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Kulturzentrum LOLA Tätigkeitsbericht 2008

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Kulturzentrum LOLA

Tätigkeitsbericht 2008

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Tätigkeitsbericht 2008 Das Jahr 2008 war für LOLA ein besonders arbeitsreiches, vielseitiges und auch finanziell sehr schwieriges Jahr. Wesentliche Markierungspunkte:

• Fortführung unserer Imageanalyse, um für unsere Öffentlichkeitsarbeit optimal ge-wappnet zu sein. LOLA hat einer unabhängigen Student-Consulting-Firma den Auf-trag einer aufwändigen Untersuchung zum Thema Image und Besucher-Zufriedenheit von LOLA gegeben.

• Fortsetzung und Abschlusspräsentationen der „East Side Story“, des Großprojektes

im Senatsprogramm Lebenswerte Stadt Hamburg (LSH)

• Entwicklung und Konzeption des KIKU-Projektes: der Idee für ein Lohbrügger Kinder-Kulturhaus in Kooperation mit Schulen in Lohbrügge

HAW Consulting: LOLA Image wird untersucht Im Herbst 2007, zum 15-jährigen Jubiläum startete LOLA eine Untersuchung des Images und der Zufriedenheit der Besucher. Die Auswertungsphase erstreckte sich bis ins Frühjahr 2008. Beauftragt wurde eine Gruppe von Studenten der Außenwirtschaft und des Internationalen Managements. Die Studenten haben, von Hochschullehrern angeleitet, in einem eigenen Büro eine kleine Consulting-Firma ins Leben gerufen, um z.B. Evaluationen und Befragun-gen vorzunehmen, die sie für ihre Diplomarbeiten fruchtbar machen können. Befragt wurden über 1.000 Menschen zwischen 10 und 80 Jahren. Gut 50% Besucher wurden im Kulturzentrum befragt, die anderen knapp 50% an verschie-denen Außenstandorten (Lohbrügger Markt, Sachsentor, Vierländer Markt und Casinopark Wentorf). Die Besucher gaben Auskunft über Alter, Wohnort, Familienstand und Beruf. Sie wurden u.a. nach Kenntnissen über LOLA, Image und Bewertung von Veranstaltungsformaten befragt. Einige interessante Resultate: 58% der befragten Besucher kennen LOLA aus Empfehlungen, nur 18% aus dem Vorbeige-hen, ganze 9% aus Presse, Flyern +Plakaten. 50% der befragten Besucher informieren sich über das Programm aus dem Programmheft und Internet. Die Bewertung von Service und Qualität der Angebote ist sehr positiv ausgefallen. Auch das Image deckt sich mit dem, was wir selbst nach außen transportieren wollen. Besonders posi-tiv vermerkt wurden: die Lage von LOLA, Offenheit/Toleranz, Atmosphäre, der Unterhal-tungswert, LOLA als Treffpunkt und die Vielfalt und Kreativität der Angebote. Wir werden dem Bezirksamt einen Ausdruck der Untersuchungsergebnisse zukommen las-sen, damit ein präziser Eindruck der Untersuchung und der Ergebnisse entsteht.

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East Side Story geht weiter Einmal in einem Film auftreten, tanzen lernen oder mitreißende Rhythmen trommeln – ein Traum, der für viele Jugendliche in Lohbrügge in Erfüllung gegangen ist. Das Senatspro-gramm Lebenswerte Stadt Hamburg (LSH) machte es möglich. In diesem Rahmen konzipier-te LOLA die East Side Story: ein auf Lohbrügge bezogenes Geflecht von Kulturprojekten in Kooperation mit den Schulen des Fördergebiets (siehe Tätigkeitsbericht 2007). Im Jahr 2008 wird die East Side Story fortgesetzt. Die Laufzeit war zunächst bis März 2008 begrenzt. We-gen des großen Zuspruchs wird der Zeitraum aber bis Ende Juli 2008 verlängert. Januar bis März 2008: „Mummenschanz und Puppentanz“ Drei Klassen der Förderschule „An der Twiete“ – insgesamt 42 Kinder im Alter von 8-13 Jahren – nahmen ab Januar 2008 unter der Leitung der Künstlerin Barbara Seithe jeweils zwei Wochen lang am Puppenbau- und Figurentheaterprojekt „Mummenschanz und Puppentanz“ teil. Die Schulklassen bauten zunächst eigene Handpuppen, entwickelten Szenen und Hand-lungselemente, die sich nach und nach zu kleinen Puppentheaterstücken verdichteten. Mit selbst gebauten Kulissen brachten die Schülerinnen und Schüler ihre Stücke auf die Puppentheaterbühne. Die ersten beiden Klassen spielten ihr Stück jeweils in einer Abschlussaufführung vor Eltern, Verwandten und Mitschülern, die dritte beteiligte Klasse probte im LOAL Saal, wo am 7. März 2008 vor „gro-ßem“ Publikum die Abschlussaufführung zu sehen war. In einer Sondervorführung der Schule „An der Twiete“ wurde der künstlerisch eigenwillige , schöne und liebevoll gestaltete Film von Torsten Wagner gezeigt, der die Entstehungsge-schichte der Theaterstücke in engem Kontakt und Gespräch mit den Kindern dokumentiert. Eine Kurzfassung ist auf der LOLA-Website zu sehen: www.lola-hh.de/projekte Februar 2008: Präsentation Rhymes, Moves and Grooves Im Februar 2008 gibt es die große Präsentation der bisher gelaufenen Projektarbeit: „Rhymes, Moves and Grooves“. Es wird die von Regisseurin Ruth Zimmer zur Collage gewobene Vorstellung vieler Projekte und Kurse, die LOLA mit verschiedenen schulischen und außerschulischen Kooperationspartnern im Stadtteil initiiert und organisiert hat. Rund 60 jugendliche Akteure im LOLA Saal zeigen Elemente der amerikanischen West Side Story - lokal „verfremdet“, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und durch unterschiedliche Medien aufbereitet. Die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher aus verfeindeten Gangs wird in einer szenischen und einer filmischen Version vorgeführt – mit jeweils unterschiedlichem Ende. Mit dabei: Hip Hop, Leonard Bernstein, ein echter Dance Battle, afrikanisches Trommeln und viel Tanz. Filmische Kurzfassung der Aufführung auf der LOLA-Website: www.lola-hh.de/projekte

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Musik und Tanz – Takt und Rhythmus Viele Kurse und Unterrichtseinheiten in Schulen liefen im Jahr 2008 im Musik- und Tanzbereich weiter. Die Kinder probten intensiv in Projektwochen oder auch regel-mäßig während des Regelunterrichts wie beispielsweise an der Schule Richard Linde Weg oder in der Schule Sander Straße. Kurz vor den Sommerferien fanden in beiden Schulen Schulfeste statt, auf denen die Kinder unter dem großem Beifall zahlreicher Zuschauer und Zuhörer auftraten.

Preis der Jugendmediale Im Herbst 2008 gab es noch einmal unerwarteten Zuspruch für das Filmprojekt „An East Side Story“, das in Kooperation mit der GSL entstand. Bei der 10. Jugendmediale gewann der Kurzfilm den Publikumspreis.

KIKU – das Kinder-Kulturhaus in Lohbrügge Aus der East Side Story erwächst eine neue Idee Für alle Akteure stand am Ende der offiziellen Projektzeit fest: Für eine intensive Kinder- und Jugendkulturarbeit in Lohbrügge soll es eine Zukunft geben. Daraus leitete sich als Versteti-gungsidee im LSH-Rahmen ein neues Projekt ab, das den Arbeitstitel „KIKU“ trägt: Ein Kin-der- und Jugendkulturhaus in Lohbrügge. Im KIKU soll regelmäßig kulturelle Bidlung für Kin-der und Jugendliche in Kooperation mit Schulen und KITAs stattfinden. Darstellendes Spiel, Medienprojekte, bildende Kunst, Kreatives Schreiben, Leseförderung – all das soll im KIKU gelernt und gelebt werden. Im Rahmen des BBB-Projektes „Bilden, Beraten, Betreuen“, in dessen Steuerungsgruppe Lohbrügger Schulleiter, Vertreter der KITAs, freie Träger der Jugendhilfe und Kulturarbeit, das Bezirksamt, Vertreter der Parteien unter Federführung der Schulbehörde vertreten wa-ren, wurde in Zusammenarbeit mit dem Projektmanagement von „Stadtkultur“ die Idee in einer Arbeitsgruppe vorangetrieben, erste Konzepte entwickelt und diskutiert. Am Ende des Jahres wurde die Idee das erste Mal im Stadtteilbeirat der Aktiven Stadtentwicklung Lohbrügge Ost vorgestellt. Das Konzept findet in Lohbrügge und Bergedorf viel Unterstüt-zung und wird über das Jahr 2009 konzeptionell und planerisch vor allem im Rahmen der Integrierten Stadtentwicklung vorangetrieben werden.

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Programm Inhaltlich setzen wir auch in 2008 in allen Sparten auf einen bewährten Mix aus High-lights/Bekanntem und Newcomern/Innovation. Allerdings wird der Spielraum angesichts der sehr schwierigen allgemeinen Finanzlage von LOLA immer geringer. Die Programmarbeit steht immer mehr unter dem Druck, maximale Resonanz beim Publikum zu erlangen, was nicht immer gelingen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kollegin, die die Öffentlich-keits- und Programmarbeit leitet, krankheitsbedingt über 4 Monate ausfiel. Die Programm-planung ruhte eine Zeit lang. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Durchführung der bereits ge-buchten Veranstaltungen musste von den KollegInnen bzw. freien MitarbeiterInnen über-nommen werden.

Theater/Kleinkunst: Diese Sparte läuft, wie immer, sehr gut. Im Laufe der Jahre konnten wir ein Stammpublikum an uns binden. Der Zuspruch bei unbekannten Künstlern könnte jedoch noch besser sein. Ausverkauft wie immer die „Publikumslieblinge“ wie bspw. Henning Venske, Alma Hoppe, Michael Ehnert und Emmi & Herr Willnowski (Foto). Tanzveranstaltungen Bei allen drei Discoformaten für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen mussten wir im Jahr 2008 einen Besucherrückgang verzeichnen. Am stärksten war der LOLA Beat betroffen. Durchschnittlich kamen 27%

weniger zur Rockdisco als im Vorjahr. Insgesamt sind die Disco-Besucherzahlen um 10% zurückgegangen. Für LOLA bedeutet dies eine empfindliche Finanzlücke. Eine Ursache für den Rückgang ist sicherlich das Inkrafttreten des Nichtraucherschutz-gesetzes zu Beginn des Jahres. LOLA konnte und kann mangels Geld keinen adäquaten Raucherbereich schaffen und hängt somit der Konkurrenz hinterher. Im November wagten wir uns an ein neues Tanzformat. Angeregt durch und in Kooperation mit Bergedorfer Abiturienten fand erstmalig eine Electro & House Disco statt. Die aufwendig produzierte Disco „Electroholics“ mit DJs aus der Hamburger Innenstadt war restlos ausver-kauft und wird im Jahr 2009 fortgeführt. Literatur Zwei Highlights gab es in dieser Sparte zu verbuchen: Im Februar las Harry Rowohlt (Foto) in seiner unverkennbaren Manier zusammen mit Christian Maintz komische Lyrik von Heine bis Gernhardt vor ausverkauftem Hause. „Leider ausverkauft“ hieß es auch bei der Lesung von Rocko Schamoni. Der angesagte Hamburger Autor, Musiker und „Golden Pudel Club“-Betreiber zog viele Besucher aus der Hamburger Innenstadt, die über die Hälfte des Publikums ausmachten. Im Oktober beteiligte LOLA sich am Kulturfest zum Tag der deutschen Einheit in der Hafenci-ty. Das Kulturzentrum übernahm eine Kulturpatenschaft mit den Surfpoeten aus Berlin. Die vier Mitglieder der so genannten Lesebühnen-Szene boten ein außergewöhnliches Pro-gramm aus Literatur und DJ-Musik auf der Flussschifferkirche.

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LOLA-Konzerte 2008

Mit durchschnittlich 140 Konzertbesuchern, hat sich die Publikumszahl bei Konzerten im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Grund dafür sind zum Einen sehr erfolgreiche Kooperationen mit anderen Musik- und Kultur-Anbietern, wie z. B. der CMS-Musikschule und Kulturtrieb e.V. und zum Anderen die Verpflichtung von prominenten Musik-Acts, wie z. B.: Chumbawamba, Sam Ragga Band, Dr. Ring Ding und Guru Guru im Doppelpack mit Birth Control (Foto). Obwohl bei den zuletzt genannten Konzerten nicht ausreichend viele Besucher kamen, um die hohen Produktionskosten zu decken, gelang es, viele Erstbesucher für das Konzert-Programm der LOLA zu interessieren. Das Spektrum der Konzertbesucher blieb, wie in den Vorjahren, bzgl. Alter und musikalischer Vorlieben breit gefächert. Reggae und Ska waren weiterhin ein Schwerpunkt, aber auch Blues und Rock für höhere Semester sowie die Nachwuchsarbeit mit und für junge

Musikfans kamen nicht zu kurz. Zusätzlich zu den schon genannten Kooperationsveranstal-tungen konnten lokale Nachwuchsbands im Rahmen der Konzertreihe „Aus der Region“ ihr Können unter Beweis stellen. Mit weiteren Konzertreihen konnten die Besucher dazu ermutigt werden, Auftritte von weni-ger bekannten Bands innerhalb des persönlich bevorzugten Musik-Genres zu besuchen. Während beim „Ska-Turnier“ die musikalische Ausrichtung schon im Namen steckte, widme-te sich „Songs Before Christmas“ den ruhigeren Tönen. Das bestuhlte Konzert in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre, wurde vom Publikum als willkommener Ausgleich zur vorweih-nachtlichen Hektik angenommen und bildete zugleich den Abschluss des Konzertjahres. Bei der 2. Bergedorfer-Hafenmeile (30.05.-1.06.08) veranstaltete LOLA erneut das 3-tägige Musikprogramm auf der Hauptbühne. Neben einigen LOLA-Kursen (z. B.: der Samba Kurs) und lokalen Musik-Acts, konnten sich hier auch Newcomer präsentieren, deren LOLA-Konzertdebüt in den kommenden Monaten folgen sollte. Besonders erfolgreich gelang dies bei der Berliner Soul-Sängerin Bergitta Victor (Foto). Bei ihrem ersten Konzert in der LOLA erreichte sie auf Anhieb 85 Gäste. Neben den schon bewährten Werbeträgern, wie der Homepage, den monatlichen Programmflyer, Plakate, Email-Verteiler und Veröffentlichungen in der Bergedorfer Presse, wurden zusätzlich Halbjahres-Flyer für Konzerte erstellt. Außerdem konnte Peter Maiwald vom Hamburger-Lokalradio dafür gewonnen werden, kurze Einspieler (Teaser) mit Konzert-Hinweisen zu produzieren. Die so genannten Teaser konnten u.a. zum Einlass und in den Pausen bei Veranstaltungen eingesetzt werden. Mit Blick auf 2009 kann man feststellen, dass deutlich weniger prominente Acts mit entspre-chend hohen Gagenwünschen gebucht wurden. Stattdessen wurde mehr auf ambitionierte lokale Acts und nationale Newcomer gesetzt. Die schon stattgefundenen Konzerte zeigen, dass mit einem Rückgang der Zuschauer nicht gerechnet werden muss. Es hat sich hier schon bewährt, lokale Acts mit einem kleinen Kontingent an Eintrittskarten am Vorverkauf zu beteiligen. Es fanden weitere Kooperationen u.a. mit „Lass 1000 Steine rollen!“ statt. Die

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Konzertreihen „Ska-Turnier“, „Aus der Region“ (Foto) und „Songs Before Christmas“ sind schon geplant. Der Konzertflyer für das 2. Halbjahr 2009 ist bereits in Auftrag gegeben.

Gastveranstaltungen mit LOLA-Beteiligung 27.06.08 Trommelfest in Concert mit: Trio Macedo, World Drum Trio + Ghana 28.06.08 Trommelfest in Concert mit: Constance Mattheus, Sergio Boré + I-Fire 28.11.08 JUSO-Bandbattle Kooperationsveranstaltungen für Erwachsene Hamburger Theaternacht 2008 musste Bergedorf und somit auch die LOLA die Teilnahme an der hamburgweiten Ver-anstaltung endgültig absagen. Der Grund: die Körberstiftung hat den eigenen Theaterspiel-betrieb im Haus im Park eingestellt. Das Haus im Park war neben LOLA die zweite Bühne, die im Hamburger Osten beteiligt war. Da der kostenintensive Bus-Pendelverkehr sich nicht für einen Spielort im Bezirk lohnt, wurde die „Osterweiterung“ eingestellt.

Hamburger Comedy Pokal 20 Comedians aus dem deutschsprachigen Raum kämpften Ende Januar um den größten norddeutschen Kleinkunstpreis, den LOLA in Zusammenarbeit mit neun anderen Kulturzent-ren und dem Comedian Sebastian Schnoy veranstaltet. Im siebten Jahr des Bestehens gab es im Vergleich zum Vorjahr eine erneute Steigerung der Besucherzahlen. Über 2500 Besucher kamen zu insgesamt 17 Veranstaltungen. Neben dem Finale im Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn gehörte die 2. Chance Show in der LOLA mit 14 teil-nehmenden Künstlern zu den Höhepunkten des Wettbewerbs. Publikum, wie Veranstalter waren begeistert über das breite Spektrum und das hohe künstlerische Niveau des Teil-nehmerfeldes.

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Ausstellungsprogramm: 3 wunderschöne Einzelausstellungen von Bergedorfer KünstlerInnen: 6.4. –9.5. Patrick Hanke (KLEXX, die kleine Kunstschule) Aquarelle 2.6.-11.7. Heinrich Wollitz Neue Bilder – Digital+Acryl

14.9.-31.10. Wiebke Eggers Körper: Geheime Akte und Skulpturen

Ausstellungen mit regionalen Künstlern sind äußerst erfolgreich. Zur Vernissage kommen zwischen 70 – 80 Besucher, und auch in den 4-6 Wochen Ausstel-lungszeit kommen zahlreiche Besucher gezielt vorbei, um sich die Ausstellung anzusehen. Die Ausstellungsbesucher sind häufig Freunde, Verwandte und Bekannte der Künstler. Dazu existiert ein großer Stamm fester Ausstellungsbesucher, die über die Ausstellungskarte in-formiert und eingeladen werden.

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Angebote für Kinder Auch 2008 waren Kinder bei LOLA ganz groß geschrieben. Außer dem interessanten und kreativen Kursangebot für Kinder und der East Side Story gab es in diesem Jahr einige be-sonders hervorzuhebende Angebote:

Ferienprogramm „Wild Wild West“ Im Sommer 2007 gab es zum zweiten Mal ein Ferienprogramm in der LOLA, diesmal unter dem Motto „Wild Wild West“. Es gab vier verschiedene Angebote innerhalb des Programms: Theaterkurs, Bühnenbau und Kostüme, Saloon-Show-Tanzgruppe und Flash Cups – Becher stapeln. Wie schon im ersten Jahr hat das Ferienprogramm allen beteiligten Kindern eine wunderbare

Ferienwoche beschert - mit Spannung, Spaß und Gruppendynamik. Die finanziellen Defizite konnten dieses Mal durch eine Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum Brügge und einer Förderung durch das Senatsprogramm Lebenswerte Stadt Hamburg (LSH) aufgefangen werden. Mit Hilfe des Fonds „Begegnung schaffen“ konnten die Teilnahmegebühren für die Kinder der 4 Projektgruppen sozialverträglich gestaffelt werden. Mo & Friese – 10. KinderKurzFilmFestival Hamburg LOLA war im Jahr 2008 zum 6. Mal beim KinderKurzFilm Festival als einziger Außenspielort in Hamburgs Osten dabei. Dieses Mal feierte Mo & Friese seinen 10. Geburtstag und LOLA war natürlich dabei. Eine Woche lang gab es internationale Kurzfilme zu sehen – Spielfilme, Animationsfilme und Dokumentationen boten erhellende und belebende Eindrücke aus aller Welt. Wie immer wurden die fremdsprachigen Filme bei der Vorstellung live von den Schau-spielern eingesprochen. LOLA entschied sich diesmal für das Programm „Eulenspiegelei“ - mit 5 Filmen für Kinder von 6-9 Jahren. Kindertheater Wie immer gab es das regelmäßige Kindertheater-Programm für Kinder und ihre Eltern, Großeltern und Freunde an ausgewählten Sonntagen. Und natürlich den berühmten Weihnachtsspecial für Kindergärten und Grundschulklassen in der Adventszeit – diesmal mit zwei Stücken vom Theater Mär: „Weißt Du eigentlich, wie lieb ich dich hab“ und ihr mehrfach preisgekröntes Stück „Die Königin der Farben“. Foto: Theater Funkenflug: „Zwingeling“

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LOLA-Kurse 2008 Wie immer bot LOLA im Kursbereich 2008 ein interessantes Angebot von Neuem und Altbe-währtem an. Im Mittelpunkt standen Kreativkurse, Angebote für Kinder und der Bereich Be-wegung und Entspannung. Insgesamt war das Frühjahrsemester 2008 deutlich besser ge-bucht als das Herbstsemester. Vor allem die Kurse „Trommeln für Erwachsene“, „Afrikani-scher Tanz“, „Steptanz“, „Standardtanz“ und „Kundalini-Yoga“ konnten im Frühjahr punkten. Auch die Kinderkurse „Hip Hop“, „Rhythmik“ und „Ballett“ trugen zum guten Ergebnis bei. Hervorzuheben ist, dass der Workshop „Brasilianische Rhythmen“ eine neue Anfängergrup-pe hervorbrachte. Dieses Angebot findet in Zusammenarbeit mit der bekannten Hamburger Sambagruppe „Fogo do Samba“ statt. In den letzten 3 Jahren hat „Fogo do Samba“ eine gut 30 Personen starke Sambaformation in der LOLA ausgebildet, die als „Bloco Fogo“ schon einige Stadteilfeste in Bergedorf und Lohbrügge mit ihrer stimmungsvollen Musik bereichern konnte. Schön, dass diese Formation nun auch noch „Nachwuchs“ bekommen hat. Ein hoffnungsvoller Start ergab sich auch für den neuen Standardtanz – Crashkurs „Fürs nächste Fest“. An 4 Terminen hintereinander konnten Paare in diesem Kurs die Grundlagen der wichtigsten Standardtänze lernen. Die kurze Dauer des Kurses ist vor allem für jüngere Paare interessant, die sich nicht auf unsere halbjährigen Standardtanzkurse festlegen wol-len. Auch die junge Kursleiterin sprach die Zielgruppe sehr gut an. Da der Crashkurs inner-halb eines Semesters mehrmals zustande kam, war auch der finanzielle Ertrag zufrieden stellend.

Bei den Kinderkursen waren vor allem Ballett und Kindertänze, Zirkusschule und der neue Manga-Zeichenkurs gut besucht. Der Manga-Kurs war durch einen ansprechenden Flyer gezielt beworben worden, wodurch auf Anhieb 16 Kinder und Jugendliche im Alter von 10- 16 Jahren in die LOLA kamen. Der Zeichenlehrer war ein junger Mann Anfang 20, der in der Szene gut bekannt ist und bereits einige erfolgreiche Veröffentlichungen vorweisen kann. Die Kinder haben im Laufe der 4 veranschlagten Wochenenden viel gelernt und konnten nach dem Unterricht eine Reihe einpräg-samer Zeichnungen vorweisen. Manche Kurse waren im Herbst jedoch weniger frequentiert als im Frühjahr, besonders der intensi-vere halbjährige Standardtanzkurs, aber auch Afri-

Bloco Fogo in Aktion

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kanischer Tanz, Orientalischer Tanz oder Yoga. Diese Kurse durchlaufen Zyklen – immer bleibt aber auch die Frage nach dem richtigen Angebot und vor allem der richtigen Werbung und Verteilung. Denn das schönste Werbematerial nützt wenig, wenn es nicht zielgerecht verteilt werden kann. Allerdings erfordert eine gute zielgerichtete Verteilung auch zusätzliche Zeit und zusätzliche finanzielle Ressourcen. Auch die Entwicklung und Pflege elektronischer Medien wie Newsletter, Mailings und Internet sind zeit- und arbeitsintensiv. Neue Kurs im Frühjahr 2008 – für Erwachsene: „Fotoworkshop – Bessere Fotos machen“. „Fotoworkshop Portraitfotografie“ „Stan-dard/Lateintänze für Jugendliche“, „Bollyrobics“ Für Kinder: „Freie Kunst für Kinder“ Neue Kurse im Herbst 2008 – für Erwachsene: „Fotoworkshop Natur- und Landschaftsfotografie“, „Fotoworkshop Fotogene Bildgestaltung“, „Bollywood Dance“, „Standardtanz-Crashkurs - Für das nächste Fest“. Außerdem wurde um Voranmeldungen für den Workshop Musik der 17 Hippies geworben, was die Voraussetzung für eine spätere Workshop- Zusage seitens der Band schaffte. Für Kinder: „Flash Cups – Becher stapeln blitzschnell“ und „Manga“ - der Zeichenkurs

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Gruppen LOLA ist nicht nur das Kultur- und Veranstaltungszentrum in Bergedorf, sondern auch der Ort, wo sich Menschen auf unkomplizierte Weise treffen können. Sie müssen keine Haus-meisterarbeitszeiten berücksichtigen, können ihre Ideen mit Gleichgesinnten besprechen und entwickeln und treffen im Haus auf andere aktive, engagierte Menschen. So entwickelt sich das Haus in einem regen Kommen und Gehen. Es gründen sich neue Zirkel (z.B. Künstlerstammtisch, Impro-Theatergruppe) und es verlassen uns auch Gruppen (Meditationstreff), die über die Zeit so groß wurden, dass sie sich auf eigene Beine stellen können. Im Vorderhaus der LOLA trafen sich 2008 über 30 verschiedene Gruppen regelmäßig. Dazu kommen noch sehr viele Einzeltreffen, z.B. von Stadtteilgruppen. Unternehmern oder Elterninitiativen. Im Jahr 2008 gab es insgesamt 893 Treffen. Das Spektrum der Themen ist vielfältig und bunt. Poltisches , Kreatives, Sprachen, Literatur, Selbsthilfe, Elternstammtische und, und, und... Inzwischen wird LOLA ebenfalls regelmäßig als Ort für Mitarbeiter- und Konzepttage von umliegenden Institutionen und Firmen angefragt.

LOLA Chor Seit 12 Jahren singt der LOLA Chor und hat im Laufe dieser Zeit mit seinem A Capella-Repertoire viele Fans in Bergedorf und Umgebung gewonnen. Gesungen wird ein breites Spektrum internationaler Lieder: vom jiddischen Trinklied über afrikanische Wechselgesänge bis hin zu englischen Renaissance- und italienischen

Liebesliedern. Über 40 Sängerinnen und Sängern treffen sich wöchentlich zu ihren Chorpro-ben im LOLA-Saal. Neben ihren regelmäßigen Proben fahren sie einmal im Jahr auf Chor-freizeit und treten gerne auf. Der LOLA Chor gewann im Jahr 2007 beim „Superchor“ - Wett-bewerb der Bergedorfer Zeitung den dritten Platz.

„Buchstart“ - Gedichte für Wichte Weiterhin größer Beliebtheit erfreut sich die Leseförderung für Kinder bis 3 Jahre. Einmal wöchentlich treffen sich Mütter und mittlerweile fast gleich viele Väter mit ihren Kindern, um gemeinsam mit viel Spiel und Spaß den Zugang zum Buch zu entdecken. Buchstart ist ein Projekt der Freien und Hansestadt Hamburg und wurde von der Kulturbehörde initiiert. Es ist ein Baustein innerhalb des großen Vorhabens, Hamburg zur Modellregion für Kinder- und Jugendkultur zu machen.

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Finanz- und Verwaltungsbericht 2008 LOLA hat das Haushaltsjahr 2008 mit einem Defizit von 5.400 € abgeschlossen. Dabei sind bereits die Rückstellungen aus dem Vorjahr aus der LSH Förderung für das East-Side Pro-jekt mit gut 12.300 € berücksichtigt. Das Defizit war zu erwarten. Die sehr gute Eigenmittelquote von 61,3 % im Jahr 2008 konnte die ständig steigenden Kosten nicht zuverlässig auffangen. Noch vor 10 Jahren deckte die institutionelle Förderung zu fast 95% zumindest die fixen Kos-ten für Personal, Betrieb und Miete ab. In 2008 waren es nur noch 75%. Und bei diesen Zah-len handelt es sich ja nur um die fixen Kosten – die defizitären Bereiche aus dem Angebots-spektrum (z.B. Kinderveranstaltungen, Kinderkurse, Konzerte etc), die Kosten für Öffentlich-keitsarbeit, Werbung, Reparaturkosten, notwendige Investitionen in die Technik, die Auf-rechterhaltung der Büroinfrastruktur – alles dieses ist mit den fixen Kosten noch gar nicht erfasst und muss selbst erwirtschaftet werden. Fast 45% der Eigenmittel erwirtschaftet LOLA aus den Veranstaltungs- und Kurseinnahmen. Damit ist ein hohes wirtschaftliches Risiko verbunden. Sobald wirtschaftlich einträgliche Formate wie die Tanzveranstaltungen oder die Standardtanzkurse einen geringen Gewinn erwirtschaften, entsteht an anderer Stelle eine empfindliche finanzielle Lücke. Gut 10% der Eigenmittel machen die Einnahmen aus der Verpachtung der Gastronomie und die Vermietung des Saals oder der Gruppenräume aus. LOLA muss daher die Attraktivität der Räume bewahren, regelmäßig renovieren und auch Standards einhalten. Es gibt einen enormen Investitionsstau an Ausstattung und Technik. Wiederanschaffungen sind nur noch mit Hilfe von Drittmitteln Spenden und Sondermitteln möglich. Abgefedert wurde die äußerst drangvolle Situation in 2008 durch Personal-verstärkungsmittel in Höhe von fast € 3.000,-. Zudem war eine geschäftsführende Kollegin sehr lange krank. Deren Stunden wurden nur teilweise vertreten, so dass geringere Personalkosten anfielen als ursprünglich veranschlagt waren. Erfreulich sind immer wieder die Spenden, die LOLA u.a. regelmäßig von Fördermitgliedern erhält. Auch sind wieder 3.000€ vom Haspa Lotteriefonds für die Anschaffung von Headsets gestiftet worden. Dank der bewilligten Bezirkssondermittel konnten weitere Saal-Stapelstühle gekauft werden, die für die ausverkauften Theaterveranstaltungen dringend benötigt werden. Weitere Einnahmen:

• bis zum Sommer 08 für die East-Side Story. Für deren Organisation wurden 7 Perso-nalstunden aus den LSH Mitteln refinanziert.

• für die Verwaltung und Abwicklung des Hamburger Comedy Pokals erhielt LOLA eine Aufwandspauschale von € 1.500,-

• Lohbrügger Kulturfonds: LOLA hat den Fonds in Höhe von € 10.000,- verwaltet und zusammen mit einer Jury an 9 verschiedene Lohbrügger Antragsteller vergeben.

• das Leseförderprojekt Buchstart mit € 1.200,-. Zusätzlich hat LOLA seit Sept. 08 eine eigene Vorverkaufsstelle im Informationsbüro einge-richtet, das durch eine 2-Euro-Stelle betreut wird. Die hier eingenommenen Vorverkaufsge-bühren decken die entstanden Sachkosten. Fazit: LOLA hat trotz hoher Eigeninitiative und vielfacher Unterstützung die Grenzen der Ei-genmittelerwirtschaftung erreicht. Die erhaltenen Projektmittel erweitern das Handlungsfeld

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und sichern die Erfüllung des Förderauftrags. Im Gesamtfinanzhaushalt von LOLA stellen sie nur eine punktuelle Entlastung dar und sind in jedem Fall mit einem hohen personellen Auf-wand für die Antragstellung, Abwicklung und Abrechnung verbunden. Wir hoffen sehr auf Verbesserungen im Jahr 2009 durch die angekündigte Erhöhung der Stadtteilkulturmittel und die nachfolgende Evaluation der Stadtteilkultur in Hamburg.

Statistik, grafische Übersichten

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LOLA - Vergleich der Wirtschaftsjahre Einnahmen 1993 1998 2003 2007 2008 Beiträge/Spenden 2.430 4.681 13.100 13.608 7.602 Vermietung/Pacht 32.140 32.598 58.011 62.191 Programmeinnahmen 6.863 118.344 175.673 249.502 264.485 Sonst Einnahmen 11.585 44.074 75.946 28.078 46.162 Inst. Förderung 126.289 193.268 196.000 196.000 198.787 Sonst.Zuwendungen 1.117 14.016 1.500 72.317 41.133 148.284 406.523 494.817 617.515 620.361 Eigenmittel (in %): 14,1 49,0 60,1 56,5 61,3 Ausgaben 1993 1998 2003 2007 2008 Personalkosten 79.637 125.826 141.958 181.857 179.998 Miete 13.372 44.329 45.623 46.562 46.634 Betriebskst. incl. In-vestitionen 37.026 48.899 26.958 54.548 38.980 Programm 13.513 142.729 177.573 312.729 328.348 Sonst.Kosten 5.140 41.289 84.451 26.994 31.802 148.688 403.072 476.563 622.690 625.763 Die Zuwendung deckt die Fixkosten (Personal,

Miete, Bkst) (zu %): 98,0 94,6 92,1 69,3 74,8

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LOLA Besucher im Jahresvergleich

Übersicht Kennzahlen

1997 2003 2006 2007 2008 Veranstaltungen

Anzahl von VA 149 170 178 175 155 VeranstaltungsbesucherInnen 20.036 26.276 35.118 32.577 32.393

Gruppen

Anzahl von Gruppentreffen 458 637 694 878 893 Gruppen-BesucherInnen 4.358 9.046 8.363 10.764 10.295

Kurse

Anzahl der Kurse 40 44 74 90 87 Kurs-BesucherInnen 6.570 12.952 11.832 14.024 12.493

Besucher offener Bereich 21.202 17.800 23.000 23.000 23.000 LOLA Bar/ Keimling Laden /Büro

Ortrud Schwirz Geschäftsführung Projektentwicklung Tel. Durchwahl: 040 / 726 97 456 Kulturzentrum LOLA Lohbrügger Landstraße 8 21031 Hamburg