thema 1: unternehmensbesteuerung und globalisierung

27
Thema 1: Unternehmensbesteuerung und Globalisierung

Upload: brady-adkins

Post on 01-Jan-2016

31 views

Category:

Documents


1 download

DESCRIPTION

Thema 1: Unternehmensbesteuerung und Globalisierung. Inhaltlicher Ablauf der Präsentation. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen Reaktion des Staates Fazit. - PowerPoint PPT Presentation

TRANSCRIPT

Thema 1:

Unternehmensbesteuerung und Globalisierung

Inhaltlicher Ablauf der Präsentation

I. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung

II. Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen

III. Reaktion des StaatesIV. Fazit

I. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung

Erkenntnisse:

Internationale Organisationen und Abkommen haben maßgeblich zu einer Liberalisierung der Märkte und verstärkten Kooperationen der Nationalstaaten beigetragen

Kapitalmobilität begünstigte Steuerflucht

Bei einer höheren Elastizität der Steuerbasis ist ein kleinerer Steuersatz für die Einnahmen des Staates optimal, da sich hohe Steuersätze nicht durchsetzen lassen und die Steuerbasis sich der Besteuerung entziehen kann

Die Wahl der Unternehmensbesteuerung kann Einfluss auf die komparativen Kostenvorteile nach Ricardo besitzen

Die Größe des Kapitalstocks eines Landes spielt im Zusammenhang mit der Elastizität der Steuerbasis bei der Besteuerung von Unternehmen eine signifikante Rolle

Globalisierung

Steuerpolitik bis Mitte des 20. Jahrhunderts war zunächst rein nationale Angelegenheit

Ab den 50er Jahren kam es zu einer Liberalisierung der Handelsmärkte

In den 60er Jahren kam es vermehrt zu Gründungen internationaler Organisationen (IWF, GATT), welche Kooperationen der Staaten verstärkten

Abbau von Kontrollen des Kapitalverkehrs begünstigte Steuerflucht und internationale Steuerplanung

Bildung und Weiterentwicklung von Integrationsräumen (EU, APEC, AFTA,…)

Steuerwettbewerb

Unterschiede in den Steuersystemen der Nationalstaaten

Unter anderen können durch zunehmende Kapitalmobilität multinationale Unternehmen (MNU)versuchen, ihre Steuerlast zu minimieren

Standortwechsel von Unternehmen aufgrund von Steuersätzen haben im Zuge der Globalisierung und der Entstehung von Integrationsräumen immer stärker zugenommen

Steuererhöhung stellt eine positive fiskalische Externalität dar, da bei Abwanderung von Unternehmen die Einnahmesituation anderer Staaten positiv beeinflusst wird

Andere Aspekte für die Standortwahl, z.B. Arbeitsplätze, Einkommen der Bürger, politische Ausrichtung des Landes, Infrastruktur und Ausnutzung von Agglomerationsvorteilen spielen ebenso eine Rolle

Steuerwettbewerb

Annahme: Staat möchteSteuereinnahmen maximieren Steuersenkung weniger

Steuereinnahmen, aber vermehrte Ansiedlung von Unternehmen u.a. geringere Arbeitslosigkeit

Grafik: Ab einem Steuersatz von 0 steigende Einnahmen Maximum: Steuersatz theoretisch

optimal, aber im internationalen Vergleich zu hoch Unternehmen weichen in geringer besteuerte Länder ab

Ab dann fallen Einnahmen aus Besteuerung

(Clausing, Kimberly, 2007)

Abszisse: SteuersätzeOrdinate: Einnahmen relativ zum Bruttoinlands-Produkt der 36 OECD Staaten

Steuerwettbewerb

Marktintegration besitzt Auswirkungen auf den Steuersatz, mit dem die maximalen Steuereinnahmen erreicht werden

Nicht integrierte Staaten können einen höheren steuereinnahmen-maximierenden Steuersatz als integrierte Staaten, aufgrund geringerer Elastizität der Steuerbasis, realisieren.

In Integrationsräumen (EU) Bei hoher Elastizität der

Steuerbasis kann ein geringer Steuersatz vorteilhaft für dieEinnahmen eines Landessein und Attraktivität für

Unternehmen zu steigern Gefahr Race-to-the-Bottom keine effiziente Bereit- stellung öffentlicher Güter

(Clausing, Kimberly, 2007)

Steuerwettbewerb

Staaten mit geringen Kapitalstock stehen einer hohen Elastizität des Kapitals gegenüber

Hoher Zufluss an Kapital komparativer Vorteil bei kapitalintensiver Produktion

Im internationalen Wettbewerb ist es für Volkswirtschaften mit geringen Kapitalstock durch geringe Körperschaftssteuersätze möglich, einen Wettbewerbsvorteil im Gegensatz zu Volkswirtschaften mit großen Kapitalstock zu erreichen (abhängig von der Größe des Kapitalstocks und der Elastizität des Kapitals)

Steuerwettbewerb

In Volkswirtschaften ist es effizient aufgrund der Elastizität der Steuerbasis, die immobilen Faktoren anstelle von mobilen Faktoren zu besteuern (Annahme: Kapital mobiler Faktor)

Höhere Besteuerung des Kapitals in einem Land mit geringem Kapitalstock verringerter Kapitaleinsatz weniger ausländische Direktinvestitionen (FDI) inländische Produktion sinkt

Steuerwettbewerb

Ein Land mit geringem Kapitalstock und zugleich hoher Elastizität im Kapital verliert nur relativ gesehen wenige Steuereinnahmen durch eine Senkung der Steuersätze und kann im Verhältnis zu vorher viele Unternehmen ins Land bringen

Es können sich Steueroasen oder Offshore Finanzplätze bilden

Inhaltlicher Ablauf der Präsentation

I. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung

II. Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen

III. Reaktion des StaatesIV. Fazit

II. Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien MNU

Erkenntnis:

Unterschiedliche Steuersätze und Definitionen der Bemessungsgrundlagen der Staaten ermöglichen MNU eine vielfältige Steuerplanung

Derzeitige Berechnung der Unternehmenssteuern

Es existieren 2 allgemeine Prinzipien der Besteuerung Quellenlandprinzip (QLP) und Wohnsitzlandprinzip (WLP)

QLP: Besteuerung in dem jeweiligen Sitzstaat des

Teilunternehmens Bemessungsgrundlage ergibt sich aus erwirtschafteten Gewinnen im jeweiligen Sitzstaat

WLP: Besteuerung aller Kapitaleinkommen im Sitzland

des Mutterunternehmens Bemessungsgrundlage ergibt sich aus dem weltweit erwirtschafteten Gewinn

Derzeitige Berechnung der Unternehmenssteuern

QLP bildet die Grundlage für das derzeit am häufigsten auf der Welt angewandten Systems des Separate Accounting (SA)

Separate Accounting: Staaten berechnen auf das Kapitaleinkommen der

ansässigen Unternehmen bzw. der Tochterunternehmen von MNU im Inland den nationalen Steuersatz

Um Steuereinnahmen zu erhöhen, ist es attraktiv für Staaten, ihre Steuersätze zu senken und/oder Bemessungsgrundlagen anders zu definieren, um Investoren aus dem Ausland anzulocken

Steuerwettbewerb

WLP vs. QLP

Beide Prinzipien werden in verschiedenen Staaten angewandt (QLP Deutschland, WLP Großbritannien)

Es kann dabei zu einer Doppelbesteuerung des Kapitaleinkommens der MNU kommen

Es wurden Regeln geschaffen, welche die Besteuerung der Gewinne anhand von Verteilungsnormen koordinieren (Bsp. Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-Großbritannien 1964)

Steuervermeidungsstrategien

Legale Methoden:

Abwanderung ins Ausland Unternehmen gründet Tochtergesellschaft im Niedrigsteuerland. Das Mutterunternehmen schiebt seine Gewinne in das Niedrigsteuerland, um eine geringere Besteuerung zu erreichen.

TransferpreismethodeDas Mutterunternehmen kauft Halbfertigfabrikate oder Dienstleistungen vom Tochterunternehmen, das einer niedrigeren Besteuerung unterliegt. Dabei fordert das Tochterunternehmen Preise, die über dem Marktpreisniveau liegen. Umgekehrt ist diese Variante ebenso möglich.

Steuervermeidungsstrategien

Steuervermeidungsstrategien

Fremdfinanzierungsmethode:

Ein Tochterunternehmen, das im Hochsteuerland ansässig ist,wird durch den Mutterkonzern fremdfinanziert. Durch den gewährtenKredit kommt es zu Zinszahlungen, die den Gewinn desMutterkonzerns steigern und somit wird der Gewinn mit niedrigerenSteuern belastet.

Ebenso kann ein Mutterunternehmen, das im Hochsteuerlandansässig ist eine Holding gründen und einen erheblichen Teil seinesEigenkapitals in diese transferieren. Dadurch verschuldet sich dasUnternehmen bei der Holding, welches zum gleichen Effektes wieoben schon erläutert führt.

Inhaltlicher Ablauf der Präsentation

I. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung

II. Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen

III. Reaktion des StaatesIV. Fazit

III. Reaktionen des Staates

Erkenntnisse: Einzelne Staaten haben bisher auf

unterschiedliche Weise auf Vermeidungsstrategien der MNU reagiert

Es wird noch nach einer geeigneten Methode zur Sicherung der Steuereinnahmen gesucht, die für alle Staaten gleichermaßen akzeptabel ist, um Steuerwettbewerb zu verhindern

Reaktion des StaatesUmgesetzte Methoden:

Zinsschranke

Eine Zinsschranke versucht eine Ausnutzung der Fremdfinanzierungsmethode einzudämmen.Fremdkapitalzinsen sind nur noch beschränkt von dem Unternehmensgewinn abzugsfähig.

Bsp: Zinsaufwand 90´ - Zinsertrag 10´ = verbleibender Zinsaufwand 80´Gewinn 150´-> 30 % = 45´ Zinsaufwand abzugsfähig

Verrechnungspreise

Angemessene Preisbildung für interne Leistungen eines multinationalen Unternehmens

Fremdvergleichsprinzip (Arm´s length principle): Unternehmen sollen sich bei ihrer internen Preisbestimmung genauso verhalten wie gegenüber unabhängigen Dritten; d.h. marktübliche Verrechnungspreise.

Reaktion des Staates

Vorschläge, die in der Europäischen Union derzeit diskutiert werden

MindeststeuersatzIn einem Integrationsraum vertraglich festgelegter Mindeststeuersatz (bindend für alle EU Mitgliedstaaten) verringert die Differenzen der Körperschaftssteuersätze.

Vorteil: Reduzierung des Wettbewerbs um den geringsten Steuersatz (Vorteil für Hochsteuerländer), Verhinderung der Bildung von Steueroasen

Nachteile: Ausweichen auf Drittstaaten mit niedrigeren Steuersätzen, kein Einverständnis zwischen Niedrig- und

Hochsteuerländern, Benachteiligung der ME-Staaten

Gemeinsame konsolidierte Bemessungsgrundlage (Formular Apportionment)

Der gesamt Profit eines MNU wird konsolidiert und mit Hilfe einer

Formel auf die einzelnen Staaten, in denen das Unternehmen ansässig ist, verteilt. Das FA-System orientiert sich am Quellenlandprinzip.

Vorteile der Modellannahme: u.a.

-Beibehaltung der Steuerautonomie-Verringerung der Kapitalabwanderung

Nachteile in der Realität:

-gezielte strategische Steuerplanung durch Standortwahl möglich-erhöhte Kosten bei der Steuererhebung und Steuerplanung-ungerechte Umverteilung des Steueraufkommens

Inhaltlicher Ablauf der Präsentation

I. Auswirkung der Globalisierung auf die Unternehmensbesteuerung

II. Unternehmensbesteuerung und Vermeidungsstrategien multinationaler Unternehmen

III. Reaktion des StaatesIV. Fazit

IV Fazit

Besteuerung von Unternehmen weiterhin eine nationale Angelegenheit

Durch die Zunahme von Auflagen und Regulierungen erhöhen sich Verwaltungskosten für Unternehmen und Staaten

Probleme der Staaten bei der Stopfung der Steuerschlupflöcher aufgrund der geringen Flexibilität bei der Gesetzesverabschiedung und Regulierung

Erkenntnis: Um die Steuereinnahmen derStaaten zu sichern ist esnotwendig, die Kooperationzwischen ihnen weiter zu fördern.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!