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Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVDBundesamt für Landwirtschaft BLW

Ländlicher Raum – den Wandel gestalten Erhöhung der Wertschöpfung durch Zusammenarbeit verschiedener Akteure in der Schweiz

Jörg Amsler, Bundesamt für Landwirtschaft, Bern

Fachtagung der ländlichen Entwicklung in BayernMittwoch, 19. Mai 2010 in Lindau

2 Fachtagung Lindau Vortrag Jörg Amsler 19. Mai 2010

Der «ländliche Raum» existiert nicht mehr!

3Fachtagung Lindau Vortrag Jörg Amsler 19. Mai 2010

Auf der grünen Wiese…

...zu bauen ist der Traum jedes Architekten. – Flughafen Berlin Brandenburg (NZZ 9.11.2009)

Der ländliche Raum existiert !


Abgrenzungen: ländliche Räume


Abgrenzungen: periphere Räume


LändlicherRaum

Landwirtschaft *

Raumplanung

Finanzausgleich *

VerkehrspolitikUmwelt- und NHG

Tourismus, Gewerbe

Kant. Wirtschaftsförderung

Regionalpolitik *

Politiken mit Wirkungen auf den ländlichen Raum

Forstwirtschaft *

*


Übersicht

• Finanzpolitik• Agrarpolitik• Strukturverbesserungen• Projekte zur regionalen Entwicklung• Erneuerbare Energien• Ausbildung


NFA: Der Lastenausgleich des Bundes („Ausgleichsgefässe“)


Übersicht



Bisherige Politik 1. Etappe 2. Etappe 3. Etappe 4. Etappe

1993–1998 1999–2003 (AP 2002)

2004–2007 (AP 2007)

2008–2011 (AP 2011)

Einführung Produkt- unabhängiger Direktzahlungen

Preissenkungen

Anreiz für besondere ökologische Leistungen (z. B. Biodiversität)

Umbau und Abbau Grenzschutz (WTO)

Abschaffung der Preis- und Absatzgarantien

Aufhebung Butyra und Käseunion

Bindung der Direktzahlungen an ÖLN

Aufhebung der Milchkontingentie- rung 2009 und der Quoten im Ackerbau

Versteigerung der Fleischimportkontin- gente

Ausbau der Strukturverbesse- rungen und der sozialen Begleit- massnahmen

Aufhebung aller Exportsubventionen und Verarbeitungs- beiträge

Reduktion der Marktstützung um 30 Prozent

Umlagerung der Mittel in Direktzahlungen

Weitere Zollsenkungen für Getreide und Futtermittel


Agrarpolitische Handlungsfelder

Marktöffnung, internationale Beziehungen, WTO, FH-Drittländer, FHAL, Tourismus

Begleitmassnahmen

Nahrungsmittelkrise, Rohstoff- und Ressourcenknappheit Postulat Stadler 29.05.2008

Handlungsfelder

Sicherung der öffentlichen GüterWAK-Motion10.10.2008

WDZ


• Zunahme der Unwetter• Rückgang Permafrost (Stabilität)• Konkurrenz ums Wasser (Steuerung

des Angebotes)• Neue Produktionsmöglichkeiten

Klimawandel


• Mobilität• Individualismus• Kurzfristige Planungen• Natur und Kultur inszenieren• Urbanismus

Gesellschaftlicher Wandel


vielfältiges inländisches Nahrungsmittelangebot

Bewahrung bäuerlicher Traditionen /

Bewahrung bäuerlicher Familienbetriebe

Rationalisierung Produktion /Verminderung Importschutz /Preislich konkurrenzfähige Nahrungsmittel /Einsatz neuester Technologien /Anbau zur Energieproduktion /Stilllegung unrentabler Flächen

Agrarpolitischer Verhandlungspoker

ausreichende Selbstversorgung /angemessenes Einkommen für Landwirte /

Einhaltung Umweltstandards /Ausbau und Pflege öffentlicher

Erholungsräume

Erhalten

traditi

oneller

Sorten u

nd Arten

/

Tierschu

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immungen

/

ökolog

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lächen

/

Landsc

hafts-

und Ortsb

ild

hochwertige inländische Nahrungsmittel / genaue Deklaration der Nahrungsmittel

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Stärkung Wettbewerbsposition Ausland / Vermittlung

Naturerlebnisse für Bevölkerung„Strukturbewahrende

Ökologen“

„Bewahrer“

„reformorientierte Ökologen“

„wirtschaftsliberale Reformer“

37.1%

19.6%

26.8%

16.5%


Übersicht



StrukturverbesserungenPeriodische Wiederinstandstellung

Diversifizierung in landwirtschaftsnahe Tätigkeiten

Erweiterung der Investitionshilfen für Gemeinschaftsprojekte

Unterstützung regionaler Projekte

Soziale BegleitmassnahmenUmschulungsbeihilfe befristet bis 2011

Agrarpolitik 2007

Bereich Strukturverbesserungen

Landmanagement & Raumentwicklung• Landwirtschaft ist zentrale Raumakteurin• Landwirtschaft braucht Produktionsfaktor Boden• Landwirtschaft stellt sich neuen Herausforderungen

Die landwirtschaftliche Planung verbessert die Qualität von raumrelevanten Planungen und Projekten


Fachteil LP• Methodischer Werkzeugkasten• Publikum: Fachleute, Anwender• Projekt von suissemelio und BLW

Landmanagement & RaumentwicklungBroschüre LP• Die Wegleitung kurz erklärt• Publikum: allgemeine Öffentlichkeit• BLW, suissemelio und geosuisse• Publikation koordiniert mit Fachteil• Fachtagungen im November 2009


Grundidee der INP/ILU

Landmanagement & Raumentwicklung


These

Ohne Schutz der landwirtschaftlichen Nutzfläche gibt es keine nachhaltige Raumplanung!


Übersicht



Unser Leitgedanke: Die landwirtschaftlichen Potenziale und die natürlichen Ressourcen der ländlichen Räume in Wert setzen Beschäftigung, Wertschöpfung

Projekte zur regionalen Entwicklung


Förderinstrumente und ihre Schnittstellen

Projekte zur regionalen Entwicklung

Absatzförderung

Agrotourismus

Bauten & Anlagen

Diversifizierung

AgrarpolitikNeue Regional- politik (NRP)

Regionalpolitik

Umweltpolitik

PREArt. 93 Abs. 1 Bst. c LwG

Ökologische Programme

Regionale Naturpärke (NHG)

PrivateFonds Landschaft

Schweiz (FLS) etc.


Vor

abkl

ärun

g

Idee Marktfähiges Produkt / Dienstleistung

Unterstützung von Projektinitiativen

Um

setz

ung

• Bedürfnisabklärung• Ausbildung• Grundlagen• Koordination der regionalen• Bedürfnisse

Mangel an:MarktanalyseProduktdefinitionGeschäftsmodellOrganisation, PartnerschaftModeration, erg. BeteiligungBusinessplanusw…

Coaching


FörderkonzeptIntegraler Ansatz und partizipatives VorgehenHilfe zur Selbsthilfe:

Von innovativen Ideen hin zu umsetzungsreifen ProjektenKoordination:

Synergien durch Abstimmung mit regionalen BedürfnissenPartizipation / Gemeinschaftlichkeit:

Einbezug Betroffene und Interessierte

Förderinstrument BLW Mitfinanzierung fachliche Begleitung von Vorabklärungen („Coaching“), 50% der Kosten bis max. CHF 20‘000• Analogie zu GAP (ILEK, Leader)• Analyse u.a. Stärken/Schwächen Region,

Marktchancen, Wertschöpfungspotenzial und Wirtschaftlichkeit


FörderkonzeptFinanzierung und BeiträgeCo-Finanzierung Bund - Kanton - Projektträger (Restkosten)Bund: Grundbeitrag und Zusatzbeiträge (leistungsabhängig)

34 % (Talregion) – 37 % (Hügelregion) – 40 % (Bergregion)

+ 0 - 3 % Erleichterung landw. Bewirtschaftung

+ 0 - 3 % Aufwertung Kleingewässer in Landwirtschaftszone

+ 0 - 3 % Massnahmen des Bodenschutzes

+ 0 - 3 % andere besondere ökologische Massnahmen

+ 0 - 3 % Erhaltung kulturelle Bauten u. Kulturlandschaften

+ 0 - 3 % Umsetzung übergeordneter regionaler Ziele

+ 0 - 3 % Produktion von erneuerbarer Energie


Programmvereinbarungen

• Vereinbarungen (Begriff in LwG und SVV)• Mitbeteiligung Leistungserbringer• Indikatoren• Arbeitsprogramm legen Kanton und

Genossenschaft selbständig fest• Pauschale Beiträge• Dauer: i.d.R. 4 Jahre• Controlling / Evaluation


PRE Vernetzung ÖQV RESSOURCEN

Vorabklärung: Ausrichtung der Projektidee auf

Projektregionen sind nur ungenau wiedergegeben

Gemeinschaftliche ProjektinitiativenVorabklärung abgeschlossen:

weiss: Abbruch bzw. nicht PRE grün: Fortsetzung

Unterstützung zugesichert

Stand: 09.03.2010


Ausgangslage / AuslöserDorf mit 60 Personen, wovon 13 Kinder (0-14 Jahre)Stiftung Pro Brontallo:

Engagement, Eigeninitiative, Zukunftsglaube und Erfolgs- nachweis (realisierte Projekte vor dem Start des Pilotprojekts)

Pilotphase 2004 – 2008: Vereinbarung zwischen Bund und Kanton TI über die Ziele, Massnahmen, Controlling und Beiträge

Pilotprojekt Brontallo TI

Besonderheiten• Dorfkern im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der

Schweiz (ISOS)• Weltmeisterschaften im Klippenspringen


Projet de développement rural régional (DRR) Val d‘Hérens VS

wieder grün Gebäude erhalten neue Ställe neues Leben

Dornröschenschlaf Ossona in Brache Erschliessung erstes Wasser


PRE Urnäsch AR

Ausgangslage

Dorf mit rund 2‘300 EinwohnernAbbau Textilindustrie,

Rückgang Arbeitsplätze831 Erwerbstätige in Gemeinde,

davon im Sektor I: 119 (14%)Lebendiges Appenzeller Brauchtum

(Alpaufzüge)Fallstudie ETH Zürich (2001):

verstärkte touristische Aus- richtung


PRE Urnäsch ARAuslöser Planung/ Bau Feriendorf der Schweizer Reisekasse

REKA mit Themenschwerpunkt „Landwirtschaft“ Anstoss für weitere Projekte:• Wärmeverbund mit Holzschnitzelfeuerungsanlage• Verein Urholz: regionale Wertschöpfung Wald/Holz• Private Investitionen (Hotellerie, Dienstleistungen)• Projekt zur regionalen Entwicklung PRE

Coachingbeitrag BLW für Vorabklärungen (2007)


PRE Urnäsch ARMassnahmen-Konzept

Neubau Milchverarbeitungsbetrieb für 2,7 Mio. Kilo Milch

Umbau Käsereifungslager für Spezialitäten

Aufbau Agrotourismus

Landwirtschaftsweg

Naturschutzerlebnisse


Ausgangslage / Auslöser

Center sursilvan d‘agricultura Disentis GR

Amarenda, Surrein

Destillaria Candinas,Surrein

La Talina, Vella

Milchverarbeitungsbetriebe

Surselva1.4 Mio. Logiernächte (2005)26‘000 Einwohner (2004)

Alp Crap Ner

45 Gemeinden, 26‘000 EinwohnerLandwirtschaft: wichtiges Standbein der

Regionalwirtschaft (Arbeitsplätze, Leistungen für Tourismus)

2006: Brand Klosterhof Sala- plauna in Disentis

Milchverarbeitung: grosses Rationa- lisierungspotenzial (Genossenschaften), Kloster ist wichtiger regionaler Milch-produzent

Obstverein: Erhaltung alte Obstsorten


Dialog zw. Landwirtschaft, Gesellschaft und Kloster

Center sursilvan d‘agricultura

Besucherstall Kloster Disentis

Multifunktionsräume für VeranstaltungenSitz des Vereins „Center sursilvan d‘agricultura“

Nicht Bestandteil des PREBestandteil des PRE


Zusammenarbeit Landwirtschaft mit Gewerbe, Gastronomie und Tourismus

Center sursilvan d‘agricultura GR

Solver surselva: regionales Frühstücksangebot in den Hotels, Grundlage für Ausbau des Angebots

Passmärkte: Sonntagsmärkte auf dem Lukmanier- u. Ober- alppass mit regionalen Landwirtschaftsprodukten

Alperlebnis Crap Ner: Übernachtung, Erlebnis, Wellness, Verpflegung (agrotouristische Angebote)


• Aufwand für den Aufbau eines PRE ist beträchtlich• Es braucht einen Auslöser• Es braucht gute Zugkräfte vor Ort • Frühzeitiger Einbezug Akteure/Direktbetroffene (Bauern)• Mit Rückschlägen muss man rechnen, vieles dauert lange• Projekte sind zeitlich schwierig aufeinander abzustimmen

• Es braucht eine gute Fachbegleitung• Professionelle Abklärungen (u.a. Businessplan)• Finanzielle Unterstützung BLW für „Coach“ ist wertvoll

• Ein Regionalprojekt bewirkt Aufmerksamkeit

AusblickVorabklärungen


Übersicht



Erneuerbare Energien in der Landwirtschaft: Fokus Diversifizierung

• Kleinwasserkraftanlagen• Biogasanlagen• Photovoltaik (Kollektoren / Zellen)• Kleinwärmeverbunde• Windkraftanlagen• (Wärme-Kraft-Kopplung)


Windkraftanlagen

Quelle: Suisse Eole


Übersicht



www.blw.admin.ch

Themen

Ländliche Entwicklung

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