stagione#3 / 2016

20
STA GI ONE #3 Theater an der Wien Magazin in Kooperation mit Ein Unternehmen der Wien Holding Jänner / Februar 2016 10 JAHRE OPERNHAUS

Upload: theater-an-der-wien

Post on 25-Jul-2016

225 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

- Premiere im Jänner: Die Dreigroschenoper - Festkonzert: Beethovens Fidelio - Festkonzert: Mozarts Idomeneo - Premiere im Februar: Gioachino Rossinis Otello - Oper konzertant: Händels Orlando - Weekend Nestroy & Kammeroper - Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

TRANSCRIPT

Page 1: Stagione#3 / 2016

STAGIONE

#3Theater an der Wien Magazin

in Kooperation mit

Ein Unternehmen der Wien Holding

Jänner / Februar 2016

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

Page 2: Stagione#3 / 2016

WienTuchlauben 801 535 30 53

Düsseldorf Martin-Luther-Platz 320211 135 40 92

FrankfurtGrosse Bockenheimerstr. 13069 219 96 700

HamburgNeuer Wall 39040 430 94 90

MünchenResidenzstrasse 6089 238 88 50 00

Akris Boutique aufwww.akris.ch

12_Ins_Stagione_AT_Cruise_16_De.indd 1 10.12.15 08:44

Page 3: Stagione#3 / 2016

4 Premiere im Jänner

Die Dreigroschenoper

8 Festkonzert

Beethovens Fidelio

9 Festkonzert Mozarts Idomeneo

10 Premiere im Februar

Gioachino Rossinis Otello

15 Oper konzertant Händels Orlando

16 Weekend Nestroy

& Kammeroper

19 Ensemble: Alle Künstlerinnen & Künstler im Überblick

EDITORIALINHALT

Sta|gio|ne, <lat.-it.> die, -, -n: „Jahreszeit“

1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble

eines Operntheaters. Kennzeichnend für den

Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine

längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung

wird über mehrere Abende oder Wochen

hintereinander angesetzt, es kommen nur

frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung.

AGRANA gratuliert dem

ahreAGRANA und das Theater an der Wien blicken auf eine 10-jährige Zusammenarbeit mit vielen gemeinsamen Höhepunkten zurück. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg!

WWW.AGRANA.COM

Liebe Leserin, lieber Leser!Vor zehn Jahren konnten wir das Theater an der Wien im Jänner 2006 als neues Opernhaus der

Stadt Wien wiedereröffnen. 99 szenische Opernpremieren haben wir in der ersten Dekade ver-

wirklicht und es erfüllt mich mit Freude, mit welcher Anteilnahme unser Weg an der Wienzeile

begleitet wurde. Mozart und Beethoven sind jene zwei Komponisten, mit denen wir vor zehn

Jahren begonnen haben, und mit Mozart und Beethoven wollen wir diesen Jänner die ersten zehn

Jahre feierlich begehen.

Mit Bedauern musste ich zur Kenntnis nehmen, dass Nikolaus Harnoncourt Anfang Dezem-

ber die Absage all seiner weiteren Dirigate bekannt gegeben hat. Harnonocurt hat unser Haus

entscheidend mitgeprägt und in den vergangenen Wochen unser Fidelio-Festkonzert unter sei-

ner musikalischen Leitung vorbereitet. Ich möchte mich an dieser Stelle aufrichtig bei Nikolaus

Harnoncourt für unsere langjährige Zusammenarbeit bedanken und verneige mich vor einem

großen Künstler, dessen Werk weiterhin wirken und ausstrahlen wird. Auf Wunsch von Nikolaus

Harnoncourt übernimmt Stefan Gottfried, einer seiner engsten musikalischen Wegbegleiter aus

dem Concentus Musicus Wien, die musikalische Leitung dieser “Leonore 1806“-Jubiläumsauffüh-

rung, die wir ganz in Anerkennung und Dankbarkeit Nikolaus Harnoncourt widmen und gemäß

seinem Konzept aufführen wollen.

Mozarts Idomeneo war 2006 die erste szenische Produktion an der Wienzeile. Im zweiten Fest-

konzert wird René Jacobs, der in insgesamt acht szenischen Produktionen ebenfalls das Profil

des Theater an der Wien entscheidend mitgeprägt hat, Mozarts „symphonischste“ Oper mit dem

Freiburger Barockorchester zur Aufführung bringen.

Im Rahmen unserer Jubiläumsfeierlichkeiten präsentieren wir mit der ersten Produktion des

neuen Kalenderjahres die 100. Premiere als neues Opernhaus und wenden uns der Moderne

zu. In Kurt Weills und Bertolt Brechts berühmter Dreigroschenoper in einer Inszenierung von

Keith Warner gibt es ein Wiedersehen mit hervorragenden „Künstlerfreunden“ des ersten Jahr-

zehnts. Florian Boesch und Angelika Kirchschlager treten als Ehepaar Peachum auf, Anne

Sofie von Otter spielt die Spelunkenjenny, und Tobias Moretti übernimmt die legendäre Rolle

des Banditen Mackie Messer.

Unsere Februar-Premiere präsentiert eine berühmte Oper Rossinis, die dennoch eher selten ge-

spielt wird. Nach seiner Auszeichnung als bester Regisseur mit dem Österreichischen Musikthea-

terpreis 2015 setzt sich Damiano Michieletto in seiner neuen Produktion mit der Shakespeare-Ad-

aption Otello auseinander, mit der Rossini seine Qualität als Komponist ernster Opern bewiesen

hat. Wir weisen damit auch auf den 400. Todestag des berühmten englischen Schriftstellers hin.

Ich lade Sie, wertes Publikum, herzlich dazu ein, an unseren Festveranstaltungen teilzunehmen

und unseren Weg auch weiterhin mit Freude zu begleiten.

Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Page 4: Stagione#3 / 2016

4

PREMIERE IM JÄNNER

Das Ende der Bürgerlichkeit Von Moral und Hunger: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill

bearbeitete Brecht die Rohübersetzung und schlug den um zwei Jahre jüngeren, gerade einmal 27-jäh-rigen Kurt Weill als Komponist vor, mit dem er ein Jahr zuvor das Songspiel Mahagonny mit großem Erfolg realisiert hatte.Der Gattung der Oper und ihrer Aufführungspraxis in den 1920er Jahren brachte Brecht keine Sympathie entgegen: „Ich verstehe nichts vom Operettengewer-be und man sollte keine Kunst in dasselbe investie-ren. Was die Dreigroschenoper betrifft, so ist sie – wenn nichts anderes – eher ein Versuch, der völligen Verblödung der Oper entgegenzuwirken. Die Oper scheint mir bei weitem dümmer, wirklichkeitsferner und in der Gesinnung niedriger als die Operette.“Nach der Uraufführung in Berlin wurde Die Dreigro-schenoper en suite und in wechselnden Besetzungen über die gesamte Saison gespielt, sämtliche Vorstel-lungen waren ausverkauft. Im Folgejahr wurde das Stück bereits in mehr als 40 Theatern aufgeführt, in vielen deutschen Städten ebenso wie in Prag, Moskau, Riga, Zürich und Basel. In Wien wurde Die Dreigroschenoper im März 1929 im Raimundthe-ater erstmals in Österreich aufgeführt. David Josef

„Die Dreigroschenoper, in England durch zwei Jahr-hunderte unter dem Titel The Beggar’s Opera in al-len englischen Theatern gespielt, führt in das Mi-lieu von den Verbrechervorstädten Londons, Soho und Whitechapel, die vor zweihundert Jahren so wie heute die Zufluchtsstätte der ärmsten und nicht im-mer durchsichtigsten Schichten der Londoner Bevöl-kerung waren“, führt Bertolt Brecht in sein „Stück mit Musik“ ein.Die erwähnte Bettleroper von John Gay, die mit der Musik von John Christopher Pepusch 1728 im Londoner John Rich’s Theatre, Lincoln’s Inn Fields, uraufgeführt wurde, lieferte den Anstoß zu Brechts Welterfolg. Die Idee kam nicht von Brecht selbst, sondern von seiner Mitarbeiterin Elisabeth Haupt-mann, vermutlich sogar auch von seiner Ehefrau Helene Weigel, die aus Presseberichten auf die seit 1920 wieder in London aufgeführte und begeistert aufgenommene The Beggar’s Opera aufmerksam ge-worden sind. Hauptmann ließ sich den englischen Text senden und erstellte eine erste deutsche Über-setzung. Als das Theater am Schiffbauerdamm in Berlin ein Eröffnungsstück für die Saison 1928 suchte,

Angelika Kirchschlager

Page 5: Stagione#3 / 2016

PREMIERE IM JÄNNER

Das Ende der Bürgerlichkeit Von Moral und Hunger: Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill

auch seine Werke und Noten öffentlich verbrannten. Kurt Weill sollte Deutschland nie wieder besuchen.Doch bereits im August 1945 kam es zur ersten er-neuten Aufführung der Dreigroschenoper in Berlin und das Stück wurde wieder erfolgreich weltweit aufge-führt. Brecht und Weill hatten den Erfolg ihres Werks stets gefördert, waren sich der Gefahren der Kom-merzialisierung und Vereinnahmung aber bewusst. In den 1950er Jahren äußerte Brecht sorgenvoll, er werde „in die Literatur eingehen als ein Mann, der den Vers geschrieben hat: ‚Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral‘.“ In einem Selbstinterview hatte Brecht bereits 1933 sich selbst die Frage ge-stellt, was den Erfolg der Dreigroschenoper ausmacht und befürchtet, „all das, worauf es mir nicht ankam: die romantische Handlung, die Liebesgeschichte, das Musikalische.“ Ihm wäre es eigentlich auf Gesell-schaftskritik angekommen: „Ich hatte zu zeigen ver-sucht, dass die Ideenwelt und das Gefühlsleben der Straßenbanditen ungemein viel Ähnlichkeit mit der Ideenwelt und dem Gefühlsleben des soliden Bür-gers haben.“Anführer der Straßenbanditen ist Macheath, genannt Mackie Messer, der König der Unterwelt von Soho.

Bach, Schönberg-Freund und Initiator der Arbeiter-Symphonie-Konzerte, der vor den Nationalsozialis-ten nach London emigrieren musste, sprach von einem theatergeschichtlichen und musikhistorischen Ereignis: „Dass uns Berlin darin vorangegangen ist, wird man, wie die Dinge liegen, wohl schon als selbstverständlich empfinden; aber wir wollen froh sein, dass Die Dreigroschenoper nun doch auch nach Wien gekommen ist. Dieses Werk ist es, mit dem nach mannigfachen Vorbereitungen und Experimen-ten ein neues Kapitel in der Geschichte des The-aters anhebt.“Das neue Kapitel in der Geschichte des Theaters war von kurzer Dauer. Die Nationalsozialisten über-nahmen 1933 die Macht und setzten Brechts Werke umgehend auf die Liste verbotener Bücher. Die Ver-anstalter von Brechts Stück Die Maßnahme wurden wegen Hochverrats angeklagt, seine Bücher öffent-lich verbrannt. Brecht verließ noch im selben Jahr Deutschland und emigrierte über Frankreich in die Vereinigten Staaten. Auch die Musik des in Des-sau als Sohn jüdischer Eltern geborenen Kurt Weills wurde verboten. Der Komponist floh 1935 vor den Machthabern nach New York, während die Nazis

STAGIONE #3 | 5

Tobias Moretti

Page 6: Stagione#3 / 2016

6

Das Theater an der Wien lädt im Jänner 2016 anlässlich des

Zehnjahresjubiläums zu zwei Matinee-Veranstaltungen ein.

Ö1 KLASSIK-TREFFPUNKTLive aus dem Theater an der Wien

Datum: Samstag, 16. Jänner 2016

Uhrzeit: 10:05 bis 11:35 Uhr

Präsentation: Renate Burtscher

Gäste: Anna Prohaska, Florian Boesch,

Johannes Kalitzke, Roland Geyer

Eintritt frei, Einlass ab 9:30 Uhr

KURIER-KulturgesprächDatum: Samstag, 23. Jänner 2016

Uhrzeit: 11:00 Uhr

Moderation: Gert Korentschnig,

Stv. Chefredakteur und Musikkritiker des KURIER

Gäste: Angelika Kirchschlager, Tobias Moretti, Roland Geyer u.a.

Eintritt frei, Einlass ab 10:30 Uhr

PARTNERSCHAFTAGRANA übernimmt anlässlich des Zehnjahresjubiläums die

Patronanz für Die Dreigroschenoper und fördert auch weiterhin

das Theater an der Wien als Hauptsponsor.

Das global ausgerichtete Unternehmen mit 54 Standorten in 25

Ländern ist stolz auf seine kulturellen Wurzeln in Österreich. Auch

in Zukunft gehen AGRANA und das Theater an der Wien weiterhin

gemeinsame Wege: 2006 hat die Kooperation begonnen und

wurde 2014 um drei Jahre bis zum Ende der Opernsaison 2016/17

verlängert. Damit stellt das erfolgreiche

Zucker-, Stärke- und Fruchtunternehmen seine

langfristige Ausrichtung als Kultursponsor

unter Beweis.

SONDERVERANSTALTUNGEN

Theater an der Wien und übernahm seit 2006 höchst unterschiedliche Rollen. In der ersten Uraufführung an der Wienzeile I Hate Mozart von Bernhard Lang sang er einen am Rande eines Nervenzusammen-bruchs wandelnden Dirigenten. In der turbulenten und dystopischen Deutung von Die Fledermaus gab er sowohl Dr. Falke als auch den Frosch. In den szeni- schen Fassungen von Schuberts Lazarus und Hän-dels Messiah von Claus Guth stellte Boesch jeweils Menschen am Rande des Abgrunds dar, die mit den Hürden der Existenz ebenso wie mit existenziellen Glaubensfragen kämpfen.

Brecht selbst sah in der Darstellung des Banditen eine „bürgerliche Erscheinung“ und die Vorliebe des Bürgertums für Banditen erkläre sich aus einem Irr-tum: „Ein Räuber sei kein Bürger.“ Tobias Moret-ti, der als Regisseur 2009 gemeinsam mit Nikolaus Harnoncourt Haydns Il mondo della luna verwirklicht hat und das Musiktheater als seine große Leiden-schaft bezeichnet, kehrt in der legendären Rolle des Macheath an die Wienzeile zurück. Für Moretti eine doppelte Herausforderung. Er ist der einzige Schau-spieler im Ensemble, dazu bezeichnet er Die Dreigro-schenoper als Ikone einerseits, aber auch als Klotz an-dererseits und „es gilt sich freizukämpfen, sich seine Spielräume frei zu schlagen. Für mich wird es eine völlig neue Art von dramatischer Arbeit werden, und ich brenne schon.“Macheath heiratet heimlich Polly Peachum. Ihr Vater Jonathan Jeremiah Peachum ist Chef einer Bettlerplat-te, der das Geschäft mit dem menschlichen Elend in Soho organisiert. Der skrupellose Geschäftsmann gibt sich als guter Christ aus und zitiert unentwegt aus der Bibel. Für Brecht darf Peachum aber nicht auf die Formel „Geizhals“ reduziert werden. „Er ist zweifellos ein Schurke, und zwar ein Schurke im Sinn älteren Theaters. Sein Verbrechen besteht in seinem Weltbild.“ Der österreichische Bariton Florian Boesch prägte als Darsteller von Anfang an die Ästhetik des

Keith Warner

Page 7: Stagione#3 / 2016

STAGIONE #3 | 7

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern (1928)

MUSIK VON KURT WEILL

TEXT VON BERTOLT BRECHT

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Johannes Kalitzke

Inszenierung Keith Warner

Bühne Boris Kudlicka

Kostüme Kaspar Glarner

Choreographie Anthony van Laast

Licht Bruno Poet

Macheath Tobias Moretti

Jonathan Jeremiah Peachum Florian Boesch

Frau Peachum Angelika Kirchschlager

Polly Peachum, ihre Tochter Nina Bernsteiner

Spelunkenjenny Anne Sofie von Otter

Brown, Polizeichef Markus Butter

Lucy Gan-ya Ben-gur Akselrod

In weiteren Rollen

Martin Berger, Nikolaus Firmkranz, Nahoko Fort-Nishigami,

Elizabeth Kanettis, Julius M. Kubiak, Nele Neugebauer, Isabell

Pannagl, Benjamin Plautz, Michael Schusser und Florian Stanek

Klangforum Wien

Arnold Schoenberg Chor

Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIEREMittwoch, 13. Jänner 2016, 19:00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN16. | 18. | 20. | 23. | 25. | 28. | 30. Jänner 2016, 19:00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEESonntag, 10. Jänner 2016, 11:00 Uhr

ORF III sendet den Opernmitschnitt am 24. Jänner um 20:15 Uhr

DIE DREIGROSCHENOPER

es keine Moral geben, mag der Grundgedanke der Dreigroschenoper sein, der sich auf alle sozialen Milieus erstreckt. Macheath entgeht nicht nur seiner Strafe, er wird auch reich belohnt und in den erblichen Adels-stand erhoben. „In seine Zukunft blickend“, schreibt Brecht, „sieht er sich keineswegs am Galgen, sondern an einem ruhigen und ihm gehörenden Fischwasser.“

Angelika Kirchschlager übernahm bereits in der ersten Produktion des Theater an der Wien als neues Opern-haus in Mozarts Idomeneo die Rolle des Idamante. Seither hat sich die Salzburger Mezzosopranistin per-manent neuen Herausforderungen zugewandt. In HK Grubers Vertonung von Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald übernahm sie die Rolle der Trafikantin Valerie und in der Beaumarchais-Adaption La mère coupable von Darius Milhaud sang sie Figaros Gat-tin Suzanne. Mit der Partie der Frau Peachum stellt sich Angelika Kirchschlager jetzt in einer weiteren Charakterrolle des 20. Jahrhunderts vor.Keith Warner war im ersten Jahrzehnt einer der wich-tigsten Regisseure des Theater an der Wien. Er in-szenierte im Mozartjahr 2006 den erfolgreichen Don Giovanni, der 2009 wiederaufgenommen wurde, er-arbeitete mit Nikolaus Harnoncourt Haydns Orlando paladino und wandte sich zuletzt Paul Hindemiths großer Oper Mathis der Maler zu. Der gebürtige Londoner und Wagner-Liebhaber wendet sich in der Jubiläumsproduktion des Theater an der Wien einem Werk zu, dass der Komponist selbst als „konse-quenteste Reaktion auf Wagner“ bezeichnet hat und die offiziell in seiner Heimatstadt spielt. Doch für Brecht war London letztlich ein fiktiver Spielort und er selbst bekannte, dass ihm die Metropole an der Themse hauptsächlich aus Kriminalromanen vertraut sei. Er schuf für Die Dreigroschenoper ein London, das aus Versatzstücken mit hohem Bekanntheits-grad besteht und Brechts Vorliebe für die Sher-lock Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle preisgibt. Die fünf Grundtypen des menschlichen Elends, die der Bettlerkönig Peachum beschreibt, deuten weniger auf London unter König George V. hin, als auf den rasanten Aufschwung und die da-mit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen Berlins dieser Zeit.Die grundsätzliche Haltung, die Brecht einnimmt, ist ohnedies ortsunabhängig. Für ihn gab es keinen Grund, das Motto des John Gay für die Beggar’s Ope-ra „Nos haec novimus esse nihil“ zu ändern. „Wir wissen, dass dies nichtig ist“ nach einem Epigramm von Martial scheint auf den ersten Blick ernüchternd desillusionierend. Im selben Epigramm steht aber auch der an Brecht erinnernde Satz: „Fleisch ist nötig, wenn man sich wünscht, satt zu sein.“ „Was ist ein Diet-rich gegen eine Aktie. Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ fragt sich Mackie Messer. In einem unmoralischen System kann

Page 8: Stagione#3 / 2016

8

OPER KONZERTANT

Im Zeichen von Nikolaus Harnoncourt Beethovens Fidelio mit dem Concentus Musicus Wien

Intendant Roland Geyer bedauert Harnoncourts Abschied von der Opernbühne außerordentlich, betont aber auch, dass er „diesen Schritt von Nikolaus Harnoncourt versteht und respektiert. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken.“ Auf Wunsch von Nikolaus Harnoncourt übernimmt mit Stefan Gottfried einer seiner engsten musikalischen As-sistenten die musikalische Leitung des Festkonzerts. Erst im vergangenen Frühjahr hat Gottfried in der Kammer-oper sein Können als Dirigent mit Leopold Gassmanns Barockoper Gli uccellatori erfolgreich unter Beweis gestellt.Stefan Gottfried, der Harnoncourt bei der szenischen Fidelio-Produktion 2013 im Theater an der Wien assistierte, kann mit der Besetzung die-ser Aufführung arbei-ten. Juliane Banse gibt sich in der Rolle der treuen Gattin Leonore als Fidelio aus, um ih-ren geliebten Florestan, verkörpert von Michael Schade, retten zu kön-nen. Die Rolle des ty-rannischen Don Pizar-ro übernimmt Bariton Martin Gantner und Anna Prohaska singt die Marzelline.

Beethovens einzige Oper Fidelio wurde am 20. November 1805 im Theater an der Wien uraufgeführt. Keine ande-re Oper ist enger mit dem Haus an der Wienzeile ver-bunden. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums als neues Opernhaus hätte Nikolaus Harnoncourt das Festkonzert leiten sollen. Im Theater an der Wien hat Österreichs berühmtester Dirigent eine musikalische Heimat gefun- den. Hier verwirklichte er in szenischen Produktionen sei- ne Vorstellung von Musiktheater, stellte die Mozart-Da Ponte-Trilogie semikonzertant vor und leitete das fünfte Eröffnungskonzert mit Werken von Beethoven.Für das Jubiläumskonzert hatte sich Nikolaus Harnoncourt für die zweite Fidelio-Fassung entschieden. In den Wochen vor Weihnachten musste Harnoncourt aber leider erken- nen, dass es ihm seine Gesundheit nicht erlaubt, seine Leonore-Konzeption auch selbst im Jänner zu dirigieren. Zum großen Bedauern der Musikwelt verabschiedete sich Harnoncourt am Vorabend seines 86. Geburtstags per handgeschriebenem Brief von seinem Publikum.

Oper in zwei Akten

MUSIK VON LUDWIG VAN BEETHOVEN

LIBRETTO VON JOSEPH SONNLEITHNER

UND STEPHAN VON BREUNING

AUFFÜHRUNGSKONZEPT NIKOLAUS HARNONCOURT

Konzertante Aufführung in deutscher Sprache

Musikalische Leitung Stefan Gottfried

Leonore Juliane Banse

Florestan Michael Schade

Don Pizarro Martin Gantner

Rocco Georg Zeppenfeld

Marzelline Anna Prohaska

Jaquino Rainer Trost

Don Fernando Andrè Schuen

Erster Gefangener Thomas David Birch

Zweiter Gefangener Christoph Seidl

Sprecher Herbert Föttinger

Concentus Musicus Wien

Arnold Schoenberg Chor

Sonntag, 17. Jänner 2016, 19:00 Uhr ORF III sendet das Festkonzert am 31. Jänner um 20:15 Uhr

FIDELIO (LEONORE 1806)

Nikolaus Harnoncourt

Stefan Gottfried

Page 9: Stagione#3 / 2016

OPER KONZERTANT

Im Zeichen von Nikolaus Harnoncourt Beethovens Fidelio mit dem Concentus Musicus Wien

OPER KONZERTANT

Magnifique Musick René Jacobs dirigiert Mozarts Idomeneo, Rè di Creta mit dem Freiburger Barockorchester

das einzige Haus, das ich kenne, wo kontinuierlich Ba-rockoper mit historischen Instrumenten auch szenisch aufgeführt wird. Ich hoffe, dass es noch mindestens zehn Jahre so weiter geht.“

Idomeneo, König von Kreta, gerät auf der Rückfahrt vom Trojanischen Krieg in einen tosenden Sturm. Er gelobt für den Fall seiner Rettung, den ersten Menschen, der ihm in der Heimat begegnet, Poseidon zu opfern. Am Strand trifft er ausgerechnet auf seinen eigenen Sohn Idamante. 1780 erhielt Mozart die Gelegenheit, für den Münchner Karneval eine Oper zu schreiben. Als Or-chester stand ihm die berühmte Mannheimer Hofka-pelle zur Verfügung. Der Auftrag versetzte Mozart nach verregneten Tagen in Salzburg in Hochstimmung. Die Generalprobe fand an Mozarts 25. Geburtstag statt, und zur Premiere reisten Vater und Schwester aus Salzburg an. Idomeneo erlebte eine erfolgreiche erste Aufführung. Der Kurfürst schätzte die „Magnifique Musick“ und die Mannheimer Musiker lobten die Komposition in höchsten Tönen.Als im Mozartjahr 2006 das Theater an der Wien als Opernhaus wiedereröffnet wurde, war Idomeneo die ers-te szenische Produktion des Spielplans. In einer viel-gelobten Neuproduktion widmete sich dann der junge italienische Regisseur Damiano Michieletto 2013 Mo-zarts Dramma per musica. Dirigent René Jacobs, der in insgesamt acht szenischen Produktionen das Pro-fil des Theater an der Wien nachhaltig geprägt hat, leitete das Freiburger Barockorchester. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung lobte die musikalische Qualität, die „am akribisch auf jedes Partitur-Detail bedachten Di-rigenten am Pult des famos aufspielenden Freiburger Barockorchesters liegt: René Jacobs lässt einen schlan-ken, hellen Mozart ertönen.“Anlässlich der ersten Dekade des neuen Opernhauses leitet René Jacobs in einer konzertanten Aufführung des Idomeneo wieder das Freiburger Barockorchester sowie Gaëlle Arquez als Idamante und Sophie Karthäuser als Ilia. Tenor Jeremy Ovenden, der zuletzt unter der Lei-tung von Jacobs in Händels Radamisto zu sehen war, übernimmt die Titelrolle und Alex Penda übernimmt die Partie der Elettra.René Jacobs sieht im Idomeneo Mozarts „reichste Oper“: „Er hat Idomeneo immer seine große Oper ge-nannt. Als er sie komponierte, befand er sich in einer Sturm- und Drangstimmung. Er hat an dieser Oper extrem intensiv gearbeitet, kein Zeitgenosse hat so viel Energie und Ideen in eine Oper investiert.“ Für René Jacobs stellt es ein Unikum an einem Opernhaus dar, dass ein beträchtlicher Teil des Repertoires aus dem 18. Jahrhundert stammt und auf historischen Instru-menten gespielt wird: „Das Theater an der Wien ist

Dramma per musica in drei Akten (1781)

MUSIK VON WOLFGANG AMADEUS MOZART

LIBRETTO VON GIAMBATTISTA VARESCO

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache

Musikalische Leitung René Jacobs

Idomeneo Jeremy Ovenden

Idamante Gaëlle Arquez

Ilia Sophie Karthäuser

Elettra Alex Penda

Arbace Julien Behr

Gran Sacerdote di Nettuno Nicolas Rivenq

La Voce Christoph Seidl

Freiburger Barockorchester

Arnold Schoenberg Chor

Freitag, 22. Jänner 2016, 19:00 Uhr ORF III sendet das Festkonzert am 7. Februar um 20:15 Uhr

IDOMENEO, RÈ DI CRETA

René Jacobs

STAGIONE #3 | 9

Page 10: Stagione#3 / 2016

10

PREMIERE IM FEBRUAR

Venezianische Intrigen Rossini adaptiert Shakespeare: Damiano Michieletto inszeniert Otello

Kulturraumes. Neapel befand sich häufig in Pha-sen des politischen Umbruchs und stand in seiner wechselhaften Geschichte unter spanischer, österrei-chischer, spanisch-bourbonischer und französischer Herrschaft. Unmittelbar vor Rossinis Ankunft wur-de Napoleons Schwager als König abgesetzt und das Königreich beider Sizilien unter dem Bourbo-nen Ferdinand restauriert. Unter Ferdinand I. orien-tierte sich die süditalienische Metropole ganz nach ihrem Vorbild Paris.In seiner zweiten Oper für Neapel wandte sich Ros-sini mit dem Librettisten Francesco Maria Berio der Figur des Otello zu, der heute ausschließlich mit Shakespeare in Verbindung gebracht wird. Die Werke des elisabethanischen Dichters erfreuten sich zwar auch zu dieser Zeit großer Beliebtheit, wurden aber nicht in Originalfassungen gespielt und unterschie-den sich zum Teil erheblich von heutigen Ausga-ben. Auch die ersten zwei Akte von Rossinis Otello zeigen typische Situationen der italienischen Oper: Ein militärischer Held hat heimlich eine junge Frau geheiratet, während ihr Vater sich einen anderen Bräutigam für seine Tochter wünscht.Rossinis Handlung des Otello weicht zum Teil deut-lich von Shakespeare ab. Der Schwarzafrikaner Otel-lo steht in den Diensten Venedigs. Für die Repub-lik hat er eine Schlacht bei Zypern gewonnen und kehrt nun triumphal nach Venedig zurück. Heim-lich ist er mit Desdemona verlobt, der Tochter des vornehmen Venezianers Elmiro. Auch der Sohn des Dogen, Rodrigo, begehrt Desdemona. Sowohl Elmi-ro wie Rodrigo hassen den fremden, erfolgreichen Einwanderer Otello, daher wäre Elmiro eine Verbin-dung seiner Tochter mit Rodrigo sehr willkommen. Schon länger jedoch beobachtet er beunruhigt eine wachsende Nähe zwischen Desdemona und Otello. Die Heirat mit Rodrigo wird deshalb umgehend an-beraumt. Als überraschend Otello bei der Zeremo-nie erscheint, verweigert die zögernde Desdemona endgültig ihr Jawort gegenüber Rodrigo. Es wird offenkundig, dass Desdemona mit Otello verbun-den ist. Mit Hilfe des ränkereichen Jago will nun Rodrigo Desdemona und Otello auseinanderbringen. Jago weiß um Otellos krankhafte Eifersucht und in-szeniert eine Intrige mit Hilfe eines Briefs. Otello glaubt, dass Desdemona doch Rodrigo liebt und erdolcht sie. Als die Intrige aufgedeckt wird, tötet Otello reuevoll sich selbst.

Kaum ein Komponist der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfreute sich derselben Anerkennung wie Rossini. Seine Zeitgenossen hielten ihn für den größten italienischen Komponisten der Epoche, und Rossini erlebte Reichtum, Popularität und künstle-rischen Einfluss zu Lebzeiten. Die Beliebtheit sei-ner komischen Opern überschattet dabei bis heute seine Beiträge zur Gattung der Opera seria, denen die gleiche Bedeutung zukommen sollte. Rossini komponierte im Zeitraum von elf Jahren achtzehn ernste Opern, seinen entscheidenden künstlerischen Durchbruch erlebte er mit der Uraufführung von Tancredi 1813 in Venedig.Zwei Jahre später übernahm Rossini 1815 die Lei-tung der Opernhäuser in Neapel und verpflichtete sich, für jedes der zwei Häuser eine Oper pro Jahr zu schreiben. Neapel war zu dieser Zeit nach Lon-don und Paris die drittgrößte Metropole Europas, im Unterscheid zur englischen und französischen Hauptstadt jedoch kein Zentrum eines homogenen

John Osborn

Page 11: Stagione#3 / 2016

PREMIERE IM FEBRUAR

Venezianische Intrigen Rossini adaptiert Shakespeare: Damiano Michieletto inszeniert Otello

Beliebtheit zu begreifen, die praktisch bis in die Zeit von Verdis und Boitos Meisterwerk andauerte. Es handelt sich hier um eine der frühesten italie-nischen Opern des 19. Jahrhunderts, die einen tra-gischen Ausgang gelten ließ. In dieser Beziehung nimmt Otello die brutalere Dramaturgie der Opern Bellinis und Donizettis vorweg.“

Lord Byron, der die Oper 1818 in Venedig gesehen hatte, lobte die Musik, beschwerte sich aber dar-über, dass viele echte Shakespeare-Szenen einfach weggelassen worden seien. Der Grund für die feh-lende Nähe zur englischen Vorlage ist dabei einfach der Quellenlage geschuldet. Die eigentlichen Vorla-gen für Berios Libretto waren nicht Shakespeares Stück, sondern zwei Dramen, die zwar jeweils auf Shakespeare beruhen, mit der Handlung aber äu-ßerst frei umgehen. Der literarisch gebildete Berio kannte mit Sicherheit beide Werke und schuf für Rossini eine weitere, eigene Adaption. Sein Inter-esse galt weniger der Eifersucht des Titelhelden, als dem Konflikt zwischen Desdemona und ihrem Vater. Berio wertet dazu die Rolle Rodrigos auf und schwächt Jagos Partie ab.Wenn man sich von der Erwartung frei macht, ei-ne möglichst nahe an Shakespeares Drama entlang komponierte Oper zu erleben, kann man Berios Lib-retto zugestehen, dass es nicht weniger spannungs- geladene und hochdramatische Zuspitzungen er-zeugt als Shakespeare, nur eben eigene. Der bekann-te Rossini-Experte Philip Gossett schreibt: „Wenn wir Shakespeare außer acht lassen und Rossinis Otello als die schön gearbeitete Opera seria erleben, die sie ist, können wir nicht umhin, ihre damalige

Damiano Michieletto

STAGIONE #3 | 11

Für Idomeneo wurde Damiano Michieletto mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis als bester Regisseur ausgezeichnet.

Page 12: Stagione#3 / 2016

12

in seiner Heimatstadt in einer kleinen Commedia dell’arte-Compagnie auf. Er studierte Opern- und Schauspielregie an der Scuola d’Arte Drammatica Paolo Grassi in Mailand und absolvierte ein Stu-dium der Modernen Literatur an der Universität Venedig. In kurzer Zeit profilierte sich Michieletto international als einer der interessantesten Vertre-ter der jungen Generation italienischer Regisseure. Er trachtet danach, in seinen Deutungen ästhetisch und symbolisch moderne Ansätze mit präziser Per-sonenregie zu verbinden, für jede Inszenierung ver-suche er, einen persönlichen Ansatz zu finden, um die Geschichte abseits bestehender Konventionen zu erzählen. Kontinuität spielt in der Entwicklung des Regisseurs ein wesentliches Element. Damiano Michieletto arbeitet regelmäßig mit seinen szeni-schen Partnern Paolo Fantin, Bühne, und Alessan-dro Carletti, Licht, sowie der Kostümbildnerin Carla Teti zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie jetzt ihre dritte Produktion im Theater an der Wien.Zum ersten Mal im Theater an der Wien präsentiert sich der Dirigent Antonello Manacorda, Chefdirigent der Kammerakademie Potsdam sowie Gründungs-mitglied und langjähriger Konzertmeister des Mahler

Besonders der dritte Akt des Otello ist einzigartig im Werk Rossinis, beinahe durchkomponiert werden die einzelnen Nummern miteinander verknüpft und bilden einen musikdramatischen Bogen. Für Gos-sett ist dieser dritte Akt auch musikhistorisch von außergewöhnlicher Bedeutung: „Hätte man freilich einen einzigen Augenblick gleichsam als Wasser-scheide zwischen den Welten der italienischen Oper im achtzehnten und im neunzehnten Jahrhundert zu wählen, würde es unweigerlich der dritte Akt aus Otello sein müssen.“Mit Puccinis Welttheater Il trittico gab der junge italienische Regisseur Damiano Michieletto 2012 sein Debüt im Theater an der Wien und meisterte die schwierige Herausforderung, eine einheitliche Deutung des Einakter-Triptychons von 1918 zu re-alisieren. Für seine Inszenierung von Mozarts Ido-meneo wurde Michieletto 2015 als bester Regisseur mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausge-zeichnet. Mit Rossinis Otello wendet sich der 1975 geborene Michieletto einer Oper zu, die in seiner Heimatstadt Venedig spielt. Mit der musikalischen Tradition seiner Heimat ist Damiano Michieletto generell eng verbunden. Als Schauspieler trat er

Antonello Manacorda

Page 13: Stagione#3 / 2016

STAGIONE #3 | 13

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

Die tragische Partie der Desdemona übernimmt die aus Georgien stammende Sopranistin Nino Machaidze, die in Il turco in Italia bereits in ei-ner Rossini-Oper im Theater an der Wien zu sehen war. Ein Wiedersehen gibt es mit zwei ehemaligen Mitgliedern des Jungen Ensembles des Theater an der Wien: Der weißrussische Tenor Vladimir Dmit-ruk kehrt als Iago an die Wienzeile zurück und die italienische Mezzosopranistin Gaia Petrone, zuletzt als Pisana in I due Foscari mit Plácido Domingo im Theater an der Wien, tritt als Desdemonas Ver-traute Emilia auf.

Chamber Orchestra, den im Bereich der Oper ei-ne lange Zusammenarbeit mit Damiano Michieletto verbindet. Am Teatro della Fenice dirigierte er Mo-zarts Da Ponte-Zyklus sowie Die Zauberflöte in der jeweiligen Inszenierung von Damiano Michieletto. Rossinis Otello werde eine besonders interessante Produktion, meint Manacorda, der die Oper als au-ßergewöhnlich und schwierig bezeichnet, die aber viel an großartiger Musik enthält.Die Titelrolle übernimmt der aus Sioux City, Iowa, stammende Tenor John Osborn, der seine Karriere mit dem Gewinn der Metropolitan Opera Natio-nal Council Auditions in New York begonnen hat. Osborn wurde mit dem Ersten Preis bei dem von Plácido Domingo gegründeten Wettbewerb Opera-lia und als erster Nichtitaliener 2012 mit dem Pre-mio Aureliano Pertile in Asti 2012 ausgezeichnet. In Otello ist John Osborn mit einer besonderen Si-tuation konfrontiert. Rossini hat die Oper ganz auf den Möglichkeiten des Neapolitanischen Ensembles komponiert und alle männlichen Rollen für Tenöre geschrieben. Osborn, der die Partie bereits in Zü-rich gesungen hat, spricht gleichsam von einem Wettkampf mit anderen Tenören.

Dramma per musica in drei Akten (1816)

MUSIK VON GIOACHINO ROSSINI

LIBRETTO VON FRANCESCO MARIA BERIO

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Antonello Manacorda

Inszenierung Damiano Michieletto

Bühne Paolo Fantin

Kostüme Carla Teti

Licht Alessandro Carletti

Otello John Osborn

Desdemona Nino Machaidze

Iago Vladimir Dmitruk

Rodrigo Maxim Mironov

Elmiro Barberigo Fulvio Bettini

Emilia Gaia Petrone

Doge Nicola Pamio

Un gondoliere | Lucio Julian Henao Gonzalez

Wiener Symphoniker

Arnold Schoenberg Chor

Neuproduktion des Theater an der Wien

PREMIEREFreitag, 19. Februar 2016, 19:00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN21. | 23. | 26. | 28. Februar 2016, 19:00 Uhr & 1. März 2016, 19:00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEESonntag, 14. Februar 2016, 11:00 Uhr

OTELLO

Page 14: Stagione#3 / 2016

FOLGE DER WIEN ~

Warme Küche bis Mitternacht.

“Restaurantbar des Jahres 2015”

~Zum Ausklang ihres Theaterabends bieten wir ein großzügiges Speisen- und

Getränkeangebot und haben unsere Cocktailbar bis 2 Uhr für Sie geöffnet.

HEUER Garten. Restaurant. Bar.

Karlsplatz Treitlstrasse 2 , 1040 Wien

01 890 [email protected]

www.heuer-amkarlsplatz.com

Page 15: Stagione#3 / 2016

STAGIONE #3 | 15

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

Dramma per musica in drei Akten (1733)

MUSIK VON GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache

Musikalische Leitung Harry Bicket

Orlando Iestyn Davies

Angelica Erin Morley

Medoro Sasha Cook

Dorinda Carolyn Sampson

Zoroastro Kyle Ketelsen

The English Concert

Mittwoch, 24. Februar 2016, 19:00 Uhr

ORLANDO

OPER KONZERTANT

Trugbild der Leidenschaft Rasender Ritter Roland: Harry Bicket leitet Händels Opera seria Orlando

unvergleichlicher Dichtung entnommen ist, welche all- gemein so bekannt ist, dass sie ohne weitere Erläute-rung hier zur Angabe des Inhalts dieses neuen Dramas dienen möge. Die hinzu erfundene Liebe der Schäferin Dorinda zu Medoro und des Zauberers Zoroastro ste-ter Eifer für die Ehre Orlandos sollen die heftige Art dartun, in welcher Liebe ihre Macht auf die Herzen von Menschen jeden Standes wirken lässt, und eben-so, wie ein weiser Mann jederzeit mit seinem besten Streben bereit sein sollte, auf den rechten Weg jene zurückzuleiten, die vom Trugbild ihrer Leidenschaften in die Irre geführt wurden.“In der berühmten Wahnsinnsszene des Orlando zeigte Händel dessen verwirrten geistigen Zustand. Traditio-nell bekam der Hauptdarsteller am Ende des zweiten Aktes die Gelegenheit zu einer großen Soloszene. Auch der Auftritt des Orlando, den Händel für den be-rühmten Kastraten Senesino geschrieben hat, ist nach diesem Muster konzipiert und wird doch bewusst ge-brochen. Händel gab Orlandos Raserei musikalischen Ausdruck, indem er, wie es die Händel-Expertin Sil-ke Leopold formuliert, „einem gleichermaßen wirren Accompagnato eine Arie folgen ließ, deren Rondo-form dem sinnlosen Kreisen in Orlandos gestörter Gedankenwelt eine psychologisch überzeugende mu-sikalische Gestalt verlieh“.

Aus unerwiderter Liebe zu Angelica, der Königin von China, verliert der edle Paladin Orlando den Verstand. Denn Angelica hat sich in den Ritter Medoro verliebt, der wiederum für die hochrangige Königin die Schä-ferin Dorinda verlassen hat. Nur der Zauberer Zoro-astro kann den rasenden Ritter Roland, Titelfigur von Ludovico Ariosts Epos Orlando furioso, von seinem Wahn befreien. Die drei späten Händel-Opern Orlan-do, Ariodante und Alcina basieren auf Ariosts 1516 veröffentlichtem Versepos und stehen als fantastische Darstellung der Ritterwelt an der Schwelle zur komi-schen Oper.Nach der musikalischen Leitung von Alcina kehrt der englische Barockspezialist Harry Bicket mit Händels Orlando ins Theater an der Wien zurück. Counter Iestyn Davies übernimmt die Titelrolle in der Opera seria, die am Ende der Ära der italienischen Oper in Lon-don entstanden ist. Da das Interesse des Publikums an der klassischen Opera seria zurückgegangen war, verabschiedete sich Händel zunehmend von der stren-gen Form der Gattung und experimentierte mit eta-blierten Traditionen.Orlando basiert auf einem Libretto, das Carlo Sigis-mondo Capece 1711 für Domenico Scarlattis Version des Orlando verfasst hat. Ein anonymer Autor hat den Text für London bearbeitet und führt mit folgendem Argomento in die Geschichte ein: „Die ungezügelte Leidenschaft, die Orlando für Angelica, die Königin von Catai, empfindet und die ihn schließlich vollkommen seiner Vernunft beraubt, ist ein Ereignis, das Ariosts

Iestyn Davies

FOLGE DER WIEN ~

Warme Küche bis Mitternacht.

“Restaurantbar des Jahres 2015”

~Zum Ausklang ihres Theaterabends bieten wir ein großzügiges Speisen- und

Getränkeangebot und haben unsere Cocktailbar bis 2 Uhr für Sie geöffnet.

HEUER Garten. Restaurant. Bar.

Karlsplatz Treitlstrasse 2 , 1040 Wien

01 890 [email protected]

www.heuer-amkarlsplatz.com

Page 16: Stagione#3 / 2016

1616

KONZERT & HÖLLE

Dreimal Nestroy Drei Produktionen an einem Wochenende nähern sich Johann Nestroy an zwei Tagen

1801 wurde das Theater an der Wien eröffnet, im sel-ben Jahr kam Johann Nestroy zur Welt. 1831 engagierte ihn der Direktor Carl Carl fest an sein Haus, das sich fortan zum bedeutenden Spielort für das Alt-Wiener Volkstheater entwickelte. Im folgenden Jahrzehnt wur-den wesentliche Werke Nestroys im Theater an der Wien uraufgeführt. Mit Der böse Geist Lumpacivagabundus, das 1833 erschien, bis zu Der Zerrissene, das 1844 gespielt wurde, feierte Nestroy große Publikumserfolge und wur-de wegen Extemporierens argwöhnisch von der Zensur überwacht. Das letzte Februar-Wochenende steht ganz im Zeichen dieses außergewöhnlichen Wiener Künstlers und wirft in drei Produktionen unterschiedliche Blicke auf den bissigen Dramatiker.Stefan Fleischhacker, Direktor des Letzten Erfreulichen Operntheaters und Mitwirkender in den Kabarettpro-grammen in der Hölle, präsentiert Höhepunkte aus Nestroys musikalischem Bühnenschaffen. Auf diese Raritäten im ersten Teil folgt eine Tannhäuser-Parodie, die das Ensemble mit drei Darstellern bestreitet. Nes-troy selbst hat seine Karriere als ernster Opernsänger begonnen und war zeitlebens mit den Gepflogenhei-ten der großen Oper vertraut. In vielen seiner Stücke persifliert er deshalb die damalige Aufführungspraxis in der Oper.Die Rolle des Knieriem in Lumpacivagabundus stand am Anfang der Karriere Nestroys im Theater an der Wien. Mit der Figur, die er von allen seinen Figuren am meisten gespielt hat, verabschiedete er sich auch am 4. März 1862 endgültig vom Publikum. Nach einer Aufführung des Stücks 1921 im Staatstheater Berlin, engagierte Regisseur Carl Wilhelm Darsteller der Pro-duktion für eine Verfilmung. Als Lumpaci Vagabundus, so die Schreibweise des Films, engagierte er Hans Al-bers. 90 Jahre nach der Premiere des Filmes wurde ein Negativ aus dem deutschen Filmarchiv digitalisiert und der junge österreichische Komponist Florian C. Reith-ner schuf eine neue Begleitmusik für den Stummfilm.Nach dem Scheitern seiner Ehe verbrachte Johann Nestroy den Rest seines Lebens an der Seite der Schauspielerin Marie Weiler. In seinen Briefen nann-te er sie stets „die Frau“, bedachte sie als seine Uni-versalerbin, ließ sich deshalb aber nicht von Seiten-sprüngen und Liebschaften abhalten. Nora Dirisamer nähert sich in Nestroy und die Frau Weiler dieser Frau an, deren Leben großteils nur aus den Schriften Nes-troys selbst rekonstruiert werden kann.

NESTROY & TANNHÄUSER

Texte und Couplets & die Tannhäuser-Parodie

Gesang, Ausstattung und Regie Stefan Fleischhacker

Gesang Werner Riegler

Gesang & Klavier Antonia Lersch

Spielort: Hölle im Souterrain des Theater an der Wien Samstag, 27. Februar 2016, 15:30 Uhr

DER BÖSE GEIST LUMPACI VAGABUNDUS

Stummfilm (Deutschland, 1922)

REGIE UND MANUSKRIPT VON CARL WILHELM

Musikalische Leitung Rani Calderon

Musik Florian C. Reithner

Wiener KammerOrchester

Wiener Erstaufführung

Samstag, 27. Februar 2016, 19:30 Uhr

NESTROY & DIE FRAU WEILER

Annäherungen an das unmögliche Leben

an Johann Nestroys Seite

REGIE UND MANUSKRIPT VON CARL WILHELM

Buch & Regie Nora Dirisamer

Musikalische Leitung Peter Gillmayr

Arrangements Gerrit Wunder, Josef Ortner

Schauspielerin Agnes Palmisano

Schauspieler Max Ross

Die Österreichischen Salonisten

1. Violine Peter Gillmayr

2. Violine Kathrin Lenzenweger

Violoncello Judith Bik

Kontrabass Roland Wiesinger

Klarinette Josef Ortner

Klavier Wieland Nordmeyer

Spielort: Hölle im Souterrain des Theater an der Wien Sonntag, 28. Februar 2016, 11:00 Uhr

Page 17: Stagione#3 / 2016

STAGIONE #3 | 17

1 0 J A H R E O P E R N H A U S

KONZERT & HÖLLE

Dreimal Nestroy Drei Produktionen an einem Wochenende nähern sich Johann Nestroy an zwei Tagen

wird ja mittlerweile neben ästhetischen Gesichtspunkten bis zu

einem gewissen Grad auch nach ihrer Relevanz beurteilt (trägt

das Kunstwerk zum Diskurs bei? Eröffnet es neue Blickwinkel auf

die jeweilige Form? Et cetera.) In diesem Kontext fühlt es sich fast

schon befreiend an, all die Dinge in die Praxis zu übersetzen, für

die ich während der Ausbildung in „Historische Satztechniken I-IV“

gesessen bin. Da bekommt der bürgerliche Haushalt ein Motiv,

wie es am ehesten noch bei Mendelssohn-Bartholdy zu verorten

wäre, der betrunkene Schuster wird konsequenterweise von einer

Bassposaune vorgestellt und das von Nestroy selbst als etwas

unbeholfen-dekadent beschriebene Feenreich mit seinem feisten

König, der seine Untertanen offenbar überhaupt nicht mehr im Griff

hat, wird versinnbildlicht durch eine plumpe Barock-Stilübung, die

wahrscheinlich allen Tonsatzlehrenden die Schamesröte ins Gesicht

steigen ließe.

Zusammengefasst: Ich habe mir die Freiheit gestattet, die Musik

suggestiv zu gestalten, sie mit dem Film atmen zu lassen und hoffe

natürlich, dass Ihnen all die kleinen Albernheiten genau so viel

Freude beim Sehen/Hören bereiten, wie mir beim Komponieren.

Es gibt in der Stummfilmmusik wohl so viele Denkansätze wie

es Ausführende gibt. Die erste Assoziation ist oft Klaviermusik,

präziser: Ragtime. Eine Musizierpraxis also, die zu Beginn der

Stummfilmära mehr aus Verlegenheit übernommen worden ist

(nach gängiger Meinung: um die Geräusche des Projektors zu

übertönen), in der Regel aber die emotionale Flexibilität vermissen

lässt, die selbst ein unterhaltender Film meist verlangt.

Mehr als ein Jahrhundert später regiert auch in der Stummfilmmu-

sik die stilistische Vielfalt. Die Umsetzungen oszillieren zwischen

traditionell improvisierter Klaviermusik und Live-Elektronik, mit all

den Abstufungen, die sich aus diesem Spannungsfeld ergeben.

Ich selbst habe für die Neukomposition der Musik zu Lumpaci-

vagabundus ein dramaturgisch zumeist paraphrasierendes Konzept

gewählt, das, ausgehend von musikalischen Gepflogenheiten der

Entstehungszeit des Films, die sehr deutlichen Intentionen des

Regisseurs umzusetzen versucht, ohne dabei auf Ausdrucksformen

unserer Zeit zu verzichten.

Das mag erst einmal sehr defensiv klingen – aber glauben Sie mir:

Das Gegenteil ist der Fall. Jede Art von künstlerischer Äußerung

Komponist Florian C. Reithner über seine Musik zum Stummfilm Der böse Geist Lumpaci Vagabundus

LUMPACI VAGABUNDUS

PORTRAITKONZERT

Jake Arditti Klavier: Marcin Koziel

Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Dienstag, 19. Jänner 2016, 19:30 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE CARMEN

Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Sonntag, 21. Februar 2016, 11:00 Uhr

Jake Arditti

THEATER AN DER WIEN IN DER KAMMEROPER

Neuigkeiten vom Jungen EnsemblePortraitkonzert von Jake Arditti und Einführungsmatinee zu Carmen

In der Titelrolle von Händels Rinaldo stellte sich der eng-lische Countertenor Jake Arditti im Dezember 2014 erst-mals in der Kammeroper als Darsteller vor. Seit dieser Saison ist Arditti fixes Mitglied im Jungen Ensemble des Theater an der Wien und gibt am 19. Jänner sein Portrait-konzert. Der junge Sänger erfüllt die Anforderungen an ei-nen modernen Counter, dessen Repertoire vor allem frühe und zeitgenössische Werke umfasst, auch aus familiären Gründen. Seine Mutter Hilda Paredes ist eine der bedeu-tendsten Komponistinnen der Gegenwart und sein Vater, der Violinist Irvine, ist Gründer des renommierten Arditti Quartets, das sich ganz der zeitgenössischen Musik ver-schrieben hat.

Am 2. März findet die Premiere von Carmen in einer mu-sikalischen Fassung von Georg Breinschmid und Tscho Theissing für die Kammeroper statt. Am 21. Februar gibt es in der Einführungsmatinee Carmen-Hörproben vom Jungen Ensemble und dramaturgische Einblicke, wie die populäre Oper für die Kammeroper adaptiert wird.

Page 18: Stagione#3 / 2016

G U L A S C H A N D C H A M P A G N E . C O M

S C H U B E R T R I N G 10 –12 , 1 0 1 0 W I E N

Page 19: Stagione#3 / 2016

Stefan Fleischhacker (Gesang, Ausstattung, Regie)

Werner Riegler (Gesang)

Antonia Lersch (Gesang, Klavier)

NESTROY & TANNHÄUSER

ENSEMBLE JÄNNER/FEBRUAR

Johannes Kalitzke (Dirigent)

Stefan Gottfried (Dirigent)

Antonello Manacorda (Dirigent)

Harry Bicket (Dirigent)

Keith Warner (Inszenierung)

Juliane Banse (Leonore)

Damiano Michieletto (Inszenierung)

Iestyn Davies (Orlando)

Michael Schade (Florestan)

John Osborn (Otello)

Erin Morley (Angelica)

DIE DREIGROSCHENOPER

FIDELIO

OTELLO

ORLANDO

NESTROY UND DIE FRAU WEILER

DER BÖSE GEIST LUMPACI VAGABUNDUS

Georg Zeppenfeld (Rocco)

Vladimir Dmitruk (Iago)

Carolyn Sampson (Dorinda)

Peter Gillmayr (Musikalische Leitung)

Anna Prohaska (Marzelline)

Maxim Mironov (Rodrigo)

Kyle Ketelsen (Zoroastro)

Agnes Palmisano (Schauspiel)

Rainer Trost (Jaquino)

Fulvio Bettini (Elmiro Barberigo)

Andrè Schuen (Don Fernando)

Gaia Petrone (Emilia)

Nicola Pamio (Doge)

Julian Henao Gonzalez (Un gondoliere | Lucio)

Rani Calderon (Dirigent)

Christoph Seidl (Zweiter Gefangener)

Thomas David Birch (Erster Gefangener)

Herbert Föttinger (Sprecher)

Martin Gantner (Don Pizarro)

Nino Machaidze (Desdemona)

Sasha Cook (Medoro)

Florian Boesch (Peachum)

Nina Bernsteiner (Polly Peachum)

Tobias Moretti (Macheath)

Markus Butter (Brown)

Gan-ya Ben-gur Akselrod (Lucy)

Anne Sofie von Otter (Spelunkenjenny)

Angelika Kirchschlager (Frau Peachum)

René Jacobs (Dirigent)

Jeremy Ovenden (Idomeneo)

Gaëlle Arquez (Idamante)

IDOMENEO, RÈ DI CRETA

Alex Penda (Elettra)

Julien Behr (Arbace)

Nicolas Rivenq (Arbace)

Christoph Seidl (La Voce)

Sophie Karthäuser (Ilia)

IMPRESSUM:Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Generaldirektor Mag. Thomas DrozdaEin Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | [email protected] | www.theater-wien.atFür den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Necas Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Sylvia Hödl, Iska Imb, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Ksenija Zadravec | Marketing & Produktion: Tina Reithofer Redaktionsschluss: 10. Dezember 2015 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach | Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS:Cover: Plakatsujet © beyond / André Sanchez // S. 4 Angelika Kirchschlager © Nikolaus Karlinsky // S. 5 Tobias Moretti © Niels Starnick // S. 6 Keith Warner © Monika Forster // S. 8 Nikolaus Harnoncourt © Herwig Prammer S. 8 Stefan Gottfried © Peter Jakadofsky // S. 9 René Jacobs © Josep Molina // S. 10 John Osborn © ArchivZemskygreen // S. 11 Damiano Michieletto © Fabio Lovino // S. 11 Idomeneo © Werner Kmetitsch // S. 12 Antonello Manacorda © Stefan GloedeS. 15 Iestyn Davies © Marco Borggreve // S. 17 Jake Arditti © Peter M. Mayr

G U L A S C H A N D C H A M P A G N E . C O M

S C H U B E R T R I N G 10 –12 , 1 0 1 0 W I E N

Page 20: Stagione#3 / 2016

Die DreigroschenoperMusik von Kurt Weill | Text von Bertolt BrechtDirigent: Johannes Kalitzke | Inszenierung: Keith Warner | Mit Tobias Moretti, Florian Boesch, Angelika Kirchschlager u.a. | Klangforum Wien | Arnold Schoenberg ChorPremiere: Mittwoch, 13. Jänner 2016, 19:00 Uhr, Aufführungen: 16. | 18. | 20. | 23. | 25. | 28. | 30. Jänner 2016, 19:00 Uhr Tickets: € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24, Einführungsmatinee: Sonntag, 10. Jänner, 11:00 Uhr | Tickets: € 5

Ö1 Klassik-Treffpunkt Präsentation: Renate Burtscher | Live aus dem Theater an der Wien | Samstag, 16. Jänner 2016, 10:05 Uhr | Eintritt frei, Zählkarten Fidelio (Leonore 1806)

Oper von Ludwig van Beethoven (konzertante Aufführung)Dirigent: Stefan Gottfried | Mit Juliane Banse, Michael Schade, Anna Prohaska u.a. | Concentus Musicus Wien | Arnold Schoenberg ChorSonntag, 17. Jänner 2016, 19:00 Uhr | Tickets: € 110 | 94 | 84 | 72 | 55 | 36 | 20

Portraitkonzert Jake Arditti Klavier: Marcin Koziel | Dienstag, 19. Jänner 2016, 19:30 Uhr | Tickets: € 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Idomeneo, Rè di CretaOper von Wolfgang Amadeus Mozart (konzertante Aufführung)Dirigent: René Jacobs | Mit Jeremy Ovenden, Gaëlle Arquez, Sophie Karthäuser, Alex Penda u.a. | Freiburger Barockorchester | Arnold Schoenberg ChorFreitag, 22. Jänner 2016, 19:00 Uhr | Tickets: € 110 | 94 | 84 | 72 | 55 | 36 | 20

KURIER-Kulturgespräch Moderation: Gert Korentschnig mit Gästen: Angelika Kirchschlager, Tobias Moretti u.a. | Samstag, 23. Jänner 2016, 11:00 Uhr | Eintritt frei, Zählkarten

OtelloOper von Gioachino RossiniDirigent: Antonello Manacorda | Inszenierung: Damiano Michieletto | Mit John Osborn, Nino Machaidze u.a. | Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg ChorPremiere: Freitag, 19. Februar 2016, 19:00 Uhr, Aufführungen: 21. | 23 | 26. | 28. Februar 2016, 19:00 Uhr & 1. März 2016, 19:00 Uhr Tickets: € 145 | 124 | 98 | 87 | 66 | 46 | 24, Einführungsmatinee: Sonntag, 14. Februar 2016, 11:00 Uhr | Tickets: € 5

Orlando Oper von Georg Friedrich Händel (konzertante Aufführung)Dirigent: Harry Bicket | Mit Iestyn Davies, Erin Morley, Sasha Cook, Carolyn Sampson, Kyle Ketelsen | The English ConcertMittwoch, 24. Februar 2016, 19:00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Einführungsmatinee Carmen Sonntag, 21. Februar 2016, 11:00 Uhr | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Nestroy & TannhäuserTexte und Couplets & die Tannhäuser-Parodie | Mit Stefan Fleischhacker, Werner Riegler, Antonia Lersch Samstag, 27. Februar 2016, 15:30 Uhr | Tickets: € 20 | Spielort: Hölle im Souterrain des Theater an der Wien

Der Böse Geist Lumpaci Vagabundus Stummfilm von Carl Wilhelm, Musik von Florian C. Reithner | Dirigent: Rani Calderon | Wiener KammerOrchesterWiener Erstaufführung: Samstag, 27. Februar 2016, 19:30 Uhr | Tickets: € 60 | 51 | 43 | 34

Nestroy und die Frau WeilerAnnäherungen an das unmögliche Leben an Johann Nestroys Seite von Nora DirisamerMusikalische Leitung: Peter Gillmayr | Mit Agnes Palmisano, Max Ross und den Österreichischen SalonistenSonntag, 28. Februar 2016, 11:00 Uhr | Tickets: € 20 | Spielort: Hölle im Souterrain des Theater an der Wien

10. JÄNNER BIS 28. FEBRUAR 2016

Klan

gBla

tt 1

/20

16 |

DVR

051

8751

KARTENFreier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet.

Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien

Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr

Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)

Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.

Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu.

Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

FÜHRUNGEN19. & 26. 01., 22. 02. jeweils 16.00 UhrDauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7.-/5.- (ermäßigt)Schulklassen: ¤ 3.- | Kinder unter 6 Jahren freiInformation: +43-1-58830-2015 oder [email protected]

Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

Kartentelefon:täglich 8 bis 20 Uhr

Hauptsponsor

1 0 J A H R E O P E R N H A U S