ueber die entdeckung der verfälschung ätherischer oele

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Eli t de ckicng de r ?.'er-ilscltun g iithei-isc h el. Oele . 1 9 :3 nen und clas Ende zu eincni Tricliter erweitert. Man erhitzt nun 1O hfinuten auf 1700, Gricht dann nach dem Abkiihlcn das Rohr auf, samnielt seincn lnlialt in eincni I3cchcrglasc, fiigt cinigc Tropfcn der Jodkaliuni - und Stiirkcliisung liinzu und trijpfclt nun aus dcr Biirctte die Chromliisung hinzu, bis dic Stlirke blau wird. (Qiiaterly ./own. of the Ch2. SOC. of London. - Chent. Cent, 11. 1860. 2.) u. - IJebcr die Entdeckung der 'I'erfilsehung iitherisclier Oele. Die nicisten dcr iithcrischcn Oele sind Kohlenwasser- stoffe, cinigc cmthaltcn aucli Saucrstoff, noch nnderc ent- halten Schwcfel, wic Senfbl, Knoblancliiil. 1):~s Ritter- mnnileliil cnthiilt cine terniire Vcrlhdung, Benzo lhydrnt Ln u r e n t Pikramyloxyd = C14 H6 + 02. Einc beson- derc Classe sind die Productc trockncr Destillation, als Bernstciniil, Tnbacks61, Theeriil, Petroleum, meistens blosse Kohlenwasserstoffe. J. ill. hIaisch theilt die iitherischcn Oelc in drci vcrschierleiic Classen: 1) BinKrc Oele, aus Kohlenstoff und W:isscrstoff bestchend ; 2) tcrniire Oelc, RUS Kohlcn- stoff, Wasst:rstoff und Saucrstoff zusammengcsetzt ; 3) poly- nSrc Oele, welch nebcn den drei Elcinenten nocli Scliwe- fcl oder Sticltstoff oder cin anderes Element enthaltcn. Alle Kol11ciiwa:~eerstoffe der fliiclitigen Oele sind wie das Terpentiniil zusanimengeset!t, gewohnlich nach der For- Inel: C?OIII() d. i. Campher (Cza€I1602), ohne 2 Saner- stoffe, die dcn generisclien Nainen Camphene" fiiliren. Ein lIydrat des Caniphcrs knnn aus den meisten Glic- dcrn dicser Classe crhnlten wcrclen durch den Einfluss einer Wischnng von Alkohol und Sdpetcrsaurc auf Ter- pentiniil oder ein andcres Oel. Die Formel dieser kry- stallisirbarcn Verbindung, Terpin 'genannt, ist = C20H 16 + G HO? 2 Aeq. Wasser gelicn indesscn durch Trocknen der Substanz in1 Vacuum leicht fort, oder durch Erhitzen bis zum Sicdepunct des Wasscrs. Salzsaures Gas geht Vcrbindungcn ein niit den cmnphenartigen Verbindungen, welche angcsehen werden konncn als Verbindungen des Camphens iriit 1 oder 2 Aeq. Chlorwasserstoff; sic sintl entwedcr fliissig oder fest, dic letztercn hat luan kiinst- lichen Campher genannt. Das Vcrhalten gegen clas poln- nnch LieLig und Woliler = C14HSO2+ H, oter i nach Arch. d.Pharm. CLVII. Bds. 2.Hft. 14

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Eli t de ckicng de r ?.'er-ilscltun g iithei-isc h el. Oele . 1 9 :3

nen und clas Ende zu eincni Tricliter erweitert. Man erhitzt nun 1O hfinuten auf 1700, Gricht dann nach dem Abkiihlcn das Rohr auf, samnielt seincn lnlialt in eincni I3cchcrglasc, fiigt cinigc Tropfcn der Jodkaliuni - und Stiirkcliisung liinzu und trijpfclt nun aus dcr Biirctte die Chromliisung hinzu, bis dic Stlirke blau wird. (Qiiaterly ./own. of the C h 2 . SOC. of London. - Chent. Cent, 11. 1860. 2.)

u. - IJebcr die Entdeckung der 'I'erfilsehung iitherisclier

Oele. Die nicisten dcr iithcrischcn Oele sind Kohlenwasser-

stoffe, cinigc cmthaltcn aucli Saucrstoff, noch nnderc ent- halten Schwcfel, wic Senfbl, Knoblancliiil. 1):~s Ritter- mnnileliil cnthiilt cine terniire Vcrlhdung, Benzo lhydrnt

L n u r e n t Pikramyloxyd = C14 H6 + 0 2 . Einc beson- derc Classe sind die Productc trockncr Destillation, als Bernstciniil, Tnbacks61, Theeriil, Petroleum, meistens blosse Kohlenwasserstoffe.

J. ill. hIaisch theilt die iitherischcn Oelc in drci vcrschierleiic Classen: 1) BinKrc Oele, aus Kohlenstoff und W:isscrstoff bestchend ; 2) tcrniire Oelc, RUS Kohlcn- stoff, Wasst:rstoff und Saucrstoff zusammengcsetzt ; 3) poly- nSrc Oele, welch nebcn den drei Elcinenten nocli Scliwe- fcl oder Sticltstoff oder cin anderes Element enthaltcn. Alle Kol11ciiwa:~eerstoffe der fliiclitigen Oele sind wie das Terpentiniil zusanimengeset!t, gewohnlich nach der For- Inel: C?OIII() d. i. Campher (Cza€I1602), ohne 2 Saner- stoffe, die dcn generisclien Nainen Camphene" fiiliren. Ein lIydrat des Caniphcrs knnn aus den meisten Glic- dcrn dicser Classe crhnlten wcrclen durch den Einfluss einer Wischnng von Alkohol und Sdpetcrsaurc auf Ter- pentiniil oder ein andcres Oel. Die Formel dieser kry- stallisirbarcn Verbindung, Terpin 'genannt, ist = C20H 16 + G HO? 2 Aeq. Wasser gelicn indesscn durch Trocknen der Substanz in1 Vacuum leicht fort, oder durch Erhitzen bis zum Sicdepunct des Wasscrs. Salzsaures Gas geht Vcrbindungcn ein niit den cmnphenartigen Verbindungen, welche angcsehen werden konncn als Verbindungen des Camphens iriit 1 oder 2 Aeq. Chlorwasserstoff; sic sintl entwedcr fliissig oder fest, dic letztercn hat luan kiinst- lichen Campher genannt. Das Vcrhalten gegen clas poln-

nnch L ieL ig und Wol i le r = C14HSO2+ H, o t e r i nach

Arch. d.Pharm. CLVII. Bds. 2.Hft. 14

194 Entdechng der Ve!rf&chzcng Utherisciier Ode.

risirte Licht konnte ein Mittel zur Unterscheidung gewis- ser Camphene abgeben, obgleicli die nieisten eine Abwei- chung der Ebene des polarisirten Lichts nach links zeigen.

01. Terebinth. zeigt eine Ablenkung des polarisirten Lichts nach links, giebt durch Chlorwasserstoff Mono- und Bihydrachlorate, mit Alkohol und Salpetersiiure Ter- pin, eine Sorte zeigt Drehung nach rechts.

01. C'opaivae. Dreliung nacli links, giebt festes 1 3 - hydrochlorat, loslich in 25 - 30 Theilen Alkoliol von 80 Procent.

Drchung nach links, ist fest, wird Bomeen genannt.

Drehung links, mit Chloiwasserstofl' fcste Verbindung von C30H24HCl. Giebt bci der Uestil- lation init Wnsser, wic durch Frost ein Cainphcn.

01. Elemi. Drehung nach links. Mit Chlorwasser- stoffgas flussige und feste Verbindungen j niit Alltohol uricl Salpetersiiure Terpin.

01. .Juniperi. Drehung nach links, doch weniger als Terpcntind. Mit Chlorwasserstoffgm keine feste Verbin- dung. Das gesiittigte Ocl scheint cine Verbindung von 3 C20H*6 + 2 HC1; init Alkohol und Salpetersiiure nacli langer Zeit Terpin. Altes Oel enthdt Amcisensiiure, giebt kein Terpin.

Ablenkung reclits. Mit Chlorwasserstoffgas feste und fliissige Verbindung j mit Alkohol und Salpetersiiure Terpin. Enthnlt stets etwas Sauerstoff. In niedriger Teinperstur setzt sich die feste Verbindung C15H505 ab. Unter Einfluss von Was- ser ist der Absatz C2oHl6 + 6 HO.

01. Camphorae.

01. L?tbebnnim.

0 1 . Limonis von Citrus Linionuni.

01. Pipm's nigT. keine feste Verbindung. 02. Sabin. ebenso, mit Alkohol und dalpetersaure Ter-

pin nach Monaten. 01. templiw. Drehung links. Mit Clilorwasserstoff

und nachheriger Einwirkung rauchender Salpeters$ure 2 Procent K stalle, nach langer Zeit Terpin bei EGnwir- kung von A r kohol und Salpetersaure.

Die empyreuniatischen Oele nus Kautschuk, Bern- stein geben weder festes Hydrochlorat, noch Terpin.

Die fluchtigen sauerstoffhaltigen Oele sind uberlianpt zusanimengesetzt ails Eliiopten und Stearopten.

Der Verfasser lint dann die Eigenschaften einiger Oele dieser Classe zusammengestellt.

Entdeckting dep Verftilschung iitheiischer Oele. 195

01. Abgntliii = C2OH1W2 wird Lei der Uestillation mit Knlk zerlegt in Wasser und Cymol oder Cymen = C20H14.

01. ,4nisi vulg. = C20H16 und C20H1202. Die letz- tcre Verbindung verursacht das Festwerdcn des Oels bei 500 Fahr.

01. llicii anisati hat dieselbe Zusammensetzung. 01. Antliemidis von AntAaniis nohilis = Angelicyl.

wasserstoff = CloH702H, niit Angelicasaure CloII8O4 und C'OHl6.

01. Bei*gumottwe = C20HlG, 2 IiO, besteht aus zwei Oelen. Scheidet in der Kijlte leicht Limonijl aus = C15 H5 0 5 . Dreht das olarisirte Licht nach rechts. Seine Verbindung mit H e '1 hat die Formel: 3C2oHIG + HC1 + HO.

01. C'tzjepti = C20Hl802 r= CzoH16 + 2 H 0. Zu- sainiiiengesetzt wie Borneo-Camphcr.

01. C(wui = C'LOII16, nnd ein sauerstoffreichev Oel. Der Kolilenwaeserstoff liefert eine Verbindung CZ"Hl6 $- 2 H C1, leicht in Wasser loslich.

01. Cayopliylli = C20H16 und Nelkensiiure = C24H1505. Siedepunct = 1420 C. Mit Chlorwasserstoffgas keine Krys talk.

OZ. Cussiae. Kohlenwasserstoff, Cinnaniylwasserstofl' = CleH6WH, Zimmtsaure = CI4He04 und etwas Harz.

01. Chenopodii = C2OHlC und C20H1502. Hci Ein- von 11 C1 nuf den Kohlenwasserstoff einc feste

Verbin wirkun% ung gebend. 01. Coriandri = C20HIG + 2 HO mit verschiedener

Wnssermenge. Mit Chlonvasserstoff keine feste Verbin- dung. Der Kohlenwasserstoff C2oH16 wird fiei durcli wasserfrcie Phosphorsaure und hat einen sehr unangeneh- men Geruch.

01. Cumini, Cymol= C2OH14 und Cuminol =C20H1202, Kolilenwasserstoff nicht limonartig.

01. Foeiiiculi = C20HlG und C20H1202; der krystal- linische Theil hat die Zusammensetzung wie beim Anisijl.

01. Gaultheriae = C"-Hl6 und Cl6H*O6. Der sauer- stoff haltige Theil ist salicylsaures Methyloxyd = C 2 m 0, c14 H5 0 5 .

01. Monardue = C30H2103, Thymol = C30H1402. 01. Pimentae enthalt Nclkens" aure. 01. IZutae = C28H2803 (Will) oder CZOH2002 (Ca-

hours). 1st clns Aldeh d der Caprinsilure. 01. Salviae = C 1 II H I 0 0 und CleHl502 (Liiwig). 01. Sassafras, Kohlenwaaserstoff und C20H1004.

14 *

19G Saft der Beeren von

01. Thymi, Thymen = CZO H14 0 2 .

Samlnicus nigra.

C?oH16 und Thymol =

und Valerol = C12111002. 01. Zingibwis = C?oH 16 mit variabler Wasscrmenge. Auf diese niclit uninteressante Zusammcnstellung lilsst

nun dcr Verfasser dic Besprcchung der Verfhlschungen folgen.

1) Mit Fettcn. Man findet nichts Neues darin. Neue Mcthoden finden sich nicht nugegeben. Um lrleine Men- gcn iitherischcn Oels von beigcmengtcm Fett zu reinigcn, soll man nach C u r i e u x verfahren.

2) Vcrfalschungen niit Alkohol. Es wcrden erwiihnt: das gewohnlichc Verf'aliren dcs Schiittclns rnit Wasser, oder init fetteni Oel, oder nach R o r e a r e l l i Zusatz von etwas Chlorcalcium zuin verdachtigen Oelc. Ucr Vcrf'. &bt der Anwendung des essigsauren Kalks den Vorzug. b i e beste Mcthode soll nsch S y l v a die Uestillation iin Wasserbade sein, bei einer solchen Temperatur, dass sich nur der Alkohol in Dampf verwandelt.

Man soll 20-30 Tropfen Oel in 'L lhachmen reinern Alkohol lib sen, dann 10- 15 Gran Aetzkali zufugen und das Gmzc iiber einer Nkoholflamme zum Sieden erwarnit werden, nachdem es in etwa I/? Unze Wasser gelost ist. Das reine Oel bildet eine klare Losung, wiihrend das niit Nitrobenzol verfalschte durcli eiiic triibe angezeigt wird, welche inehr oder weniger starke Triibung dic stiirkcre ocler schwiichere Verfiilschung anzeigt.

:I) Verfdschungen rnit kiinstlichen Oelen.

VerfUschung mit andern atherisclien Oelen. n. . - - .

Ueber den Saft der Beeren von Sambncus nigra. J. €3. E n z hat den Saft dcr Reeren von Santbuciis

n i p u suf seine Restandtheile untersiiclit und folgende erhalten: Aetherisches Oel, Eiweiss, wachsartige Msterie, Harz, Essigsaure, Baldriansaure, eisengriinende GerbeHure, Aepfelsaure, Weinsiiure, Schwefelsaure, Phosphorsiiiirc verbunden mit Kali und Kalk, Bitterstoff, rothen &'arb- stoff, gahrungsfjhigen Zucker, Gummi. ( Wittst. Viertel- jahrsschr. Bd. 8. IZejt 3.) 13.