sköfolie 1 vortrag beim ….. des lis am 11.3.2009 in ludwigsburg prof. dr. stefan könig...

49
SKö Folie 1 Vortrag beim ….. des LIS am 11.3.2009 in Ludwigsburg Prof. Dr. Stefan König „Ballspielerziehung im Schulsport – Überlegungen zu einer Didaktik der Sportspiele für Grundschule“

Upload: katrina-schlader

Post on 06-Apr-2016

213 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

  • Vortrag beim .. des LIS am 11.3.2009 in Ludwigsburg Prof. Dr. Stefan Knig Ballspielerziehung im Schulsport berlegungen zu einer Didaktik der Sportspiele fr Grundschule

    SK

  • Magister, quo vadis?

    SK

  • GliederungVortragEinleitungGrundlegende AnnahmenBegrndungenKonzeptevaluationKonzeptspezifizierung-----------------------------------------------------------------WorkshopBausteinspiele, Bausteinsituationen und Bausteinbungen fr die Grundschule

    SK

  • Einleitung: Spielvermittlungskonzepte in der Literatur -

    SK

  • Vermittlungskonzepte

    SK

  • KernfragenWelche didaktischen Konzeptionen sind fr den Schulsport angemessen im Sinne von Machbarkeit, Akzeptanz und Output?Welche methodischen Strategien sind zu favorisieren?Welche Schwerpunkte sind in welchen Schularten bzw. Klassenstufen zu lsen?

    SK

  • SKFolie *Zielsetzung des heutigen VortragesDoppelauftrag des SportunterrichtsErziehung zum und durch Sport .. mittels Spielvermittlungs-konzepten, die .SpielfhigkeitSchulspezifikAltersangemessenheitLernzuwachs

    SK

  • Grundlegende Annahmen

    SK

  • Das Modell des spielerisch-taktischen Lernens

    SK

  • Grundphilosophie des Modells (1)Spielvermittlung sollte in drei, nicht umkehrbarenAusbildungsstufen ablaufen. sportspielbergreifendes Lernen sportspielgerichtetes Lernen sportspielspezifisches LernenDieser Grundgedanke ist nicht neu, er greift vielmehrfrhere berlegungen auf (vgl. Adolph & Hnl, 1998;Schock, 1997).

    SK

  • Grundphilosophie des Modells (2)Spiele werden in Gruppen zusammen gefasst; auch das ist nicht neu (vgl. Dbler, 1964), wobei dies vom jeweiligen Kulturraum abhngt.Neu hingegen ist die Orientierung der drei Ausbildungsebenen an einheitlichen Zielen, Inhalten und MethodenNeu ist auch die direkte Verknpfung der drei Ausbildungs- ebenen durch drei methodische Strategien.

    SK

  • Gemeinsame (stufenbergreifende) Ziele und InhalteTaktiktrainingKoordinationstrainingTechniktraining

    SK

  • Stufen, Ziele und Inhalte

    SK

    Sportspielspezifisches Lernen

    Spielerisch-taktisches

    Lernen

    Fhigkeitsorientiertes

    Lernen

    Fertigkeitsorientiertes

    lernen

    Sportspielgerichtetes Lernen

    Spielerisch-taktisches

    Lernen

    Fhigkeitsorientiertes

    Lernen

    Fertigkeitsorientiertes

    lernen

    Sportspielbergreifendes Lernen

    Spielerisch-taktisches

    Lernen

    Fhigkeitsorientiertes

    Lernen

    Fertigkeitsorientiertes

    lernen

  • Balingen, 12.11.2007Folie *Methodische Prinzipien dieses ModellsVom allgemeinen und sportspielbergreifenden zum sportspielspezifischen LernenVom Spielen zum Spielen und benVom unangeleiteten Spielen und impliziten Lernen zum expliziten Spielen und ben

    SK

  • 1. Regel2. und 3. Regel

    SK

  • Wissenschaftliche Begrndungen

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *1Vom sportspielbergreifenden zum sportspielspezifischen LernenPdagogische und psychologische Argumente: Altersangemessenheit, Entwicklungsgemheit und Gefahr der Frhspezialisierung.Bewegungs- und trainingswissenschaftliche Argumente: Vielseitigkeit und optimale Relation von allgemeiner und spezieller Ausbildung.Empirische Befunde: Expertise-Eminenzstudien (Roth, Raab & Greco, 2000), Biografiestudien (Hamsen, Raab & Greco, 2000) und Expertenstudien bzw. Analyse von Alltagstheorien (Derad, 1997).

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *2Vom Spielen zum Spielen und ben Es besteht ein genereller und internationaler Konsens darber, dass einerseits gespielt und gebt werden muss; andererseits gilt aber, dass spielerische Probieren (zeitlich) vor technischem Studieren kommt.(Roth, Krger & Memmert, 2002, S. 29)Game appreciation and the development of tactical awareness should precede development of the motor skills of a game.(Rink, French & Tjeerdsma, 1996, S. 399)

    SK

  • Theoretische Begrndung einer Mischform: TGFU-/TAA-Approach (Griffin, Mitchel & Oslin, 1997; Bunker & Thorpe, 1982)

    SK

  • Kreis-Spiral-Modell des Taktikspielkonzepts (Wurzel, 2008, S. 343)

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *3Vom impliziten zum expliziten LernenAnsatz Roth et. al. (2002) Players have to learn to play they do not necessarily need to know a lot (Hossner, 2000, S. 9)Die Straenspielhypothese => implizite Lernprozesse

    Ansatz TGFU (Bunker/Thorpe 1982)Bewusstes taktisches Denken und Handeln, die tactical awareness => explizite Lernprozesse, durch gezielte Fragen gefrdert.

    SK

  • Sportspielbergreifendes Lernen:Praxisorientierte Konkretisierung

    SK

  • Aussage 1Anfngerausbildung in den Sportspielen hat vor allem spielerisch-taktisch zu erfolgen

    SK

  • Basistaktische BausteineAnbieten und OrientierenBallbesitz individuell sichernBallbesitz kollektiv sichernberzahl individuell herausspielenberzahl kollektiv herausspielenLcke erkennenAbschlussmglichkeit nutzen

    SK

  • Basistaktik Lcke erkennen (Bausteinspiel Durch die Mitte)

    SK

  • Stufe 1: das A oder die spielerisch-situationsorientierte BallschuleSpielen lernen durch freies Spielen in sportspielbergreifenden TaktikbausteinenSituationen wahrnehmen und (vor-) taktisch verstehen.Vielfalt an Spielen, Ausprobieren, ExperimentierenVerstndnis im Umgang mit Spielregeln

    SK

  • Aussage 2 Anfngerausbildung in den Sportspielen hat fhigkeitsorientiert zu erfolgen.Verbesserung der Ballkoordination, Ballgeschicklichkeit, Ballgefhl oder Ballgewandtheit.ben von sportspielbergreifenden, informationell-motorischen AnforderungsbausteinenGrundlage einer motorischen Intelligenz

    SK

  • Bewegungsaufgaben (Neumaier, 1995)

    SK

  • Grundformel des Koordinationstrainings

    SK

    Koordinations-schulung

    =

    Einfache

    Bewegungen /

    Fertigkeiten

    +

    Vielfalt bezglich

    der Informations-

    anforderungen

    +

    Druckbedingungen

  • bungsbeispiele

    SK

  • Stufe 1: das B - die fhigkeitsorientierte BallschuleVerbesserung der Ballkoordination, Ballgeschicklichkeit, Ballgefhl oder Ballgewandtheit.ben von sportspielbergreifenden, informationell-motorischen AnforderungsbausteinenGrundlage einer motorischen Intelligenz bessere Lernfhigkeit, hhere Bewegungsvirtuositt, hhere Bewegungssicherheit.

    SK

  • Aussage 3Anfngerausbildung in den Sportspielen hat fertigkeitsorientiert zu erfolgen.Grundprinzip:Kein Erlernen von spezifischen Sportspielbewegungen, sondern isoliertes oder kombiniertes ben von Bausteinen

    SK

  • LEGO - Analogie

    SK

  • GrundideeIn der fertigkeitsorientierten Ballschule geht es um das Herausbilden des bergreifenden Baumaterials fr Sportspielbewegungen (Ziel). Es werden einzelne Technikbausteine geschult (Inhalte). Diese Bausteine lsst man je fr sich oder in einfacher Form kombiniert miteinander ben (Methode).

    SK

  • Was sind Technikbausteine?Beispiele (vgl. Roth & Krger, 2006, S. ; Roth, Memmert & Schubert, 2006, S. 20)Flugbahn des Balles erkennenMitspielerpositionen/-bewegungen erkennenGegenspielerpositionen/-bewegungen erkennenLaufweg zum Ball bestimmenSpielpunkt des Balles bestimmenBallbesitz zu kontrollierenBallabgabe kontrollieren

    SK

  • bungsbeispieleLaufwege beobachten

    SK

  • Stufe 1: das C - die fertigkeitsorientierte BallschuleVerbesserung grundlegender Ballfertigkeiten, nicht spezifischer TechnikenAnlegen von motorischen Puzzleteilen, eines Bausteinkastens (Hossner/Kortmann 1995, 53) ben von sportspielbergreifenden Technikbausteinen.

    SK

  • Sportspielgerichtetes Lernen:Anschlussofferten fr die Klassen 4 bis 6

    SK

  • Evaluation des Konzepts in der Schulpraxis

    SK

  • Folie *Offene Fragen Altersgeme Zuordnung der einzelnen Stufen oder: Wann ist was zu unterrichten? (Studie 1)Sind Unterrichtmodelle, die auf der Basis des MSIL konzipiert werden, fr die Schule als Institution angemessen oder: Ist das in der Schule berhaupt machbar? materialer und institutioneller Rahmenbedingungen (2) Unterrichtsdurchfhrung (3)Fhren solche Unterrichtsreihen zu den erwarteten Effekten oder: Lernen Kinder und Jugendliche auf diese Weise wirklich das Spielen? (4)

    SK

  • Folie *1 AkzeptanzstudieSportspielbergreifendes Lernen (Klasse 1 4)Insgesamt hohe Akzeptanz.Signifikant hchste Akzeptanz in Klasse 1 mit Blick auf den gesamten Fragebogen, Abnahme bis Klasse 4.Freizeitrelevanz der Inhalte nur in Klasse 1 besttigt.Wettkampfgedanke insgesamt zu dominant, mehr Miteinander gewnscht.Sportspielspezifisches Lernen Volleyball 2 2 (Klasse 5 und 6)ber ein Drittel glaubt auf diese Weise gut Volleyball spielen gelernt zu haben. Fast zwei Drittel beurteilen ihren Lernfortschritt als gut.45,% finden die Spielreihe richtig toll, 37,8% immerhin noch toll.

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *2 MachbarkeitsstudieSportspielbergreifendes LernenLehrerinnen beurteilen den Ansatz insgesamt als sehr gut fr die GrundschuleVielfalt, einfache Organisier-barkeit, hohe Lern- und Bewegungszeit, Lernergebnissezu dominanter Wettkampfgedanke (!)Sportspielbergreifendes LernenHohe fachliche Zustimmung zu den spielerisch orientierten Konzepten im BB, HB und VB

    Altersabhngigkeit der ZustimmungOrganisationsaufwand wird als machbar betrachtetDies gilt auch fr die Umsetzbarkeit im Unterrichtsalltag

    SK

  • 3 BelastungsstudieBefragungen von N=34 Lehramtsanwrterinnen und -anwrtern bezglich subjektiv wahrgenommener Belastungen (Skala von 1 bis 6) haben folgendes ergeben: Belastungsfaktoren, die von Schlern ausgehen, werden am deutlichsten wahrgenommen; dies konnte jedoch statistisch nicht besttigt werden. Als am meisten belastende Faktoren wurden einzelne Strer (3,5), allgemeine Unruhe (3,3), Lrm (3,2 und Unaufmerksamkeit (3,2) genannt.Inferenzstatistische Verfahren zeigten, dass die Belastungen nach dem vorgegebnen Modell zu unterrichten in Klasse 4 signifikant hher wahrgenommen wurden als in 1 und 2, und ,dass mnnliche Probanden einen Groteil der Belastungen deutlich bzw. signifikant hher wahrnahmen. .

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *4 Outputstudie (1): sportspielbergreifendes LernenSignifikante Leistungsverbesserung der Treatmentgruppen (F(1, 42) = 7.816, p< .001)Leistungsverschlechterung bei der Kontrollgruppe (F(1, 11) = 13.366, p
  • Balingen, 12.11.2007Folie *Outputstudie (2): sportspielspezifisches Lernen Volleyball (Knig, 2003)Eine Auszhlung der Spielzuglngen ergab, dass auch eine vereinfachte Spielstruktur in den Klassenstufen 3-6 nicht reproduzierbar ist, weshalb zu berlegen ist, ob Fangen als Annahmetechnik nicht bevorzugt werden sollte, um die typische taktische Spielstruktur des Volleyballs aufrecht zu erhalten => keine zu frhes sportspielspezifisches Lernen!Handball (Gruber, 2007)Eine Trainingsgruppe (Handball AG, Klassen 5 8, N=37) hat im Laufe eines achtwchigen Trainings nach dem Konzept von Emrich (1994) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikante Verbesserungen in der Spielfhigkeit erzielt.

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *Outputstudie (3): Ballkoordination Im Rahmen von drei weiteren Schulsportstudien wurde der Effekt eines fnfwchigen Ballkoordinationstrainings mit den Schwerpunkten berprft.Grundlage fr diesen Versuch war der aufgabenorientierte Ansatz von Neumaier (1999), der bis zu diesem Zeitpunkt in der Schulpraxis noch nicht evaluiert war. Teilgenommen haben an diesem Versuch insgesamt n = 81 SuS, wobei allerdings nicht alle an allen sportmotorischen Test beteiligt waren.Die Untersuchung bestand aus 13 sportmotorischen Tests im Pr-Post-Design.

    SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *Outputstudie (3): Ergebnisse In 10 von 13 Testformen haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bezglich ihrer ballkoordinativen Leistungen verbessert, in 2 Tests war eine Verschlechterung festzustellen, einmal waren die testergebnisse unverndert.Hierbei waren 7 von 10 Verbesserungen signifikant, 3 lediglich zufllig. Aufgrund des TG-KG-Designs drfen wir deshalb davon ausgehen, dass diese Effekte aufgrund des Trainingsprogramms zur Ballkoordination. Die Kontrollgruppe (n=53) erzielte in 9 Testformen Verschlechterungen, in 4 hingegen ebenfalls Verbesserungen, die sich allerdings aus den jeweiligen Stundeninhalten erklren lassen. Koordination lsst sich eben nicht ausklammern

    SK

  • SK

  • Balingen, 12.11.2007Folie *Sportspielvermittlung in der Schule: der 4-Stufen-Plan (mod. nach Knig, 1997, 484ff)

    SK

    Schulabschnitt

    Klasse

    Zielsetzungen in der Spielvermittlung

    Inhalte der Spielvermittlung

    Grundschule

    1 4

    Sportspielbergreifendes und sportspielgerichtetes Lernen

    Allgemeine Ballschule

    Ballschule Rckschlagspiele oder Zielschuspiele

    Orientierungsstufe

    5 + 6

    Sportspielspezifisches Lernen 1: Einfhrung der groen Sportspiele

    Vereinfachte Zielspiele, z. B.

    - Handball 4+1

    - Volleyball 2-2

    Sekundarstufe 1

    7 10

    Sportspielspezifisches Lernen 2: Weiterentwicklung der speziellen Spielfhigkeit

    Erarbeiten der Zielspiele ber Sektorenspiele, Midi- oder Quattro-Volleyball, berzahlspiele

    Sekundarstufe 2

    11 - 13

    Sportspielspezifisches Lernen 3: Spezielle Themen einer spezifischen Spielfhigkeit

    Ausgewhlte technische/ taktische Themen ( Abwehr-formation oder 5er-Riegel)