~R~ Sc~t6~BAc~I: Die Wirkung yon Hypophysenvorderlappenextrakten. 41 I. ffanua,r 1952

Schlinge gezogen. Den dadurch frei- gewordenen Raum hiram% die sich wieder entfal~nde abet ]etz~ eingeengte Aorta ein. Die B1utzufuhr zur linken Niere bleib% dami~ gedrosselt. Der Blntdruck wurde am Schwanz der Ra~ten plethysmo- graphiseh gemessen (ZBI~D~Zea).

Ergebnisse. Dnrch die %i~gliche, hoch- dosierte Verabreichung yon Hypophysen- vorderlappengesamtextrak~ (200 IE/die) oder gonadotropem Hormon (7,0 IE/die) wurde bei den Ra%~en eine Blutdruck- steigerung and dutch das le~ztere auch eine Nebennierenh~cTertrophie erzielt. Die Nehennierenhypertrophie dutch gonado- tropes Hormon war bei kasSrierten we~b- lichen Tieren geringer als bei nieh~- kastrierten, w/~hrend sie umgekehrt bei kastrier~en m~nnliehen Tieren wieder stgrker als bei nichtkastrierten war. Die Reihenfolge naeh abnehmender Iqeben- nierenhyper~rophie laute~ demnach: weib- liehe Tiere > kastrierte weibliche and mannliche Tiere > mi~nnliehe Tiere.

Weibliche und m~nnliche Sexual- driisen haben also auf die dureh gonado- tropes Hormon erzeugte Nebennieren hypertrophie eine entgegengese~zte Wir- kung; erstere fSrdern, le~ztere hemmen die HyperCrophie. Unsere Fes~s~ellung stimm$ iiberein mi~ Befunden yon S~,:~VE und C o ~ e a und SnnYn und STO~: ~.

2. Die naeh Verabreiehung yon Hypo- physenvorderlappengesamtextrak~ bzw. -con gonadotropem Hormon bei tier Rat te aufCretende BluCdrucksteigerung wurde verst~rkt dutch die Drosselung der Blur: zufuhr einer Niere mittels Ao~enein- engung. Man kSnnte sagen, zu der extra- renal verursachten BlutdruckerhShung kommt noeh ein renaler Faktor hinzu. Wie unsere B1utdruekmessungen zeigen, steigt dabei aueh der Druck unterhalb der Aorteneinengung an. Demnach ist nicht eine B1utdrucksenkung, sondern anseheinend eine Verminderung des PuIs- druekes der auslSsende Reiz zur ver- mehrten Ausschiit~ung vasopressoriseher Substanzen aus der gedrosselten Niere (PAo~ und Co.cobAlt ~, H~l~su. ad). Bei gleichzeitiger Anwendung yon Nie- rendrosselung, ttypophysenvorderlappen- extrakten nnd eiweiB- und kochsalzreieher Fiitterung land sieh in der gedrosselten Niere ein Versohwinden der Tubnlus- lamina bei weitgehend erhaltenen Glo- meruli (Abb. 1)*. Bis auf le~zteren Befund sind unsere Bilder/thnlieh der yon S]~LY~ beschriebenen ,,endokrinen Niere". Die Bedeutung dieser gedrosselten Niere ffir die Blutdrucksteigerung geht darans her- vor, dal] nach Exstirpation eineBIutdruck- senkung eintra~. Demgegeniiber ffihrte die Entfernung der vikariierend hyper- trophierten anderen Niere zur weiteren Blutdrucksteigerung, d . h . aneh die ,,ge- sunde °' Niere hat einen Einflufl auf die BlutdruekhShe.

3. Bei den Tieren mit Hoehdruck naeh Verabreichung yon Hypophysenvorder- lappenextrakten und gleichz eitTiger Nieren- drosseIung Ianden sich an Arterien and Arteriolen des Herzmuskels prolfferierende Prozesse versehiedenen St~rkegrades in allen Wandabschniffen (s. Abb, 2). Er- hebliehe panar~eriitische Ver~nderungen zeigten die Darmgef~l~e dieser Tiere ober- hall) der Aor~eneinengung (s. Abb. 3 and 4).

* Die histologisehen Untersuehungen wt~rden yon Herrn Dr. Ta~s veto Pathologisehen In- s~itu$ der Uaiversit~it Frankfurt (Dir. Prof. Dr. LAIrOHE) a~sgefii.hr~ und werden andernorts aus- fiihrlioh Yer6ffentlieht.

:J Abb. 2, ~erzmuskelarteriole mi~ proliferiereaden Prozessea an allen Wandschiehten

(Itiimatoxylin-Eosin-Ftirbung, Vergr. 14Ofaeh.

Abb. 3.

Abb. 4, Abb. 3 und 4. Schnitt yon ~esenterialgef~l~cn. Besehreibuag s. Text

(]-Etmatoxylin-:Eosin-~iirbung~ Yergr. 210- bzw. 280faeh).

4~. E. W~LDmRT: Die Behandlung der akuten Hepatitis mit BAL. gltais0h~ Wochenschflft

4. Bei Tieren, denen ein Ureter unterbunden worden war, kam es zun~chst zu einem Blutdruekans$ieg und dann wieder zu einem Abfall. Die Sek~ion ergab auf der Seite der Unter- bindung eine Hydronephrose mit vollst~ndigem Schwund des Nierenparenchyms. Anseheinend war es zuni~chst bei der Entwicklung der Hydronephrose zur Ausschiittung vaso- pressorischer Stoffe aus der Niere und damit zur BluSdruek- steigerung gekommen, dann aber mit zunehmender Druck- atrophic des Nierengewebes wieder zum Blutdruekab~alL ~ a n karm daraus sehlie~en, dal~ :[fir die Ents~ehung einer Blutdrueksteigerung bei Hydronephrose das Vorhandensein einer Mindes~menge yon Nierengewebe Voraussetzung ist.

Zusammen]assung. Junge wei~e Rat ten warden bis zu 6 Woehen mit hohen Dosen yon Hypophysenvorderlappen- extrakten gespritzt/ Es tra~ eine Blutdrueks~eigertmg und eine l~ebennierenhypertrophie auf. Bei gleichzeitiger Ein- engung der Aorta zwisehen den Abg~ngen der ±Nierenarterien und koehsalzxeieher EiweiBfiitterung kam es zu weiterem Blutdruckanstieg und zur Verkleinerung der unSerhalb der

Aortendrossel ge|egenen Niere. In der verkleinerten Niere waren die Tubu]uslumina nieht mehr vorhanden bei weit- gehender Unversehrtheit der Glomeruli. An den Gef~i~en der Hochdruektiere fanden sieh in einigen Organen proliferie- rende und panar~eriitische Prozesse. Die Entstehung eines Hoohdrucks dureh Hydronephrose ha~ 4as Vorhandensein einer Mindesemenge yon Nierengewebe zur Voraussetzung.

Literatur. 1SELYE, I~.: S~ress. Acta, Inc. Medicical publishers Montreal, Can. 1950. - - ~ M~sso~, G. ~ . C., J . B. HAzarD, A.C. Co~CO~A~ and L H. PA~E: Arch. of Path. 49, 641 (1950). - - ~ Z v ~ , F. : Helv~t. physiol. Aeta 4, 513 (1946). - - a S~LYE, It . , and J . B. CoLL~': Endocrinology 20, 667 (1936). - - ~ SEL~E,H., and It . Smo:sE: American Lectures in Endocrinology. Springfield, Ill .: Charles C. Tho- mas 1949/50. - - e PA~E, I . H . , and A.C. Co~co~x~: Ex- perimenta'l Renal ttypel~ension. Springfield, Ill .: Charles C. Thomas 1948. - - v H ~ g ~ s , J . S., W. C. S ~ L Y and W. ~)~ MAg~h: Amer. J. Med. 9, 734 (1950).

D I E B E H A N D L U N G D E R A K U T E N H E P A T I T I S M I T B A L . Vorl~ufige Mit~eilung.

Von

E . WILDHIRT. Aus der hledizinischen Ab~eilung des StadSkrankenhauses WilhelmshShe, Kassel (Leitender Axz~: P~of. Dr. reed. H. KALK).

Vor Jahresfrist beriehteten aus Ungarn Jx~ov~cs und TAKO ~ fiber die Behandlung des diffusen Leberparenehym- schadens mi~ BAL, ursprfinglieh ansgehend yon der Behand- lung des Salvarsanikterus als toxischem Arsenschaden der

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t I I I I J 7. 2 3. ~. 5. E

Behondlungslag kbb. 1.30 F~lle akater Hepatitis, belmndelt mtt Sulfae~in. Schwa~z:

]~ffolge 23, ges~richelt~: Versager 7.

auf den Leberstoffweehsel, besonders als Ersatz fth" das bei akuter Hepatitis verminderte Glutathion, kann bier nieht eingegangen werden. Es sollen nur kurz unsere bisherigen praktischen Erfahrungen zur VerSffentliehung kommen.

Sulfaetin wurde nur bei F~llen yon akuter Hepatitis ge- geben, d .h . nur bei solchen Patienten, die durehsehnitgieh am 2.--14. Tag des Ikterus zur Aufnahme kamen. Die Do- sierung erfolgte sebematisch in dieser Weise: am 1. und 2. Tag ]e 3real 1 Ampulte Sulfactia (zu 100 rag) intramuskul~r, am 3. und 4. Tag je 2 Ampullen, am 5. Tag 1 Ampulle. Daneben

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t I I I 1 1 2. 3. q. 5.

Beka~dlungsf~ 9

Abb. 2. 30 F~Ue akuter I~epati~is - - ohne Sulfactin. Schwarz: Erfolge i1, gestricheI$: Versager 19.

Leber. Angeregt durch diese Mitteilung behandelten wit bis- her 30 Fglle yon akuter Virushepatitis mit dem in Deutsch- land zur Verfiigung stehenden BAL-Prgparat Sulfaetin (Hom- burg). Die Versuehe ersehienen uns deshalb reizvoll, weft in dem Sulfaetin (2,3Dithiopropanol) 2 Sehwefelatome vor- liegen, im Gegensa~z zum Methionin, das nut 1 Schwefelatom besitzt. Dutch die Untersuehungen yon HAgTMA~ ist ja bekannt, d a b dem Schwefel in der Leber eine besondere Ent- giftungswirkung zukommt. Rein theore~iseh wgre also beim Suffaetin ein st~rkerer Effekt zu erwarten als beim Methionin. Auf die fibrigen, wohl mannigfachen Wirkungen des BAL

JANOVtCS U. T.~KO: Sohweiz. reed. Wsohr. 1950, 933.

die fibliehe ,,Grundbehandlung" der Hepatitis. Unsere Ergeb- nisse siud in den beiden Tabellen graphisch d~rges~ellk Wir haben jeweils den Serumbflirubinspiegel ve t und naeh der Sulfactinbehandiung, also am 1. und 6. Behandlungstag, auf- getragen. Abb. 1 zeigt die mit Sulfactin behandelten Fiflle. Bei 30 Pat ienten spraehen 23 auf die Behandiung an, ihr Serumbilirubin fiel innerhalb der ersten 5 Tage erhebtich ab, 7 blieben unbeeinfiuB~ oder zeigten einen Bilirubinanstieg. Abb. 2 gibt 30 Kontrollf~lle wieder, die unter densetben Bedingungen (2;--14. Tag des Ikterus) zur Aufnahme kamen, jedoeh anstatt mit Sulfaetin mit lipotropen Substanzen (Thio- medon, Hepsan) behandett wurden. Bei diesen reagieren nur 11 bereits in den ers~n 5 Tagen mit einem BilirubinabfaII,