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SCHMALLENBERG 2030. Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Ziele, Rahmenkonzept und Projekte
Dokumentation der Bürgerwerkstatt vom 12. Januar 2017
SCHMALLENBERG 2030. Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Ziele, Rahmenkonzept und Projekte
Inhalt
Die Bürgerwerkstatt - Inhalt und Ziele 03
Ablauf der Werkstattgespräche 04
Stand der Rahmenplanung 05
Impulse und Ergebnisse - Die Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“ 11
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“ 22
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“ 37
Ausblick 55
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
3
Die Bürgerwerkstatt - Inhalt und Ziele
Nachdem im Herbst 2016 eine erste Bürgerinformation zur Fortschreibung des städtebaulichen Rahmenplans
für die Ortsmitte von Schmallenberg stattgefunden hat, folgte mit den Werkstattgesprächen am 12. Januar 2017
der nächste Schritt.
Wurden in der damaligen Sitzung die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und der Analyse vorgestellt, wurde
nun in einer Bürgerwerkstatt konkret an der Zukunft der Ortsmitte mitgearbeitet.
Die von der Stadt Schmallenberg beauftragten Büros pp a|s pesch partner architekten stadtplaner und
planersocietät aus Dortmund und das Institut InWIS aus Bochum diskutierten in drei Arbeitsgruppen die
künftigen Herausforderungen, vor allem aber erarbeiteten die Bewohnerinnen und Bewohnern konkrete
Vorschläge für Schmallenberg und seine Ortsmitte:
• Die Arbeitsgruppe 1 „Lebenswerte Ortsmitte“ beschäftigte sich mit der Attraktivität der Ortsmitte - von der
Gestaltung der Vorzonen der Läden über das Aussehen der Gebäude bis hin zu heute noch unansehnlichen
Bereichen wie um den ehemaligen Bahnhof.
• Die Arbeitsgruppe 2 „Wohnen in der Kernstadt“ stellte Überlegungen zu möglichen Bauflächen, vor allem
aber zum zukünftigen Wohnen in der Kernstadt und den damit verbundenen Ansprüchen und Bedürfnissen
an.
• In der Arbeitsgruppe 3 „Mobilität in Schmallenberg“ soll ging es unter anderem um die gute Erreichbarkeit
der Ortsmitte, die Gestaltung der Straßen und Plätze, notwendige Stellplätze, aber auch um die Bedürfnisse
aller Verkehrsteilnehmer.
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Ablauf der Werkstattgespräche
19.00 Uhr Begrüßung
(Stadt Schmallenberg)
19.05 Uhr Ablauf der Werkstattgespräche (pp a|s)
19.10 Uhr Stand der Rahmenplanung (pp a|s)
19.20 Uhr Impulsreferate: Themen und Fragestellungen
• Lebenswerte Ortsmitte (pp a|s)
• Wohnen in der Kernstadt (InWIS)
• Mobilität in Schmallenberg (planersocietät)
19.50 Uhr Arbeitsgruppen
• Lebenswerte Ortsmitte (Moderation pp a|s)
• Wohnen in der Kernstadt (Moderation InWIS)
• Mobilität in Schmallenberg (Moderation planersocietät)
21.15 Plenum: Vorstellung der Ergebnisse
(Mitglied der Arbeitsgruppen)
21.50 Resümee und Ausblick
(Stadt Schmallenberg)
22.00 Uhr Ende der Bürgerwerkstatt
4
Stand der Rahmenplanung
Phase 1
Grundlagen und Analyse: Zustand und Herausforderungen
Herbst 2016 | Öffentliche Auftaktveranstaltung
Phase 2
Ziele, Rahmenkonzept und Projekte
Januar 2017 | Bürgerwerkstatt
Phase 3
Städtebaulicher Rahmenplan und Handlungskonzept
Sommer/Herbst 2017 | Bürgerinformation
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 5
Stand der Rahmenplanung: Die Entwicklungsbereiche
Schulzentrum
Nördliche Innenstadt
Innenstadt
Kurpark/LenneSchiene
6 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Stand der Rahmenplanung: Die drei Pfeiler der Ortsentwicklung
GESTALTUNG: „LEBENSWERTE ORTSMITTE“ Die hohe Qualität in der Gestaltung der Landschaft, des
historischen Erbes, der öffentlichen Straßen und Plätze und der privaten Bereiche lädt Bewohner und Besucher
gleichermaßen nach Schmallenberg ein.
7 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Stand der Rahmenplanung: Die drei Pfeiler der Ortsentwicklung
MOBILITÄT: „DIE ORTSMITTE FÜR ALLE“ Die Ortsmitte ist für alle gut zu erreichen und bequem zu nutzen:
sei es aus der LenneSchiene kommend oder auf dem Weg in die Wohnungen, Geschäfte und
Versorgungseinrichtungen.
8 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Stand der Rahmenplanung: Die drei Pfeiler der Ortsentwicklung
NUTZUNGEN: „ZUHAUSE IN DER ORTSMITTE“ Die Ortsmitte bietet durch ihre Vielfalt, ihre hohe Wohnqualität
und die gute Versorgung allen Bewohnern ein lebenswertes Zuhause.
9 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Stand der Rahmenplanung: Ziele für die Ortsentwicklung
1 Erhalt und Verbesserung des Ortsbildes - angemessene Berücksichtigung
heutiger Bedürfnisse
2 bessere Anbindung der Landschaft an die Ortsmitte - insbesondere Kurpark
und LenneSchiene
3 Sicherung und Verbesserung der Einkaufs- und Versorgungssituation
4 Nutzung un- und untergenutzter Areale - insbesondere zum Wohnen
5 wo möglich, barrierearme Gestaltung von Straßen und Plätzen
6 Berücksichtigung der verschiedenen Ansprüche aller Verkehrsteilnehmer
10 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
GESTALTUNG
NUTZUNGEN
MOBILITÄT
11
Impulse und Ergebnisse - Die Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“ | Impuls und Moderation pesch partner architekten stadtplaner GmbH
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Ausgangslage Stadt und Landschaft.
Einzigartiges auf dem Berg
12 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Herausforderung Stadt und Landschaft.
einmaliges Bild ist Grundlage der städtebaulichen
Entwicklung
„Stadt über der Landschaft“ bewahren und einzigartige
Lage nutzen
Gestaltung und Nutzung unter- und ungenutzter Areale
13 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
14 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Aufgaben Stadt und Landschaft.
Nachnutzung ehemalige Gärtnerei, Fläche an der
Obringhauser Straße
Vervollständigung Stadtgrundriss
Hanggestaltung und Ausblicke
Wegeverbindungen
Modernisierung und Instandsetzung der historischen
Bausubstanz
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Ausgangslage Ortsbild.
„Historischer Stadtkern“
15 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Herausforderung Ortsbild.
Erhalt des Ortsbildes und angemessene Anpassung an
die heutigen Bedürfnisse
Verbesserung der Gestaltung
16 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
17 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Lebenswerte Ortsmitte“
Aufgaben Ortsbild.
Gestaltung der Flächen rund um den ehemaligen
Bahnhof
Aufwertung Passage „Ladenzeile“
energetische Sanierung und Maßnahmen zur
Barrierefreiheit, z. B. Stadthalle, Rathaus,
Schulzentrum, Grundschule, ehemalige Valentinschule
Überprüfung der Gestaltungssatzung
Fassadenverbesserung und Gestaltung von Hof- und
Gartenflächen
18 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“: Fragestellungen
Welche Flächen sollten in der Ortsmitte besser gestaltet werden?
Wie sollte die herausragende Lage besser genutzt werden? Wie lassen sich Stadt und
Landschaft besser verknüpfen?
Wie könnte die hochwertige Gestaltung im Historischen Stadtkern mit den neuen Anforderungen
(etwa an Barrierearmut) einhergehen?
19 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“: Ergebnisse
Welche Flächen sollten in der Ortsmitte besser gestaltet werden?
untergenutzte Flächen entwickeln und gestalten
• Gärtnerei
• Fläche an der Obringhauser Straße
Bahnhofstraße
• attraktivere Gestaltung
• Lagegunst nutzen
Alte Post
• bessere Nutzung
• Lagevorteil durch Stadtnähe und Ausblick nutzen
• Teil des zentralen Versorgungsbereichs
Ladenpassage am Schützenplatz
• Integration und Anbindung
• verbesserte Querungsmöglichkeit der Weststraße
in diesem Bereich
• Zugänge attraktiveren
Haus Schulte
• Umnutzung oder Abriss
• Verlegung der Obringhauser Straße auf Kreuzung
Kampstraße; Betonung durch „markanten Neubau“
• bessere Nutzung des gegenüberliegenden Parks
Außenfläche Stadthalle
• Wegweisung optimieren
• Gestaltung verbessern
• Nutzung ergänzen
• Sauberkeit verbessern
• Verweilen ermöglichen
• eventuell Element Wasser nutzen
Instandsetzung Alter Friedhof
20 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“: Ergebnisse
Wie sollte die herausragende Lage besser genutzt werden?
Wie lassen sich Stadt und Landschaft besser verknüpfen?
Übergang historischer Stadtkern - Lennepark
(Hangbereich) verbessern
• Topographie erhalten: keine Bebauung in den
niedrigen Lagen
• Verbesserung der Wege im Bereich der Hangkante
(breiter, Serpentinen), aber Charakter der kleinen
Wege erhalten
• Vision Fahrstuhl
• Gestaltung der Treppenanlage
• Verweilmöglichkeiten mit Ausblicken
Hangkante sichtbar machen
• Ausblicke ermöglichen
• Gehölze zurückschneiden
• (Anmerkung: verschiedene Maßnahmen sind bereits
angestoßen)
• Kleingärten unterhalb der Hangkante einbinden
21 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Lebenswerte Ortsmitte“: Ergebnisse
Wie könnte die hochwertige Gestaltung im Historischen Stadtkern mit den neuen Anforderungen
(etwa an Barrierearmut) einhergehen?
Stellplatzanforderungen
• private Gärten in den Innenbereichen erhalten („Stellplätze als Konkurrenz“)
• Parkdeck am Schwimmbad errichten (zur Ablösung privater Stellplätze)
• Stellplatzfläche an der Obringhauser Straße für Beschäftigte nutzen
Gestaltungssatzung
• nach Möglichkeit Uniformität vermeiden
• prüfen, inwieweit die Satzung den Anforderungen etwa an Energieeffizienz und Nutzbarkeit angepasst
werden kann und soll (Photovoltaik, Balkone usw.)
• prüfen, ob die Gestaltungssatzung ermöglicht, dass bei Umbauten der „Urzustand“ des Gebäudes erreicht
werden kann
allgemeine Anforderungen an das Stadtbild
• Erhaltung des Stadtbildes
• Qualität des Erscheinungsbildes Einzelhandel sichern (unangemessene „Billig-Läden“ an zentralen Lagen
verhindern)
• Sauberkeit gewährleisten
• Spielmöglichkeiten für Kinder in der Innenstadt schaffen (Wippetiere o. ä.)
• Weiterführung der Straße Selbend nach Norden und Verknüpfung mit Rupers Kamp?
• allgemeines Hindernis: schwierige Investorensuche
22
Impulse und Ergebnisse - Die Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“ | Impuls und Moderation InWIS
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
23 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Ausgangslage
Entwicklung von Einwohner- und Haushaltszahl ist eine der wesentlichen Rahmenbedingungen für den
Wohnungsmarkt
26038
25789
25574
25468
25299
25
23
6
25508
6340
6261
6198
6192
6119
6055
6230
0
5000
10000
15000
20000
25000
30000
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Gesamtstadt Kernstadt Schmallenberg
Entwicklung der Einwohnerzahl (Hauptwohnsitz) seit dem Jahr 2009
Quelle: InWIS Forschung & Beratung GmbH, Datenbasis Stadt Schmallenberg
Bis zum Jahr 2014 rückläufige
Einwohnerentwicklung in der
Gesamtstadt und im Kernort
Schmallenberg
Leichte Trendumkehr im Jahr 2015:
ähnliche Situation in vielen weiteren
Kommunen NRWs aufgrund der
erhöhten Zuwanderung aus dem
Ausland
Aktuellste Prognose des Statistischen
Landesamtes IT.NRW (Basisvariante,
Wanderungen der vergangenen drei
Jahre berücksichtigt) geht bis 2030 von
einem Bevölkerungsrückgang um rund
7% aus.
24 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Ausgangslage
Entwicklung von Einwohner- und Haushaltszahl ist eine der wesentlichen Rahmenbedingungen für den
Wohnungsmarkt
Veränderungen der Altersstruktur in Schmallenberg bis zum Jahr 2030
Quelle: InWIS Forschung & Beratung GmbH, Datenbasis Stadt Schmallenberg
Trend einer älter werdenden
Gesellschaft: Verluste in allen
Altersgruppen bis einschließlich
50 Jahre, deutliche Gewinne bei
den Senioren und Hochaltrigen
Anforderungen an das Wohnen
verändern sich
Wie können die Bedarfe im
Segment altersgerechter
Wohnformen, insbesondere in
den zentralen Lagen mit
Versorgungsstrukturen,
befriedigt werden?
Wie können auch abwandernde
Haushalte in Schmallenberg
gehalten werden? Welche Rolle
kommt dem Kernort hierbei zu?
4.5073.286
2.077
1.406
1.285
1.138
6.799
5.690
5.272
5.277
3.642
4.623
1.398
1.827
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
20.000
22.000
24.000
26.000
28.000
2014 2030
80 Jahre und älter
65 bis unter 80
50 bis unter 65
30 bis unter 50
25 bis unter 30
18 bis unter 25
unter 18 Jahre
25 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Ausgangslage
Älter werden heißt auch: Veränderung der Raumnutzung und Rahmwahrnehmung
Region
Stadt
Stadtteil
Quartier
Haus
Teilhabe Versorgung
Beruf/Bildung Spiel/Freizeit
Kinder
Jugendliche
Menschen 20+
Menschen 65+
Menschen 85+
Das direkte Wohnumfeld und
Quartier ist wichtiger
Aktionsraum – der wichtigste für
ältere Menschen (neben der
eigenen Wohnung)
Alterung = kleinere
Aktionsradien
Ältere benötigen, ebenso wie
jüngere auch,
Versorgungsleistungen und
Infrastrukturen zentrale
Lagen und Wohnstandorte wie
die Kernorte Schmallenbergs
haben daher eine wichtige
Bedeutung
26 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Ausgangslage Kennzahlen des Wohnungsmarktes Schmallenberg
Im Vergleich zu NRW überdurchschnittlicher Anteil an Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern bei
gleichzeitig unterdurchschnittlichem Anteil geförderter Mietwohnungen.
Rund die Hälfte des Wohnungsbestands bilden Altbaubestände und Nachkriegsgebäude der 1950er und
1960er Altbau stärker vertreten als im NRW-Vergleich, dafür geringerer Anteil an Nachkriegsgebäuden.
Neben Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsunternehmen bilden Privatpersonen mit fast 50 Prozent
eine wichtige Eigentümergruppe im Mietwohnungsbestand.
Fokus der Bautätigkeit lag in den vergangenen Jahren deutlich im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser,
leichte Trendumkehr im Jahr 2015.
Positive sozioökonomische Rahmenbedingungen: Steigerung der Anzahl Beschäftigter, Verringerung der
Arbeitslosigkeit, überdurchschnittliche Kaufkraft.
Vergleichsweise günstige Baugrundstücke (bis 100 Euro/m²) und Mietwohnungen (im Mittel zwischen
4,50 Euro und 5,00 Euro/m²).
Quelle: NRW.BANK 2017: Wohnungsmarktprofil Schmallenberg 2016
27 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Herausforderungen und Ziele
Trotz rückläufiger Einwohnerzahl ist Wohnungsneubau erforderlich.
Nicht Einzelpersonen, sondern Haushalte fragen Wohnraum nach. Betrachtung der Haushaltsentwicklung
notwendig.
Aufgrund des Trends der Haushaltsverkleinerung kann auch bei rückläufiger Einwohnerentwicklung ein
quantitativer Bedarf an neuem Wohnraum entstehen.
Hinzu kommen qualitative Aspekte: Ersatzbedarf für abgängige Bausubstanz und durch Zusammenlegungen
sowie „neue Anforderungen“ an das Wohnen: Energieeffizienz, Barrierearmut, Schaffung von
Wohnangeboten, um abwandernde Zielgruppen in der Stadt zu halten
Dem ISEK zugrunde liegende Prognose: Bedarf in Höhe von rd. 50 Wohneinheiten pro Jahr
Formulierte Ziele des ISEK:
• Wohnen dort festigen, wo zentrale Angebote und Versorgung vorhanden sind
• Stärkung des Wohnungsbestands
• Prinzip Innen- vor Außenentwicklung
• Wohnentwicklung auf Kernorte und Ortsteile mit einer gesicherten Grundversorgung konzentrieren
28 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Wohnen im Kernort Schmallenberg
Es wird in der gesamten Innenstadt gewohnt,
sowohl im historischen Stadtkern als auch in
den nördlichen Stadterweiterungen.
Rahmenbedingungen
Gemischte Nutzung mit Einzelhandel,
Dienstleistungen und Wohnen im historischen
Stadtkern
Für den Stadtkern geltende Gestaltungssatzung
Potenzial
Möglichkeit der wohnbaulichen Entwicklung auf
Fläche der ehemaligen Gärtnerei, auf
gewerblichen Flächen an der Obringhauser
Straße und innerhalb der wenigen Baulücken.
Quelle: Schmallenberg 2030. Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher
Rahmenplan für die Ortsmitte. Integriertes Handlungskonzept. Teil A
Grundlagen und Analyse.
29 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Vorteile des Wohnens in der Innenstadt bzw. im Kernort Schmallenberg
Innenstadt ist bedeutsamer Wohnstandort
Nähe zu Infrastruktur, Versorgung, Bildung, Freizeit
Historische Bausubstanz bildet städtebaulichen und architektonischen Rahmen
Keine Häufung von Erhaltungsmängeln
Aber: Erneuerung und Instandsetzung als wichtige Handlungsfelder
Neue Herausforderungen hinsichtlich Barrierearmut und Energieeffizienz
Auswahl von Entwicklungszielen für den Kernort Schmallenberg gemäß Rahmenplan und ISEK
Erhalt und Modernisierung von Wohnraum
Stärkung der Wohnfunktion
Überprüfung und Anpassung von Entwicklungsflächen und B-Plänen
Wie kann es gelingen, bei gleichzeitiger Bewahrung des Ortsbildes, die Anforderungen an
Barrierearmut, Energieeffizienz und neue Wohnformen und -angebote zu befriedigen?
30 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Wohnen in der Kernstadt“
Chancen und Herausforderungen
Vor- und Nachteile der Zentralität: Paare und Familien und Menschen im Alter ab 50 Jahren entdecken
innerstädtische Lagen wieder für sich – neben dem Wohnangebot zählt hierzu jedoch auch das
Wohnumfeld
z. B. Schaffung von „grünen Oasen“ (z. B. in Innenhöfen), Spielmöglichkeiten für Kinder,
ansprechend gestalteten öffentlichen Plätzen, schön gestalteten Häuserfronten
Wohntrends aufgreifen: Schaffung von Wohnangeboten für unterschiedliche Zielgruppen und
„Portemonnaies“, Reagieren auf veränderte Wohnbedürfnisse, z. B. Möglichkeit der Verbindung von
Wohnen und Arbeiten, barrierefreie Wohnangebote.
z. B. Mieteinfamilienhäuser, Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, besondere Angebote für
das Wohnen im Alter (Senioren-WGs, Mehrgenerationenwohnen)
Abbau von Modernisierungsbedarfen: Bislang keine Bündelung von Erhaltungsmängeln, aber stetige
Anpassung des Bestands ist wichtiges Handlungsfeld, nicht nur gemeinsam mit Wohnungsunternehmen,
sondern auch mit privaten Eigentümern und Bewohnern.
z. B. Abbau von Barrieren, Verbesserung des energetischen Standards, Anpassung von
Grundrissen und Ausstattungsmerkmalen
31 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Fragestellungen
Wie kann es gelingen, auch neue (und abwandernde) Zielgruppen für den Wohnstandort Kernort
Schmallenberg zu gewinnen?
Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, um den bestehenden Bewohnern der Kernstadt Schmallenberg
langfristig ein ansprechendes und bedarfsgerechtes Wohnangebot zur Verfügung zu stellen? Welche
konkreten Wohnangebote fehlen im Kernort Schmallenberg?
An welchen Standorten innerhalb des Kernortes sollte das Thema Wohnen im Rahmen
von Bestandserneuerung, Neubau und Wohnumfeldgestaltung forciert werden? Welche
räumlichen Schwerpunkte sehen Sie?
32 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Ergebnisse
Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, um den bestehenden Bewohnern der Kernstadt Schmallenberg
langfristig ein ansprechendes und bedarfsgerechtes Wohnangebot zur Verfügung zu stellen?
• Erhalt des Ortsbildes in der historischen
Kernstadt
• Bereithaltung auch bezahlbarer Wohnangebote
bei der Umsetzung von Neubauangeboten durch
Nutzung der Wohnraumförderung des Landes
(Hindernis: niedrige Mietenstufe als Hemmnis für
Investoren)
• Überzeugungsarbeit „Jung kauft Alt“ leisten;
Vorteile von Bestandsimmobilien (insbesondere
Eigenheime im Generationenwechsel)
herausstellen und kommunizieren (Anmerkung:
Generationenwechsel verläuft derzeit noch
unproblematisch, nachrückende Generationen
werden gefunden)
• Beratungsangebote/Wohnraumberatung für
Immobilieneigentümer und Mieter bereitstellen,
ausbauen und vernetzen
• Bereitstellung von Baumöglichkeiten/Bauplätzen in
der Altstadt
• Nutzung von Reserveflächen für neue
Wohnformen, z. B. für das Wohnen im Alter
• Der Fluktuation bei jungen Haushalten im
Mietwohnungsbereich begegnen
• Diskussion einzelner Aspekte der
Gestaltungssatzung (Hindernis „schöner aber
teurer“, Anbau von Balkonen, Nachrüstung
technischer Anlagen, Solaranlagen etc.)
• Dem Spannungsfeld zwischen Gestaltungssatzung
und neuen Anforderungen an das Wohnen
begegnen
• Nachbarschaften, nachbarschaftliches
Engagement stärken
33 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Ergebnisse
Was müsste aus Ihrer Sicht getan werden, um den bestehenden Bewohnern der Kernstadt Schmallenberg
langfristig ein ansprechendes und bedarfsgerechtes Wohnangebot zur Verfügung zu stellen?
• Stabilisierung und weitere Schaffung von
Einzelhandel und Arbeitsplätzen
• Nahversorgungssituation beobachten und
frühzeitiges Gegensteuern bei einer
Verschlechterung der Versorgungssituation
• Gleiches gilt für das Thema medizinische
Versorgung (insbesondere für ältere Menschen
ein wichtiger Faktor im Wohnumfeld)
34 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Ergebnisse
Welche konkreten Wohnangebote fehlen im Kernort Schmallenberg?
• beschränktes Angebot an familiengerechten Wohnangeboten in der Kernstadt
• Eigenheimbestand
langfristigen Verbleib ermöglichen (für diejenigen, für die der Umzug in eine altersgerechte
Wohnalternative nicht infrage kommt)
• Modernisierungsbedarfe im Mehrfamilienhaus-Bestand, Renovierungsstau in einzelnen Bereichen
• Diskussion eines ggf. erforderlichen Ersatzwohnungsneubaus (u. a. aufgrund eingeschränkter Möglichkeiten
des Abbaus von Barrieren im Wohnungsbestand)
35 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Ergebnisse
Wie kann es gelingen, auch neue (und abwandernde) Zielgruppen für den Wohnstandort Kernort Schmallenberg
zu gewinnen?
• Daseinsvorsorge ist derzeit gut ausgebaut, gute Voraussetzungen Ziel: Stabilisierung und Erhalt
• Baulückenmanagement und -aktivierung
• Ältere aus den „Dörfern“ in den Kernort ziehen durch entsprechende Angebote
• kleinräumige Beobachtung des Generationenwechsels
• Durchführung von Befragungen, um Bedarfe und Umzugsbereitschaft zu ermitteln
• Marketing
Attraktivität als Wohnstandort stärker nach außen transportieren
soziale Sicherheit nach außen transportieren (Standortfaktor)
„Rückkehrer“ gewinnen, z. B. über Agentur (erste Initiativen bestehen schon)
Bereitstellung attraktiver Arbeitsplätze hat Einfluss auf Wohnraumnachfrage
• bauliche Erreichbarkeit von Gebäuden
• Wohnqualität
36 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Wohnen in der Kernstadt“: Ergebnisse
An welchen Standorten innerhalb des Kernortes sollte das Thema Wohnen im Rahmen von Bestandserneuerung,
Neubau und Wohnumfeldgestaltung forciert werden? Welche räumlichen Schwerpunkte sehen Sie?
• Leerstand in der Ost- und in der Weststraße
• leer stehende „Ladenzeile“
• Dorfläden vs. Stadtteilläden
• wenige Baulücken in der Kernstadt
• Arrondierungspotenziale westlich der Kernstadt
• Ausweisung neuer Bauflächen
kernstadtnah
Mehrfamilienhäuser
ggf. auch in der Oberstadt
37
Impulse und Ergebnisse - Die Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“ | Impuls und Moderation planersocietät
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Bedeutung der Mobilität für die Stadt
• Erreichbarkeit der Ortsmitte sicher stellen
• Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen
(unabhängig von Alter, körperlicher Verfassung,
finanzieller und sozialer Situation)
• unterschiedlichste Ansprüche an den Raum
• integrierte Betrachtung notwendig
• Straßen und Plätze sind wichtiger Bestandteil
des öffentlichen Raums/der Qualität der Stadt
• Bewahrung einer hohen Aufenthalts- und
Lebensqualität im öffentlichen Raum
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 38
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Erschließung/Verkehrsführung
• Haupterschließung der Kernstadt durch die B 236
(West-Ost: Lennestadt – Winterberg)
• Nord-Süd-Erschließung über L 737 bzw. K 31 und K 17
• zentraler Knotenpunkt nördlich der Innenstadt
(Kreisverkehr, Schützenplatz)
• südlicher Hauptknoten räumlich eingeschränkt
(Ost-/Weststraße/Fleckenberger Straße/Unterm Werth)
• Kernstadterschließung über zwei parallele Achsen
(Ost-/Weststraße), jeweils 2-Richtungsverkehr
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 39
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Straßenraumgestaltung
• attraktiver Straßenraum in der Kernstadt mit guter
Fußgängerfrequenz (insb. Ost-/Weststraße)
• geradliniger Straßenraum, Tempo 50 (Oststraße)
• weiteres Gestaltungspotenzial an Knotenpunkten,
z. B. Weststraße/Oststraße
• teilweise Engstellen und Behinderungen der Fußgänger
durch parkende Fahrzeuge
• Ansprüche der Fußgänger und Radfahrer bzw.
Aufenthaltsqualität sollten zukünftig noch stärker
berücksichtigt werden.
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 40
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Ruhender Verkehr (Parken)
• Autofahrer wünschen sich möglichst zentrale Parkmöglichkeiten
• gleichzeitig belegen parkende Autos wertvollen
öffentlichen Raum: erforderlicher Stellplatzbedarf muss
stadtverträglich integriert werden
• große Anzahl kostenfreier Stellplätze in der Kernstadt
(z. B. Stadthalle, Lidl)
• Parken mit Parkscheibe im zentralen Straßenraum
(z. B. Oststraße, Weststraße)
• Gibt es Möglichkeiten, den Parkraum teilweise auch
anders zu nutzen?
(z. B. zu Gunsten von Aufenthalt, Rad-/Fußverkehr)
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 41
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Radverkehr
• bundesweite „Renaissance“ des Radverkehrs
(verstärkt durch die Verbreitung von E-Bikes, Pedelecs)
• radfahrerfreundliche Städte profitieren von einem positiven
Image, einer hohen Lebensqualität und vom Radtourismus
• beliebte Radwanderrouten führen durch die Stadt
(Sauerlandradring, Lenneroute)
• Kernstadt selbst ist jedoch nicht direkt daran angebunden
• Topografie erschwert eine Verbindung (Pedelecs als Chance)
• wenige Radabstellanlagen (sichere Anlehnbügel)
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 42
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Barrierefreiheit/Barrierearmut
• alternde Gesellschaft (demografischer Wandel),
gleichzeitigt steigende Mobilität (aktivere Senioren)
• Anforderungen an den öffentlichen Straßenraum:
möglichst wenig Kanten, Hindernisse und Barrieren
• sichere Querungsstellen für Mobilitätseingeschränkte
• taktile Elemente, abgesenkte Bordsteine und
übersichtliche Beschilderung
• barrierefreie Haltestellen: ebenerdiger Einstieg,
Sitzmöglichkeiten, taktile Elemente
• Barrierearmut ein Gewinn für alle: z. B. auch für
Eltern mit Kinderwagen
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 43
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Barrierearmut – in Schmallenberg
• Topografie verhindert 100%ige Barrierefreiheit
(Treppen und Rampen sowie starke Steigungen)
• Bereits viele Sitz- und Verweilmöglichkeiten
• teilweise Engstellen und Behinderungen im Seitenraum
durch parkende Kfz oder Treppenaufgänge
• nicht alle Querungshilfen sind barrierefrei gestaltet
(z. B. fehlende taktile Elemente, keine Bordabsenkung)
• Haltestellen sind noch nicht vollständig barrierefrei
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 44
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Schülerbringverkehr – in Schmallenberg
• Schulzentrum und Grundschule in Schmallenberg
Ziel für einen Großteil der Schüler im Umland
• viele Schüler werden mit dem Auto gebracht
• morgendlicher Stau vor dem Schulzentrum und
am Knoten Obringhauser Straße/Wormbacher
Straße (Hit-Parkplatz)
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 45
Themen und Fragestellungen „Mobilität in Schmallenberg“
Schülerverkehr
Autoverkehr auf den Straßen
Unsicherheitsgefühl der Eltern
Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht („Elterntaxi“)
noch mehr Verkehr vor der Schule
noch mehr Kinder werden mit dem Auto gebracht
• weitere Aspekte: Topografie, Länge des Schulweges,
Schulbus-Anbindung
• Das selbstständige Bewältigen des Schulwegs fördert die
Entwicklung der Kinder: sicheres Bewegen im Straßenraum,
Interaktion mit der Umgebung
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte. 46
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Leitfragen
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Wie bzw. wo können Barrieren in der Kernstadt abgebaut bzw. umgangen werden?
(z. B. Treppen, Schwellen, Steigungen…)
Gibt es andere/bessere Möglichkeiten, den Autoverkehr durch die Kernstadt zu führen?
Wie kann der Radverkehr in bzw. durch die Kernstadt geführt werden?
Wie kann der Straßenraum noch attraktiver werden? (vor allem Ost-/Weststraße, Schützenplatz …)
Wie kann der Schülerbringverkehr reduziert bzw. besser abgewickelt werden?
Wie beurteilen Sie das Angebot an Parkmöglichkeiten?
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48 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Wie kann der Radverkehr in bzw. durch die Kernstadt geführt werden?
• Baugebiete im Süden
Anbindung Grafschafter Straße
Radfahrstreifen markieren
• Werther Straße
Radweg sollte die komplette Straße begleiten
• Oststraße, Varianten prüfen:
Führung auf Fahrbahn im Mischverkehr?
Tempo 30 zur Sicherheit der Radfahrer
einführen?
Schutzstreifen markieren? -> zu eng?
• Radwege in der Stadt sollten deutlicher markiert
werden
(aber Farbkanon einhalten -> kein Rot)
• Anbindung der Unterstadt: befahrbaren Radweg
finden (Steigung), Aufzug für Fahrräder?
• Eine Radstation wäre wichtig
• Sichere Radverkehrsanbindung des Schulzentrums
(Obringhauser Straße)
Verkehrssicherheit
• Fehlende Beachtung der Fußgänger an
Zebrastreifen
• deutliche Markierungen für Radverkehr fehlen
49 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Wie bzw. wo können Barrieren in der Kernstadt abgebaut bzw. umgangen werden?
(z. B. Treppen, Schwellen, Steigungen…)
• die bestehenden Querungshilfen auf Ost- und Weststraße sind gut
• im südlichen Abschnitt der Oststraße fehlen Querungshilfen (Zebrastreifen o.ä.)
• Straßenquerungen können aufgrund des Verkehrs auch 'mal länger dauern (z. B. Ost-/Weststraße)
• Aufstiegshilfe von der Unter- in die Altstadt schaffen
• Fahrstuhl vom Lennepark zur Kernstadt
• Gestaltung des Schützenplatzes
höhengleiche Oberfläche schaffen
Querung des Platzes für Menschen mit Rollatoren aufgrund der Pflasterung schwierig
„kleine Kantungen“ stören Veranstaltungen (Markt, Feste) und sind „Stolperfallen“
50 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Wie kann der Straßenraum noch attraktiver werden? (vor allem Ost-/Weststraße, Schützenplatz …)
• Sitzmöglichkeiten wurden bereits viele geschaffen (häufig durch Private), an einzelnen Punkten herrscht
aber noch weiterer Bedarf
• Platten und Pflasterung sind z. T. unangenehm für Fußgänger
• Plätze müssen bei der Gestaltung mitgedacht werden
• Zementklötze am Kirchplatz sind nicht schön
• Es sollte ein Beleuchtungskonzept für den Schützenplatz erstellt werden
• Die linienhafte Straßenführung und -gestaltung ist Teil des klassizistischen Stadtgrundrisses/-konzeptes
(Ost- und Weststraße), Verschwenkungen oder Einbauten (z. B. zur Reduzierung der Geschwindigkeit)
werden daher kritisch gesehen
• Oststraße:
Es werden „zügige“ Geschwindigkeiten auf der Oststraße gefahren
Tempo 30 in der Oststraße wäre sinnvoll (aber keine Tempo-30-Zone, sondern Strecke)
Busse brauchen Begegnungsplatz (6 m), Fahrbahnverengung daher schwierig
Oststraße ist Umgehung im Notfall für den Tunnel der B 236, Räume müssen für den (seltenen) Fall einer
Tunnelsperrung freigehalten werden
51 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Gibt es andere/bessere Möglichkeiten, den Autoverkehr durch die Kernstadt zu führen?
• Einbahnstraßensystem auf West- und
Oststraße? -> kann auch Nachteile und mehr
Verkehr bringen.
Durchgangsverkehr wird noch erhoben
Bewertung wird erstellt
• Knotenpunkt Rathaus (Unterm Werth): sehr
eng, insbesondere für Busse und
Schwerverkehr nicht befahrbar (von der West-
in die Oststraße abbiegend), kein Raum für
Umbauten
• Südliche Umgehung als Lösung? ->
erheblicher baulicher Aufwand
• Änderungsvorschlag für Knoten Obringhauser
Straße/Wormbacher Straße
Verlegung der Straße durch die
angrenzende „Park-/Grünfläche“ (wird
kaum genutzt)
Anschluss direkt gegenüber der Hit-
Einfahrt
52 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Wie beurteilen Sie das Angebot an Parkmöglichkeiten?
• Parksituation allgemein in Ordnung
• Parken für Langzeitparker ist problematisch
• weitere Parkplätze sollten angeboten werden (für Mitarbeiter und Kunden)
• untere Weststraße ist positiv, aber weitere Parkplätze auch dort sinnvoll
• Weststraße/Bereich HIT: Parkplätze ausgelastet
• Parkplätze im Umfeld der Stadthalle sollten erweitert werden
• Parkplätze am Kreisverkehr Falke könnten genutzt werden/Ersatzparkplätze bei Falke
• Nutzung des HIT-Parkplatz könnte freigegeben werden
• durch Weiterführung der Ohlgasse (zum Falke-Outlet) zur Fleckenberger Straße könnte die Erschließung der
Stellplätze und eine Entlastung der Altstadtstraßen erfolgen
• Tourismus:
zentrale Busparkplätze fehlen
Bushalt für Touristenbusse am Schützenplatz schaffen?
Haltepunkt: beschildern, kommunizieren, freihalten
• regelkonformes Parken sicherstellen
53 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
Wie kann der Schülerbringverkehr reduziert bzw. besser abgewickelt werden?
• Es ist hauptsächlich eine „Kopfsache“ bei
den Eltern
• Straßen werden als gefährlich
wahrgenommen
• Radverkehrskultur fehlt auch bei den
Schulkindern
• Das Fahrrad ist schwierig zur Anbindung
der Ortsteile (Entfernung, Topografie)
• Bei Distanzen unter 3 km werden die
Kosten für ein Busticket nicht übernommen
• Nicht zu allen Schulzeiten bestehen
ausreichende Busanbindungen
• Der Haltebereich (an der Kampstraße) wird
nicht kommuniziert
• Verkehrssicherheit an Grundschule und im
Umfeld ist zu verbessern
• Straßenverkehrsführung Alte Post
54 Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Arbeitsgruppe „Mobilität in Schmallenberg“: Ergebnisse
ÖPNV
• Hohe Distanzen zwischen Stadtteilen und
Kernstadt
• Anbindung der Ortsteile verbessern
Bürgerbus?
Taxibus?
• Bürgerbusse ergänzen bereits das Angebot
(Senioren, Personen ohne Führerschein)
• geringe Bekanntheit Bürgerbus
• keine Haltestellen für den Bürgerbus, bzw. oft nicht
als solche erkennbar
• Anbindung/Busanbindung an den Bahnverkehr
speziell auch für Pendler
• Anbindung nach Lennestadt gut,
Samstagsverbindung fehlt
• Verbindungen am Wochenende/abends teilweise
schlecht
• Haltestellengestaltung
Hochborde
Witterungsschutz an Haltestelle Schützenplatz
teilweise keine Sitzmöglichkeiten
Gestaltung z. T. unattraktiv
• DFI (Dynamisches Fahrgastinformationssystem)
im Testbetrieb
kein weiterer Ausbau geplant (nur zwei zentrale
Haltestellen)
Echtzeitanzeige über App
digitale Anzeige an weiteren Haltestellen
• Carsharing als zusätzliche Option?
• Pedelecs als Verbindungsmittel zwischen
Haltestelle und Wohnung
sichere Abstellanlagen
Fahrradboxen
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Ausblick
In der Bürgerwerkstatt wurden vielfältige - teilweise auch sich widersprechende - Ideen formuliert. Für ein
einheitliches Meinungsbild sind die Themen Gestaltung und „Lebenswerte Ortsmitte“, Nutzungen und „Wohnen
in der Kernstadt“ oder Verkehr und „Mobilität in Schmallenberg“ zu komplex und werden auch von
unterschiedlichen Interessen geprägt.
Trotzdem - oder gerade deswegen - werden in dieser Dokumentation alle Beiträge dokumentiert - unabhängig
davon, ob sie sich untereinander widersprechen und letztendlich in ihrer Gänze in den städtebaulichen
Rahmenplan einfließen werden.
Alle Beiträge einte aber der Wunsch, dass Schmallenberg seine Ortsmitte lebendig und gut gestaltet erhalten
und weiterentwickeln muss.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei an dieser Stelle für Ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Bereitschaft
zur intensiven Diskussion gedankt.
Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
SCHMALLENBERG 2030. Kernort Schmallenberg. Städtebaulicher Rahmenplan für die Ortsmitte.
Ziele, Rahmenkonzept und Projekte
Dokumentation der Bürgerwerkstatt vom 12. Januar 2017