ueber die relative wärmecapacität der verbindungen zweiter ordnung

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552 V. Ueber die relative lt."iirmecapacitat der Ver- bindungen xlmeiter Ordrwng ; von P. Kr em e r s. D i e hiernachst zusammengestellten, der mittleren Tempe- ratur ) entsprechenclen Wiirmecapacitaten sind berechnet aus den friiher (Bd: 134, S. 284) angefiihrten Atomgewich- ten und der im Folgenden naher bezeichneten specifischen Warmen2). Der leichtern Uebcrsicbt wegen sind die mit einander zu vergleichenden Wiirinecapacitiiten in jedem der folgenden Schemata bezeichnet drirch das die einzelnen Ver- bindungen unterscheidende Atom, wlhrend der mit diesem Atome verbundene iind den einzelnen Verbindungen gemein- schaftliche Atomencomplex dem Schema iiberschrieben ist. Die Wiirmecapacitaten der Verbindungen *) 0, co, 1) d. h. bei etwn 50". 2) Die dem Nnmen eines Reobachtvis fidgende Zalil bezeicbnrt das Jalir Wo einr solctii, %ah1 felilt, ist die Beobaclitiing drm der Publication. Handbuclie von G meli n entnomnirn. 3) NaO, C0,=0,259 RIittrl nus 0,246 Kopp 64 wid 0,273 Hegnault. KO, CO, =0,209 Mittel RUS 0,205 Neumann (P:ipe 65) und 0,206 RbO, CO,=O,123 Kopp 64. 'MgO, CO, = 0,222 lrexagonal Neumann. GO, CO, = 0,204 rhombiscli Rlittcl aus 0,202 Neumann 0,203 Kopp = 0,207 hexagonal Rlittel aus 0,205 Neumanu 0,206 Kopp Kopp 64 uud 0,216 Regnault. 64 urid 0,205 Hegnault. 64 und 0,209 Rrgnaiilt. (W5rmecaparitHt = 10,4.) n

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Page 1: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

552

V . Ueber die relative lt."iirmecapacitat der Ver- bindungen xlmeiter Ordrwng ; von P . K r em e r s.

D i e hiernachst zusammengestellten, der mittleren Tempe- ratur ) entsprechenclen Wiirmecapacitaten sind berechnet aus den friiher (Bd: 134, S. 284) angefiihrten Atomgewich- ten und der im Folgenden naher bezeichneten specifischen Warmen2). Der leichtern Uebcrsicbt wegen sind die mit einander zu vergleichenden Wiirinecapacitiiten in jedem der folgenden Schemata bezeichnet drirch das die einzelnen Ver- bindungen unterscheidende Atom, wlhrend der mit diesem Atome verbundene iind den einzelnen Verbindungen gemein- schaftliche Atomencomplex dem Schema iiberschrieben ist.

Die Wiirmecapacitaten der Verbindungen *)

0, co,

1 ) d. h. bei etwn 50". 2 ) Die dem Nnmen eines Reobachtvis fidgende Zalil bezeicbnrt das Jalir

Wo einr solctii, %ah1 felilt, ist die Beobaclitiing drm der Publication. Handbuclie von G m e l i n entnomnirn.

3) NaO, C0,=0,259 RIittrl nus 0,246 Kopp 64 wid 0,273 Hegnault. KO, CO, =0,209 Mittel RUS 0,205 Neumann (P:ipe 65) und 0,206

RbO, CO,=O,123 Kopp 64. 'MgO, CO, = 0,222 lrexagonal Neumann. G O , CO, = 0,204 rhombiscli Rlittcl aus 0,202 Neumann 0,203 Kopp

= 0,207 hexagonal Rlittel aus 0,205 Neumanu 0,206 Kopp

Kopp 64 uud 0,216 Regnault.

64 urid 0,205 Hegnault.

64 und 0,209 Rrgnaiilt. (W5rmecaparitHt = 10,4.) n

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sind in Fig. 1, Taf. VI graphisch dargestellt, indem die Ab- scissen dem Gewichte der 'die einzelnen Verbindungen un- terscheidenden Atome und die Ordinaten der Wzrmecaya- citat der Verbindungen entsprechen. Der den einzelnen Verbindungen gemeinschaftliche Atomencomplex befindet sich am Ende der Linien erster Richtung, welche durch aiisge- zogene Curven dargestellt sind, um sie vou den durch stri- chirte Curven dargestellten Linien zweiter Richtung leicht unterscheiden zu kbnnen.

Wird der durch das gemeinschaftliche Atom 0 bezeich- nete Theil der friihern (sd. 132, Taf. VII) Fig. 1 mit dem durch den gemeinschaftlichen Atomencomplex 0, C 0, b& zeichneten Theile der vorliegenden Fig. 1 verglichen, so wird die Curve zweiter Richtung Mg Ca der friihern Figur durch den zu 0 hinzutretenden Atomencomplex CO, von der Abscissenaxe entfernt, wtlhrend .den Differenzen der Wtlrmecapaci ttlt

Mg Ca (0, co, - 0) 4,4 5,a

zufolge ibre Neigung zur Abscissenaxe zunimmt. I )

das schwerere Atom Si ersetzt, so w i d 2 ) Ca 0, Si 0, = 10,4

der entsprechende Punkt noch weiter von der Abscissenaxe entfernt.

Wird in dem Gliede C a O , C O , das Atom C durch

Die Linie dritter Richtung s i c

wird demnach, wenn sie zuntlchst (Bd. 122, S. 589 und Bd. 132, S.'426) mit 0, und alsdann noch mit Ca 0 sich

Sr 0, CO, = 0,145 rhombisch Neumann kiinstlich Regnault. BaO, CO, = 0,109 rhombisch Mittel aus 0,108 Neuma~m'O,llO Reg-

Die nicht im krystallisirten Zustande untersuchten Korper wurden vorher gewcihnlich gegliiht oder gescbmolzen.

I ) Wenn hierbei wie MgO, C02 80 auch CaO, COa in hexagonaler MO- dification erscheint, so wird (S. 552, Anmerkung) die Differenz CaO, CO, - CaO um 0,2 gr6ler.

nault.

2) CaO, S O l = 0,178 moooclinor'drisch Kopp 64.

Page 3: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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vesbindet, von der Abscissenctre mehr uud mehr entfernt, whrend den Differenurn der VV'8rmecapacitiit

si - c = 1,6 (Si-C) 0, = 1,3 (Si- C) CaO, 0, =0,2

zufolge ihre Neigung zur Abscissenaxe mehr und mehr ab- nimmt. Dieses Verlialten wird nicht gestort , sondern viel- mehr noch detitlicher hervortreten, wenn fur die Wlmeca- pacitat des Gliedes CO, nicht mehr der dem gasfonnigen, sondern, wie fur alle ubrigen Glieder, der dem festen ZU- staiide entsprechtyde W erth angenommen wird, weil die W-armecapacitiit der Korper im festen Zustande gewahnlich ( Bd. 122, S . 592 und Bd. 132, S. 432) g a k e r ist als im gasformigen Zustande und demnach alsdann die zweite Dif- ferenz 1,3 kleiner wird.

Der Linie Na K 0, co,

entsprechend wird auch in der Linie ') Na K 0, 3B0 ,

23,6 25,7 die WarmecapacitKt mit dem Atomgewichte grbker.

Die Wtirmecapacitiiten der Verbindungen ') 0% so,

1 ) N a 0 , 3 B 0 2 = 0 , 2 3 4 Mittel pus 0,229 Kopp 64 und 0,238 kegnault

2 ) NaO, SO3 ~ 0 , 2 2 9 Mittel aus 0,227 rhombisch Kopp 64 und 0,228

30,191 Mittel aus 0,186 Neumenh (Pape 65) und 0,190

KO, 3BOa =0,220 Regoault.

Neumanri (Pipe 65) uod 0,231 Regnault.

Regnault 0,196 rhombisch Kopp 64. KO, SO3

Page 4: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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sind in vorerwlhnter Weise in Fig. 2, Taf. VI graphisch dar- gestellt.

Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. 1 wesentlich dadnrch, dds der Punkt Mg in Fig. 2 schon iiber, in Fig. 1 dagegen noch unter dem Punkte Ca liegt. Die drei Curven erster Richtung folgen demnach in Fig. 2 schon bei den Punkten Li Mg Ca ibrem Gewichte gemafs aufeinander, wtihrend diefs in Fig. 1 erst bei schwereren Punkten beobachtet werden kann. ')

Wird das Atom S in dem Gliede KO, SO, durch das schwerere Atom Cr oder in dem Gliede Ca 0, SO, durcli das schwerere Atom W ersetzt; so wird in beiden'Fallen2)

KO, CrO, CaO, WO, 18,l 14,O

der entsprechende Punkt von der Abscissenaxe entfernt. Wenn KO, CrO, mit CrO, sich verbindet, so wird ,)

KO, 2 Cr 0, = 27,5 der entsprechende Punkt noch weiter von der Abscissenaxe entfernt.

Der Linie Na K 0, so,

entsprechend wird auch in der Linie')

MgO, SOa -0,221 Mittel aur 0,217 Neumann (Pape 65) und 0,222 Regnault 0,225 Pape 63.

ZqO, 60, =rWU P a p 63. CaO, SO, =0,182 rhombisch Mittel aus 0,178 Kopp 64 und 0,185

SrO, SOa -0,136 rhombisch Neumann 0,135 rhombiscli Kopp 64. BaO, SO, =0,110 rhombiich Mittel aus 0,108 Kopp 64 und 0,109

Neumann.

Neomam 0,113 Regnault. 1) Je grefser dae Gewicht, urn so Ueiner die Wknecapacitit. 2) KO, CrO, -0,186 rhombisch Mittel aus 0,184 Neumann (Pape 65)

und 0,185 Regnault 0,189 Kopp 64.

3 ) KO, 2Cr03=0,187 triclino%lGsch Mittel aus 0,186 Kopp 64 Neu- mann (Pape 65) uod 0,189 Regnault.

4 ) NaO, S, Oa = 0,221 Pape 64. S, O2 = 0,197 Pape 64.

Ca 0, WO, 5 0,097 tetrrgonal Kopp 64.

KO,

Page 5: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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Na K 0, SaOa 17,5 18,7

die Wamecapacitiit mit dem Atomgewichte grbfser.

Atomencomplexe 0, CO, oder 0, SO, oder 0, NO,

stets eine bedeutend grtifere Wiirmecapacitlt besitzt als die Verbindung des Atoms Ba mit dem gleichen Atomen- complexe,

Wiihrend die Verbindung des Atoms K mit einem der

(K - Ba) 0, CO, = 3,7 (K-Ba) 0, SO,=3,8 (K --a) 0, NO, =4,0

wurde dagegen fir KO, SaO, eine geringere Wlirmecapa- citat als fiir BaO, SaO, (20,3) beobachtet. ')

Die Wlrmecapacitiiten der Verbindungen ') 0, NO,

sind in vorerwahnter Weise in Fig. 3, Taf. VI graphisch dar- gestellt.

1) BaO, S, 0, = 0,163 Pape 64. 2) NaO, NO, ~ 0 , 2 6 6 Mittel aus 0,256 Kopp 64 und 0,257 hexagonal

Kopp 64 und 0,275 Neumann (Pape 65) und 0,278 Regnault.

=0,233 Mittel aus 0,227 Kopp 64 und 0,232 rhombisch Kopp 64 und 0,234 Neumann (Pape 65) und 0,239 Regnault.

Sr 0, NO, = 0,175 regukr Mittel aus 0,168 Hermann 0,181 Kopp 64. BaO, NO, =0,149 regulPr Mittel aus 0,145 Kopp 64 und 0,149

KO, NO,

Neumann (Pape 65) und 0,152 Regnadt,

Page 6: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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Wtihrend dem Verlaiife der Curve Sr Ba 0, NO,

zufolge die WZLrmecapacilPt des Gliedes Ca 0, NO, bedeu- tend kleiner ale die des Gliedes Ca 0, PO, (19,7) ist I),

wurde dagegen fur Na 0, PO, eine geringere Wgrmecapa- cittit (22,l) als f i r Na 0, NO, beobachtet.%)

Das Glied K 0, As 0, hat dagegen wieder, dem grafsern Gewichte enfsprechend, auch eine grofsere Warmecapacitst (25,3) a h das Glied KO, NO, ".

Wenn NaO, PO, mit NaO sicb verbindet, so wird die Wlirmecapacitli t ')

2 N a 0 , PO, = 30,3 grtifser, ohne indefs diejenige (31,5) des schwereren Gliedes 2K0, PO, zu erreichen.

Die Wlrmecapacittiten der Verbindungen ,) KO, C10, und KO, ClO,

24,7 26,3 wachsen auch wieder mit dem Gewichte.

Die beiden Atome Pb und Ag c, bilden mit verschiede- nen Atomencomplexen Verbindungen, deren Wgrmecapaci- 1) CaO, PO, =0,199 Regnault. 2) NaO, PO, = 0,217 Kopp 64. 3 ) KO, A s 0 5 30 ,156 Regoault (In Gmelm's 4. Aullage in Folge eines

4) 2 NaO, PO, = 0,228 Regnault. 2K0, PO, =0,191 Regoault.

5 ) KO, CIO, ~ 0 , 2 0 2 Mittel aus 0,194 monoclino0drisch Kopp 64 und 0,210 Regoault.

KO, ClO, =0,190 rhombisch Kopp 64. 6) Es ist nicht unwahrscheinlich, dab Hg dcr Link

Druckfehlers als Ca 0, As06 bezeichoet. )

Mg Zn Cd * Hg Diese Linie hat alsdano wie aueh die Link angeh6rt.

zwischen dem zweiten und dritteo Punkte eine Maximumdiffereoz und in der NPhe des fiinfteu Pnuktes eine Minimumdifferenz der Atomge- wichte , welch letztere mit der Minimurntemperatur des fliissigen Zn- standes auch hier wieder zusammenfillt (Bd. 133, S. 498). O b das Atom P b der Linie zweiter Ricbtuog

oogehcirt , bleibt noch unentschieden.

Li Na K R b . Cs TI

K Cd Ba P b

Page 7: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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taten in gleicher Weise aufeinander folgen. dahin die Atomencomplexe

Es gehtiren

0, NO, und 0, #PO,. Die Verbindung von Pb mit einem dieser htomencom-

plexe ’) PbO, NO, = 18,9 und 3 P b 0 , PO, =32,4

hat eine geringere Wlirmecapacitat als die Verbindung von A;; mit dem gleichen Atomencomplexe

A g o , NO,=24,1 ulld 3Ag0 , PO, =37,6 und entspricht also auch hier wieder die geringere Wlirme- capacitat dem geringeren Gewichte. Der Untexscbied der Warmecapacitalen

ist in beiden Fallen derselbe (5,2). (Ag - Pb) 0, NO, und 3(Ag - Pb)O, PO,

Mit den cntsprechenden Verbindungen der Linie L i N a K - R b . Cs * T1

rerglichen ist Warmecapacitat Pb in allen bisher bekannten Fallen z ,

Pb 0, CO, =- 10,s PbO, SO, = 129 Pb 0, 3 R O2 = 2O,7 Pb 0, S, 0, I= 14,7 PbO, NO, :- 18,9 2 P b 0 , PO, =24,1

kleiner als Warmecapacitat Na, wiihrend Wiirmecapacitgt Ag Ag 0, N 0, = 24,l

grofser als Warmecapacitat K ist. Wird in dem Gliede PbO, SO, das Atom S ersetzt

drirch die schwereren Atome Mo oder Cr, welche mit dem 1 ) FbO, NO, =0,114 regul%r Mittel aus 0,110 Kopp 64 und 0,117

A g o , NO, = 0,142 Mittel aus 0,140 Neumann (Pape 65) und 0,144

3 P b 0 , PO,=0,080 Regnault. 3 A g 0 , PO, =0,090 Kopp 64.

h’eurnann (Pape 65).

Hegneult.

2) PbO, C O , =O,OS1 rhombisch Mittel aus 0,079 Kopp 64 und 0,081 Neurnann 0,052 Hermann.

Pb 0, 3 RO, = 0,114 Regnault. PbO, SO3

PhO, S,O,=O,O92 Pape 64. 2 P b 0 , PO, =0,052 Reguault.

=O,OS5 Mittel aus 0,083 rhombisch Kopp 6 4 und 0,085 rbombisch Neurnann 0,087 Regnault.

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Atome S je eipe Linie zweiter oder dritter Richtung bil- den, 80 aimmt die WIirmecapacitiit ')

PbO, MOO: = 15,2 und PbO, CrO, = 14,5 zu und zwar im erstern Falle mehr als im letztern Falle.

die Wh-mecapacitiit 3Pb0, PO, =32,4

griifser, ahne indeb diejenige (32,8) des schwereren Glides 3 Pb 0, As 0, zu erreichen. 2,

Das vorstehende, der mittleren Teinperatur entsprechende Verhsltnifa der Wllrmecapacitaten

NaO, NO, und KO, NO, wird durch Aenderungen der Temperatur derart getindert, d a t bei annshernd carrespondirenden Temperaturen des flussigen Zustandes , dem gewbhnlichen Verhalten entgegen, das GPed NaO, N 0, eine grijfsere Whnecapacitlt *)

NaO, NO, -2- 33,l und KO, NO, = 34,7 besitzt als das Glied KO, N 0,.

Aus den vorstehenden und den friiher (Bd. 132, S. 425) angofUhrteP Z8hlen berechnet sich die Moditication. der mitt- leren WiirmecapacitIit , welche die Entslehung der Verbin- *en zweiter Ordnung aus den Verbindungen erster Ord- nung begleitet, wie folgt :

Verbindet sich das Glied 2 P b 0 , PO, mit PbO, so wird

Mg 0, C 0, =

CaO,WO,=+O,O2 PbO, co,=-~,O7 Pb0,Mo 0, = 0,OO Pb0,3BO,=.+ 0,05.

0,OO Ca 0, C 0, = - 0,W rhomb. CaO, Si 0, = + 0,04 n =- 0,10 hexag.

Die vorstehenden Modificationen sind in vorerwlbnter Weise theilweise in den Figuren 4 und 5 Tafel VI graphisch dargestelk

I ) Pb 0, Mo 0, = 0,083 tetragonal kopp 64. Pb 0, CrOl = 0,090 Kopp 61.

2) 3Pb0, AsO,= 0,073 Regnault. 3) Na0, NO, =0,413 fliissig bei etwa 380' uod also 69' iiber seineni

~ 0 , 3 4 4 fliissig bei etwa 393' und also 51° iiber seinem Schmelapunkte.

Schmekpunkte (Bd. 133, S. 502). KO, NO,

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Diircli die srhon oben (S. 553) crwabnte Aehnlichkeit der friihern (Bd. 132, Taf. VII) Fig. 1 und der vorliegenden Fig. 1 bedingt, ist Curve Mg Ca der Fig. 4 annahernd das umgeLehrte Spiegelbild der Fig. 1. Die Lage des Punktes C a O , SiO, zu der Curve MgCa entspricht dagegen in Fig. 4 nicht dem umgekebrten Spiegelbilde der Fig. 1, weil bei Bcrechnring der Modificationen fiir die Wlrmecapacitat des Gliedes C O L der dem gasfbrmigen, fur die des Gliedes Si 0, dagegen der dem festen Zustande entsprechende Werth angenommen wurde. Wid dagegen auch fur die Wlrme- capacitat des Gliedes CO, der dem festen Zustande ent- sprechende Werth angenommen, so wird, weil die Warme- capacitat der Kbrper im festen Zustande gewbhnlich (Bd. 122, S. 592 und Bd. 132, S. 432) grbfser ist als im gasf6rmigen Zustande, die Curve Mg Ca der Fig. 4 von der Abscissen- axe entfernt und kann alsdann der Punkt CaO, CO, dem umgekebrten Spiegelbilde der Fig. 1 entsprechend in Fig. 4 iiber dem Punkte CaO, SiO, liegen.

Wenn angenommen wird, dafs jedes Atom einer Linie des Kbrpernetzes aus den halbirten nebenliegenden Atomeii zusammengesetzt ist, so berechnet sich die Modification der mittleren Wlrmecapacitiit aus den vorliegenden Werthen fur einzelne Punkte dieser Linien wie folgt: ')

Sr 0, S 0, = + 0 , O l Zn 0, S 0, = + 0,03. - Sr 0, C 0, = - (402 ,)

Die vorsteheutleii Werthe sind in vorerwahnter Weise in den Figuren 7 und 8 Taf.VI graphisch dargestellt.

Werden die Verhtiltnisse der Wlrmecapacitlt mit denen des Volums (Bd. 134. S . 284) verglichen, so zeigen entspre- chende Figuren schon durch ihre so ahnlicbe Gestalt, dafs Volum und Wlrmecapacitab in den einzelnen Linien ge- wbhnlich mit einander steigen oder fallen. Theilweise ver-

- Y - - - 0,Ol

~

~

1 ) Je nachdem div lialbirten nebenliegenden Atome eine Linie erster oder zweiter Riehtung bilden , ist dao resultirende Atom einfaeh oder zwei- fach unterstriclien.

2) Der erstere Wrrth herechnet sicli, wenn CaO, CO, als rhombisch, der rweite, wenn CaO, CO, als hexagonal augenommen wird.

Page 10: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

561

schieden sind nur die Figaren 2 des Volunis und der Wtir- mecapacitgt, indem in letzterer Figur die dem zunehmenden Gewichte en! sprechende Aufeinanderfolge der Curven erster Richtung schon bei den Punkten LiMgCa vorhanden ist, wlihrend sie in ersterer Fignr erst bei den Punkten NaZnSr beginnt. ’)

Die graphisch noch nicht dargestellten Werthe des Vo- lums iind der WlirmecapacitBt werden gleicbfalls, und zwar in allen vorliegendeii Fiillen , mit einander grater oder kleiner. a)

Wie nun in den einzelnen Linien Volum und Wiirme- capacitiit miteinander steigen oder fallen, wird der Quotient - zeigen, in welchem b das Volum und c die Wgrmeca- pacittit bedeutet. Dieser Quotient

W

1) Je g6ber das Gew’cht, urn so kleiner das Volum und die Wsrrne- capacitst.

2) Urn diesen Vergleich noch weiter auscndehnen, folgen hier noch ein- eelne die friihere (Bd. 134, S. 284) ZusammeosteUuug erganzende Volumina : NaO, 3BOa=42,6 (sp. G. =2,37 Fillrol 48). KO, 3BO,=67,2 (sp. G. 5: 1,74 Buignet 61). NaO, S20, =37$ (sp. 6. =2,12 Pape 64). KO, S,Oa A 36,7 (sp. G. - 2,59 Buignet 61). PbO, S,O, =30,8 (sp. 6. =5,18 Pape 64). KO, 2 C r 0 3 = 54,5 triclinoGdrisch (sp. G. = 2,70 Mittrl aus 2,69

Nnr bei den Gliedern Na 0, SIOz und KO, S, 01 wird demnach bei 4 O Joule und Playfair 48 und 2,72 ScldT 58).

das Volum kleiner , wtihrend die Wiirmeeapacitiit griher wird. Poggendorn‘s Annal. Bd. CXXXlV. 36

Page 11: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

562

ist ffir nebeneinanderliegende Prinkte entweder gleich oder mit dem Gewichte der Punkte zunehmend und zwar (Bd. 132, S. 436) in den leichteren Linien mehr als in den scliwereren Littien. Durch das die einzelnen Verbindungen unterschei- deiide Atom wesentlich bestimmt , wird der genanute QUO- tieilt durch den Wechsel des mit diesem Atome verbundenen und den einzelneii Verbindungen gemeinschafilichen Atornen- complexes gewbhnlich nicht oder iiur weliig I) und nur in vereinzeltcn Fallen bedeutend gelndert. a)

Durch die Curven des Volums und der Warmecapaeittlt bestimmt, sind auch diejenigen Figuren (4 m d $),' tvelche die Modification des mittleren Volums und der mirtleren Wkirmecapacitat darstellen, einander kibulich.

Wenn ein fester Karper mit einem gasfarmigen Kiirper eine feste Verbindung bildet, so ist, weil die gasfihmigen K6rper bei dem Uebeigange in den festen Zustand ihr Vo- lum bedeutend und ihre Warmecapacitat nur wenig kindern, die Modification des inittleren Volums stets grafser als die der inittleren Warmecapacitlt. Dieses Verhaltnifs wird zu- in cist auch dann noch beobachtet, wenn die miteinander sich verbindenden Karper beide fest sind wie bei

CaO, WO, oder PbO, MOO, SrO, SO:, a ZnO, SO.,. - -.

1 ) Den vorstehenden konneu noch folgende Fille angereilit werden: CaO, CO, = 1,s wcnn CnO, CO, als hexagonal angenommen wird. Ca 0, W03 = 1,".

KO, S , O , = 2,0 PbO, CO, = 1,9 KO, C r 0 3 = 2,O PbO, SO3 =1,9 KO, 2CrOa = 2,O PbO, Moo3= 1 ,s KO, CIO, = 2 , l PbO, CrOa = 1,s KO, CIO, = 2 , l PbO, NO5 = 1 , 9

A g o , NO, = 1,ti und 3 hg 0, PO5 = 1,5. Volum 3 A g 0 , PO, = 57, l (sp. G. = 7,32 bei 7',5 Stromeyer).

2) NaO, 3 B 0 , = 1,s Ca 0, Si 0, = 2,O KO, 3 B 0 , = 2 , 6 PbO, S ,0 ,=2 ,1 . NaO, S,0,=2,1

Ein geringeres Volum NnO, S, 0, wlirde demnach nicht blot den vorstehenden Quotienten den fir Nntriumverbindungen gew6bnlich beob- achteten nHhern, sonderu aucb noch die vorerwalrnte (S. 561 An- me&.) Ausnahme beseitigen.

Page 12: Ueber die relative Wärmecapacität der Verbindungen zweiter Ordnung

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Es wird feruer auch noch bci SrO, CO, beobachtet, wenn Ca 0, C 0, als hexagonal angenommen wird I). Beide Modificationen sind dagegen bei Sr 0, C 0, cinander gIeich, wenn C a O , CO, als rhombisch angenommen wird. Die erstere Modification ist endlich bleiner als die letztere bei CaO, SO,.

_._

-

VJ. Ueber ein Maximum- und .Minimum-jnano- meter fGr die Drucklindmwngen in tonenden

Luftsiiulen; von A u g u s t Kundt .

Ftir die Untersuchung des Schwingungszustandes einer t6- nenden Lufisiiule, zur Ermittelung der Lage der Knoten und Bauche , besitzen wir bereits mehrfache Methoden. Nach H o p k i n s kann z. B. eine kleine Meinbran, nach den Ver- suchen des Verfassers leichtes eingestreutes Pulver fur die- sen Zweck dienen. Mittelst der bekannten manometrischen Flammenzeiger von Kbnig kann man nicht nur die Stellen der Knoten nachweisen, sondern erkennt auch direct, daL in jenen Knotenpunkten Dichtigkeitsiinderungen der Luft stattfinden, wahrend solche an den BBuchen nicht auftreten. Dagegen fehlt es noch an einem Mittel, die Grbfse dieser Dichtigkeitssnderungen zu mcssen. Ein gewbhnliches Mano- meter in die u&schliefsende Wand einer tbnenden Luftsaule, z. B. einer Orgelpfeife , eingesetzt , kann f i r diesen Zweck nicht dienen; es kann wshrend des Tbnens seinen Stand nicht dauernd kindern, ja es wird nicht einmal in Rewegung gerathen, da die Aufeinanderfolge der Druckanderungen eine vie1 zu schneIle ist, als dafa das Wasser des Manometers den einzelnen gehorcben kbnnte. Auf eine einfache Weise kfst sich indefs, wie ich gefunden, ein an eine ttinende Luft-

1) Modifiratinn dss rnittleren Volims Sr 0, CO, a + 401. - 36 *

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