ueber die gährung des weins

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Ueler die Giilii*uiig Jes IVeins. 32 1 den von der Kelter ablaufendenNost sooleich in cin Fass fullt, so dass einige Zoll leerer Raum bbben, und dann auf 'edes Ohm Saft 8 Loth frisches @bes Senfrnehl und wird bloss mittelst des verkehrt darauf gestellten Spundes odcr durch einen Vinificator verschlossen. Auf diese Weise hehandelt, kommt der Most in eine ruhigc stille Gahrung, wobdi der Zuclier nur langsam, a h nach und nach vollstiindig zersetzt und sonach die damit in VerhBltniss stehende Menge Wcingeist und nit dieser ein geistiger, wohlschmcckendcr und haltbarer Wcin crzcugt wird. Hat die solcllei-geskilt eingeleitele Giihrung 44 Tage his 3 Wochen gcdauert, so hort man am Spundlochc nur noch ein schwaches Gerausch. So- bald dies der Fall ist, fiillt man das Fass mit ahnlich gegohrenem Weine voll; gS1it.t dcrselbe alsdann noch fort, so selzt man den Spund imnier nocli verkehrt auf, bis die Giihrung ganzlich nach,gelasSen, worauf man das Fass mit frischem Wasser nachfiillt und fest zuspundet. So fahrt man fort und halt das Fass, alle 44Tage mil Wasscr nachgcfullt, stets voll und gut vcrschlosscn. Gegen die Rlitte des Februars liann man dann den Wein von dcr Hefe in gcsunde .weingriine FSsscr, odcr in Flaschcn und Krijge ahzietien? in dencn el* sich mchrere Jahre Sut, hiilt. Sctzt man dcrn gahrendcn. Moste einige Hollunderbliithen zu. so erhalt der Wein datlurcli einen muskatellerarligen Gcruch und Geschmack. Urn triiben, noch sussen Obsr- wein schricll zu kliiren, brin t man in ein Ohmfass 8 Loth elbes Scnfrnehl, fullt das Bass mit dem truben Weine geinahc voll, giesst $ hlaass frisch gcmolkcnc 'hlilch dazu und schliigt Allcs niit eincm Stabe gut durcheinander, wonacli der Wein in liurzer Zeit hell und klar geworden scin wird und abgezapft werden liann. Wunscht man den Obstwcin moussircnd zu machcn, so f'ullt man ihn, wenn er eben abgcgoliren und sich sckliirt hat, in starke Charnpagnerflaschen, sctzt einer jcden Flaschc einen Kaffee- liiffel voll gestossencn Candiszuckcr zu und verwabrt sie nach vorlieriger IJeberbindung und Verpichutig einige Wochcn in eincm Raunie, dcssen Tempcratur .I0 - 450 R. 4 Sc i oppen reinen Weingeist hinzubringt. Das Spundloch betragt. (Polyt. Cent1.61. fr3& No. 15.) B. __ _. . - - Ueber die GChrong des Weins. Ueber die von L i e b i g cmpfohlenc Gahrung des Nliotes in offenen flachen Gefiissen thcilt P i s c h e r n fol-

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Page 1: Ueber die Gährung des Weins

Ueler die Giilii*uiig Jes IVeins. 32 1

den von der Kelter ablaufendenNost sooleich in cin Fass fullt, so dass einige Zoll leerer Raum bbben, und dann auf 'edes Ohm Saft 8 Loth frisches @bes Senfrnehl und

wird bloss mittelst des verkehrt darauf gestellten Spundes odcr durch einen Vinificator verschlossen.

A u f diese Weise hehandelt, kommt der Most in eine ruhigc stille Gahrung, wobdi der Zuclier nur langsam, a h nach und nach vollstiindig zersetzt und sonach die damit i n VerhBltniss stehende Menge Wcingeist und n i t dieser ein geistiger, wohlschmcckendcr und haltbarer Wcin crzcugt wird. Hat die solcllei-geskilt eingeleitele Giihrung 44 Tage his 3 Wochen gcdauert, so hort man am Spundlochc nur noch ein schwaches Gerausch. So- bald dies der Fall ist, fiillt man das Fass mit ahnlich gegohrenem Weine voll; gS1it.t dcrselbe alsdann noch fort, so selzt man den Spund imnier nocli verkehrt auf, bis die Giihrung ganzlich nach,gelasSen, worauf man das Fass mit frischem Wasser nachfiillt und fest zuspundet. So fahrt man fort und ha l t das Fass, alle 44Tage mil Wasscr nachgcfullt, stets voll und gut vcrschlosscn. Gegen die Rlitte des Februars liann man dann den Wein von dcr Hefe in gcsunde .weingriine FSsscr, odcr in Flaschcn und Krijge ahzietien? in dencn el* sich mchrere Jahre Sut, hiilt. Sctzt m a n dcrn gahrendcn. Moste einige Hollunderbliithen zu. so erhalt der Wein datlurcli einen muskatellerarligen Gcruch und Geschmack. Urn triiben, noch sussen Obsr- wein schricll zu kliiren, brin t man in ein Ohmfass 8 Loth

elbes Scnfrnehl, f u l l t das Bass mit dem truben Weine geinahc voll, giesst $ hlaass frisch gcmolkcnc 'hlilch dazu und schliigt Allcs niit eincm Stabe gut durcheinander, wonacli der Wein in liurzer Zeit hell und klar geworden scin wird und abgezapft werden liann. Wunscht man den Obstwcin moussircnd zu machcn, so f'ullt man ihn, wenn er eben abgcgoliren und sich sckliirt hat, in starke Charnpagnerflaschen, sctzt einer jcden Flaschc einen Kaffee- liiffel voll gestossencn Candiszuckcr zu und verwabrt sie nach vorlieriger IJeberbindung und Verpichutig einige Wochcn in eincm Raunie, dcssen Tempcratur .I0 - 4 5 0 R.

4 Sc i oppen reinen Weingeist hinzubringt. Das Spundloch

betragt. (Po ly t . Cent1.61. fr3& No. 15.) B. __ _. . - -

Ueber die GChrong des Weins. Ueber die von L i e b i g cmpfohlenc Gahrung des

Nliotes in offenen flachen Gefiissen thcilt P i s c h e r n fol-

Page 2: Ueber die Gährung des Weins

322 Priifung des Chloroforms.

genden Versuch mit: Aus einer und dersolben Butte wurde von 4846er Most, der 49,6 Proc. am Saccbarometer zeigte, 160 Liter in ein flaches offenes Gefass gethan und der Gahrung uberlassen, wahrend andere 160 Liter nach der ublichen Weise im Fasse rnit Vinificator vergohren. Der Mosl hatte bei seiner Tlieilung 10° R. Temperatur; die des Iiellers, worin beide Weine der Galirung iiber- lassen wurden, schwankte zwisclicn 70 und 90 R. Der im offenen Gefasse der Gahrung iiberlassene Most zeigte am neunten Tage keine Ahriahmg seines spec. Gew. mehr; der Wein war schwerer als Wasser (1,OOC), herb und rauh von Geschniack, auch schon etwas saoerlicb. Der Vergalirungsgrad war nach Vorigem nur 0,94.9 und der Wein entliielt :

an Alliohol in Gewichtsprocenten 8,4.2 )) Extract 1) )) 4,44 )) Wasser )) )) 87,d 6.

In dem hohen Sommer 18/17 trat die Slurc h i dernsel- ben nocb mehr Iiervor und er muss1.e verbraucht werden.

Der i r n Fasse mit Vinificator vergohrene Wein liatte erst am sechzelinten Tagc die Hauptgnhrung heendigt, wo er pin spec. Gew. von 0,992 hatte. Sein Vergkhrungs- grad war ,063 und seine Bestnndtheile:

an A1l;ohol in GewichtsprocentEn 9,4b )) Extract )) )) 2,57 )) Wasscr )) 1) S7,S8.

nieser Versnch spricht demnach gegen das Vcrgiiliren des Rlostes hei unbeschrankteni Lufizutritt, cla der mittelst dieses Verfahrens erzcugte Wein saurer, alkoholiirnier, minder. a n p e h m von Geschniack und Geruch urid meni- ger haltbar war, als iler nach der gewohnlichen Weise Segohrcne Wein.

In Betreff der Hefenbildung hat F i s c h e r n seine fru- herc Angabe, wonacti die Menge cler neugebildeten Hefe 0,04,4 von jener des Alkoliols betragt, aucli bei dicsen Versuchen liestltigt gefunden. (Eiicylcl. Zeitschr. des Ge- werbeveveiiis. I848 - Poolyt. Centrbl. 1845. No, 15.) B.

Priifiinp des Cliloroforms auf Alkohol seschicht nach C a t tel durch Vermischen Init etwas Chromsaure oder mit saurem chromsaurem Iiali und Schwcfelsaure, Beigemischter Alkoliol reducirt nach eini- gen Minuten die Chromsaure, wahrend alkoholfreies Chloro- iorrn k i n e Aenderung bewirkt. (Jown. de Cliim. nzid. - Journ. f. pralit. Chem. Bd. 4.1. 11.316.) 8. C.

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