sonntag, 12. juli 2020, 11 uhr helmut list halle divertimenti...2020/07/07  · sonntag, 12. juli...

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Sonntag, 12. Juli 2020, 11 Uhr Helmut List Halle Divertimenti Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) aus Divertimento Nr. 4, KV Anh. 229 (439 b) für drei Bassetthörner Allegro Larghetto Margareta Ferek-Petric (*1982) Amadeus after quarantine, UA Kompositionsauftrag der styriarte 2020 Wolfgang Amadeus Mozart aus Divertimento Nr. 4, KV Anh. 229 (439 b) für drei Bassetthörner Menuetto Adagio Allegro

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  • Sonntag, 12. Juli 2020, 11 UhrHelmut List Halle

    Divertimenti

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)

    aus Divertimento Nr. 4, KV Anh. 229 (439 b) für drei Bassetthörner AllegroLarghetto

    Margareta Ferek-Petric (*1982)Amadeus after quarantine, UA

    Kompositionsauftrag der styriarte 2020

    Wolfgang Amadeus Mozart aus Divertimento Nr. 4, KV Anh. 229 (439 b)

    für drei Bassetthörner MenuettoAdagio Allegro

  • Helmut Hödl (*1969)Vier Geschenke der Nacht, UA

    Kompositionsauftrag der styriarte 2020„Ordnung kann/darf/muss sein!“: „shut down“:

    Misterioso. Allegro spirito Schlaflos: quasi MenuettPhlegmatisch und machtlos: Adagio„Jetz is scho wurscht“: Allegro giocoso

    George Gershwin (1898–1937) Rhapsody in Blue

    (Arr.: Wolfgang Kornberger)

    vienna clarinet connection: Helmut Hödl, Klarinette Rupert Fankhauser, Klarinette Hubert Salmhofer, Bassetthorn Wolfgang Kornberger, Bassklarinette

    Moderation: Mathis Huber

    Dauer der Vorstellung: ca. 60 Minuten

    Hörfunkübertragung: Freitag, 17. Juli 2020, 19.30 Uhr, Ö1

  • Divertimenti

    „Divertimento“ war zu Mozarts Zeit

    ein Zauberwort für beste musikalische

    Unterhaltung. „Divertirci“, sich bei

    einer schönen Musik vergnügen – das

    dürfen Sie auch im heutigen Konzert.

    Doch die Mozart-Fragmente, die Ihnen

    Margareta Ferek-Petric und Helmut

    Hödl in ihren neuen Werken völlig ver-

    wandelt präsentieren, strahlen nicht nur

    „apollinische Heiterkeit“ aus. Corona-

    Ängste kommen hoch, während Ama-

    deus im Klarinettenklang milde lächelt.

  • Ad notam

    Divertimenti für drei Bassetthörner?„Mir geht diese Musik ganz unglaublich nahe … Etwas so unsäglich Rührendes! Wie diese drei Klarinetten klingen!“ So bekannte Anton von Webern, als er 1920 in Wien zum ersten Mal die „Katzenwiegenlieder“ von Igor Strawinski hörte. Sein russischer Kollege hatte sich zu diesen Liedern mit Klarinettenbegleitung von Mozarts so genannten „Divertimenti für drei Bassetthörner“ anregen lassen. Auch sie haben auf ihre Weise etwas „unsäglich Rührendes“: Mozart’sche Miniaturen auf der höchsten Stufe seiner Kunst, aus der Mitte der besten Wiener Jahre. Doch womit hat man es hier eigentlich zu tun? Diese Frage stellen sich Musik-historiker seit 200 Jahren.

    1803 veröffentlichte der Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig aus Mozarts Nachlass „Petites Pièces pour deux Cors de Bassette et Basson“. Bei diesen 25 Einzelsätzen für zwei Bassetthörner und Fagott handelte es sich um einen Schatz, den Mozarts Klarinet-tenfreund und Faktotum Anton Stadler gehütet hatte, bis ihm der betreffende Koffer mit Mozarts Autograph „im Reich gestohlen wurde“. So schrieb Constanze Mozart 1800 an den Verlag André in Offenbach. Stadler besaß aber diese „noch unbekannten Trio’s für Bassetthörner in Copie“. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um die drei Jahre später in Leipzig erschienenen Trios. Der in Graz wohlbekannte Fagottist Sergio Azzolini legt gesteigerten Wert auf die Feststellung, dass es sich tatsächlich um Trios für zwei Bassetthörner und Fagott handelt, der Ausgabe von 1803 entsprechend. Wahrscheinlicher ist, dass Mozart diese Stücke für

  • drei tiefe Klarinetten in F, sogenannte „Bassetthörner“, komponiert hat, und zwar für seinen Freund Anton Stadler, der sie im Trio mit seinem Bruder und einem weiteren Wiener Klarinettisten spielte. Der Bonner Verleger Fritz Simrock schaffte es, die Verwirrung noch zu steigern, indem er einige der 25 Stücke 1813 als „Serena-den“ für zwei Bassetthörner und Fagott mit zusätzlichen Hörnern herausgab.

    Der Urfassung wird man also nie wirklich nahekommen. Schon im 19. Jahrhundert hat es sich eingebürgert, die 25 Einzelsätze auf fünf Divertimenti mit je fünf Sätzen zu verteilen. Beim so genann-ten Divertimento Nr. 4 steht das Adagio in der Mitte, umrahmt von zwei Menuetten. Ein Allegro und ein Rondo bilden die äußere Klammer. Angesichts der Vorgeschichte kann man die fünf Sätze natürlich auch in kleinere Einheiten aufspalten, wie es die vienna clarinet connection im heutigen Programm tut. Man hat es mit Wiener Klassik „en miniature“ zu tun: Was Mozart in seinen Sinfonien und Klavierkonzerten im großen Stil meisterhaft vor-führte, brach er hier auf Aphorismen für schöne Sommernächte herunter. Klavierschülern sind dieselben Stücke unter dem Titel „Wiener Sonatinen“ vertraut.

    Die Uraufführungen Die neuen Stücke von Margareta Ferek-Petric und Helmut Hödl werden von Mathis Huber im Gespräch mit den Komponierenden vorgestellt.

    Margareta Ferek-Petric: Amadeus nach der Quarantäne

    „Amadeus after quarantine“, „Amadeus nach der Quarantäne“. So nennt Margareta Ferek-Petric ihr neues Divertimento für zwei Klarinetten in B, Bassetthorn und Bassklarinette, das im heutigen Konzert uraufgeführt wird. Geschrieben wurde es im Auftrag der

  • Klarinette in B(RUPERT) 1

    Klarinette in B(HELMUT) 2

    Bassetthorn(HUBERT)

    Bassklarinette in B(WOLFGANG)

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    Amadeus after quarantineMargareta Ferek-Petric

    Klarinette in B(RUPERT) 1

    Klarinette in B(HELMUT) 2

    Bassetthorn(HUBERT)

    Bassklarinette in B(WOLFGANG)

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    Klar. B(Helmut) 2

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    Amadeus after quarantineMargareta Ferek-Petric

  • styriarte für die Musiker der vienna clarinet connection. Eingehüllt in einen ganz heutigen Klarinettenklang mit Glissandi, Atem- und Klappengeräuschen, tauchen hier Motive aus Mozarts „Salzburger Divertimento“ D-Dur, KV 136, auf. Es handelt sich um das erste jener drei Divertimenti für Streicher, die er bald nach seiner dritten Rückkehr aus Mailand 1773 in Salzburg ganz im italienischen Stil komponiert hat. Der hinreißend schöne, fließende Streichersatz machte besonders KV 136 zu einem Lieblingsstück der Radiosen-der und Streichorchester – „Mozart pur“ sozusagen. Die Kompo-nistin aus Zagreb, die seit Jahrzehnten in Wien zuhause ist, be-nutzte kleine Sechzehntelfragmente aus dem Werk für ein bipolares „Divertimento“ ganz anderer Art: „Das Stück ist ein Spiel zwischen Dekonstruktion und Rekonstruktion der Motive aus Mozarts D-Dur-Divertimento, KV 136. Gleichzeitig ist es eine (auto-)ironische Reflexion des eigenen psychologischen Zustands nach der Quarantäne. Es deutet zwei Extreme an: die extrovertierte Lust am Ausbrechen, aber auch den introvertierten Ruhepol. In ständiger Abwechslung zwischen diesen Elementen entsteht eine metaphorische Brücke zu Mozarts Werk mit einem ganz eigenen zeitgenössischen Ausdruck. Verschiedene Launen, die ausgedrückt sein möchten, bestimmen die rhythmische Vielfalt, und die Lust am Schreien wird betont durch ein paar kleine schauspielerische Gesten, die als erweiterte Technik benutzt worden sind.“ (Marga-reta Ferek-Petric)

    Helmut Hödl: Vier Geschenke der NachtAuch Helmut Hödl, der Gründer und Spiritus rector der vienna clarinet connection, hat ein neues Werk für unser heutiges Diver-timento geschrieben: „Vier Geschenke der Nacht“. Schon der Titel reflektiert auf ironische und bittere Weise jene „Geschenke“, die ihm die Nächte während des Shutdowns bescherten:

    „Die Corona-Zeit und ihre Folgen und Auswirkungen waren natür-lich für mich als Künstler dramatisch. Von 100 auf null in kürzes-

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    © by hoedl-music.com - Pfafftätten/Austria Copyright in all Countries. All Rights reserved

    "4 Geschenke der Nacht"Helmut Hödl/Juni 2020

    Partitur

    Corona -TimeKompositionsauftrag der Styriarte 2020

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    "4 Geschenke der Nacht"Helmut Hödl/Juni 2020

    Partitur

    Corona -TimeKompositionsauftrag der Styriarte 2020

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    "4 Geschenke der Nacht"Helmut Hödl/Juni 2020

    Partitur

    Corona -TimeKompositionsauftrag der Styriarte 2020

  • ter Zeit. Voller Terminkalender Mitte März bis Anfang Juli und auf einmal nichts … Natürlich spiegeln sich viele Aspekte dieser Zeit auch in diesem Stück wider. Es wird ein spezielles Stück in meinem Schaffen bleiben, da es einen Zeitraum definiert, den ich in 30 Jahren meiner Tätigkeit sonst nie erlebt habe. Positiv und negativ.

    Das Thema für diesen Kompositionsauftrag war das ‚Divertimen-to‘. Eigentlich für mich ein sehr schönes Thema, da ich als Kom-ponist auch gerne mit meiner Musik ‚unterhalte‘ und dem Publikum und den Musikern ein Vergnügen bereiten will. Gerade diese Ambivalenz war sehr reizvoll. Ich dachte im März dieses Jahres, dass ich in den nächsten Monaten viele Stücke, die schon lange in meinem Kopf sind, endlich zu Papier bringen kann. Doch die Euphorie wurde bald durch die totale Blockade abgelöst. Zu viel Zeit, zu wenig Druck … und der Genuss der Freiheit lähmten mei-ne kreative Ader. Anfang Mai kam endlich der Druck dieses Pro-jektes und ich stellte fest: Zeitdruck ist mein Kreativ-Elixier …

    Die ‚Vier Geschenke der Nacht‘ sind eigentlich ein viersätziges Stück, doch zu Beginn hat sich ein kleines Vorspiel mit dem Titel ‚shutdown‘ eingeschlichen.

    Eigentlich beginnt danach der erste Satz ‚Ordnung kann/darf/muss sein! ‘. Ein Zitat aus dem Divertimento Nr. 4 von Mozart eröffnet diesen Satz, und das, was folgt, beschreibt die Situation, die viel-leicht jeder Mitte März erlebt hat: Man hat Zeit und beginnt auf-zuräumen, zu putzen, zu sortieren und … kauft Klopapier. Dieser Abschnitt der Corona-Zeit wird hier musikalisch unterhaltend festgehalten.

    Zweiter Satz: ‚Schlaflos‘. Obwohl viel Zeit, trotzdem schlecht ge-schlafen wie noch nie zuvor… Ein Menuett der Schlaflosigkeit.

    Dritter Satz: ‚Phlegmatisch und machtlos‘. Schön langsam wird es unheimlich, und Existenzängste nehmen nach der ersten Ruhezeit den Platz in der ersten Reihe fußfrei ein. Narkotisiert von unzäh-

  • ligen Experten, selbsternannten Experten, Halbexperten, Wun-derheilern, Prognosen und Almosen …

    Vierter Satz: ‚Jetz is scho wurscht‘. Der ‚Kultur-Österreicher‘, wie er leibt und lebt. Wenn schon alles wurscht ist, dann mit Pauken und Trompeten untergehen.“ (Helmut Hödl)

    George Gershwin: Rhapsody in BlueEs war eine Sternstunde der Musikgeschichte, als der Soloklari-nettist von Paul Whitemans Band zum ersten Mal das berühmte Glissando am Anfang der „Rhapsody in Blue“ anstimmte. Whiteman hatte beim jungen George Gershwin nichts Geringeres als das erste „Jazz-Klavierkonzert“ in Auftrag gegeben, begleitet von einer Mischung aus Big Band und klassischem Kammerorchester. Das Orchesterarrangement dafür besorgte Ferde Grofé. Im Kla-vierpart entfaltete Gershwin ein Feuerwerk an Jazzeffekten und „einige jener schrecklich schweren Tricks, die nur die Besten von uns beherrschten“. So schrieb ein befreundeter Pianist, der selbst als „Song Plugger“ gearbeitet hatte wie Gershwin selbst. Bei den bekannten Musikverlagen hatten diese jungen Pianisten den Kunden die neuen Songs vorzuspielen und schmackhaft zu machen. Auf diese Weise sammelte Gershwin die Einfälle für seine späteren genialen Broadway-Shows und für die „Rhapsody in Blue“. Letz-tere wurde als „ein Experiment in Moderner Musik“ angekündigt und am 12. Februar 1924 in der „Aeolian Hall“ auf der West 42nd Street uraufgeführt. Schon drei Jahre später hatten sich mehr als eine Million Schallplatten der Rhapsody verkauft – 12-Inch-Mini-scheiben, auf die das Stück nur draufpasste, indem Whiteman es schneller dirigierte als gedacht.

    Josef Beheimb

  • Margareta Ferek-Petric, KomponistinMargareta Ferek-Petric wurde 1982 in Zagreb, Kroatien geboren. Sie studierte Komposition bei Iván Eröd, Chaya Czernowin und Klaus Peter Sattler an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und erhielt Stipendien von verschiedenen Institutionen und Stiftungen. 2010 wurde sie von der Thyll-Dürr-Stiftung zu einem Arbeitsaufenthalt in die Casa Zia Lina auf Elba eingeladen und 2011 mit dem „Theodor Körner Award“ für die Orchesterkomposition „Take 7“ ausgezeichnet. Seit 2015 ist sie Mitglied im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgenössische Musik (ÖGZM). 2016 war Kroatien mit Margareta Ferek-Petric auf dem 63. International Rostrum Of Composers vertreten. 2017 zeichnete die Stadt Wien Ferek-Petric mit dem Förderungspreis des Stadt Wien für Musik aus. 2018 war sie Artist in Residence des Carinthischen Sommers. In den Niederlanden nahm sie am Kom-positionswettbewerb Prix Annelie de Man teil und gewann den 2. Preis und den Publikumspreis (beide für das Cembalostück „Ištaratu“). In den USA erreichte ihr Stück „Beastie Poetry“ das Finale des Kompositionswettbewerbs des Flute New Music Con-sortium.

    Einige ihrer neuesten Werke wurden auf Alben von Decca Records und Croatia Records aufgenommen. Margareta wird regelmäßig von renommierten Ensembles, Instrumentalisten und Festivals mit Kompositionen beauftragt. Sie lebt und arbeitet in Wien.

    Helmut Hödl, KomponistHelmut Hödl studierte Klarinette an den Musikuniversitäten Wien und Graz bei Gerhard Schönfeldinger, Peter Schmidl und Ernst

  • Ottensamer. Während seiner Studienzeit besuchte er Meisterkur-se bei Alfred Prinz und Alois Brandhofer und war mehrfacher Preisträger bei nationalen Wettbewerben. Er erhielt ein Stipen-

    dium der Wiener Philharmoniker, der Ya-maha-Foundation of Europe und der

    Alban Berg Stiftung. Der Karl-Böhm-Preis der Stadt Graz wurde ihm nach seinem Studium, das er mit Auszeichnung beendete, verliehen.

    1993 wurde er als Soloklarinettist im Orchester der Wiener Volksoper

    engagiert.

    Im Jahr 1995 gründete er das Ensemble vienna clarinet connec tion und das Interesse am Komponieren wurde geweckt. Seit 1997 ist er zusätzlich als Komponist tätig, die ersten Werke waren Bearbeitungen für Klarinettenquintett. In dieser Zeit erhielt er seinen ersten Kompositionsauftrag von Jeunesse musicales für das Festival „Britten und die Briten“. Seither schreibt er regel mäßig Werke für die vienna clarinet connection, verschiedenste Kammermusikbesetzungen und an-dere Ensembles (Klavierduo Kutrowatz, Quartett Parkplatz, Trio Mignon, Ensemble Wien-Laibach, Haydn Trio Eisenstadt, Sympho- nie orchester Vorarlberg).

    Seine Kompositionen wurden bei zahlreichen renommierten Festivals in Deutschland und Österreich aufgeführt (Carinthischer Sommer, Rheingau Festival, Schleswig-Holstein Musikfestival, Klangfrühling Burg Schlaining).

    Seit 1999 ist er Leiter einer Klarinettenklasse am Joseph Haydn Konservatorium Eisenstadt.

  • Die Interpreten

    vienna clarinet connectionEin Quartett jenseits enger Genregrenzen. „Vier Individualisten & eine Einheit in höchster musikalischer Qualität” – so beschrieb ein Kritiker das Klangerlebnis vienna clarinet connection.

    Mit virtuosem Können, Kreativität und Spielfreude begeistert dieses Ensemble sein Publikum. Vier Persönlichkeiten, die auf der Bühne zu einem samtweichen Klang – oder zu einem pulsierenden Rhythmusinstrument werden.

    Das Quartett aus zwei Klarinetten, Bassetthorn und Bassklari nette hat sich nicht nur mit der so gut wie einzigartigen Besetzung, sondern auch mit Vielseitigkeit, unglaublicher Musikalität und dem Willen zur absoluten Perfektion einen klangvollen Namen gemacht. Jahrelange Erfahrungen in der Kammermusik, gepaart mit Klangsinn und artis-tischer Beherrschung der Instrumente ma-chen das Ensemble zu einem außerge-wöhnlichen Klang-körper. Helmut Hödl ist Solo klarinettist im Orchester der Wiener Volksoper. Rupert Fankhauser und Wolfgang Kornberger lehren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Hubert Salmhofer lehrt an der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik in Klagenfurt. Alle vier sind natürlich auch solistisch und in den verschiedensten renom-mierten Orchestern und Kammer ensembles tätig.

  • Der Haltung gewidmet.

    Haltungsübung Nr. 16

    Blickwinkel ändern.

    Haltungsübung für Fortgeschrittene: Legen Sie jeden Tag ein paar Mal den Kopf zur Seite und betrachten Sie die Welt aus einem anderen Blickwinkel. Das ist gut für den Nacken. Und noch besser für Ihren Kopf.

    derStandard.at

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    derStandard.at

    Mathis Huber, ModeratorDer 1958 in Graz geborene Kulturmanager Mathis Huber studier-te Oboe, Musikerziehung und Musikwissenschaft in seiner Hei-

    matstadt. Er arbeitete mehrere Jahre als freier Mitarbeiter für die Kleine Zeitung

    und den ORF, gleichzeitig auch als Studienassistent am Institut für Musikwissenschaft in Graz. In dieser Funktion kam er erstmals mit dem 1985 gegründeten Festi-

    val styriarte in Kontakt, da deren wissenschaftliche Betreuung in sei-

    nen Händen lag. Im Oktober 1990 wurde er schließlich zum neuen Inten-

    danten der styriarte bestellt. Außerdem ist er Geschäftsführer der Mozartgemeinde Graz (seit 1986) sowie Veranstalter des Oster-festivals PSALM (seit 2003). Seit 2002 ist er auch Intendant des Orchesters recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ.

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  • Aviso

    Sonntag, 19. Juli Helmut List Halle, 11 Uhr (Matinee)

    Haydn im styriarte.Salon

    Joseph Haydn: Streichquartett in D, Hob. III: 63, „Lerchenquartett“Streichquartett in B, Hob. III: 78, „Der Sonnenaufgang“

    Haydn Quartett

    Moderation: Mathis Huber

    Das Haydn Quartett um Primarius Fritz Kircher ist in Eisenstadt zuhause, in jenem Schloss also, in dem der Komponist jahrzehn-

    telang der Fürstenfamilie Ester-házy diente. Für authentischen Haydn ist bei dieser Matinee also gesorgt. Moderator Mathis Huber erklärt, was es mit den taghellen Beinamen der beiden berühmten Quartette auf sich hat: Den Ruf der Lerche am frühen Morgen konn-te der Meister ebenso täuschend imitieren wie den strahlenden Sonnenaufgang an einem Som-mermorgen. Schöneres kann man sich für einen Sonntagmorgen in Graz kaum wünschen.

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