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1 Mautz: L:\06_Engineering_Geodesy_II\2010\Exercise\Tachymeter_GPS_Ausgleichung\03_Tachy_GPS_Ausgleichung.doc 17.03.2010 ETH Zürich Geodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand Engineering Geodesy II Tachymeter, GNSS, Netzausgleichung 1. Ziele Netzverdichtung mit TPS und GNSS Datenfluss TPS und GNSS Arbeiten mit dem TCRP1201, insbesondere Satzmessung Statische Messungen mit den GNSS-Systemen 1200 und SmartPole Post-Processing von GNSS-Daten Datenfluss von TPS- und GNSS-Daten in LTOP Kombinierte Netzausgleichung mit LTOP, Variantenstudium Visualisierung von Netzplänen 2. Aufgabe Vier Neupunkte sowie die Pfeiler auf der HIL-Attika sollen mit TPS- und GNSS- Messungen in ein bestehendes Netz integriert werden. Jede Gruppe erhält einen Bodenpunkt und einen Pfeiler zugeteilt, für die Auswertung werden die Daten zwischen den Gruppen ausgetauscht. Aufteilung der Punkte: Punkt in Kombination mit Gruppe 1 Pfeiler 1011 1 3 Pfeiler 1012 2 8 Pfeiler 1013 3 10 Pfeiler 1014 4 3. Zeitplan 11.03.2010 Netzdesign/ Präanalyse im Tunnelbau 18.03.2010 Planung und TPS-Messungen 25.03.2010 GNSS-Messungen, TPS-Auswertung 01.04.2010 Gesamtauswertung 4. TPS-Messungen Zur Verfügung steht pro Gruppe ein TCRP1201 (motorisiert mit automatischer Zieler- kennung). Die Pfeiler des Netzes sind mit Reflektoren signalisiert, die Zielhöhe be- trägt jeweils 0.256 m. Dies wird realisiert, indem die Fussschraube bei der Dosenli- belle in eine Position gebracht wird, in der ihre Oberkante mit der Kerbe an der Stüt- ze bündig ist und die Feinhorizontierung anschliessend nur noch mit den beiden an-

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1 Mautz: L:\06_Engineering_Geodesy_II\2010\Exercise\Tachymeter_GPS_Ausgleichung\03_Tachy_GPS_Ausgleichung.doc 17.03.2010

ETH ZürichGeodätische Messtechnik - Prof. Dr. H. Ingensand

Engineering Geodesy II

Tachymeter, GNSS, Netzausgleichung

1. Ziele • Netzverdichtung mit TPS und GNSS • Datenfluss TPS und GNSS • Arbeiten mit dem TCRP1201, insbesondere Satzmessung • Statische Messungen mit den GNSS-Systemen 1200 und SmartPole • Post-Processing von GNSS-Daten • Datenfluss von TPS- und GNSS-Daten in LTOP • Kombinierte Netzausgleichung mit LTOP, Variantenstudium • Visualisierung von Netzplänen

2. Aufgabe Vier Neupunkte sowie die Pfeiler auf der HIL-Attika sollen mit TPS- und GNSS-Messungen in ein bestehendes Netz integriert werden. Jede Gruppe erhält einen Bodenpunkt und einen Pfeiler zugeteilt, für die Auswertung werden die Daten zwischen den Gruppen ausgetauscht. Aufteilung der Punkte: Punkt in Kombination mit Gruppe

1 Pfeiler 1011 1 3 Pfeiler 1012 2 8 Pfeiler 1013 3

10 Pfeiler 1014 4

3. Zeitplan 11.03.2010 Netzdesign/ Präanalyse im Tunnelbau 18.03.2010 Planung und TPS-Messungen 25.03.2010 GNSS-Messungen, TPS-Auswertung 01.04.2010 Gesamtauswertung

4. TPS-Messungen Zur Verfügung steht pro Gruppe ein TCRP1201 (motorisiert mit automatischer Zieler-kennung). Die Pfeiler des Netzes sind mit Reflektoren signalisiert, die Zielhöhe be-trägt jeweils 0.256 m. Dies wird realisiert, indem die Fussschraube bei der Dosenli-belle in eine Position gebracht wird, in der ihre Oberkante mit der Kerbe an der Stüt-ze bündig ist und die Feinhorizontierung anschliessend nur noch mit den beiden an-

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deren Schrauben erfolgt. Bei gleichem Vorgehen und bei Verwendung der Dreifüsse der Reflektoren erhält der TCRP1201 auf dem Pfeiler eine Instrumentenhöhe von ebenfalls 0.256 m. Achtung: bei den neuen hellgrünen Dreifüssen des Systems 1200 sind die Kerben nicht auf gleicher Höhe wie bei den älteren Dreifüssen. Zur Kontrolle nachmessen. Zur zuverlässigen Einbindung eines Punktes werden auf zwei Stationen Messungen durchgeführt: auf dem Neupunkt selbst, sowie auf einem Pfeiler. Gemessen werden Richtungen, Zenitwinkel und Distanzen zu allen jeweils sichtbaren Pfeilern (die Mes-sung auf die Pfeiler der anderen Gruppen auf dem HIL-Dach muss abgesprochen werden). Auf dem TCRP1201 steht das Satzmessungsprogramm zur Verfügung. Ei-ne bei geomETH erstellte Formatmaske erlaubt es, die Satzmittel direkt im Feld im LTOP-Format in ein Textfile zu schreiben. Es lohnt sich, im Feld ein Protokoll zu führen, um allfällige Nachbearbeitungen der Messungen im Büro zu ermöglichen.

5. Hinweise zur Satzmessung Zur Repetition der Theorie der Satzmessung sollen die folgenden Hinweise dienen:

• Ein Satz = Messung in erster Lage im Uhrzeigersinn (1. Halbsatz) und Mes-sung in zweiter Lage im Gegenuhrzeigersinn (2. Halbsatz)

• Es werden mindestens zwei Sätze gemessen. Aufgrund der erreichten Ge-nauigkeit wird entschieden, ob weitere Sätze notwendig sind.

• Die Satzmessung soll zügig erfolgen; es lohnt sich deshalb vor Messbeginn die Zielpunkte festzulegen, allenfalls kurz durchs Fernrohr anzuschauen (Signalisation überprüfen) und das Messprotokoll auszufüllen.

• Früher wurden Höhenwinkel und Richtungen in getrennten Sätzen beobach-tet, mit den motorisierten, zielsuchenden Tachymetern können Richtungen, Höhenwinkel und Distanzen in einem Arbeitsgang erfasst werden.

6. Messung der Meteorologie Die Meteorologie, im Normalfall die Temperatur und der Druck, wird nach Möglichkeit bei Station und Ziel gemessen. Sie dient der meteorologischen Korrektur der Distan-zen.

• Temperaturmessung: im Schatten, nicht zu bodennah, an der Zugluft. Man kann das Thermometer am äusseren Schirmrand auf der Schattenseite auf-hängen (nicht unter den Schirm, Wärmestau!). Zur Not kann das Thermometer durch Armschwingen an die Umgebungstemperatur angepasst werden: die niedrigste erreichte Temperatur ist die Wahrscheinlichste. Achtung: Thermo-meter sind zerbrechlich. Thermometer beim Ablesen am oberen Ende festhal-ten und nicht zu nahe an den Körper ziehen für die Ablesung.

• Druckmessung: Barometer im Schatten aufbewahren. Bei der Ablesung durch sanftes Klopfen auf das Barometer die Trägheit des Zeigers überwinden. Die-ser springt dabei an die wahrscheinlichste Stelle.

• Plausibilität des Druckes kontrollieren: der Druck nimmt mit zunehmender Hö-he ab (Abnahme 1 mbar pro 10 m Höhendifferenz).

• Meteoeinfluss auf die Distanz: 1 Grad ändert die Distanz um 1 ppm, 3 mbar ändern die Distanz um 1 ppm.

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7. Aufbereitung der Tachymeter-Messungen Im Logfile der Satzmessungen wird für jede Station eine neue LTOP-Messfile-Headerzeile generiert. Notwendig ist nur die erste, die anderen müssen entfernt wer-den. Es lohnt sich, die Daten auf mögliche Punktverwechslungen anzuschauen und insbesondere die Punktnummern der Stationen zu kontrollieren. Nach Bereinigung fehlerhafter Messwerte undGerätehöhen werden die Daten aller Gruppen zusam-mengefügt.

8. GNSS-Messungen Für die GNSS-Messungen stehen 8 Leica-Systeme 1200 zur Verfügung. Jede Grup-pe bedient zwei Geräte, jeweils auf einem Pfeiler und einem Neupunkt. Gemessen werden zwei Sessionen à mind. 30 Minuten. Messbeginn und Messende werden da-bei jeweils koordiniert. Massgebend sind auch die Satellitenverfügbarkeitsanalysen. Zwischen den beiden Sessionen werden die Geräte zwischen Pfeiler und Stativ aus-getauscht.

9. GNSS Post-Processing Das Post-Processing der GNSS-Sessionen erfolgt mit Leica Geo Office. Folgende Aspekte sollen in Varianten der Auswertung analysiert werden:

• Auswertung mit unterschiedlichen Referenz-Stationen • Auswertung mit und ohne GLONASS-Satelliten • Weglassen einzelner Satelliten • Verwendung einer virtuellen Referenzstation • Wie stark kann die Datenmenge eingeschränkt werden, bis die Ambiguities

nicht mehr gelöst werden? Der Export aus Leica Geo Office kann mit dem LTOP-Wizard erfolgen. Da LGO und LTOP-Wizard nicht gleichzeitig auf die Daten zugreifen können, muss LGO dazu erst geschlossen werden.

10. Auswertung mit LTOP Für die Lehrveranstaltung Engingeering Geodesy II stehen die Näherungskoordina-ten für alle neun Pfeiler zur Verfügung. Die vier Pfeiler auf der HIL-Attika und die vier Bodenpunkte sind als Neupunkte zu betrachten. Damit eine zuverlässige Neube-stimmung möglich ist, werden die Messungen von Engineering Geodesy mit den Messungen vorangegangenen Messungen vom 25. April 2007 kombiniert. Es sollen die plausibelsten Koordinaten und Höhen der Pfeiler auf der HIL-Attika berechnet werden. Auswerteschritte: Freie Ausgleichung der Tachymeter-Messungen

• Aufdecken und Eliminieren grober Fehler (Standardabweichung 9999) • Wahl der a priori-Genauigkeiten • Aufzeigen der inneren Genauigkeit des Netzes • Analyse des Massstabes/der Massstäbe: kann für alle Distanzmessungen der

gleiche Massstab verwendet werden oder ist es sinnvoll, für jedes Gerät einen separaten Massstab einzuführen?

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Lagerung: • Gezwängte und stochastische Lagerung • Analyse des Massstabes • Welche Punkte eignen sich für die Lagerung? Welche sind sinnvoll? • Wie stark unterscheiden sich die Koordinaten der Pfeiler auf dem Dach bei un-

terschiedlichen Lagerungen? • Allenfalls Anpassungen der a priori-Genauigkeiten

Hinzufügen der GNSS-Messungen:

• wie werden GNSS-Sessionen in die Ausgleichung eingeführt • Analyse der notwendigen Parameter: Translationen, Rotationen, Massstab der

GNSS-Sessionen • Verbessern oder verschlechtern die GNSS-Messungen die Qualität des Net-

zes? • Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit der Neupunkte aus?

Interpretation der Resultate:

• Was sagen die Konfidenzellipsen aus? • Ist ihre Grösse von den getroffenen a priori-Annahmen abhängig? • Ist ihre Grösse von der getroffenen Lagerung abhängig? • Falls ja, wie kann eine Genauigkeitsaussage gemacht werden, die unabhän-

gig von der Lagerung ist?

11. Visualisierung der Resultate Die Visualisierung kann mit Hilfe des zur Verfügung stehenden MATLAB-Files ge-macht werden.

12. Beilagen • Netzplan des Pfeilernetzes Hönggerberg • Grundeinstellungen des TCRP1201 • TCTP1201: Sätze messen zur Auswertung in LTOP • Feldprotokoll Satzmessung • Hinweise GNSS-Messungen (static / rapid static): Leica Systeme 1200 • Formular GNSS-Messungen mit Leica-Geräten • GNSS-Auswertung mit Leica Geo Office • Kurzanleitung LTOP

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12.1. Netzplan des Pfeilernetzes Hönggerberg

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12.2. Standard Settings TCRP1201

• Insert Battery und Compact Flash Card

• Switch on

• Beeps turning off: 5 Config, 3 General Settings,

5 Lights, Display, Beep, Text

Use twice

• Electronic Level and Laser Plummet

• Checking Instrument 6 Tools, 7 Check & Adjust

• Reflector selection or in the Survey Menu

• Automatic Target Recognition ATR , 4 EDM & ATR Settings

EDM Type: Reflector (IR), Reflectorless, LongRange (>1km)

Automation: ATR, LOCK (Reflector Tracking)

• AtmospherePPM direct calculation , 3 TPS Corrections

Standard atmosphere: 12°, 1013.3 mbar, 60% Relative Humidity

• Format Compact Flash Card 6 Tools, 1 Format Memory Device

• Survey 1 Survey

Job: Standard or define own

Coord. System / Codelist: none

Config. Set: TCRP (TCRP RCS/RH1200 for use via radio link)

• Change Face , 8 Change Face

• Charge State of Battery , 2 Batterie & Memory or use Touch Screen

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• Set Azimuth 2 Prog, 2 Setup, or in Survey Menu:

• Export of Data 4 Convert Data, 1 Export Data from Job

Select Job

Select Format File (GSI16 polar, GSI16 Cartesian …)

Input Filename

• Ausschalten and simultaneous or longer than 3 sec

Hot Keys

Select Free Code

Manage Saved Data of current Job

Reflector Selection (Circular Prism, Reflector Tape…)

Switch between Prism (IR) and reflector less (RL)

Power Search

Laser pointer / EGL (Laser Guide) / Reticule Intensity; Display Settings; Beep

Electronic Level and Laser Plummet

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12.3. TCRP1201: measuring sets of angles for analysis in LTOP The use of format mask LTOP_Satz_Me.frt allows writing the mean of all angle sets directly from the Leica set-of-angle measurement program into a logfile in LTOP-format. Storage of single observations in separate sets is not possible. For the computation of the mean of all sets, menu points 4 (calculate angles) and 5 (calculate distances) must be carried out. The distances can be corrected for the meteorology. In case only instrument station weather is measured, these values are entered. If weather at the target is measured additionally, the mean of both stations is entered. Preparation:

• Eventually format card with 6, 1, F1, F6 • Eventually check and adjust instrument with 6, 7, etc. • Eventually switch on IR and ATR with 5, 2, 1, EDM type, Automation

Start program with 2, 12 Sets of Angles: • Default-Job can be used, Coord System and Codelist are not necessary • Configuration Set: TCRP • Prism: Leica Circ Prism

CONF – Parameter: • Meas-Method A’B’B’’A’’ (first horizontal set clockwise in face I, second set anti-

clockwise in face II) CONF – Tolerances:

• Use tolerances (warning when exceed), default-values can be used: Hz Tolerance: 16’’ V Tolerance: 16’’ Dist Tolerance: 1 cm

CONF – Logfile: • Write logfile: Yes, file name e.g. logfile.txt, format file LTOP_Satz_Me.frt

SETUP

• Station ID and Instrument Height are entered • PPM: Atmosphere corrections are entered • Press cont to set azimuth, aiming at an arbitrary point.

This azimuth is not used; in the LTOP-Logfile the first point gets the azimuth 0.0000. But without setting the azimuth the station number and instrument height are not rec-orded!

In the LTOP-Logfile distances to all targets are recorded, even if those not measured. The de-fault value is in this case 1.0000. If multiple instrument stations have been used, the multiple headers ($$ME…) for each addi-tional station must be deleted manually before performing analyses in LTOP.

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12.4. Feldprotokoll Satzmessung Sets of Angles Measurement, Tachymeter Station: Date, Time: Instrument: Weather: Instrument Height: Operator: Target Target Height * Pressure Temperature Notes ** Instrument Target Instrument Target

* Using ETH-Pillars: measure from support surface for Kern plate; take into account Kern-Wild-Adapter! ** E.g. describe exactly from where to where the height was measured Sets of Angles Measurement, Tachymeter Station: Date, Time: Instrument: Weather: Instrument Height: Operator: Target Target Height * Pressure Temperature Notes ** Instrument Target Instrument Target

Sets of Angles Measurement, Tachymeter Station: Date, Time: Instrument: Weather: Instrument Height: Operator: Target Target Height * Pressure Temperature Notes ** Instrument Target Instrument Target

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12.5. Hinweise GNSS-Messungen (static / rapid static): Leica Systeme 1200

12.5.1. Aufstellung der Geräte Die GNSS-Geräte können auf den dazugehörigen GNSS-Stöcken, auf Standardstativen oder auf Pfeilern aufgestellt werden. Je nach Aufstellungsart ist das entsprechende Zubehör zu verwenden und die Instrumentenhöhe (siehe Kap. 12.5.3 und geomETH – GNSS – Messfor-mular) unterschiedlich zu bestimmen:

• Aufstellung auf dem Stock (pole) mit fixer Höhe. • Aufstellung auf dem Stativ mit dem Dreifuss GDFxx und dem Antennenträger GRTxx,

Bestimmung der Höhe mit dem Höhenmessbügel (xx steht jeweils für die Nummern der leicht unterschiedlichen Typen).

• Aufstellung auf dem Pfeiler mit dem Dreifuss GDFxx und dem Antennenträger GRTxx, bei Pfeilern mit Kern-Zentrierplatte Verwendung eines Kern-Wild-Adapters, Bestimmung der Höhe mit dem Doppelmeter.

Die Verbindung der einzelnen Komponenten mit Kabeln geschieht bei beiden Systemen wie folgt:

• Der Controller (bei 1200 grün) wird auf den weissen Sensor aufgesteckt. • Ein Antennenkabel (koaxial) verbindet den Sensor (Ausgang ANT) mit der GNSS-

Antenne (nicht verwechseln mit Ausgang für Funkantenne). • Der Strom entstammt den eingesetzten Batterien A und B. Bei Bedarf kann am An-

schluss PWR mit einem entsprechenden Adapterkabel (Sicherungsboxe, Bananenste-cker) eine externe 12 V - Batterie angeschlossen werden.

12.5.2. Allgemeine Bedienungshinweise Mit On / Off werden die Geräte ein- und ausgeschaltet. Sind die Geräte nicht speziell vorpro-grammiert, gelangt man dabei ins Hauptmenü. Grundsätzlich gilt:

• Menüpunkte können mit den vertikalen Pfeiltasten oder über die Menünummer ausge-wählt werden.

• Mit den horizontalen Pfeiltasten können Einstellungen verändert werden. • Mit den Steuertasten F1-F6 können die Befehle, welche in der untersten Displayzeile

erscheinen, angewählt werden. • Hinweise zum Status des Systems, Warnungen, usw. werden beim System 500 in der

letzten Zeile über den Funktionstasten angezeigt, beim System 1200 mit Popup -Fenstern.

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Standardmesseinstellungen, welche immer wieder verwendet werden, können in Konfigurati-onssätzen gespeichert werden. So sind z.B. Konfigurationssätze für statische oder Realtime-Messungen definiert. Die Verwendung von verschiedenen Jobs erlaubt eine Strukturierung der Arbeit. So können für mehrere Messkampagnen verschiedene Jobs definiert werden. Wird an einem Tag nur eine Messkampagne durchgeführt, lohnt es sich kaum, Jobs zu definieren und es kann mit dem Standardjob gearbeitet werden. Beide Systeme verwenden ähnliche Symbole. Hier ein kleiner Überblick über die wichtigsten beim System 1200:

Navigationslösung

theoretisch sichtbare Anzahl Sa-telliten

Codelösung

tatsächliche Anzahl Satelliten auf L1/ L2

Phasenfixierte Lösung (Häkchen: Ambiguities gelöst)

Speicherkarte vorhanden (darf entfernt werden)

Statisch – Antenne still halten

Batteriestatus

Kinematisch – Antenne kann be-wegt werden

12.5.3. Antennenhöhe Die Antennehöhe ist abhängig von der Aufstellung verschieden zu Messen. Es werden folgen-de drei Fälle unterschieden:

• Stativ → Ablesung am Höhenmessbügel • GNSS-Lotstock → Standardhöhe 2.000 m • Pfeiler → Messung von der Auflagefläche bis unter die Antenne

gemäss nachstehender Erklärung. Der Referenzpunkt (MRP) für die Höhe ist die Metallfläche, die 6 mm unterhalb der weissen Kunststofffläche der Antenne liegt.

Wird für die Aufstellung auf einem Pfeiler mit Kernzentrierung eine Adapterplatte (rot, Dicke 20 mm) verwendet, kann für die Antennenhöhe nähe-rungsweise 0.208 m verwendet werden (Fuss-schraube bei der Dosenlibelle in Mittelstellung).

Weitere Informationen zu den Instrumentenhöhen finden sich auf dem geomETH – GNSS – Messformular!

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12.5.4. Messung mit dem System 1200 Nach dem Einschalten des Empfängers erscheint das Hauptmenü. Messen ist das eigentliche Messmenü. Unter Prog kön-nen vorprogrammierte Applikationen (Absteckung, Schnurgerüst…) gewählt werden. In Manage werden Jobs, Koordinatensysteme oder Konfigurationssätze de-finiert, in Im/Export Daten übertragen. Unter Konfig wer-den verschiedene Einstellungen gespeichert und unter Tools stehen Funktionen wie das Laden von Systemda-teien zur Verfügung. Die Speicherkarte kann folgendermassen formatiert werden: →6 Tools→1 Speichermedium formatieren

Das Messprogramm wird mit 1 Messen gestartet.

Falls nur eine Messsession geplant ist, kann mit dem Standardjob gearbeitet werden. Das Koordi-natensystem kann über F6 (KSYS) gewählt wer-den. Für (Rapid) Static Messungen wird der Kon-figurationssatz PP Static verwendet. Für die An-tenne kann zwischen folgenden Einstellungen ausgewählt werden:

• AX1202 Stativ • AX1202 Lotstock • AX1202 Pfeiler

Mit F1 (WEITR) gelangt man zur nächsten Seite. Wenn AX1202 Lotstock gewählt wurde, wird die Antennenhöhe (2.00 m) automatisch gesetzt. Ansonsten muss die Antennenhöhe gemes-sen und manuell eingetragen werden (siehe Kap. 12.5.3). Nach dem Eintragen der Punktnummer kann die Messung über F1 (MESSE) gestartet werden. Nach der gewünschten Messdauer wird mit F1 (STOP) die Messung gestoppt und mit F1 (SPEIC) gespeichert. Mit ESC kann das Messmenü verlassen und dann mit gemeinsamem Drücken von USER und PROG das Instrument abgeschaltet werden

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12.5.5. Wichtige Tipps und Hinweise für den Feldeinsatz Vermessung mit GNSS ist unkompliziert! Oft werden aber ob der Einfachheit wichtige Neben-arbeiten im Feld unsorgfältig erledigt. Einige Tipps:

• Sorgfältig Zentrieren und Horizontieren. • Antenne nach Norden ausrichten: Kabel nach Süden (Bussole mitnehmen oder sich an-

hand der Karte orientieren!) • Instrumentenhöhe sorgfältig bestimmen: Höhenmessbügel beim weissen Strich able-

sen, bei Pfeilern auf die Auflagefläche der Kern-Zentrierung messen. • Antenne auf dem Träger bis zum „Klick“ befestigen. • Controller- und Sensor- Nummer notieren, ungefähre Messzeiten notieren. • Falschmessungen auf dem Protokoll vermerken. • Meteorologie - Messungen sind für GNSS nicht notwendig.

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12.6. Formular GNSS-Messungen mit Leica-Geräten

Field Book for GNSS – Observations Using Leica - Instruments Geodetic Metrology

Prof. Dr. H. Ingensand

Date: Place: Instrument-No.: __________ 500 1200 Operator:

mark Height Reading in x.xxx m Time hh:mm Annotations

Point No.

Trip

od

GN

SS

-Pol

e P

illar w

ith K

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botto

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lot

Beg

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End

e.g.: GDOP, Antenna Type, Interrupts, occurred Errors and Problems, etc.

Further Explanation on backside!

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15 Mautz: L:\06_Engineering_Geodesy_II\2010\Exercise\Tachymeter_GPS_Ausgleichung\03_Tachy_GPS_Ausgleichung.doc 17.03.2010

Instrument Heights

13. GPS – System – 1200

Wenn der Korrekte Messtyp ausgewählt wird, korrigiert die Software allfällige konstante Offsets automatisch (im Fall von Stativ und Lotstock) Der Bezugspunkt der Antennen ist die Antennenunterkante

AX1202GG SmartAntenna

Stat

iv

Antennen-Type eingegeben auf Gerät z.B. AX1202GG Stativ, ATX1230 GG Stativ

Antennenhöhe mit Höhenmessbügel abgelesen bei weissem Strich, Offset vom Bügel zur Antennenunterkan-te wird automatisch angebracht (0.36m im Falle von AX1202GG)

Im Menu 5 Konfig > Instrumenteneinstellung > Antenne und Antennenhöhe kann die passende Antenne ausgewählt und der Offset überprüft werden. Dieser wird direkt angebracht und erscheint nicht mehr in der Information des Messmodus

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16 Mautz: L:\06_Engineering_Geodesy_II\2010\Exercise\Tachymeter_GPS_Ausgleichung\03_Tachy_GPS_Ausgleichung.doc 17.03.2010

Achtung: Höhenablesung immer bei der weissen Linie

Lots

tock

Höhe = 2.000 direkt angebracht

Antennen Type =AX1202GG Lotstock, ATX1230 GG Lotstock

Achtung: falls Stock einsinkt in Boden oder ähnliches muss dies berücksichtigt werden

z.B. 0.36m

Höhe ablesen und ins Gerät eingeben

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Pf

eile

r Messen von Antennenunterkannte zu Pfeiler-Kern-Platte (siehe Bild unten) Antennenhöhe muss direkt eingegeben werden (zusätzlicher Offset ist null!) Eine Dreifussschraube bleibt fixiert auf die Kerbe, damit die Höhe nicht ändert bei der Änderung der Horizon-tieren (der Offset sollte konstant sein: 0.208 m (Antennenhöhe) (inklusive Adapterplatte (rot) 0.02 m)

Antennen-Typ = AX1202GG Pfeiler, ATX1230 GG Pfeiler

Achtung: direkt den wahren Offset eingeben, eine Schraube bleibt fest fixiert auf Kerbe (weisser Pfeil)

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H

ochp

räzi

se M

essu

ngen

Für hochpräzise Messungen werden Phasenzentren für L1 und L2 Azimutabhängig korrigiert. Diese kalibrier-ten Daten werden von IGS publiziert: ftp://igscb.jpl.nasa.gov/pub/station/general/igs_01.pcv Ebenfalls stellt IGS die Dimensionen der Antennen zur Verfügung mit der Definition des Referenzpunktes ftp://igscb.jpl.nasa.gov/pub/station/general/antenna.gra (ARP: antenna reference point, BPA: bottom of preamplifier) LEICA AX1202GG LEIAX1202GG ___---___ <-- 0.0620 / \ / \ / \ +-----------------------------------------------+ +-----------------------------------------------+ \---------+ +x+ +---------/ ========= ========= <-- 0.0000 BPA=ARP <-- 0.1700 -->

LEICA ATX1230 GG (SmartPole) LEIATX1230+GNSS _______-------------_______ <-- 0.0890 __________/ \__________ +-----------------------------------------------+ +-----------------------------------------------+ +-----------------------------------------------+ | | \ / \ / \ / \ / \------------+ +x+ +------------/ ========= ========= ======= <-- 0.0000 BPA=ARP <-- 0.1860 -->

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TPS – System – 1200

Stat

iv

Im Gerät muss die wahre Höhe der Kippachse direkt eingegeben werden. Der Instrumenten-Höhenmesser ermöglicht eine einfache Ablesung wobei die Schrägdistanz korrigiert wird. Bezugshöhe ist die Kippachse des Instrumentes. Die Ablesung wird direkt eingegeben und muss nicht mehr korrigiert werden!

Die Messung, die vom Gerät abgelesen wird muss direkt ins Gerät eingegeben werden. Die Zahl ist auf die

Höhe der Zielachse des Gerätes korrigiert.

Achtung: Blickwinkel auf Messband muss stimmten, sonst wird eine falsche Zahl abgelesen Falls auf einem Pfeiler aufgestellt wird, muss mit einem Doppelmeter die Kippachshöhe gemessen werden

(Punkt auf der Seite des Gerätes).

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GNSS-Auswertung mit Leica Geo Office

13.1.1. Allgemeine Bemerkungen Die vorliegende Anleitung ist als Rezept für die Auswertung von statischen Messun-gen mit den Systemen 500 und 1200 von Leica mit der Software LGO zu verstehen. Jeweils nicht erwähnte Optionen sind in einer ersten Phase des Kennenlernens der Software nicht wichtig.

Einige Funktionen (Post Processing, etc.) funktionieren nur mit einem Dongle (Software-Schutzstecker), der am parallelen Port eingesteckt wird. >Help>About>Purchased Options zeigt die verfügbaren Dongle-Funktionen.

13.1.2. Grundprinzipien der Bedienung • Mit der rechten Maustaste können in vielen Fällen weitere Menüpunkte aufge-

rufen werden, welche sich auf den jeweiligen Ort des Mausklicks beziehen. • Identische Befehle können über das Menü, über Buttons am oberen Seiten-

rand oder Buttons innerhalb der Seite ausgeführt werden.

13.1.3. Einige Grundeinstellungen Für schweizerische Verhältnisse lohnt es sich, vor Beginn der Auswertungen die nachstehenden Einstellungen in LGO vorzunehmen, bzw., falls auf dem jeweiligen PC bereits vorhanden, zu kontrollieren.

Die folgenden Angaben setzen voraus, dass im Bezugsrahmen LV03 mit dem Bezugssystem CH1903 gearbeitet wird. Für den Bezugsrahmen LV95 im Bezugssystem CH1903+ wird verwiesen auf das Dokument:

http://www.swisstopo.admin.ch/internet/swisstopo/de/home/topics/survey/sys/re-sys/switzerland.parsysrelated1.24280.downloadList.32633.DownloadFile.tmp/refsysd .pdf

13.1.3.1. Transformationsparameter

Die Transformation von GNSS-Koordinaten ins schweizerische Landeskoordinaten-system erfolgt in zwei Schritten:

• 7-Parameter-Transformation vom WGS84- zum Bessel-Ellipsoid: drei Transla-tionen, dx, dy, dz, drei Rotationen rx, ry, rz und ein Massstab m

• Formeln der schweizerischen Projektion (siehe Abschnitt: Definition Koordina-tensystem)

Die Parameter des ersten Schrittes wurden aus über die ganze Schweiz verteilten GNSS-Messungen auf bekannten Lagefixpunkten bestimmt. Bei deren Anwendung auf GNSS-Koordinaten entstehen genäherte Landeskoordinaten-Sätze mit einer ab-soluten Genauigkeit im Meter-Bereich. Die relative Genauigkeit bleibt erhalten. Die schlechte Absolutgenauigkeit spielt keine Rolle, da in einem weiteren Schritt die Ko-ordinaten-Sätze auf bekannte Punkte gelagert oder in LTOP ausgeglichen werden.

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Folgende zwei Parametersätze stehen in der Schweiz zur Verfügung: • Granit-Parameter: während langer Zeit verwendeter Parametersatz. Ihre Ver-

wendung wird nicht mehr empfohlen. • Drei Translationen ohne Rotationen und Massstab. Es wird empfohlen, diese

Parameter zu verwenden! Parameter (WGS84 nach Bessel, umgekehrte Richtung = umgekehrte Vorzeichen): dx dy dz rx ry rz m [m] [m] [m] [“] [“] [“] [ppm] Granit -660.077 -13.551 -369.344 -0.805 -0.578 -0.952 -5.66 Nur Translationen -674.374 -15.056 -405.346 0 0 0 0 Diese Paramter werden in LGO eingegeben unter: → Management (Extras) → Coordinate Systems (Verwaltung) → Transformations → Classical 3D → New (rechte Maustaste). Ist ein entsprechender Satz bereits vorhan-den, wird er überprüft. Eingabebeispiel für die Translations-Parameter:

13.1.3.2. Geoid der Schweiz

Um orthometrische Höhen zu erhalten, kann die Berechnung der Geoidundulationen in LGO ausgeführt werden. Dazu muss das entsprechende Programm installiert sein, welches diese aus einem 1 km – Raster interpoliert. Bei geomETH wird grundsätzlich mit dem Geoidmodell 2004 gearbeitet. Im Pfad von LGO (meist C:\Programme\LEICA Geosystems\LEICA Geo Office\) muss ein Unterverzeichnis, zum Beispiel „GeoidSchweiz“ vorhanden sein, in dem folgende Files abgelegt werden: CH1903.exe, CH1903.GEM und CH1903.INI. Das Geoid kann in LGO wie folgt definiert werden: →Managment→Coordinate Systems→Geoid Models→New (rechte Maustaste)

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Die Eingaben lauten wie folgt (Pfad zu ch_1903.exe eventuell anpassen):

13.1.3.3. Definition eines Koordinatensystemes

Sind die Transformationsparameter und das Geoid eingegeben, kann das schweize-rische Koordinatensystem definiert werden: →Management (Verwaltung)→Coordinate Systems→Coordinate Systems→New Alternative mit: Datei → Projekt Eigenschaften → Koordinaten Die Eingaben sind die folgenden:

13.1.4. Erstellen eines Projektes Das Projekt wird erstellt mit: → Management → Projects → Projects → New (rechte Maustaste) Die Eingaben lauten beispielsweise wie in der folgenden Grafik. Die Zeitzone +2 ent-spricht mitteleuropäischer Sommerzeit (Winterzeit +1 h). Unter der Registerkarte Coordinates wird das oben eingegebene Koordinatensystem CH-LV03 dem Projekt zugeordnet.

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13.1.5. Import der Rohdaten ins Projekt Beim Importieren der Rohdaten ins Projekt lohnt es sich, die Feldeingaben zu kon-trollieren. Antennenhöhen und Punktnummern können gemäss den Feldblättern kor-rigiert werden. Vor dem Importieren muss sicher gestellt werden, dass die Rohdaten lokal vorhan-den sind oder dass das entsprechende Netzlaufwerk mit dem Rechner verbunden ist. Prinzipiell könnten Daten von mehreren Geräten des gleichen Typs gleichzeitig im-portiert werden. Bei den ersten Versuchen mit LGO lohnt es sich jedoch, die Daten jedes Gerätes getrennt zu importieren (Haken bei Include Subfolders entfernen). →Tools (auf der linken Fensterseite) →Import GNSS Raw Data Die Art der Daten (System 500, 1200, RINEX) muss jeweils definiert werden. Die gewünschten Datensätze werden ausgewählt und mit Import importiert. Im sich öffnenden Fenster wird die Registerkarte View Data gewählt. Die gemessenen Punk-te erscheinen; Fehlmessungen können ausgeschaltet werden. Der Antennen Typ kann verifiziert und die Height readings können kontrolliert und korrigiert werden.

Es lohnt sich, die Punktnummern und die Height readings während des Im-ports zu überprüfen!

Bei wiederholten Messungen auf dem gleichen Punkt müssen im Feld keine Indizes für die einzelnen Messungen vergeben werden (z.B. 1000.1, 1000.2). Dies kompliziert lediglich den Auswertevorgang.

Falls im Feld beim der falsche Antennentyp gewählt wurde, zum Beispiel AT502 Tripod statt AT502 Pfeiler, kann dies nicht beim Datenimport korrigiert werden, sondern erst im GNSS Processing (siehe weiter unten).

Mit Assign können die Daten dem gewünschten Projekt zugeordnet werden!

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13.1.6. Graphische Übersicht über die Messungen Beim Importieren der Daten wird das Projekt automatisch geöffnet und das View and Edit – Fenster angezeigt, in dem die gemessenen Punkte mit ihrer navigierten Lö-sung (Symbol = Quadrat) angezeigt werden. Durch Clicken mit der rechten Maustaste auf die Punktsymbole können nochmals Punktnummern (über Properties) und Instrumentenhöhen (über Edit Interval) abge-ändert werden.

13.1.7. Definition der Referenzstation Die Koordinaten (Lage und Höhe) der Referenzstation müssen mit einer Genauigkeit von 10 m bekannt sein, die navigierte Lösung genügt heute nach Ausschaltung der Selective Availability normalerweise. Die Geoidundulation ist ebenfalls vernachläs-sigbar, sie wird als Null angenommen, d.h. der Height Mode wird auf ellipsoidisch be-lassen. Die Koordinaten können in View and Edit durch Rechtsclick auf das Punktsymbol über Properties eingegeben werden:

Die Punktklasse wird auf Control (=benutzerdefiniert) gesetzt, der Koordinatentyp auf Local (Grid) gesetzt und die Koordinaten eingetippt.

13.1.8. GNSS Processing Bei der Messung im Feld falsch definierte Antennentypen können unter der

Registerkarte GNSS Proc geändert werden, indem per Rechtsclick auf ein Messintervall der Liste die Properties geöffnet werden.

In der Grafik unter der Registerkarte GNSS-Proc sind die Messintervalle aller Punkte dargestellt. Hier gilt es, Referenz (rot) und Rover (grün) zu definieren.

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Das Symbol (rote Linie) wird aktiviert und dann die Referenz durch Clicken in den entsprechenden Balken gewählt. Mit dem Symbol (grüne Linie) wird für die Rover-Punkte gleich verfahren. Für die meisten Fälle genügen die Standard – Processing Parameters. Für Informati-onen zu diesen sei auf die Help-Funktion von LGO verwiesen.

Mit dem Symbol kann die Auswertung gestartet werden. In der obersten Fenster-zeile, wird der Stand der Berechnungen angezeigt.

13.1.9. Resultate Nach Abschluss der Berechnungen werden die Resultate mit der Registerkarte Re-sults angezeigt. Das Ordnersymbol Results und anschliessend dasjenige der aktuel-len Berechnung werden geöffnet. Der Eintrag Points wird gewählt und kontrolliert, ob für alle Basislinien die Mehrdeutigkeiten gelöst wurden (Ambiguity Status auf yes). Falls Basislinien nicht gelöst werden konnten, kann das Logfile der Berechnung zu Rate gezogen und die Auswertung für die ungelösten Punkte mit modifizierten Pro-cessing Parameters wiederholt werden. Hinweise auf Problemquellen geben die Ta-belle mit den Cycle Slips. Mögliche Massnahmen sind das Weglassen einzelner Sa-telliten oder Windowing (nur ein Teil der Daten wird beigezogen). Weitere Ansätze sind: ändern des Cut-Off-Angles, Variation des Ionosphärenmodelles, reine L1-Lösungen, Hinaufsetzen des a priori-RMS (Achtung: Gefahr von Fehllösungen). Durch Rechts-Clicken in die Kopfzeile der Punkteliste kann über Configure das Ko-ordinatensystem auf Local und die Anzeige auf Grid (Landeskoordinaten) umgestellt werden. Die gelösten Basislinien werden selektiert und über die rechte Maustaste gespeichert (Store). Für ungelöste Basislinien sind weitere Rechengänge notwendig.

13.1.10. Berechnung der Geoidundulationen Damit orthometrische Höhen aus LGO exportiert werden können, müssen die Geoi-dundulationen berechnet werden. Dies geschieht mit: →Tools→Compute Geoid Separations

13.1.11. Export der Koordinaten aus LGO Für den einfachen Export der Koordinaten aus LGO wird die folgende Funktion ver-wendet: →Export→Ascii Data Auf die Einzelheiten dieser Funktion wird an dieser Stelle nicht eingegangen, son-dern der speziell für schweizerische Verhältnisse geschaffene LTOPWizard be-schrieben. Es handelt sich dabei um eine Zusatzsoftware im LGO – Verzeichnis.

Achtung: LTOPWizard und LGO greifen auf die gleichen Daten zu. Sie laufen nur, wenn das jeweils andere Programm geschlossen wird.

Es können nur schweizerische Landeskoordinaten mit orthometrischen Höhen exportiert werden. Dem Projekt muss also das richtige Koordinatensystem zu-geordnet sein und die Geoidundulationen müssen berechnet worden sein.

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LTOPWizard ist ein selbsterklärendes Programm. Folgende drei Schritte sind not-wendig:

• Wahl des Projektes • Wahl der Referenzstation(en) • Wahl des Verzeichnisses, in das die Messfiles (eines pro Referenzstation) ge-

schrieben werden. Wurden bei den Messungen zwei Referenzstationen verwendet und die Doppelauf-nahmen konsequent je gegenüber der einen der beiden Referenzen ausgewertet, liefert LTOPWizard direkt die zwei Teile des LTOP – Messfiles, die aneinander ko-piert und für die Ausgleichung verwendet werden können. Selbstverständlich darf die Kopfzeile des Messfiles nur bei der ersten Session verwendet werden. Wenn nur eine Referenzstation verwendet wurde, ordnet LTOPWizard die Resultate der Doppelaufnahmen der gleichen Session zu und schreibt sie ins gleiche Messfile. Dieses kann ebenfalls direkt für die Ausgleichung verwendet werden.

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13.2. Kurzanleitung LTOP

13.2.1. Vorbemerkungen Die folgenden Seiten stellen eine Kurzanleitung für das Programm LTOP dar. Sie er-setzen die ausführliche LTOP-Anleitung nicht!

13.2.2. Näherungskoordinaten Für eine Netzausgleichung müssen für alle beteiligten Punkte Näherungskoordinaten vorhanden sein. Die erforderliche Genauigkeit ist abhängig von der Netzdisposition und den Distanzen zwischen den einzelnen Netzpunkten. Ein Standardwert kann deshalb nicht angegeben werden. Liegen die Punkte 50 und mehr Meter auseinan-der, genügt eine Genauigkeit von einem oder sogar mehreren Metern, liegen jedoch einzelne Punkte nahe beieinander, ist eher Dezimetergenauigkeit angebracht. Je ge-nauer die Koordinaten sind, desto schneller konvergiert die Ausgleichung und desto weniger Iterationen sind notwendig. Näherungskoordinaten können mit verschiede-nen Methoden bestimmt werden: • mit den Messungen „von Hand“ rechnen (polar, Vorwärtseinschnitt, usw.) • aus einer Karte herauslesen • aus einer Karte digitalisieren (z.B. gescannte, georeferenzierte Karte in Microstation) • Berechnung mit einem Näherungskoordinatenprogramm

13.2.3. Die Netzausgleichung mit LTOP 13.2.3.1. Vorbemerkungen

LTOP, das Netzausgleichungsprogramm des Bundesamtes für Landestopographie ist in der ganzen Schweiz in privaten Büros, Vermessungsämtern und Hochschulen stark verbreitet. Netzausgleichungen können zwar fast auf Knopfdruck durchgeführt werden, deren Interpretation und die richtige Wahl der Parameter und Einstellungen erfordern aber viel Grundwissen und Erfahrung. 13.2.3.2. Die Auswertung mit LTOP

Gestartet wird LTOP über das Startmenü (LTPROG→Ltopwin). Nach Wahl der Spra-che erscheint das Hauptmenü, in dem das Steuerfile (.dat) gewählt werden kann. Die Dateien werden für die Ausgleichung im lokalen Verzeichnis C:\ltopwork \gruppe[Nummer] verwaltet. Der Datenaustausch zwischen den Gruppen kann über ein gemeinsames Verzeichnis auf gmts1 – students\EGII\2009\Gruppe[Nummer] stattfinden. 13.2.3.3. Die Steuerparameter von LTOP

Zum Verständnis der Steuerparameter können die Online-Hilfe oder das LTOP-Manual beigezogen werden. Einige Hinweise:

• Registerkarte Input/Output: Definition der Ein- und Ausgabefiles, Titelzeilen für den Ausdruck der Resultate. Das Druckerfile (.prn), das Resultatfile (.res = ausgeglichene Koordinaten) und das Plotfile (.ipl) werden der Übersichtlichkeit wegen, mit Ausnahme der Extension natürlich, gleich benannt wie die Einga-be-Files. Damit das File mit den ausgeglichenen Koordinaten erstellt wird, muss NF/Neu-Format gewählt werden. Für den Ausdruck im A4-hoch-Format wird die Anzahl Zeilen auf 90 gestellt.

• Generelle Parameter: Falls keine robuste Ausgleichung erwünscht ist, müssen die Werte für Lage und Höhe auf Null gesetzt werden.

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• Lageausgleichung: Zentrierfehler, genereller Richtungsfehler und die Genau-igkeit der Distanzgruppe 3 sind anzugeben. Letztere wird automatisch ge-wählt, wenn im Messfile keine spezifischen Distanzgruppen definiert wurden.

• Höhenausgleichung: Genauigkeit der Höhenwinkel, Genauigkeit der Distan-zen und Genauigkeit von I-S zu normal signalisierten Punkten, Genauigkeit des Refraktionskoeffizienten.

• GNSS-Parameter: Lage- und Höhengenauigkeit der GNSS-Messungen, Defi-nition der gewünschten Transformationsparameter für jede Session.

13.2.3.4. Der Punkteditor

Sind alle Steuerparameter richtig definiert, wird der Punkteditor aufgerufen und die Fest- (F) und Neupunkte (N) für Lage und Höhe definiert. In einem ersten Schritt wird ein Netz frei ausgeglichen, um letzte grobe Fehler aufzu-decken und Aussagen über die innere Genauigkeit des Netzes zu ermöglichen. Für die freie Netzausgleichung ist eine minimale Lagerung notwendig. Für ein rein tachy-metrisches Lagenetz gibt es dazu zwei Möglichkeiten:

• zwei Punkte werden als fix eingeführt und für die Distanzen eine Massstabs-unbekannte geschätzt (einfachste, schnellste Methode)

• ein Punkt wird als fix eingeführt und die Orientierung durch ein fiktives Azimut festgelegt.

13.2.3.5. Interpretation der Ausgleichungsresultate

In einer ersten Phase gilt es, letzte grobe Fehler zu beseitigen. Ihr Vorhandensein wird angezeigt durch einen hohen Fehlerquotienten (idealerweise ca. 1) in Lage oder Höhe und durch grosse Verbesserungen im Abriss. Überschreiten die normierten Verbesserungen wi der einzelnen Beobachtungen einen Grenzwert (voreingestellt 3.5), wird im Abriss in der Spalte R - GI die Grössenordnung eines möglichen groben Fehlers angezeigt. Grobe Fehler sind oft auf Punktverwechslungen oder auf falsche oder fehlende In-strumenten- und Zielhöhen zurückzuführen. Sind die groben Fehler beseitigt, kann die Ausgleichung wie folgt optimiert werden:

• Verbesserung der Näherungskoordinaten, indem das File mit den ausgegli-chenen Koordinaten (.res) auf das Eingabe-Koordinatenfile (.koo) kopiert wird.

• Optimierung der a priori-Genauigkeiten, damit der Fehlerquotient und die indi-viduellen Fehlerquotienten der einzelnen Messgruppen (Richtungen, Distan-zen, Höhendifferenzen) in die Nähe von 1 rücken.

Die erreichte innere Genauigkeit und die Zuverlässigkeit sind aus den Halbachsen der Konfidenzellipsen und den Zuverlässigkeitsrechtecken ersichtlich.

13.2.4. Die Netzlagerung Hat die freie Ausgleichung die gute innere Qualität des Netzes nachgewiesen, erfolgt die definitive Lagerung. Drei Möglichkeiten stehen dafür grundsätzlich zur Verfügung:

• die Netzlagerung mit einem zusätzlichen Programm, z.B. TRANSINT: Lage-rung mit einer Helmert-Transformation (innere Netzqualität bleibt erhalten) oder mittels Interpolation (Ähnlichkeitstransformation, mit Umsicht anzuwen-den). Diese Programme haben den Nachteil, dass sie nur für die Lage ge-schaffen sind. Eine Lagerung in der Höhe fehlt.

• die gezwängte Netzausgleichung mit LTOP: die Anschlusspunkte werden als Festpunkte eingeführt und die Ausgleichung erneut gerechnet. Dabei werden

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die Ungenauigkeiten der Anschlusspunkte im Netz „verdrückt“, das heisst, das Netz wird deformiert und die innere Genauigkeit zerstört.

• die stochastische Lagerung mit LTOP: die Anschlusspunkte können in LTOP als Beobachtungen mit wählbaren Genauigkeiten eingeführt werden. Dies ge-schieht in der Registerkarte Generelle Parameter. Wählt man für die An-schlusspunkte eine „schlechte“ Genauigkeit, nehmen diese die verbleibenden Netzzwänge auf und das Resultat nähert sich einer Helmerttransformation.

13.2.5. Ausgabe der Resultate 13.2.5.1. Weiterverwendung der Resultate

Das File mit den ausgeglichenen Koordinaten (.res) kann an beliebige andere Pro-gramme weitergegeben werden. (Editor Textpad: bei einer Defaultinstallation von Textpad werden Files mit der Ex-tension .res hexadezimal geöffnet. Um dies zu vermeiden, wird unter >Konfigurati-on>Einstellungen>Dokumentenklasse>Binär die Extension .res gelöscht.) 13.2.5.2. Drucken der LTOP-Resultate

Die Files .prn und .res stellen die unmittelbaren Resultate von LTOP dar. Das File .prn verfügt über Druckersteuerzeichen, die allerdings der Zeit der Matrixdrucker ent-stammen. Mit Vorteil wird das File deshalb mit einem Textverarbeitungsprogramm (z.B. Word) formatiert und gedruckt. Beim Formatieren wählt man die Schreibmaschinenschrift Courier New, bei der alle Zeichen die gleiche Breite haben, was die Lesbarkeit des Dokumentes stark erhöht. Die Schriftgrösse wird auf 7 reduziert, die Seitenränder auf allen vier Seiten auf 1.5 cm gesetzt Wurde die Anzahl Zeilen im Steuerfile von LTOP sinnvoll definiert (90 Zeilen), kön-nen die Druckersteuerzeichen (1 in der ersten Spalte) durch Seitenumbrüche ersetzt werden und es entsteht ein sauberer Ausdruck. Auch das Koordinatenfile wird in Courier New umformatiert und die Schriftgrösse an-gepasst. 13.2.5.3. Darstellung von Netzplänen

Bei der Ausgleichung wird ein File mit Angaben für den Netzplan erstellt (.ipl). Darin sind alle Punkte und Messungen definiert. Für die graphische Ausgabe dieser Infor-mationen braucht es allerdings ein weiteres Programm und ein entsprechendes Aus-gabegerät, z.B. einen Plotter. Die Wahl der richtigen Parameter (Massstab Netz, Konfidenzellipsen, Zuverlässigkeitsrechtecke, usw.) erfordert Erfahrung. Das Plotten von Netzplänen bedingt oft Zeit und Geduld. Mit Hilfe des Plugins GCNET kann das Netzplanfile in Microstation importiert werden. Siehe dazu die spezielle GCNET-Anleitung. Aus Microstation kann der Netzplan in ein dxf-File exportiert werden. Dieses Standard-Vektor-Format kann in gängigen Gra-fik-Programmen (z.B. CorelDraw) importiert und mit Rasterdaten hinterlegt werden.