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Page 1: Termine — Märkte — Unternehmen

Verbruggen ist jetzt Teil der Marke Nordson EDINordson EDI Europe N.V. nutzt die K 2013, um sich erstmals mit neuem Namen zu präsentieren und ein erweitertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio vorzustellen - darunter Düsen sowohl amerikanischer als auch europäischer Bauart und erwei-terte Ersatzteil- und Aufarbeitungsdienstleistungen.

Im Mittelpunkt dieser Stärkung des Angebots von Nordson EDI Europe

steht ein dem neuesten Stand der Tech-nik entsprechendes Werk in Temse, das bis vor Kurzem vom Düsenbauer Ver-bruggen betrieben wurde. Ein Jahr nach dem Erwerb von Verbruggen 2011 kauf-te die Nordson Corporation das Unter-nehmen EDI, das heute als Nordson Ex-trusion Dies Industries, LLC firmiert. Verbruggen ist nun Teil der Marke Nord-son EDI geworden; die offizielle Umbe-nennung in Nordson EDI Europe N.V. fand erst kürzlich statt. Zusätzlich zum Bau neuer Düsen im Werk in Temse wi-ckelt das Unternehmen dort jetzt alle eu-ropäischen Aufarbeitungsprojekte ab.

Dazu Andrei Stapinoiu, Geschäfts-führer von Nordson EDI Europe:„Die mo-dernen Maschinen und die erfahrenen Mitarbeiter in Temse erlauben es Nord-son EDI Europe, die gesamte Palette an Düsen für den europäischen Markt zu

bauen, einschließlich Produktreihen, die ursprünglich von Verbruggen in Eu-ropa und von Nordson EDI in den USA entwickelt wurden. Kunden, die Dü-sensysteme auf Basis von US-Baurei-

hen bestellen, können dank der lokalen Herstellung Versandkosten, Zölle und Lieferzeiten sparen, die bei der Beschaf-fung von Düsen aus den USA anfallen würden.“ ¢

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Das Werk in Temse verfügt über modernste Anlagen.

Weicon setzt auf den Nachwuchs

Weicon, Hersteller von Kleb- und Dichtstoffen, startet ein unge-

wöhnliches Projekt – die Auszubilden-den sollen durch junge Menschen inner-halb eines Jahres zwei neue Klebstoffe eigenständig zur Marktreife führen.

Die Auszubildenden werden im Lau-fe des Projektes die Produkte auf allen Stationen im Unternehmen begleiten, von der Auswahl der Rohstoffe und der Lieferanten über die Klebversuche im Labor, die Markt- und Wettbewerbsana-lyse, die Produktion, die geeigneten Werbemaßnahmen, die Gestaltung von Etiketten bis hin zum Vertrieb der Kleb-stoffe.

Dabei stehen den Azubis die Kolle-ginnen und Kollegen aus den jeweiligen

Fachabtei lun -gen mit Rat und Tat zur Seite. D a z u R a l p h Weidling, Ge -schäf tsf ührer von We ic on : „Wir verspre -chen uns durch diese Maßnah-me nicht nur ei-genständigere und hochmoti-vierte Azubis, sondern auch neue Sichtwei-sen auf unsere bisherigen Vorgehens-weisen durch junge Menschen, die noch

nicht seit Jahren in die Prozesse integ-riert sind.“ ¢

Geschäftsführer Ralph Weidling, die Weicon Azubis und die Ausbildungsleiterin Bettina Essing (v.l.)

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TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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Page 2: Termine — Märkte — Unternehmen

Kurzinfo „Was bin ich – und wie kann ich das belegen?“Nach Ablauf der zweiten Registrierungsfrist im Juni dieses Jahres wird die Euro-päische Chemikalienagentur (ECHA) verstärkt prüfen, ob sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) korrekt eingeordnet haben. Hintergrund der Überprüfung ist, dass KMU reduzierte Gebühren bei der Registrierung entrichten müssen.

Laut ECHA waren in 2011 rund 80 Pro-zent der betroffenen Unternehmen

nicht in der Lage, ihren Status korrekt nachzuweisen. Der REACH-CLP-Help-desk bei der Bundesanstalt für Arbeits-schutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat deshalb die Kurzinfo: „Was bin ich – und wie kann ich das belegen?“ veröffentlicht, um die Betroffenen zu unterstützen.

Kleine und mittlere Unternehmen zahlen geringere Registrierungsgebüh-ren. Dafür verlangt die ECHA als zustän-dige Stelle in Helsinki einen Nachweis über den angegebenen Status. Kann der Nachweis nicht erbracht werden, muss er die für die tatsächliche Unternehmens-größe fällige Gebühr nachzahlen und zu-sätzlich eine erhebliche Bearbeitungs-gebühr entrichten. Erfolgt die Zahlung nicht, kann es zum Entzug der Registrie-

rungsnummer und somit zum Vermark-tungsstopp des Stoffes kommen.

Um dies zu verhindern, sollten alle Registranten prüfen, ob sie in der Lage sind, den in der Registrierung angegebe-nen Status auch nachzuweisen. Ist dies nicht der Fall, sollten die Unternehmen ihren Status anpassen und die entspre-chenden Gebühren nachzahlen. So lässt sich die sehr hohe zusätzliche Bearbei-tungsgebühr vermeiden.

Der Nachweis des Status als kleins-tes, kleines oder mittleres Unternehmen ist nicht ganz einfach und mit einigen Fallstricken verbunden, informiert die BAuA. Mit Hilfe des REACH-CLP-Help-desks lässt sich jedoch der Nachweis si-cher führen. ¢

Weitere Infos: www.reach-clp-helpdesk.de

Seminar: Festigkeit und Langzeithaltbarkeit von Klebverbindungen Am 10. September fand in Köln unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. G. Kötting, Labor Werkstoff- und Fügetechnik des Fachbereichs Maschinenbau der Fachhochschule Münster, ein Fortbildungsseminar zum Thema „Festigkeit und Langzeithaltbarkeit von Klebverbindungen“ statt.

Klebverfahren stellen vielfach eine technisch zweckmäßige und wirt-

schaftliche Alternative zu konventio-nellen Fügeverfahren dar. Nahezu un-entbehrlich ist das Kleben bekanntlich in Leichtbaukonstruktionen, beim Fü-gen unterschiedlicher Werkstoffe (Sand-wichstrukturen, Multi-Material-Design) oder bei vorbeschichteten Halbzeugen und Komponenten, da im Unterschied zum Nieten, Schrauben oder Schweißen die Verbindung flächig und keine Be-

einträchtigung der gefügten Materiali-en erfolgt.

Von elementarer Bedeutung ist die Frage nach der Langzeithaltbar-

keit unter Temperatur- und Tempera-turwechselbeanspruchung, sowie un-ter Medienbeanspruchung. Mangelnde Kenntnisse und unzureichende Prüfun-gen können zu Fehleinschätzungen und mitunter zu beträchtlichen Schäden füh-ren. Dem entgegenzuwirken, war das zentrale Anliegen dieses Seminars. ¢

5adhäsion 9/2013

TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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Page 3: Termine — Märkte — Unternehmen

Gelcoat-Produktion in Changzhou gestartet

Ashland eröffnete kürzlich im Che-mical Industry Park von Changz-

hou eine neues Werk zur Herstellung von hauptsächlich Gelcoats, aber auch von Klebstoffen. Diese 60 Mio. Dollar-Investition wurde getätigt, um die Nach-frage der Branchen Schiffbau, Sanitär, Transport, Windenergie und anderen In-dustrien in China und der weiteren Re-gion Asien-Pazifik bedienen zu können. Das Werk beschäftigt derzeit 30 Mitar-

beiter. In Changzhou produziert Ash-land bereits seit mehr als 10 Jahren un-gesättigte Polyesterharze und Epoxid-harze. Gelcoats werden eingesetzt, um das Aussehen von Glasfaser-Produkten zu verbessen und das jeweilige Bauteil u.a. vor Feuchtigkeit zu schützen. Ein-satzbeispiele sind Konsum- bzw. Indus-trieprodukte wie Yachten, sanitäre Anla-gen, High-Speed-Züge, Busse, Flügel von Windkraftanlagen, Kühltürme und La-

gertanks. Produziert werden sollen da-rüber hinaus Klebstoffe, Brandschutz-harze und Low-Profile-Additive für vie-le industrielle Anwendungsbereiche. Gestartet wird die Produktion von Gel-coat und Klebstoff mit einer anfängli-chen Jahreskapazität von 10.000 bzw. 2.000 Tonnen. Eine Erweiterung der Anlage, die modernsten Umwelt- und Sicherheitsstandards entspricht, ist bei Bedarf möglich. ¢

Eine Million Euro für ressourceneffiziente ChemieDie TU Kaiserslautern erhält eine Million Euro für die Entwicklung neuer Prozesse zur ressourceneffizienten Nutzung nachwachsender Rohstoffe.

Die TU Kaiserslautern war bei der diesjährigen Ausschreibung der

Carl-Zeiss-Stiftung im Programm zur Stärkung der Forschungsstrukturen an Universitäten erfolgreich. In den nächsten vier Jahren stehen dem aus dem rheinland-pfälzischen Landesfor-schungsschwerpunkt NanoKat hervor-gegangenen Konsortium um die Pro-fessoren Roland Ulber und Hans Hasse (Fachbereich Maschinenbau und Ver-fahrenstechnik) sowie Werner R. Thiel (Fachbereich Chemie) eine Million Euro zur Verfügung, um neue Prozesse zur

ressourceneffizienten Nutzung von nach-wachsenden Rohstoffen zu entwickeln.

Das Vorhaben ist Teil einer weitrei-chenden Initiative der TU Kaiserslau-tern zum Aufbau eines Zentrums für ressourceneffiziente Chemie und Roh-stoffwandel (RCR) in Kaiserslautern. Ziel des Zentrums ist die Entwicklung inno-vativer Wege in der Chemie und Verfah-renstechnik im Bereich der Umwand-lung biogener Rohstoffe in Wertstoffe.

Die Nutzung nachwachsender Roh-stoffe nimmt wegen der sich in den kom-menden Jahren ändernden Verfügbarkeit

wichtiger Rohstoffe einen immer größe-ren Stellenwert in der chemischen Indus-trie ein. Das geplante Zentrum schlägt eine Brücke zwischen Grundlagenfor-schung und Anwendung. Darüber hin-aus wird es einen wesentlichen Beitrag zu einer strukturierten und qualifizier-ten Ausbildung von ChemikerInnen und IngenieurenInnen in einem zunehmend nachgefragten Berufsfeld leisten. Diese Aufgaben können nur durch die jetzt von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderte inter-disziplinäre Kooperation von Verfahrens-technik und Chemie erreicht werden. ¢

Hybride Technologien

Das Kunststoff-Zentrum in Leip-zig (KuZ) ist Aussteller auf der

Hybrid Expo 2013, die vom 17. bis zum 19. September 2013 in Stuttgart statt-findet und entlang der Material-, Pro-duktions- oder Verarbeitungskette das gesamte Spektrum der Fertigung und Verarbeitung multimaterialer Lösun-gen zeigt. Im Fokus des Messeauftritts stehen innovative Lösungen zu Kunst-stoff-Kunststoff und Kunststoff-Me-

tall-Verbunden. Mit innovativen ver-fahrenstechnischen Lösungen, neuen Werkstoffen, Materialkombinationen, automatisierten Fertigungstechnologi-en und maßgeschneiderten Fügever-fahren unterstützt die Forschungsein-richtung die Unternehmen auf dem Gebiet der Hybridtechnologien.

Das Kunststoff-Zentrum in Leip-zig beschreibt sich als Branchenins-titut für die Kunststoffverarbeitung.

60 Wissenschaftler, Techniker und Laboranten arbeiten auf den Gebie-ten Spritzguss, Mikrospritzguss, Po-lyurethanverarbeitung, Werkstoff-entwicklung und Kunststofffügetech-nologien. Wichtige Schnittstellen zum Markt sind das akkreditierte Prüfla-bor, die DVS-Prüfstelle und umfang-reiche Weiterbildungsaktivitäten. ¢

Weitere Infos: www.kuz-leipzig.de

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Page 4: Termine — Märkte — Unternehmen

Ardex baut neues Forschungs- und Entwicklungszentrum

Ardex setzt seine umfangreichen Investitionen am Unternehmens-

stammsitz in Witten konsequent fort und gab kürzlich den symbolischen Startschuss zum Bau eines neuen For-schungs- und Entwicklungszentrums. Damit sollen optimale Bedingungen für „die Entwicklung der Innovationen von morgen“ geschaffen werden. Zugleich sei der Neubau auch ein klares Bekennt-nis zum Stammsitz in Witten. Die hohe Bedeutung des neuen F&E-Zentrums für Ardex zeigt sich im Vergleich der Grö-ßenverhältnisse: Mit einer Gesamtfläche von 4.250 qm wird das neue Laborge-bäude fast dreimal so groß wie die bis-herige Lösung.

Die anstehende Baumaßnahme glie-dert sich in zwei Bauabschnitte. Zu-nächst erfolgt der Neu- bzw. Erweite-rungsbau. Hierzu werden Teile der be-stehenden Laborgebäude abgerissen. Im

zweiten Schritt erfolgt die Kernsanie-rung bzw. der Umbau der Restgebäude. Im Ergebnis entsteht ein dreigeschossi-ges Forschungs- und Entwicklungszen-trum von klarer Optik mit hochmoder-nen Labor- und Büroflächen sowie wei-teren Funktionsräumen. Bereits bei der Gebäudeplanung legte man besonderen Wert auf nachhaltiges Bauen. Zu den Be-sonderheiten zählen beispielsweise ein energetisches, umweltbewusstes Kli-ma-, Heizungs- und Lüftungskonzept, u.a. durch die Nutzung von Geothermie und Photovoltaik, sowie modernste La-borarbeitsplätze. Dabei wird dieses Groß-projekt nicht nur bauseits, sondern auch logistisch eine immense Anforderung an alle Beteiligten stellen, denn während der ganzen Bauphase muss der sensible Laborbereich völlig ungefährdet und un-beeinflusst von Bauarbeiten sicher wei-terlaufen. ¢

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Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Computersimulation

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TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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Page 5: Termine — Märkte — Unternehmen

Chemie3 — Nachhaltigkeitsstrategie der chemischen Industrie: Ökonomisch, ökologisch und sozial Als drittgrößte Branche zählt die Chemie, zu der neben vielen anderen Produktgruppen auch die Klebstoffe gehören, zum industriellen Kern Deutschlands. Sie gilt als Schrittmacher für Innovationen, die nachhaltige Lösungen erst möglich machen. Jetzt startete der VCI gemeinsam mit Partnern eine Nachhaltigkeitsstrategie. Die Redaktion „adhäsion“ sprach mit Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer des VCI (Verband der Chemischen Industrie) über die Hintergründe und Ziele dieser Initiative.

Adhäsion: Laut der Brockhaus-Enzyk-lopädie ist Nachhaltigkeit ein Bewirt-schaftungsprinzip aus der Forstwirt-schaft, das dadurch charakterisiert ist, dass nicht mehr Holz geerntet wird, als jeweils nachwachsen kann. Was ver-steht die chemische Industrie unter Nachhaltigkeit? Dr. Gerd Romanowski: In der chemi-schen Industrie begreifen wir Nach-haltigkeit als eine dauerhafte Balance. Denn eine zukunftsverträgliche Ent-wicklung verlangt ein Gleichgewicht von ökologischen, ökonomischen und sozialen-gesellschaftlichen Zielset-

zungen. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ steht also für einen zukunftsverträg-lichen Umgang mit der Welt von heu-te für morgen.

Ökonomische Nachhaltigkeit heißt: dauerhafte wirtschaftliche Leistungs-fähigkeit und langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Denn wirt-schaftlicher Erfolg ist die Basis für die Entwicklung der Branche und allgemein des Wohlstandes in Deutschland. Unter ökologischer Nachhaltigkeit verstehen wir den Schutz von Mensch und Um-welt durch umweltfreundliche Produkt- und Verfahrenslösungen, hohe Sicher-

heitsstandards, Produktverantwortung sowie intelligente Effizienz- und Roh-stoffstrategien als Selbstverständnis der chemischen Industrie. Und sozial-gesell-schaftliche Nachhaltigkeit bedeutet für uns: Die chemische Industrie ist ein ver-antwortlicher Arbeitgeber und „Heimat“ für 434.000 Beschäftigte und deren Fa-milien. Die gesellschaftliche und soziale Verantwortung steht in Deutschland auf der Grundlage der Sozialen Marktwirt-schaft und einer starken Chemie-Sozial-partnerschaft.

Im Übrigen hatte der VCI schon 1994 eine solche Position zu einer nachhalti-gen Entwicklung bezogen und als einer der ersten Branchenverbände die Not-wendigkeit eines ausgewogenen Drei-klanges von Wirtschaftlichkeit, Um-weltschutz und gesellschaftlichen Be-langen betont.

Adhäsion: Warum nennen Sie Ihre Strategie Chemie hoch drei?Dr. Gerd Romanowski: Chemie3 steht zum einen für die Zusammenarbeit der drei Partnerorganisationen VCI, Indus triegewerkschaft Bergbau, Che-mie, Energie und Bundesarbeitgeber-verband Chemie — zum anderen aber auch für die drei Säulen der Nachhaltig-keit Ökonomie, Ökologie und Soziales so-wie für eine zeitliche Orientierung heu-te, morgen, übermorgen. Und genau die-ser Dreiklang in mehreren Dimensionen macht das Besondere unserer Initiative aus.

Adhäsion: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Strategie vor dem Hinter-grund, dass bereits heute die Herstel-

Dr. Gerd Romanowski, Geschäftsführer Wissenschaft, Technik und Umwelt im VCI: “Mit Blick auf die großen Megatrends ist unsere neue Nachhaltigkeitsinitiative für die deutsche chemische Industrie die richtige Zukunftsstrategie, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche langfristig zu sichern.“

TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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lung nachhaltiger Produkte ohne die Chemie kaum möglich wäre?Dr. Gerd Romanowski: Mit Blick auf die großen Megatrends ist für die deutsche chemische Industrie unsere neue Nach-haltigkeitsinitiative die richtige Zu-kunftsstrategie, um die Wettbewerbs-fähigkeit der Branche langfristig zu si-chern. Mit unserer Initiative wollen wir vor allem dreierlei erreichen: die Positi-on der chemischen Industrie als Schlüs-selindustrie für eine nachhaltige Ent-wicklung ausbauen, Arbeitsplätze und -bedingungen in unserer Branche wei-ter attraktiv gestalten und durch einen aktiven, offenen Dialog mit Politik, Wirt-schaft und Gesellschaft ein Klima der Transparenz und des Vertrauens schaf-fen.

Adhäsion: Auf welche Weise möchten Sie diese Ziele erreichen? Dr. Gerd Romanowski: Unsere Vorge-hensweise besteht aus drei wesentlichen Aktionsfeldern, die sich gegenseitig be-dingen:

Erstens ist das eigene Handeln Grundlage einer glaubwürdigen Nach-haltigkeitsstrategie. Wir haben die Ge-biete identifiziert, auf denen wir nach-haltig handeln wollen und haben hierzu zwölf Leitlinien gemeinsam mit unse-ren beiden Allianzpartnern entwi-ckelt. Denn unsere Branche spürt na-türlich den Druck ihrer Kunden und deren Kunden für nachhaltigere Pro-dukte und Prozesse. Mit unseren Leitli-nien zur Nachhaltigkeit wollen wir un-sere Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftigte dabei unterstützen, eine nachhaltige Entwicklung über das bis-herige Maß hinaus in ihre Geschäftstä-tigkeit zu integrieren. Diese Leitlinien sollen Nachhaltigkeit für die Chemie-unternehmen in Deutschland greif-bar und konkret machen. Sie reichen deshalb von der strategischen Veran-kerung in der Unternehmensführung über die praktische Umsetzung bis hin zur Kommunikation – zum Beispiel mit

unseren Kunden. Wir sind übrigens der erste Industriezweig in Deutschland, der sich Branchen-Leitlinien zur Nach-haltigkeit gegeben hat.

Zweiter Aspekt ist das Kommuni-zieren: Nur wenn wir unsere Leistun-gen und Fortschritte transparent und nachvollziehbar machen, können wir auch glaubwürdig sein. Dies wird eine enorm wichtige Aufgabe für uns sein. Darum haben wir auch kürzlich unseren ersten Branchenbericht zur Nachhaltig-keit vorgelegt. Und auf unserer Webseite www.chemiehochdrei.de finden Sie viel-fältige Informationen rund um Nachhal-tigkeit in der Chemie.

Und drittens suchen wir den intensi-ven Dialog mit Politik und Gesellschaft sowie Wirtschaft und Wissenschaft und beziehen die Erwartungen von An-spruchsgruppen, den sogenannten Sta-keholdern, in unser Handeln mit ein.

Adhäsion: Möchten Sie Ihren Mit-gliedsunternehmen Nachhaltigkeit ver-ordnen?Dr. Gerd Romanowski: Nachhaltigkeit können und wollen wir nicht verordnen. Das wäre aus unserer Sicht auch der fal-sche Ansatz. Nachhaltigkeit muss von allen gelebt werden - und das kann nur gemeinschaftlich umgesetzt werden. Außerdem fangen die meisten Unterneh-men ja auch nicht bei Null an, sondern können auf Vorhandenem aufbauen. Ich denke da zum Beispiel an unsere lang-jährige und erfolgreiche Initiative Res-ponsible Care.

Adhäsion: Wie wollen Sie es erreichen, dass Ihre Mitgliedsunternehmen — be-sonders die kleineren und mittleren — diese Strategie inhaltlich konsequent unterstützen und auch im eigenen Be-trieb umsetzen?Dr. Gerd Romanowski: Nachdem wir Leitlinien veröffentlicht haben, liegt nun der Schwerpunkt darauf, die An-wendung im Betriebsalltag immer wei-ter auszubauen. Wir werden gemein-

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TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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für die Klebstoffherstellende Industrie

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6. Microsys

Page 7: Termine — Märkte — Unternehmen

sam mit unseren Partnern konkrete Instrumente entwickeln, die den Un-ternehmen bei der Einführung helfen sollen. Dazu zählen etwa Leitfäden für ausgewählte Themen oder eine Samm-lung übertragbarer Best-Practice-Bei-spiele. Eine Online-Plattform bündelt alle Werkzeuge für den schnellen Zu-griff. Je nach Marktsegment, Firmen-größe und Kundenbedürfnissen kom-men auf die Unternehmen individuell unterschiedliche Herausforderungen zu. Entscheidend ist jedoch, dass sie sich kontinuierlich mit Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen auseinander-setzen und nach eigenen Möglichkei-

ten an ihrer Weiterentwicklung arbei-ten.

Adhäsion: Befürchten Sie nicht, dass viele chemische Unternehmen Nach-haltigkeit nicht leben, sondern den Be-griff lediglich für ihre PR-Strategien missbrauchen?Dr. Gerd Romanowski: Das darf natür-lich nicht geschehen, da ein solches Ver-halten die Glaubwürdigkeit der Initiati-ve gefährden würde. Nachhaltigkeit ist für uns ein langfristiger Trend und ei-ne Zukunftsstrategie, mit der wir unse-re Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Zudem ist unsere Branche eine der wich-

tigsten Innovationstreiber für eine nach-haltige Entwicklung. Ohne unsere Pro-dukte dreht sich kein Windrad, fährt kein Elektroauto, gibt es keine Medikamen-te und weniger Umweltschutz. Und um nochmals auf unsere Responsible-Care-Initiative zurückzukommen: Die chemi-sche Industrie hat sich damit verpflich-tet, in den Bereichen Umweltschutz, Ar-beits- und Gesundheitsschutz, Sicherheit und Security freiwillig mehr zu tun als Gesetze und Vorschriften verlangen. Und unsere Zahlen belegen: Das ist uns gelun-gen. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir mit unserer Brancheninitiative Chemie3 ebenfalls erfolgreich sein werden. ¢

Treibhausgas CO2 zur Herstellung von PolyurethanNach einer erfolgreichen Testphase will Bayer das Treibhausgas Kohlendioxid nun kommerziell als neuen Baustein in Form CO2-haltiger Polyole zunächst für Polyurethan-Schaumstoffe und möglicherweise auch bald für die Herstellung von Polyurethanklebstoffen nutzen. Der Einsatz CO2-haltiger Polyole wird derzeit für verschiedenste Anwendungen geprüft.

Das Unternehmen hat jetzt am Stand-ort Dormagen mit den Planungen

zum Bau einer Anlage zur Produktion CO2-haltiger Polyole begonnen. Ziel ist, dieses Vorprodukt zur Herstellung von PUR-Schaumstoff ab 2015 in größeren Mengen zunächst ausgewählten Weiter-verarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Die Verwendung von Kohlendioxid ist von Nutzen für die Umwelt. So er-setzt CO2 einen Teil der fossilen Rohstof-fe wie zum Beispiel Erdöl, die sonst kom-

plett zum Einsatz kommen. Gleichzeitig erwartet Bayer von dem neuen Verfah-ren wirtschaftliche Vorteile gegenüber der konventionellen Produktionsweise.

Abgas wird zum Rohstoff„CO2 erscheint in einem neuen Licht: Das Abgas wird zum nützlichen und gewinnbringenden Rohstoff. Damit be-schreiten wir als eines der ersten Unter-nehmen auf der Welt völlig neue Wege in der Produktion von Qualitätsschaum-

stoff“, sagt Pa-trick Thomas, der Vorstands-v o r s i t z e n -de von Bayer Mater ia lSci -ence.

Der Werk-stof f herstel -ler hat das Verfahren ge-meinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft

entwickelt und zwei Jahre lang intensiv getestet – im Rahmen des mit öffentli-chen Mitteln geförderten Forschungs-projekts „Dream Production“. Dabei wurden in einer Pilotanlage am Bayer-Hauptsitz in Leverkusen kleinere Men-gen des Vorprodukts Polyol hergestellt, in das CO2 chemisch fest eingebunden wird.

„Nach erfolgreichem Abschluss der Testphase zünden wir nun die zweite Stufe und streben die Kommer-zialisierung an“, sagt Thomas. Als ers-tes soll der neue CO2-basierte Weich-schaum zur Herstellung von Matrat-zen dienen.

Die geplante Produktionsanlage in Dormagen werde eine Kapazität von ei-nigen Tausend Tonnen haben. „Natür-lich ist das noch nicht genug, um den Bedarf am Markt zu befriedigen“, so Thomas weiter. „Aber wir haben hier ein patentgeschütztes Verfahren, und es ist noch offen, ob wir der alleinige Her-steller dieses innovativen Polyols sein werden. Möglich wäre auch, die neue Technik in Lizenz zu geben.“ ¢

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Schaumstoff, der aus recyceltem CO2 gewonnen wurde.

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Page 8: Termine — Märkte — Unternehmen

Einführung in die Bewitterungsprüfung

Das auf dem Gebiet der Gebiet der Materialprüfung aktive Unternehmen Atlas Material Testing Tech-

nology möchte mit der Website www.accelerated-wea-thering.com zum Thema Bewitterungsprüfung dazu beitragen, dass die Bedeutung wetterbedingter Alte-rung verstanden wird. Das neue Portal bietet detaillier-te sowie leicht verständliche Informationen rund um die Bewitterungsprüfung und eignet sich u.a. als Ein-stieg für alle, die sich erst seit Kurzem mit dieser The-matik befassen. Vorgestellt werden zusätzlich diver-se Möglichkeiten der Bewitterungsprüfung. Daneben wird deutlich, dass das Wissen um Witterungseinflüs-se auf Produkte in verschiedensten Branchen von gro-ßer Relevanz ist. ¢

Nachhaltigkeitsbericht einfach erstellenDank einer neuen Software-Lösung können mittel-ständische Unternehmen jetzt ihre Nachhaltigkeits-berichte mit geringem Aufwand selbst verfassen.

Unternehmen, die sich durch einen professionellen Nachhaltigkeitsbericht als verantwortungsvolles

Unternehmen positionieren, sichern sich klare Wett-bewerbsvorteile. Mit einer Software-Lösung, die unter dem Namen 360report zur Verfügung steht, können Unternehmen jetzt innerhalb weniger Tage und ohne Nachhaltigkeitswissen alle relevanten Daten aufneh-men und daraus automatisch einen sofort publizierba-ren Nachhaltigkeitsbericht nach globalen Standards er-stellen. Diese Software eignet sich aufgrund der ge-ringen Kosten ideal für mittelständische Unternehmen und wurde kürzlich von der Initiative Mittelstand mit dem Innovationspreis-IT in der Kategorie Green-IT prä-miert. „Dieses ausgezeichnete Produkt hat uns beson-ders überzeugt und gehört damit zur Spitzengruppe aus über 4.900 eingereichten Bewerbungen“, so die Ju-ry. Der Preis wird an Unternehmen verliehen, die inno-vative IT-Produkte und Lösungen für mittelständische Unternehmen entwickelt haben. Schirmherr des dies-jährigen Innovationspreises war das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. ¢

Weitere Infos: www.360report.org

11adhäsion 9/2013

TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN Mit uns können Mit uns können Mit uns können Mit uns können Mit uns können Mit uns können

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Page 9: Termine — Märkte — Unternehmen

In eigener Sache: „adhäsion“ Bestandteil des Wissenstools „Springer für Professionals“ Die Vernetzung mit dem Wissensportal „Springer für Professionals“ bietet Abonnenten der „adhäsion“ Zugang zu einem einzigartigen digitalen Wissensdienst, der jetzt kostenfrei getestet werden kann.

Springer für Professionals ist der Na-me einer neuen digitalen Fachbiblio-

thek, die den vollen Zugriff auf 550.000 qualitätsgeprüfte Dokumente aus Fach-zeitschriften und Büchern des Bereichs Technik erlaubt. Abonnenten der Zeit-schrift „adhäsion“ haben nun die Mög-lichkeit, das vollständige Angebot von „Springer für Professionals“ drei Mona-te lang kostenfrei kennenzulernen. Das Angebot steht unter www.springerpro-fessional.de/fachmagazine bereit. Nach Aktivierung eines zunächst kostenfrei-en Testzugangs unter Angabe des Ak-tionscodes C0007170 besteht für Zeit-schriftenabonnenten die Möglichkeit, Springer für Professionals zum monat-lichen Preis von 19,95 € statt regulär 39,95 € exklusiv zu nutzen.

Mit der Registrierung erfolgt die Festlegung des jeweils gewünschten Startportals. Außerdem können bei Be-darf verschiedene Newsletter kostenfrei bestellt und im selben Anmeldevorgang unter Angabe der jeweiligen Kunden-nummer (befindet sich auf dem Adress-aufkleber des Zeitschrift) der Zugang zu den Zeitschriften-Archiven freigeschal-tet (www.springerprofessional.de/regis-trierung) werden.

Das Archiv der „adhäsion“ ist sowohl über die Webseite www.adhaesion.com als auch über www.springerprofessio-nal.de zu erreichen.

Wichtiger Bestandteil dieser digita-len Wissensbibliothek, die den Volltext-zugriff auf umfassendes Technikwissen aus den Branchen Automobiltechnik, Maschinenbau, Energie + Umwelt, E-Technik, Informatik + IT und Bauwesen bietet, ist die Querschnittstechnologie Kleben. Geboten wird dem Nutzer der Volltextzugriff auf zahlreiche deutsch- und englischsprachige Beiträge aus die-

Persönliche Einstellungen ermöglichen die Zusammenstellung eines individuellen Archivs. Die Inhalte der „adhäsion“ sind auf http://www.springerprofessional.de/maschinenbau/adhaesion zu finden.

Über den Button „Fachartikel“ erfolgt die automatische Weiterleitung zur Artikelübersicht auf „Springer für Professionals“.

TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

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Page 10: Termine — Märkte — Unternehmen

sem Fachgebiet, das eine laufende Aktu-alisierung erfährt.

Relevantes Wissen in SekundenAbonnenten des Wissensportals „Sprin-ger für Professionals“ haben die Mög-lichkeit, ihr eigenes Archiv mit persön-lichen Einstellungen individuell zu orga-nisieren. So können zum Beispiel Ordner angelegt und individuell interessieren-de Themen abgelegt werden. Komfor-table Suchfunktionen und die intelli-gente Verknüpfung aller Inhalte helfen dem Nutzer, seine Entscheidungsprozes-se zu optimieren und die tägliche Arbeit effizienter zu gestalten. Und für die Le-ser der „adhäsion“ bietet das neue Wis-sensportal die einzigartige Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand der Dinge nicht nur auf dem Gebiet der Klebtech-nik, sondern zum Beispiel auch über Ent-wicklungstrends anderer Füge- und Ver-bindungsmethoden zu informieren.

Insgesamt hilft das Portal, relevan-tes Wissen in Sekunden zu finden und so die richtigen Entscheidungen in kür-zester Zeit zu treffen bzw. den Produk-tentstehungsprozess zu verkürzen. ¢

Ein Video unter www.entschieden-intelli-genter.de informiert ausführlich über Nut-zung und Vorteile von „Springer für Pro-fessionals“.

Das Archiv der „adhaesion“ ist unter der Adresse http://www.springerprofessio-nal.de/maschinenbau/adhaesion zu er-reichen.

Das Archiv bietet vielfältige Suchoptionen. Wer ausschließlich nach Inhalten der „adhäsion“ suchen möchte, benutzt das Präfix „adhaesion“ vor dem eigentlichen Suchbegriff in der Suchleiste.

Für die Beantwortung von Fragen zum Testzugang oder zu Funktionalitäten von „Springer für Professionals“ wurde unter der Nr.: 0800 – 500 33 77 ein Telefonservice (kostenlos aus dem deutschen Festnetz) eingerichtet.

13adhäsion 9/2013

TERMINE – MÄRK TE – UNTERNEHMEN

Page 11: Termine — Märkte — Unternehmen

FachPack 2013: Prävention durch QualitätssicherungRund 1.500 Unternehmen der Verpackungswirtschaft bereiten sich derzeit auf die Nürnberger FachPack vor, um den 37.000 erwarteten Besuchern vom 24. bis 26. September 2013 in Nürnberg ihre Neu- und Weiterentwicklungen präsentieren zu können. Innovationen sind entlang der gesamten Prozesskette zur Herstellung von Verpackungen zu erwarten. Auch die Klebtechnik ist mit von der Partie.

Eines der beherrschenden Themen der Verpackungsindustrie dürf-

te die Lebensmittelsicherheit sein. Der Pferdefleischskandal zu Jahresbeginn schürte die Diskussion um Kennzeich-nung, Rückverfolgbarkeit und Logistik. Um Rückrufaktionen zu vermeiden, soll-ten außerdem Fremdkörper in Produk-ten zuverlässig vermieden werden. Qua-litätssicherung steht daher ebenfalls auf der Agenda. Die Packmittelhersteller be-schäftigt zudem das Thema Migration, das die Qualität von Produkten beein-trächtigen kann und auch von der Kleb-stoffindustrie bearbeitet wird.

Verpackung: Nachhaltige Systeme Bei den Verpackungsmaterialien steht der Produktschutz im Vordergrund, sind doch in Lebensmitteln mehr Res-sourcen gebunden als in der Verpa-ckung. Produktverluste verursachen höhere CO2-Emissionen als durch we-niger Verpackungsmaterial eingespart werden können. Daher geht Materialre-duktion oder -substitution immer einher mit optimierten Eigenschaften. Ziel ist es, biobasierte, intelligente, nachhaltige Verpackungssysteme zu entwickeln. Ei-ne erste Verpackung mit einer Deckel-folie aus einem Papier-Kunststoff-Ver-bund mit Fenster wird bereits für Käse und Wurst verwendet. Für den Fenster-ausschnitt kann das Papier per Laser-cut wieder vom Verbund entfernt wer-den. Dadurch sind Ausschnitte in al-len gewünschten Formen möglich, ohne spezielle Werkzeuge einsetzen zu müs-sen, denn der Lasercut lässt sich einfach programmieren. Optik und Haptik ent-sprechen der von Papier. Funktionalität

bei den Barriereeigenschaften, Laufei-genschaften auf den Maschinen, Steifig-keit und Bedruckbarkeit sind gegeben. Der Verbund spart fossile Rohstoffe ein und bietet neue Differenzierungspoten-ziale am POS. Die individuellen Fenster-formen lassen einen Blick auf das Pro-dukt zu.

MAP (modified atmosphere pa-ckaging) schützt Lebensmittel gut, ist verbraucherfreundlich und meist wie-der verschließbar, obwohl hier noch ein Problem zwischen Aufreißkraft und Wiederandruck besteht. Sie bieten gu-te Barrieren gegen Gase, Dampf, Licht und Aromen und aktive Eigenschaften wie Sauerstoff-Scavenger, Feuchtig-keitsregulierung oder UV-Schutz. Akti-ve Substanzen für eine antimikrobiel-le Ausstattung der Verpackungen wie Silber oder Nanosilber sind umstritten. Sie könnten in das Produkt migrieren und wirken nur bei feuchten Produk-ten keimtötend. Bei Kühlhaustempe-raturen ist die Wirkung sehr verlang-samt. Ein Konsortium von Forschungs-einrichtungen, einem Chemiekonzern, Fleisch verarbeitenden Betrieben und Herstellern von Verpackungssystemen arbeitet in dem Projekt „Safe-Pack“ an einem Kunststoffmaterial, das Bakte-rien nach einem rein physikalischen Prinzip abtötet. Dadurch wird kein zu-sätzlicher Wirkstoff eingebracht, der auf das Füllgut übergehen könnte. Die Haltbarkeit von frischen Fleischwaren wird damit signifikant verlängert. Es wird wohl etwas dauern, bis das neue Verpackungsmaterial einsetzbar ist, da die lebensmittelrechtlichen Zulas-sungsverfahren noch durchlaufen wer-den müssen.

Kaschierklebstoffe mit hohem FestkörperanteilIn einer Vielzahl von Lebensmittelver-packungen stecken Klebstoffe: Von der Faltschachtel über Etiketten bis zu Fo-lienverpackungen reicht deren Ein-satzspektrum. Scharfe Saucen, essig- oder andere säurehaltige Lebensmittel stellen hohe Anforderungen an flexib-le Verpackungen. Die aggressiven In-haltstoffe greifen die Verpackungen an, einschließlich der Klebstoffe, mit denen die Verpackungsfolien kaschiert sind. Neue Kaschierklebstoffe mit einem ho-hen Festkörperanteil kommen mit we-niger Lösemittel aus und unterdrücken diesen unerwünschten Effekt. Das spart Materialkosten und reduziert den Ener-gieverbrauch, da auch weniger Trock-nerleistung benötigt wird. Ein weite-rer Vorteil dieser Klebstoffsysteme: Der eingesetzte Haftvermittler verstopft die Auftragsnäpfchen der Raster-Walze nicht mehr. Das so genannte „cell blo-cking“ kann verhindert und die Kleb-stoffmenge über den gesamten Auftrag besser konstant gehalten werden.

Automatische Endkontrolle Die Maschinenhersteller haben eine Rei-he von Inspektionssystemen entwickelt, die als Module auch in bestehende Anla-gen integriert werden können. Zum Teil übernehmen sie dabei neben der Fremd-körpererkennung zusätzliche Aufgaben wie Wiegen, Verifizierung der Kenn-zeichnungen oder Dichtheitskontrolle der Packungen. MAP-Verpackungen für Fleisch- und Wurstwaren, Käse oder Fer-tiggerichte werden immer häufiger ein-gesetzt, nicht zuletzt wegen des Trends zu höherer Convenience. Prüfsysteme in

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Modulbauweise ergänzen FFS- (Form-, Füll- und Verschließ-) Anlagen und sor-gen für zuverlässige, automatische Kon-trolle hinsichtlich einwandfreier Siegel-nähte, lesbarer und stimmiger Etiketten sowie Fremdkörper. Multisensorische Kontrolleinheiten können je nach Be-darf des Anwenders optische oder me-chanische Überprüfung bzw. einen aus Optik und Mechanik kombinierten Ver-packungs-Check durchführen. Erweiter-te Funktionen sind die einfache Einrich-tung von Packungskonfigurationen am Bildschirm, sodass sich nach einem For-mat- oder Sortimentswechsel die Kon-trollparameter für das nächste Produkt schnell abrufen lassen.

Zur Endkontrolle auf fehlerhafte Pro-dukte oder Fremdkörper setzt sich die Röntgentechnologie immer mehr durch. Die Geräte arbeiten mit sehr geringen Röntgenleistungen von 50 oder 80 KV und sind entsprechend der EU-Richtli-nie als Prüfgeräte für Lebensmittel zu-gelassen. Röntgensysteme bieten gegen-über Metalldetektoren den Vorteil, dass Aluminium beschichtetes Material oder metallisierte Folien problemlos durch-laufen. Außerdem finden sie auch Kunst-stoffteile, Knochen, Glassplitter und an-

dere Fremdkörper, die während der Ver-arbeitung ins Produkt gelangen können. Ohne Änderung der Geräteeinstellung werden unterschiedliche Produkte und Verpackungen gleichzeitig inspiziert. Quer oder versetzt liegende Produkte verursachen keine Fehlermeldung. Es ist sogar möglich, parallel laufende Pro-duktlinien gleichzeitig zu untersuchen. Als Separier-System von Fehlprodukten kommen Pusher oder Blasdüsen mit ab-schließbarem Sammelbehälter in Frage. Die Durchsatzgeschwindigkeit und die Bildverarbeitung für die Dokumentation sind den Anlagenleistungen angepasst.

Thema MigrationDass Bestandteile von Druckfarben durch Verpackungsmaterialien wan-dern können, hat die Lebensmittelin-dustrie aufgeschreckt. Allmählich rü-cken in dieser Diskussion nun auch Haftetiketten in den Fokus. Um Migra-tion auszuschließen, ohne die Haftungs-eigenschaften des Klebstoffs zu verän-dern, wurde eine Mehrschichttechnolo-gie entwickelt. Der Haftklebstoff wird dabei zusammen mit einer speziellen Zwischenschicht aufgetragen. Er ist für den direkten Lebensmittelkontakt zuge-

lassen – und zwar bei trockenen, feuch-ten und fettenden Oberflächen. Obwohl der Druck auf Etiketten mit den verpack-ten Lebensmitteln nicht in direkten Kon-takt kommt, können Lösemittelreste oder andere chemische Substanzen mi-grieren: Becher für Feinkost werden bei-spielsweise oft vom Hersteller etikettiert und dann ineinander gestapelt an den Abfüller ausgeliefert. So können chemi-sche Substanzen aus dem Druckprozess ins Becherinnere und ins Lebensmittel gelangen. Es kommt also auf die Zusam-mensetzung der Druckfarben an, die auf das jeweilige Druckverfahren abge-stimmt sind. Das Electron Beam Offset-Verfahren im Verpackungsdruck bietet eine hohe Lebensmittelsicherheit, weil es frei ist von sonst üblichen Druckfarb-bestandteilen: EB-Farben sind Pigment-farben ohne Zusatzstoffe wie Lösemit-tel, Weichmacher, Fotoinitiatoren oder Mineralölbestandteile. Beim EB-Rollen-offset-Druckverfahren werden die Farb-bestandteile nach dem Farbauftrag nicht durch Erwärmung oder UV-Strahlen ge-härtet, sondern mit Elektronenstrah-len. Als kaltes Trocknungsverfahren ist EB-Offset daher auch besonders sub-stratschonend. EB-Offsetfarben können

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37.000 Besucher aus der Investitionsgüter- und Konsumgüterindustrie werden sich auf der diesjährigen Fachpack über die neuesten Verpackungstrends informieren.

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auch im Schöndruck frontal auf den fer-tigen Folienverbund oder Monofolien ge-druckt werden. Eine Kaschierung zum Schutz vor Farbabklatsch in der Rolle ist nicht nötig.

Datentransparenz in der Supply ChainKontinuierlich erhöhen die Gesetzgeber ihre Anforderungen an die Dokumenta-tion der Produktionsdaten. Die Lebens-mittelindustrie hat dafür unterschiedli-che Maschinen verschiedener Hersteller im Betrieb. Daher definierte eine Pro-jektgruppe aus führenden Maschinen-herstellern, VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) und Hoch-

schulen eine einheitliche Schnittstelle für die Übergabe der wichtigen Char-gen- und Produktionsdaten von Maschi-ne zu Maschine. Dieser Weihenstepha-ner Food Standard ist ein Konzept für eine herstellerunabhängige Maschinen-integration zur Prozessoptimierung in der Lebensmittelindustrie, das eine ein-heitliche Datenerfassung und -auswer-tung ermöglicht.

In der Supply Chain ist umfassende Datentransparenz nicht nur für Rück-rufaktionen, Garantiefälle und Fäl-schungssicherheit wesentlich, sondern auch für die Nachschubsteuerung. Ein effektiver Informationsfluss innerhalb der Supply Chain muss integriert und

mit der physischen Supply Chain in Be-ziehung gesetzt werden, um jederzeit über relevante Informationen zu ver-fügen. Jedes Objekt vom Rohstoff über Chargen bis zu Paletten muss auf je-der Ebene erfasst und verfolgbar sein. Dazu ist die Möglichkeit der gemein-schaftlichen Sammlung aus einer he-terogenen IT-Umgebung notwendig. Ei-ne rationalisierte und standardisierte Identifizierung von Waren entlang der Supply Chain hilft bei der Bekämpfung von Fälschungen und Parallelmärkten mit serialisierten Datamatrix-Etiket-ten. ¢

Weitere Infos: www.fachpack.de

ZF eröffnet Composites Tech Center für Leichtbauprodukte Die ZF Friedrichshafen AG eröffnete Ende Juli an ihrem Standort in Schweinfurt das Composites Tech Center. Auf einer Flä-che von mehr als 400 Quadratmetern sollen hier künftig Produktionsprozesse für die Serienherstellung von Leichtbaupro-dukten aus Faser-Kunststoff-Verbund-Materialen (FKV) entwickelt werden. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Kontext auch die Klebtechnik.

Im ZF Composites Tech Center, das zu-nächst vier Ingenieure unter der Lei-

tung von Dr. Ignacio Lobo Casanova be-treiben, sind neben einer Presse mit Hochdruckinjektionseinheit für ver-schiedene Harz-Härter-Systeme auch Anlagen zur Weiterverarbeitung instal-liert, darunter ein Roboter sowie ein In-frarot- und Temperofen.

Zu den kommenden Aufgaben zäh-len zum einen die Grundlagenfor-schung, insbesondere im Hinblick auf verschiedene RTM-Verfahren und die dabei eingesetzten Werkzeuge. „Ein Teil unserer Grundlagenarbeit hat das Ziel, Probekörper aus verschiedenen Materialsystemen zur Verfügung zu stellen, um entsprechende Material-kennwerte zu ermitteln. Diese wiede-rum werden als Materialmodelle in eine Simulationsprozesskette abge-legt, um künftig durch Simulationen die Produkt- und Prozessentwicklung schneller und schlanker zu machen“, sagt Dr. Ignacio Lobo Casanova. Zum

zweiten spielt Fügetechnik, insbeson-dere Klebverfahren, eine wichtige Rol-le - ebenso wie die Automatisierung der Prozessschritte mittels Greifertechno-

logien. Drittens wird das ZF Composi-tes Tech Center auch in die Weiterent-wicklung konkreter Leichtbaukonzepte eingebunden sein. ¢

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ZF-Vorstandsvorsitzender Dr. Stefan Sommer (rechts) und ZF-Vorstandsmitglied Michael Hankel, verantwortlich für das Ressort Produktion sowie die Divisionen Pkw-Antriebstechnik und Pkw-Fahrwerktechnik, eröffneten Ende Juli das neue ZF Composites Tech Center von ZF am Standort Schweinfurt.

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Veranstaltungen September — Oktober 2013Termin Ort Thema Veranstalter

17.- 19.09.2013 Stuttgart Composites Europe 2013 Reed Exhibitions Deutschland GmbHTel.: +49 (0)211 90191-226, www.composites-europe.com

24.- 26.09.2013 Nürnberg FachPack NürnbergMesse GmbHTel.: +49 (0)911 8606-0, www.fachpack.de

07.- 10.10.2013 Stuttgart Bondexpo 2013 P. E. Schall GmbH & Co. KGTel.: +49 (0)7025 9206-0, www.bondexpo-messe.de

15.- 17.10.2013 München Materialica MunichExpo Veranstaltungs GmbHTel.: +49 (0)89 322991-0, www.materialica.de

16.- 23.10.2013 Düsseldorf K-Messe Messe DüsseldorfTel.: +49 (0)211 4560-01, www.messe-duesseldorf.de

22.- 24.10.2013 Stuttgart parts2clean fairXperts GmbHTel.: +49 (0)7025 8434-0, www.parts2clean.de

29.- 30.10.2013 Bremen Bremer Klebtage IFAMTel.: +49 (0)421 2246-0, www.ifam.fraunhofer.de

Weitere Termine und Links zu den Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website www.adhaesion.com

BASF investiert in BDO-Produktion

Um ihre Position als global führen-der Anbieter von Butandiol und des-

sen Folgeprodukten zu stärken und der wachsenden Nachfrage Rechnung zu tragen, plant die BASF innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Erhöhung ih-rer globalen Kapazitäten für die Produk-tion des chemischen Zwischenprodukts 1,4-Butandiol (BDO) und des BDO-Fol-geprodukts PolyTHF (chemisch: Polyte-tramethylenetherglykol). Die BDO-Ka-pazität der BASF steigt von 535.000 auf 650.000 Jahrestonnen, ihre PolyTHF-Ka-pazität von 250.000 auf 350.000 Jahres-tonnen.

Das Unternehmen erweitert konti-nuierlich seine Produktionskapazitäten durch Maßnahmen zur Effizienzsteige-rung und Verbesserung der Infrastruk-tur. Dazu zählen insbesondere Investi-tionen im zweistelligen Millionen-Eu-ro-Bereich zur Kapazitätserhöhung in der BDO-Produktion am BASF-Standort Geismar/Louisiana und in der PolyTHF-Produktion am Standort Caojing/China.

Teil der angekündigten Kapazitäts-erhöhung werden ferner je eine Anla-

ge für BDO und PolyTHF in Korla/Chi-na sein. Wie vor Kurzem bekannt ge-geben, werden diese Anlagen von zwei Joint Ventures gebaut, die BASF mit Xin-jiang Markor Chemical Industry Co. Ltd.

gegründet hat. Die Produktionskapazi-täten der Anlagen, die beide 2015 in Be-trieb gehen sollen, werden bei 100.000 Jahrestonnen BDO und 50.000 Jahres-tonnen PolyTHF liegen. ¢

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Die BASF erhöht innerhalb der nächsten zwei Jahre ihre globalen Kapazitäten für die Produktion des chemischen Zwischenprodukts 1,4-Butandiol (BDO) und des BDO-Folgeprodukts Polytetramethylenetherglykol

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Composites Europe 2013: Beste Wachstumschancen für Faserverbundkunststoffe Dass einer aktuellen Markterhebung zufolge Anbieter von Faserverbundkunststoffen positiv in die Zukunft schauen können, spiegelt sich auch in den Ausstellerzahlen der diesjährigen Composites Europe 2013 wider. Mehr als 400 Aussteller werden die diesjährige Fachmesse Composites Europe 2013 vom 17. bis 19. September in Stuttgart nutzen, um dem Fachpublikum ihre Leistungsfähigkeit zu präsentieren.

Gute Zukunftsaussichten für die Composites-Industrie mit großen

Wachstumschancen in den Bereichen der Kohlefaser-(CFK) und Glasfaserver-stärkten Kunststoffe (GFK): Die aktuelle, erste gemeinsame Markterhebung der deutschen Composites-Organisationen und Verbände AVK, Forum Composite Technology des VDMA, Carbon Compo-sites e.V. und CFK Valley zeichnet ein po-sitives Bild der Branche.

So werde die Produktionsmenge von Faserverstärkten Kunststoffen für den Baubereich weiterhin wachsen. Exper-ten erwarten für Hochleistungswerk-stoffe aus CFK bis 2020 einen Zuwachs von mehr als 130 Prozent. 2011 lag der Anteil der Kohlefaserverbundwerkstoffe im Bauwesen bei neun Prozent. Von die-sen Mengen wurden 44 Prozent zur Be-tonverstärkung verwendet. 37 Prozent fanden ihren Einsatz in der Brücken-

und Tunnelsanierung, zehn Prozent in Neubauten und neun Prozent in ande-ren Baugewerken.

Nicht nur auf CFK konzentrierenDass im Automobilbau derzeit der An-teil von Kohlefaser-Composites mit sechs Prozent relativ gering ist, dürfte an den noch enormen Kosten (CFK = 70 €/kg, Aluminium = 7 €/kg, Stahl = 3 €/kg) liegen. Experten halten eine jähr-liche Produktionsmenge von 110.000 Tonnen CFK im Jahr 2020 für möglich. Zum Vergleich: Der weltweite Stahlver-brauch liegt derzeit bei 1,4 Milliarden Tonnen pro Jahr. Neben schnelleren Zy-kluszeiten und größeren Stückzahlen müssten für eine wirtschaftliche Groß-serienproduktion von Kohlefaser-Com-posites also auch die benötigten Ka-pazitäten geschaffen werden - sowohl hinsichtlich der Fertigungsanlagen als

auch mit Blick auf die Grundstoffe. In ihrem Marktbericht 2012 kommt die AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe zu der Erkenntnis, sich im Automobilbau nicht nur auf CFK zu kon-zentrieren, sondern alle Faserverbund-werkstoffe im Blick zu behalten. Vor-teilhaft sei in jedem Fall die generelle Auseinandersetzung mit dem Thema Composites.

Windkraftindustrie traditionell große Abnehmerbranche Obwohl die Windkraftbranche traditi-onell zu den größten Abnehmern von Faserverbundkunststoffen zählt, er-warten die Experten der AVK-Indus-trievereinigung Verstärkte Kunststoffe in ihrem aktuellen Composites-Markt-bericht nach einer Stagnation im Jahr 2011 für 2012 den im GFK-Markt rela-tiv stärksten Einbruch um insgesamt neun Prozent bei den sogenannten of-fenen Verfahren (Handlaminieren, Fa-serspritzen). Dies sind jedoch genau die Techniken, die bisher bei der Her-stellung von Rotorblättern eine wichti-ge Rolle spielen.

Neben dem Problem der geringen Automatisierung komme hinzu, dass der Ausbau der Offshore-Windparks vor allem aus Wirtschaftlichkeitsgrün-den sowie Finanzierungs- und Tech-nikschwierigkeiten derzeit nicht vor-ankommt. „Weiterhin wird die Produk-tion der immer noch überwiegend aus GFK gefertigten Windkraftflügel teil-weise ins Ausland verlagert und es gibt wegen der erforderlichen Materialeigen-schaften der immer größer werdenden Rotorblätter teilweise eine Substitution durch CFK, für die diese das Hauptein-

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Schlüsseltechnologien für die Hauptanwendungsmärkte von Verbundwerkstoffen wie u.a. der Automobilbau stehen im Fokus der Composites Europe 2013.

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satzgebiet sind“, heißt es in dem Bericht weiter. Demnach wird der größte Anteil (23 Prozent) an CFK für Rotorblätter in Windkraftanlagen eingesetzt. Die Fa-sern werden hier zu 77 Prozent als UD-Prepreg, zu 20 Prozent als Pultrusions-material und zu rund drei Prozent als Gewebe verwendet.

Ein besonders gutes Beispiel für das Entwicklungs- und damit auch Ein-satzpotenzial von Verbundwerkstoffen ist der neue Airbus A350 XWB. Nach Airbus-Angaben bestehen beim A350 XWB der Rumpf komplett und das ge-samte Flugzeug zu 53 Prozent aus Koh-lefaserverbundwerkstoffen (CFK). Und auch die neue Boeing 787 besteht zur Hälfte aus Composites-Strukturen. Auch bei anderen modernen Flugzeu-

gen sind die Faserverbundwerkstof-fe nicht mehr wegzudenken. So be-trägt ihr Anteil beim großen A380 im-merhin 28 Prozent. Die neue 787 vom Konkurrenten Boeing, Dreamliner ge-nannt, besteht ebenfalls zur Hälfte aus diesen Strukturen.

Premiere der Hybrid Expo Begleitet wird die Composites Europe in diesem Jahr erstmals von der Hybrid Ex-po, mit der hybride Bauteile, deren Tech-nologien und Anwendungen eine neue Heimat bekommen sollen. Die Hybrid Expo wird die gesamte Prozesskette rund um die serielle Fertigung von hyb-riden Bauteilen abbilden - von der Mate-rialforschung über Fertigungs- und Ver-arbeitungsverfahren, Maschinen, Anla-

gen und Werkzeuge bis zum fertigen Bauteil. Rund 100 Austeller werden zur Premiere erwartet.

Organisiert wird die Composites Eu-rope von Reed Exhibitions in Koopera-tion mit dem europäischen Branchen-verband EuCIA, der AVK, dem VDMA Forum Composite Technology und der Zeitschrift Reinforced Plastics.

Den Auftakt zur Messe bildet vom 17.-19. September 2013 wieder die In-ternationale Tagung der AVK-Indust-rievereinigung Verstärkte Kunststof-fe e.V. ¢

Weitere Infos: www.composites-europe.com

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