ueber die fehlerquellen der stickstoffbestimmung nach der methode von varrentrapp und will

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208 Bericht: Chemische Analyse organischer Körper. schlagen und in diesen breiteren Theil sind kurz vor dem Ende zwei Einkerbungen angebracht. Steckt man den Draht mit seinem flachen Ende in den Schlitz des Schiffchens~ und dreht ihn dann um 90 o so greifen die Seiten des Schlitzes in die Kerbungen des Drahtes und die feste Verbindung ist erreicht. Da man in Folge der Bewegliehheit des Schiffchens eine viel feinere und momentanere Regulirung des Ganges der Verbrennung be- wirkèn kann als bei der bisherigen Weise und da man in viel geringerem Grade Aenderungen in der Flammenhöhe der einzelnen Brenner vorzu- nehmen hat, so lässt sich eine Elementaränalyse in sehr viel kürzerer Zeit ausführen. Im Uebrigen sind die Verhältnisse wie gewöhnlich, nur dass Blau statt des üblichen Kupferoxyds Kupferd~ahtspirälen~ die vorher im Sauerstoffstrom oxydirt sind, benutzt. Die angeführten Belege sind recht befriedigend. In Bezug auf den von dem Verfasser angestellten Vergleich seines Verfahrens mit den Methoden von Kopfer*), Lippmann und Fleissner**) und von Dudley***) muss ich auf das Original ver- weisen. Ueber die ].~ehlerquellen der Stickstoffbestimmung nach der Methode von Varrentrapp und Will hat W. O. Atwatert) in Gemeinschaft mit E. M. Ball sehr ausführliche Studien gemacht, welche als eine Erweiterung und Bestätigung der früher von A t w a t e r und W oods~-t) über denselben Gegenstand gemachten Mittheilungen zu be- zeichnen sind. Da ich auf die Einzelheiten der interessanten und er- schöpfenden Arbeiten hier nicht eingehen kann, muss ich mich mit dem Hinweis auf das Original beschränken und will hier nur hervorheben, däss die Endergebnisse der Studien, wie sie A t w at er am Schlusse zu- sammenfasst, fast ganz genau mit dem zusammenfallen, was in dieser Zeitschrift 27~ 655 gesagt ist. J. S. H a y n e s tt~) hat specielle Versuche darüber angestellt, ob bei zu raschem Gang der Verbrennung bei der ¥ a r r e n t r a p p - W i 11 'schen *) Diese Zeitschrift 17, 1. *~) Vergl. diese Zeitschrift 25, 569. ***) Vergl. diese Zeitschrift 28, 715. t) Amcrican chemical Journal 10, I13. tt) Diese Zeitschrift 2~, 652. ttt) American chemical Journal 10, 111.

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Page 1: Ueber die Fehlerquellen der Stickstoffbestimmung nach der Methode von Varrentrapp und Will

208 Bericht: Chemische Analyse organischer Körper.

schlagen und in diesen breiteren Theil sind kurz vor dem Ende zwei Einkerbungen angebracht. Steckt man den Draht mit seinem flachen Ende in den Schlitz des Schiffchens~ und dreht ihn dann um 90 o so greifen die Seiten des Schlitzes in die Kerbungen des Drahtes und die feste Verbindung ist erreicht.

Da man in Folge der Bewegliehheit des Schiffchens eine viel feinere und momentanere Regulirung des Ganges der Verbrennung be- wirkèn kann als bei der bisherigen Weise und da man in viel geringerem Grade Aenderungen in der Flammenhöhe der einzelnen Brenner vorzu- nehmen hat, so lässt sich eine Elementaränalyse in sehr viel kürzerer Zeit ausführen.

Im Uebrigen sind die Verhältnisse wie gewöhnlich, nur dass B l a u statt des üblichen Kupferoxyds Kupferd~ahtspirälen~ die vorher im Sauerstoffstrom oxydirt sind, benutzt. Die angeführten Belege sind recht

befriedigend. In Bezug auf den von dem Verfasser angestellten Vergleich seines

Verfahrens mit den Methoden von K o p f e r * ) , L i p p m a n n und F l e i s s n e r * * ) und von D u d l e y * * * ) muss ich auf das Original ver-

weisen.

Ueber die ].~ehlerquellen der Stickstoffbestimmung nach der Methode von V a r r e n t r a p p und W i l l hat W. O. A t w a t e r t ) in Gemeinschaft mit E. M. B a l l sehr ausführliche Studien gemacht, welche als eine Erweiterung und Bestätigung der früher von A t w a t e r und W oods~-t) über denselben Gegenstand gemachten Mittheilungen zu be-

zeichnen sind. Da ich auf die Einzelheiten der interessanten und er- schöpfenden Arbeiten hier nicht eingehen kann, muss ich mich mit dem Hinweis auf das Original beschränken und will hier nur hervorheben, däss die Endergebnisse der Studien, wie sie A t w a t er am Schlusse zu- sammenfasst, fast ganz genau mit dem zusammenfallen, was in dieser Zeitschrift 27~ 655 gesagt ist.

J. S. H a y n e s t t ~ ) hat specielle Versuche darüber angestellt, ob bei zu raschem Gang der Verbrennung bei der ¥ a r r e n t r a p p - W i 11 'schen

*) Diese Zeitschrift 17, 1. *~) Vergl. diese Zeitschrift 25, 569.

***) Vergl. diese Zeitschrift 28, 715. t) Amcrican chemical Journal 10, I13.

t t) Diese Zeitschrift 2~, 652. t t t ) American chemical Journal 10, 111.

Page 2: Ueber die Fehlerquellen der Stickstoffbestimmung nach der Methode von Varrentrapp und Will

Bericht: Chemische Analyse organischer Körper. 209

Methode ein Ammoniak-Verlust dadurch herbeigeführt werden könne, dass in der vorgelegten Säure keine vollständige Absorption statt- findet. Seine Versuche führten zu dem Resultat, dass ein derartiger Fehler selbst bei sehr rascher Entwicklung des Ammoniaks nicht zu be- fürchten ist.

b. Bestim~nung näherer Bestandtheile.

Zur Bestimmung des ffodoforms benutzt M. G r e s h o f f * ) die Eigenschaft desselben sich mit Silbernitrat nach der Formel:

CH J3 d- 3 Ag ~ 0 s -4- Hs O m_ 3 Ag J + 3 H ~0» + CO umzusetzen. Die Methode, welche in erster Linie für die Bestimmung des Jodoforms in Salben und Verbandmitteln bestimmt ist, wird in der Art ausgeführt, dass man bei Salben eine kleine Menge 0,1--0,5 g in einem weiten Reagensglase mit 10 g einer zehnprocentigen Silbernitrat- lösung im Wasserbade erhitzt, und nach Abkühlung das Fett mit Aether entfernt. Man verdünnt hierauf mit Wasser, filtrirt das Jodsilber ab und wägt es. Bei Verbandstoffen wird mit Aether ausgezogen und der Rückstand der ätherischen Lösung mit Silberlösung behandelt, im übrigen wird ebenso verfahren, wie vorher angegeben. Die Methode soll gute Resultate liefern.

Zur quantitativen Trennung von Stryehnin und Braein benutzt J. E. G e r o ck**) das verschiedene Verhalten dieser Alkaloide, respective ihrer Pikrinsäureverbindungen, beim Erhitzen mit Salpetersäure. Bruein wird bekanntlich durch Salpeters~ure roth gefärbt (bei concentrirterer Säure schon in der Kälte, bei verdünnterer erst beim Erwgrmen) und liefert schliesslich beim Erwärmen eine gelbe Lösung, welche keine Alkal0idreactionen mehr gibt und auch nach genauem Neutralisiren durch Pikrins~ure nicht gefällt wird. Das Strychnin wird, wie der Verfasser durch specielle Versuche dargethan hat, durch stärkere Sal- petersgure beim Erwärmen etwas angegriffen (wobei Nitro-Strychnin und Pikrinsäure entstehen), durch Salpetersänre von 19056 specifischem Ge- wicht und schwächere aber wird trotz der eintretenden Gelbfärbung keine chemische Wirkung mehr ausgeübt. Die Pikrate "~erhalten sich ebenso wie die freien Basen. Das Verfahren zur Bestimmung, respeetive Trennung, der beiden Körper ist nun folgendes:

*) INicuw Tijdsch. Pharm. Ncederlande (1888) 2, 349; durch Chemiker- Zeitung 12, R. 321.

**) Archiv d. Pharm. [3. R.] 277 158; vom Verfasser eingesandt.