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8 PANORAMA SAMSTAG, 14. DEZEMBER 2013 9 In die Alte Musik „hineingeboren“ Was ist ein Kalkant? Wofür steht der Be- griff Ambitus? Und welches Instrument versteckt sich hinter der Bezeichnung Vir- ginal? Im Gespräch mit Mozarteum-Pro- fessor Florian Birsak gewöhnt man sich schnell daran, dass der Interview-Partner mit selbstverständlicher Lässigkeit Fach- ausdrücke verwendet, die unsereiner trotz musikalischer Grundausbildung seit Ewig- keiten nicht (oder überhaupt noch nie) ge- hört hat. Das Virginal ist demnach ein his- torisches Tasteninstrument (etwas kleiner als ein Cembalo), Ambitus bedeutet Ton- umfang und die Kalkanten waren die Balg- treter, die die Luft in die Orgel pumpten, bevor elektrisch betriebene Gebläse erfun- den waren. Aber soviel nur zur Erklärung. Dass sich im künstlerischen Leben von Florian Birsak fast alles um die Barockzeit bzw. die Alte Musik dreht, überrascht an- gesichts seines Elternhauses nicht. Der Va- ter war im Salzburg Museum, das damals noch Carolino Augusteum hieß, für die al- ten Instrumente zuständig und zugleich ei- ner der Pioniere der Alte-Musik-Bewe- gung. „Ich war also schon ein bisschen in diesen Kontext Alte Musik hineingeboren und zufälligerweise besaß mein Vater auch ein Clavichord (eines der ältesten besaite- ten Tasteninstrumente, Anm.). Das war dann mein erstes Instrument“, erinnert Für Cembalist Florian Birsak dreht sich fast alles um die Barockzeit sich Birsak, der diesen Weg in der Folge konsequent weiter beschreiten sollte: „Ich habe mir den Umweg erspart und eigent- lich nie modernes Klavier gelernt. Bis zum 15. oder 16. Lebensjahr habe ich nichts ge- spielt, was später als Bach war, vielleicht einmal irgendetwas von Haydn. Bei mei- nem ersten Mozart war ich dann 16 oder 17.“ Verleihung der Professur und interimistische Institutsleitung In der Konzertszene spielt der Barockspe- zialist, der sein Repertoire mittlerweile auch in Richtung der Klassik und Frühro- mantik erweitert hat, heute vorrangig Cembalo sowie auch historische Kiel- und Hammerflügel (Fortepiano) oder das Clavi- chord – als Solist und als Continuo-Spieler (der Generalbass bildet das harmonische Gerüst in der Barockmusik). Seine Unter- richtstätigkeit, mit der Florian Birsak am Mozarteum bereits 1997 begonnen hat, reicht von den erwähnten Instrumenten über das Generalbass-Spiel und Cembalo für Organisten bis zur historischen Auffüh- rungspraxis. Aktuell erlebt der erst kürzlich zum Uni- versitätsprofessor ernannte Musiker eine besonders arbeitsintensive Phase: Birsak übernahm die komplette Cembalo-Klasse und zwischenzeitlich – während der Ka- renzzeit von Dorothee Oberlinger – auch die Leitung des Institutes für Alte Musik inklusive der Organisation der großen „Ba- rocknacht“ an der Universität Mozarteum. Er macht sich Gedanken darüber, wie man Konzerte seines Genres wieder für ein jün- geres Publikum attraktiv machen könnte, und versucht auch beim nächsten Großpro- jekt, für das er verantwortlich zeichnet – ei- ner eigenen Sommerakademie für die Alte Musik in Innsbruck –, besonders auf die Bedürfnisse der Nachwuchses einzugehen. Sommerakademie für Alte Musik: „Innsbruck Barock“ „Die Sommerakademie für Alte Musik – quasi ein kleines Geschwisterchen unserer Internationalen Sommerakademie in Salz- burg – wird ,Innsbruck Barock' heißen und von 1. bis 10. August 2014 stattfinden, also knapp vor den Innsbrucker Festwochen. Ich kann schon verraten, dass es 2015 sogar einige Tage überlappend mit den Innsbru- cker Festwochen geben wird. Neben klassi- schen Hauptfächern wie Blockflöte, Oboe, Barockvioline, Ensemble-Leitung, Cemba- lo und Generalbass werden wir auch Semi- nare anbieten, einerseits zur historischen Aufführungspraxis, andererseits aber auch in Richtung Marketing: Wie kann ich mich selbst als Alte-Musik-Ich-AG vermarkten? Wie tritt man an Veranstalter heran? Bei diesem Thema wird uns Petra Hinterhol- zer von der Stiftung Mozarteum helfen, da- mit wir als Musiker einmal von Seiten der Veranstalter hören, wie man sich richtig oder falsch bewirbt“, sagt Florian Birsak. Der gelungene Einstieg ins Berufsleben ist für Birsak letztlich eines der Hauptan- liegen seiner pädagogischen Arbeit: „Als Lehrender mit Hauptfach-Studenten macht man sich ständig Sorgen: Können die Leute, die bei mir hoffnungsvoll studie- ren, irgendwann davon leben? Es belebt sich zwar der Markt an den Musikschulen, aber von einer künstlerischen Solokarriere kann man nie fix ausgehen – und Orches- terstellen gibt es in der Alten Musik fast gar nicht. Solche Marketing-Basics, wie wir sie in Innsbruck anbieten werden, hätte ich als Student selbst gerne gelernt, anstatt manchmal auf die Nase zu fallen.“ THOMAS MANHART KlangReisen am 15. Jänner: Im Rahmen des Internationalen Mozarteum-Kammermusik- zyklus „KlangReisen im Solitär“ wird Florian Birsak am 15. Jänner 2014 neben weiteren pro- minenten Künstlerinnen und Künstlern – von Enrico Bronzi und Esther Hoppe bis zum Hype- rion Ensemble – am Konzert „Zwei glatt, zwei verkehrt – Duo Rochade“ mitwirken. Birsak steuert dabei mit dem Geiger Rüdiger Lotter, Leiter und Konzertmeister der Neuen Hofkapel- le München, einen spannenden Rollentausch bei. Lotter spielt mit der Violine einen Cemba- lo-Part, während Birsak eine Violin-Sonate von Händel für das Cembalo arrangiert. www.uni-mozarteum.at „Die Mineralien stammen aus der ganzen Welt“, erzählt Reinhard Wagner, der die Sammlung betreut. Besonders farben- prächtige Stücke kommen aus Mexiko, Bur- ma oder der griechischen Insel Serifos, die einst ein wichtiges Forschungsgebiet für Salzburger Wissenschafter war. Mittler- weile ist es jedoch in vielen Ländern und auch in einigen Teilen Österreichs verbo- ten, Mineralien abzubauen. Besonders interessant sind die Minerali- en aus heimischen Gegenden, wie bei- spielsweise den Hohen Tauern oder aus dem historischem Bergbau von Bad Blei- berg in Kärnten, wo einst Zink und Blei ab- gebaut wurden. Insgesamt bietet die Sammlung rund 15.000 Exponate, mehrere Privatsammlungen sind in diesen Minerali- enschatz eingeflossen. Seit 1969 wird an der Universität Salzburg eifrig zusammen getragen, damals noch an der Naturwissen- schaftlichen Fakultät. Reinhard Wagner macht sich auch selbst immer wieder auf den Weg, um Mineralien nachzuspüren. „Manches findet sich im Schutt, anderes ist nur mit schwerem Gerät zu bekommen“, sagt Wagner. Rund um die Mineralien herrscht reges Sammlertum, vieles wird gekauft oder getauscht. Die Mineralien sind in der Ausstellung systematisch, also nach ihrer chemischen Öffentlich zugängliche Mineraliensammlung der Universität Salzburg zu -270 Grad Celsius wird das Material auf seinen atomaren Aufbau und dessen mag- netische Eigenschaften hin untersucht. „Im Labor können wir viele solche Materialien nicht einfach nachbauen“, sagt Redham- mer. Zu komplex und vielfältig ist deren Struktur. „Wir schauen uns die natürlichen Stoffe an und charakterisieren sie und ver- suchen, sie im Labor künstlich herzustel- len, vom Mineral zum Material sozusagen. So wurde etwa das Mineral Triphylin LiFe- PO4 strukturell und chemisch untersucht. Dabei hat es sich als ideales Material zur Herstellung von Batterien erwiesen.“ An der Universität Salzburg beschäftigt man sich auch mit der Mineralgruppe der Granate, deren natürlich vorkommende Vertreter vor allem als Edelsteine bekannt sind. Im Labor werden Granate mit einer speziellen chemischen Zusammensetzung künstlich hergestellt und anschließend un- tersucht, um sie für technische Anwendun- gen zu optimieren. Das Vorbild für dieses Material sind jedoch die dunkelroten, glän- zenden Granatkristalle aus der Natur, die auch bei Mineraliensammlern sehr begehrt sind. Die perfekte Form der Kristalle hängt mit ihrem inneren Aufbau zusammen: Die chemischen Bausteine sind auf atomarer Ebene regelmäßig angeordnet und bilden ein sogenanntes Kristallgitter. Die Kristall- struktur wirkt sich schließlich auf das Er- scheinungsbild der Kristalle aus. Je nach Anordnung der Bausteine und chemischer Zusammensetzung kommt es zur Bildung unterschiedlicher Mineralien. Insgesamt sind etwa 4.000 verschiedene Mineralarten bekannt. GABRIELE PFEIFER H irtenhorn, Holz (Fichte, Tanne). Gerade Bauweise, runder, im Verlauf achtkantiger Querschnitt. Dünnwandig. Durch Aushöhlen und wieder Zusammenfügen der gespalte- nen Stammhälften hergestellt. Oben mit zwei Drahtzwingen gesichert. Das Mundstück (vergleichbar dem Trompetenmundstück) fehlt. Naturtoninstrument ohne mechanische Einrichtungen, ca. 157 cm lang.“ Was da im Inventarverzeichnis des Salz- burg Museums so trocken beschrieben wird, ist auch unter „Corno Pastorilio“ oder „Waldhörnlein“ bekannt. Das Hirtenhorn kam als Geschenk von Elise Tomaselli 1908 an das Museum und stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Die Seele eines solchen Instruments meist ländlichen Charakters hat kein geringerer als Leopold Mozart zum Klingen gebracht, in seiner „Sinfonia pasto- rella“, 1756 für Streicher und Horn geschrie- ben. Später wurde das Werk immer wieder auch mit dem Alphorn gespielt, aber Vater Mozart hatte zweifellos ein Hirtenhorn vor- gesehen, eines wie das seltene Exemplar im Salzburg Museum. Die Seele eines historischen Instruments heute zum Klingen zu bringen, ist eine Sache, sie zu durchleuchten, eine andere - beides be- darf jedenfalls großer Behutsamkeit und Sachkenntnis. Auf dem kostbaren Hirten- horn zu spielen ist zu riskant, das Mundstück fehlt und die Luftfeuchtigkeit könnte dem al- ten Holz schaden. Aber auf anderen „kurio- sen“ Instrumenten der Sammlungen des Salzburg Museums, unter Voraussetzung al- ler konservatorischen Maßnahmen sorgsam ausgewählt, genossen Studierende der Uni- versität Mozarteum und deren Professoren das Privileg, tatsächlich spielen zu können. Davon profitieren auch Studierende der Uni- versität Salzburg, die mit Professor Gerhard Ammerer den historischen Hintergründen der Instrumente auf der Spur sind. Und na- türlich ist auch das Salzburg Museum Nutz- nießer, denn es wurden von bisher 17 Instru- menten Ton- und Videoaufnahmen einge- spielt, die ein „einmaliges Klangdokument für Auge und Ohr ergeben, das auch für die bevorstehende neue Präsentation der Musik- instrumente in der Neuen Residenz 2015 ei- ne wertvolle Ergänzung sein wird“ so Barba- ra Walther, die Leiterin der Abteilung Histo- rische Musikinstrumente im Salzburg Muse- um. Möglich war das alles im Rahmen einer Lehrveranstaltung im Schwerpunkt „Wis- senschaft und Kunst“ die unter der Leitung von Gerhard Ammerer und Michael Malkie- wicz vom Referat für Forschungsförderung der Universität Mozarteum begonnen hat und mittlerweile in die zweite Runde geht. Letzterer war es auch, der das gemeinsame Wissenschaftsprojekt zum Anlass nahm, den Antrag auf Förderung zu stellen – mit Erfolg. Es wird somit die „Kooperation in der Lehre, Forschung, Entwicklung und Erschließung der Künste“ mit Hochschulraum-Struktur- mitteln gefördert und kann zur Freude aller Beteiligten fortgesetzt werden. Als Partner mit dabei auch das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und die Paracelsus Medizini- sche Privatuniversität. Oberarzt Marc R. Mc Coy leitet die Divisi- on für Neuroradiologie der Christian Dopp- ler-Klinik, er ist Neuroradiologe mit „Lei- denschaft für Archäoradiologie, getrieben vom Interesse, immer in etwas hineinschau- en zu können, um zu sehen, was sich dahinter verbirgt.“ Er arbeitet auch mit Jan Cemper- Kiesslich von der Gerichtsmedizin Salzburg zusammen, vor allem wenn es um archäolo- gische Schädelskelette geht. Ein großes The- ma nicht nur in Salzburg, man denke nur an Fürsterzbischof Wolf-Dietrich und die noch immer nicht restlos aufgeklärten Fragen um die Identität der Gebeine im Mausoleum des St.Sebastian-Friedhofs. Das wichtigste Handwerkszeug des Ra- diologen ist neben der Kernspintomografie die Computertomografie, die als bildgeben- des Verfahren am Menschen überall dort ein- gesetzt wird, „wo ein Leiden bzw. ein Krank- heitsbild zu einer Veränderung in der Kör- perstruktur führt und man rasch zu einer Di- agnose kommen muss. Das sind vor allem der Blutungsausschluss, die Darstellung der Gefäße und der Durchblutung des Gehirns bei einem akuten Schlaganfall, Unfallfolgen und Knochenbrüche. Die 3-D-Rekonstruk- tionen der CT-Schichtbilder können aber auch Auskunft über die Struktur anderer Körper geben als jener des Menschen – so auch über das „Innenleben“ des Hirtenhorns aus dem Salzburg Museum, das Marc Mc Coy als erstes Instrument für das Projekt „durchleuchtet“ hat. Dabei erweisen sich die Erfahrungen des Neuroradiologen auf dem Gebiet der Archäometrie als wertvoll, das sind die naturwissenschaftlichen Metho- den, die zur Klärung archäologischer und historischer Fragestellungen angewendet werden. „Man kann in das Instrument hi- neinschauen, ohne es zu beschädigen oder gar zu zerstören. Die Bauweise und eventuelle Veränderun- gen lassen sich dreidimensional rekonstruie- ren, das ist für die Restaurierung und den Nachbau eines Instruments sehr wichtig“. Im Fall „Hirtenhorn“ beabsichtigt man bei- des, verbunden mit der Hoffnung, auf dem neuen „alten“ Hirtenhorn dann auch wie vor 300 Jahren spielen zu können. RADIOLOGIE IM BILD Funkelnde Steine in allen Farben Die Instrumenten-Seele durchleuchten Info & Kontakt: Eine Besichtigung der Sammlung ist nach Terminvereinbarung jederzeit möglich. Interessenten bitte bei folgender Kontaktadresse melden: Mineralogische Sammlung der Universität Salzburg, Tel. 0662/ 8044-5421, E-Mail: [email protected] Wie Geschichte, Musikwissenschaft, Museum und Medizin zusammen passen, um gemeinsam alte Instrumente zu erforschen und deren Klang neu zu entdecken. ILSE SPADLINEK Zusammensetzung, sowie nach Fundorten geordnet. Eine Besonderheit ist der Salz- burgit, ein Mineral, das von Salzburger Wissenschaftern erstmals entdeckt und nach Salzburg benannt wurde. „Der Salz- burgit ist ziemlich unscheinbar, aber den- noch ein ganz besonderes Mineral“, sagt Wagner. Er gehört nämlich zur Mineral- gruppe der Sulfosalze, einer Gruppe von chemischen Verbindungen, die auch für die Energieumwandlung in der Photovoltaik verwendet werden kann. Mineralien sind für die Forschung insge- samt von größtem Interesse. Universitäts- professor Günther Redhammer, der wis- senschaftliche Leiter der Sammlung, unter- sucht unter anderem deren magnetische Eigenschaften. Bei tiefen Temperaturen bis Cembalist Florian Birsak. Bild: SN/UNIVERSITÄT MOZARTEUM Günther Redhammer, ReinhardWagner und einige „ihrer“ Steine. Bild: SN/ANDREAS KOLARIK Am Institut für Alte Musik der Universität Mozarteum wird seit jeher auf solchen Nach- bauten historischer Instrumente gespielt, im Streicherbereich auch auf Originalen. So werden Geigen im Lauf der Jahre immer bes- ser, jedenfalls in den Händen guter Musiker. Die Flötenoriginale in Museen, die noch spielbar sind, dürfen wegen der Luftfeuchtig- keit meist nur kurz, wenn überhaupt, ange- spielt werden. „Allein die Vorstellung, ein 300 Jahre altes Instrument in den Händen zu halten und zum Klingen zu bringen, ist wun- derbar“, so Dorothee Oberlinger, die Leite- rin des Instituts. „Es ist eine wichtige Erfah- rung für die Studierenden, aber oft ist es gar nicht leicht, sich auf solch eine ,alte Diva‘ ein- zulassen. Man muss mit Griffen und Anblas- druck tricksen, damit auf dem alten Instru- ment, das vielleicht mittlerweile einige ,Ma- cken‘ hat, ein toller und intonierter Klang he- rauskommt. Aber der ist dann auch unglaublich charmant und charakterreich. Dass die Originale so gut klingen, kann auch daran liegen, dass die Innenwände mit anders geformten Bohrern gefertigt wurden, so dass sich eine andere Innenwandstruktur ergab und die Luft anders als bei glatten In- nenwänden reflektiert und andere Oberton- spektren angesprochen werden. Das zu wis- sen, kann beim Nachbauen sehr wertvoll sein!“ Womit wir wieder beim „Durchleuchten der Instrumentenseele“ wären. Das kann wieder spannend werden für Marc Mc Coy. Als nächstes sind nämlich Lauten an der Rei- he, vor allem eine Theorbe, die 1524 von Mi- chael Barttner als Laute gebaut, 1595 von Baltasar Helm bearbeitet und 1723 von And- reas Ferdinand Mayr wohl zur Theorbe um- gebaut wurde. Es ist das älteste Instrument aus dem Bestand des Salzburg Museums. Bild: SN/CHRISTIAN SCHNEIDER Von links: Kopf vonWolf-Dietrich Raitenau im CT; Untersuchung des Hirtenhorns im CT; 3-D-Rekonstruktionen, Darstellung der Durchblutung des Gehirns – Infarkt. Bilder: SN/MOZ/PMU

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Page 1: S A M S T A G , 1 4 . D E Z E M B E R 2 0 1 3 ... · PDF filelich nie modernes Klavier gelernt. Bis zum 15. oder 16. Lebensjahr habe ich nichts ge-spielt, ... über das Generalbass-Spiel

8 PANORAMA SAMSTAG, 14. DEZEMBER 2013 9

In die Alte Musik„hineingeboren“Was ist ein Kalkant? Wofür steht der Be-griff Ambitus? Und welches Instrumentversteckt sich hinter der Bezeichnung Vir-ginal? Im Gespräch mit Mozarteum-Pro-fessor Florian Birsak gewöhnt man sichschnell daran, dass der Interview-Partnermit selbstverständlicher Lässigkeit Fach-ausdrücke verwendet, die unsereiner trotzmusikalischer Grundausbildung seit Ewig-keiten nicht (oder überhaupt noch nie) ge-hört hat. Das Virginal ist demnach ein his-torisches Tasteninstrument (etwas kleinerals ein Cembalo), Ambitus bedeutet Ton-umfang und die Kalkanten waren die Balg-treter, die die Luft in die Orgel pumpten,bevor elektrisch betriebene Gebläse erfun-den waren. Aber soviel nur zur Erklärung.

Dass sich im künstlerischen Leben vonFlorian Birsak fast alles um die Barockzeitbzw. die Alte Musik dreht, überrascht an-gesichts seines Elternhauses nicht. Der Va-ter war im Salzburg Museum, das damalsnoch Carolino Augusteum hieß, für die al-ten Instrumente zuständig und zugleich ei-ner der Pioniere der Alte-Musik-Bewe-gung. „Ich war also schon ein bisschen indiesen Kontext Alte Musik hineingeborenund zufälligerweise besaß mein Vater auchein Clavichord (eines der ältesten besaite-ten Tasteninstrumente, Anm.). Das wardann mein erstes Instrument“, erinnert

Für Cembalist Florian Birsak dreht sich fast alles um die Barockzeit

sich Birsak, der diesen Weg in der Folgekonsequent weiter beschreiten sollte: „Ichhabe mir den Umweg erspart und eigent-lich nie modernes Klavier gelernt. Bis zum15. oder 16. Lebensjahr habe ich nichts ge-spielt, was später als Bach war, vielleichteinmal irgendetwas von Haydn. Bei mei-nem ersten Mozart war ich dann 16 oder17.“

Verleihung der Professur undinterimistische Institutsleitung

In der Konzertszene spielt der Barockspe-zialist, der sein Repertoire mittlerweileauch in Richtung der Klassik und Frühro-mantik erweitert hat, heute vorrangigCembalo sowie auch historische Kiel- undHammerflügel (Fortepiano) oder das Clavi-chord – als Solist und als Continuo-Spieler(der Generalbass bildet das harmonischeGerüst in der Barockmusik). Seine Unter-richtstätigkeit, mit der Florian Birsak amMozarteum bereits 1997 begonnen hat,reicht von den erwähnten Instrumentenüber das Generalbass-Spiel und Cembalofür Organisten bis zur historischen Auffüh-rungspraxis.

Aktuell erlebt der erst kürzlich zum Uni-versitätsprofessor ernannte Musiker einebesonders arbeitsintensive Phase: Birsakübernahm die komplette Cembalo-Klasseund zwischenzeitlich – während der Ka-renzzeit von Dorothee Oberlinger – auchdie Leitung des Institutes für Alte Musikinklusive der Organisation der großen „Ba-

rocknacht“ an der Universität Mozarteum.Er macht sich Gedanken darüber, wie manKonzerte seines Genres wieder für ein jün-geres Publikum attraktiv machen könnte,und versucht auch beim nächsten Großpro-jekt, für das er verantwortlich zeichnet – ei-ner eigenen Sommerakademie für die AlteMusik in Innsbruck –, besonders auf dieBedürfnisse der Nachwuchses einzugehen.

Sommerakademie für AlteMusik: „Innsbruck Barock“

„Die Sommerakademie für Alte Musik –quasi ein kleines Geschwisterchen unsererInternationalen Sommerakademie in Salz-burg – wird ,Innsbruck Barock' heißen undvon 1. bis 10. August 2014 stattfinden, alsoknapp vor den Innsbrucker Festwochen.Ich kann schon verraten, dass es 2015 sogareinige Tage überlappend mit den Innsbru-cker Festwochen geben wird. Neben klassi-schen Hauptfächern wie Blockflöte, Oboe,Barockvioline, Ensemble-Leitung, Cemba-lo und Generalbass werden wir auch Semi-nare anbieten, einerseits zur historischenAufführungspraxis, andererseits aber auchin Richtung Marketing: Wie kann ich michselbst als Alte-Musik-Ich-AG vermarkten?

Wie tritt man an Veranstalter heran? Beidiesem Thema wird uns Petra Hinterhol-zer von der Stiftung Mozarteum helfen, da-mit wir als Musiker einmal von Seiten derVeranstalter hören, wie man sich richtigoder falsch bewirbt“, sagt Florian Birsak.

Der gelungene Einstieg ins Berufslebenist für Birsak letztlich eines der Hauptan-liegen seiner pädagogischen Arbeit: „AlsLehrender mit Hauptfach-Studentenmacht man sich ständig Sorgen: Könnendie Leute, die bei mir hoffnungsvoll studie-ren, irgendwann davon leben? Es belebtsich zwar der Markt an den Musikschulen,aber von einer künstlerischen Solokarrierekann man nie fix ausgehen – und Orches-terstellen gibt es in der Alten Musik fastgar nicht. Solche Marketing-Basics, wiewir sie in Innsbruck anbieten werden,hätte ich als Student selbst gerne gelernt,anstatt manchmal auf die Nase zu fallen.“

THOMAS MANHART

KlangReisen am 15. Jänner: Im Rahmen desInternationalen Mozarteum-Kammermusik-zyklus „KlangReisen im Solitär“ wird FlorianBirsak am 15. Jänner 2014 neben weiteren pro-minenten Künstlerinnen und Künstlern – vonEnrico Bronzi und Esther Hoppe bis zum Hype-rion Ensemble – am Konzert „Zwei glatt, zweiverkehrt – Duo Rochade“ mitwirken. Birsaksteuert dabei mit dem Geiger Rüdiger Lotter,Leiter und Konzertmeister der Neuen Hofkapel-le München, einen spannenden Rollentauschbei. Lotter spielt mit der Violine einen Cemba-lo-Part, während Birsak eine Violin-Sonate vonHändel für das Cembalo arrangiert.www.uni-mozarteum.at

„Die Mineralien stammen aus der ganzenWelt“, erzählt Reinhard Wagner, der dieSammlung betreut. Besonders farben-prächtige Stücke kommen aus Mexiko, Bur-ma oder der griechischen Insel Serifos, dieeinst ein wichtiges Forschungsgebiet fürSalzburger Wissenschafter war. Mittler-weile ist es jedoch in vielen Ländern undauch in einigen Teilen Österreichs verbo-ten, Mineralien abzubauen.

Besonders interessant sind die Minerali-en aus heimischen Gegenden, wie bei-spielsweise den Hohen Tauern oder ausdem historischem Bergbau von Bad Blei-berg in Kärnten, wo einst Zink und Blei ab-gebaut wurden. Insgesamt bietet dieSammlung rund 15.000 Exponate, mehrerePrivatsammlungen sind in diesen Minerali-enschatz eingeflossen. Seit 1969 wird ander Universität Salzburg eifrig zusammengetragen, damals noch an der Naturwissen-schaftlichen Fakultät. Reinhard Wagnermacht sich auch selbst immer wieder aufden Weg, um Mineralien nachzuspüren.„Manches findet sich im Schutt, anderes istnur mit schwerem Gerät zu bekommen“,sagt Wagner. Rund um die Mineralienherrscht reges Sammlertum, vieles wirdgekauft oder getauscht.

Die Mineralien sind in der Ausstellungsystematisch, also nach ihrer chemischen

Öffentlich zugängliche Mineraliensammlung der Universität Salzburg

zu -270 Grad Celsius wird das Material aufseinen atomaren Aufbau und dessen mag-netische Eigenschaften hin untersucht. „ImLabor können wir viele solche Materialiennicht einfach nachbauen“, sagt Redham-mer. Zu komplex und vielfältig ist derenStruktur. „Wir schauen uns die natürlichenStoffe an und charakterisieren sie und ver-suchen, sie im Labor künstlich herzustel-len, vom Mineral zum Material sozusagen.So wurde etwa das Mineral Triphylin LiFe-PO4 strukturell und chemisch untersucht.Dabei hat es sich als ideales Material zurHerstellung von Batterien erwiesen.“

An der Universität Salzburg beschäftigtman sich auch mit der Mineralgruppe derGranate, deren natürlich vorkommendeVertreter vor allem als Edelsteine bekanntsind. Im Labor werden Granate mit einerspeziellen chemischen Zusammensetzungkünstlich hergestellt und anschließend un-tersucht, um sie für technische Anwendun-gen zu optimieren. Das Vorbild für diesesMaterial sind jedoch die dunkelroten, glän-zenden Granatkristalle aus der Natur, dieauch bei Mineraliensammlern sehr begehrtsind.

Die perfekte Form der Kristalle hängtmit ihrem inneren Aufbau zusammen: Diechemischen Bausteine sind auf atomarerEbene regelmäßig angeordnet und bilden

ein sogenanntes Kristallgitter. Die Kristall-struktur wirkt sich schließlich auf das Er-scheinungsbild der Kristalle aus. Je nachAnordnung der Bausteine und chemischerZusammensetzung kommt es zur Bildungunterschiedlicher Mineralien. Insgesamtsind etwa 4.000 verschiedene Mineralartenbekannt. GABRIELE PFEIFER

H irtenhorn, Holz (Fichte, Tanne).Gerade Bauweise, runder, imVerlauf achtkantiger Querschnitt.Dünnwandig. Durch Aushöhlen

und wieder Zusammenfügen der gespalte-nen Stammhälften hergestellt. Oben mit zweiDrahtzwingen gesichert. Das Mundstück(vergleichbar dem Trompetenmundstück)fehlt. Naturtoninstrument ohne mechanischeEinrichtungen, ca. 157 cm lang.“

Was da im Inventarverzeichnis des Salz-burg Museums so trocken beschrieben wird,ist auch unter „Corno Pastorilio“ oder„Waldhörnlein“ bekannt. Das Hirtenhornkam als Geschenk von Elise Tomaselli 1908an das Museum und stammt vermutlich ausdem 18. Jahrhundert. Die Seele eines solchenInstruments meist ländlichen Charakters hatkein geringerer als Leopold Mozart zumKlingen gebracht, in seiner „Sinfonia pasto-rella“, 1756 für Streicher und Horn geschrie-ben. Später wurde das Werk immer wiederauch mit dem Alphorn gespielt, aber VaterMozart hatte zweifellos ein Hirtenhorn vor-gesehen, eines wie das seltene Exemplar imSalzburg Museum.

Die Seele eines historischen Instrumentsheute zum Klingen zu bringen, ist eine Sache,sie zu durchleuchten, eine andere - beides be-darf jedenfalls großer Behutsamkeit undSachkenntnis. Auf dem kostbaren Hirten-horn zu spielen ist zu riskant, das Mundstückfehlt und die Luftfeuchtigkeit könnte dem al-ten Holz schaden. Aber auf anderen „kurio-sen“ Instrumenten der Sammlungen desSalzburg Museums, unter Voraussetzung al-ler konservatorischen Maßnahmen sorgsamausgewählt, genossen Studierende der Uni-versität Mozarteum und deren Professorendas Privileg, tatsächlich spielen zu können.Davon profitieren auch Studierende der Uni-

versität Salzburg, die mit Professor GerhardAmmerer den historischen Hintergründender Instrumente auf der Spur sind. Und na-türlich ist auch das Salzburg Museum Nutz-nießer, denn es wurden von bisher 17 Instru-menten Ton- und Videoaufnahmen einge-spielt, die ein „einmaliges Klangdokumentfür Auge und Ohr ergeben, das auch für diebevorstehende neue Präsentation der Musik-instrumente in der Neuen Residenz 2015 ei-ne wertvolle Ergänzung sein wird“ so Barba-ra Walther, die Leiterin der Abteilung Histo-rische Musikinstrumente im Salzburg Muse-um.

Möglich war das alles im Rahmen einerLehrveranstaltung im Schwerpunkt „Wis-senschaft und Kunst“ die unter der Leitungvon Gerhard Ammerer und Michael Malkie-wicz vom Referat für Forschungsförderungder Universität Mozarteum begonnen hatund mittlerweile in die zweite Runde geht.Letzterer war es auch, der das gemeinsameWissenschaftsprojekt zum Anlass nahm, denAntrag auf Förderung zu stellen – mit Erfolg.Es wird somit die „Kooperation in der Lehre,Forschung, Entwicklung und Erschließungder Künste“ mit Hochschulraum-Struktur-mitteln gefördert und kann zur Freude allerBeteiligten fortgesetzt werden. Als Partnermit dabei auch das Tiroler LandesmuseumFerdinandeum und die Paracelsus Medizini-sche Privatuniversität.

Oberarzt Marc R. Mc Coy leitet die Divisi-on für Neuroradiologie der Christian Dopp-ler-Klinik, er ist Neuroradiologe mit „Lei-denschaft für Archäoradiologie, getriebenvom Interesse, immer in etwas hineinschau-en zu können, um zu sehen, was sich dahinterverbirgt.“ Er arbeitet auch mit Jan Cemper-Kiesslich von der Gerichtsmedizin Salzburgzusammen, vor allem wenn es um archäolo-

gische Schädelskelette geht. Ein großes The-ma nicht nur in Salzburg, man denke nur anFürsterzbischof Wolf-Dietrich und die nochimmer nicht restlos aufgeklärten Fragen umdie Identität der Gebeine im Mausoleum desSt.Sebastian-Friedhofs.

Das wichtigste Handwerkszeug des Ra-diologen ist neben der Kernspintomografiedie Computertomografie, die als bildgeben-des Verfahren am Menschen überall dort ein-gesetzt wird, „wo ein Leiden bzw. ein Krank-heitsbild zu einer Veränderung in der Kör-perstruktur führt und man rasch zu einer Di-agnose kommen muss. Das sind vor allemder Blutungsausschluss, die Darstellung derGefäße und der Durchblutung des Gehirnsbei einem akuten Schlaganfall, Unfallfolgenund Knochenbrüche. Die 3-D-Rekonstruk-tionen der CT-Schichtbilder können aberauch Auskunft über die Struktur andererKörper geben als jener des Menschen – soauch über das „Innenleben“ des Hirtenhornsaus dem Salzburg Museum, das Marc McCoy als erstes Instrument für das Projekt„durchleuchtet“ hat. Dabei erweisen sichdie Erfahrungen des Neuroradiologen aufdem Gebiet der Archäometrie als wertvoll,das sind die naturwissenschaftlichen Metho-den, die zur Klärung archäologischer undhistorischer Fragestellungen angewendetwerden. „Man kann in das Instrument hi-neinschauen, ohne es zu beschädigen odergar zu zerstören.

Die Bauweise und eventuelle Veränderun-gen lassen sich dreidimensional rekonstruie-ren, das ist für die Restaurierung und denNachbau eines Instruments sehr wichtig“.Im Fall „Hirtenhorn“ beabsichtigt man bei-des, verbunden mit der Hoffnung, auf demneuen „alten“ Hirtenhorn dann auch wie vor300 Jahren spielen zu können.

RADIOLOGIEIM BILD

Funkelnde Steinein allen FarbenDie Instrumenten-Seele

durchleuchten

Info & Kontakt: Eine Besichtigung derSammlung ist nach Terminvereinbarungjederzeit möglich. Interessenten bittebei folgender Kontaktadresse melden:Mineralogische Sammlung der UniversitätSalzburg, Tel. 0662/ 8044-5421, E-Mail:[email protected]

Wie Geschichte, Musikwissenschaft, Museum und Medizin

zusammen passen, um gemeinsam alte Instrumente zu

erforschen und deren Klang neu zu entdecken. ILSE SPADLINEK

Zusammensetzung, sowie nach Fundortengeordnet. Eine Besonderheit ist der Salz-burgit, ein Mineral, das von SalzburgerWissenschaftern erstmals entdeckt undnach Salzburg benannt wurde. „Der Salz-burgit ist ziemlich unscheinbar, aber den-noch ein ganz besonderes Mineral“, sagtWagner. Er gehört nämlich zur Mineral-gruppe der Sulfosalze, einer Gruppe vonchemischen Verbindungen, die auch für dieEnergieumwandlung in der Photovoltaikverwendet werden kann.

Mineralien sind für die Forschung insge-samt von größtem Interesse. Universitäts-professor Günther Redhammer, der wis-senschaftliche Leiter der Sammlung, unter-sucht unter anderem deren magnetischeEigenschaften. Bei tiefen Temperaturen bis

Cembalist Florian Birsak. Bild: SN/UNIVERSITÄT MOZARTEUM

Günther Redhammer, Reinhard Wagner und einige „ihrer“ Steine. Bild: SN/ANDREAS KOLARIK

Am Institut für Alte Musik der UniversitätMozarteum wird seit jeher auf solchen Nach-bauten historischer Instrumente gespielt, imStreicherbereich auch auf Originalen. Sowerden Geigen im Lauf der Jahre immer bes-ser, jedenfalls in den Händen guter Musiker.Die Flötenoriginale in Museen, die nochspielbar sind, dürfen wegen der Luftfeuchtig-keit meist nur kurz, wenn überhaupt, ange-spielt werden. „Allein die Vorstellung, ein300 Jahre altes Instrument in den Händen zuhalten und zum Klingen zu bringen, ist wun-derbar“, so Dorothee Oberlinger, die Leite-rin des Instituts. „Es ist eine wichtige Erfah-rung für die Studierenden, aber oft ist es garnicht leicht, sich auf solch eine ,alte Diva‘ ein-zulassen. Man muss mit Griffen und Anblas-druck tricksen, damit auf dem alten Instru-ment, das vielleicht mittlerweile einige ,Ma-cken‘ hat, ein toller und intonierter Klang he-rauskommt. Aber der ist dann auchunglaublich charmant und charakterreich.Dass die Originale so gut klingen, kann auchdaran liegen, dass die Innenwände mitanders geformten Bohrern gefertigt wurden,so dass sich eine andere Innenwandstrukturergab und die Luft anders als bei glatten In-nenwänden reflektiert und andere Oberton-spektren angesprochen werden. Das zu wis-sen, kann beim Nachbauen sehr wertvollsein!“

Womit wir wieder beim „Durchleuchtender Instrumentenseele“ wären. Das kannwieder spannend werden für Marc Mc Coy.Als nächstes sind nämlich Lauten an der Rei-he, vor allem eine Theorbe, die 1524 von Mi-chael Barttner als Laute gebaut, 1595 vonBaltasar Helm bearbeitet und 1723 von And-reas Ferdinand Mayr wohl zur Theorbe um-gebaut wurde. Es ist das älteste Instrumentaus dem Bestand des Salzburg Museums.

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