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© Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007
Uni Heidelberg. Zukunft. Seit 1386ZENTRUM FÜR STUDIENBERATUNG UND WEITERBILDUNG
Abteilung Schlüsselkompetenzen
Soziale KompetenzBasiskurs Schlüsselkompetenzenfür ein nachhaltiges Studium
Universität HeidelbergAbteilung Schlüsselkompetenzen des Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 2/40Soziale Kompetenz
Themen und Ablauf
I. Grundlagen 1. Landkarte2. Stellenwert der sozialen Kompetenz 3. Konzepte der Kommunikation 4. Grundmodell für die Gesprächsführung
II. Anwendungssituationen 1. Absprachen / Verhandlungen mit Lehrenden 2. Diskurs: Verständlichkeit, überzeugend argumen-
tieren, sich aktiv beteiligen 3. Teamarbeit, Problemlösen / Handlungspläne 4. Mit Konflikten umgehen
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 3/40Soziale Kompetenz
Lernen
Soziale Kompetenz
Rhetorik & Präsentation
Wissenschaftliches Schreiben
Grundkonzepte der Kommunikation, Gesprächsführung, Diskurs, Kooperation
Situationsbezug, Aufbau von Referaten, Medieneinsatz, Sprache & Körpersprache
Formalia des wissenschaftlichen Schreibens, Schreibprozess
Selbst gesteuertes Lernen:Informationen verarbeiten, Lernprozess steuern, Ressourcen bereitstellen
Zeitmanagement:Work-Life-Balance, Operatives Zeitmanagement, Selbstmanagement
Informationsmanagement
Umgang mit Prüfungen:Mündliche Prüfung, Schriftliche Prüfung, Bewertungsangst
I. GrundlagenLandkarte
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 4/40Soziale Kompetenz
Grundmodell Gesprächsführung• Eigene Position formulieren• Andere Position verstehen
• Gesprächsprozess regulieren
Konzepte zur Kommunikation• Schnittstelle zwischen zwei Systemen
• Vieldeutigkeit einer Nachricht• Bedeutung des Adressaten
LandkarteSoziale Kompetenz im Studium
Absprachen mit Lehrenden
Sprechstunden- besuch
Grundlagen
Diskurs
Verständlichkeit, überzeugend
argumentieren, aktive Beteiligung
Präsentation(separate Blöcke)Referate gestalten
I. GrundlagenLandkarte
Kooperation und Teamarbeit
Organisation von Arbeitsgruppen, Problemlösen /
Handlungspläne, Konflikte
Anwendung im Studium
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 5/40Soziale Kompetenz
I. Grundlagen Ziele und grundlegende
Konzepte
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 6/40Soziale Kompetenz
Bedeutung und Nutzen sozialer Kompetenzen
Zentrale Schlüsselkompetenz inStudium Beruf
Aktive BeteiligungDiskursfähigkeit
Kooperatives LernenPräsentationsfähigkeit
Verhandeln mit Lehrenden…..
Team- / ProjektarbeitPräsentation von
ArbeitsergebnissenVerhandeln mit
Schnittstellenpartnern (Kunden, Lieferanten, Ko-
Produzenten)Führung
…..Verständigung über unterschiedliche Perspektiven,
Koordination gemeinsamen Handelns
I. GrundlagenÜberblick
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 7/40Soziale Kompetenz
Vier Dimensionen der sozialen Kompetenz (Chur: „Heidelberger Modell“)
Egozentrischer Aspekt: Positionierung, Selbstdarstellung, DurchsetzungAllozentrischer Aspekt: Ankoppeln, Verständnis, KooperationInstrumenteller Aspekt: Gesprächsführung, Diskurs, PräsentationWertbezogener Aspekt: Kongruenz, Verantwortlichkeit, Respekt, Autorität
Wie schätzen Sie sich selbst gegenwärtig in Bezug auf die vier Dimensionen ein:Wo liegen Ihre Stärken, wo könnten Sie sich noch weiter entwickeln?
Kurze Einschätzung (Arbeitsunterlage 2)Reflexion in Zweiergruppe
Zeit: 10 Min.
I. GrundlagenÜberblick
Partnerübung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 8/40Soziale Kompetenz
Konzepte der Kommunikation
Drei grundlegende Aspekte
Kommunikation als Schnittstelle:…zwischen unterschiedlichenPersonen = Synchronisationvon zwei „Systemen“
Vieldeutigkeit einer Nachricht:Mehrere simultane Kanäle(„Botschaften“)
Bedeutung des Adressaten:Botschaft entsteht letztlich beimEmpfänger, nicht beim Sender
Missverständnisse sind die RegelVerständigung = besondere Leistung
Wechselseitiges Ankoppeln:Empathie, Wertschätzung,Partnerschaftlichkeit
Metakommunikation:Die Kommunikation selbst zumThema machen(Kommentieren – Klären)
Rückkoppelungsprozesse:Was kommt wie an?
I. GrundlagenKommunikation
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 9/40Soziale Kompetenz
Zwei Ebenen und vier Kanäle der Kommunikation (Habermas, Watzlawick, Schulz von Thun, Redlich)
Erste Ebene: Was wird gesagt? ( offensichtlich - „digital“)
1. Kanal: Sachinformation „Der Mülleimer ist voll.“
Zweite Ebene: Wie wird es gesagt? (unterschwellig – „analog“)
2. Kanal: Appell / Handlungsvorschlag = „Bringe den Müll weg!“
3. Kanal: Selbstausdruck= „Mich ärgert, dass der Mülleimer schon wieder voll ist.“
4. Kanal: Beziehungsdefinition= „Ich habe schon genug getan, jetzt bist du dran.“
I. GrundlagenKommunikation
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 10/40Soziale Kompetenz
Nachteil: Unklarheit der (De-) KodierungMissverständnisse (aneinander vorbeireden, emotionale Eskalation)
„Fährst du oder fahre ich?“Lass mich in Ruhe! Ich ärgere mich über dich. Ich bestimme
selbst, wie ich fahre.
Vorteil: Effizienz durch mehrere Kanäleschnelle Orientierung
Folgen der Vieldeutigkeit
Unterschwellig gehörte Botschaften können zu Spannungen führen, die wegen der Unterschwelligkeit nicht immer leicht klärbar sind.
„Du, da vorne ist grün.“Fahr los! Ich bin
ungeduldig. Ich sage dir, wie du fahren sollst.
I. GrundlagenKommunikation
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 11/40Soziale Kompetenz
Analoge Kommunikation gibt einen relevanten Kommentar
Wie ist das Gesagte aufzufassen?Vor allem die sprachliche Ausdrucksweise, der Tonfall, die Mimik und Gestik transportieren Appelle, den Selbstausdruck und die Rollenzuschreibung.
Nennen Sie Beispiele aus Ihrem Alltag (ähnlich wie „Mülleimer“
oder „rote Ampel“), wie durch solche
analogen Signale Appelle, Selbstmitteilungen und Rollenzuschreibungen geäußert werden.Diskussion in der Gruppe: 10 Min.
I. GrundlagenKommunikation
Plenumsdiskussion
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 12/40Soziale Kompetenz
Grundmodell für die Gesprächsführung
1. Eigene Position formulierenKlarheit – Verständlichkeit – wertschätzende BeziehungsdefinitionOffenlegung der eigenen Ziele und Interessen (Verstehbarkeit der Position)Feedback: faire Stellungnahme zum anderen
Drei wesentliche Aktivitäten
2. Position des anderen verstehenAufmerksames aktives ZuhörenErweiterndes NachfragenPrägnantes Wiedergeben des Verstandenen
3. Gesprächsprozess regulieren (Metakommunikation)Eigene Botschaft ausreichend kommentierenGesprächsverlauf transparent strukturierenMissverständnisse und Konflikte klären
I. GrundlagenGesprächsführung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 13/40Soziale Kompetenz
Konstruktives Feedback
Stellungnahme zum AnderenAls eigene Auffassung, nicht als objektive Bewertung formulieren (Ich-Botschaft)
Klar, eindeutig und konkret anhand von Beispielen, keine Verallgemeinerungen auf die ganze Person
Kritik mit Wertschätzung der Person verbinden undAlternativen aufzeigen, statt herabsetzend und pauschal
I. GrundlagenGesprächsführung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 14/40Soziale Kompetenz
Eine klassische Gesprächsführungstechnik: Verstehen des Anderen durch aktives Zuhören
Türöffner”Erzählen Sie mir doch, wie Sie darüber denken...”Nonverbale Signale von Interesse und Zuwendung Blickkontakt, Körperhaltung, Abstand, Mimik / GestikAufmerksamkeitsreaktionen”Ach so! - Ja? - Mhm ...“Interessiert nachfragenVertiefende, offene Fragen: „Was meinen Sie damit?“Wiederholung des Inhalts mit eigenen Worten „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, ist es so (…)?“Mitteilung über die (unterschwellige) persönliche Bedeutung„…das klingt so, als ob Sie damit nicht zufrieden wären?“
I. GrundlagenGesprächsführung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 15/40Soziale Kompetenz
A: Jetzt habe ich aber lange auf deinen Besuch warten müssen.
B 1: Ja, aber du weißt doch, wie beschäftigt ich war!Rechtfertigung, kein wirkliches Zuhören
B 2: Stimmt, es hat vier Wochen gedauert.Reiner Sachbezug, kein Verstehen
B 3: Bist du enttäuscht, weil ich den Termin zwei mal verschoben habe?
Bezug auf Sachinformation und persönliche Bedeutung
Ein Beispiel
I. GrundlagenGesprächsführung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 16/40Soziale Kompetenz
Wie würde sich das auf Ihre Kommunikation mit anderen auswirken (wird besser -
schlechter, leichter –
schwieriger…), wenn Sie die präsentierten Gesichtspunkte stärker beachten würden?Zeit: 10 Min.
I. GrundlagenKommunikation
Plenumsdiskussion
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 17/40Soziale Kompetenz
II. Anwendung im Studium
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 18/40Soziale Kompetenz
Stellen
Sie
sich
einen
Sprechstundenbesuch
mit
einem realen
oder
fiktiven
Dozierenden
vor
und notieren Sie
Ihre Antworten auf ein Blatt Papier. Tauschen Sie Ihre Ergebnisse anschließend mit Ihrem Nachbarn aus.Zeit: Insgesamt 15 Min.
Welche Themen wären für mich wichtig? (Sachebene)
Was möchte ich am Ende erreicht haben?(Appell / Handlungsvorschlag)
Was möchte ich von mir zeigen und was lieber nicht? (Selbstausdruck)
Welches Verhältnis zum Dozenten strebe ich an –
in
welchen Rollen sollen wir uns begegnen? (Beziehungsebene)
II. AnwendungAbsprachen
Partnerübung
1
2
3
4
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 19/40Soziale Kompetenz
Verständlichkeit als wichtiges Kriterium
Zentrale Aspekte:1. Einfachheit statt Kompliziertheit
Wenig Fremdwörter, einfacher Satzbau, konkreter Stil ...
2. Gliederung und Ordnung statt Unübersichtlichkeit Erkennbarer roter Faden, deutliche Abschnitte ...
3. Kürze und Prägnanz statt Weitschweifigkeit Knappe Formulierungen, direkte Aussagen ...
4. Zusätzliche Anregungen statt mangelnde Stimulanz Anschauliche Beispiele, Zuhörer direkt ansprechen, Unerwartetes einflechten ...
(nach Friedemann SCHULZ VON THUN)
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 20/40Soziale Kompetenz
Partnerübung
Bilden Sie 2er-Gruppen, setzen Sie sich Rücken an Rücken wobei eine Person beschreibt, die andere zeichnet.
Versuchen Sie als Beschreiber, Ihrem Übungspartner (dem Zeichner) die ausgeteilte Zeichnung so zu beschreiben, dass dieser sie aufzeichnen kann, ohne sie gesehen zu haben.(Instruktion Tutor)
Im Anschluss: Stimmungsbild und kurzer Austausch
Zeit: 10 Min.
1
2
Sich verständlich ausdrücken
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 21/40Soziale Kompetenz
Bilden Sie Vierergruppen aus je zwei 2-er Gruppen und besprechen Sie miteinander die folgende Frage:
Inwiefern haben Sie die erwähnten vier Aspekte der Verständlichkeit als Sprecher eingesetzt / als Zuhörer erlebt, und wie war der Effekt?
Gehen Sie diese bitte der Reihe nach miteinander im Auswertungsgespräch durch: Einfachheit, Gliederung, Prägnanz, zusätzliche Anregungen
Zeit: 10 Min.
Auswertung der Übung
II. AnwendungDiskurs
Kleingruppenarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 22/40Soziale Kompetenz
Grundtypen der Argumentation
Plausibel: gesunder
Menschenverstand
Taktisch: interessen- orientiert
Moralisch: wertbezogen –
emotional
Rational: überprüfbar
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 23/40Soziale Kompetenz
Regeln der rationalen Argumentation
Freiheit der Äußerung:Weder Druck noch Tabus
Dialogisch–kooperativer Prozess:Ausdrückliche Bezugnahme auf die Äußerung des Anderen, Bemühen um Klarheit im eigenen Ausdruck und um Verstehen
Logik als Richtschnur:Pflicht zur Begründung der Standpunkte und zur Annahmebegründeter Standpunkte. Akzeptanz des gemeinsam erzielten Ergebnisses.
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 24/40Soziale Kompetenz
Ziel: Gemeinsame Suche
nach der besten Lösung (es geht um die Sache)
Partnerorientierung beim Argumentieren
Partnerschaftliches Argumentieren
Taktisches Argumentieren
überzeugen
Konsensmodell („Win-Win“)
Nullsummenmodell („Win-Lose“)
Ziel: Eigenen Standpunkt
um jeden Preis durchsetzen (es geht um die Person)
überreden
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 25/40Soziale Kompetenz
Rhetorische Tricks beim taktischen Argumentieren
BeeindruckenArgumente aufblasen, Imponiergehabe, Meinungen als Fakten ausgeben, viele Zitate und „Namedropping“, Dramatisieren von Konsequenzen
MauernArgumente des Anderen abwerten, Einwände vorwegnehmen, Ausweichen auf neue Aspekte und Themen, auf Nebensächlich-keiten herumreiten
AuflauernDen anderen in eine Falle locken, ihn zu übertriebenen, pauschalen und unhaltbaren Aussagen verleiten
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 26/40Soziale Kompetenz
Aufteilung in 2 Diskussionsgruppen (Pro und Contra) sowieeine Beobachtungsgruppe (3-4 Personen)
1. Vorbereitung (10 Min)Diskussionsgruppen sammeln ihre wichtigsten Argumente Beobachtungsgruppe identifiziert rationale, taktische, moralische und plausible Argumente für beide Seiten.
2. Durchführung (10 Min)Ein Mitglied der Pro-Gruppe äußert seine These. Ein Mitglied der Contra-Gruppe knüpft zunächst an diese Position an und formuliert dann ein entsprechendes Gegenargument und so weiter.Beobachtungsgruppe: Welche Argumentationsstrategien werden verwendet?
3. Gemeinsame Auswertung (15 Min)Austausch der Erfahrungen und Beobachtungen. Wann wurde wie argumentiert (rational, taktisch, moralisch, plausibel) und wozu hat dies dann geführt?
„Sollte ein Seminar zu „Kommunikation & Rhetorik“fester Bestandteil jedes Studienplans sein?“
II. AnwendungDiskurs
Kleingruppenarbeit & Plenum
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 27/40Soziale Kompetenz
Bedingungen, um sich aktiv einzubringenKontext / Umgebung:
Kultur am Fach: faires Argumentieren, Fehlerakzeptanz, sich nicht „produzieren“Räumliche Bedingungen: Sitzordnung, GruppengrößeAnschluss innerhalb der Seminargruppe
Ich selbst:Bin motiviert zum Tiefenlernen, habe persönliche LernzieleHabe einen realistischen Leistungsanspruch, erkenne meine Erfolge anErlebe mich „selbstwirksam“ (= habe Einfluss, Initiative lohnt), bin handlungs-orientiert (und nicht zögerlich)
Dozent:Aktiviert die Teilnehmer, baut Schwellen abGibt Anerkennung und FeedbackInitiiert positive Gruppendynamik
II. AnwendungDiskurs
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 28/40Soziale Kompetenz
Worauf kommt es für mich persönlich an, damit ich mich in Lehr-
veranstaltungen
einbringen will / kann?
Zeit: 10 Min.
II. AnwendungDiskurs
Plenumsdiskussion
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 29/40Soziale Kompetenz
„Presseprecher“:
Stellen Sie sich vor, Sie sind Pressesprecher undmüssen sich spontan zu einem bestimmten Thema äußern.
Sie erhalten nacheinander eine Karte mit einem Thema /einer Frage und haben dann 1:30 Minuten Redezeit im Plenum, um Ihr Statement zu machen.
Anschließend kurze Auswertung im Plenum (5 Min.):Wie war das, so spontan antworten /eine Aussage treffen
zu müssen?
►
Wie könnte man diese Erfahrungen auf Lehrveranstaltungen übertragen?
II. AnwendungDiskurs
Plenum
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 30/40Soziale Kompetenz
Wann ist das Arbeiten in Gruppen sinnvoll?
Vorteile individuellen Lernens
Erarbeitung von WissenVertiefen individueller Frage-stellungenErstellen von LernunterlagenErarbeiten von Vorlagen für TeamarbeitEinprägen durch Wiederholen
Vorteile kooperativen Lernens
Austausch über verschiedene Sicht-weisenMotivation durch gegenseitigeVerpflichtung Ausgleichen individueller Defizite,gegenseitige UnterstützungAnwenden und Verstehen: Einprägen durch aktive AuseinandersetzungWissenskontrolle durch Feedback
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 31/40Soziale Kompetenz
Die Aufgabe ist komplex genug, damit Arbeitsteilung einen Effekt bringen kann.
Die Mitglieder sind auf die Zuarbeit und Unterstützung der anderen angewiesen: Arbeitsteilung.
Alle sind mit der gemeinsamen Leistung ähnlich oder stärker identifiziert als mit der Einzelleistung.
Wann ist eine Arbeitsgruppe ein Team?
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 32/40Soziale Kompetenz
Teamarbeit bedeutet…
Verschiedenheiten auf ein gemeinsames Zielhin zu orientieren, um eine höhere Effizienz zuerreichen. Daraus folgt:
Aufgabenebene:Gemeinsame akzeptierte verpflichtende Ziele: bis … haben wir … bearbeitet.Verbindliche arbeitsteilige Beiträge / Zuständigkeiten: Meine Aufgabe besteht in…
Beziehungsebene:Vereinbarung von Formen des Umgangs miteinander (Pünktlichkeit, Qualitäts- ansprüche, Ansprechen von emotionalen Störungen und Konflikten, Treffen von Entscheidungen)
Teamarbeit bedeutet mehr als „Aufgaben gemeinsam erledigen “ - sie setzt ein hohes Maß an Disziplin und Organisation auf zwei Ebenen voraus:
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 33/40Soziale Kompetenz
Voraussetzungen für TeamarbeitGeeignete gemeinsame AufgabeProblemlösungen, komplexe Aufgaben
Einzelne Mitgliederam Teamergebnis interessiert, kompetent für die übertragene Teilaufgabe
Struktur der Gruppe- kleine Gruppe (ca. 5), relativ homogen bezüglich Kenntnisstand,
Leistungsnormen, Arbeitsweise- vereinbarte Teilbeiträge, Arbeitsregeln und Zeitstrukturen- Ausgeglichenes Gefüge informeller Rollen (z. B. Macher, Visionär, Kritiker,
Vermittler…)
Kultur der Gruppe- Offenheit für abweichende Meinungen statt konformistischer Abschottung- funktionierende Kommunikation:
gemeinsame Sprache, keine belasteten Beziehungen, Konfliktfähigkeit bei Themen der Konkurrenz, Lastenverteilung und Rollen
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 34/40Soziale Kompetenz
Konkrete Schritte zur konstruktiven Teamarbeit
1. Passung der Teilnehmer überprüfenbzgl. Persönlichkeit, Wissensstand, Prüfungsterminen, Sympathie…
2. Individuelle Erwartungen klären, gemeinsame Ziele definieren
3. Mögliche Beiträge der Einzelnen bestimmen entsprechend Talenten und Unterstützungsangeboten/-wünschen
4. Spielregeln vereinbaren Termine, Pünktlichkeit, Arbeitsformen, Anspruchsniveau, Feedback und Kritik…
5. Zeitplan erstellen Definition von Etappenzielen
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 35/40Soziale Kompetenz
Welche positiven und welche negativen Erfahrungen haben Sie mit Teamarbeit bisher gemacht. Wovon hing es jeweils ab, ob Teamarbeit effizient war oder nicht?
Zeit: 5 Min.
II. AnwendungTeamarbeit
Zuruftechnik
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 36/40Soziale Kompetenz
Problembearbeitung und Handlungspläne in Teams Strukturiertes Vorgehen:
Klare Trennung der einzelnen Phasen
2. Phase: Unzensiertes Sammeln spontaner Lösungsideen
3. Phase: Differenzierte Bewertung der Vorschläge (Vor- und Nachteile)
4. Phase: Planung der Umsetzung = Verbindliche Festlegung der konkreten Aufgabe (Was?) der persönlichen Zuständigkeit (Wer handelt/überprüft?) des Termins (Bis wann?)
1. Phase: Einigung auf eine gemeinsame Beschreibung des Problems
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 37/40Soziale Kompetenz
Konflikte klärenKonflikt = Beeinträchtigung durch unvereinbare Differenzen und
emotionale Spannungen; häufiges Thema in GruppenKlärung = Selbstreflexion und Anwendung der Gesprächsführung
1. Selbstklärung:Eigene und fremde Situation, Wahrnehmung - emotionale Reaktion – Interpretation
2. Konflikt ansprechen:Markieren und verabreden durch Metakommunikation (Raum schaffen)
3. Sichtweisen gegenseitig mitteilen und verstehen:- Von der Vordergrundsebene (Position) zu den Hintergrundsinteressen (Werte, Ziele, persönliche Bedeutung)
- Vom Gegensatz zur wechselseitigen Ergänzung
4. Lösungen aushandeln:Kompromisse schließen, konkrete Schritte bestimmen, Umsetzungen vereinbaren.
II. AnwendungTeamarbeit
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 38/40Soziale Kompetenz
Besprechen Sie die folgenden Themen mit Ihrem Nachbarn:
Welche Konfliktthemen entstehen zwischen mir und anderen häufig?Wie gehe ich beim Klären von Konflikten vor,und welche Erfahrungen mache ich damit?Wie gehen Konflikte bei mir üblicherweise aus?(Aus dem Weg gehen, nachgeben, durchsetzen,Kompromiss finden…)
Zeit: 10 Min.
II. AnwendungTeamarbeit
Partnerübung
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 39/40Soziale Kompetenz
Abschlussblitzlicht
Was war heute für mich der wichtigste Aspekt?
© Universität Heidelberg - Abteilung Schlüsselkompetenzen 2007 40/40Soziale Kompetenz
Literatur und Links
Verwendete Literatur
Edmüller, A. und Wilhelm, T. (2005). Argumentieren: sicher, treffend, überzeugend. Planegg/München: Rudolf Haufe Verlag.
Hofmeister, R. (2003). Jeder kann reden! Augsburg: Weltbild Buchverlag.
Schulz von Thun, F. (1987, 2005). Miteinander Reden 1. Störungen und Klärungen. Allgemeine Psychologie der Kommunikation. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch.
Schulz von Thun, F. (1998). Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Watzlawick, P., Beavin, J. H., Jackson, D. D. (2000). Menschliche Kommunikation. Formen Störungen Paradoxien. Bern: Hans Huber.
Weiterführende Literatur
Lang, H. (1996). Sprache und Didaktik im Seminar. München: Ernst Reinhardt Verlag.
Schulz von Thun, F. (1989). Miteinander Reden 2. Stile, Werte und Persönlichkeits- entwicklung. Differentielle Psychologie der Kommunikation. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch.
Wieke, T. (2002). Schwierige Gespräche. Frankfurt/Main: Eichborn AG.