symbiosen als interspezifische beziehungen falscher clownfisch und prachtanemone quelle:...
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Symbiosen
Als interspezifische Beziehungen
Falscher Clownfisch und Prachtanemone
Quelle: http://www.biologie.de/biowiki/Bild:Common_clownfish.jpg
Gliederung
• 1 Interspezifische Beziehungen allgemein• 2 Definition Symbiose• 3 Einordnung der Symbiosen• 4 Arten von Symbiosen• 4. 1 Kriterium: wechselseitige Abhängigkeit• 4.1.1 Mutualismus (Protokooperation)• 4.1.2 Eusymbiose• 4.2 Kriterium: räumliche Beziehung• 4.2.1 Ektosymbiose• 4.2.2 Endosymbiose• 4.3 Kriterium: Art des erzielten Nutzens• 4.3.1 Fortpflanzungssymbiose• 4.3.2 Symbiose zum Schutz vor Feinden
• 5 Weitere Beispiele• 6 Zusammenfassung• 7 Quellen - und Literaturverzeichnis
1 Interspezifische Beziehungen allgemein
• = Wettbewerb zwischen Individuen verschiedener Arten um begrenztes Angebot an Ressourcen
• = zwischenartliche Beziehungen• Zwischen Angehörigen zweier oder
mehrerer Arten• Sind häufig auf bestimmte
Nahrungsbeziehungen gegründet
Orchidee und Mykorrhiza-Pilz
Quelle: http://www.textatelier.com/graphik/vollbilder/sb_symbiose.jpg
2 Definition Symbiose
• „Eine Hand wäscht die Andere“ • Zusammenleben von zwei oder mehr
artverschiedenen Organismen zum beidseitigen Vorteil
• Dabei: größerer Partner =Wirt, kleinerer Partner =Symbiont
• große Häufigkeit• Auftreten unter verschiedensten Organismen• Existenz von Symbiosen zwischen:
→ zwei Tierarten
→ zwei Pflanzenarten
→ Tier & Pflanze & Mikroorganismen
→ Pflanze & Tier
∙ führt i.d.R. zu dauerhafter Lebensgemeinschaft
Qualle und Fisch
Quelle: http://www.dapainta.com/comiquarium/Fischpics/symbioseJutta.gif
3 Einordnung der Symbiosen
Auswirkung
S p e z i e s A
schädlich neutral vorteilhaft
Spezies
B
schädlich Konkurrenz -Antibiose
(Episitismus, Parasitismus)
neutral - NeutralismusProbiose
(Kommensalismus)
vorteilhaft
Antibiose(Episitismus, Parasitismus)
Probiose(Kommensalis
-mus)Symbiose
4 Arten von Symbiosen
Clownfische in Symbiose mit Anemonen
Quelle: http://www.scalare-fulda.de/nemo2.jpg
4.1 Kriterium: wechselseitige Abhängigkeit
• Mutualismus = lockere Symbiose
• Partner → Trennung und einzelnes Leben möglich
• Beispiel: Putzerfische → Zupfen von Parasiten und Nahrungsresten aus Maul anderer Fische→ Wirte: Schwimmen in Revier der Putzerfische ("Putzerstube") → Aufforderung der Putzerfische zum Putzen durch Öffnen des Mauls → Putzerfische: Schutz vor Raubfischen → „Putzsymbiose“
4.1.1 Mutualismus (Protokooperation)
Kartoffel-Zackenbarsch und Putzerfische
Quelle: http://www.taucht-ab.de/grafiken/hobbys/tauchen/zabargad06/200_zackie.jpg
• Beispiel: Vögel (Krokodilwächter): Insektensuche → in geöffnetes Maul von Krokodilen (unbeschadetes Wiederherauskommen)
• Beispiel: Madenhacker: Absammeln von Parasiten von Großtieren (z.B. Nashörnern)
• Beispiel: Zusammenleben von Einsiedlerkrebsen und Seeanemonen
Krokodilwächter und Alligator
Quelle:http://www.palkan.de/alliga4.JPG
Mutualismus zwischen Einsiedlerkrebs und Seeanemone
Quelle: http://www.geocities.com/dpirch/symbiose.htm
4.1.2 Eusymbiose
∙ Eusymbiose = Beziehung, bei der
Stoffwechsel- und Nahrungsprodukte
des einen Partners für anderen
unbedingt lebensnotwendig sind
∙ = enge Beziehungen (obligate
Symbiose)
∙ Beispiel: Symbiose zwischen
Einsiedlerkrebs und Seeanemone →
eng: Abhängigkeit der Anemone von
Beziehung + keine eigene
Nahrungsaufnahme
Einsiedlerkrebs und Seeanemone
Quelle: http://www.hans-hass.de/Hyperzeller/Abbildung02B_Seite109.gif
∙ Beispiel: Kultivierung von Pilzen im Bau der Blattschneiderameisen → Ernährung für Ameisen → keine weitere Vermehrung der Pilze ohne Ameisen
Blattschneiderameise
Quelle: http://wdrblog.de/zoos_nrw/070301_koeln_ameise_g.jpg
Blattschneiderameisen und Pilze
Quelle: http://www.sfb567.uni-wuerzburg.de/typo3temp/pics/df3d9a0186.jpg
4.2 Kriterium: räumliche Beziehung
• Zusammenleben von Lebewesen mit gegenseitigem Nutzen → Leben des Symbionten außerhalb des Wirtes
• Beispiel: Beziehung zwischen Einsiedlerkrebs und Seeanemone: Symbiont =Seeanemone→ sitzt außen auf Gehäuse des Einsiedlerkrebses
• Beispiel: Beziehung zwischen Clownfisch und Seeanemone
• Beispiel: Blüten und Bestäuber
4.2.1 Ektosymbiose
Clownfische und Seeanemonen
Quelle: http://www.scalare-fulda.de/nemo3.jpg
4.2.2 Endosymbiose
• Zusammenleben von Lebewesen mit gegenseitigem Nutzen → Leben des Symbionten innerhalb des Wirtes
• Beispiel: Kolibakterien (Escherichia Coli) → Dickdarm von Menschen → Beteiligung an Verdauung + Erhalt von Nahrung, guten Lebensbedingungen
Escherichia ColiQuelle: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/bs11.htm
• Beispiel: zwischen Termiten und Geißeltierchen→ Termiten: Ernährung von Holz, keine eigene Verdauung derCellulose Innerhalb der Termiten (Gärkammer) → einzellige Geißeltierchen → Produktion Enzym (Umwandlung Cellulose in Bestandteile) → Verwertung von Termite → Schutz Geißeltierchen durch Aufenthalt in Termiten + Versorgung mit Nahrung → Ohne Hilfe der Geißeltierchen: keine Verdauung des Holzes durch Termiten → Verhungern → eusymbiotische Beziehung
Gärkammer innerhalb der Termiten mit Geißeltierchen Quelle: http://www.geocities.com/dpirch/sympics/termite.gif
Geißeltierchen
Quelle: http://www.bb-vorsorge.ch/files/images/news/2001/flaggellata_01_542.jpg
4.3 Kriterium: Art des erzielten Nutzens
• Hoher Grad wechselseitiger Anpassung• Symbiose von Samenpflanzen und
Bestäubern • → Anpassung Blütenbau sowie
Produktion von Nektar, Pollen und Lockstoffen an bestimmte Bestäuber (Dienst: Fortpflanzung)
• Entwicklung spezifischer Mundwerkzeuge und Sammelvorrichtungen + bestimmter Verhaltensweisen (Zeitpunkt des Blütenbesuchs, Schweben vor Blüte etc.) der Bestäuber
4.3.1 Fortpflanzungssymbiose
Fortpflanzungssymbiosen
Quelle: http://www.rossipotti.de/ausgabe05/Martin_Auer_dateien/maiasaura-23.jpg
Hummel und Rotklee
Quelle: http://www.emmeweb.ch/emmeinfo/emmetour/pic/natur.jpg
∙ Protokooperation= lockere Beziehung zwischen verschiedenen Arten∙ alle Beteiligten ziehen Nutzen∙ auch einzeln lebensfähig ∙ Beispiel: Hummel und Rotklee
4.3.2 Symbiose zum Schutz vor Feinden
• wichtiger Faktor• Beispiel: Zoo-S. zwischen
Ameisen und Blattläusen → Ernährung der Ameisen von Honigtau (Abgabe durch Läuse) + Verteidigung der Läuse
• Beispiel: Einsiedlerkrebse → Bildung einer SchutzgemeinschaftAktinien (auf Gehäuse haftend): → Nesselfäden: effektiver Schutz vor Fressfeinden
→ + eigenes Profitieren von Nahrungsabfällen des Krebses
Honigtopfameisen hüten Blattläuse
Quelle: http://de.encarta.msn.com/media_461555887_142602084_-1_1/Blattläuse.html
5 Weitere Beispiele
• 1 Flechten• Bestandteile: Pilze und Algen (Leben
in Symbiose)• Pilze: Bildung einer mehr oder
weniger festen Struktur → Schutz Algen vor Austrocknen Hohlräume Struktur: einzellige, grüne Algen → Erhalt von Wasser und Nährsalze der Pilze → Algen: Produktion von Kohlenhydraten durch Photosynthese → Ausscheidung → Aufnahme von Pilzfäden (Hyphen)
Aufbau einer Flechte
Quelle: http://www.han-nah.de/alt/images/img_faecher/img_facharbeiten/flechten01.jpg
• 2 Mykorrhiza• = Symbiose zwischen Pilzen und den
Wurzeln höherer Pflanzen (z.B. Nadelbäume, Orchideen o. Heidekraut)→ Umspannen der Wurzelspitzen durch Pilzhyphen→ Eindringen in Rinde der Wurzel + Wachsen zwischen Zellwänden(Myzel) → Erdreich →Vergrößerung Oberfläche der Wurzeln → bessere Wasser -und Nährstoffaufnahme der Pflanzen aus Boden + Krankheitsschutz der Wurzeln
• Keimen der Samen von Orchideen nur mit Mykorrhizapilzen möglich
• Pilze: keine Photosynthese → Abhängigkeit von Pflanze (Energiequelle)
Breitblättriger Sumpfwurz (Orchidee)
Quelle: http://www.muensterhof-horstmar.de/images/RoGaA06/Orchidee5.jpg
Ektomykorrhiza von Waldbäumen
Quelle:http://www.payer.de/cifor/cif02050.gif
Mycorrhiza
• Ektotrophe Mycorrhiza• Kein Eindringen der Pilzfäden in
Zellen des Wurzelgewebes
• Endotrophe Mycorrhiza• Eindringen der Pilzfäden in Zellen
des Wurzelgewebes
Quelle: Strasburger - Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, Spektrum Akademischer Verlag, Gustav Fischer, Sept. 2002
Ektomycorrhiza Endomycorrhiza
• 3 Wurzelknöllchenbakterien
→ Wurzelknöllchenbakterien (Rhizobium) mit Leguminosen ( Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen, Erdnüsse, Lupinen, Klee)
• Bakterien: Nutzung des 78% Stickstoff aus Atmosphäre
• Wurzeln: Ausscheidung von Zucker und Aminosäuren → Anziehung Bakterien Wurzelhaare: Absonderung bestimmter Stoffe → Bildung von Knöllchen-Genen in Bakterien
• Bakterien: Kontaktaufnahme mit Wurzelhaarzellen → Verdauung der Zellwand, Infizierung der Zellen
• Wanderung zur Wurzelrinde → Bildung Knöllchenstruktur
• Bakterien: → Bindung Luftstickstoff, Umwandlung in NH4
• Abgabe an Pflanzen → Aufbau von Aminosäuren Leguminosen mit
WurzelknöllchenbakterienQuelle: http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/bs11.htm
Wurzelknöllchen-Symbiose
Quelle: http://www.mpi-marburg.mpg.de/mmedia/images/tafel10.jpg
6 Zusammenfassung
Tier und Tier (Ameise - Blattlaus →Ameise gibt Schutz und bekommt dafür Nahrung (Honigtau))
Tier - Pflanze (Einsiedlerkrebs - Seeanemone → Krebs erhält Schutz und sauerstoff-reiches Wasser und gibt Nahrung)
Insekt - Pflanze (Insekt transportiert Samen und bekommt dafür Nektar)
Tier - heterotrophe Pflanze (Blattschneiderameise – Pilze → Ameise schafft günstige Wachs-tumsbedingungen und bekommt dafür Nahrung)
Pflanzen - Bakterien (Schmetterlingsblü-tengewächs -Knöllchenbakterien → Pflanze liefert organische Stoffe und bekommt dafür Stickstoff)
Symbiose zwischen Pflanzen
Quelle: http://u1.ipernity.com/u/2/C2/E7/583618.192ce9ae1.l.jpg
Pflanze – Pflanze (Flechte (Alge -Pilz) → Alge erhält Wasser und Nährsalze und gibt Assimilate)
Nemo
Quelle: http://www.mobile-fahrzeugpflege.de/bilder/pflanzen/Nemo2.jpg
7 Quellen - und Literaturverzeichnis
• Internet unter:• http://www.geocities.com/dpirch/symbiose.htm#symbiose• http://www.tk-logo.de/basics/das-leben/rmenue.php3?li=ba-leben-symbiose.html• http://lexikon.meyers.de/meyers/Symbiose • http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/bs11.htm• http://www.g-o.de/dossier-detail-60-18.html
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• Literatur:• Grüne Reihe Materialien SII Ökologie, Schroedel-Verlag, Jahr 2006• Biologie heute SII, Schroedel-Verlag, Jahr 2002• Wissensspeicher Biologie Cornelsen, Volk und Wissen-Verlag, Jahr 2006• Abitur Duden Biologie Basiswissen Schule, Paetec-Verlag, Jahr 2004• Kleiner Leitfaden Naturwissenschaften, Paetec-Verlag, Jahr 2004
Von Luise Knoblich, Biologie Leistungskurs, 11.4