städte-möbel 1:1
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Projekt-DokumentationTRANSCRIPT
Bauhaus-Universität Weimar - 2012
12. Deutsch-Italienische Kulturbörse Kassel
S T Ä D T EM Ö B E L
1:1
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Betreuung undProjektleitung
Till Boe ger(Professur Entwerfen und Raumgestaltung,Bauhaus-Universität Weimar)
Tina Wallbaum (atelier for architecture, Berlin)
Konzep on,Planung und Ausführung
Carina DuddaElisabeth FeithJohann GöhlerStephan Gräbner
(Master-Studenten der Bauhaus-Universität Weimar)
Alle Abbildungen und Texte durch die Bearbeiter des Projektes.
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Im Zusammenhang mit der dOCUMENTA (13) fand die XII.
Deutsch-Italienische Kulturbörse 2012 in Kassel sta . Es wur-
den die 60 jährigen Jubiläen der Deutsch-Italienische Gesell-
scha Kassel e.V. und der Städtepartnerscha Kassel Florenz
gefeiert. Das Thema der Kulturbörse hieß in diesem Jahr Welt-
kulturerben.
Mit einer Gruppe von 4 Masterstudenten der Fachrichtung Ar-
chitektur der Bauhaus-Universität Weimar wurden insgesamt
für 22 Städte bzw. Organisa onen ein Präsenta onsmodul
konzipiert, entworfen und zusammengebaut. Die „STÄDTE-
MÖBEL“ und deren Beziehung untereinander wurden für den
Schwellenraum des „Haus der Kirche“ (bieling architekten)
entwickelt und gestaltet.
ANLASSUNDAUSSCHREIBUNG
A N L A S S U N D AU S S C H R E I B U N G
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Das erste Treff en stand unter dem Vorzeichen des Findens
von Ideen und des Experimen erens mit Formen. Im Vorfeld
wurden uns Eckdaten zum Projekt und zum Ort bereitgestellt,
sodass wir einige Anhaltspunkte ha en. Das Modell half, sich
in die gebaute Umgebung einzufühlen. Nachdem wir uns ge-
gensei g ein wenig näher kennengelernt ha en, konnte die
Arbeit beginnen.
Jeder entwickelte im Rahmen dieses Workshops eine Idee, die
in Skizzen- und Modellform festgehalten wurde. Maßgabe war
dabei ein Möbel zu entwerfen, dass die Kommunika on von
Ausstellern untereinander und Passanten fördert. In die Ideen-
fi ndung fl oss zusätzlich ein, das wir nur ein begrenztes Budget
für die Umsetzung ha en und die Möbel einfach zu bauen, fl e-
xibel und transportabel sein sollten. Auf ein System aus modu-
laren orthogonalen Boxen wurde sich anschließend geeinigt.
1. WORKSHOP20.01.2012IDEENFINDUNG
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Mit Hilfe eines groß-maßstäblichen Innen-
raummodells, konnten wir erste konze onelle
Entwürfe überprüfen
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1. WO R KS H O P 20.01.2012 I D E E N F I N D U N G
Zuerst war es wich g, dass jeder individuell eine Vorstellung von der Aufgabe gewinnt
- die ersten Entwurfser-gebnisse wurden dann gegensei g vorgestellt
und disku ert
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Die Ideen aus dem ersten Workshop erfuhren eine Weiter-
entwicklung und konnten in einem Treff en mit Vertretern der
Deutsch-Italienischen Gesellscha vorgestellt werden. Am
Vormi ag wurde das Konzept hinsichtlich der Punkte Funk -
onsweise, Größe und Farbe der Möbel ausgearbeitet. Jedem
wurde dabei eines der Themen zur Ausarbeitung zugeteilt.
Die Vertreter nahmen das Konzept der Städte-Möbel, die fl exi-
bel angeordnet und bespielt werden können, beherzt auf. Die
Ausstellungsmöbel, die keine klassiche Vorder- und Rücksei-
te haben, sondern von allen Seiten zugänglich sind und auf
unterschiedlichen Höhen, Bereiche zum Auslegen, Sitzen und
Präsen eren besitzen, überzeugten.
Mit Hilfe von Fotomontagen konnte den Vertretern die Farb-
wirkung der Möbel im Raum verdeutlicht werden und es wur-
de sich auf ein dunkles Material geeinigt.
2. WORKSHOP24.02.2012KONZEPTUALISIERUNG
1 2 0 c m
40cm
80cm
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Mit Hilfe von Foto-montagen näherten wir uns dem Aussehen der Ausstellungsmö-bel, mit dem Ziel die rich ge Antwort auf die vielen unterschied-lichen Oberfl ächen der bestehenden Räume zu fi nden
2. WO R KS H O P 24.02.2012 KO N Z E P T UA L I S I E R U N G
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Das dri e Treff en stand ganz im Zeichen des Prototypen-Bau-
ens. Wir bauten drei Modelle aus unterschiedlichen Materi-
alien. Aus Kostengründen wählten wir Werkstoff e, die rela v
güns g zu bekommen sind. Zur Auswahl standen Sperrholz,
Siebdruck und schwarzes MDF. Zur Verbindung testeten wir
ebenfalls drei Varianten: Dübeln, Verschrauben und Verlei-
men. Nach einem Tag Werksta war uns klar: Nicht alle Ma-
terialien sind gleich gut zu bearbeiten, geeignet und der Bau
erfordert einiges an Zeit. Bei der Überprüfung der Möbel auf
Belastbarkeit, Funk onalität und Ästhe k wogen wir Vor- und
Nachteilen ab und entschieden uns am Ende für das Sperrholz-
pla enmaterial in Verbindung mit der Schraubvariante.
3. WORKSHOP12.03.2012PROTOTYPENBAU
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Es wurden von uns mehrere Möglichkeiten untersucht, die Wand-teile zu verbinden: unteranderem auch eine Klebeverbindung auf Gehrung
3. WO R KS H O P 12.03.2012 P ROTOT Y P E N BAU
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Die Materialien und Verbindungen wurden
von uns hinsichtlich ihrer Nützlichkeit,
Effi zienz und dem Preis-Leistungs-Verhältnis
bewertet
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Drei verschiedene Materalien wurden
getestet: Siebdruckplat-te, schwarzes MDF und
Bausperrholz
3. WO R KS H O P 12.03.2012 P ROTOT Y P E N BAU
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Ein wich ger Schwerpunkt lag bei diesem Projekt auf der
Detail-Ausarbeitung. Nachdem wir im dri en Workshop ver-
schiedene Materialien und Verbindungen getestet haben, ent-
schieden wir uns, Bausperrholz-Pla en zu verwenden, diese
schwarz zu streichen und stumpf aneinander zu schrauben.
Das einfache Verschrauben ermöglichte uns einen schnellen
Auf- und Abbau. Da wir die Möbel mit einem Transporter
selbst nach Kassel transpor eren mussten, war es wich g, ein
System zu entwickeln, um die 67 Einzelmodule platzsparend
zu verstauen. Hierfür bedienten wir uns dem „Matroschka“-
Prinzip: Die drei Module pro Möbel werden in ihren Außenma-
ßen immer um 3 cm kleiner als ihr Vorgänger, angefangen mit
dem liegenden Sitzmodul. Dadurch ist es möglich die Module
ineinander zu stecken.
Auch war nö g eine ungefähre Vostellung von der örtlichen
Konfi gura on im Haus der Kirche zu bekommen. Hierzu nutzen
wir Grundrisse, um die Anzahl und die Anordnung der Möbel
im Raum zu bes mmen.
DETAIL-ZEICHNUNGUNDRÄUMLICHE KOMPOSITION
1,242
06 41 41 41 06
414
515
715
75
102 157 157 157 157 512
12 808 12 398 12
1241
412
416 41 416
41
438
515
715
75
12 1,218 12
907 157 157 157 157 4893
515
715
75
414
06 3987 3987 3987 06
1,208
12 1,184 12
514
145
41
404
1238
12
4047 3987 4047
12 7853 12 3867 12
1,174
06 3873 3873 3873 06
414
515
715
75
793 157 157 157 157 4667
12 7627 12 3753 12
1234
612
3933 3873 3933
41
37
512
312
35
12 1,15 12
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D E TA I L Z E I C H N U N G U N D R ÄU M L I C H E KO M P O S I T I O N
825
86945
1,05
22b
17b
19a
Pos. 167Unterzug25/60cm Pos. 167
Unterzug24/62cm
122-1 TT30-RS2Panik
T
103 SBT90Panik
Pos. 108Unterzug50/45cm
Dias
turz
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D E TA I L Z E I C H N U N G U N D R ÄU M L I C H E KO M P O S I T I O N
Anordnung der Möbel im Erdgeschoss/Foyer und Obergeschoss der Haus der Kirche
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Nach dem intensiven Entwurfsprozess und vielen logis schen
Überlegungen zu Fer gung und Transport, war es endlich so-
weit: Es wurde von uns 12 mm starkes Bausperrholz in den
Pla enmaßen 2,5 m x 1,25 m bestellt, sodass wir in den letz-
ten zwei Wochen vor Beginn des Sommersemesters 2012 mit
der Fer gung beginnen konnten.
In der Holzwerksta der Bauhaus-Universität haben wir zu-
nächst nach genauem System die großen Pla en in die jewei-
ligen Wandteile der Module zugeschni en. Anschließend wur-
den die Einzelteile verschraubt, Fehlstellen im Holz geki et,
und Überstände plan geschliff en.
Wir entschieden uns, die schwarze Farbe der Möbel selbst aus
Farbpigmenten und Har rockenöl anzurühren. Nach einigen
Tests zum Mischungsverhältnis, fanden wir die rich ge Kom-
bina on. Nach dem Au ragen und Trocknen der schwarzen
Farbe, wurde von uns noch ein Finish mit ma em Klarlack auf-
getragen, um Farbabrieb zuverhindern.
FERTIGUNG UNDPRODUKTIONDER MÖBEL
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F E RT I G U N G U N D P RO D U K T I O N D E R M Ö B E L
Konfi gura on des Ausstellungsmöbels im Rohzustand - Material: 12 mm starkes Bau-sperrholz
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
oben:Zuschni der Sperr-
holzpla en in einzelne Modulwandteile, fand
in der Holzwerksta der BUW sta
rechts:danach folgte das Verschrauben der
Wandteile
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F E RT I G U N G U N D P RO D U K T I O N D E R M Ö B E L
Nachdem Fehlstellen und Ungenauigkeiten der rauen Bausperr-holzpla en beseitgt wurden, ging es ans Streichen der Module
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Die Städte-Aussteller, außer den Organisatoren um Frau Bös-
ken, waren nicht unmi elbar an den Entwurfs- und Herstel-
lungsprozess eingebunden. Nur über Zeichnungen und Fo-
tografi en wurden Informa onen weitervermi elt. Deshalb
kamen wir auf die Idee, acht verschiedene Postkarten zu ge-
stalten und auf der Kulturbörse auszulegen, um so den Aus-
stellern und allen Interessenten einen kleinen Einblick in den
Arbeitsprozess zu geben.
Die Postkarten, im A6-Format, sollten ein Aushängeschild un-
serer Arbeit sein, und als kleines Andenken von den Besuchern
mitgenommen werden können.
DIEPOSTKARTEN
B A U H A U S
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D I E P O ST K A RT E N
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Am Morgen des 16. Mai war es endlich soweit. Die Städte-
Möbel wurden behutsam und platzsparend nach Kassel trans-
por ert. Aufgrund ihrer Stapelbarkeit passten sie alle in einen
großen Transporter. Nach zwei Stunden erreichten wir unser
Ziel, das „Haus der Kirche“.
Nach einer stärkenden Mi agspause luden wir die Möbel aus
und begannen im Foyer mit dem Au au. Es wurde gebohrt,
geschraubt, geklebt und geputzt bis in den Abend hinein. Bei
einem wohlverdienten Feierabendbier ließen wir am Ende den
anstrengenden Tag ausklingen.
Am nächsten Tag wurden die Ausstellungsmöbel an ihrem vor-
gesehenen Platz posi oniert und mit den Namen der jeweili-
gen Aussteller beschri et. Um 14 Uhr war es dann soweit: Die
Kulturbörse startete und unsere „Städte-Möbel“ mussten sich
in einem Meer aus Prospekten, Flyern, Postern und Postkarten
behaupten.
AUFBAU UNDMONTAGE IMHAUS DER KIRCHE
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Die Arbeit ru : Ausla-den, an den rich gen Platz tragen, Au auen und die letzten Vorbe-reitungen treff en
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AU F BAU U N D M O N TAG E I M H AU S D E R K I RC H E
Aus der willkürlichen Städte-Möbel-Land-
scha wird schon bald ein geordnetes Muster
erkennbar werden
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AU F BAU U N D M O N TAG E I M H AU S D E R K I RC H E
Finale Tat: Die Städte-Möbel bekommen ihren „rich gen Stadt-namen“
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
„WeltKulturErben“ - so lautet das Mo o der XII. Kulturbörse, die von der Deutsch-Italienischen Gesellscha Kassel in Ab-s mmung und Zusammenarbeit mit der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellscha en (VDIG) e.V. veranstaltet wird. Sie verspricht ein großar ges Ereignis zu werden. Zahl-reiche Mitglieder einzelner Deutsch-Italienischer Kulturge-sellscha en, Ins tu onen und namha e Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich und der Poli k kommen zu diesem Anlass zusammen, um Erfahrungen und Ideen über bilaterale Kultur-arbeit auszutauschen und diese zu feiern.
Spannende Veranstaltungen, in deren Mi elpunkt jeweils verschiedene „WeltKulturErben“ mit ihren unterschiedlichen Face en stehen, bieten allen Freunden der deutschen und der italienischen Kultur ereignisreiche, aufregende Tage. Das mit viel Engagement und ehrenamtlichem Einsatz gestaltete Programm ist anspruchsvoll und geprägt von Koopera onen mit renommierten Ins tu onen. So wird es bereits exklusiv ei-nen kleinen Ausblick auf die kommende dOCUMENTA geben, ebenso Vorträge von z.B. Vertretern der UNESCO. Die Deutsch-Italienischen Kulturgesellscha en präsen eren sich und ihre Arbeit an Ständen, die von Studierenden der Weimarer Bau-haus-Universität gestaltet werden.
12. DEUTSCH-ITALIENISCHEKULTURBÖRSE IN KASSEL17.05. - 20.05.2012
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12. D E U T S C H I TA L I E N I S C H E KU LT U R B Ö RS E I N K A S S E L, 17.05. 20.05.2012
Gelebte bilaterale Kulturarbeit ist das Anliegen der Deutsch-Italienischen Kulturgesellscha en und ihres Dachverbandes der VDIG. Die alle zwei Jahre sta indenden Kulturbörsen bie-ten seit inzwischen mehr als 20 Jahren den idealen Raum für eingehenden Gedankenaustausch zu den Verbindungen zwei-er Kultur-Na onen und zu nichts geringerem als zur Völkerver-ständigung. Denn Europa ist auf dem Wege zu einer Werte- und Kulturgemeinscha und die Kulturvereine tragen in nicht unwich gem Maße dazu bei, dass dies gelingt.
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
In der Eingangshalle fi ndet ein Teil der Städte-Möbel ihren sehr repräsenta ven Platz direkt neben der Jesusstatue
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12. D E U T S C H I TA L I E N I S C H E KU LT U R B Ö RS E I N K A S S E L, 17.05. 20.05.2012
In der ersten Etage fi nden die restlichen Städte-Möbel ihren PlatzFarblich bilden sie einen schönen Kontrast zu dem sonst domi-nierenden Holz des Raumes
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Gefüllt mit Informa -onsfl yern, Produkten
der Städte und umringt von Standbesitzern
und Besuchern bilden die Städte-Möbel trotz
allem eine Einheit
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12. D E U T S C H I TA L I E N I S C H E KU LT U R B Ö RS E I N K A S S E L, 17.05. 20.05.2012
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Ist es ein ungewöhnliches Projekt für Architekturstudenten, Stände, bzw. Möbel zu entwerfen?Till Boe ger: Es ist etwas besonderes, da es die Möglichkeit
eröff net, nicht nur am Modell zu arbeiten, sondern im Maß-
stab 1:1. Das ist mir wich g. Als Architekturstudent kann man
Häuser entwerfen aber nicht wirklich bauen und seine Ide-
en komple in die Realität umsetzen. So ein Projekt gibt den
Studen nnen und Studenten die Chance, alles bis zur fi nalen
Ausführung zu übernehmen, also vom Entwurf bis zum Bau.
Es ist wich g, dass sie das üben können und ganz prak sche
Dinge durchdenken müssen, wie Schraubenstärken, Dicke der
Holzpla en etc.
Die Stände für die Kulturbörse bezeichnen Sie als „Städte-Mö-bel“.TB: Den Namen haben Tina Wallbaum und ich uns überlegt, da
er genau das transpor ert, was diese Stände auch darstellen.
Denn die einzelnen Gesellscha en aus verschiedenen Städten
INTERVIEW MITDIPL.-ING.TILL BOETTGER
/ 43 /
I N T E RV I E W M I T D I P L. I N G. T I L L B O E T TG E R
präsen eren sich mit Hilfe dieser Möbel. Außerdem wird mit
den Ständen tatsächlich eine kleine Welt geschaff en: Jedes
Möbel stellt eine Stadt dar, die einzelnen Module aus denen
die Möbel bestehen, sind die Häuser und dazwischen liegen
die Straßen, die sie verbinden. Dabei geht es auch um die Idee
der Nachbarscha und des Miteinander, nicht darum, dass je-
der ausschließlich zeigt, was er selbst mitgebracht hat.
Kommunika on spielt also eine entscheidende Rolle bei Ihren Überlegungen?TB: Kommunika on ist ganz entscheidend. Es soll einfach mög-
lich sein, dass Kommunika on problemlos entstehen kann und
fl ießt. Deshalb sind die Stände, die „Städte Möbel“ sehr off en
gestaltet und von allen Seiten erreichbar, so dass von allen
Seiten kommuniziert werden kann. Solche Aspekte haben wir
bei den Entwürfen der Möbel beachtet. Deshalb wird es auch
keine „normalen“ Stühle an den Ständen geben.
Welche Rolle spielt bei der Gestaltung der Stände der Ort, an dem sie stehen werden (das Haus der Kirche in Kassel)?TB: Der Ort spielt eine große Rolle. Der Kontext ist beim Mö-
belbau entscheidend. Denn wir fi nden etwas vor und arbeiten
damit. Wir haben deshalb vor, dass wir wenn wir mit unseren
Ständen in Kassel sind, bis zum letzten Moment an den
Möbeln zu arbeiten und auf den Ort zu reagieren.
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Vier Studierende entwerfen und bauen die Stände. Welche Auf-gaben haben sie?TB: Wich g ist, es soll letztlich eine Teamarbeit sein. Jeder hat
dann dazu noch spezielle Aufgaben bekommen und treibt das
Projekt so mit seinen eigenen Ideen und Überlegungen voran.
Die Studenten beschä igen sich gezielt mit:
a) Städtebau-Ständebau, d.h. sie überlegen, wie stehen die
Stände, wie können sich die Kulturbörsenteilnehmer zwischen
ihnen bewegen und wie kommen die einzelnen Stände zur
Geltung.
b) Funk on - Bezug zum Menschen, d.h. sie überlegen, welche
Größe müssen die Stände haben, welche Situa onen können
entstehen und was muss beim Design berücksich gt werden
c) Konstruk on - Materialität, d.h. sie überlegen, aus welchem
Material bestehen die Stände, wie werden sie gebaut, welche
Farbe sollten sie haben.
Welche Herausforderung gab/gibt es?TB: Herausfordernd ist auf jeden Fall, etwas zu einer zeitlich
begrenzten Nutzung zu schaff en. Auch dass am Ende eine
s mmige Komposi on erreicht wird zwischen ästhe scher
Form und funk onellen Aspekten, die natürlich beachtet wer-
den müssen – das ist eine Herausforderung. Und für mich ist
reizvoll, dass wir große Freiheiten bei der Gestaltung besitzen.
Es ist ein Raum-Experiment im universitären Kontext.
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Wer fer gt die Möbel?TB: Wir bauen alles selber zusammen, hier in der Werksta
der Fakultät Architektur.
Gibt es etwas am Projekt, was Sie als typisch für die Bauhaus-Uni bezeichnen würden?TB: Vielleicht kann man die Suche nach einer kohärenten Kon-
zep on und Ästhe k mit der direkten Umsetzung als etwas be-
zeichnen, was charakteris sch für die Arbeit an der Bauhaus-
Universität Weimar ist.
Wie fi nden die Studenten die Arbeit?TB: Es macht ihnen viel Spaß, weil sie mal umsetzen können,
was sie entwerfen. Sie entwickeln ein besseres Gefühl für Ma-
terialien und auf diese Art lernen sie z.B. vorausschauender
zu entwerfen. Außerdem begeistert sie, dass sie sich mit ihrer
Arbeit in der Öff entlichkeit präsen eren können und ihre Ide-
en überprü sehen.
Weimar, Mai 2012
I N T E RV I E W M I T D I P L. I N G. T I L L B O E T TG E R
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STÄ DT E M Ö B E L 1:1
Carina Dudda:
Trotz anfänglicher Skepsis seitens der Aussteller war es schön,
im Anschluss an die Veranstaltung so posi ves Feedback zu
unseren „Städte-Möbeln“ zu bekommen. Da haben sich der
Aufwand und die ganze Arbeit ja gelohnt! Toll war der Augen-
blick, wo wir vor unseren fer gen Möbeln standen, kurz bevor
die Veranstaltung begann - ein schönes Gefühl 1:1 vor seiner
Arbeit zu stehen.
Stephan Gräbner:
Besonders spannend, neben der Möglichkeit mal wieder prak-
sch tä g zu werden, fand ich die Interak on mit den Nutzern.
Es war für mich das erste Mal, dass etwas Entworfenes auch
zum Einsatz gekommen ist.
Aus dem Projekt nehm ich mit, wie schwer es ist Entwurfside-
en an Laien bzw. Nutzer zu kommunizieren. Es reichten Pläne
und Fotografi en o nicht aus den Ausstellern unseren Entwurf
zu erklären. Auch das für uns scheinbar simple Konfi gura o-
FAZIT ZUM PROJEKT„STÄDTE-MÖBEL“
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R EA K T I O N E N AU F D I E STÄ DT E M Ö B E L
nen für Fachfremde viel zu komplex erscheinen. Aber genau
diese sollen am Ende unseren Entwurf benutzen.
Desweiteren fand ich es auch ein Stück wohltuend zu sehen,
dass unsere Architektur auch nur ein Beitrag zur Kulturbörse
war, keineswegs der Hauptbestandteil - das vergisst man zu
o . und nimmt sich zu wich g. Und zu zulassen, dass die Aus-
steller nach ihren Vorstellungen die Möbel besetzen und auch
weiter gestalten. Auch wenn, dass nicht immer den Vorstellun-
gen des Architekten entspricht.
Johann Göhler:
Das Projekt „Städte-Möbel“ empfand ich als eine wertvolle
Erfahrung und Bereicherung für mein Studium. Das Design
und der Bau von Möbeln war für mich ein wenig Neuland und
Experiment zugleich. Interessant war, mit einem begrenzten
Budget ein Möbelsystem zu entwerfen, dass simpel und kom-
plex zugleich ist. Simpel in ihrer Form und Handhabung und
komplex im Sinne von den Möglichkeiten des fl exiblen und
transportablen, die sich ergeben. Die 1:1-Umsetzung hat mir
einmal mehr aufgezeigt, dass wie wich g eine gute Ablauf-
und Detailplanung ist. Dass wir für dieses Projekt von den Aus-
stellern ein so posi ves Feedback bekommen haben, schließt
das Projekt gut ab.