sklavin des dämonsprint · silvester auch versprochen, dass sie dieses jahr mit auf ......
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Geheimnisvolle Begegnung
Das Telefon klingelte und Jill überlegte einen Moment,
ob sie sich überhaupt melden sollte. Das Wochenende
stand an, somit konnte es eigentlich nur ihre Freundin
Sarah sein, die sie wieder mal auf eine Party schleppen
wollte. Wieso um alles in der Welt hatte sie ihr an
Silvester auch versprochen, dass sie dieses Jahr mit auf
die verschiedenen SM-Partys gehen würde?
Seufzend meldete Jill sich.
„Hey Süße heute Abend steigt die Party in Mainz und
ich hab uns zwei Eintrittskarten gesichert, du solltest
also schnellstens deine Outfits checken“, rief Sarah
aufgeregt in den Hörer.
„Ist ja klasse Sarah, aber kannst du heute Abend nicht
einfach ohne mich gehen?“, blockte Jill fast schon
unfreundlich ab.
„Oh nein, Misses Ich-vergrab-mich-zu-Hause, du hast
mir was versprochen“, konterte sie. „Du wirst schön
mitgehen und endlich mal einen vernünftigen Mann
finden.“
Jill seufzte unhörbar, sie hatte jetzt die Möglichkeit
zwischen einer endlosen Diskussion mit einer sauren
Sarah und einem Abend bei einer SM-Party, auf die sie
nicht gehen wollte.
„Ist ja schon gut, ich komm dich um acht abholen“,
lenkte sie ein.
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Zufrieden legte Sarah auf, während Jill sich auf ihre
Couch fallen ließ. Auf das Affentheater hatte sie
einfach keine Lust. Diese Partys waren der Horror, bei
dem sie immer, aber wirklich immer von dem einzigen
Volltrottel, der anwesend war, voll gelabert wurde.
Außerdem mochte sie das Schaulaufen gar nicht, jeder
wollte dort doch nur zeigen, wie viel Geld ihn sein
Outfit gekostet hatte. Ganz zu schweigen von der
Verlogenheit.
Jill hätte noch tausend andere Gründe aufführen
können, aber so wie es aussah, musste sie den Abend
irgendwie überstehen. Müde sah sie auf die Uhr. Sie
hatte jetzt gut zwei Stunden Zeit, allerdings wusste
sie absolut nicht, was sie anziehen sollte. Latex besaß
sie nicht, was bei ihrer Figur auch besser war, ebenso
fiel Leder aus. Somit würde es wohl wieder auf
Korsett und Rock hinauslaufen.
Einmal war sie in einer Lederhose mit Korsett
aufgetreten und sofort wurde sie für eine neue
Domina gehalten. Jill schüttelte sich, als sie daran
dachte, denn in kürzester Zeit hatten sich alle
möglichen männlichen Sklaven um sie versammelt. Es
war nervig gewesen, diesen Menschen zu erklären,
dass sie weder Interesse an einem Sklaven hatte, noch
eine Domina war.
Jill kramte lustlos ihr schwarzes Korsett und einen
knielangen Rock aus dem Schrank, dazu wählte sie
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halterlose Strümpfe und geschlossene Pumps mit
einem Absatz von gut sieben Zentimetern.
Auf keinen Fall wollte sie die High Heels anziehen
und den ganzen Abend Schmerzen haben. So wie sie
Sarah kannte, hatte diese schon einen Begleiter, mit
dem sie sich sehr lange amüsieren würde.
Missmutig blätterte Jill in ihrem Lieblingsbuch, aber
heute fand sie einfach nicht die Ruhe zum Lesen. Es
half nichts, sie hatte Sarah versprochen
mitzukommen, also konnte sie sich auch sofort
zurechtmachen. Sie duschte, föhnte ihre Haare und
legte Make-up auf, dann schlüpfte sie in die Kleider,
die sie zurechtgelegt hatte. Sarah würde ihr das Korsett
noch schnüren müssen, doch das war kein Problem.
Widerwillig setzte Jill sich ins Auto und fuhr los.
Eine gute halbe Stunde später war sie bei ihrer
Freundin, die ihr strahlend öffnete. Ehe Jill etwas
sagen konnte, hatte Sarah sie auch schon reingezerrt
und vor den PC bugsiert.
„Schau mal, den hier hab ich für heute Abend als
Begleitung. Ist er nicht ein richtiges
Sahneschnittchen?“, fragte sie aufgeregt.
Jill unterdrückte ein Seufzen, war ja klar, dass Sarah
auf keinen Fall alleine auf die Party ging. So war es
immer, erst überredete sie einen mitzukommen, dann
präsentierte sie ihr eine männliche Begleitung. Für Jill
hieß das, sie würde den Chauffeur spielen und den
halben Abend alleine irgendwo rumstehen oder
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rumsitzen, während Sarah in den Spielräumen
verschwand.
Gequält lächelte Jill.
„Stimmt der ist wirklich ansehnlich“, bestätigte sie.
Sarah schwärmte in den höchsten Tönen von dem
Mann, den sie an diesem Abend zum ersten Mal sehen
würde. Aber das kannte Jill schon. Bisher waren es
immer Strohfeuer gewesen. Spätestens nach zwei
Wochen hatte Sarah den angeblichen Traumtypen in
die Wüste geschickt. So würde es voraussichtlich auch
dieses Mal wieder laufen, auch wenn Jill zugeben
musste, dass der Mann wirklich gut aussah.
„Lass uns los, dann können wir uns in Ruhe umsehen,
ehe es zu voll wird“, forderte Sarah jetzt gut gelaunt.
Jill nickte, packte ihre Autoschlüssel und kurz darauf
waren sie unterwegs.
Diesen Club kannten sie noch nicht, deshalb musste
Jill ein wenig suchen, ehe sie die Einfahrt mit dem
Parkplatz fand. Sarah rutschte schon unruhig auf dem
Sitz herum. Sie freute sich auf den Abend, was man
von Jill gar nicht sagen konnte.
Die beiden Frauen stiegen aus, zahlten den Eintritt
und gingen zu den Umkleideräumen, die in solchen
Lokalen immer vorhanden waren.
Sarah schnürte Jill das Korsett, bis diese um Gnade
bat.
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„Stell dich nicht so an, du willst doch gut aussehen.
Vielleicht finden wir heute Abend endlich mal einen
Mann für dich“, blockte Sarah Jills Protest ab.
„Vergiss es auf diesen Partys gibt es keinen
vernünftigen Mann für mich“, antwortete Jill
verbissen.
Sarah baute sich vor ihr auf und sah sie einen Moment
schweigend an.
„Jill es reicht, dein Herr ist jetzt seit über drei Jahren
tot. Wach auf, dein Leben geht weiter“, damit
schüttelte sie die Freundin.
„Es geht nicht um meinen Herrn, aber auf diesen
Partys sehen mich eh nur die Vollpfosten“, erwiderte
Jill genervt.
Sie hatte es satt, dass Sarah nicht verstand, dass Jill ihre
große Liebe nicht einfach so vergessen konnte.
Besonders nicht, wenn sie auf den Partys nur die
Idioten anzog.
Sarah lachte auf, dann zog sie Jill an der Hand mit
sich.
„Heute Abend wird es bestimmt anders, du musst nur
lächeln und dich endlich mal amüsieren.“
Wenn das so einfach wäre!
Zusammen betraten sie den Hauptraum mit einer
Theke, Sitzgelegenheiten und zwei kleinen Käfigen,
die auch als Tisch genutzt werden konnten.
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„Schau mal ist das nicht witzig? Dort können die
Herren ihr Eigentum aufbewahren und in Ruhe was
trinken“, meinte Sarah grinsend.
Jill hielt davon überhaupt nichts.
Ihr Herr hätte sie nie in einen solchen Käfig gesperrt,
dazu war er viel zu stolz auf sie gewesen. Müde strich
sie sich durch ihr halblanges blondes Haar.
„Dann können wir das ja gleich mal ausprobieren“,
ertönte eine Stimme.
Die beiden Frauen drehten sich um. Hinter ihnen
stand das Sahneschnittchen, der auch in Wirklichkeit
beeindruckend aussah. Allerdings hatte er sich mit
dieser Bemerkung bei Jill schon ins Aus geschossen.
Welcher vernünftige Herr stieg so ein, wenn er die
Frau nicht mal kannte?
„Hi ich bin Manfred“, stellte er sich vor.
Sarah sah ihn schmachtend an, beinahe hätte Jill ihr
gesagt, sie solle den Mund schließen, ehe sie anfing zu
sabbern. Aber sie lächelte stattdessen nur, allerdings
wurde sie von Mister Sahneschnitte völlig übersehen.
Seine Augen hingen an ihrer Freundin, erst als Sarah
sie vorstellte, bemerkte er Jill.
Sein Blick glitt kurz über Jills Figur, dann nickte er und
legte sofort einen Arm um Sarah. Zusammen gingen
sie auf die Theke zu und Jill musste ihnen folgen,
wenn sie nicht ganz alleine mitten im Raum stehen
bleiben wollte.
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Ab jetzt wurde Jill von den beiden übersehen, genau,
wie sie erwartet hatte. Selbst Sarah vergaß, dass sie die
Freundin überredet hatte mitzukommen.
Jill bestellte einen alkoholfreien Cocktail und setzte
sich in einen Sessel, der zumindest bequem war. Hier
würde sie einfach warten bis Sarah sich losreißen
konnte, oder ihr mitteilte, dass sie mit Mister
Sahneschnitte zurückfuhr.
Lustlos schaute sie sich um, die Party war in vollem
Gange und man konnte alle möglichen
Konstellationen sehen.
Herren, die ihre Sklavinnen aus Hundenäpfen trinken
ließen. Dominas, die ihre Sklaven in aller
Öffentlichkeit auspeitschten oder sonst wie quälten.
Frauen und Männer in Latex, Lack, Leder oder ganz
nackt.
Die Musik war laut, für Jills Geschmack viel zu laut
und außerdem mochte sie Techno überhaupt nicht. Sie
sah sich noch einmal in dem Raum um, in dem
Moment wurde auch ihre letzte negative Erwartung
erfüllt.
Es drückte sich jemand durch die Menge direkt zu ihr.
Der Mann baute sich vor ihr auf und grinste
dümmlich.
Jill drehte sich in ihrem Sessel ein wenig von ihm weg
und ließ den Blick durch den Saal schweifen.
Manchmal half das und die Typen bemerkten, dass sie
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kein Interesse hatte. Dummerweise war dieser wohl
aus der Kategorie Vollidiot, denn er ging tatsächlich
einen Schritt auf ihren Sessel zu.
Sie verdrehte die Augen, wieso musste sie immer
wieder den gleichen Typ Mann anziehen?
Der hier war nicht nur blöde, wie es aussah, sondern
auch noch hässlich. Er trug eine Art Lederanzug, der
ihm nicht mal gestanden hätte, wenn er halb so viel
auf die Waage bringen würde. Dummerweise war er
schätzungsweise gut zwei Köpfe kleiner als sie selbst.
Jetzt stützte er die Arme rechts und links von ihr auf
die Sessellehnen.
„Steh auf und knie dich neben den Sessel, wie es sich
für eine Sklavin gehört“, befahl er herrisch.
Jill hätte beinahe laut aufgelacht. Was dachten sich
solche Typen eigentlich? Dass sie erscheinen und
sofort lagen alle Frauen ihnen zu Füßen?
„Hast du einen Schuss?“, fragte sie ihn.
Der Typ zuckte merklich zusammen, doch machte er
keine Anstalten sich zu verziehen. Im Gegenteil jetzt
legte er sogar eine Hand auf ihren Arm. Jill fand das
einfach nur widerlich. Sie hasste es, von fremden
Menschen ungefragt angefasst zu werden.
„Redet man so mit seinem Herrn?“, fragte er mit
einem Schulmeisterton.
Sie atmete tief ein, dann nahm sie seine Hand von
ihrem Arm, stellte die Beine nebeneinander und
packte den Mann am Kragen.
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„Pass mal auf, Vollpfosten, ich erklärte dir das hier
jetzt nur ein einziges Mal. Nimm deine Griffel von
mir, sonst besteigst du in den nächsten Tagen
niemanden mehr. Klar?“, zischte sie ihm zu.
Der Typ sah sie erschrocken an, ließ seinen Blick über
ihre rechte Hand gleiten, wo sie den Ring der O trug.
„Aber ich dachte... du trägst den Ring rechts... bist du
denn“, stotterte er.
Jill ließ seinen Hals los und verdrehte wieder die
Augen.
„Ich trage den Ring der O rechts, weil ich dev-maso
bin. Was allerdings nicht heißt, dass jeder hergelaufene
Depp mich antatschen darf oder als Eigentum
betrachten kann“, antwortete sie sehr langsam und
sehr deutlich.
Sofort ließ der angebliche Herr sich auf die Knie
fallen und senkte den Kopf.
„Ja Herrin, ich werde euch gehorchen.“
Jill hätte am liebsten geschrien, wieso mussten diese
Typen auch so unendlich blöde sein. Sie wollte keinen
Sklaven.
„Mann steh auf, sonst vergesse ich mich. Versteht du
nicht, dass ich kein Interesse habe?“, fragte sie ihn
wütend.
Der Typ bekam einen hochroten Kopf und sprang
auf.
„Willst du damit sagen, dass du gar nicht switchst?“,
rief er aufgebracht.
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„Natürlich switche ich nicht, davon hab ich auch nie
etwas gesagt oder hörst du vielleicht Stimmen?“,
blaffte sie ihn an.
Jill war jetzt echt sauer, sie konnte doch nix dafür,
wenn er sich zum Affen machte.
Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, mit ihrem
Herrn Dominik wäre das alles nicht passiert. Es tat
immer noch weh, an ihn zu denken.
Ehe sie sich versehen hatte, wurde sie von dem Mann
vor ihr aus dem Sessel gerissen und geschüttelte.
„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“, wollte er
wissen, während er Jill am Genick festhielt.
Jetzt platzte ihr absolut der Kragen, so hatte noch
niemand gewagt, mit ihr umzugehen. So fest, wie sie
konnte, rammte sie ihr Knie in die Weichteile. Er
klappte sofort zusammen, wie ein Taschenmesser und
ließ sie los.
Ohne weiter auf den Typen zu achten, drehte Jill sich
um und sah in ein breit grinsendes Gesicht.
„Möchtest du dich anschließen oder lässt du mich
durch?“, fragte sie mit einem Kopfnicken in Richtung
des anderen.
„Ich wollte dir eigentlich gerade helfen, also kein
Grund bösartig zu werden“, bemerkte der Mann, der
vor ihr stand.
Jill musterte ihn einen Moment lang. Er war genau der
Typ, der sich eher für ihre Freundin Sarah interessiert
und bestimmt nicht für jemanden wie sie. Schwarze
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kurze Haare, durchtrainierter Körper und ein Blick,
bei dem sie selbst fast schwach geworden wäre.
„Wer es glaubt, wird selig. So Typen wie du, halten in
der Regel nichts von Frauen wie mir“, konterte Jill,
dann bahnte sie sich einen Weg weiter zur Theke.
Als sie zurückkam, waren beide Männer
verschwunden und sie ergatterte wieder einen der
bequemen Sessel. Gelangweilt nippte sie an dem
Drink, während ihre Gedanken wieder zu ihrem Herrn
schweiften. Wieso nur kam sie über seinen Tod
einfach nicht weg? Sarah kam mit ihrem
Sahneschnittchen, um ihr mitzuteilen, dass sie heute
nicht mehr mit ihr fahren würde. Jill atmete auf, als die
beiden wieder weg waren. Jetzt konnte sie nach Hause
fahren und dieses Affentheater beenden.
Sie stellte ihr leeres Glas auf einen der Tische, ging zur
Umkleide und holte ihren Mantel. Der kalte Wind
schlug ihr entgegen, als sie die Tür hinter sich schloss.
Fröstelnd zog sie den Mantel zu, es war wie immer.
Am Ende ging sie alleine nach Hause. Jill seufzte leise,
dann überquerte sie mit schnellen Schritten den
Parkplatz.
Dummerweise hatte sie sich nicht richtig umgesehen,
denn kurze Zeit später, packte sie jemand am Arm.
„Wir haben noch eine Rechnung offen, Fräulein“,
zischte eine Stimme.
Jill erkannte den Kerl, der schon auf der Party
aufdringlich geworden war.
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„Sag mal hast du eigentlich immer noch nicht genug?“,
fragte sie ärgerlich.
Solche Typen waren einfach nur lästig und besonders
jetzt, wo sie schnell nach Hause wollte.
„So dicke Subs, wie du sollten froh sein, wenn sich
überhaupt jemand um sie kümmert“, hielt ihr der Kerl
entgegen.
Es gab nicht viel, womit man Jill treffen konnte, damit
schon. Sie sah den Mann kalt an, dann nahm sie
Schwung und trat ihm in den Magen. Ein weiteres Mal
klappte er wie ein Taschenmesser zusammen.
Wimmernd lag er jetzt vor ihr auf dem Boden, doch
sie interessierte das nicht wirklich. Sie stellte sich so,
dass er sie sehen konnte.
„Wag es nie wieder mich anzusprechen oder
anzufassen, Vollpfosten. Verstanden? Sonst tue ich dir
richtig weh“, sagte sie kalt.
Niemand musste ihr sagen, dass sie zu viele Pfunde
mit sich herumschleppte, das wusste sie selbst zu
genau.
Schnell ging sie zu ihrem Auto, schloss auf und fuhr
nach Hause. Sie nahm sich fest vor, auf keine solche
Party mehr zu gehen. Allerdings wusste sie ziemlich
sicher, dass Sarah sie spätestens am nächsten
Wochenende wieder irgendwohin schleppte.
Müde ließ Jill sich in ihr Bett fallen. Der dunkle Typ
fiel ihr ein und sie überlegte einen Moment, ob er ihr
wirklich helfen wollte. Möglich war es, dummerweise
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hatte sie sich einen so dicken Schutzpanzer zugelegt,
dass da wohl nie wieder einer durchkommen könnte.
Energisch schob sie die Gedanken zur Seite und
schlief ein.
Den Sonntag verbrachte sie zur Hälfte im Bett, zur
Hälfte auf dem Friedhof. Hier war es so schön ruhig,
keiner quatschte sie an, keiner beachtete sie und sie
fühlte sich ihrem Herrn hier einfach immer noch nah.
Das Wetter war ein wenig freundlicher geworden, was
sich schnell wieder ändern konnte, da es erst Anfang
April war. Trotzdem atmete Jill ein etwas auf, sie
hasste Kälte in jeder Form. Heute war der Wind bei
weitem nicht mehr so beißend wie gestern Nacht und
die Sonne ließ sich sogar ab und zu blicken.
Wie jedes Mal zupfte sie zuerst das Unkraut zwischen
den Blumen heraus, dann blickte sie traurig auf den
Grabstein. Er war einfach umgefallen, ohne
Vorwarnung. Sie erinnerte sich daran, als wenn es
gestern gewesen wäre und eine Träne lief ihr über die
Wangen. Sie wollten spazieren gehen und hatten
gerade seine Wohnung verlassen, als er
zusammensackte. Jill hatte alles versucht, aber keinen
Erfolg gehabt, der Notarzt bestätigte, dass ihn nichts
retten konnte. Trotzdem fühlte sie immer noch diese
Schuld, wieso hatte sie nie etwas bemerkt? Es hatte
einfach keine Anzeichen für diesen Herzinfarkt
gegeben.
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Wieder lief ihr eine Träne über das Gesicht. Es tat
fürchterlich weh und sie fühlte sie so unendlich
einsam. Schweren Herzens wandte sie sich ab und lief
direkt Dominiks Mutter in die Arme.
Die Frau sah viel älter aus, als sie in Wirklichkeit war,
auch sie trauerte immer noch um ihren Sohn. Ein
Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie Jill sah.
„Schön dich zu sehen Liebes“, wurde Jill begrüßt und
in eine herzliche Umarmung gezogen.
„Wie ich sehe, hast du schon alles in Ordnung
gebracht.“
„Ich freue mich auch dich zu treffen, Ingrid“,
antwortete sie und zwang sich zu lächeln.
Ingrid sah sie einen Moment prüfend an, dann
schüttelte sie sorgenvoll den Kopf.
„Du solltest langsam aufhören zu trauern. Dominik
hätte nicht gewollt, dass du alleine bleibst. Mädchen du
bist zu jung, um dich zu verkriechen“, mahnte Ingrid.
Jill seufzte leise. Eigentlich hatte die Frau ja recht, mit
allem, was sie sagte, aber irgendwie schaffte sie es
nicht.
„Du hast recht Ingrid, nur gegen seine Gefühle kann
man doch nichts tun. Ich habe deinen Sohn geliebt“,
erinnerte sie die ältere Frau.
Als wenn Ingrid das nicht gewusst hätte, immerhin
bewirkte es, dass sie das leidige Thema fallen ließ.
„Sei mir nicht böse, ich muss los“, verabschiedete Jill
sich schnell.
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Sie wollte nichts davon hören, dass sie endlich wieder
leben sollte. Jeder glaubte zu wissen, was das Beste für
sie sei, aber keiner kannte sie gut genug.
Und nach dem Erlebnis gestern auf der Party war Jill
noch überzeugter, dass sie nie mehr jemanden wie
Dominik finden würde.
Der Sonntag ging vorbei und Jill war froh, als sie am
Montag wieder zur Arbeit gehen konnte. Hier hatte sie
wenigstens Ablenkung.
Sie arbeitete im Büro eines Computerfachhandels, ab
und zu sprang sie auch als Verkäuferin ein, allerdings
nur, wenn es sich absolut nicht verhindern ließ.
Heute war es relativ ruhig für einen Montag und sie
konnte sich in Ruhe die E-Mails ansehen.
„Jill da ist ein Kunde, der unbedingt von dir bedient
werden will“, rief ihre Kollegin rüber, die gerade aus
dem Verkaufsraum kam.
„Bitte? Wieso will er von mir bedient werden?“, fragte
sie unwirsch zurück.
Tamara zuckte mit den Schultern und hielt Jill die
fertige Rechnung hin.
„Ich hab die Sachen schon rausgesucht, aber der
Kunde möchte eine Einweisung für den Laptop und
die will er ausdrücklich von dir“, erklärte ihre Kollegin.
Jill seufzte leise, hier blieb ihr wohl nichts anderes
übrig, als sich um den Kunden zu kümmern. Sie nahm
die Rechnung entgegen und warf einen Blick darauf,
dann ging sie zum Verkaufsraum rüber.
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Ein großer Mann mit schwarzen Haaren stand mit
dem Rücken zu ihr und sie konnte sich immer noch
nicht erklären, wieso ausgerechnet sie ihn bedienen
sollte.
„Guten Tag Herr Hellberg, wie kann ich ihnen
helfen?“, begrüßte sie den Kunden höflich.
Den Namen hatte sie von der Rechnung abgelesen
und auch der sagte ihr nichts.
Erst jetzt, als der Mann sich umdrehte, erkannte sie
ihn. Das war doch tatsächlich der Typ von der Party,
der ihr angeblich helfen wollte.
Mit blitzenden Augen sah er sie an und grinste breit.
„Hallo Jill schön dich zu sehen“, begrüßte er, ohne
auf ihre frostige Art einzugehen.
„Ich wüsste nicht, dass wir Brüderschaft getrunken
hätten“, wies Jill ihn zurecht.
Sie wollte sich auf keinen Fall lächerlich machen. So
gutaussehende Männer hatten normalerweise kaum
einen Blick für sie und wenn doch, dann war sie
anschließend die Dumme.
„Sei nicht so kratzbürstig, ich wollte dir auf der Party
wirklich helfen. Außerdem gebe ich gerade ein
Höllengeld aus, nur um ein paar Worte mit dir zu
wechseln“, beschwichtigte er sie, dabei grinste er sie
immer noch breit an.
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„Vielen Dank dafür, aber wie sie gesehen haben,
konnte ich mir schnell selbst helfen“, blockte sie ein
weiteres Mal ab.
„Ich habe nichts dagegen, wenn du mich auch duzt.
Nenn mich Damon, der Name ist Programm“,
überging er ihren Einwand.
Jill sah ihn neugierig an, was wollte er nur von ihr?
„Okay ich erkläre ihnen jetzt den Laptop, Herr
Hellberg, dann muss ich leider wieder an meine Arbeit
zurück“, kam sie zum Punkt.
Dieser Mann wurde ihr langsam unheimlich, wieso sah
er sie so eindringlich an? Und wieso kam er her?
„Kannst du dir das nicht denken?“, entgegnete er, als
ob Jill ihre Fragen laut ausgesprochen hätte.
„Was sollte ich mir denken?“, versuchte sie ihn
abzulenken.
„Bitte tu uns beiden einen Gefallen und stell dich
nicht dumm an, das steht dir nicht“, bat Damon ernst.
Er stand jetzt direkt vor ihr, achtete aber darauf sie
nicht zu berühren.
„Du fragst dich, wieso ich hier bin und was ich von dir
will“, beantwortete er ihre Frage.
„Pass mal auf Damon, ich habe keine Lust auf
Spielchen. Ich bin nicht dein Beuteschema und als
Notstopfen, den man schnell versteckt, wenn die
Freunde kommen, eigne ich mich nicht“, erklärte Jill
ihm jetzt fast freundlich.
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Sie drehte sich wieder zu dem Laptop und wollte
gerade die Verpackung öffnen, als er eine Hand
vorsichtig auf ihren Arm legte.
„Du hast eine ziemlich schlechte Meinung von mir.
Das ist schade, aber dann werde ich dich eben
überzeugen müssen. Im Übrigen brauchst du mir
nichts zu erklären, was den Laptop angeht, das war
nur, damit du aus dem Büro kommst“, gab er zu.
„Interessant, was mich zu einer anderen Frage bringt,
woher weißt du, wie ich heiße und wo ich arbeite?“,
wollte sie wissen.
Damon lächelte auf sie runter, er war gut zwei Köpfe
größer als sie.
„Ich habe gehört, wie deine Freundin dich genannt
hat, als ihr den Club betreten habt. Und nach ein paar
dezenten Fragen beim Veranstalter konnte ich einiges
herausfinden. Vielleicht solltest du ein wenig
vorsichtiger sein“, antwortete er bereitwillig.
Jill sah ihn nachdenklich an, über den Veranstalter
konnte er eigentlich nichts herausgefunden haben.
Aber vielleicht hatte er über ihr Profil in einem der
Foren was gefunden. Wer wusste das schon.
Sie legte ihm die Rechnung hin, kassierte und
wünschte ihm einen schönen Tag. Ziemlich verwirrt
ging sie an ihren Platz zurück, so etwas war ihr noch
nicht vorgekommen. Er wollte irgendwas von ihr, nur
hatte sie keinen Schimmer was. Eigentlich konnte es
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ihm doch völlig egal sein, was sie von ihm dachte. Die
Frauen fielen ihm bestimmt reihenweise vor die Füße.
Der Arbeitstag verging ebenso wie der Rest der Woche
und Jill vergaß diesen bizarren Auftritt.
Samstagmorgen rief, wie erwartet ihre Freundin Sarah
an.
„Süße du musst unbedingt mit zur Party in der
Markthalle“, rief sie in den Hörer, ohne Jill zu
begrüßen.
„Bitte Sarah, was sollte ich da? Du hast doch diesen
Manfred, oder wie der heißt“, blockte Jill ab.
Sie hatte überhaupt keine Lust wieder einen ganzen
Abend gelangweilt rumzusitzen und sich der
Vollidioten zu erwehren, die sie nun mal anzog.
„Komm sei kein Spielverderber, du hast Manni ja nicht
mal kennen gelernt“, maulte Sarah.
„Manni, du nennst deinen Herrn Manni?“, kicherte Jill
jetzt.
„Ja klar, alles andere ist viel zu lang und er steht eh
nicht auf diese Anreden“, gab Sarah zu.
Für sie war das ein lustiges Spiel, welches sie sofort
abbrach, wenn es ernst wurde. Sarah würde sich
niemals wirklich unterwerfen.
„Also ich hole dich um Punkt acht ab“, damit legte sie
auf und Jill fluchte leise.
Aber dieses Mal musste sie wenigstens nicht fahren
und konnte sich zur Not betrinken, um das ganze
Elend nicht mehr sehen zu müssen.
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Sarah war mehr als pünktlich und zerrte Jill zu ihrem
Auto. Sie hatte es eilig ihren Manni wiederzusehen.
Der Mann wartete schon am Eingang der Markthalle,
bei der die Fenster verhangen waren, damit niemand
reinschauen konnte. Es war ein Wunder, dass die Stadt
die Genehmigung zu dieser Party überhaupt gegeben
hatte.
Sarah fiel Manni glücklich um den Hals und Jill starrte
in die andere Richtung, während er ihr die Zunge in
den Mund schob. Es dauerte eine ganze Weile, ehe die
beiden voneinander abließen.
„Du kennst doch noch meine Freundin Jill oder?“,
fragte Sarah jetzt ihre Begleitung.
Der nickte allerdings wenig begeistert und reichte Jill
lahm die Hand.
„Schön, dann lasst uns mal reingehen“, schlug Sarah
fröhlich vor, dabei hakte sie sich bei Manni ein.
Jill tappte hinter den beiden her und fühlte sich
einsamer denn je. Ihr Korsett war schon geschnürt,
das hatte Sarah bei ihr zu Hause gemacht. So gingen
sie direkt in den Hauptraum, der außer einer Theke,
ein paar Sitzgelegenheiten auch jede Menge
Strafböcke, Kreuze und andere Möglichkeiten anbot,
damit sich die Szene ordentlich amüsieren konnte.
Jill sah sich um und unterdrückte ein Seufzen, hier
würde sie die Leute bei ihrem Spiel beobachten, als
wenn es nicht so schon reichte. Am liebsten wäre sie
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auf der Stelle wieder gegangen, aber das wollte sie
Sarah nicht antun.
Also ging sie mit den beiden zur Theke, wo sie sich
einen doppelten Whisky mit Cola holte.
„Wir sehen uns noch ein wenig um“, teilte Sarah ihr
augenzwinkernd mit.
Jill nickte nur und ließ sich in einen Sessel fallen. Diese
Bistrosessel waren sehr in Mode und hier konnte sie es
aushalten. Wenn sie Glück hatte, würde heute kein
Vollidiot über sie stolpern.
Jill trank einen großen Schluck aus dem Glas und
schloss die Augen. Wie gerne würde sie den Abend
verschlafen, aber dazu war die Musik einfach zu laut.
Jemand nahm ihr das Glas aus der Hand und sie
öffnete empört die Augen.
Vor ihr stand Damon und grinste sie an.
„Du solltest das nicht trinken“, riet er ihr ernst.
Sie verdrehte die Augen.
„Gib mir einfach meinen Drink wieder und kümmere
dich um deine Fans“, sagte sie boshaft mit einem Blick
auf ein paar jüngere Frauen, die kichernd hinter ihm
standen.
Damon zog eine Augenbraue hoch und sah Jill an.
„Ich mag es, wenn ich mir den Respekt verdienen
muss“, erklärte er ruhig.
Dann beugte er sich zu ihr runter.
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„Ich mag es noch mehr, wenn ich erst einen oder
anderen Machtkampf gewinnen muss, ehe du dich mir
unterwirfst“, raunte er ihr zu.
„Sag mal wie kommst du eigentlich auf das schmale
Brett, dass ich mich dir unterwerfe?“, wollte Jill jetzt
wissen.
Damon lächelte sie nur an und nahm einen tiefen
Schluck aus ihrem Glas.
„Okay pass auf, ich habe wirklich keine Lust mich auf
den Arm nehmen zu lassen. Hinter dir stehen ein paar
Frauen mit Modelmaßen und da ist bestimmt eine für
dich bei“, versuchte sie ihn zu verjagen, aber er ging
gar nicht darauf ein.
Er setzte sich mit dem Glas in der Hand auf die
Lehne des Sessels, was Jill seltsamerweise nicht als
unangenehm empfand.
„Wieso bist du so biestig?“, wollte Damon wissen.
Jill lachte spöttisch auf, wollte er diese Nummer
wirklich durchziehen und ihr weismachen, er hätte
Interesse an ihr?
„Also noch mal für große, gutaussehende Deppen, ich
glaube nicht an Märchen und ich lasse mich weder
vorführen, noch auf den Arm nehmen. Du bist nicht
der Typ, der sich mit Frauen abgibt, die so aussehen,
wie ich“, erklärte sie ihm bitter.
Auch das war ein Grund, warum sie ihren Herrn nicht
vergessen konnte. Er hatte sie so geliebt, wie sie war.
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Damals hätte keiner gewagt, sich über sie oder ihre
Figur zu mokieren.
Als er tot war und sie versuchte, irgendwie darüber
hinweg zukommen, lernte sie einige Männer kennen,
die ihr deutlich zeigten, dass sie mit ihrer Figur nichts
wert war. Diese Lektion hatte sehr wehgetan, aber sie
hatte sie gelernt.
Ehe Jill sich abwenden konnte, packte Damon sie im
Nacken und zog sie aus ihrem Sessel.
„Ich lasse mich nicht von dir als Deppen bezeichnen,
klar?“, fauchte er und sie hätte schwören können, dass
seine Augen rot aufblitzten.
„Du hast eine schwere Zeit hinter dir, das kann ich
spüren, nur ist es kein Grund beleidigend zu werden.
Muss ich dir das richtige Benehmen erst beibringen?“
fügte er hinzu.
Jill schüttelte sich, aber Damon ließ nicht los. Mit
blitzenden Augen sah sie ihn an, dabei versuchte sie
das Gefühl zu ignorieren, dass ihr gerade
Schmetterlinge in den Magen schickte. Wieso um alles
in der Welt musste ihr Herz auch so schnell schlagen?
Sie hatte all die Mauern mühsam um sich aufgebaut
und es schien, als ob dieser Mann sie durchbrechen
würde. Ausgerechnet er, der bestimmt nichts Ernstes
von ihr wollte.
„Soll ich dir deinen Platz jetzt schon zeigen“, fragte er
leise, dabei zogen sich seine Augen zu Schlitzen
zusammen.
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„Lass mich einfach los, dann muss ich dir nicht
wehtun“, zischte Jill.
Die Aufmerksamkeit, die sie im Moment auf sich zog,
war ihr alles andere als lieb. Langsam legte sie eine
Hand auf seinen Arm, um mehr Halt zu bekommen,
wenn sie ihm in die Weichteile trat.
„Daran würde ich nicht mal denken, lass bloß deine
Beine stehen“, murmelte Damon, dann senkte er den
Kopf und küsste sie sanft.
Völlig aus der Bahn geworfen, vergaß Jill sogar sich zu
wehren. In ihrem Kopf explodierte ein Feuerwerk,
welches es schlichtweg unmöglich machte klar zu
denken.
So etwas hatte sie das letzte Mal gespürt, als Dominik
sie küsste. Der Gedanke an ihn brachte sie wieder zur
Vernunft und sie drehte sich mit Gewalt weg.
Damon sah sie nachdenklich an, er wusste zu genau,
was in ihr vorging. Sie war verletzt worden, trauerte
und sehnte sich eigentlich nach Nähe und jemanden,
der auf sie aufpasste. Das lass er problemlos aus ihren
Gedanken. Er konnte sich ein Grinsen nicht
verkneifen, als er sich vorstellte, wie sie reagieren
würde, wenn sie wüsste, dass er ihre Gedanken hörte.
Er ließ sie los und setzte sich wieder auf den
Sesselrand, während Jill ihn fassungslos ansah.
„Was ist? Hast du geglaubt, ich würde mich auf eine
Schlägerei mit dir einlassen? Oder du hättest so ein
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leichtes Spiel, wie mit dem Typen auf der letzten
Party?“, fragte Damon sie.
„Offensichtlich nicht“, antwortete Jill, die ihre Stimme
wiedergefunden hatte.
„Wieso, sagt mir einfach nur wieso ich?“, wollte sie
misstrauisch wissen, während sie sich in den Sessel
fallen ließ.
Er sah sie wieder ernst an.
„Es gibt so viele Gründe, aber der für dich wichtigste
ist vielleicht, dass ich Menschen mit anderen Augen
betrachte“, dass er diesen Grund wörtlich meinte,
konnte Jill natürlich noch nicht ahnen.
Wenn sie nur einmal durch seine Augen sehen könnte,
dann wüsste sie genau, was er meinte. Nur leider hatte
sie diese Fähigkeiten nicht. Damon lenkte seine
Gedanken wieder auf die Frau neben sich.
„Akzeptier doch einfach, dass ich anders bin“, schlug
er vor, ehe sie etwas dazu sagen konnte.
„Was muss ich tun, damit du mich in Ruhe lässt?“,
fragte Jill jetzt bösartig.
Sie war verwirrt, spürte Gefühle, die sie nicht spüren
wollte, und konnte mit dieser Situation nicht umgehen.
Außerdem hatte sie schlichtweg Angst, Angst wieder
reinzufallen und am Schluss als Dummkopf
dazustehen.
Er sah ihr tief in die Augen.
„Ich fürchte, das kann ich nicht“, antwortete er
ehrlich.
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In diesem Augenblick kam Sarah und grinste Jill breit
an, doch als sie Damon sah, gefror ihr Grinsen sofort.
Nicht nur, dass er noch besser als ihr Manni aussah, er
hatte sie auch schon ein paar Mal abblitzen lassen.
„Süße kannst du mir helfen, mein Korsett müsste
nachgeschnürt werden“, bat sie, ohne ihn weiter zu
beachten.
Jill nickte gutmütig und wollte aufstehen, als sich
Damons Hand schwer auf ihre Schulter legte.
„Ich warte hier auf dich, dann können wir das
Gespräch fortsetzen“, meinte er eindringlich.
Ohne eine Antwort zu geben, ging Jill mit ihrer
Freundin. Sie war froh eine kleine Auszeit zu
bekommen, die Situation überforderte sie enorm.
Zusammen gingen sie zu den Toiletten, wo Sarah ihr
fest in die Augen sah.
„Jill pass bitte auf, der ist nicht ganz normal“, riet sie
der Freundin.
Sie seufzte, erst war Sarah ständig an ihr dran, dass sie
sich endlich jemanden suchen sollte und jetzt war es
nicht der Richtige. Sie zog es vor nicht zu antworten,
zumal sie auch nicht in Erwägung zog, etwas mit
Damon anzufangen. Schnell hatte sie das Korsett der
Freundin enger geschnürt, dann verließen sie die
Toiletten wieder.
Jill wollte zu der Sitzecke gehen, als Sarah sie
zurückhielt.
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„Bitte Süße nicht der“, bat sie eindringlich. „Der wird
dir am Ende nur wehtun.“
„Du solltest auf sie hören“, raunte in diesem Moment
jemand in Jills Ohr.
Sie sah sich um und hinter ihr stand Damon, der Sarah
mit einem bösartigen Blick bedachte.
„Wenn ich auf sie hören soll, dann geh mir doch
einfach aus dem Weg“, gab Jill patzig zurück.
„Ich werde dir wehtun, damit hat sie recht. Alles
andere klären wir unter uns“, gab Damon zu, während
er Sarah immer noch mit einem eisigen Blick taxierte.
„Dann lass deine dreckigen Finger von ihr“, forderte
Sarah hart.
„Du wagst es, mir so etwas zu sagen? Wo du sie doch
nur als Hintergrund brauchst, damit du besser zur
Geltung kommst?“, holte er zum Gegenschlag aus.
Sie zuckte zusammen, natürlich mochte sie Jill, aber
dummerweise hatte er auch recht. Mit Jill an ihrer Seite
kam sie einfach besser rüber.
„Woher hast du die tollen Informationen? Sie ist
meine Freundin und so Typen wie du, braucht kein
Mensch oder willst du mir jetzt sagen, dass du zu ihr
stehst?“, keifte Sarah und ließ einen Blick über seinen
Körper gleiten.
Leider war sie sich in dem Moment überhaupt nicht
bewusst, wie sehr sie damit Jills Gefühle verletzte.
Denn genau mit dieser Aussage bestätigte sie ja, dass
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Jill eben nicht hübsch genug war, um jemanden wie
Damon zu beeindrucken.
Mit Tränen in den Augen drehte Jill sich um und
bahnte sich einen Weg durch die Menge. Sie musste
hier raus, und zwar schnell. Sie war ehrlich genug,
wenigstens sich selbst gegenüber, um zuzugeben, dass
sie doch ein wenig Hoffnung geschöpft hatte, Damon
würde es ernst meinen.
Sarahs Worte hatten sie wieder zur Vernunft gebracht,
auch wenn sie verdammt wehtaten. Mit
tränenverschleiertem Blick verließ Jill die
Veranstaltung und ging zügig durch die Stadt. Jetzt
wollte sie einfach nur noch alleine sein. Automatisch
schlug sie den Weg zum Friedhof ein, der einen guten
Kilometer von der Stadthalle entfernt lag. Ein wenig
außer Atem blieb sie vor Dominiks Grab stehen. Die
Tränen liefen ihr in Strömen über das Gesicht. Wieso
musste alles so kommen?
Ohne Rücksicht auf ihren Rock ließ sie sich auf die
Knie nieder. Sie ertrug diese Demütigungen nicht
mehr. Wieso mussten alle immer nur auf die
Äußerlichkeiten sehen? Und dann erzählte jeder, es
würde doch auf die inneren Werte ankommen. Das
Märchen konnten sie jemand anderem erzählen.
Jill legte die Arme auf das Grab und bettete ihren
Kopf darauf. Dieser Abend hatte ihr einmal mehr
gezeigt, dass sie nichts wert war. Besonders die
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Diskussion zwischen Sarah und dem Idioten, der ihr
Herz berührt hatte.
„Hier steckst du, hätte ich mir ja eigentlich denken
können“, drang eine sanfte Stimme an ihr Ohr und
ließ sie hochschrecken.
Ehe sie sich umdrehen konnte, hatte Damon sie auch
schon am Arm gepackt.
„Bitte lauf nicht weg“, bat er ruhig.
Jill sah ihn an, ihr Gesicht zeigte deutlich die Spuren
der Tränen, außerdem waren ihre Arme mit Erde
verschmiert. In ihrem Blick lagen Verbitterung und
Traurigkeit.
„Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Ich will
dich nicht und ich brauche dich nicht“, betonte sie,
aber ihre Stimme und besonders ihre Augen, sagten
etwas völlig anderes.
Er lachte leise und zog sie gegen ihren Widerstand in
seine Arme.
„Weil du es nicht willst, kleine Kratzbürste“, murmelte
er.
Einen Augenblick ergab sie sich, einfach weil sie keine
Kraft mehr hatte und die Umarmung von ihm tat so
unendlich gut.
„Lass mich bitte los, wenn du nur einen Funken
Menschlichkeit in dir hast, dann beendest du dieses
Spiel und ersparst mir die Demütigung“, bat Jill ihn
leise.
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Doch Damon dachte gar nicht daran, sie hatte es ihm
schon länger angetan, auch wenn es für sie beide
vermutlich besser wäre, diesen Weg nicht zu gehen.
„Wer hat dich so sehr verletzt?“, fragte Damon, als er
ihr tief in die Augen sah.
Spöttisch lachte sie auf und schüttelte den Kopf, hatte
er eben das Gespräch nicht mitbekommen? Oder war
er blind und sah nicht, wo sie waren?
„Ich habe das Gespräch mit Sarah geführt, um dir
ihren Charakter deutlich zu machen. Und natürlich
sehe ich, dass wir an dem Grab deines Herrn stehen“,
antwortete er, als ob sie ihre Gedanken laut
ausgesprochen hätte.
Irritiert sah sie ihn an, hatte sie etwa doch laut geredet
und nicht nur gedacht? Die Situation war irgendwie
gespenstisch.
„Bitte Jill ich möchte dich nicht, auf diese Weise
verletzten, aber ich werde dir wehtun. Ich bin Sadist.
Außerdem gibt es Dinge, die mich betreffen, bei
denen ich nicht weiß, ob du damit klarkommst. Nur
sollten wir einen Schritt nach dem anderen machen“,
schlug er vor.
„Nein, ich will gar keinen Schritt machen, weder mit
dir noch mit jemand anderem“, blockte sie jetzt hart
ab.
„Ich werde mich nie mehr verletzen lassen“, damit
wandte sie sich aus seiner Umarmung und wollte ihn
stehen lassen.
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Allerdings hatte sie nicht mit Damons Schnelligkeit
und seiner Hartnäckigkeit gerechnet.
Ehe sie sich versehen hatte, stand er vor ihr und
versperrte ihr den Weg.
„Oh nein diese Antwort klingt mir zu sehr nach
Aufgeben“, hielt er sie zurück.
Sie seufzte leise und schloss für einen Moment die
Augen.
„Und wenn ich aufgebe, was geht es dich an?“, ihre
Stimme klang genervt.
Lachend schüttelte Damon den Kopf.
„Du glaubst immer noch, ich will dich vorführen oder
demütigen, aber das möchte ich nicht“, erklärte er ihr.
„Du hast selbst gesagt, ich soll auf Sarah hören, also
sei doch froh, in dem Punkt glaube ich dir. Und jetzt
lass mich endlich durch.“
Jill trat einen Schritt zur Seite, um ihn stehen zu lassen,
doch er stellte sich ihr wieder in den Weg.
„Das hat andere Gründe, aber die werde ich dir nicht
hier auf dem Friedhof erklären“, wich er ihr aus.
Als sie noch etwas sagen wollte, hob er sie mühelos
auf seine Arme und trug sie schnell zum Ausgang des
Friedhofs.
Sie staunte nicht schlecht, das hatte bisher noch keiner
geschafft, immerhin war sie nicht gerade schlank. Vor
dem Friedhof stand sein Auto, hier setzte er sie auf
dem Beifahrersitz ab.
„Was gibt das jetzt?“, wollte Jill unwirsch wissen.
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„Ich bringe dich nach Hause und, wenn du willst,
können wir dort einige Dinge klären“, schlug er vor.
„Anders werde ich dich wohl nicht los oder?“, fragte
sie, wobei man ihrer Stimme anhören konnte, dass sie
eigentlich nicht abgeneigt war.
„Nein“, lachte Damon.
Er ging um den Wagen herum, setzte sich hinter das
Lenkrad und fuhr los. Jill nannte ihm die Adresse und
kurz darauf parkte er das Auto.
Zusammen gingen sie in die Wohnung, wo Jill erst mal
Kaffee kochte. Dann setzten sie sich an den
Küchentisch.
Damon nippte schweigend an seinem Kaffee, während
er sie ansah.
„So und jetzt erzähl mal“, forderte er sie auf.
„Was soll ich denn erzählen? Dass in dieser
Gesellschaft nur das Äußerliche zählt?“, antwortete sie
bitter.
„Für mich zählen ganz andere Dinge, aber das wirst
du mir noch nicht glauben. Also erzähl mir über dein
Leben und sag mir, wer dich so verletzt hat“, bat er
sanft.
„Warum sollte ich dir auch glauben? Und so wie es
aussieht, weißt du mehr über mein Leben, als mir lieb
ist“, blockte Jill wieder ab.
Wieso hatte sie ihn überhaupt mitgenommen? Diese
Frage konnte sie ziemlich ehrlich und schnell
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beantworten, weil er der erste Mann seit Dominik war,
bei dem ihr Herz aus dem Takt kam.
Außerdem schaffte sie es nicht die Hoffnung
abzutöten, dass er es ernst meinen könnte.
Damon stand auf, ging um den Tisch herum und zog
sie am Arm zu sich. Er hatte Kraft, mehr als Jill es von
sonst jemandem kannte. Über ihren schwachen
Versuch sich zu wehren, lachte er nur leise.
Wieder spürte sie seine Lippen auf ihren und wieder
nahm ihr dieser Kuss, die Lust mit ihm zu streiten.
Zärtlich legte er die Hände um ihr Gesicht und hielt
sie fest, als sie sich wegdrehen wollte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von ihr ab und
Jill sah es erneut rot in seinen Augen aufblitzen. Sie
zwinkerte mit den Augen, es musste wohl doch ein
Schatten gewesen sein. Ein Lichtreflex oder so was.
Damon zog sie mit ins Wohnzimmer, vor dem Sofa
hob er sie wieder auf seine Arme und setzte sich mit
ihr zusammen hin. Vorsichtig rückte er sie so, dass sie
bequem an ihm lehnen konnte.
„Wer war dein Herr?“, fragte er leise.
Ungläubig riss Jill die Augen auf und wollte von
seinem Schoß springen, aber er hielt sie mit Gewalt
fest.
„Bleib einfach sitzen und beantworte mir die Frage“,
befahl er ruhig.
„Das kann ich nicht und das will ich nicht“, begehrte
sie auf.
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Nicht mal mit Sarah konnte sie über Dominik
sprechen, ohne in Tränen auszubrechen.
Deshalb hatte sie im letzten Jahr jedes Gespräch über
ihn verweigert. Undenkbar, dass sie jetzt diesem
Fremden etwas erzählt.
„Versuch mir zu vertrauen, ich spüre, wie sehr die
Geschichte an dir nagt“, bat er leise.
„Dann lass uns einfach das Thema wechseln und mal
über dich sprechen“, versuchte Jill das Gespräch auf
eine andere Bahn zu lenken.
„Gut, was möchtest du denn wissen“, ging er auf sie
ein.
„Wieso hast du gesagt, dass ich auf Sarah hören soll,
wenn du alles tust, damit ich auf dich reinfalle“,
antwortete sie, wie aus der Pistole geschossen.
Damon lächelte gequält.
„Das ist etwas kompliziert. Ich töte Menschen“,
brachte er hervor.
Zuerst wollte Jill laut lachen, doch dann wurde ihr
bewusst, wie leichtsinnig sie gewesen war, dass sie ihn
ohne Cover mit in ihre Wohnung genommen hatte.
Stocksteif saß sie auf seinem Schoß und sah ihn
skeptisch an. Wollte er sie ängstigen oder war sie
wirklich in die Fänge eines Mörder gekommen?
„Ganz ruhig, kleine Kratzbürste, ich würde dir nie
etwas tun. Diese Menschen haben den Tod verdient“,
versuchte er sie ungeschickt zu beruhigen.
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„Das würdest du wohl auch sagen, wenn du
vorhättest, mich zu töten“, gab sie zu bedenken.
Damon sah ihr offen in die Augen, sollte er ihr jetzt
schon alles erzählen und damit alles aufs Spiel setzen?
Er entschied sich dagegen, auf keinen Fall wollte er Jill
verlieren.
„Stimmt ich würde es sagen, da hast du recht. Wenn
du die Polizei rufen möchtest, dann werde ich dich
nicht aufhalten“, damit ließ er sie los.
Jill stand unsicher auf und brachte ein paar Schritte
Sicherheitsabstand zwischen ihn und sich. Wie zur
Probe griff sie nach ihrem Handy, als sie es
schmerzlich in seinem Gesicht aufblitzen sah. Es
schien ihm tatsächlich etwas auszumachen, dass sie
ihm nicht vertraute. Aber wer war sie, dass sie die
Gefühle anderer Menschen verletzte? Gerade sie, die
so unter den vielen Demütigungen gelitten hatte?
„Versprichst du mir, dass ich weder wie der letzte
Depp noch tot am Ende hier stehen werde?“, fragte
sie naiv.
Er lächelte sie an und nickte.
„Ja das verspreche ich dir gerne. Zumal es schwer sein
könnte tot irgendwo zu stehen“, bemerkte er lachend.
„Ich verspreche dir auch, dass ich immer auf dich
aufpassen werde, dich beschützen, in meinem Sinne
erziehen und lieben werde“, fügte er hinzu.
Im gleichen Augenblick wusste er, dass er zu schnell
gewesen war. Jill sah ihn mit blitzenden Augen an.
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„Hör endlich auf mich zu verarschen und jetzt geh“,
schrie sie ihn an.
Damon schüttelte den Kopf und war mit einem
großen Schritt bei ihr. Er hielt ihr den Mund zu und
sah ihr tief in die Augen.
„Ich werde gehen, aber erst sage ich dir noch etwas,
auf keinen Fall lasse ich mich von dir anschreien,
klar?“
Sie funkelte ihn wütend an und versuchte ihm zu
antworten, was seine Hand erfolgreich verhinderte.
„So wirst du mich nicht los, ich lasse dir nur Zeit,
deine Gedanken zu ordnen“, erklärte er ihr fast
liebevoll.
Sie wollte schon aufatmen, als er sie mit dem
Oberkörper über die Lehne des Sofas drückte, ihren
Rock hochschlug und ihr kräftig den Hintern
versohlte. Jill zappelte, versuchte sich aufzurichten,
aber er hielt sie locker mit einer Hand unten. Sie schrie
vor Empörung, versuchte nach ihm zu treten und zu
schlagen, aber auch hier war er schneller. Sie vermied
es darüber nachzudenken, was genau sie fühlte, denn
dann hätte sie sich eingestehen müssen, dass sie sich
nur aus einem Grund wehrte, aus Angst. Angst
Gefühle zu haben und wieder verletzt zu werden.
Endlich ließ er sie los und sie hatte Tränen in den
Augen.
Zärtlich strich er mit dem Daumen über ihre Wange.
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„Ich werde dich erziehen und strafen, wenn du es
verdient hast“, betonte er noch mal, danach küsste er
sie und war im nächsten Moment verschwunden.
Jill ließ sich auf die Couch fallen, das war doch zu
bizarr. Zuerst erzählte er ihr, dass er ein Mörder war,
dann schlug er sie, was sie zugegeben erregt hatte und
anschließend verschwand er, ohne dass sie ihn wirklich
durch die Tür gehen sah.
Die ganze Situation war ihr zu verdreht, so versuchte
sie erst gar nicht alles zu begreifen. Dummerweise
konnte sie die Hoffnung, dass er das es ernst gemeint
hatte, nicht unterdrücken.
Langsam stand sie auf, ging ins Bad, um sich endlich
die Erde von den Armen zu waschen.
Ihr Hintern brannte und sie war heiß. Das war auch so
ein Ding, seit Dominik hatte es keiner geschafft, sie
mit Schlägen zu erregen. Sie hatte es mit einigen
Doms ausprobiert, aber immer hatte irgendwas
gefehlt. Jetzt lag sie im Bett und spürte, wie die
Erregung weiter durch ihren Körper strömte.
Langsam schob sie die Hand in ihre Pyjamahose, teilte
die Schamlippen und schloss die Augen. Sofort sah sie
sein Gesicht vor sich. Sie würde sich diesen Moment
gönnen und einfach vorstellen, dass er es wirklich
ernst meinte.
Jill spürte seine Hand immer noch auf ihrem Hintern,
während sie sanft ihre Perle massierte. Erst jetzt
merkte sie, wie ausgehungert sie war und langsam
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steigerte sie den Druck. Ein leises Stöhnen entkam ihr
und sie hörte seine Stimme in ihrem Kopf.
„Lass dich fallen, Kleines, ich fange dich auf.“
Irritiert öffnete sie die Augen, aber es war niemand da,
also hatte sie sich das nur eingebildet. Allein der
Gedanke, dass er so etwas jemals zu ihr sagen könnte,
ließ ihre Lust ins Unermessliche wachsen.
Jill spreizte die Beine weiter, während sie ihre Klitoris
streichelte. Sie fühlte den Höhepunkt unaufhaltsam
auf sie zurasen. Ihre Gedanken setzten aus und sie
hielt unwillkürlich die Luft an. Ihr Unterleib zog sich
rhythmisch zusammen, was sie laut aufstöhnen ließ. Es
dauerte eine ganze Weile, ehe sich ihr Atem wieder
beruhigt hatte und sie einschlafen konnte. Und auch
ihr letzter Gedanke galt Damon.