ueber die entdeckung der fuselöle im weingeist

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Basisch- oxalsaures Wismuthoqd. 197 sehr reinc Reaction. Es entwickelt sich ein Gas, das au6 gleichen Volumen Kohlenoxy4 und Kohlcnsaure besteht’; susserdem erh#lt man bei der Destillation mit eingesenk- tem Thermometer Bittermandelol. Der Vorgang kann folgendermaassen ausgedriickt werden : C14H6C12 fC404(04,C14H602+(!202+C204 + 2AgC]. Erhitzt man Jodiithylen mit oxalsaurem Silberoxyd unter Steinol, so tritt die Zersetzung sehr lcicht ein, sie ist aber weit weni er rein als die vorhergehende. Man menge von Kohlensiiure und Aethylengas besteht, wie in folgendern Schema angegeben ist: A$ \ erhiilt dabei Jodsil t er und ein Gas, das aus einem Ge- C4H4 J2 -1- c4 O4 04 = C4H4 + 2 C204 + 2 Ag J. Ag2 \ Das Verhalten des Bromamylens zum oxdsauren Sil- beroxyd ist dem des Jodathylens vollkommen iihnlich. (Annul. dei. Chem. u. Pharm. XXXV. 262-253.) G. Basisch - oxalsaares Wismuthoxyd. Dein basisch-oxalsanrcn Wismuthoxyde, welches durch anhaltendes Kochen dcs neutralen Sulzes mit vielem Wasser erhalten wird, kommt nicht die von Sou c h a y imd L e n - s e n gegcbenc Formel BiO3, C4 06 + 2 aq. zu. Die griind- lichen Untersuchungen von W. H e i n t a weisen nach, dass das Salz nach der durch zahlreiche Analysen erhartetcn Formel 2 (13iO3, C4 06) f 3 aq zusamniengesetzt iat. Der Grund, warum stets etwas OxalsHurc zu viel und etwas Wasser zu wenig bei der Analyse gefunden wird, ist ein- fach darin zu suchen, dass dem basischem Salze immer eine kleinc Menge des neutralen Salzes, 2 BiO3, :3 C4 06+ 2HO, beigemischt ist, da es nicht moglich ist, durch ko- chendes Wasser die ganze Menge des neutralen oxalsau- ren Wismuthoxyds in dns basische Salz zu verwandcln. (Annul. devChem. 11. Pharm.) XXXV. 205-209. G. [Jeber die Eotdecbung der Fusel8le im Weiageist. W. S t e i n bedient sich hierzu des nachstehenden Ver- fahrens. Gepulvertes Chlorcalcium mird in einem Becher- glase mit so viel von dem zu untereuchenden Weingeiste ubergossen, urn ersteres vollstiindig zu durchfeuchten, und dann daa alas mit einer Glasplatte bcdeckt. Nsch einiger Zeit bemerkt man den Geruch des Fuselols, der nach

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Page 1: Ueber die Entdeckung der Fuselöle im Weingeist

Basisch- oxalsaures Wismuthoqd. 197

sehr reinc Reaction. Es entwickelt sich ein Gas, das au6 gleichen Volumen Kohlenoxy4 und Kohlcnsaure besteht’; susserdem erh#lt man bei der Destillation mit eingesenk- tem Thermometer Bittermandelol. Der Vorgang kann folgendermaassen ausgedriickt werden : C14H6C12 f C 4 0 4 ( 0 4 , C 1 4 H 6 0 2 + ( ! 2 0 2 + C 2 0 4 + 2AgC].

Erhitzt man Jodiithylen mit oxalsaurem Silberoxyd unter Steinol, so tritt die Zersetzung sehr lcicht ein, sie ist aber weit weni er rein als die vorhergehende. Man

menge von Kohlensiiure und Aethylengas besteht, wie in folgendern Schema angegeben ist:

A$ \

erhiilt dabei Jodsil t er und ein Gas, das aus einem Ge-

C4H4 J2 -1- c4 O4 0 4 = C4H4 + 2 C204 + 2 Ag J. Ag2 \ Das Verhalten des Bromamylens zum oxdsauren Sil-

beroxyd ist dem des Jodathylens vollkommen iihnlich. (Annul. dei. Chem. u. Pharm. X X X V . 262-253.) G .

Basisch - oxalsaares Wismuthoxyd. Dein basisch-oxalsanrcn Wismuthoxyde, welches durch

anhaltendes Kochen dcs neutralen Sulzes mit vielem Wasser erhalten wird, kommt nicht die von Sou c h a y imd L e n - s e n gegcbenc Formel BiO3, C4 0 6 + 2 aq. zu. Die griind- lichen Untersuchungen von W. H e i n t a weisen nach, dass das Salz nach der durch zahlreiche Analysen erhartetcn Formel 2 (13iO3, C4 0 6 ) f 3 aq zusamniengesetzt iat. Der Grund, warum stets etwas OxalsHurc zu viel und etwas Wasser zu wenig bei der Analyse gefunden wird, ist ein- fach darin zu suchen, dass dem basischem Salze immer eine kleinc Menge des neutralen Salzes, 2 BiO3, :3 C4 0 6 + 2HO, beigemischt ist, da es nicht moglich ist, durch ko- chendes Wasser die ganze Menge des neutralen oxalsau- ren Wismuthoxyds in dns basische Salz zu verwandcln. (Annul. devChem. 11. Pharm.) X X X V . 205-209. G.

[Jeber die Eotdecbung der Fusel8le im Weiageist. W. S t e i n bedient sich hierzu des nachstehenden Ver-

fahrens. Gepulvertes Chlorcalcium mird in einem Becher- glase mit so viel von dem zu untereuchenden Weingeiste ubergossen, urn ersteres vollstiindig zu durchfeuchten, und dann daa alas mit einer Glasplatte bcdeckt. Nsch einiger Zeit bemerkt man den Geruch des Fuselols, der nach

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198 Ueber Nicotin.

mehreren Stunden sich noch deutlicher entwickelt. Auf diese Weise ist es moglich, nicht bloss Spuren eines Fusel- ols, sondern auch mehrere Fuselble oder Riechstoffe neben einander zu erkennen, mbald das Qeruchsorgan gehorig geubt ist. (Polyt. Centrdbl. 1859. S. 16274 E.

UeBer Nicotir. Bei Gelegenheit eines Vergiftungsfalles durch Nicotin

machte T a y 1 o r eine ausftihrliche Beschreibung iiber dieses Alkoloid bekannt.

Nach ihm sind dieMethoden von O r f i l a und Stas , das Alkoloid abzusondern, unsicher. DeDn er nimmt n#m- lich die braune alkalische wlsserige Fliissigkeit, welche mit Aether wiederholt geschuttelt, destillirt diese bei ge- linder Warme iiber und beweist, dass dieses farblose Destillat sowohl Nicotin wie Ammoniak enthalt. Liisst man namlich dasselbe ungefahr 24 Stunden auf einem Uhrglase stehen, so verfluchtigt sich das Ammoniak und es bleiben olarti e Tropfen zuriick, welche von Kicotin herriihren.

i a c h Ta y 1 o r hat dasselbe folgende Eigenschaften : die Farbe ist hell-ambragelb, von etwas olartiger Consi- stenz, giebt auf I’apier einen Fleck, welcher durch Ver- danipfen ganz verschwindet und den eigenthiimlichen Qe- ruch von altem Taback ausbreitet.

Auf einem Platinbleche erhitzt, entwickelt Nicotin einen weissen dicken Rauch, wird allmiilig dunkler ge- farbt, worauf es Feuer fasst und mit einer gelben glan- zenden Flamme brennt. Diese Flamme enthalt vie1 Kohle unter Form von schwarzem Rauch. Concentrirte Schwe- felsilure verkohlt in der Kalte das Nicotin nicht, aber in der W h m e wird es dunkler davon

Erhitzt man dieseR Gemenge mit chwefels#ure immer mehr, so wird es brauner und es entwickeln sich Dampfe von schwe0iger Silure und Nicotin. Ein Gemisch von Schwefelsaure irnd doppelt-chromsaurem Kali bildet damit nach einiger Zeit eine graue Farbe durch Absonderung von Chromoxyd. Rauchende Chlorwasserstoffsaure mit einem Tropfen Nicotin vermischt, bildet weisse Dampfe von chlorwasserstoffsaurem Nicotin. Salpetersaure wirkt nicht in der Kiilte, bei Erwarmung wird dae Gemisch dunkel- carminroth. Nach Verlauf einiger Zeit wird es plotzlich zerlegt unter Entwickelung von salpetrigen Dampfen.

Daa Nicotin i R t im concentrirten Zustande stark al- kalisch. 2 Tropfen sind hinreichend, um 30 Grm. Wasser

r fa rb t .