ueber die darstellung von krystallisirtem chrom

3
477 XI. Bei einem spec. Gewichte voii 1,15692 und 1,15688 bei 19" betrug der Gehalt an Chromsatire 19,33 Proc.; denn es hinterliefsen : a) 4,502 Losung = 0,8695 Chromsaure = 19,31 Proc. b) 4,783 u = 0,9250 1) = 19,34 XII. Der Gehalt an Chromsaure einer Lasung von 1,0957 spec. Gewicht bei 19,5O betrug 12,34 Proc.; denn es hinterliefsen a) 4,931 Li)sung = 0,6095 Chromsaure = 12,36 Proc. b) 4,722 )J = 0,5815 1) = 12,32 1) XIII. Es zeigte eine Lasung das spec. Gewicht bei 14O,2 C. von 1,0694 1) 18",0 C. VOII 1,0679 und einen Gehalt an Cbromsaure von 8,79 Proc., da 3,9855 Lasung 0,3505 Chtornsiure hinterliefsen. XIV. Die verdiinntestc der untersuchteii Losungen zeigte einen Chromsauregehalt von 8,25 Proc., da 3,0615 an Ruck- stand von 0,2525 hinterliefsen bei einem spec. Gewicht von 1,0606 bei 16O,2 C. von 1,0600 bei 17OC. Berlin d. 20. Juni 1871. XI 1. Ueber die Darstellung von krystallisirtetta Chrom; von Emil Xettnow. An Stelle des Gemenges von violettem Chromchlorid nit Chlorkalium und Chlornatrium, wie es W b h l e r ') zur Dar- stellung yon krystallisirteln Chrom vorschlrig , beiiutze icli das mit leichter Miihe zu erhaltende Doppelsalz von Chrom- chlorid mit Chlorkalium , welches beim Eindampfen eiiier wahigen Losung von Chromchlorid uiid Chlorkalium im Ruckstand bleibt. Eine gewisse Menge von Chlorkalium 1) Ann. der Chem. und Pharm.

Upload: emil-zettnow

Post on 06-Jun-2016

217 views

Category:

Documents


1 download

TRANSCRIPT

Page 1: Ueber die Darstellung von krystallisirtem Chrom

477

XI. Bei einem spec. Gewichte voii 1,15692 und 1,15688 bei 19" betrug der Gehalt an Chromsatire 19,33 Proc.; denn es hinterliefsen :

a) 4,502 Losung = 0,8695 Chromsaure = 19,31 Proc. b) 4,783 u = 0,9250 1) = 19,34

XII. Der Gehalt an Chromsaure einer Lasung von 1,0957 spec. Gewicht bei 19,5O betrug 12,34 Proc.; denn es hinterliefsen

a) 4,931 Li)sung = 0,6095 Chromsaure = 12,36 Proc. b) 4,722 )J = 0,5815 1) = 12,32 1)

XIII. Es zeigte eine Lasung das spec. Gewicht bei 14O,2 C. von 1,0694 1) 18",0 C. VOII 1,0679

und einen Gehalt an Cbromsaure von 8,79 Proc., da 3,9855 Lasung 0,3505 Chtornsiure hinterliefsen.

XIV. Die verdiinntestc der untersuchteii Losungen zeigte einen Chromsauregehalt von 8,25 Proc., da 3,0615 an Ruck- stand von 0,2525 hinterliefsen bei einem spec. Gewicht

von 1,0606 bei 16O,2 C. von 1,0600 bei 17OC.

Berlin d. 20. Juni 1871.

XI 1. Ueber die Darstellung von krystallisirtetta Chrom; von Emil X e t t n o w .

A n Stelle des Gemenges von violettem Chromchlorid nit Chlorkalium und Chlornatrium, wie es W b h l e r ') zur Dar- stellung yon krystallisirteln Chrom vorschlrig , beiiutze icli das mit leichter Miihe zu erhaltende Doppelsalz von Chrom- chlorid mit Chlorkalium , welches beim Eindampfen eiiier wahigen Losung von Chromchlorid uiid Chlorkalium im Ruckstand bleibt. Eine gewisse Menge von Chlorkalium 1) Ann. der Chem. und Pharm.

Page 2: Ueber die Darstellung von krystallisirtem Chrom

verhindert ndmlich die Zersetzung des Chromchlorids beim Eindampfen vdlig, so dafs man eine s c h h violette Masse erhalt, welche ohne Zersetzung scharf ausgetrocknet und ge- schmolzen werden kann, selbst nachdem dieselbe bei einem Versuche mindestens acht Stunden sich in gllihendem Flusse befunden hatte, war ein Theil, und zwar der obere, der Luft ausgesetzte, noch schon violet t und in Wasser klar 16slich. Ein Znsatz von Chlornatrium ist nicht rathsam, ja es scheint sogar, als ob ein solcher die Zersetzung des Chromchlorids begiinstigt und schadlich wirkt. Handelt es sich bei der Darstellung um eine moglichst gro€se Ausbeute ohne Riick- sicht auf die Schanheit der Krystalle, so kann man folgen- dermafsen verfahren :

100,O rothes, kaufliches, chromsaures Kali in erbsen - bis bohnengroten Stiicken werden mit 300 CC. roher Salz- saure und 150 CC. Wasser iibergossen und 75 bis 80 CC. Alkohol von 8O0 hinzufiigt. Wenn die Fliissigkeit inner- halb 5 bis 10 Minuten unter L6sung und Reduction des chromsauren Kalis sich selbst zrim Sieden erhitzt hat, wird dieselbe stark eingedampft , 160,O bis lS0,O Chlorkalium hinzugefugt, das ganze in der Schaale fast zur Trockne ge- bracht und alsdann in einem irdenen oder eisernen Tie- gel vollig ausgetrocknet, bis eine uber den Tiegel gehaltene Glasplatte durch entweichendes Wasser nicht mehr beschlagt. Die violette Masse wird etwas zerkleinert, in vier gleiche Theile getheilt und jeder Theil mit 50,O klein geschnitte- nem Zinkblech gemengt. Diefs Gemenge Iafst sicli in ver- schlossencn Flaschen aufbewahren, an der Luft zieht es Feuchtigkeit an und zerfliefst allmahlig zu einer griinen Masse. In einen hell roth gliihenden hessischen Tiegel tragt man als die erste Portion ein, und wenn diese in gutem Flusse ist, die zweite iisw. Nach dem Eintragen des letzten Theiles erhalt man den Tiegel noch 2 bis Stunden im Gliihen, ohne dafs das Zink allzu heftig siedet, riihrt auch einige Male mit eiaem Eisendrahte urn und Itifst den Tiegel schliefslich entweder langsam im Ofen erklalten, indem man die Ziige scliefst, oder schneller, indem man ihn

Page 3: Ueber die Darstellung von krystallisirtem Chrom

479

heraushebt, gelinde aufstbkt and ruhig erkalten lafsf. Hangt man hierauf den Tiegeln mit der Oeffniing nach unten ge- kehrt in einen Eimer Wasser, so lost sich die griiiie aus Chlorkalium, Chromosyd und etwas unzersetztem Chrom- chlorid- Chlorkalium besteheiide Scbmelze schnell auf, der Zinkregulus fallt heraus und der Tiegel kann nach dem Austrocknen noch 3 bis 4 Ma1 zu demselben Zwecke die- nen. Den Zinkregulus kocht man mit Wasser aus, biirstet ihn rein und legt ihn in rohe, verdiinnte Salpetersaure, welche das auskrystallisirte Chrom ungelbst zuriick lafst, wahrend das mit dem Zink chemisch verbrindene von ihr geltist wird, wie die blaoe Farbe der Fliissigbeit diefs an- deutet. Dafs diese Aufltisang des Chroms nicht etwa von etwas der rohen Salpetersaure anharigender Salz - oder Schwefelsaure herriihrt, beweist der Umstand, dafs dieselbe blaue Farbung der Flussigbeiten bei Anwendring reiner, starker oder schwacher Salpetersaure eiutritt , wahrend die Krystalle weder vou der rohen verdiinnten noch von reiner concentrirter Salpetersfure angegriffeii werden. Is1 der Zink- regnlus verschwunden, so erwarmt man die zuriichbleibenden Krystalle mit etmas frischer Salpetersaure, wascht mit Was- ser rind trocknet. Die Ausbeiite betragt etwa 3,O bis 4,O. jedoch erhalt man schon bei Anwendung von 6,0 chrom- sauren Kali iind Schmelzen iiber dern Gasgeblase eine ge- nugende Menge, um einige physikalische Eigenschaften, wie Hlrte, Farbe, priifeu zu kounen.

Weiteres fiber denselben Gegenstand und besonders iiber die dem regnlaren System augehorenden Krystallfor- men des Chrom lioffe ich in Kurzem verbffentlichen zu klinnen.

Berlin, 16. Mai I87 1.