schichtungen der geschichte - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 das projekt „schichtungen der...

32
SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE Verschüttete - Verdrehte - Verdrängte - Verrückte + Zurechtgerückte Geschichte Ein Projekt von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit der Neuen Mittelschule Arnoldstein und dem Bundesinstitut für Gehörlosenbildung Wien sowie dem Österreichischen Staatsarchiv Wien Broschüre zum Projekt mit Originalbeiträgen der Jugendlichen der Klassen 4a und 4b der Neuen Mittelschule Arnoldstein

Upload: others

Post on 01-Apr-2021

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

SCHICHTUNGEN DER

GESCHICHTE

Verschüttete - Verdrehte - Verdrängte - Verrückte + Zurechtgerückte Geschichte

Ein Projekt von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit der Neuen Mittelschule Arnoldstein und dem Bundesinstitut für Gehörlosenbildung Wien sowie dem Österreichischen Staatsarchiv Wien

Broschüre zum Projekt mit Originalbeiträgen der Jugendlichen der Klassen 4a und 4b der Neuen Mittelschule Arnoldstein

Page 2: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

2

Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des Europäischen & Internationalen Visuellen Theater Festival VISUAL 17 und von „Krieg=daDa“.

Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird realisiert in der Reihe „culture connected“ von Kulturkontakt Austria, einer Initiative des Bildungsministeriums in Zusammenarbeit mit der Neuen Mittelschule Arnoldstein, dem Haus- Hof- und Staatsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs und der Taubblindenklasse von Prof, Andreas Bussecker im Bundesinstitut für Gehörlosenbildung in Wien.

Diese Broschüre wurde hergestellt mit Unterstützung durch den Vizebürgermeister der Marktgemeinde Arnoldstein, Karl Zußner, Referent für Finanzen, Bildung und Schule. Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ mit der Neuen Mittelschule Arnoldstein ist ermöglicht worden durch den Vizebürgermeister der Marktgemeinde Arnoldstein Ing. Reinhard Antolitsch, Referent für Kultur und Bauangelegenheiten. Für die Unterstützung durch die Marktgemeinde Arnoldstein gebührt ein herzliches Dankeschön dem Bürgermeister der Marktgemeinde Erich Kessler und dem Amtsleiter der Marktgemeinde Arnoldstein, Gerhard Andritsch. Für die Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes ist auch Prof. Bernhard Wolfsgruber von der Klosterruine Arnoldstein zu danken.

Page 3: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

3

Bahnhof und Kloster in Arnoldstein am Beginn des zwanzigsten Jahrhundert. Dieses Foto bildet den

Ausgangspunkt zum Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“.

Anhand des Ortes Arnoldstein und seiner Umgebung wird das Wechselspiel von Regionalgeschichte und Weltgeschichte unter dem Generalthema "SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - Verschüttete – Verdrehte - Verdrängte - Verrückte + Zurechtgerückte Geschichte" beleuchtet, denn Weltgeschichte entsteht immer aus Regionalgeschichte. Daher werden zwei historische Ereignisse und auch zwei historischen Plätze im Ort Teil des Projektes, nämlich die Klosterruine und der Bahnhof in Arnoldstein. Die Klosterruine in Arnoldstein ist untrennbar verbunden mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert und der Regierungszeit des der Aufklärung verpflichteten Monarchen Josef II., und ebenso untrennbar verbunden ist die Geschichte des Bahnhofs Arnoldstein mit dem Ersten Weltkrieg. Seit 1106 existierte in Arnoldstein ein Benediktinerkloster, dessen Hauptzweck die Sicherung der kirchlichen Macht gegen die weltliche Macht ist. 1782 beschloss der der Aufklärung verpflichtete Habsburgermonarch Joseph II. die Aufhebung aller österreichischen Klöster, die keinen Beitrag zur Krankenpflege oder Jugenderziehung leisteten. Durch die Reformen im Kloster- und Pfarreiwesen konnte Kaiser Joseph II. die Armenseelsorge ausbauen. Am 24. November 1783 wurde somit per Hofdekret das Kloster aufgehoben. Das Stiftsvermögen und die Realitäten gingen in die staatliche Verwaltung über. Die Klosterbibliothek kam an die heutige Universitätsbibliothek Klagenfurt (bis 1971 Klagenfurter Studienbibliothek). Ein Teil des Klosterarchivs ging an den Geschichtsverein für Kärnten und ist heute im Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt. Die Räume des Klosters nutzten nun die Staatsgüterverwaltung, einige Mietparteien und bis 1854 die Volksschule durch Lehrerwohnungen. Mit den Verwaltungsreformen von 1848 diente das ehemalige Kloster der k. k. Forstverwaltung, dem Bezirksgericht mit Steuer- und Grundbuchsamt, dem Notariat und der Kanzlei der Gemeinde Arnoldstein als Unterkunft. Ein Brand zerstörte am 16. August 1883 die Dächer und Holzdecken des Gebäudes. Da man jedoch nicht bereit war, Mittel für die Wiederherstellung aufzubringen, ist das Kloster seit damals eine Ruine. Diese Ruine ist anhand der vorhandenen Originalbausubstanz als Klosterruine wiederhergestellt worden und dient heute der Gemeinde Arnoldstein als Ort der Begegnung für Alle und somit der gegenseitigen Toleranz und gelebten lebendigen Demokratie.

Page 4: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

4

Bahnhof und Klosterruine in Arnoldstein im einundzwanzigsten Jahrhundert. Diese Fotos aus dem Jahr 2016 sind der Endpunkt in der Gegenwart zum

Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“.

Joseph II. hat 1779 als aufgeklärter Monarch in Wien das erste Institut für die Bildung von Gehörlosen gegründet. Zwei Jahre zuvor hat er in Paris dabei persönlich den Unterricht mit Gehörlosen persönlich verfolgt und schreibt darüber in seinem Reisetagebuch am 7. Mai 1777 folgendes: „Dann gingen wir essen; nach demselben ging ich zum Abbé l`epée genannt, welcher die Stummen und Sthörischen instruiert; dieses ist eine außerordentliche Kunst, so dieser Mann besitzt; und die Miehe die er sich giebt. Er hat die ganze Grammaire von Zeichen gemacht, und schreiben diese stummen Personen, was man ihnen vorleget. Es ist sicher, daß dieses ein wundersames Werk ist, und daß der Eifer dieses Manns nicht genugsam belobet werden kann, wie auch dessen weitere Erstreckung sehr erwünschlich wäre. Hierauf ging ich in die französische Comedie.“ Joseph II. hat ganz im Sinne der Aufklärung bereits aus eigener praktischer Anschauung begriffen, dass Gehörlose über eine eigene vollwertige Sprache verfügen und sie somit auch voll bildungsfähig sind. Im Gegensatz dem der Aufklärung verpflichteten Joseph II. wird der große Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant zwanzug Jahre später in seiner "Anthropologie in pragmatischer Hinsicht" niederschreiben: "Taubgeborene, die eben darum auch stumm (ohne Sprache) bleiben müssen, können nie zu etwas Mehrerem, als einem Analogon der Vernunft gelangen". Für Kant hat sich die Gebärdensprache als vollwertige Kultursprache noch nicht erschlossen. Hingegen hat der sich der der Aufklärung als auch der Philosophie Kants verpflichtete Wiener Reformpädagoge, Philosoph und Pazifist Wilhelm Jerusalem die Gebärdensprache als vollwertige Sprache erkannt. Jerusalem ist zudem einer der Pioniere der Taubblindenbildung und Taubblindenforschung weltweit. Jerusalem hat als erster das literarische Talent der Taubblinden Helen Keller erkannt und wird gemeinsam mit Keller im Jahr 1913 zu den Mitbegründern des ersten Wiener Taubblinden-Instituts zählen. Somit sind in Wien Meilensteine sowohl für die Bildung Tauber und Taubgeborener als auch für die Bildung Taubblinder gesetzt worden.

Die Geschichte des Ortes Arnoldstein und dessen Bahnhof ist auch untrennbar mit dem Ersten Weltkrieg verbunden. Als im Jahr 1915 der Große Krieg auch an Kärntens Grenze kam, wird der Bahnhof Arnoldstein zum Drehpunkt der Versorgung sowohl für die Flughäfen der k.u.k. Luftfahrtruppe im Gailtal als auch die Transporte von Material an die Kärntner Kriegsfront am Plöckenpass nach Kötschach-Mauthen. Die Bahn ist aus Kriegszwecken von Hermagor bis ans Ende des Gailtals verlängert worden. Zudem ist in zwischen den Orten Feistritz an der Gail und Nötsch im Gailtal ein Schießplatz für Flieger im Feistritzer Moor eingerichtet worden und diesem Zweck auch eine Fliegerkaserne mit Flugplatz am Rande des

Page 5: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

5

Übungsplatz der k.u.k. Luftfahrtruppen im Feistritzer Moos (links) – Kaserne der k.u.k. Luftfahrtruppen, heute Haus Nr. 79 in Feistritz an der Gail.

Ortes Feistritz errichtet worden. Das Gebäude hat sich erhalten ist heute Wohnhaus in der Gemeinde Feistritz an der Gail. Die Thematik Erster Weltkrieg wird auch ergänzt mit dem Thema der bildenden Kunst anhand der Kriegsmaler Albin Egger-Lienz und John Singer Sargent und deren Bildnisse zum Ersten Weltkrieg. Nach dem Ersten Weltkrieg ist der Bahnhof Arnoldstein Grenzbahnhof in der Republik Österreich geworden. Nach dem Anschluss des austrofaschistischen Ständestaats an das Deutsche Reich im Jahr 1938 sind am Bahnhof in Arnoldstein auch Züge mit jüdischen Emigrantinnen und Emigranten angehalten und perlustriert worden. Diese Geschichte hat mir Michael Jerusalem (1916-2015), der Enkelsohn, des Philosophen, Reformpädagogen und Pazifisten Wilhelm Jerusalem erzählt, als er im Juli 1938 eine Woche in Arnoldstein im Zug nach Triest angehalten worden ist, letzten Endes durfte der Zug dann passieren, und Michael Jerusalem kam nach Triest und dort auf das Schiff nach Palästina. Das hat ihm das Leben gerettet [Vater Edmund und Mutter Anna Jerusalem hatten die jüngste Tochter Helene mit einem Kindertransport nach England geschickt. Der ganzen Familie gelang somit die Flucht nach Palästina (die Töchter Elisabeth, Charlotte, Mirjam waren schon in Palästina), hingegen sind eine Tochter und ein Sohn von Wilhelm Jerusalem Opfer des Holocaust geworden, Tante Irene wurde in Lodz, Sohn Erwin in Auschwitz ermordet]. Letztmalig ist das Thema Krieg vor 25 Jahren in der Gemeinde Arnoldstein lebendig gewesen, als die Republik Slowenien 1990 seine Unabhängigkeit erklärte und 1991 es dann zu kriegerischen Auseinandersetzungen an der Grenze kam. In Arnoldstein kam es 1991 zum Glück zu keinen Kriegshandlungen. Und so verknüpfen sich Aufklärung, die Politik und Reformen Josephs II. und Philosophie Wilhelm Jerusalems und dessen pazifistische Haltung im Ersten Weltkrieg und die Anti-Kriegsrede der Taubblinden Helen Keller "Verweigert den Krieg!" gehalten am 5.Jänner 1916 in der New Yorker Carnegie Hall zu einer Ganzheit auch im Spiegel der Schichtungen der Geschichte in Arnoldstein an heutigen Südgrenze der Republik Österreich zu den Republiken Italien und Slowenien. Denn Weltgeschichte ist eben auch immer Regionalgeschichte. Und im Übrigen sei an der Stelle auch zwingend erwähnt, dass das Allgemeine Freie Geheime Wahlrecht für Alle erst in der Republik Österreich eingeführt worden ist. Frauen hatten in der Habsburgermonarchie bis 1918 keinerlei Wahlrecht.

Die Jugendlichen werden auf praktischen Weg mit der Geschichte der Aufklärung und Toleranz und der Katastrophe Krieg vertraut gemacht. Und das

Page 6: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

6

Die taubblinde Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin Helen Keller vor ihrer programmatischen Rede „Verweigert den Krieg!“ in der Carnegie Hall in

New York am 5. Jänner 1916 mit dem Hinweis „Du sollst nicht töten“.

geschieht eben nicht auf abstraktem Weg sondern auf zweierlei Wegen: einerseits wird somit die Geschichte am Schulstandort Arnoldstein lebendig gemacht. Die heutigen Erscheinungsbilder sowohl der Klosterruine als auch des Bahnhofs werden anhand erhaltener historischer Originalbilder miteinander verglichen und der kritischen Diskussion unterzogen. Das große philosophische Projekt der Aufklärung wird den Jugendlichen anhand der Politik Josephs II. im Hinblick auf Arnoldstein nähergebracht und anhand bildungspolitischer Maßnahmen von Joseph II. für Gehörlose nähergebracht. Damit verbunden werden auch demokratiepolitische Aspekte aus heutiger Sicht verknüpft. Denn Demokratie braucht Bildung für Alle nicht nur für Fünfsinnige sondern auch die Ein-, Zwei- Dreisinnige (Taubblinde und Mehrfachbehinderte), und Viersinnige (Gehörlose und Blinde). Anhand der Kommunikation von Gehörlosen und Taubblinden wird den Jugendlichen im direkten Kontakt mit Gehörlosen und Taubblinden deutlich gemacht, wie Toleranz des Anderen funktioniert und welch tolle Sprachsysteme sowohl Gehörlose als auch Taubblinde benutzen, nämlich Gebärdensprachen (Österreichische Gebärdensprache mit Fingeralphabet, die Technik des taktylen Gebärdens und das Lorm-Alphabet). Kriegsschauplätze sind zum Glück in der Republik Österreich mehr als rar gesät und die heutige Republik Österreich ist der immerwährenden Neutralität verpflichtet. Doch die Spuren des Ersten Weltkrieges und dessen Grenzziehungen finden sich am Gemeindegebiet Arnoldstein verankert gegenüber den heutigen Republiken Italien und Slowenien, an dessen Staatsgebiete die Gemeinde Arnoldstein grenzt. Ruinen des Weltkrieges finden sich im Gailtal und in den Nachbargemeinden. Und die Grenzsteine der Republik Österreich finden sich an den Grenzübergängen in der Gemeinde Arnoldstein.

Anhand des pazifistischen Textes der taubblinden Helen Keller und der Friedensarbeit des Pazifisten, Philosophen und Reformpädagogen Wilhelm

Page 7: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

7

Helen Keller begreift Musik. Sie spürt die Töne der Violine an der Schnecke des Instruments.

Jerusalem wird im Spannungsfeld der vor Ort existierenden Ruinen des Krieges den Jugendlichen vermittelt, das Krieg noch nie die Lösung eines Problems bedeutet hat, weder in Vergangenheit noch Gegenwart. Krieg schädigt Menschen und Natur und alles von Menschenhand geschaffene.

Demokratie existiert erst, seit 1919 in der Republik Österreich das Allgemeine Freie Geheime Wahlrecht für Alle eingeführt worden ist und Teil des Projektes Aufklärung begonnen im 18. Jahrhundert. Das Gesamtprojekt "SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - Verschüttete - Verdrehte - Verdrängte - Verrückte + Zurechtgerückte Geschichte" gliedert sich in insgesamt vier Projektteile: 1. Kommunikationstechniken der Gehörlosen und Taubblinden / Visuelle Musik / Kunst und Krieg Die Jugendlichen erlernen die Kommunikationstechniken der Gehörlosen konkret das Fingeralphabet und die Kommunikationstechniken der

Page 8: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

8

Die russisch-orthodoxe Kirche am Vršič-Pass (links) liegt heute in der Republik Slowenien. 1915/1916 ist die Passstraße von russischen Kriegsgefangenen

gebaut worden. Hunderte von ihnen sind beim Bau dieser Straße ums Leben gekommen, bei den Friedhöfen ist von den Gefangenen selbst die Kirche

erbaut worden (Mitte), und sie wird Schau- und Spielplatz für August Stramms „Kriegsgrab“ (rechts).

Taubblinden konkret das Lorm-Alphabet. Im Workshop werden die Jugendlichen taub und blind gemacht, so dass mehrere Dinge sinnlich begreifen lernen: die Situation von Gehörlosen und Taubblinden aber auch die Situation von Menschen, die durch Kriegseinwirkung taub, blind oder taubblind geworden sind. Im Ersten Weltkrieg sind Menschen auch als Folge von Gasangriffen erblindet, ertaubt oder eben taubblind geworden. Dazu werden die Bildnisse "Sturm. Den Namenlosen" des Tiroler Künstlers Albin Egger-Lienz und "Gassed" des britischen Kriegsmalers John Singer Sargent herangezogen. "Gassed" wird als lebendes Bild von den Jugendlichen dargestellt, über "Sturm. Den Namenlosen" werden Bildbeschreibungen von den Jugendlichen gemacht. Dazu kommt ein Workshop zum Thema Visueller Musik in Korrespondenz zur Bedeutung von Hymnen sowie moderner Musik wie vom Kroatischen Volkslied bis zum Lied "One" der Gruppe "Metallica" (Thema des Liedes ist das Schicksal eines taubblind gewordenen Kriegsinvaliden, der auch beide Hände und Beine verloren hat und nur noch über den Tastsinn verfügt nach dem Film "Johnny zieht in den Krieg" von Dalton Trumbo). 2. Spurensuche vor Ort zu Joseph II. und die Aufklärung und zum Ersten Weltkrieg: Recherchearbeiten zur Klosterruine und zum Bahnhof Arnoldstein, die Grenzsteine in der Gemeinde Arnoldstein an den Grenzübergängen zu Italien und Slowenien. 3. Begegnung mit Taubblinden und Originaldokumenten: das in den beiden ersten Workshop neu Erfahrene wird nun praktisch erprobt in der Begegnung mit taubblinden Jugendlichen der Klasse von Prof. Andreas Bussecker am Bundesinstitut für Gehörlosenbildung in Wien und die Einsicht in Originaldokumente im Österreichischen Staatsarchiv zu Joseph II. und die Gehörlosenbildung sowie kritische Einsicht in die Originaldokumente zum Ersten Weltkrieg. 4. Erlebte und gelebte Geschichte, Workshops an Orten des Großen Krieges 1915-1917 in der Umgebung von Arnoldstein mit Ausgangspunkt im unteren Gailtal mit den Orten Arnoldstein, Nötsch und Feistritz an der Gail und der Verbindung an die Front im Isonzotal, Workshops an Kriegsruinen und Kriegsfriedhöfen und erhaltenen Gebäudekomplexen. Erprobung von Visueller Musik an Schauplätzen des Krieges.

Page 9: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

9

Workshop „Begreifen – Erriechen – Erschmecken“ zur Situation von Taubblinden mit dem gehörlosen Schauspieler Werner Mössler. Schülerinnen

und Schüler sind bei diesem Workshop mittels Ohrstöpseln und Augenmasken in die Situation von Taubblinden versetzt worden.

Page 10: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

10

Page 11: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

11

Britische Soldaten der 55. Division werden am 10. April 1918 bei einem Gasangriff des Deutschen Heeres taub, blind oder auch taubblind. Um von der Front geführt zu werden, bilden sie eine Marschkolonne und legen die Hände

auf die Schultern des Vordermannes und warten auf den Abmarsch.

Der britische Kriegsmaler John Singer Sargent hat diese Situation des deutschen Gasangriffs auf britische Soldaten 1918 auch im Gemälde

mit dem Titel „Gassed“ festgehalten.

Page 12: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

12

Page 13: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

13

„Verweigert den Krieg!“ Visuelles Theater der Rede der taubblinden Helen Keller und Briefe des Wiener Philosophen, Reformpädagogen und Pazifisten Wilhelm Jerusalem an Helen Keller Rede und Briefe ins Deutsche übersetzt von Herbert Gantschacher URAUFFÜHRUNG-KÄRNTENPREMIERE Inszenierung: Herbert Gantschacher Bühne + Kostüme: Sanzaba Dimna Lichtgestaltung: Bidpai Es spielen: Rita Hatzmann und Werner Mössler Frauen haben auch im Großen Krieg einen großen Anteil an der Anti-Kriegsbewegung. Im Jahr 1915 wird die „Women’s International League for Peace and Freedom“ gegründet. Am 5. Jänner 1916 hält die taubblinde Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin in der New Yorker Carnegie-Hall ihre programmatische Rede „Verweigert den Krieg!“. Die „Women’s International League for Peace and Freedom“ wir 1915 in den neutralen Niederlanden gegründet und ist somit die älteste internationale Frauenfriedensorganisation der Welt. Diese Anti-Kriegsaktivistinnen haben ihr Handwerk im Kampf für die Erlangung gleicher Rechte für Frauen erlernt. Und Frauen spielen auch eine wichtige Rolle in der „War Resisters International“-Bewegung. Denn es sind in erster Linie Frauen, die die Kriegsdienstverweigerer unterstützen. Kriegsdienstverweigerer lassen sich im Großen Krieg 1914-1918 in allen kriegführenden Ländern nachweisen. Zu den namentlich bekannten Frauen in der „War Resisters International“-Bewegung zählen Olgar Misar (1876-1950), Helene Stöcker (1869-1943) und Martha Steinitz (1889-1966). Steinitz wird 1961 für ihre Friedensarbeit mit dem Ehrendoktorat der Universität Leeds geehrt werden. Ein besonderes Kapitel in der Anti-Kriegs- und Friedensbewegung stellt das Leben und Werk der taubblinden Schriftstellerin und Kämpferin für die Menschenrechte, Helen Keller, dar. Sie hat das Glück, am Perkins Institute for the Blind in Boston (Massachusetts / USA) eine hervorragende Ausbildung zu bekommen, die sie als erste Taubblinde dazu befähigt, am Ratcliff College in Cambridge (Massachusetts / USA) einen Universitätsabschluss zu machen. Möglich gemacht worden ist dies auch durch ausgezeichnete finanzielle Ausstattung des Perkins Institute for the Blind, über die selbst die beiden weltweit einzigen königlichen Institute für die Bildung von Gehörlosen in Wien (1779 gegründet von Josef II.) und Paris (ab 1785 gefördert von Ludwig XVI.) nicht verfügen. Schon 1909 stellt Helen Keller eine essentielle Frage. "Wie kann unsere Regierung behaupten, sie kämpft für mehr Demokratie in der Welt", fragt sie, "während hier in den USA Neger massakriert werden können und ihr Eigentum verbrannt?" 1914 haben die Regierungen und Herrscher der Zentralmächte in Europa, und zwar jene der Vielfachmonarchie des Erzhauses Habsburg und das Haus Hohenzollern des Deutschen Reiches erfolgreich eine Lokalisierung des Krieges auf Serbien im Juli

Page 14: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

14

Helen Keller (links oben). – Wilhelm Jerusalem (rechts oben) hat am 20. Feber 1920 folgenden Brief (unten) geschrieben, in dem er

feststellt: „Der Krieg ist aus, aber dieser Frieden ist keine Lösung“. 1914 verhindert und einen europäischen Krieg vom Zaun gebrochen, der im Jahr 1915 durch den Kriegseintritt des italienischen Königreiches an der Seite der Entente gegen die Zentralmächte auch an Kärntens Grenzen kommt. Selbst in den Vereinigten Staaten von Amerika breitet sich die militaristische Raserei aus. Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, hält Helen Keller am 5. Jänner 1916 in der New Yorker Carnegie Halle eine programmatische Rede mit dem Titel „Verweigert den Krieg!“. Mit dieser Rede kritisiert sie die Propagandakampagne der Regierung. Sie fordert die Arbeiter auf, sich nicht am Krieg zu beteiligen und den Kriegsdienst zu verweigern mit der Begründung, „Jeder moderne Krieg hat seine Wurzel in Ausbeutung“.

Helen Keller ist in Briefkontakt mit dem Wiener Philosophen, Reformpädagogen und Pazifisten Wilhelm Jerusalem, der als erster ihr literarisches Talent entdeckt hat und sich in Wien, Europa und weltweit auch Verdienste um die Taubblindenbildung erworben hat. Und mit Kellers Hilfe hat Jerusalem in Wien das erste Taubblindeninstitut mitbegründet. Doch der Große Krieg hat ihre Korrespondenz jäh unterbrochen. 1919 analysiert Jerusalem präzise die Katastrophe des Großen Krieges: „Mir erschien dieses erschütternde Ereignis zunächst als ein soziologisches Phänomen von überwältigender Größe. Das Verhältnis des Einzelnen zum Staate, zur Nation und zur Menschheit wurden von vielen Millionen in tiefster Seele durchlebt. Dadurch sind die Wirkungen des menschlichen Zusammenlebens, der Organisation, der Ein- und Unterordnung ebenso in ihrer fördernden wie in ihrer hemmenden Funktion zu lebendigem Bewusstsein gebracht worden. Die Störungen im internationalen Verkehr und der dadurch hervorgerufene Mangel an Lebensmitteln und Rohstoffen hat gezeigt, welche Summe von Leiden eine derartige Katastrophe im Zeitalter des Weltverkehrs

Page 15: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

15

Helen Keller verfasst 1916 die berühmte Rede "Strike Against The War! / Verweigert den Krieg!", die auch im einundzwanzigsten Jahrhundert noch in Verwendung ist wie

beispielsweise bei einer Demonstration im US-Bundesstaat Missouri (links oben) – Helen Keller 1916 (rechts oben) - Helen Keller bei einer Demonstration mit Ihrem Hund

Sieglinda, John und Anne Macy, letztere ist Kellers „Teacher“ (unten).

zur Folge hat. Von diesen Gedanken erfüllt, habe ich bereits im ersten Kriegsjahre mein Buch: ‚Der Krieg im Licht der Gesellschaftslehre’ (Stuttgart 1915) veröffentlicht und darin den Krieg soziologisch zu deuten versucht. Im weiteren Verlaufe war es dann wieder der immer deutlicher und in immer größerem Umfang zutage tretende sittliche Verfall, der mein Denken beschäftigte. Rücksichtslose Gewaltpolitik, grausamer Vernichtungswille, Missachtung aller Verträge, mit raffinierter Geschicklichkeit in Szene gesetzte Verleumdungsmaßnahmen erschienen den Staaten als durchaus erlaubte Kampfmittel. Innerhalb der Staaten, wo im Anfang des Krieges große Opferwilligkeit und Hingabe geherrscht hatte, sah man im weiteren Verlaufe immer deutlicher, wie die in Friedenszeiten wirksamen moralischen Hemmungen ihre Wirksamkeit verloren. Schrankenloser Eigennutz im Erwerbsleben, rücksichtslose Ausbeutung des Staates bei Kriegslieferungen, schamloser

Page 16: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

16

Lebensmittelwucher, unheimliche Vermehrung der Einbruchsdiebstähle und Raubmorde, planmäßig betriebene Ausplünderung von Post- und Eisenbahnsendungen, zunehmende Pflichtvergessenheit und Arbeitsscheu, besonders aber die fortschreitende Demoralisierung der Jugend bewiesen immer aufs neue die tiefe Wahrheit des von Kant zitierten Ausspruches eines alten Griechen: ‚Der Krieg ist darin schlimm, daß er mehr böse Leute macht, als er deren wegnimmt’.“. Mit dieser kurzen aber präzisen Analyse hat der Philosoph, Reformpädagoge und Pazifist Wilhelm Jerusalem die Problematik des Großen Krieges beleuchtet. Den durch den Krieg unterbrochenen Briefwechsel mit Helen Keller kann Jerusalem erst am 20. Feber 1920 wieder aufnehmen, da der bislang grausamste aller Kriege den Briefdialog zwischen den beiden verhindert hat. Und im ersten Brief an Keller nach dem Großen Krieg Jerusalem schildert schonungslos die Kriegsfolgen, die Hungersnöte und weiß auch, dass dieser Frieden keine Lösung ist. Er wird Recht behalten, denn die Nationalsozialisten wollen mit dem Zweiten Weltkrieg eine Ergebniskorrektur des Ersten Weltkrieges erzwingen. Diese Ergebniskorrektur kann nur unter großen Opfern verhindert werden um den Preis der Massenmorde an den Juden, den Roma und Sinti, Slowenen, Russen und anderer Nationen sowie an Behinderten und an Andersdenkenden! Leben und Werk sowohl von Helen Keller als auch Wilhelm Jerusalem sind eine immerwährende Warnung an alle, die in militärischer Rüstung und Krieg eine Lösungskompetenz sehen.

Page 17: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

17

Page 18: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

18

Workshop mit Lehrkräften und Jugendlichen der Neuen Mittelschule Arnoldstein im Haus-, Hof- und Staatsarchiv des Österreichischen

Staatsarchivs in Wien, das zu den wichtigsten Archiven zum Großen Krieg 1914-1918 weltweit zählt (links oben). Albin Egger-Lienz, Im

Heeresgeschichtlichen Museum (rechts), im selben Raum ist auch die modernste Vernichtungsmaschine des Großen Krieges zu sehen, die

38 cm Haubitze hergestellt von der Waffenschmiede Škoda (links unten). 1916 malt Egger-Lienz das Bild „Sturm. Den Namenlosen“, dabei ist zu beachten,

dass der Kommandant der stürmenden Kompanie blutend in gedeckter Haltung voranstürmt, am Bild „Schlacht“ von Egger-Lienz aus dem Jahr 1918 ist zu beobachten, dass auch hier ein mit derselben blutenden Wunde liegt wie im Bild „Sturm. Den Namenlosen“. Beide Bilder sind im Heeresgeschichtlichen

Museum zu sehen (beide Bilder rechts unten).

Der Maler Albin Egger-Lienz (1868-1926) hat sich in seinen Bildern besonders mit Tirol und auch dessen Geschichte beschäftigt, wie dies eines seiner bekanntesten Gemälde „Der Totentanz von anno neun“ zeigt. Zu sehen sind Tiroler Kämpfer, die vom Tod geleitet, in die Schlachten des Tiroler Volksaufstands von 1809 ziehen. Während der Napoleonischen Kriege ist das Heilige Land Tirol den Bayern zugeordnet gewesen. Und gegen diese Bajuwarisierung Tirols haben sich die Tiroler mit ihrem Führer Andreas Hofer (1767-1810) mit allen Mitteln gewehrt, erst

Page 19: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

19

Die vier Bilder des Albin Egger-Lienz in der Gedächtniskapelle bei der Stadtpfarrkirche St. Ändrä in Osttirol, die Teil der Inszenierung in visueller Interpretation werden: „Sämann und Teufel“, „Sturm. Den Namenlosen“,

„Totenopfer“, „Der Auferstandene“ (von links nach rechts). nach dem Wiener Kongress 1814/1815 wird Tirol wieder Teil der Vielfachmonarchie des Erzhauses Habsburg werden. Albin Egger-Lienz hat insgesamt 14 Bildnisse 1906-1921 zum Thema „Der Totentanz von anno neun“ in verschiedensten Techniken geschaffen. 1914 hat dann sein Totentanz dem Kriegs-Almanach des Leipziger Xenien-Verlags als propagandistischer Aufmacher motivationsbildend gedient. Die Kämpfe gegen Napoleon sind von den beiden Zentralmächten im Großen Krieg zur Propaganda genutzt worden. So sind etwa am Predilpass (Passo di Predil / Predel) die toten Verteidiger der Passfestung im Jahr 1915 von an der Isonzofront kämpfenden Soldaten in neue Gräber in der Festung umgebettet worden. Und 1915 meldet sich Albin Egger-Lienz als 47jähriger freiwillig zu den Tiroler Standschützen und mutiert kurze Zeit darauf zum Kriegsmaler. Als solcher erhält Egger-Lienz vom Kriegspressequartier des k.u.k. Kriegsministeriums den Auftrag, ein Gemälde zu schaffen für Museum und Militärhistorisches Institut, heute als Heeresgeschichtliches Museum bezeichnet. Und so entsteht im Jahr 1916 das Bild „Sturm. Den Namenlosen“. Ist Egger-Lienz zuvor ein sagen wir gehorsamer Kriegsmaler gewesen, so ändert er in diesem Bild den eigenen künstlerischen Ausdruck über den Eindruck vom Krieg. Die Idyllen des Gebirgskrieges, die noch auf den in der Tiroler Soldatenzeitung veröffentlichten Bildern von Egger-Lienz zu sehen sind, ist einem Schlachtfeld gewichen, auf dem sich Soldaten auch behelmt und unterschiedlichster Bewaffnung in gedeckter Haltung dirigiert von Militärsignalen und einem blutenden Kommandanten aus dem Schützengraben heraus in Richtung der abzuschlachtenden Gegner bewegen. Ein anderes auch in dieser Zeit mit dem Titel „Sturm“ zeigt einen Trupp sich in gedeckter Haltung bewegender Soldaten in Feldmontur ohne Helme, wobei am oberen Bildrand in der Mitte ein Soldat in jenem Moment zu sehen ist, als die Kugel zielsicher von einem feindlichen Scharfschützen abgefeuert ihn trifft, der in diesem Moment zu Tode kommt. Bei diesem tödlich getroffenen Soldaten handelt es offensichtlich um den Kommandanten der stürmenden Kompanie, denn der Offizier stürzt mit einem gezogenen Säbel in der Hand zu Tode. Diese Bildnisse von Albin Egger-Lienz zeigen, dass sich seine Sicht auf den Krieg unter Einsicht auf die Wirklichkeit des Krieges verändert hat. Nach dem Großen Krieg wird im Osttiroler Bezirk der Beschluss gefasst, in der Bezirkshauptstadt Lienz einen Gedächtnisort in den Arkaden der Lienzer Pfarrkirche St. Andrä einzurichten. Mit der architektonischen Gestaltung wird Clemens Holzmeister (1886-1983) beauftragt, für die künstlerische Ausgestaltung erhält Albin Egger-Lienz den Auftrag, und er wird in dieser Gedächtniskapelle seine einzigen Fresken schaffen, die er jemals gemalt hat. Zwischen 1923 und 1925 entsteht der Zyklus mit vier Bildern. In „Sämann und Teufel“ zeigt er das biblische Gleichnis von

Page 20: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

20

der guten und schlechten Saat (aus dem Evangelium des Matthäus, Kapitel 13), wobei die Saat des Teufels hier den Krieg entfesselt. In der Freskofassung von „Sturm. Den Namenlosen“ stürmen hier Soldaten in Winterkleidung auch behelmt und unterschiedlichster Bewaffnung in gedeckter Haltung dirigiert von Militärsignalen aus dem Schützengraben heraus in Richtung der abzuschlachtenden Gegner. Und links unten listet er Orte des Abschlachtens im Großen Krieg auf: Komárow, Lemberg, Gorlice-Tárnow, Col di Lana, Sette Comuni, Flitsch und Pasubio. Das Bildnis „Totenopfer“ zeigt sechs übereinander geschlichtete Holzsärge, der siebente und zu oberst gestellte Holzsarg ist noch offen, zu sehen ist der Leichnam eines Soldaten. Am unteren Bildrand hat Egger-Lienz den Satz angebracht: „ERO MORS TUA O MORS“. Ins Deutsche übertragen lautet der aus dem 13. Kapitel des Buches des Propheten Hosea aus dem Alten Testament der Bibel entnommene Satz wie folgt: „Ich werde sein Dein Tod O Tod“. Und der Bildzyklus endet mit „Der Auferstandene“. Die Art und Weise, wie Albin Egger-Lienz hier den auferstandenen Christus zeigt, wird zu einem Proteststurm mit Diffamierungen wie der Erlöser sähe aus wie ein Interdikt verhängt worden, wonach in der Kapelle keine Gottesdienste gefeiert werden dürfen. Erst die Neufassung des Kirchenrechts im Jahr 1983 unter Johannes Paul II. sieht die ortsbezogene Gottesdienstsperre nicht mehr vor, so dass die Neuweihe der Kapelle im Juni 1987 erfolgt. Die Kapelle selbst ist für Albin Egger-Lienz auf eigenen Wunsch zum Grab geworden.

Page 21: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

21

Page 22: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

22

Joseph II. berichtet in seinem Tagebuch vom 7.Mai 177 aus Paris vom Besuch des Gehörlosenunterrichts bei Abbé l’Epée. Wiederentdeckt

durch wissenschaftliche Recherche im Österreichischen Staatsarchiv von Herbert Gantschacher (links), hier transkribiert nach dem Original

von Jugendlichen der NMS Arnoldstein (rechts).

Die kurze Zeit der Aufklärung unter Josef II. bringt den Gehörlosen in Wien das erste Bildungsinstitut. Der Herrscher engagiert sich persönlich, um die Lebensbedingungen in seinem Reich verbessern und unternimmt viele Reisen. Eine solche Reise führt ihn 1877 auch nach Paris. Und dort besucht er am 7. Mai 1777 den Gehörlosenlehrer Abbé de l'Epée und wohnt dem Unterricht bei. Davon berichtet er in seinem Reisejournal: „Dann gingen wir essen; nach demselben ging ich zum Abbé l`epée genannt, welcher die Stummen und Sthörischen instruiert; dieses ist eine außerordentliche Kunst, so dieser Mann besitzt; und die Miehe die er sich giebt. Er hat die ganze Grammaire von Zeichen gemacht, und schreiben diese stummen Personen, was man ihnen vorleget. Es ist sicher, daß dieses ein wundersames Werk ist, und daß der Eifer dieses Manns nicht genugsam belobet werden kann, wie auch dessen weitere Erstreckung sehr erwünschlich wäre. Hierauf ging ich in die französische Comedie.“ Und Josef II. wird 1779 dann in Wien das erste öffentlich-rechtliche Institut zur Bildung für Gehörlose gründen und somit die Schulbildung für Gehörlose begründen.

Page 23: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

23

Page 24: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

24

Page 25: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

25

Page 26: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

26

Page 27: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

27

Page 28: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

28

FINGERALPHABET DER GEHÖRLOSEN

Page 29: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

29

ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater in Wien, Salzburg und Klagenfurt, versteht sich zur Förderung des Neuen Musiktheaters, von Szenischen Konzerten, des Theaters der Jugend, Gehörlosentheater, Inszenierten Räumen, Theatralischen Ausstellungen sowie Formen grenzüberschreitender Kunst.

ARBOS hat für seine künstlerische Arbeit bisher folgende Preise erhalten:

„Der Kaiser von Atlantis“ von Viktor Ullmann (Musik) und Petr Kien (Libretto): MUSIKTHEATERPRODUKTION DES JAHRES 1993 in PRAG (gewählt von einer Fachjury für die tschechische Theaterfachzeitschrift „Divadelni Noviny“). Diese Inszenierung wurde bisher in Washington D.C. (United States Holocaust Memorial Museum), Los Angeles (USA), Ottawa, Montréal (Kanada), Stockholm (Schweden), Theresienstadt, Prag (Tschechien), Dresden (Deutschland), Hallein, Wien und sogar in Klagenfurt gezeigt.

„Kar“ Musiktheater für den Berg von Herbert Lauermann (Musik) und Christian Fuchs (Libretto) realisiert im unteren Hohlgang der Staumauer des Großen Mühldorfer Sees in 2300 Meter Seehöhe am Reißeck in Kärnten: MAECENASPREIS 1994 für das beste Kunstsponsoring-Projekt in Österreich.

„Different Trains“ drei Opern im fahrenden Zug durch Europa auf Bahnhöfen in Belgien, Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Österreich: ARTECOPREIS 1999.

EUROPÄISCHER KUNSTPREIS der FINANCIAL TIMES (Cerec-Award) für die Projekte „Kar“ Musiktheater für den Berg, „Inukshuk“ das arktisch-alpine Kunst- und Theaterprojekt und dem Europäischen Gehörlosentheaterkonzept.

„Ich sehe was, was Du nicht siehst“ Gehörlosentheaterkinderstück für gehörlose und hörende Kinder, deren Eltern, Verwandte und Lehrer: EUROPASIEGEL 2002 für innovative Sprachenprojekte.

„Theaterfallen in der Wiener U-Bahn“ sichtbares und unsichtbares Theater in den Stationen der Wiener U-Bahnlinien U 1, U 2, U 3, U 4 und U 6: MAECENASPREIS 2002

„Sprechende Hände“ Gehörlosentheaterworkshopprojekt: EUROPASIEGEL 2002 für innovative Sprachenprojekte.

„Dada in Linie 1 und Linie 2“ sichtbares und unsichtbares Theater an Stationen der Wiener Straßenbahnlinien 1 und 2: MAECENASPREIS 2003

Nominierung zum Bank Austria Kunstpreis 2012

Weitere wichtige Theaterproduktionen von ARBOS:

„Begegnungen an der Grenze“ Dramentrilogie „Al-Mukaffa“, „Der entrückte Engel“ und „Die Fremden“ von Dževad Karahasan mit Vorstellungen in Washington D.C. (USA), Prag (Tschechien), Erfurt (Deutschland), Wien, Salzburg, Krems, Hallein und Klagenfurt (Österreich).

„Die Geschichten vom Reisen“ Musiktheatertrilogie „Der Gesang der Narren von Europa“, „Das Konzert der Vögel“ und „UROBOS : Project Time“ von Dževad Karahasan und Herbert Gantschacher mit Vorstellungen in Odessa (Ukraine), Prag Hradec Kralove (Tschechien), Berlin, Erfurt, Leipzig (Deutschland), Klagenfurt, Salzburg, Hallein (Österreich) und Singapur (Singapore Arts Festival 2001, Asiens bedeutendstes Kunstfestival).

„Spuren zu Viktor Ullmann“ – Das Viktor Ullmann Projekt mit den Produktionen „Der Kaiser von Atlantis“, „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ (in zwei Inszenierungen, der Fassung für Klavier und der Fassung für großes Orchester), „Der Fremde Passagier“, „Der zerbrochene Krug“ in Tschechien, Österreich, USA und Kanada.

„Krieg ist daDa“ Kunst und Krieg im Spiegel des 20. Jahrhunderts von den Balkankriegen, dem ersten Weltkrieg bis zu den Balkankriegen in den neunziger Jahren im blutigsten Jahrhundert der Menschheitsgeschichte in Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn, Deutschland, Polen.

ARBOS hat bisher Vorstellungen und Projekte mit Partnern in Australien, Asien (National Arts Festival in Singapur, dem größten Kunstfestival Asiens sowie in Hongkong), Amerika (United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C., Holocaust Museum in Los Angeles in den USA sowie Kanada, Peru und Argentinien) und Europa (Russland, Ukraine, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Finnland, Schweden, Norwegen, Island, Grönland, Dänemark, Litauen, Lettland, Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien, Polen, Großbritannien, Italien, Slowenien, Rumänien, Kosovo, Österreich und Schweiz) realisiert, somit in 33 Ländern auf 4 Kontinenten.

Page 30: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

30

Das Projektteam von „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater: Leitung, wissenschaftliche Recherche und Forschung: Herbert Gantschacher Workshops: Werner Mössler, Herbert Gantschacher, Mostafa Elrhandouri Schauspiel: Rita Hatzmann, Werner Mössler, Markus Rupert, Herbert Gantschacher Taubblindenbegleiter: Mostafa Elrhandhouri Haus-, Hof- und Staatsarchiv im Österreichische Staatarchiv: Direktor Mag. Thomas Just Archivar Joachim Tepperberg Bundesinstitut für Gehörlosenbildung Wien: Direktorin Mag. Katharina Strohmayer Prof. Andreas Bussecker, Vorstand der Taubblindenklasse im HSB-Bereich. Jerome Renou (Pädagoge) und Alexandra Zeh-Mang (Pädadogin), Taubblinde Schüler und Jugendliche: Lukas Bogner, Dawinder Malundama , Florian Pichler und Sebastian Tastel Klosterruine Arnoldstein: Prof. Bernhard Wolfsgruber Neue Mittelschule Arnoldstein: Direktor MMag. Walter Millechner, Projektbegleitung: SRin OLNMS Rosa Wurzinger

Martina Kleibner, Klassenvorständin 4a Schülerinnen und Schüler der 4a: Jessica Adžaga, Armin Arzuhaldzic, Mihael Bralic, Denise Ioana Cioci, Sveva Della Mea, Valentina Duvnjak, Denic Filekovic, Dominic P. Frühling, Medea G. Gabriel, Lucas Kattnig, Sarah Kazianka, Adela Kovacevic, Stefanie Mitterer, Larissa S. Platzner, Lisa Reiter, Fabian J. Tributsch, Luca M. Wastl, Pia S. Wiegele

OLNMS Lydia Komann, Klassenvorständin 4b Schülerinnen und Schüler der 4b: Sonja K. Begusch, Sarah I. Buchinger, Michael Denoth, Franz I. Faymann, Sandro Hanzl, Fabio Himmer, Sophie Himmer, Mario Kofler, Alexander Kogler, Nermin Konjevic, Jessica Neff, Christian S. Nutschnig, Raphael F. Pirker, Simon Pobor, Carmen Proprenter, Rebecca F. Samonik, Manuel Stefanitsch, Auron Syla, Marcel Trink

Page 31: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

31

VIERTE KALENDERWOCHE JÄNNER 2016 - 1. Kommunikationstechniken der Gehörlosen und Taubblinden / Visuelle Musik / Kunst und Krieg am 25. Jänner, 27. Jänner und 28. Jänner 2016. NEUNTE KALENDERWOCHE FEBER/MÄRZ 2016 - 2. Spurensuche vor Ort in Arnoldstein zu Joseph II. und die Aufklärung und zum Ersten Weltkrieg am 2. März 2016. ZWANZIGSTE KALENDERWOCHE MAI 2016 - 3. Begegnung mit Taubblinden und Originaldokumenten im Bundesinstitut für Gehörlosenbildung und im Österreichischen Staatsarchiv Wien, 19. Mai 2016. SECHSUNDZWANZIGSTE KALENDERWOCHE JUNI/JULI 2016 - 4. Musikworkshop und Proben zum Visuellen Theater „Die Schlacht am Eis“ Nr. aus „Alexander Newski-Kantate“ von Sergej Prokofiew mit Vorstellung, 1. Juli 2016. SIEBENUNDZWANZIGSTE KALENDERWOCHE JULI 2016 - 5. Erlebte und gelebte Geschichte, Workshops an Orten des Großen Krieges 1915-1917 in Arnoldstein und den Nachbargemeinden sowie im Isonzotal mit Vorstellung des Visuellen Theaters „Die Schlacht am Eis“ Nr. aus „Alexander Newski-Kantate“ von Sergej Prokofiew, 5. Juli 2016. NACHWEISE: Die Originaldokumente von Josef II. stammen aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv im Österreichischen Staatsarchiv in Wien. Die anderen Originaldokumente stammen aus dem Archiv und der Bibliothek der Sammlung Gantschacher. Fotos: Herbert Gantschacher Die handschriftlichen Originaltexte stammen von den Jugendlichen der Neuen Mittelschule Arnoldstein, Schuljahr 2015/2016. IMPRESSUM: Herausgegeben von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater Forschung, Recherche und Texte: Herbert Gantschacher Postfach 47, A-9010 Klagenfurt Homepage: www.arbos.at

Page 32: SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE - ksn.at · 2016. 7. 3. · 2 Das Projekt „SCHICHTUNGEN DER GESCHICHTE“ wird produziert von ARBOS – Gesellschaft für Musik & Theater und ist des

32

SCHICHTUNGEN DER

GESCHICHTE

Verschüttete - Verdrehte - Verdrängte - Verrückte + Zurechtgerückte Geschichte

Ein Projekt von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater mit der Neuen Mittelschule Arnoldstein und dem Bundesinstitut für Gehörlosenbildung Wien sowie dem Österreichischen Staatsarchiv Wien

Broschüre zum Projekt mit Originalbeiträgen der Jugendlichen der Klassen 4a und 4b der Neuen Mittelschule Arnoldstein