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Das Tier + WirStiftung für Ethik im Unterricht

Wusstest Du, dass ...?

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www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht4

ImpressumHerausgeberin:DAS TIER + WIR – Stiftung für Ethik im UnterrichtGeschäftsleitung: Tel. 071 640 01 75, [email protected], www.tierundwir.chVerfasser: Erica Kalika Blöchlinger, Stiftungsgründerin; Maya Conoci, TierschutzlehrerinMitarbeit: Renato Pichler, Christof Zimmerli, Peter BeckBilder mit freundlicher Genehmigung von PETA, Stinah, Swissveg u.a.5. Auflage Juni 2016Bankverbindung: Berner Kantonalbank, IBAN CH50 0079 0042 9238 0049 7

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Einführung ......................................5Kühe, Kälber und Rinder ..................7Pferde ...........................................11Esel ...............................................13Schweine .......................................15Hühner ..........................................18Gänse und Enten ...........................21Schafe und Ziegen .........................23Kaninchen .....................................26Zierfische und Speisefische ............29Versuchstiere (Vivisektion) .............32Tiermissbrauch für Medikamente ...35Haustiere .......................................37Pelztiere ... ....................................39... und Leder ..................................42Jagd ..............................................43Wale und Delfine ...........................45Zoo und Zirkus ..............................47Delikatessen ..................................50Tiere als Therapeuten ... ................52... und Helfer .................................53Plüsch- und Stofftiere ....................55Tierdarstellungen ...........................56Tierschutz im Urlaub ......................57Ausklang .......................................62Über «DAS TIER + WIR» ................63

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 5

EinführungIn dieser Schrift dreht sich alles um die Würde von Mensch und Tier, um dieAusnutzung unserer Mitgeschöpfe und um ethisches Verhalten. Da das ThemaTierschutz sowohl im Familienkreis wie auch in den Schulen meist zu kurzkommt, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Informationenzusammenzutragen, so dass das tragische Schicksal der einzelnen Tierartendurch menschliche Ausbeutung klar ersichtlich wird. Dabei haben wir nichtsverschwiegen und nichts beschönigt. Seit 1992 ist zwar die «Würde der Krea-tur» in der schweizerischen Bundesverfassung verankert und seit 2003 ist dasTier vor dem Gesetz keine Sache mehr, doch leider hat dies sehr oft wenigeAuswirkungen auf die Realität. Das schweizerische Tierschutzgesetz gilt zwar iminternationalen Vergleich als vorbildlich; so wie es jedoch ausgelegt und ange-wendet wird, scheint es oft nicht die Tiere zu schützen, sondern vielmehr dieTierhalter.1

Gewaltlosigkeit ist ein weiteres Thema dieser Schrift. Denn nur durch verant-wortungsvolles ethisches Verhalten allen unseren Mitgeschöpfen gegenüberkönnen wir ihrem Leiden ein Ende setzen. Was ist Ethik und was heisst ethischesVerhalten? Der Volksmund weiss es: Was du nicht willst, dass man dir tu’,das füg auch keinem andern zu! So einfach und einleuchtend dies tönt, sostellt sich doch die Frage, wieso wir alle – trotz dieser Volksweisheit – in eineWelt hineingeboren wurden, in der Tiere missbraucht, gequält, gejagt, leben-digen Leibes gehäutet oder am Laufband niedergemetzelt werden. Wiesokonsumieren wir diese tierischen Qualprodukte so gedankenlos? Wohl, weil wirnie aufgeklärt wurden und wir von klein auf gelernt haben zu verdrängen, dasszum Beispiel Fleisch nicht auf Bäumen wächst, sondern ein Lebewesen war wiedu und ich, mit Kopf, Herz und Gefühlen.Da oft schon unsere Babynahrung Fleisch enthielt, sind wir geprägt von Essge-wohnheiten, die wir dringend hinterfragen sollten. Aktuelle wissenschaftlicheStudien belegen, dass der Konsum von tierischen Produkten Gesundheitsrisikenbirgt und deren Herstellung zu einem grossen Teil amKlimawandel mitverantwortlich ist.Von Menschen verursachtes Tierleid gab es lei-der schon immer. Noch nie aber hat das Massen-tierleiden in Tierfabriken, Versuchslabors, aufPelztierfarmen, Tiertransporten oder inSchlachthöfen solche Ausmasse angenom-men wie heute. Und der Grossteil der Bevölkerung, vorallem Kinder, hat keine Ahnung davon, denn diese Folterstätten werden entwe-

1 Informiere dich über die Gesetze unter: www.bvet.admin.ch

Einführung

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der hinter hohen Mauern oder in abgelegenen Aussenquartieren versteckt, woselbst die allgegenwärtigen Medien keinen Zugang haben. Die säuberlichabgepackten Fisch- und Fleischspezialitäten in Supermärkten, die verlockendenModeartikel und exotischen Extravaganzen in Boutiquen verraten auch nichtsüber die lange Leidensgeschichte der Tiere, die zur Herstellung dieser Luxusarti-kel missbraucht werden. Wir lassen uns durch psychologisch ausgeklügelteTricks und verführerische Werbung der Nahrungsmittel- und Modeindustriedazu verleiten, diese Qualprodukte zu konsumieren, ohne ihren «Werdegang»zu hinterfragen. Dabei gibt es genug Alternativen, die wir mit gutem Gewissengeniessen können!

Mit dieser Informationsschrift, die du nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allemmit deinem Herzen lesen solltest, möchten wir dir nicht etwa Schuldgefühleaufbürden, sondern dir aufzeigen, wie jeder von uns seinen Beitrag zur Linde-rung des Tierleidens leisten kann. Behalte es nur so lange, bis du den Inhaltverinnerlicht hast. Danach kannst du es weitergeben, damit möglichst vieleMenschen informiert werden. Danke!

Falls du daran zweifelst, dass die folgenden Fakten wirklich so schlimm sind fürdie Tiere, dann versetze dich jeweils in ihre Lage und stell dir vor, das alles würdeDIR angetan!

Erica Kalika BlöchlingerStiftungsgründerin

Einführung

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Kühe, Kälber und Rinder

Wusstest du, dass ...… Kühe normalerweise in kleinen Gruppen mit einem Stier, mehreren Kühen

und den Jungtieren zusammenleben?… sie eine klare Rangordnung innerhalb der Gruppe haben?… jede Kuh, jedes Kalb und jedes Rind eine eigene Persönlichkeit hat?… sie ihre Hörner brauchen, um sich zu kratzen oder sich zu wehren?… ihre Hörner in engem Zusammenhang stehen mit der Verdauung und somit

der Milchqualität?… die Kuh unter natürlichen Umständen erst nach ausgedehntem Werben vom

Stier gedeckt wird?… die Kuh nach 9½ Monaten Schwangerschaft ihr Kalb an einem ruhigen Ort

zur Welt bringt und sich mit ihm nach 2–3 Tagen wieder zur Gruppe gesellt?… die Kuh «nur» Milch gibt, um ihr Kälbchen zu ernähren? (ohne Kind keine

Milch!).… Kälber am Tag 4–6-mal für jeweils ca. 10 Minuten am Euter der Mutter Milch

saugen?… Kalb und Mutterkuh ein liebevolles, inniges Verhältnis haben?… Kälber bis ins Alter von ca. 10 Monaten von ihrer Mutter gesäugt werden?… Kälber schon früh Raufutter (Gras und Heu) fressen sollten, damit sich ihr

Magen- und Verdauungstrakt gesund ausbilden kann?… Kühe täglich über 100 Liter Wasser (1 volle Badewanne) trinken?… Kälber und Rinder sehr neugierig sind und gerne Fangen spielen und Bock-

sprünge machen?

Kühe, Kälber und Rinder

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… Kühe und Rinder zum Wiederkäuen rund 50% ihrer Zeit liegend verbringenund deshalb der Liegekomfort sehr wichtig ist für sie?

… Kühe 3 Meter Platz brauchen in der Länge, um sich ohne Verrenkungenhinzulegen und wieder aufzustehen?

… eine natürlich lebende Kuh eine normale Lebenserwartung von 20 bis 30Jahren hat?

Und trotzdem ...… werden Tiere, die in Laufställen gehalten werden, oft nicht mehr auf die

Weide gelassen.… werden Kühe meist in grossen Gruppen

ohne Stier und Kälber gehalten.… ist es gesetzlich erlaubt, den unter 6 Wo-

chen alten Kälbern die Hornansätze abzu-töten oder Rinder (unter Betäubung) zuenthornen.

… werden die Kühe schon im Alter von 15Monaten das erste Mal und jeweils 6–8Wochen nach jedem Gebären künstlichbesamt.

… darf das Neugeborene gleich nach der Geburt der Mutterkuh weggenom-men werden, damit die Milch, die ja eigentlich für das Kälbchen bestimmtwäre, für die Menschen gemolken werden kann.

… leidet das «verwaiste» Neugeborene nebst Sehnsucht nach mütterlicherGeborgenheit unter starker Sauglust, die es nicht befriedigen kann.

… Da sie häufig kaum Wasser erhalten, müssen sie mit Milchaustauscher ihrenDurst löschen und nehmen dadurch viel schneller zu.2

… dürfen Kälber von der Geburt bis ins Alter von 2 Wochen in Einzelhaftgesperrt werden, zum Spielen oder Bocksprünge machen haben sie wederPlatz noch Gesellschaft.3

… müssen Kälber während ihrer 5–6 Monate dauernden Mastzeit zwar inGruppen gehalten werden, aber oft so beengt, dass sie ihr Spielverlangenund ihren Bewegungsdrang kaum ausleben können.

… dauert bei der Rindermast diese Leidenszeit sogar 18 Monate (bis sie 500 kgschwer sind).

… werden Mastkälber im Ausland in Einzelboxen gesperrt, die so schmal undhoch sind, dass Umdrehen und Sozialkontakt unmöglich sind.

… Müssen Rinder und Kühe in Anbindehaltung nur während mindestens 90

2 Seit 2013 gesetzlich vorgeschrieben: Raufaserreiches Futter (Heu usw.) ab der 2. Lebens-woche und freier Zugang zu Wasser.

3 Schweizer-Gesetz: Iglu mit 1.5 x 1.5 Metern Auslauf und Sicht auf Artgenossen.

Kühe, Kälber und Rinder

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Tagen im Jahr raus könen, davon 30 Tage im Winter. Viele stehen also 275Tage im Jahr angebunden im Stall.4

… werden vielen Kühen in Anbindehaltung im Stall die Schwänze angebunden,damit sie sauber bleiben. So können sie jedoch die Fliegen nicht abwehren.

… sind über den Rücken (Mindestabstand 5 cm) vieler Kühe «Kuhtrainer»(elektrisch geladener Draht) angebracht. Damit wird erreicht, dass die Kühebeim Versäubern einen Schritt zurücktreten und dadurch direkt in denKotgraben koten und harnen. Der Kuhtrainer schränkt ihre Bewegungsfrei-heit neben dem Angebundensein so sehr ein, dass er eine ständige Bedro-hung ist, die sie am Lecken oder sich kratzen hindert.5

… wird eine Milchkuh, ausgelaugt vom ununterbrochenen Milchgeben undden gleichzeitigen Schwangerschaften und häufigen Geburten, oft schonmit ca. 6-8 Jahren geschlachtet.

… werden Tausende von Rindern lebend aus der EU in den Nahen Ostentransportiert (mit Lastwagen und Schiffen) wo sie rituell geschächtet werden(schächten = rituelles Schlachten von Tieren nach religiöser Tradition. DenTieren wird ohne Betäubung der Hals aufgeschnitten, sie verbluten unterErstickungsangst bei vollem Bewusstsein und erleiden dabei einen minuten-lang dauernden, qualvollen Tod).

… müssen die Tiere panische Angst ausstehen beim Verladen, Transport undGetötet werden im Schlachthaus.

Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kannman daran messen, wie sie die Tiere behandelt.

Mahatma Gandhi (1869–1948)

Wie du den Rindern helfen kannst:– Melde jede tierquälerische Haltung, die du beobachtest, der Polizei.– Überlege, wieso Tausende von Tieren künstlich vermehrt und in Tierfabriken

gehalten werden? Weil immer mehr Menschen immer mehr Fleisch undMilchprodukte essen wollen, die auch noch möglichst billig sein sollten.

– Willst du diesen Trend von «immer mehr und immer billiger» wirklich mitma-chen?

– Es gibt mittlerweile ein reiches Angebot an pflanzlichen Alternativen zuFleisch und Milchprodukten, die köstlich schmecken und erst noch gesündersind, da sie keine Antibiotika und Angsthormone enthalten. Ausserdembelasten sie die Umwelt nicht. Bezugsquellen findest du auf der Adresslisteunserer Internetseite.

4 Schweizer-Gesetz: Sie dürfen nicht länger als 2 Wochen am Stück ohne Auslauf sein.5 Seit 2013 bei Neubauten verboten, in alten Ställen nur bewilligte Netzgeräte erlaubt.

Kühe, Kälber und Rinder

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– Kuhmilch ist übrigens die von der Natur vorgesehene Nahrung für Kälbchen,genau so wie die menschliche Muttermilch für das Baby bestimmt ist, nichtfür Erwachsene.

Ökologische Folgen der Massentierhaltung• Die Millionen von Rindern auf der Welt sind durch das Methangas, das sie bei

ihrer Verdauung ausstossen, zu 12% mitverantwortlich für den Treibhausef-fekt.

• Durch die Riesenmengen von Gülle wird das Grundwasser verschmutzt undder Boden überdüngt und übersäuert.

• Antibiotika und Hormone gelangen über die Fäkalien in die Umwelt (Felderund Wasser) und gefährden durch Rückstände im Fleisch und im Ackerbodenunsere Gesundheit.

• Die Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft sind mitverantwortlich fürdas Waldsterben.

• Täglich werden riesige Flächen Regenwald abgeholzt, um Viehweiden undAckerland für den Futtermittelanbau zu gewinnen.

• Viele Drittweltländer bauen Viehfuttermittel an und exportieren es nachEuropa, statt die eigene Bevölkerung zu ernähren.

• Zur «Produktion» von 1 kg Fleisch wird (je nach gemästeter Tierart) 7-16 kgpflanzliche Nahrung benötigt. Der Umweg über das Fleisch ist eine riesigeNahrungsmittelverschwendung (Welthunger!).

• Mit dem Wasser, das man zur Produktion von 1 kg Fleisch braucht, könnteman ein ganzes Jahr lang duschen.

• Bei der täglichen Reinigung der Schlachthäuser werden Millionen von LiterWasser verschwendet und der chemische Reinigungsschaum belastet dieUmwelt.

• 80–90% der weltweiten Sojaernte und mehr als 50% der Getreideernte wirdan Tiere verfüttert.

Kühe, Kälber und Rinder

Ethisches Verhalten:Das Schimpfwort «dumme Kuh» verrät unsere schäbige Einstellung diesengeduldigen Tieren gegenüber, die wir zu Abermillionen ausbeuten, denen wirjedoch unendlich viel zu verdanken haben! Wäre es nicht an der Zeit, diesenMitgeschöpfen die Rücksichtnahme und die Achtung entgegen zu bringen,die sie sich schon längst verdient haben?

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 11

Pferde

Wusstest du, dass ...… Pferde ausgesprochene Herdentiere sind und sich nur in Gesellschaft wohl

fühlen?… sie Fluchttiere sind, die bei Gefahr nicht angreifen, sondern fliehen wollen

und unter grossem Stress leiden, wenn sie keinen Bewegungsspielraumhaben?

… sie ausgesprochene Bewegungstiere sind, die in Freiheit täglich kilometerlan-ge Wanderungen unternehmen?

… in Freiheit die Herde vom Leithengst beschützt und von der Leitstute geführtwird?

… Pferde über einen ausgezeichneten Geruchs- und Orientierungssinn undüber ein sehr gutes Orts- und Personengedächtnis verfügen?

… Sie, wie alle Tiere, sehr individuelle Persönlichkeiten sind?… sie sehr sensible und empfindsame Geschöpfe sind, die ein reiches Gefühls-

leben haben?… sie aufgrund ihrer Feinfühligkeit Schmerzen besonders intensiv empfinden,

dabei aber keinen Laut von sich geben, höchstens gelegentlich stöhnen?… sie ein überaus empfindliches Verdauungssystem haben und seelischer Kum-

mer, Stress oder Haltungsänderungen eine lebensbedrohende Kolik (Bauch-krämpfe) auslösen können?

Pferde

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… die Stute ihr Fohlen nach 12 Monaten Schwangerschaft etwas abseits vonder Herde zur Welt bringt und das Fohlen schon ½ Stunde nach der Geburtstehen kann und der Mutter dann auf Schritt und Tritt folgt?

… Mutter und Kind eine sehr innige und liebevolle Beziehung pflegen?… unter guten Bedingungen Pferde 30 Jahre alt werden können?

Und trotzdem ...… werden Pferde oft allein in Einzelboxen

gehalten oder müssen ihr Leben in Anbin-dehaltung fristen.6

… können sich Pferde oft nur währenddem siegeritten werden für 1–2 Stunden täglichbewegen, dies jedoch auch nur unter Kon-trolle des Reiters. Wenn sie weder Weidenoch Auslauf zur Verfügung haben, leidensie unter Langeweile, Bewegungsmangelund Einsamkeit.7

… werden viel zu viele Pferde gezüchtet, diedann im Schlachthaus landen, obwohl siejung und gesund sind.8

… werden Mutter und Kind oft zu früh ge-trennt (z.B. aus Gründen der Ausbildung, des Verkaufs oder der Schlach-tung).

… wird oft keine Rücksicht auf Freundschaften in der Herde genommen. Beieinem Verkauf leiden die Tiere unter Trennungsschmerz und Heimweh.

… wird das Pferd im Hochleistungssport auf Kosten seiner Gesundheit (und oftauch seines Lebens) zu Extremleistungen gezwungen, z.B. Military, Pferde-rennen, Rodeo usw. Dabei geht es um viel Geld (Wetten), das Wohl der Tierezählt nicht.

… fristet es in Zirkussen zur Unterhaltung der Menschen ein beengtes, unnatür-liches und ödes Dasein.

… werden lebende Pferde und Esel im Ausland in grossen Transportern zusam-men gepfercht über Tausende Kilometer (z.B. von Polen nach Süditalien)transportiert, um im Ankunftsland geschlachtet zu werden. Auf diesentagelangen Todestransporten leiden die sensiblen Tiere unter Angst, Ver-zweiflung, Stress, Hunger, Durst, Hitze, Kälte und Verletzungen. Manch eineStute bringt auf diesen Todesfahrten ihr Fohlen zur Welt!

6 Seit 2013 in der Schweiz verboten. Blick- und Riechkontakt zu Artgenossen ist seithervorgeschrieben.

7 Schweizer Gesetz: Täglicher Auslauf auf mindestens 150 m2 gesetzlich vorgeschrieben.8 In der Schweiz werden über 50% der gezüchteten Freibergerfohlen geschlachtet.

Pferde

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… und Esel… sich in Gesellschaft von ihresgleichen am wohlsten fühlen?… sie bei Gefahr stehen bleiben, da eine kopflose Flucht in ihrer ursprüng-

lichen, steinigen Heimat (Nordafrika) viel zu riskant wäre (Sturzgefahr >Knochenbrüche) und sie deshalb zu Unrecht den Ruf haben, stur zu sein?

… sie in Freiheit täglich kilometerlange Wanderungen unternehmen?… Esel über einen ausgezeichneten Geruchs- und Orientierungssinn und über

ein sehr gutes Orts- und Personengedächtnis verfügen?… sie sehr individuelle Persönlichkeiten haben?… sie sehr sensible und empfindsame Geschöpfe sind, die ein reiches Gefühls-

leben haben?… es für ihre Gesundheit gesünder ist, wenn sie eher karg (Wildheu und Stroh)

ernährt werden? (zu viel Eiweiss in fettem Gras kann Huf-, Verdauungs- undGewichtsprobleme auslösen).

… seelischer Kummer, Stress, Haltungsänderungen oder eine falsche Ernährungeine lebensbedrohende Kolik (Bauchkrämpfe) auslösen können?

… die Stute ihr Fohlen nach 11-13 Monaten Schwangerschaft etwas abseitsvon der Herde zur Welt bringt und das Fohlen schon ½ Stunde nach derGeburt stehen kann und der Mutter dann auf Schritt und Tritt folgt?

… Mutter und Kind eine sehr innige und liebevolle Beziehung pflegen?… unter guten Bedingungen Esel 50 Jahre alt werden können?

Und trotzdem ...… werden Esel sehr oft aus Unkenntnis grob und ungeduldig behandelt, wenn

sie aus Unsicherheit stehen bleiben und nicht vorwärtslaufen wollen.… werden viele Esel gezüchtet, die dann im Schlachthaus landen, obwohl sie

jung und gesund sind.… werden Mutter und Kind oft zu früh getrennt. (z.B. aus Gründen des

Verkaufs oder der Schlachtung).… wird oft keine Rücksicht auf Freundschaften in der Herde genommen. Bei

einem Verkauf leiden die Tiere unter Trennungsschmerz und Heimweh.… fristen Esel als Touristenattraktion oder in Kinderreitkarussellen ein ödes

Leben oder werden als Lasttiere überfordert und nur mangelhaft oder garnicht tierärztlich versorgt.

… werden lebende Esel im Ausland in grossen Transportern zusammen ge-pfercht über Hunderte von Kilometern (z.B. von Polen nach Süditalien)transportiert, um im Ankunftsland geschlachtet zu werden. Auf diesentagelangen Todestransporten leiden die sensiblen Tiere unter Angst, Ver-zweiflung, Stress, Hunger, Durst, Hitze, Kälte und Verletzungen. Manch eineStute bringt auf diesen Todesfahrten ihr Fohlen zur Welt!

Esel

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Die unschuldigen Pflanzen und Tiere sind von Gott in des Men-schen Hand gegeben, dass er sie liebe und mit ihnen wie mitschwächeren Geschwistern lebe.

Hermann Hesse, Schriftsteller und Nobelpreisträger

Wie du den Pferden und Eselnhelfen kannst:– Melde jede Tierquälerei, von der du Kenntnis

hast, sofort den Eltern, dem Lehrer, Veteri-näramt oder der Polizei.9

– Pferde und Esel sollten in Gruppen undOffenstallungen gehalten werden und brau-chen permanenten Zugang zu Raufutter(Heu oder Stroh).

– Esel brauchen unbedingt einen trockenenAuslauf für ihre empfindlichen Hufe.

– Vermeide in den Ferien Pferde- oder Eselritteund Kutschenfahrten.

– Hochleistungs-Pferdesportveranstaltungensollten nicht besucht und dadurch noch un-terstützt werden.

– verzichte als informierter und mitfühlenderTierfreund auf Pferdefleisch.

9 Infos unter www.tiererichtighalten.ch.

Esel

Ethisches Verhalten:Auch wenn du nicht reitest oder sonst mit Pferden und Eseln in Kontaktkommst, wird es dir nicht schwer fallen, dich in das grosse Leiden dieserbedauernswerten Kreaturen einzufühlen. Pferde und Esel haben beispielswei-se hoch entwickelte Empfindungssaiten, die viele Menschen immer wieder inErstaunen versetzen und zutiefst erschüttern.

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Schweine

Wusstest du, dass ...… Schweine sehr feinfühlige, hochintelli-

gente, reinliche Lebewesen sind?… sie am liebsten mit 2-3 andern Müttern

zusammenleben?… sie sich ihre Partner sehr gezielt aussu-

chen?… sie vor dem Gebären (nach ca. 115 Tagen

Schwangerschaft) ein grosses Bewe-gungsbedürfnis haben und grosse, mehr-schichtige, weiche Nester aus Ästen undBlättern bauen, in die sie hineinkriechenzum Gebären?

… sie jedes ihrer 8–14 Kinder genau kennen,liebevoll umsorgen und säugen, bis dieFerkel ca. 6–8 Wochen alt sind?

… sie sehr neugierig sind und gerne Fangen spielen?… Schweine unbedingt Beschäftigungsmöglichkeiten brauchen, weil sie sehr

intelligent sind und sich schnell langweilen? Aus Langeweile und Platzman-gel entsteht oft Kannibalismus, d.h., dass die Schweine sich gegenseitig dieSchwänze und Ohren anbeissen!

… sich Schweine zur Körperpflege und zur Abkühlung (sie können nicht schwit-zen wie wir) im Schlamm suhlen?

… sie gut und gerne schwimmen und sich auch gegenseitig pflegen?… Schweine eine hoch entwickelte Nase haben, mit der sie in der Erde verbor-

gene Leckerbissen (wie beispielsweise Trüffel für uns Menschen) aufstöbern?… ihr Skelett erst mit 3–4 Jahren ausgewachsen ist?… die natürliche Lebenserwartung des Schweins bei artgerechter Haltung ca.

15 Jahre beträgt?

Wann immer Menschen sagen, wir sollten nicht sentimental sein,kann man daraus schliessen, dass sie etwas Grausames vorhaben.Und wenn sie hinzufügen: «Wir müssen realistisch sein», meinensie damit, dass sie dabei Geld verdienen werden.

Brigid Brophy

Schweine

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Und trotzdem ...… werden die Schweine (1,5 Millionen in unserem Land) oft so gehalten, als

könnten sie weder fühlen noch leiden.… dürfen Mutterschweine laut Tierschutzverordnung noch bis auf weiteres in

Einzelhaft gehalten und künstlich befruchtet werden.… werden sie einzeln in Kastenstände gesperrt, in denen sie nur liegen oder

stehen, nicht aber sich umdrehen oder gar ein Nest bauen können, ge-schweige denn ihre Neugeborenen betreuen. (In der Schweiz ist dieseHaltung seit 1. Juli 2007 verboten, in der EU aber noch erlaubt.)

… werden die männlichen Ferkel (1,3 Millionen jährlich) in den ersten 14 Lebens-tagen ohne Betäubung kastriert (in der Schweiz seit 2010 gesetzlich verboten,d.h. Schmerzausschaltung ist vorgeschrieben) und werden ihnen die Eckzähneabgeschliffen. Sie schreien in panischem Entsetzen, doch wir Menschen igno-rieren ihren Schmerz und ihre Verzweiflung.

… werden den Müttern ihre Kinder schon nach 3 Wochen weggenommen.… müssen die Mutterschweine

20–24 Ferkel (2–3 Würfe)pro Jahr gebären und ster-ben daher nach 3–4 Jahrenvöllig ausgelaugt an Herz-versagen oder Mastdarm- /Gebärmuttervorfall oderwerden geschlachtet.

… werden die Ferkel einge-sperrt, meist ohne oder mitzu wenig Spiel- undBewegungsmöglichkeiten.10

… leiden die Schweine unterdem schmerzhaften Stehenauf Vollspaltenböden (seit 1. Juli 2007 sind Vollspaltenböden bei Um- undNeubauten, ab 2018 ganz verboten, in der EU aber noch erlaubt.)

… müssen die Schweine in und über ihrem eigenen Kot «leben» und denGestank erdulden. Sie bekommen davon Atemwegserkrankungen und Lun-genschäden.

… müssen die jungen Schweine in 5 Monaten 110 kg zunehmen.… müssen sie Wahnsinnsängste ausstehen beim Verladen auf den Lastwagen,

beim stundenlangen Transport zum und beim Warten im Schlachthof. Inunseren Nachbarländern werden die Schlachttiere oft tagelang zum billigs-ten Schlachthof gekarrt, häufig ohne Wasser und Futter, sodass viele vonihnen auf dem Weg elendiglich sterben.

10 Seit 2013 sind Beschäftigungsmöglichkeiten für Schweine vorgeschrieben.

Schweine

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… werden sie, noch Kinder mit Milchzähnen, schon mit 5 Monaten geschlachtet.… verlassen sie für den Weg ins Schlachthaus das erste Mal den Stall und sehen

meist das erste und letzte Mal die Sonne und atmen frische Luft.… müssen sie miterleben, wie ihre Geschwister vor ihren Augen getötet werden.

Wie du den Schweinen helfen kannst:– Schweinefleisch – dazu zählen Schinken, Speck, Wurst, usw., sollte schon aus

gesundheitlichen Gründen nicht gegessen werden. Der Entscheid liegt bei dir.Probiere doch eine leckere vegane Wurst – es lohnt sich!

Schweine

Ethisches Verhalten:Das Schwein als Glückssymbol und Marzipanfigur. Die Redewendung«Schwein gehabt» kennst du wohl.Es ist besser für die Schweine und für dich, wenn du sie in Form von Marzipanverzehrst! Und das Schimpfwort «So eine Schweinerei!» oder «Schweine-hund» wirst du wohl nicht mehr verwenden, da du nun weisst, wie reinlichdiese Tiere von Natur aus sind, wenn der Mensch sie gewähren lässt.

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Hühner

Wusstest du, dass ...… Hühner am liebsten in Gruppen von max. 50 Tieren leben, in der sie sich

gegenseitig genau kennen?… zu einer Hühnerschar auch ein Hahn gehört, der für Ordnung sorgt, den

Hennen Futter sucht und anzeigt und seine Hühnerschar vor Feinden be-schützt?

… Hühner Auslauf ins Freie brauchen, wo sie sonnenbaden und nach Futterscharren können?

… Hühner für die Pflege ihres Gefieders im Sand baden und danach mit denFlügeln schlagen, um mit dem Sand auch Schmutz und Ungeziefer loszuwer-den?

… sie sich einmal im Jahr, meist im Herbst, mausern, d.h. das Federkleidwechseln, und in diesen paar Wochen keine Eier legen?

… sie ein strukturiertes Sozialleben mit klarer Rangordnung haben?… Vögel von Natur aus nur 1–2 Mal pro Jahr Eier legen? Die ernormen

Eierlegeleistungen unserer Hühner wurde ihnen angezüchtet.… sie zum Eierlegen und Brüten ein ruhiges, zugfreies Nest brauchen, wo sie

sich sicher fühlen können?… sie 21 Tage lang die Eier ausbrüten, bis die Küken schlüpfen?… sie während der Brutzeit jeweils nur kurz das Nest verlassen, um zu essen

und zu trinken?… Hühner ihre Küken fürsorglich behüten, ihnen vorpicken, was sie fressen

können, und sie energisch und erfolgreich sogar vor Katzen beschützen?… sie sich mit den Küken und auch mit den andern Hühnern mit differenzier-

tem Gackern verständigen?… sich die Küken nachts, oder auch wenn sie tagsüber müde sind, unter die

Federn der Mutter kuscheln, wo sie sich sicher, warm und geborgen fühlen?

Hühner

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… der Schnabel des Huhns ein Sinnesorgan ist, das bis in die Spitzen mit Nervenversehen ist?

… Hühner sehr friedliche Tiere sind, sofern sie genügend Platz haben?… sie unter natürlichen Bedingungen eine Lebenserwartung von 15 bis 20

Jahren haben?

Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.

Leo Tolstoi (1828–1910), russischer Schriftsteller

Und trotzdem ...… dürfen laut schweizerischer Gesetzgebung bis zu 27000 Hühner zusammen

in Tierfabriken gehalten werden (Im Ausland sind sogar über 100000 Tierepro Betrieb üblich). Bis zu 50 Hühner können in einer sozialen Ordnungfriedlich zusammenleben. Bei höheren Zahlen herrscht das Chaos und derpsychische Stress schwächt das Immunsystem. Dadurch erhöht sich dieAnfälligkeit für verschiedene Krankheiten wie z.B. die Vogelgrippe.

… werden im Ausland 4–6 Legehühner in Draht-käfige (40x45 cm!) gepfercht, wo sie sich kaumbewegen, geschweige denn mit den Flügelnschlagen können und wo ihre Füsse auf demGitter deformiert werden. (In der Schweiz sindLegebatterien zum Glück seit 1981 gesetzlichverboten, doch die Billigeier aus dem Auslandsind auch hier erhältlich!)

… werden in den meisten Fertigprodukten, dieEier enthalten, Eier aus ausländischer Käfighaltung (sog. Legebatterien)verwendet.

… werden Lege- und Masthühner in der Bodenhaltung in riesigen Hallen beiKunstlicht gehalten, ohne je frische Luft atmen zu können oder die Sonne zusehen.

… haben bei zu grossen Beständen die rangniederen Hühner meist keinenZugang zum Sandbad (sofern ein solches überhaupt vorhanden ist).

… werden die Legehühner aus Bodenhaltung und meist auch die aus Freiland-haltung vor der ersten Mauser (Wechsel des Federkleides) geschlachtet. Siewerden also nur etwa ein Jahr alt.

… werden Hühner derart überzüchtet, dass sie ab ca. dem 21. Lebenstag jedenTag ein Ei legen, was eine grosse Belastung ist für ihren Körper.

… werden die Küken künstlich ausgebrütet, ohne dass sie je die Fürsorge einerMutter erleben dürfen.

… wird den Küken die hoch empfindliche Schnabelspitze abgeschnitten, um sie

Hühner

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht20

am gegenseitigen Federnpicken (aus Frust und Platzmangel) zu hindern.11

… werden in den Eierproduktionsbetrieben Millionen von «unnützen» männ-lichen Küken gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und vergast oder leben-digen Leibes gehäckselt.

… werden in riesigen Hallen die Masthühner in 5 Wochen auf ihr Schlachtge-wicht gemästet, wobei sie durch die schnelle Gewichtszunahme unterverkrüppelten Gliedmassen und geschädigten inneren Organen leiden.

… werden die Hühner nach dem üblichen grauenvollen Transport an ihrenFüssen kopfüber am Fliessband aufgehängt, wo sie mehrere Minuten hän-gen, bevor sie maschinell getötet werden.

… dürfen Hühner in der Schweiz aus Rücksicht auf religiöse Vorstellungen imIslam und Judentum ohne vorherige Betäubung geschlachtet werden.

Wie du den Hühnern helfen kannst:– Wenn du Eier essen willst, dann kaufe sie bei

einem Bauern mit Hobby-Hühnerhaltung, wodie Hühner ein artgerechtes Leben führen kön-nen.

– Meide auf jeden Fall Billigeier aus dem Auslandund achte bei Fertigprodukten wie Teigwarenusw. darauf, dass sie keine Eier enthalten, denndiese stammen in aller Regel aus Käfighaltung,wenn auf der Packung nichts anderes vermerktist. Bevorzuge Teigwaren, die keine Eier enthal-ten.

11 In der Schweiz ist nur das «touchieren» erlaubt. Das heisst, der Haken am Oberschnabelwird entfernt.

Hühner

Ethisches Verhalten:Welche Lehre können wir aus der Vogelgrippe, dem Rinderwahnsinn (Men-schenwahnsinn?), der Schweinegrippe und anderen Tierseuchen ziehen?Könnte es sein, dass die Natur uns ethisches Verhalten den Tieren gegenüberbeibringen möchte?

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 21

Gänse und Enten

Wusstest du, dass ...… Gänse und Enten in Gruppen leben und

ein ausgeprägtes Sozialleben führen?… ihre Vorfahren, die Wildgänse, Zugvögel

sind, die weite Distanzen in der typischenKeilformation fliegen?

… sie ausgesprochene Wassertiere sind, diezur Futtersuche im Wasser «gründeln»,aber auch auf Wiesen regelrecht weiden?

… das Gefieder der Gössel (Gänse- und Entenkinder) Wasser abstossend wird,indem sich die Kleinen am eingefetteten Gefieder ihrer Mutter reiben?

… die Gänse- und Entenmütter ihre Kinder zusammen mit dem Vater aufzie-hen, sie also zu zweit behüten und führen?

… Gänse und Enten ein Leben lang mit ihrem Partner zusammenbleiben undtief trauern und oft auch sterben, wenn ihr Partner stirbt?

Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur die Men-schenfresserei, sondern jeder Fleischgenuss als Kannibalismus gilt.

Wilhelm Busch (1828–1910), deutscher Dichter, Zeichner und Maler

Und trotzdem ...… werden Gänse und Enten (wie auch Hühner, Puten usw.) in Tierfabriken

gehalten, in denen sie weder Wasser zum Schwimmen noch ausreichendPlatz haben, um ein artgerechtes Leben zu führen.

… gibt es Länder, in denen sie 2–3 Mal in ihrem kurzen Leben von Hand odermaschinell gerupft werden, damit man Daunen gewinnen kann für dasFüllen von Bettwaren oder Jacken. Das tut etwa genau gleich weh, als würdeman dir die Haare ausreissen! Dabei werden sie oft schwer verletzt und dieaufgerissene Haut muss zusammengenäht werden. Diese Prozedur ist für dieTiere mit sehr viel Angst, Stress und Schmerzen verbunden.

… wird in Frankreich, Belgien und Ungarn Gänseleberpastete hergestellt, die alsDelikatesse gilt. Dazu wird den Gänsen mehrmals täglich durch ein in denSchlund gestossenes Rohr eine grosse Menge gesalzener Mais in den Magengepresst. Die durstigen Tiere erhalten nur ganz wenig Wasser. Diese qual-volle Prozedur lässt die Leber so anschwellen und verfetten, dass die Tiereunter Atemnot und Kreislaufproblemen leiden. Viele Tiere sterben dennauch vor dem Schlachten an Bauchfellentzündung, geplatzten Kröpfen usw.

Gänse und Enten

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht22

… Obwohl in der Schweiz keine Gänse gestopftwerden dürfen, ist importierte Gänseleberpastete(«Foie gras») bei uns erhältlich und wird leiderimmer noch gekauft und gegessen.

Informiere deine Eltern, Freunde und Bekannten überdie schreckliche Ausbeutung der Gänse und Enten.

Die meisten Menschen haben keine Ahnung, mit welchen Qualen eine einzigeDaunenjacke oder Daunendecke verbunden ist!

Wie du den Gänsen und Enten helfen kannst:– Wenn du beim Kauf einer Ski- oder Winterjacke darauf achtest, dass sie nicht

mit Daunen gefüttert ist, müssen keine Gänse für dich leiden! Es gibt vielbessere, leichtere und wärmere synthetische Füllstoffe, die erst noch wasch-bar sind.

– Das Gleiche gilt für Bettdecken und Kissen. Moderne Füllstoffe sind hygie-nischer, angenehmer, und besonders für Allergiker gesünder.

– Der Verzicht auf Gänse- und Entenbraten sowie «Foie gras» fällt dir mitdiesen Informationen wohl nicht schwer.

Gänse und Enten

Ethisches Verhalten:Hat die Natur den Tieren Daunen, Federn und Pelze geschenkt, damit derMensch sie ihnen gewaltsam vom Leib reisst? Ein Kleidungsstück, das mit soviel Tierleid verbunden ist, kann einem ethisch fühlenden Menschen keineFreude bereiten.

Hier das Zeugnis eines Besuchers einerGänserupffarmIm Ostblock werden die Gänse mit grossen Maschi-nen bis zu drei Mal in ihrem kurzen Leben lebendigentfedert oder gerupft. Diese Maschinen macheneinen Höllenlärm, der die Todesangstschreie der Gänseschar weit übertönt.Zwei Personen arbeiten in der Regel gleichzeitig. Pro Tag können von einerPerson mehr als 1000 Tiere lebend entfedert werden. Die Rupfmaschinensind riesige selbstabsaugende Ventilatoren, wobei die Rotorblätter hintereinem grossen Drahtgewebe rotieren. Die Frauen halten die Gänse zuerst anden Flügeln, dann an einem Flügel und einem Bein usw. fest und drücken dasTier an das Drahtgewebe. Dieser Vorgang wird ein paar Mal wiederholt. DieTiere sind dann vor Schock gelähmt und nicht wieder zu erkennen.

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Schafe und Ziegen

Wusstest du, dass ...… Schafe und Ziegen Herdentiere sind, die sich nur in Gruppen wohl fühlen?… sie sehr harmonisch auch mit andern Tierarten zusammenleben können?… in der Herde eine strikte Rangordnung eingehalten wird?… Ziegen ausgezeichnete «Bergsteiger» sind und gerne auf Felsen und Baum-

stämmen herumklettern?… Schafe und Ziegen recht wehrlose Tiere sind, die bei Gefahr flüchten oder sich

zusammenscharen? Nur wenn ihre Jungen in Gefahr sind, wehren sie sich.… die Hörner vor allem bei Rivalenkämpfen eingesetzt werden?… sie als ausgesprochene Weidetiere gerne viel Platz haben?… sie bei Kälte einen erhöhten Stoffwechsel haben, d.h. auch mehr Futter

brauchen?… sie bei nassem, kaltem Wetter einen trockenen, windgeschützten Unter-

stand brauchen, in dem sich alle Herdenmitglieder gleichzeitig hinlegenkönnen (Wiederkäuer!)?

… neugeborene Lämmer bei nasskalter Witterung sterben können, da ihr Fellnoch dünn ist und sie noch kein Fettpolster haben?

… Schafe und Ziegen nach ca. 150 Tagen (5 Monate) Schwangerschaft ein biszwei Lämmer / Zicklein zur Welt bringen?

… das Lamm / Zicklein von der Mutter nach der Geburt trocken geleckt wirdund so eine sehr enge Beziehung aufgebaut wird?

… Mutter und Kind sich an Geruch und Stimme erkennen?… Lämmer ca. 5 Monate von ihrer Mutter gesäugt werden?… die Lämmer einer Herde meist fast gleich alt sind und sie ausgelassen

miteinander spielen?… Schafe bis zu 15 Jahre und Ziegen bis zu 20 Jahre alt werden können?

Schafe und Ziegen

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Und trotzdem ...… werden Ziegen und Schafe im Stall oft angebunden gehalten.12

… sind die Unterstände auf den Weiden meist zu klein für alle Gruppenmit-glieder, sodass die rangniederen Tiere draussen bleiben müssen.

… werden schwangere Schafe vor der Geburt ihrer Lämmer trotz nasskaltemWetter oft nicht eingestallt.

… dürfen die Schwänze der bis zu 1 Wochealten Lämmchen ohne Betäubung gekürztwerden.

… werden Lämmer und Zicklein schon im Al-ter von ca. 100 Tagen ihren Müttern entris-sen und geschlachtet.

… werden den Milchschafen und -ziegen ihreJungen gleich nach der Geburt weggenom-men, damit man die Muttertiere melkenkann. Mütter und Jungtiere suchen stundenlang, verzweifelt blökend, nach-einander. Aus Schafs- und Ziegenmilch wird vor allem Käse hergestellt.

… werden die neugeborenen Lämmer und Zicklein künstlich aufgezogen undgemästet und müssen die Fürsorge und Geborgenheit bei der Mutter ent-behren.

… werden Schafe und Ziegen, die als Nutztiere für Fleisch, Milch und Wolleausgebeutet werden, schon nach etwa 6 Jahren getötet.

… werden in Australien und Neuseeland die Lämmer ohne Betäubung mit demBrenneisen gebrandmarkt, ihre Schwänze werden abgeschnitten und zurKastration Gummiringe an ihren Hoden angebracht, die daraufhin absterben(sehr schmerzhaft, grosse Infektionsgefahr). Um Fliegenbefall zu verhindern,wendet man «Mulesing» an: Am Hinterteil des Lammes werden handteller-grosse Stücke Haut (mit Haarwurzeln) abgeschnitten; es entsteht eine offeneWunde. Auch das geschieht ohne Betäubung! Die neu wachsende Haut hatan dieser Stelle keine Haare, sodass die Fliegen sich nicht einnisten können.

… werden in Europa und Australien jedes Jahr 6,5 Millionen lebender Schafemit Lastwagen und mit Schiffen über weite Distanzen zur Schlachtungtransportiert. Tagelang ohne Wasser, ohne Futter, in Hitze und Kälte, inAngst und Schrecken! Ca. 10% der Tiere sterben vorzeitig unter den oftqualvollen Transportbedingungen.

… werden Schafe (trotz Verbot in der Schweiz) oft illegal in Kellern undHinterhöfen rituell geschächtet, d.h., ihnen wird ohne Betäubung die Kehleaufgeschnitten, sodass sie unter Todesangst bei vollem Bewusstsein ausblu-ten und qualvoll ersticken.

12 Ab 2018 ist das in der Schweiz für Schafe verboten. Für Ziegen gelten Auslaufvorschriftenwie für Rinder und Kühe. Ab sofort nur noch Laufstall-Neubauten.

Schafe und Ziegen

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… wird beim Scheren von Schafen meist keine Rücksicht genommen auf diepanische Angst dieser sanften Tiere (sie wissen ja nicht, dass sie «nur»geschoren werden).

Tiere sind meine Freunde … und meine Freunde esse ich nicht.

George Bernard Shaw (1856–1950), Dichter

Wie du den Ziegen und Schafen helfen kannst:– Wenn du tierquälerischen Haltungen von Ziegen und Schafen begegnest, so

melde dies umgehend der Polizei oder dem Veterinäramt!– Wenn du statt Ziegen- und Schafwolle Textilien aus Synthetik, Hanf, Bambus

oder Baumwolle wählst, leistest du einen wichtigen Beitrag gegen das Leidender Schafe und Ziegen! (das synthetische Material Tencel z.B. ist atmungsak-tiv, haltbar und biologisch abbaubar, da als Rohstoff Holz dient.)

– Mach einen grossen Bogen um Kebab, der oft aus Schaf- oder Ziegenfleischbesteht und womöglich von geschächteten Tieren stammt! ImportiertesLammfleisch entsteht meist mit viel Tierleid. Kläre auch deine Eltern, Freundeund Bekannten auf!

Schafe und Ziegen

Ethisches Verhalten:Gehe mit gutem Beispiel voran und verzichte auf einen trendigen Gaumen-kitzel, der mit Tierleiden verbunden ist. Die Natur schenkt dir in reichemMasse gewaltfreie Köstlichkeiten.

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Kaninchen

Wusstest du, dass ...… ausgewachsene Kanin-

chen zwischen 1 und 8kg und Riesenkaninchensogar 8 bis 12 kg schwerwerden können?

… sie gerne gesellig leben,einen sanften Charakterhaben und jedes eine in-dividuelle Persönlichkeithat?

… Kaninchen gerne graben, springen, rennen und Luftsprünge machen?… sie dämmerungsaktiv sind, d.h. in der Morgen- und Abenddämmerung am

aktivsten sind und tagsüber gerne an der Sonne (im Sommer im Schatten)ruhen?

… ausgewachsene, nicht kastrierte Rammler (Männchen) besser nicht zusam-men gehalten werden sollten, da sie Rangkämpfe austragen und sich dabeiverletzen können.

… sie instinktiv Deckung suchen, also stets einen geschützten, trockenenRückzugsort und im Freilaufgehege Büsche oder andere Verstecke brauchen?

… Kaninchen Angst haben, wenn sie hochgehoben und herumgetragen wer-den?

… Kaninchen ein extrem empfindliches Atem- und Verdauungssystem haben?… sie keine Nager sind, sondern zu den Hasenartigen gehören und ihre Zähne

ein Leben lang wachsen?… ihre Hauptnahrung deswegen aus Heu, Gras, Obstbaumzweigen und nur

wenig Gemüse und Körnern bestehen sollte?… sie stets Zugang zu frischem Wasser brauchen?… die Kaninchenmütter ihre Jungen nach 31 Tagen Schwangerschaft in ein

Nest gebären, das sie aus Heu und Stroh gebaut haben und mit Haarenauspolstern? Wenn möglich graben sie dazu eine Höhle in die Erde.

… die Kaninchenkinder nackt, blind und taub auf die Welt kommen und erstnach 2–3 Wochen anfangen, das Nest zu verlassen?

… die Mutter zwar mehrmals täglich, jeweils jedoch nur für einige Minutenzum Säugen bei den Jungen ist?

… Kaninchen 10–12 Jahre alt werden können?

Kaninchen

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Und trotzdem ...… werden viele Kaninchen artwidrig in Einzel-

haft in Kastenställe gesperrt, wo sie nichteinmal einen einzigen Hoppelsprung ma-chen können, geschweige denn all ihre an-deren Bedürfnisse ausleben dürfen. In derPraxis wird das gesetzliche Mindestmass derStälle oft unterschritten.

… haben sie in den Kastenständen meist keineVersteck- und Rückzugsmöglichkeiten underschrecken oft extrem, wenn jemand plötz-lich an den Stall tritt. Nach Schweizer Gesetzmüssen sie aufrecht sitzen und ausgestrecktliegen können.

… werden sie aus Unwissenheit als Heimtiereoft falsch gefüttert, sodass ihre Zähne zulang werden und sie nicht mehr richtig fressen können oder unter Verdau-ungsproblemen leiden.

… werden Kaninchen aus Unwissenheit als Heimtiere oft in zu kleinen Käfigenohne Gesellschaft gehalten und dauernd von ihren kleinen Besitzern herum-geschleppt. Kaninchen sind keine Kuscheltiere.

… muss die Kaninchenmutter sich von ihren Kindern im engen Stall bedrängenlassen, ohne dass sie ausweichen kann.

… werden Mastkaninchen mit 4–6 Monaten getötet.… werden Angorakaninchen zum Scheren oder Rupfen ihres Felles auf ein Brett

geschnallt, was ihnen Angst und Schmerzen verursacht.

Lege einen Apfel und ein Kaninchen zu einem kleinen Kind insein Laufgitter. Wenn das Kind das Kaninchen isst und mit demApfel spielt, dann kaufe ich dir ein neues Auto!

Harvey Diamond

Wie du den Kaninchen helfen kannst:– Melde jede tierquälerische Haltung, von der du erfährst, dem Veterinäramt

oder der Polizei!– Überlege dir gut, ob du Zeit, Platz und Möglichkeiten hast, Kaninchen

artgerecht in einem Freigehege zu halten, bevor du dich zu einem Kaufentschliesst. (Infos unter www.meinheimtier.ch)

Kaninchen

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– Versuche Kaninchenhalter, die ihre Tiere in Kastenställe sperren, von einerFreilandhaltung zu überzeugen! Biete deine Hilfe beim Erstellen des Gehegesan!

– Dass du kein Kaninchenfleisch essen willst, versteht sich von selbst. Du wirstwohl kaum deine Freunde essen wollen, oder?

– Verzichte auf den Kauf von Angorawolle!

Kaninchen

Ethisches Verhalten:Wirkliche Tierliebe kennt nur ein Bestreben: das Tier nach seinen natürlichenund ureigenen Gesetzen sein Leben leben zu lassen.

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Zierfische und Speisefische

Wusstest du, dass ...… Fische im Niederfrequenzbereich (ohne

spezielle Instrumente unhörbar für Men-schen) Töne erzeugen können und sichso verständigen?

… sie klug sind und Werkzeuge benutzenkönnen?

… sie über ein eindrucksvolles Langzeitge-dächtnis verfügen?

… sie einzelne Schwarmmitglieder erkennenkönnen?

… Fische in ausgeklügelten Sozialstrukturen leben?… sie ihr hoch empfindliches Maul benutzen, um Dinge zu fühlen und aufzu-

nehmen?… Fische Gefühle haben und Angst empfinden können?… Fische auch Sauerstoff brauchen, den sie aber mittels der Kiemen dem

Wasser entziehen und nicht wie wir der Luft?… die Meere in vielen Gebieten durch die industrielle Fischerei leer gefischt sind

und somit das ökologische Gleichgewicht stark gestört und das Überlebender Fische gefährdet ist?

Das Tier hat ein fühlendes Herz wie du. Das Tier hat Freude undSchmerz wie du. Das Tier hat einen Hang zum Streben wie du.Das Tier hat ein Recht zu leben wie du.

Peter Rosegger (1843–1918), Schriftsteller

Und trotzdem ...… nehmen wir sie nicht als leidensfähige Mitgeschöpfe wahr, nur weil wir ihre

Schreie nicht hören können.… werden Fische in Zuchtfarmen so eng zusammengepfercht, dass sie sich

gegenseitig mit ihren Schuppen verletzen und wund scheuern. Die Ausbrei-tung von Krankheiten (zu viele Tiere auf zu engem Raum) ist nur durchmassiven Antibiotikaeinsatz zu verhindern.

… werden Fische in der Hochseefischerei aus grossen Tiefen herausgezogen.Dadurch erleiden sie eine überaus schmerzhafte Druckverminderung, diebewirkt, dass durch den enormen Innendruck ihre Schwimmblase zerreisst,

Zierfische und Speisefische

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht30

ihre Augen aus den Höhlen treten und Speise-röhre und Magen aus ihrem Mund gepresstwerden.

… werden bei der Hochseefischerei in den riesigenSchleppnetzen viele Tiere gefangen, auf dieman es gar nicht abgesehen hat (sog. Beifang).Dabei ertrinken Tausende von Delphinen, Rob-ben und Meeresschildkröten, da sie nicht an dieWasseroberfläche schwimmen und Luft atmenkönnen.

… werden Fische nach dem Fang nicht getötet,sondern man lässt sie langsam und qualvoll ersti-cken. Andere werden lebend aufgeschnitten.

… wird das Meer von Plastikabfall so verunreinigt,dass viele Meeresbewohner daran sterben.

… wird den Störweibchen ihr Laich (Kaviar!) beilebendigem Leibe aus dem Bauch gequetscht zum einzigen Zweck, dassMenschen diese Fischeier als Delikatesse verspeisen können.

… erleiden mit der Angel gefischte Fische extreme Schmerzen durch den Hakenin ihrem sensiblen Maul.

… werden Zierfische in exotischen Gewässern gefangen, in Plastiksäcken nachEuropa geflogen und hier als «Heimtiere» verkauft. Ein grosser Teil der Tiereüberlebt diese Prozedur nicht.

… wird lebendigen Zierfischen künstliche Farbe «eingeimpft», um sie attrak-tiver zu machen.

… werden Fische als Zimmerschmuck in oft viel zu engen Aquarien gehaltenund oft in der Kanalisation (WC) lebendig «entsorgt», wenn man ihrerüberdrüssig geworden ist.

… fischt der Mensch Seen und Meere hoffnungslos aus (= er fängt viel zu vieleFische) und dann behauptet er, andere Tiere wie Kormorane, Wale, Robben,Eisbären usw. hätten die Meere «leer gefressen» und beginnt, diese Tierebrutal und zum Teil in grossen Mengen zu töten (du hast sicher schon vomWalfang und der Robbenjagd gehört). Im Gegensatz zum Menschen sindjedoch diese Tiere auf Fischnahrung angewiesen, um zu überleben.

… gelangen durch Unachtsamkeit des Menschen immer wieder Gülle vomBauernhof oder giftige Industrieabwässer in Flüsse, Seen und Meere. DieGifte finden sich als Rückstände in den Fischkörpern oder führen sogar zumMassensterben. Natürlich ist das Wasser dann auch für alle anderen Tiere(Enten, Vögel, Frösche, Wild usw.), für Pflanzen und nicht zuletzt auch fürden Menschen selbst giftig. Die meisten Menschen trinken zwar nicht mehrdirekt aus dem Bach, aber wäre es nicht schön, wenn wir dies bedenkenloswieder tun könnten?

Zierfische und Speisefische

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Wie du den Fischen helfen kannst:– Thunfisch (Thon) sollte nicht konsumiert werden, da er meist mit Schleppnet-

zen gefangen wird, in denen sich auch viele andere Meeresbewohner verfan-gen.

– Früher galt Meerfisch als gesundheitsfördernd. Heute, da die Weltmeere fastleergefischt sind und immer mehr Fischfarmen entstehen (Massentier-haltung), kann von gesundem Fisch kaum mehr die Rede sein. Schwermetalleund Antibiotikarückstände in Fischen sind an der Tagesordnung.

– Statt zu angeln, gibt es viele andere Freizeitaktivitäten in der Natur!– Statt Fische zu halten wäre es viel kreativer, aus farbig schimmernden Folien

selbst Fische zu basteln und sie als Mobile an deiner Zimmerdecke aufzuhän-gen. Beim geringsten Windstoss schwimmen deine Fische wundersam durchdie Luft.

– Oder du verbringst mit deiner Familie Ferien in der Heimat der Zierfische.Beim Schnorcheln und Tauchen kannst du sie wunderbar beobachten unddich an ihnen erfreuen, ohne ihnen weh zu tun.

Ökologische Folgen der Fischerei und der Fischzucht-farmen• Der Wildfischbestand in den Meeren wird durch Überfischung sowie Umwelt-

und Wasserverschmutzung immer kleiner.• In Fischzuchtfarmen werden Antibiotika und andere Chemikalien/Medika-

mente direkt mit dem Futter ins Wasser gegeben.• Fische aus im Meer befindlichen Zuchtfischfarmen übertragen Krankheiten

auf ihre frei lebenden Artgenossen.• Um 1 kg Zuchtfisch zu produzieren, werden dem Meer 2 kg Fische als Futter

entnommen.• Grosse Teile der Mangrovenschutzwälder, die früher an den Küsten standen

und einen natürlichen Schutz gegen Hochwasser und Flutwellen bildeten,wurden zugunsten von Garnelenzuchten gerodet.

Zierfische und Speisefische

Ethisches Verhalten:Die Menschen denken zu viel an sich selbst. Dächten sie mehr ans Glücklich-machen ihrer Mitgeschöpfe, auch der Tiere, wären sie selber viel glücklicherund würden sich damit ethisch verhalten, statt ihrem Egoismus zu frönen.

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Versuchstiere (Vivisektion)

Wusstest du, dass ...… nicht «nur» Millionen von Ratten und

Mäusen als Versuchstiere herhalten müs-sen, sondern auch Abertausende Hunde,Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen,Schimpansen und andere kleinere Affensowie eine Vielzahl anderer Tierarten?

… alle diese Tiere genau dieselben, wichtigzu nehmenden Bedürfnisse und Fähigkeiten haben wie unsere Haustiereoder ihre wild lebenden Verwandten? D.h. sie brauchen Platz, Sonnenlicht,Nahrung, Gesellschaft usw. genauso wie z.B. dein Hund.

… alle diese Tiere genauso unter Schmerzen oder Angst leiden wie wir?… trotz Bewilligungspflicht alle diese Tiere letztendlich ziemlich schutzlos den

Qualen der Experimente ausgeliefert sind und niemand ihre Schreie hört, daall diese Gräueltaten hinter verschlossenen Türen stattfinden?

… Tierversuche, die in der Schweiz verboten sind, einfach im Ausland beidarauf spezialisierten Tierversuchslabors in Auftrag gegeben werden, z.B.Covance oder Huntingdon Life Sciences (HLS)?

… bei der Firma HLS täglich 500 Tiere sterben müssen?… allein in der Schweiz alle 50 Sekunden ein Tier im Tierversuch stirbt?… Tierversuche keine Garantie für die Ungefährlichkeit einer Substanz sind?

Oder weshalb geschehen immer wieder Arzneimittelkatastrophen wie z.B.durch das Medikament Contergan (bewirkte trotz Tierversuchen Missbil-dungen beim menschlichen Fötus)?

… Tierversuche vor allem die Hersteller der Substanzen vor der Haftung beiunerwünschten Wirkungen schützen?

… «Vivisektions-Wissenschaftler» in der Grundlagenforschung oft sinnloseFragen beantworten, die niemand gestellt hat und die man auch mit gesun-dem Menschenverstand beantworten könnte?

… «Pseudo-Wissenschaftler» Tierversuche dazu verwenden, um Karriere zumachen und den Nobelpreis zu ergattern?

… die Pharmaindustrie aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich gar nicht daraninteressiert sein kann, die Menschen gesund zu machen? Wem könnten siedann noch Medikamente verkaufen?!

… Ein Teil der Versuchstiere vorsätzlich krank gemacht wird, damit man nachheran ihnen experimentieren kann? Oft werden die Tiere schon krank gezüchtetund als solche patentiert – z.B. die «Krebsmaus».

… es Aspirin nicht geben würde, wenn es an Tieren getestet worden wäre(siehe unten)?

Versuchstiere (Vivisektion)

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… schon zwei Menschen völlig unter-schiedlich auf eine Substanz reagie-ren können? Wie soll man da voneinem Tier auf einen Menschenschliessen können? Dazu einigeBeispiele:– Penicillin ist giftig für Meer-

schweinchen, für Menschen oftlebensrettend

– Aspirin verursacht bei den meis-ten Versuchstieren Geburtsfehler, für Menschen ist es ein wirksamesSchmerzmittel

– Trauben verursachen beim Hund Leberschäden– Petersilie ist giftig für Papageien– Butter tötet Ratten– Mandeln sind für Füchse tödlich– Blausäure ist für Igel harmlos, für Menschen tödlich– Opium ist für Hunde harmlos, für Menschen eine gesundheitsschädigende

Droge– Strychnin ist auch in sehr hohen Dosen für Affen und Meerschweinchen

unschädlich, für Menschen hochgiftig– Schimpansen sind immun gegen HIV, Malaria und Hepatitis

Und der Mensch?Reagiert er wie der Affe? Oder wie das Meerschweinchen?

Die Vivisektion ist das schwärzeste aller schwarzen Verbrechen,deren der Mensch sich heute schuldig macht.

Mahatma Gandhi (1869–1948), indischer Menschenrechtler

Und trotzdem ...… werden Millionen von hilflosen, unschuldigen Mitgeschöpfen täglich in den

Labors ausgebeutet und / oder zu Tode gemartert. (In der Schweiz waren es2008 731883 Tiere!)

… verdienen skrupellose Tierzüchter, Futtermittelhersteller und -lieferanten,Käfighersteller, Chemiekonzerne, Pseudowissenschaftler usw. unglaublichgrosse Geldsummen an den Tierversuchen.

… schaffen es die Tierversuchsbefürworter immer wieder, den Menschen einzu-reden, ohne Tierversuche gebe es keine Forschung. Dazu missbrauchen sie

Versuchstiere (Vivisektion)

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oft auch Babys und Kleinkinder für ihreWerbung, um der Bevölkerung undbesonders den Müttern Angst einzuja-gen!

… sind trotz jahrzehntelanger Tierfolterim Namen der Wissenschaft wederKrebs, Aids, Alzheimer, Diabetes nochirgendeine andere Zivilisationskrank-heit heilbar geworden, da fast immernur die Symptome und nicht die Ursa-chen bekämpft werden.

… werden an vielen Universitäten weiter-hin zu «Lehrzwecken» Millionen vonTieren «verbraucht», obwohl Alterna-tivmethoden anwendbar wären.

… werden Forschungen an Alternativme-thoden (z.B. Forschung an Zellkultu-ren) zu wenig unterstützt.

Immer wieder werden Stimmen von Wissenschaftlern laut, die Tierversuche alseine pseudowissenschaftliche Methode verurteilen, die für gravierende Schädi-gungen der Volksgesundheit und milliardenfachen Tiermord verantwortlich ist!

Was du gegen Tierversuche tun kannst:– Weigere dich als Schüler oder Student Versuche an Tieren durchzuführen und

schlage Alternativen vor. (Infos: www.agstg.ch, aerzte-gegen-tierversuche.de oder satis-tierrechte.de)

– Verwende tierversuchsfreie Kosmetik, Putzmittel usw. und verzichte wennmöglich auf neue Medikamente und Chemikalien. Adresslisten und Labelsfindest du über unsere Internetseite: www.tierundwir.ch/ tierschutz

– Mach mit an Protestkundgebungen der Tierversuchsgegner.– Erzähle diese Infos weiter, die Beteiligten und die Medien verschweigen sie

nämlich.– Überzeuge deine Eltern davon, bei staatlichen Abstimmungen gegen Tierver-

suche zu stimmen.

Versuchstiere (Vivisektion)

Tiere trinken keinen AlkoholTiere rauchen nichtTiere nehmen keine DrogenTiere schlucken keine MedikamenteTiere brauchen kein Make-upTiere rasen nicht mit Motorfahrzeu-

genTiere produzieren keine WaffenTiere führen keine KriegeTiere vergiften die Umwelt nichtTiere wollen nicht in den WeltraumMenschen tun dies alles

Warum sollen Tiere in grausamenTierversuchen für die Torheiten derMenschen leiden und sterben?

Ethisches Verhalten:Immer erst da beginnt der Mensch wirklich Mensch zu sein, wo er sich inBarmherzigkeit auch dem Tier zuwendet. Niemals aber als sein Peiniger undMörder.

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 35

Tiermissbrauch für Medikamente

Pferde:Schwangere Pferdestuten, die in Kanada und den USA lebenslänglich zu Zehn-tausenden in den 480 Tierfabriken angebunden in kleinen Boxen stehen, sindTag und Nacht an eine Vorrichtung angeschlossen, die ihren östrogenreichenUrin sammelt. Diese armen Kreaturen können sich während ihrer 12 Monatedauernden Schwangerschaft kaum bewegen, sich nicht auf die Seite rollen oderbequem hinlegen. Ihre Fohlen sind ein unerwünschtes «Nebenprodukt» diesergrausamen Praxis und enden meist im Schlachthof. Viele Stuten müssen vorzei-tig geschlachtet werden, weil sie infolge des Bewegungsmangels lahmen. Auchbekommen sie wenig zu trinken, um den Urin zu konzentrieren. Dies hatschmerzhafte Nieren- und Leberprobleme zur Folge. Ein Ermittler der Tierschutz-organisation PETA (www.peta.de) konnte Pferde beobachten, aus deren Augengrüner Eiter sickerte, die an den Flanken klaffende Wunden hatten und derenBeine und Unterleibe geschwollen waren. Diese armen Kreaturen waren nichttierärztlich versorgt worden. Und dies nur zur gewinnträchtigen Herstellungäusserst fragwürdiger, ja gar schädlicher, Krebs fördernder Hormonpräparatenamens Presomen, Premarin, Sequenna u.a., die den Frauen nach ihrer Meno-pause (Wechseljahre) von Ärzten aufgeschwatzt werden. Presomen ist eines derProdukte auf dem Markt, die unter grausamsten Bedingungen hergestelltwerden.Informiere die weiblichen Mitglieder deiner Familie darüber, dass Wechseljahr-beschwerden sehr wirksam und ohne gefährliche Nebenwirkungen mit pflanz-lichen Mitteln behandelt werden können. Auf gar keinen Fall sollten ahnungs-lose Frauen sich die oben erwähnten Produkte aufschwatzen (verschreiben)lassen!

Tierschutz ist Erziehung zu Menschlichkeit.

Albert Schweitzer

Bären:In China und Vietnam sind 97 Bärenfarmen registriert. Mehr als 12000 Bärenwerden dort gefangen gehalten (Stand 2015, www.animalsasia.org). Jahrelangvegetieren Schwarzbären auf diesen Farmen dahin. Eingepfercht in enge, rosti-ge Eisenkäfige (50 cm breit, 144 cm lang, 45 cm hoch), geschwächt durch ein14 cm langes, fingerdickes Stahlrohr, das in ihrer Galle steckt und ihnen aus dem

Tiermissbrauch für Medikamente

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht36

Leib ragt. Daraus wird Galle abgeleitet: ein «Heilmittel» der chinesischen Medi-zin – und eine profitable Einnahmequelle. Das Loch in der Bauchdecke hat sichvor Jahren entzündet, lange schon sind Haare in die Wunde fest eingewachsen.An der Stirn schmerzen fünffrankenstückgrosse, blutige Wunden. AuchSchnauze und Ohren sind wund gescheu-ert von den ewig gleichen Bewegungenauf viel zu engem Raum. UnsäglicheQualen, nur damit jeden Tag bis zu 100 mlGallenflüssigkeit abgezapft werden kann!

Tiger:Seit 1993 ist es in der Traditionellen Chine-sischen Medizin verboten, Körperteile vonTigern zu verwenden. Trotzdem (und weildie Nachfrage so gross ist) werden Tiger gewildert und zu Heilmitteln verarbei-tet; so ist ihr sicheres Aussterben vorprogrammiert.

Dies sind «nur» drei Beispiele besonders brutaler und unmenschlicher Tieraus-beuterei, die auf der Illusion beruhen, man könne unsere Mitgeschöpfe nachGutdünken quälen und dadurch Heilung erlangen. Glaubst du, dass aus so vielTierleid etwas Gutes oder Heilsames für die Menschen entstehen kann?

Wie du diesen Tieren helfen kannst:Vermeide Heilmittel, die aus Tierquälereien entstanden sind! Es gibt ein riesigesAngebot überaus wirksamer pflanzlicher Mittel, die jedermann mit gutemGewissen verwenden kann.

Tiermissbrauch für Medikamente

Ethisches Verhalten:Mit Erbarmen allein ist keinem Tier geholfen. Wir müssen unser Mitleid leben,indem wir das Leiden unserer Mitgeschöpfe zu unserem eigenen machen unduns mit allen Kräften gegen jegliche Ausbeuterei wehren. Unermüdliche,weltweite Protestaktionen können letztlich Gesetze zum Schutze aller Lebe-wesen hervorbringen.

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Haustiere

Wusstest du, dass ...… Zwergkaninchen, Meerschweinchen,

Chinchillas, Ratten, Vögel usw. unterEinsamkeit leiden, wenn sie einzelngehalten werden, so dass sie krankund depressiv werden und frühzeitigsterben?13

… du als «Tierhalter» auch bei viel Auf-wand kein vollwertiger Ersatz für ei-nen Artgenossen sein kannst?

… viele dieser «Heimtiere» unter sehrschlechten Bedingungen gezüchtetwerden?

… die Jungen meist viel zu früh vonMutter und Geschwistern getrenntwerden, weil sie sich besser verkaufenlassen, wenn sie noch so klein undniedlich sind?

… die meisten Heimtiere auf einenWechsel ihres Umfeldes und ihrer Be-zugspersonen sehr empfindlich rea-gieren und Heimweh und Trauer empfinden?

… viele Heimtiere bei falscher Ernährung, Platzmangel und grosser Langeweiledahinvegetieren?

… Vögel seelisch und körperlich leiden, verkümmern und sich oft selber dieFedern ausrupfen, wenn sie ihr Leben lang nie fliegen können und unterEinsamkeit und Langeweile leiden?

… viele Vögel in Freiheit in grossen Scharen leben?… viele von ihnen ihrem Partner ein Leben lang treu sind?

Seid gut zu den Menschen, zu den Pflanzen und zu den Tieren!Hetzt weder Menschen noch Tiere, noch fügt ihnen Leid zu.

Lao Tse (ca. 300 v. Chr.), chinesischer Philosoph

Und trotzdem ...… informieren sich viele Menschen nicht oder zu wenig über die Bedürfnisse

13 In der Schweiz ist seit dem 1. September 2008 die Einzelhaltung gesetzlich verboten.

Haustiere

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht38

der Tiere, die sie kaufen, und können sie somit auch nicht annäherndbefriedigend halten.

… kaufen die Menschen Jungtiere in Zoohandlungen und unterstützen damitdie Methoden der «Züchter».

… darben viele Heimtiere völlig vernachlässigt vor sich hin und niemand siehtes.

… werden viele Heimtiere in Tierheimen abgegeben – wenn sie Glück haben –oder gar misshandelt und getötet, weil ihre Besitzer ihrer überdrüssig gewor-den sind.

… werden viele Heimtiere feig und verantwortungslos ausgesetzt, was ihrenTod bedeuten kann. Insbesondere exotische Tiere können inunserem Klima nicht überleben. Das vorsätzliche Aussetzenund Quälen von Tieren ist gesetzlich strafbar und wirdmit Busse oder Gefängnis geahndet.Tierquäler sind anzuzeigen; jeder,der etwas in dieser Art beobachtet,ist moralisch verpflichtet, dies beimnächsten Polizeiposten zu melden.

… haben die wenigsten Vögel die Mög-lichkeit zu fliegen; sie werden in Käfigegesperrt, wo sie sich zu Tode langweilenund seelisch darben.

… werden Heimtiere beim Verkauf in derTierhandlung und privat unter Umständenvon ihrem Partner getrennt und leiden unterTrennungsschmerz.

Wie du den Haustieren helfen kannst:– Wieso ein Haustier in einer Zoohandlung kaufen, statt ein Tier aus dem

Tierheim zu befreien und ihm ein schönes Zuhause zu bieten? Damit kannstdu ein Tierleben retten!

– Bevor du aber ein Tier anschaffst, überlege dir gut, ob du über genügendPlatz, Geld, Zeit und Ausdauer verfügst.Mach dich schlau unter www.meinheimtier.ch

– Exotische Tiere können mit dem besten Willen nicht artgerecht gehaltenwerden, daher solltest du dir auch nie welche anschaffen.

Haustiere

Ethisches Verhalten:Durch weniger egoistisches Verhalten und mehr Verantwortungs- und Mitge-fühl könnte viel Tierelend verhütet werden!

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 39

Pelztiere ...

Wusstest du, dass ...… frei lebende Nerze 80% ihrer Zeit im und

am Wasser verbringen, wo der üppigePflanzenwuchs ihnen genügend Versteckebietet?

… sie Einzelgänger sind, die ihr bis zu 4 km2

grosses Revier energisch verteidigen?… sie sehr bewegungsfreudige kleine Raub-

tiere sind, die über einen ausgezeichnetenGeruchssinn verfügen?

… sie überaus fürsorglich ihre Kinder betreuenund verteidigen?

… Füchse gesellige und sehr schlaue Tiere sind,die in Freiheit täglich grosse Distanzen zu-rücklegen und sich neuerdings sehr ge-schickt und für Menschenaugen praktischunsichtbar in unseren Städten einquartierthaben?

… sie sehr verspielt sind und ein ausgeprägtes Sozialleben führen?… sie, wie alle anderen Tiere, empfindsame, leidensfähige Geschöpfe sind?… Füchse, Nerze und andere Pelztiere trotz jahrzehntelanger Pelzindustrie-

Zucht noch immer Wildtiere sind und so auch extrem unter den Qualen derGefangenschaft leiden?

… Pelztierfarmen durch die anfallenden Fäkalien und die verwendeten Chemi-kalien und Medikamente eine ernsthafte Bedrohung der Natur und desGrundwassers darstellen?

… ein Pelzmantel (ebenso wie Lederkleidung) während der Produktion mit biszu 200 chemischen Mitteln behandeltwird und daher alles andere als natür-lich und ökologisch ist?…die Kinder der Robben in den zweiLebenswochen, während denen ihrPelz noch weiss (gute Tarnung) undweich ist und sie noch nicht im Was-ser leben, völlig wehrlos auf dem Eisauf ihre Mütter warten, um gestillt zuwerden?

Pelztiere

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Alle Wesen sehnen sich nach Glücklichsein, darum umfange mitdeiner Liebe alle Wesen!

Buddha

Und trotzdem ...… werden Nerze und andere kleine Pelztiere zu zweit oder zu dritt in winzige,

kahle Drahtkäfige (0,3 m2 Grundfläche) gesperrt!… reiht sich ein Käfig an den andern, so dass der Einzelgänger Nerz dauernd

extremem Stress ausgesetzt ist.… hat der Nerz kein Wasser zum Schwimmen zur Verfügung.… werden die Tiere auf Drahtgeflecht gehalten, damit Kot und Urin durchfallen

und ihr Pelz nicht verschmutzt wird. Um ihre wund gescheuerten Pfotenkümmert sich niemand.

… werden die Kothaufen unter den Käfigen höchstens zweimal im Jahr ent-fernt. Entsprechend schlimm ist der Gestank für die sensiblen Nasen derPelztiere.

… müssen die Mütter ihre Kinder in den kahlenDrahtkäfigen zur Welt bringen und «aufzie-hen». Da die Tiere durch die Qualhaltung ver-haltensgestört werden, verletzen oder töten sieoft ihre eigenen Jungen. Kannibalismus undstereotypes Verhalten sind an der Tagesord-nung. Verletzungen werden nicht behandelt.

… werden die Nerze durch Vergasen (Todes-angst/Ersticken) und Genickbruch getötet.

… werden die Füchse durch einen Stromstoss(sehr schmerzhaft) umgebracht.

… gibt es allein in Skandinavien mehr als 11000Zuchtfarmen. Auf einer Farm vegetieren bis zu 150000 Tiere dahin. In derSchweiz sind Pelzfarmen durch entsprechende Vorschriften unwirtschaftlichund daher verschwunden, Pelze und Pelzprodukte dürfen aber importiert,verarbeitet und verkauft werden.

… werden Pelztiere in Fallen gefangen, in denen sie langsam und qualvollzugrunde gehen oder dann aber vom Fallensteller erschlagen werden. Oftsterben in den Fallen auch Tiere, die der Fallensteller gar nicht brauchenkann, z.B. Vögel oder Haustiere! (In der Schweiz sind Fallen verboten, Pelzeund Pelzprodukte werden aber importiert.)

… werden in Asien Hunde und Katzen für die Pelz- und Ledergewinnung inengen Käfigen gehalten wie in Europa die Nerze, Füchse usw.! Katzen

Pelztiere

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 41

werden mit Drahtschlingen erwürgt, ihr Todeskampf dauert bis zu 10 Minu-ten. Hunde werden erschlagen, entsprechend qualvoll ist ihr Tod. Oft lebendie Tiere noch, wenn sie gehäutet werden.

… müssen für nur einen Mantel bis zu 60 Nerze sterben (oder 30 Nutria, 20Füchse, 200 Chinchillas, 20 Hunde oder 50 Katzen)!

… haben «Pelzjäger» kein Mitleid mit den wehrlosen Robbenbabys; sie tötensie in unfassbaren Mengen (325000 Tiere im Frühling 2006) auf brutalsteWeise mit Knüppeln oder Spitzhaken – vor den Augen ihrer hilflosen,verzweifelten Mütter. Oft sind sie noch am Leben, wenn sie gehäutet werden!

Nach dem Europaparlament hat in Brüssel der EU-Ministerrat im Mai 2009 einGesetz besiegelt, wonach der Handel mit Robbenprodukten seit 2010 EU-weitverboten ist. Die Verordnung soll dem Abschlachten von Robben mit Spitzha-cken durch kommerzielle kanadische Jäger die Geschäftsgrundlage entziehen.Diese erfreuliche Nachricht dürfte Schule machen und ein Hoffnungsschimmerfür viele andere Pelztiere sein!

Falls du nicht auf Pelz verzichten möchtest, so kauf dir doch einen diesermodischen Webpelze, die es in vielen Farben und Ausführungen gibt, denn:

Der Pelz gehört dem Tier, nicht dir!

Pelztiere

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... und Leder– In Zuchtfarmen werden Krokodile, Schlangen und andere Tiere in Massen

tierquälerisch gehalten; nur ihrer Haut wegen, die zu Leder verarbeitet wird.– Wildtiere (Kängurus, Murmeltiere und viele andere) werden aus demselben

Grund gejagt und getötet.– Bei den Rindern, Schweinen, Ziegen usw., die ihres Fleisches wegen getötet

werden, ist die Haut ein lukratives Nebenprodukt.– Sehr viel Leder stammt von Rindern aus Indien. Dort werden die Tiere zu Fuss

über grosse Distanzen ins Schlachthaus getrieben, wo sie völlig erschöpftankommen und oft auf primitive Art getötet werden.

– Wegen Giftigkeit wird offiziell vor direktem Hautkontakt mit Leder gewarnt.Sei dir bewusst: Leder ist nichts anderes als Pelz ohne Haare! Auch fürLeder gibt es preiswerte und attraktive Alternativen.

Wie du den Pelztieren helfen kannst:– Kaufe keine Produkte, für die Fell, Pelz oder Leder verarbeitet wurde!– Denk daran, dass auch für kleine Bordüren oder Accessoires Tiere leiden und

sterben müssen!– Synthetische Webpelze sind eine gute und tierfreundliche Alternative!– Informiere deine Eltern, Freunde und Bekannte über das Leiden der Pelztiere,

dann können sie beim nächsten Einkauf auch mithelfen, Tierqual nicht zuunterstützen.

Ökologische Folgen von Pelztierfarmen• Pelztierfarmen stellen durch die anfallenden Fäkalien und die verwendeten

Chemikalien und Medikamente eine ernsthafte Bedrohung der Natur und desGrundwassers dar (allein in Skandinavien gibt es mehr als 11000 Zucht-farmen!)

• Ein Pelzmantel wird durch die chemische Behandlung während der Produkti-on zu Sondermüll.

• Bei der Lederherstellung werden die unterbezahlten Arbeiter, vor allem inIndien, gesundheitlich schwerstbelastet durch Chrom und andere Gifte unddie Abwässer verschmutzen die Flüsse und das Grundwasser.

Leder

Ethisches Verhalten:«Lieber nackt als Pelz tragen», lautete vor einigen Jahren die Devise. Was istvon ihr übrig geblieben? Wie schnell doch der Mensch vergisst und in seinealten Verhaltensmuster zurückfällt! Viele Leute tragen Pelz ohne nachzuden-ken; aus Prestigegründen oder einfach weil es Mode ist. Ethisches Verhaltenmuss täglich bewusst geübt werden.

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JagdDie Jagd hat eine lange Tradition. Ursprünglich wurde sie zur Nahrungsbeschaf-fung betrieben; dem Adel diente (und dient sie noch heute) als fragwürdigesFreizeitvergnügen. Mit dem Argument, Natur- und Tierschutz zu betreiben, gibtes heute in der Schweiz 32000 Hobbyjäger. Töten als Hobby?!

Die Jagd ist eines der sichersten Mittel, das Gefühl der Menschenfür ihre Mitgeschöpfe abzutöten.

F. Voltaire (1694–1778), franz. Schriftsteller

Wusstest du, dass ...… bei der Treib- und Baujagd das Wild (Rotwild, Wildschweine, Füchse, Dachse

usw.) unter extremem Stress und unter Todesangst leidet?… Chaos entsteht durch das Eindringen der Jäger in die Familienstrukturen der

Tiere und diese auseinander gerissen und zerstört werden?… sich durch die Jagd die Tiere in ihrer Existenz bedroht fühlen und sich zur

Erhaltung ihrer Spezies stärker fortpflanzen?… die Wildschweine ohne Zufütterung nur einmal im Jahr Junge bekämen? Bei

intaktem sozialem Gefüge (Rangordnung!) bekommt nur die LeitbacheJunge. Wird sie jedoch getötet, pflanzen sich alle weiblichen Tiere fort.

… Wildschweine in ganz Europa mit Tonnen von Kraftfutter gefüttert werden,damit die Jagd etwas «hergibt»? Die dadurch zu viel geborenen Tierewandern, auch in die Schweiz.

Jagd

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… das Rotwild ursprünglich auf Feldern und Wiesenlebte und nicht im Wald? Es wurde durch uns Men-schen (Jagd, Landwirtschaft, Industrie, Strassen) in dieWälder verdrängt.

… durch eine überlegte Bewirtschaftung der Waldrän-der, z.B. Buntbrachen an den Waldrändern, die Wild-tiere wieder genügend Nahrung und Verstecke findenkönnten? Müssten sie nicht im für sie unnatürlichenGebiet der Wälder leben, gäbe es auch nur einenminimalen Verbiss (Schäden an den Bäumen).

… Füchse sehr soziale und schlaue Lebewesen sind, die in die bewohntenGebiete kommen, weil sie dort einfacher Nahrung finden?

… die Tiere im Winter gefüttert werden, obwohl die Jäger ihr Tun häufig damitrechtfertigen, dass es zu viele Tiere gibt?

Und trotzdem ...… wird diese dringend zu hinterfragende Tradition, die

nichts mit Natur- und Tierschutz zu tun hat, fortgeführt.… werden Wildschweine auch hier von den Jägern gefüt-

tert (sog. Kirrung), damit sich die Tiere immer amselben Ort einfinden und man sie besser erschiessenkann. Da sie jedoch sehr intelligente Tiere sind, funkti-oniert das meist nicht, sodass Treibjagden «nötig» sind.

… betreiben viele Jäger die Jagd als Freizeitbeschäftigung(töten als Hobby?).

Für einen nachhaltigen, sinnvollen und ganzheitlichenNaturschutz braucht es keine Jagd durch Hobbyjäger!

Was du gegen die Jagd tun kannst:– Denk daran, dass mit dem Genuss von Wildfleisch die Jagd weiterhin

unterstützt wird!– Kaufe weder Felle von einheimischen noch von exotischen Wildtieren!

Jagd

Ethisches Verhalten:Erhebe deine Stimme gegen die Jagd und das Jägerlatein.

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Wale und Delfine

Wusstest du, dass ...… es (noch!) 86 verschiedene Arten von Walen gibt und Delfine auch zu dieser

Familie gehören?… Wale und Delfine überaus soziale, empfindsame und intelligente Lebewesen

sind?… sie Säugetiere sind, obwohl sie im Wasser leben, d.h. ihre Kinder von den

Müttern gesäugt und behütet werden?… die Mutter beim Gebären von ihrer Familie unterstützt und beschützt wird

und eine Hebamme das Kind an die Wasseroberfläche begleitet, damit esseinen ersten Atemzug tun kann?

… sie mindestens alle 2 Stunden auftauchen müssen, um Luft zu atmen?… der Blauwal mit einer Körperlänge von bis zu 30 Meter und einem Gewicht

von bis zu 130 Tonnen (= 100 Autos oder 30 Elefanten!) das grössteSäugetier der Welt ist?

… Wale und Delfine sich über Schallwellen miteinander verständigen?… Wale mit ihren Gesängen über Distanzen bis zu 1000 km miteinander

kommunizieren?… sämtliche Meeresbewohner auf gute Wasserqualität angewiesen sind wie

wir auf eine gute Luftqualität.

Wale und Delfine

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… die Todesursachen von in Gefangenschaft gehaltenen Meeressäugern meis-tens schlechte Wasserqualität, stressbedingte Magengeschwüre, medizi-nische Eingriffe oder verschluckte Plastikgegenstände sind?

Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Ab-scheulichkeit gewöhnen.

George Bernard Shaw (1856–1950), Schriftsteller

Und trotzdem ...… werden durch die Staaten Norwegen, Dänemark, Island und Japan jährlich

mehrere Tausend Wale gejagt und getötet.… kippen wir Menschen Giftmüll ins Meer, sodass seine Bewohner direkt daran

zugrunde gehen oder sich nicht mehr fortpflanzen können.… benutzt die Fischereiindustrie riesige Schleppnetze, in denen sich die Säuge-

tiere des Meeres verfangen und ertrinken, weil sie nicht auftauchen könnenzum Atmen.

… produzieren die Menschen mit Schiffen, Waffentests, Fischerei usw. so vieleSchallwellen im Meer, dass die Wale irritiert werden. Dadurch können sie sichverirren, stranden und sterben (über 300000 Tiere jährlich).

… werden sie in Schwimmbecken eingesperrt, die nie gross genug sind undmeist keine Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Wie du den Meeressäuge-tieren helfen kannst:– Unterstütze keine Delfinarien mit dei-

nem Besuch! Wo die Besucher fernbleiben, verschwindet bald auch dasAngebot, und das Leiden der sensib-len Tiere hat ein Ende.

– Überlege dir gut, ob du durch Fisch-genuss am Leerfischen der Meere mit-verantwortlich sein möchtest.

Wale und Delfine

Ethisches Verhalten:Bewusste Rohheit des Menschen – kein einziges Tier ist dazu fähig!

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Zoo und Zirkus

Wusstest du, dass ...… Zoos entstanden sind, damit man exotische Tiere

«ausstellen» konnte? Früher gab es ja kein Fernse-hen und die wenigsten Menschen konnten in dieHeimatländer dieser Tiere reisen.

… die Haltung von exotischen Tieren enormes Fach-wissen und Erfahrung voraussetzt?

… Zoobetreiber behaupten, sie erhalten und schützendie Tierarten, obwohl aus den Zoos keine Tierewieder freigelassen werden können?

… es viel wirksamer und sinnvoller wäre, den natür-lichen Lebensraum der Tiere zu erhalten und zuschützen?

… Tiere in Zoo und Zirkus genau dieselben Bedürfnisse (Bewegungsfreiheit,Beschäftigung, Platz, Gesellschaft, Rückzugsmöglichkeit usw.) haben wieihre frei lebenden Artgenossen, auch wenn sie in Gefangenschaft geborenwurden?

… in Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Schwe-den, England, Kroatien, Malta, Niederlande, Österreich, Slowenien undZypern und auch in 8 südamerikanischen Ländern sowie in Iran, Israel undSingapur das Halten von Wildtieren im Zirkus verboten ist? In Griechenland,Bolivien und Honduras gilt sogar ein totales Tierverbot – vorbildlich!

… ein guter Zirkus auch ohne Tiere auskommen kann? Bestes Beispiel ist der«Cirque du soleil», dessen Vorstellungen, bei denen «nur» menschlicheArtisten auftreten, meist ausverkauft sind.

… Tradition keine Tierquälerei rechtfertigt?

Lass alle Geschöpfe leben und nähre sie; halte sie nicht als deinEigentum. Lass sie wachsen und zwinge sienicht.

Lao-Tse

Und trotzdem ...… werden viele exotische Tiere ohne Rücksicht auf

ihre natürlichen Bedürfnisse in veralteten Zoos inviel zu engen, langweiligen Gehegen gehalten.

Zoo und Zirkus

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… können sie sich oft nicht vor den Blicken der Zoobesucher verstecken undmüssen sich täglich begaffen lassen. Stell dir vor, du müsstest dein Lebenlang im Schaufenster einer Einkaufsstrasse leben!

… langweilen sich Zootiere oft zu Tode und leiden seelisch und körperlich.… werden exotische Tiere unserem Klima ausgesetzt. Da es oft zu kalt ist für

sie, müssen sie während der Wintermonate in den beheizten, aber oft zuengen Innenräumen ausharren.

… können sie ihren natürlichen Bewegungsdrang meist nicht ausleben. Daherentwickeln sie stereotypes Verhalten, d.h., sie machen stets dieselbe Bewe-gung: Elefanten «weben» (mit Kopf und Rüssel hin- und herpendeln),Raubtiere traben an ihrem Gitter auf und ab usw. Stereotypes Verhaltenbeobachtet man auch bei seelisch kranken Menschen!

… sind die Zustände für die Tiere im Zirkus sogar noch um einiges schlimmer,da sie die meiste Zeit in engen, langweiligen, kahlen Käfigen eingesperrtsind. Elefanten werden meist angekettet gehalten. Zudem kämpfen vieleZirkusbetriebe ums Überleben, das Geld ist knapp, die Tiere bekommen dasals Erste zu spüren.

… sind Zirkustiere zu lebenslanger Sklaverei im Namen der «Unterhaltung»verdammt.

… werden empfindsame, leidensfähige Mitgeschöpfe oft dazu gezwungen,lächerliche, unnatürliche «Kunststücke» vorzuführen, die seelische und kör-perliche Spuren hinterlassen. Die Gelenke eines Elefanten z.B. nehmenschmerzhaften Schaden, wenn er andauernd unnatürliche Bewegungen(Handstand, hinsetzen usw.) ausführen muss.

… sind die Tiere oft der Gewalt von ungeduldigen Tiertrainern ausgesetzt, von

Zoo und Zirkus

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 49

denen sie mit Hilfe von Schlägen, Stromstössen und oft auch Medikamentendressiert werden.

… wird oft keine Rücksicht auf Familien- oder Freundschaftsbande zwischenden Tieren genommen. Alte, nicht dressierbare oder gefährlich gewordeneTiere werden abgeschafft oder verkauft.

Diskutiere mit deinen Eltern und Freunden über dieses Thema und stell dir vor,du würdest hinter Gitter gesperrt, um von anderen Wesen permanent beobach-tet zu werden! Oder du würdest gezwungen, lächerliche Posen einzunehmen,um Schaulustige zu amüsieren!

Was du für die Tiere in Zoo und Zirkus tun kannst:– Besuche keinen Zirkus, in dessen Programm Tiere (vor allem exotische)

auftreten müssen!– Bedenke, dass auch im schönsten Zoo alle Tiere eingesperrt leben müssen.

Besuche statt einem Zoo doch lieber einen Lebenshof, auf dem vor demSchlachthof gerettete Tiere ein geschütztes Leben führen (siehewww.tierundwir.ch/de/kinder-und-tiere/sinnvolle-ausflugsziele.html)

– beobachte unsere heimischen Wildtiere in ihrem Lebensraum oder schau direinen seriösen Tierdokumentarfilm an.

Zoo und Zirkus

Ethisches Verhalten:Wer nicht spürt, wie ungeheuerlich gross die Schuld des Menschen ist, derTiere zum Vergnügen zu Untertanen und Sklaven macht, der ist noch weitvon ethischem Empfinden und Handeln entfernt.

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Delikatessen

Wusstest du, dass ...… alle Tiere, die zu «Delikatessen» verarbei-

tet werden, fühlende, leidensfähige Mitge-schöpfe sind?

… viele «Delikatessen» nur mit immensemTierleid produziert werden können?

… kein Mensch für sein körperliches Wohlbe-finden tierquälerische «Delikatessen» be-nötigt?

… für so genannte «Feinschmecker» Tiere millionenfach leiden und sterbenmüssen?

Gerechter Gott! Aus wie vielen Marterstunden der Tiere lötet derMensch eine einzige Festminute für seine Zunge zusammen!

Jean Paul (1763–1825), Dichter

Und trotzdem ...… werden lebenden, unbetäubten Fröschen die Schenkel abgetrennt oder

ausgerissen und die Körper weggeworfen. Die Frösche sterben einen qual-vollen Tod.

… werden lebenden Haien die Flossen abgeschnitten und die Körper zurück insMeer geworfen, wo sie langsam verbluten.

… werden in Mauritius illegal lebendige Hunde und Katzen als Haiköder miss-braucht. Durch ihr panisches, verzweifeltes Zappeln am Angelhaken lockensie die Haie an.

… werden lebenden Meeresschildkröten die Brustpanzer aufgeschnitten undihr Fleisch herausgeschält. Da sie kein Stimmorgan haben, können sie ihrenSchmerz nicht einmal hinausschreien.

… werden Gänse und Enten zur Gewinnung von Gänsestopfleber (foie gras)während vieler Wochen dreimal täglich zwangsgestopft.

… werden Schnecken, Hummer und Schalentiere (z.B. Muscheln) lebend inkochendes Wasser geworfen und gekocht. Ihr Todeskampf dauert einigeMinuten.

… werden Zugvögel in grossen aufgehängten Netzen gefangen und getötet.Ihre Qual und Angst ist immens.

Delikatessen

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… wird lebenden Störweibchen (Fische) der Kaviar(Eier) aus dem Bauch gepresst oder er wirdentnommen, indem man den Fischen bei leben-digem Leib den Bauch aufschlitzt.

Diese Aufzählung ist nicht komplett - es gibt vieleweitere derartige Praktiken. Es liegt wohl auf derHand, dass es äusserst verwerflich ist, lediglich füreinen kurzen Gaumenkitzel die Tiere solchenQualen auszusetzen.

Wie du diesen Tieren helfen kannst:– Kaufe und esse keine so genannten «Delikates-

sen», die von Tieren stammen, wie beispielsweiseGänseleberpastete, Hummer, Haifischflossen-und Schildkrötensuppe, Kaviar usw.

– Meide Restaurants, die solche Delikatessen anbieten und informiere den Wirtüber das Leiden dieser Tiere.

– Informiere auch deine Mitmenschen über die Qualen dieser Lebewesen.

Delikatessen

Ethisches Verhalten:Mit Delikatessen lässt sich nur solange Geld verdienen, wie sie verkäuflichsind. Verringert sich die Nachfrage, wird auch die Produktion reduziert odersogar eingestellt.

Wusstest du, dass der Hummer erst rot wird, nachdem man ihnlebendig in kochendes Wasser geworfen hat?

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Tiere als Therapeuten ...– Forschung und Praxis belegen, dass der Kontakt mit Tieren beim Menschen

Verkrampfungen löst, den Blutdruck stabilisiert, Trübsinn vertreibt, Aggressi-onen abbaut, die Lebensfreude steigert, und vieles mehr.

– Wenn das Vertrauen in Menschen zerrüttet ist, kann ein Tier Halt geben unddas Herz erwärmen.

– Therapeutisches Reiten bietet nachhaltige Sinnes- und Rhythmuserfahrungenund hilft dadurch, Wahrnehmungs- und Gleichgewichtsstörungen abzubau-en.

– Alten Menschen verhilft ein Tier zu besserer körperlicher und seelischerGesundheit, es fördert ihren Kontakt zu ihrer Umwelt und zu ihren Mit-menschen und verhindert so ihre Vereinsamung und das «Sich-Nutzlos-Füh-len».

– Tiere sind oft der Schlüssel für eine Resozialisierung von Menschen auschaotischen Verhältnissen, da sie durch die Tiere Mitgefühl, Fürsorglichkeitund Selbstvertrauen aufbauen können.

– Tiere in Alters- und Jugendheimen agieren als Beschäftigungstherapeuten,Fitnesstrainer, Clowns, Heizkörper, Jungbrunnen, Antidepressiva u.v.m.

– Im Einsatz als Therapeuten stehen Hunde, Katzen, Hühner, Vögel, Lamas,Pferde, Esel, Ziegen, Delphine, Schweine und viele andere Tiere.

Tiere als Therapeuten

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Tiere als Helfer

... und HelferSeit Jahrhunderten ist der Mensch auf die Tiere angewiesen und nimmt ihreHilfe in Anspruch, wogegen frei lebende Tiere den Menschen nicht brauchen –im Gegenteil!Der Dienst, den unsere Mitgeschöpfe uns erweisen, kann nicht in Worte gefasstwerden. Ist das alles selbstverständlich? Sind wir den Tieren nicht zu tieferDankbarkeit und zu grossem Respekt verpflichtet? Vor allem weil sie ja keineWahl haben, sondern «ungefragt» genutzt werden.– Uralte Helfer der Menschheit sind die Ochsen, Pferde und Wasserbüffel, die

dank ihrer Kraft und Gutmütigkeit noch heute in vielen Ländern das Bestellender Getreide- und Reisfelder ermöglichen oder Wasser aus Brunnen schöp-fen, indem sie ihr Leben lang täglich viele Stunden im Kreis herumlaufen.

– Die Esel, Maultiere, Yaks und Kamele tragen mit unendlicher Geduld un-glaubliche Lasten auf Wegen, die kein Fahrzeug je bewältigen könnte.

– Dank ihren ausgezeichneten Spürnasen und ihrer Intelligenz werden Hundeausgebildet und eingesetzt beim Suchen und Auffinden von Drogen, Spreng-stoff, verschütteten Menschen in Erdbebengebieten/Lawinen und vermisstenMenschen in unübersichtlichem Gelände.

– Als Blindenführhunde ermöglichen sie blinden Menschen eine grosse Bewe-gungsfreiheit und Selbstständigkeit.

– Für behinderte Menschen in Rollstühlen sind Hunde eine grosse Hilfe, indemsie Licht- und Aufzugsschalter betätigen, Telefonhörer bringen, Türen öffnen,hinuntergefallene Gegenstände aufheben usw.

– Als Wächter ersetzen Hunde dank ihren exzellenten Sinnen (Ohren und Nase)die Alarmanlage und leisten Polizei, Militär und Grenzwacht wertvolle Hilfe.

– In Alaska, Skandinavien, Grönland und den Polargebieten sichern die Schlit-tenhunde das Überleben der Menschen. Dank ihrem feinen Gespür sind sieviel sicherere Transportmittel (Gletscherspalten!) als z.B. Schneemobile. Aus-serdem dienen sie alsWächter, Beschützerund im Notfall (leider)sogar als Notvorrat.

– Auch die Rentiereleisten wichtigeDienste als Last- undZugtiere im hohenNorden. Ihr Fleischwird leider gegessenwie hierzulande Rind-und Schweinefleisch.

Diese Liste könnte noch

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Tiere als Helfer

seitenweise weitergeführt werden. Vielleicht findest du noch weitere Beispieleoder kennst sogar ein Helfertier?

Ethisches Verhalten:Der Einsatz von Tieren als Therapeuten und Helfer sollte sehr kritisch über-dacht werden. Nur wenn Überforderung und Ausnutzung der Tiere verhin-dert wird und ihre natürlichen Bedürfnisse befriedigt werden, ist ihr Einsatzals Therapeuten und Helfer ethisch vertretbar.

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Plüschtiere

Plüsch- und Stofftiere als Freunde undSeelenkumpelFür die seelische Entwicklung von Kindern spielen Plüschtiere eine wichtigeRolle. Sie helfen dem Kind, Gefühle auszudrücken und soziale Kompetenzen zuüben. Schon als Kind weiss man natürlich, dass das Lieblingsstofftier nichtwirklich lebt, und trotzdem behütet man es und geht meist sehr sorgsam mitihm um. Viele Kinder sind fest davon überzeugt, ihr Teddybär habe die Fähigkeitzu fühlen und sind entsprechend nett zu ihm! Erinnerst du dich an deinLieblingsstofftier und an deine Gefühle, wenn du, es im Arm haltend, ein-schliefst?Für Eltern sollten/könnten Plüschtiere willkommene Lehrer und Helfer sein, umdem Kind Fürsorglichkeit, Verantwortung, Freundlichkeit und Mitgefühl beizu-bringen. Ein Kind, das gelernt hat, nett mit seinen Stofftieren umzugehen, wirdspäter kaum auf die Idee kommen, echte fühlende Tiere zu quälen. Plüschtiereund Puppen funktionieren auch als eine Art «Frühwarnsystem»: Das Malträtie-ren von Stofftieren und Puppen kann ein Hinweis auf ein seelisches Dilemmasein, bei dem das Kind dringend Hilfe braucht.

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Tierdarstellungen

Tierdarstellungen in Bild und WortSeit eh und je wurden und werden Tiere (z.B. in der Kunst) dargestellt undnachgebildet. Wie viele Funde belegen, haben schon die Höhlenbewohner ihreWände mit Tiermalereien verziert. Von der Kunst manchmal kaum zu unter-scheiden sind die Spielzeuge. Bei den Naturvölkern und früher auch hierzulandeschnitzten Väter ihren Kindern Tiere aus Holz und Mütter bastelten Puppen undTiere aus Stoff und Fell. Und wenn das Kleinkind zu zeichnen beginnt, stellenseine allerersten Kunstwerke in der Regel Tiere dar! Auch in der Literatur sindTiere allgegenwärtig. Der Symbolcharakter der Tiere, z.B. in Fabeln und Mär-chen, hilft Lebensgesetze zu verstehen und ist ein wertvolles Erziehungsmittel.Das Wissen um das gemeinsame Schicksal von Mensch und Tier ist sehr tief inder Seele verwurzelt. Wie arm wäre die Welt ohne Tiere!

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Tipps für Tierschutz im Urlaub– Besuche im Urlaub keine Stierkämp-

fe und auch keine Stierkampf-arenen! Meide Reiseveranstalter,die Stierkämpfe anbieten oderempfehlen!

– Besuche keine Ausstellungen undFeste, auf denen Tiere als Touristen-attraktion gequält werden und ihreHaltung nicht ihren Bedürfnissenentspricht! (rituelle Opferfeste, Tier-kämpfe, Show-Aquarien, Rodeos,Elefantenreiten usw.)

– Lass dich nicht gegen Bezahlungmit Wildtieren (Affen, Bären, Ele-fanten, Papageien usw.) fotografie-ren! Für diese Touristen-«Attrak-tion» werden die Tiere oft der freienWildbahn entnommen, zur Ruhig-stellung unter Drogen gesetzt, tier-quälerisch behandelt und unwürdiggehalten!

– Meide Freizeit- und Sportangebote, bei denen Tiere ausgebeutet werden!Kamele, Pferde, Esel, Elefanten usw., die für Touristenausflüge oder einen«romantischen» Strandausritt angeboten werden, leben oft in quälerischerHaltung!

Wir sollen Tiere mit Liebe behandeln und ihr Leid lindern, wo im-mer wir können.

Dalai Lama

– Es gibt bestimmt Besseres zu tun in den Ferien als z.B. Tintenfische aufzustö-bern und zu erstechen, wie dies in «Kursen» angeboten wird. Die kleinenKrebse am Strand werden oft auch gerade von Touristen gefangen, kessel-weise mitgenommen und dann weiss niemand, was damit anzufangen ist.Sie gehören ins Meer, das verstehst du doch. – Und auch bei uns: Fang garnicht erst an, vom Heli-Skiing zu träumen. Dieser Lärm hetzt die im Wintersowieso ums Überleben kämpfenden Wildtiere oft in den Tod.

Tierschutz im Urlaub

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Tierschutz im Urlaub

– Streunenden Tieren hilfst du am effektivs-ten, indem du örtliche Tierschutzorgani-sationen informierst und unterstützt!

– Sollte dir im Urlaub Tierquälerei begeg-nen, zeige Zivilcourage! Melde jeden Vor-fall von Tierquälerei der örtlichen Polizei,dem nächsten Tierschutzverein, deinemReiseleiter oder dem zuständigen Touris-tenbüro.

Zu deinem eigenen und dem Schutz der Tiere sind folgende Souvenirstabu:– Nashornprodukte (Hörner, «medizinische» Pulver, Deko- und Schmuckele-

mente; alle Produkte aus Nashorn unterliegen absolutem Einfuhrverbot)– Produkte aus Elfenbein und Elefantenleder (alle daraus hergestellten Pro-

dukte, auch Schmuckbänder aus Elefantenhaar, unterliegen absolutem Ein-fuhrverbot)

– Produkte aus Krokodil-, Kaimanleder oder Schlangenhaut (alle Arten sinddurch das WA = Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.)

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Tierschutz im Urlaub

– in durchsichtiges Harz eingegossene Spinnen, Skorpione und andere Tiere,die als Briefbeschwerer oder «Schmuck» fürs Bücherregal verkauft werden

– Raubkatzenfelle, Pelzprodukte (alle wild lebenden Katzenarten wie z.B. Leo-pard, Tiger etc. stehen unter strengem Schutz)

– lebende oder ausgestopfte Vögel (viele Arten sind vom Aussterben bedroht)– Korallen, Muschel- und Schneckenschalen, Seesterne, Seepferdchen (viele

Arten sind durch das WA geschützt)– Schildpatt, Schildkröten, Perlmutt, Amphibien, Walzähne oder -knochen,

präparierte Schmetterlinge– lebende Affen oder präparierte Teile davon

Denk bitte daran: Durch jedes gekaufte Produkt wird der Handel angekurbeltund es müssen weitere Tiere leiden und sterben.Wir wollen dir nicht den Urlaub vermiesen mit diesen Informationen, sonderndich ermutigen, Aktivitäten und Souvenirs zu wählen, die du verantwortenkannst und die nicht mit Tierleid verbunden sind!Oder möchtest du nach dem Urlaub durch Fotos und Gegenstände daranerinnert werden, dass du das Tierleid mit deinem unbesonnenen Konsumverhal-ten unterstützt hast?

Wie du den Tieren sonst noch helfen kannst:Tiere sind nicht auf dieser Welt, um gemästet, eingesperrt, vergewaltigt, gemar-tert, getötet und gegessen zu werden, sondern gehören in erster Linie sichselber. Da sie unsere Freunde, Begleiter, wichtige Helfer, Krafttiere und nichtselten auch unsere Lehrer und Therapeuten sind, verdienen sie Respekt, Mitge-fühl, Verständnis und Rücksichtnahme. Erhebe du deine Stimme für sie!– Erzähle deinen Eltern, Freunden und Bekannten vom Leiden der Tiere! Viele

Menschen wissen nichts davon oder haben einfach noch nie darüber nachge-dacht. Gib ihnen dieses Tierschutzhandbuch zum Lesen!

– Sei dir stets bewusst, dass dein Verhalten als Konsument immer Einflussdarauf hat ob und wie ein Produkt hergestellt wird. Hinter jedem Konsumar-tikel steht jemand, der Geld daran verdient, wenn es verkauft wird. Darum istes so wichtig, möglichst viele Menschen zu informieren und sie zu motivieren,

Ethisches Verhalten:In den Ferien ist es nicht anders als im Alltag zu Hause:

Wie könntest du etwas geniessen, was jemand anderem Leid zufügt?Wie könntest du dich über etwas freuen, was für ein anderes Wesen Qualbedeutet?

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht60

Tierschutz im Urlaub

verantwortungsbewusst (für Mensch, Tier und Mitwelt) zu konsumieren undzu handeln.

– Motiviere die Erwachsenen durch Informationen über die Fakten, bei staatli-chen Abstimmungen für die Interessen der Tiere zu stimmen!

– Gründe mit deinen Freunden eine «TIER + WIR-Jugendgruppe»: SchreibtLeserbriefe an Zeitungen, sammelt Unterschriften für Petitionen, marschiertmit bei Protestkundgebungen und Demos, organisiert Info-Stand-Aktionenusw.. Wir unterstützen dich gerne mit Rat und Tat. Melde dich bei uns!

– Mache Werbung für unseren «Tierethik-Unterricht» an deiner Schule und indeinem Bekanntenkreis. Je mehr Schulklassen in den Genuss der Ethik-Lekti-onen kommen, desto schneller wird der Kreis derer, die sich ethisch verhalten,grösser.

– Geh wachsam und mitfühlend durchs Leben und übernimm die Verantwor-tung für all dein Tun!

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 61

Tierschutz im Urlaub

Es geht nicht darum, dir alles zu verbieten,was Freude macht. Es geht vielmehr dar-um, der Ausbeutung und Zerstörung un-serer gesamten Umwelt Einhalt zu gebie-ten, damit auch deine und die nachfol-genden Generationen sich noch an derTierwelt und den Wundern der Natur er-freuen können. Alles, was wir Menschender Welt und unseren Mitgeschöpfen an-tun, tun wir letztlich uns selbst an!

Wenn nicht du mit dem guten Beispielvorangehst, wer denn sonst?Und wenn nicht jetzt, wann dann?

Unser Motto sollte heissen:«So viel wie möglich»!

nicht:«Alles oder nichts»

Eine Liste prominenter Vegetarier, empfehlenswerter Bücher sowie Links zuallen hier besprochenen Themen findest du auf unserer Website unter:

www.tierundwir.ch/tierschutz

Wenn ich in einem Jahr einen einzigen Menschen überzeuge, ebenso zuhandeln wie ich selber, so sind wir zwei. Nach 10 Jahren wären wir Tausend.Nach 20 Jahren hat jeder der Tausend wieder 1000 versammelt; wir sind eineMillion. Nach 30 Jahren sind wir eine Milliarde, und das ist genug.

Falls du dich für die Tiere einsetzen möchtest, melde dich per Telefon oderE-Mail direkt bei der Stiftung oder bei deiner Tierschutzlehrerin. Wir stehendir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Du kannst auch unsere Merkblätter«Tierschutzaktionen für Schüler» anfordern.

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht62

Ausklang

AusklangNun, da du über das Leiden der Tiere informiert bist,kannst du auch etwas dagegen tun. Dir und deinerGeneration gehört die Zukunft! Ihr seid die Erwachse-nen von morgen. Ihr habt mehr Einfluss und Macht, alsihr glaubt. Ihr könnt die Welt buchstäblich auf den Kopf stellen; ihr könnt euerKonsumverhalten verändern, Ausbeutung, Gewalt und Profitgier aus der Weltschaffen und stattdessen eine lebenswerte Welt für alles Lebendige schaffen.Zuerst kommt der Gedanke, dann das Wort und zuletzt folgt die Tat. UnserUmfeld ist nichts anderes als unser Spiegelbild. Alles, was wir unseren Mitge-schöpfen antun – sei es zerstörerisch oder schöpferisch – fällt bumerangartigauf uns zurück. Das Schicksal der Menschen, Tiere und Pflanzen ist eng mitein-ander verflochten. Ihr könnt viele innovative Ideen und gute Werke ins Lebenrufen. Andere haben es auf anderen Gebieten auch getan. So wurde beispiels-weise die Sklaverei gesetzlich verboten, der Analphabetismus bei uns weitge-hend überwunden, die Frauenbewegung ins Leben gerufen, die Berliner Mauerniedergerissen, ein schwarzer Präsident gewählt und vieles mehr. Mache nichtden Denkfehler, du allein könntest nichts verändern!

Falls du Hilfe brauchst in Ernährungsfragen, z.B. beim Umsteigen von tierischerauf pflanzliche Kost, orientiere dich auf der Homepage der Swissveg:www.swissveg.ch oder unter Tel. 071 477 33 77, dort geben sie dir gerne undseriös Auskunft.

Und vergiss nicht: Um zu erreichen, dass Tierschutzgesetz und Tierschutzverord-nung endlich vollzogen werden, sind Tierquälerei und Missstände in der Tierhal-tung unbedingt aufzudecken und anzuprangern. Wo keine Klagen erhobenwerden, da gibt es auch kaum Kontrollen und die Tierquälerei geht ungestraftweiter.

Lass dir von Medien und Werbung nichts vormachen. Informiere dich übersInternet oder persönlich, was hinter den Kulissen geschieht. Auf unserer Inter-netseite findest du auch eine umfangreiche Sammlung von Links, die dir beimVerteidigen der Tiere in Diskussionen helfen.Auch viele weitere hilfreiche Links rund um den Tierschutz und ethischesVerhalten findest du auf unserer Homepage: www.tierundwir.ch

Wir danken dir im Namen der Tiere, dass du dieses Tierschutzhandbuchgelesen hast.Wir gratulieren dir, dass du den Mut hattest, genauer hinzuschauenund darüber nachzudenken.Wir versichern dir, dass sich dein Leben durch vermehrt ethisches Ver-halten bereichern wird.

Stiftung für Ethik im Unterricht – www.tierundwir.ch 63

Stiftung für Ethik im UnterrichtDank dem umfangreichen Wissen unserer ausgebildeten Tierethiklehrerinnenkonnte dieses Tierschutzhandbuch erstellt werden.

Zentrale Werte der Stiftung:– Respekt vor der Natur und allen ihren Ausdrucksformen– Ethisches Verhalten und Mitgefühl gegenüber unseren Mitgeschöpfen– Nicht nur sein eigenes Haustier lieben, sondern alle Tiere als leidensfähige

Mitlebewesen achten und sie nicht für egoistische Zwecke quälen und miss-brauchen.

Was uns Sorgen macht:– Die zunehmende Orientierungslosigkeit der Jugend und ihre Gleichgültigkeit

gegenüber den Grundwerten der menschlichen Kultur– Die stetig zunehmende Gewaltbereitschaft – auch und gerade an Schulen– Die Konsumsucht als Ersatz für echte innere Werte: Haben statt sein

Was uns Hoffnung macht:Das noch unversehrte und empfängliche Bewusstsein der Kinder orientiert sicham Verhalten der Erwachsenen. Tierschutz im Unterricht kann als Erziehung zurMenschlichkeit und Gewaltprävention verstanden werden.

Unser Vorgehen:– Wir bilden mobile Tierethiklehrer aus, die auf Einladung kostenlose Tier-

schutzlektionen an Kindergärten, Schulen und anderen Lehranstalten erteilen– Unsere Tierethiklehrer leben, was sie lehren und demzufolge gelingt es ihnen

auch, die Herzen der Schüler zu berühren und sie zu motivieren, sich für dieTiere einzusetzen.

Kontaktieren Sie einfach die Stiftung per E-Mail oder Telefon und for-dern Sie eine Tierethiklehrerin an.

Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich durch Spenden.Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns bitte:

DAS TIER + WIRStiftung für Ethik im Unterricht

E-Mail: [email protected] – www.tierundwir.ch

Stiftung

www.tierundwir.ch – Stiftung für Ethik im Unterricht64

Dieses Büchlein bringt dir die Tiere mit ihrenBedürfnissen näher und zeigt, wie heutedie Menschen mit den Tieren umgehen.Es zeigt dir aber auch, was du für die Tiere tun kannst.