specifisches gewicht des festen quecksilbers

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s p E c IF IS c 11 E s G E n- i C-H T d e s Je/t en Qu e c k,jil b e r s, von JOHN BIDDLE, (mit einigen Bemerlrungen.) Cirmingham, bIdrt 4, 1805. *) Umdas Queclrfilber rein ron allen andern beige- mlrchten hletallen zu erhalten, hatte-ich aus ejner irdne'n Retorte ctie Nalfte des Garizen in eine Vor- ]age aus5las defvllirt. Das Ucbergetriehene wurde bis 3oo0 F. erhittt, urn es walferfrei zu erhalten, und dann der Einwirliung einer lianftlicher~ Froit- mlfchung ails f~lifaurern I<alk iind Schnee ausge- fet;lt. Vom Quecklilher befaoden fch 1 ooo GraiiiS jn ejnem Glare mit concavern Boden ; clariiber 5Un- Zen Alkohol. Ein dunner, am obern Ende krumm gebogoer Draht, cleffen Gewjcht, wcnn er bis aq einen Sewillen Punkt in denfelben Alltohol bei *) Ails einer Abhandlung iilier das .Queckfilb&, welche er einige Woclieo zuvor in dar Birrning- hamer naturforfchenden Gerellkhaft vorge'efen hatte, entlehnt, in Nichollon's Joumdofnat. ~hdoj:, Vol. 10, p. 253, und liier zuhrnrnen ge- zogen voin f1erau:g. Annal. d. Ph>Iik. B. 24. Sr. j. J. 1806. St. 12. CE

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Page 1: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

s p E c I F I S c 11 E s G E n- i C - H T d e s Je/t e n Q u e c k , j i l b e r s,

v o n

J O H N B I D D L E , ( m i t e i n i g e n B e m e r l r u n g e n . )

Cirmingham, bIdrt 4 , 1805. * )

Um das Queclrfilber re in r o n a l len ande rn beige- mlrchten hletallen zu e r h a l t e n , hatte-ich aus e jne r irdne'n R e t o r t e ctie Na l f t e des Garizen i n e ine Vor- ]age a u s 5 l a s defvl l ir t . Das Ucberge t r iehene wurde bis 3oo0 F. e r h i t t t , urn es walferfrei zu erha l ten , u n d dann d e r E inwi r l iung e ine r l i anf t l icher~ Froit- ml fchung ails f ~ l i f a u r e r n I<alk iind Schnee ausge- fet;lt. Vom Quecklilher befaoden f c h 1 ooo GraiiiS jn e jnem Glare mit concavern Boden ; clariiber 5Un- Zen Alkohol. Ein dunne r , am obern Ende krumm gebogoer D r a h t , cleffen G e w j c h t , wcnn e r b i s a q einen Sewillen P u n k t i n denfe lben Al l tohol bei

*) Ails e iner Abhandlung iilier das .Queckfilb&, welche er einige Woclieo zuvor in dar Birrning- hamer naturforfchenden Gerel lkhaft vorge'efen ha t te , entlehnt, in N i c h o l l o n ' s J o u m d o f n a t . ~ h d o j : , Vol. 1 0 , p. 253, und liier zuhrnrnen ge- zogen voin f1erau:g.

Annal. d. Ph>Iik. B. 24. Sr. j. J. 1806. St. 12. CE

Page 2: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

F. \$'srtrie ficli e intauchte , bekannt war , wur-

d e To befeltigt, clafs er i m Quecltfilber einfrieren

m&te. LVar cliefes gelchehb fo h i n g die hlarfe mjt dern Glare To fert zufanimen, cIa& fie fich rlavon nicht anderr trerinen l iers, 21s wenn man das Glas heratis n a h r n uncl in Waffer tauchte. Hielt man

n u n das Ganzc beim Dralite, fo ftellte iich bald d e r Zei tpunkt e i n , \YO die M a & voni Glafe losliels, unrl fogleich wurtle das Glas niit Clem Q u ~ c k h J b e r aufs ne i ie i n die Froftniifchung geretzt. Wallrend das QueckfiIbcr f r o r , fah man die Oh2rfltche clef-

feihen i:m 'den Flittel'puntit hedeutend eit;[inlcen ; €in Zeichen, dars es fich zul'animen 20;. Ein klei- nes L o c h , welches b e i m Scliiitteln cles Glares i n d e r I: r o f t rn i fch ti n g i n d c r 0 1 1 ec k fi 1 be rm a ffe e n t ft a n- den w a r uncl heinahe bis a n den Botlen des Gla- fes hinab Sing, nahm alliiiiiblig i n feinen Din;&;- f i o n e n a b , und .$rfcchien a1.s eioe trichterfiirmige Ei n fenl; 11 ng.

Id1 lting nun das o h r e ' g e h o p e Entle ties eingef'rornen Drahts a n eine Iiytlrofratifcl~e Wage, 3uf tieren entgegen gefetzter Schala dils Getviclit cles in der Liift abgewognen Queckf i lben lint1 des Drnbtes , wciin e r bis an den beftimmten PunlCt i n Alkohol eingetaucht war, 31s Gegf!nSewichte ]a-

gen. D?e I ooo CA-ains Qtreclclilbet. !i'&?'c i ch a u f dj,, feeArt i n gleich ltaltein Alkohol fchweben; fie verlo- r e n in ihm an Gewicht 5912 Grains. Ich wog fie fiint;'

his fechs M a h l , w5hrend d a s GIJS i n dsr Froftlll; Ictidng f tand, i l l i d immer war das Relultat tlaTfeIbe.

Page 3: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

FTurde indels das Glas nur ein wenjg aus der F d t - mifchung heraus gezogen, fo fand Gch ein andres Ge~vicht, wie es feyn mufste, da dann Quecklilber und Alliohol eine hohere Temperatur aanahmen.

x u n fand fich,, dafs. 1 0 0 0 Grains reinen SiI- hers, wenn fie ganz auf. diereelbe Art, in dem,felben Alltohol, uncl i n der oPmlichen Ternperatur ge- \voSen wurden, an ihrem abroluten Gewicht 88,105 Grains verloren. Und cliefes Silber hatte zum fpecif. Gewichte I 0,436, wie fich durch Abwiegen cleffelben in deftillirtem W a l k an derfelben Wage g e f u n cI e n ha tt e.

Da nun d e r Gewichtsverluft von gleichen LIaffen ferter Rorper in clerfelben Fliiffigken ihren fpr.ciGCchen Gewichten verkehrt proportional if t ; fo folgt hieraus, clafs das fpecififcbe Gewicht ties felten Queckflbers bei uiigefihr - 40" F,,

oder urn etwas mehr als $ dichter ift, alsrfliiffiges bei + 47' F. VIiZrrne. *)

*) Herr Prof. H i i l l f t r o m hat in den AnnaZ., XX, auf feine Verfuche Ober die Dichtiy. 397 f:,

cc 2

Page 4: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

keit des Queckfilbers bei.0' und b'ei iooo Celf. Warme,. eine Formel gegriindet, von , der e r glaubte, .dais lie auch iiber diele Granzen l i inaus gelte, und,berechnete ihr ' Z ~ I Folge aus de'n Tie- fen , bis zu welchen der Prof. B r a u'n i n Peters- b u r g das. Queckfilber '.in feinen I'herrnometern h i m Frieren deffelben finken [ah, (- 3 3 f ?

' Celf., und Lei noeh grtilserer Kslte his - goo0 Cell.,) die Dichtiglteit des Felten Queclifil bcrs bei - 40" F: a u f o,g,&c), und bei der. griirsten \*on B r a u 11 ~ hervor gebrachten 1<3lte auf 0,8642, w e n n die D'i,chtigkeit des Fliifflgen bei 0" Celf. gleich I gde tz t wird. Herrn 6 i d ct I e 's Verfuche ,oxlien die Dichtiglreit des felten gefrornen Queclz- I;lIiers gleich, 0,865, w e n s w i r das.ipecifiIche Ge- wicht Ieines fliiffigen Qtteckfilbers mi; H.errn H ~ l l f t r G m zu 13,565 annehmen, ftatt d d s Hr. B i d d I e es,nach B r i f Co n 13,6078 Ietzt. Zu jenen beiden Dichtiglceiten geh6reqdie fpccififchen Ge- wichte 14,333 bei - 40" F.9 und 15,745 Lei der grofsten Kglte; und diere letztere h6inrnt*der Be- ftimmung dcs Hrn. B i d c l l e ' Ielir 1 nahe: War bei den geringern'Kalten Hrn. H rau n ' s Queclcfl- h e r nicht aurchaus ReFroren? oder w a r dieICiIte d e r Froftrnifcchung des Rrn.-B i d Ct 1 e grulser als - 4 o A ? od~r.andB'raun'aVerTuche nicht ganz l'charf und ZuvbrlaIfig? (vergt:hz:,!XX, 402, a.) b&-r 'endlich-; 'gilt 'H'rn; 44 29 I C t r 6 m:'s'.Formel n ich t .. bis . zanrFroftpunkte'hihHus'?. , Dies find Fra- gen, iiber die:uns Hr..Prof. H a l l l t r i i m . I d b I t a m beften w i r d Auskiinft geben. konnen.<

Irn uUg. Journ. d..Che;nie, B.4, S. 434, erzshlt Hr. S c h u l ' z e in Kiel, e r habe in einem Glis- chen mit fehr enger Miindung, welches 2077 Gran Wafl'er. fafste, 08440 Gran Queclcfilber in oincr Froftmifchung aus Sc!inea und faalzfaurern

. , .

>

.

Page 5: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

Kalk i'rieren;lafen ;. das QueckG1be.r habe hch ' dabci fo zufaininen gezogen ,$. d a k er. 140 Gran Ieiner Aufldruni von falzfaurani KaIk in W a r e r vom fpecififchen Gewiclit 1,378 hinzu giefstn mukte, urn das FlaTc;h'clien wieder zu fullen ; und

1 hiernach betrape dar fpecif. .Ge\vicht des .feelten

. . 207';..- - 1,378

hat , wie 'man Geht, Hr,Sc'hul te 'r l~n.Unir~tand iiberlehn, dars auch 'das'Gkk Gch iR!der F d t - mifchung zu~amInenzieht, und d d s dhdurch die

" Ka urn s v e r m i nd e ru n g d e m S c hei n e n c h XI eina r G i r d ; aIs fie wirltlich ift. 1 ~ u v e r ~ ~ i g e r i.ft. unftreitig die Verfahrungs-

..hrt des Herrn B i d d l e ; ob alier feine Abw!$gun-t gen u n d feine Zalill~eCtimmungen. alle ganz. rich-

" t ig find,:dagegen erhebt ein Hr. ? a r ? y d e la B r o I t y in der Bibl. britaii+iLe, Vol. 30, p. 275, &niges.,Bedenken. . Und das zwar.,aus dem Grun-

; de, weil aus Hrn. B i d d 1 e ' s Angaben folgen wl?r- d e ? dab.derc Allrohol, deffen e r ficli zum Abws-

,:,gen 'des Queckiilbers ,bedient hatte, vom fpecifi- lchen Gewichte' o,p, .alfo. nichts, we,niger. als Al- kohol,. h f d e t h ein ganz g e w o h ~ l i c h e r Brannt- wein gewereri Iey.. . Das' l d f e fich aber nicht an-

9"riehrnen ; * a ~ c h w u r h e ein folcher Branntwein 1 'Tchwerlicb cine Ii l l te von - 40° ertragen ho-

hen, ohm zu frieren. Es l d f e lich .dalier ,kaum zweifeln, dafs Hr.-B i d d 1 e Falfcli gewogen.hab+, u n d man rniiIfe'Tel;ln Varfuch, der .Ie.llr gliick- l ich erdacht fey, noch ein Mahl ,vviederhohlen, ehe man auf das Refu!tat delfelben fursen durfg.

Folgende Reclinung zeigt, in ,wie- weit die- Nach- Hrn. B i d d l e ' s

I . " - . _ . . I . 1 .

. .

' f e r Einwurf triftig i l t .

Page 6: Specifisches Gewicht des festen Quecksilbers

c 390' 1 Angabe verigren 1000 Grains Silber rom fpeci- fifchqn Gewichte 10,436, wenn fie i n dem Allro- hol, delfen er fich bedient hatte, bei .- 40' F., (- 32' R.,) gdwogen wurden , 88,105 Grains an Gewicht. Def r'einfte h l l d h o l ; -den man durch b loke Rectificatibn crhglt, rom fpecififchen Ge- wichte 0,827, delint fich nach den Verfuchen des Herrn Prof. S c h m i d t in Giefsen urn 0,0397 aus, wenn er von 15"bis 4 5 O R. erwiirmt w i r d , u n d nach den Verfuchen des Herrn L u z zu urthei- Ian, betrdgt die Ausdehnung des Allcohols von - 32" his +' loo R, h6chft wenig mehr, als Ieine Ansdehnung von 15 bis 4sD, oder ungefdhr 0,041. Diefes voraus gefetzt, .wiirden in dem Al- kohol'des Herrn B i d d l e , bei -t 10' A. W ' nrme

feine 1000 Grains Silher nur A =. 84,64

icht verloren, und da,her feeid Alkohol bei 10' R. ein fpecififchei Gewibht vdn 10,436 . . - . 8464 = 0,883 gehabt haben. Nach der

Lowitz'fchen Tabelle kornmt diefes .Ipecjfifch,e Gewicht einer M i k h u n g aup Q,The.ilqn abSoluj: reinen Aleohols rnit 36 T$eilen,Woffer zu. Ge. wohnliche? Branntwein enthd! auF I Tbeil All<-a- bol 01 Theile Waffer. Herrn B i d'd 1 e' s *Allcoho1 ware dah-er doch irnnier noch remificirter W e i p

* geilt, und woit beUer als dcr gemeine.Brannt- wein gewelen. d. ' H ,

88 105

, I 1,041,

, . . . 1000 I ,