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Schlüsselqualifikationen und Berufsfähigkeit
Plenum des Gutachternetzwerkszum Thema „Berufsfähigkeit“
Gutachternetzwerk 2
„What is an engineer?“
„An engineer is someone who uses math and science to mess with the world by designing and making things that other folks can use.
And once you mess with the world, you‘re responsible for the mess you‘ve made.“
Gutachternetzwerk 3
Was ist „Berufsfähigkeit“? (I)„Ziel der Ausbildung ist es, dem Studenten eine in einem beruflichen Tätigkeitsfeld anwendbare wissenschaftliche oder künstlerische Qualifikation zu vermitteln. Der Student soll lernen, problemorientiert, fächerübergreifend und unter Einbeziehung gesellschaftswissenschaftlicher Fragestellungen zu arbeiten. Lehre und Studium sollen die dafür erforderlichen fachlichen Methoden und Kenntnisse sowie die Fähigkeit zu selbständigem Lernen und kritischer Überprüfung des beruflichen Tätigkeitsfeldes vermitteln, die Befähigung zu Kooperation, Solidarität und Toleranz fördern und zu verantwortlichem Handeln in einem freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaat befähigen.“(§ 52 Bremisches Hochschulgesetz)
Gutachternetzwerk 4
Was ist „Berufsfähigkeit“? (II) Ingenieurprobleme identifizieren, ausformulieren und lösen zur Disziplin gehörendes Wissen aus Mathematik, Natur- und
Ingenieurwissenschaften anwenden „fachfremde“ Aspekte wie Kosten, Termine, Bedienbarkeit,
Umweltgesichtspunkte und Design mit berücksichtigen können in interdisziplinären Teams mitarbeiten gesellschaftliche Auswirkungen technischer Lösungen
verstehen; ethische Verantwortung übernehmen sich der Notwendigkeit lebenslangen Lernens bewusst sein verständlich kommunizieren
(vgl. „Criteria for Accrediting Engineering Programs“ des Accreditation Board for Engineering and Technology)
Gutachternetzwerk 5
Was ist „Berufsfähigkeit“? (III)85%
82%
74%
74%
70%
70%
65%
65%
34%
16%
81%
83%
75%
73%
61%
63%
55%
60%
39%
25%
Kommunikationsfähigkeit
Selbständigkeit
Organisationsfähigkeit
Verantwortungsfähigkeit
Grundlagenwissen
Transferfähigkeit
Fremdsprachen
Flexibilität
spezielles Fachwissen
Wirtschaftskenntnisse
Universitäten Fachhochschulen
die wichtigsten Kompetenzen im Beruf für Maschinenbauingenieure, fünf Jahre nach dem Examen
(HIS-Absolventenbefragung 1997)
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Rechtliche Grundlagen „Ein Teil der Studienzeit muss dem überfachlichen
Studium vorbehalten sein.“(§ 24 Abs. 3 Satz 3 BerlHG)
Mindestanforderungen an Schlüsselkompetenzen:„… muss seitens der Hochschule im Akkreditierungsverfahren notwendigerweise dargelegt werden, auf welche Weise und in welchem Umfang die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen in einem Studienprogramm erfolgen soll. Dabei sind Gestaltungsräume dahingehend zu wahren, ob die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen im inhaltlichen Bereich oder über generalistisch-fachübergreifende Module erfolgt.“(Beschluss des Akkreditierungsrates vom 20.06.2005)
Gutachternetzwerk 7
Hypothesevielfältige Hochschulangebote:
Angebote zum Erwerb von soft skills
inter- und transdisziplinäre Lehrangebote
Studium generale
Orientierungsangebote vor und während des Studiums
wissenschaftspropädeutische Veranstaltungen
aber: fakultativ
curricular nicht integriert
nicht prüfungsrelevant
unkoordiniert
wenig transparent
Gutachternetzwerk 8
Aktionsprogramm „Schlüsselqualifikationenplus“
Identifizierung
Auszeichnung
Förderung
von Best-Practice-Modellen für die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen an Hochschulen
Mai 2005Ausschreibung
März 2006Auswahl der Preisträger
Gutachternetzwerk 9
Beteiligung
insgesamt 94 Anträge
davon
- Universitäten: 53 Anträge (57 %)
- Fachhochschulen: 38 Anträge (41 %)
- private Hochschulen: 10 Anträge
- Technische Universitäten: 13 Anträge
Gutachternetzwerk 10
Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
Gutachternetzwerk 11
Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
Gutachternetzwerk 12
Fazit (I): Ganzheitlicher Bildungsbegriff - fehlende curriculare Umsetzung
Etliche Hochschulen haben sich den gesetzlichen Bildungsauftrag, neben einer exzellenten fachlichen Ausbildung auch zur Persönlichkeitsentwicklung beizutragen, in ihren Leitbildern zu eigen gemacht.
Aber:Eine systematische Konkretisierung bei der Curriculumsentwicklung und entsprechende Abbildung in den Studieninhalten fehlen häufig. Insbesondere an der Auseinandersetzung mit komplementären Fachkulturen fehlt es häufig.
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Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
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Fazit (II): Integriert oder additiv? Auf den ersten Blick haben
sich die meisten Hochschulen für die curriculare Integration von Schlüsselqualifikationen entschieden.
Aber:Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es sich lediglich um eine formal-strukturelle Integration handelt. Oft findet sich in den Curricula lediglich ein „Platzhalter“, der von den Studierenden beliebig gefüllt werden kann.
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Fazit (III):Obligatorisch oder fakultativ?
Zumindest in den neuen Bachelor-/Master-studiengängen ist der Erwerb von Schlüsselqualifikationen in nahezu allen Fällen obligatorisch.
Aber:Der Anteil der Schlüsselqualifikationen am Curriculum bleibt häufig deutlich hinter den entsprechenden Empfehlungen zurück. Mitunter werden fachbezogene Lehrveranstaltungen und gängige Studienelemente als überfachlich ausgewiesen. Fakultative Angebote werden häufig als nicht problematisch wahrgenommen.
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Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
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Fazit (IV): Vielfältige Lehrformate –ungenutzte Potentiale
Die Lehrformate zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen sind deutlich vielfältiger, handlungsorientierter und studierendenzentrierter als im Fachstudium.
Aber:Viel Potential bleibt ungenutzt. Es fehlt insbesondere an gemeinsamen Lehrveranstaltungen, bei denen mehrere Disziplinen kooperieren;an der Einbeziehung studentischer Initiativen sowie an der Nutzung des Studienalltags und des Hochschullebens als Lern- und Erfahrungsraum.
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Fazit (V):Entwicklungsaufgabe Prüfungen
Hinsichtlich geeigneter Prüfungsformate herrscht verbreitet Rat- und Ideenlosigkeit.
Wenn Schlüsselqualifikationen überhaupt expliziter Gegenstand einer Prüfung sind, wird zumeist auf gängige Formate (Klausuren, mündliche Prüfungen) zurückgegriffen.
Hinsichtlich angemessener Beurteilungs- und Feedbackverfahren (z. B. Portfolio) gibt es noch großen Entwicklungsbedarf.
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Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
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Fazit (VI): Spagat zwischen zentraler Organisation und fachlicher Verankerung
Die Qualität der Organisationsform ist daran zu messen, inwieweit gewährleistet ist, dass die Fächer nicht aus ihrer Verantwortung für die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und deren curriculare Berücksichtigung entlassen werden.
Hinsichtlich der Gründung/Beauftragung (bestehender) zentraler Einrichtungen besteht die Sorge, dass diese innerhalb der Hochschule auf Dauer isoliert werden und in der Auseinandersetzung mit den Fächern systematisch den Kürzeren ziehen.
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Beurteilungskriterien Verständnis von Schlüsselqualifikationen
Inhalte und Studienziele
Verbindlichkeit, curriculare Verankerung
Lehr- und Prüfungsformen
Organisationsform
Ressourcen
Qualitätssicherung
Modellcharakter
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Fazit (VII): Mangelnde Ressourcen, unzureichender Modellcharakter
Die Ressourcenlage ist in vielen Fällen vergleichsweise desolat. Im Wettbewerb um knappe Ressourcen setzen sich die Fächer in der Regel durch.
Selbst hinsichtlich der ausgezeichneten Projekte besteht Skepsis hinsichtlich ihres Modellcharakters und ihrer Übertragbarkeit.
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Fazit (VIII): Wachsendes Problembewusstsein - fehlender
Perspektivenwechsel Die Bereitschaft, das
Fachstudium ergänzende Lehrangebote zu machen/nutzen und Schlüsselqualifikationen zu vermitteln/erwerben, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Aber:Ein wirklicher Perspektivenwechsel ist überwiegend noch nicht gelungen. Zu oft beschränken sich Angebot der Hochschulen und auch Nachfrage der Studierenden auf ein eklektisches „Fitnesstraining für den Arbeitsmarkt“.
Gutachternetzwerk 24
Fazit:Was sollte bei der Akkreditierung beachtet
werden?
• Gibt es einen ganzheitlichen Bildungsbegriff? Inwieweit wird dieser in konkrete Studienziele und –inhalte übersetzt?
• Inwieweit ist der Erwerb fachübergreifender Schlüsselqualifikationen obligatorisch??
• Inwieweit werden soft skills domänenspezifisch geschult?
• Gibt es ein strukturiertes Curriculum für „Orientierungswissen“?
• Wie wird das commitment der Fachbereiche sichergestellt?
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!