rudimachts! · 2019-03-22 · bereitet “ beschäftigung ... sie helfen kritische situationen zu...
TRANSCRIPT
RuDiMachts! Beratungs- und Kontaktstelle für Menschen mit Demenz,
Angehörige, Senioren in Marktheidenfeld
Fachtag Nürnberg, Novellierung AVSG
22.02.2019
Friederike Döring
Dipl.-Sozialpädagogin(FH), Gerontologin (FH)
Krankenschwester mit Weiterbildung zur
Gerontopsychiatrischen Fachkraft
IVA® - Teamerin
Was heißt RuDiMachts!?
Rummelsberger Diakonie
unterstützt
Demenzerkrankte, Angehörige, Senioren
in
Marktheidenfeld (und Umgebung)
aufgeschlossen
christlich
hilfreich-kompetent
transparent
sozial!
Aus dem Munde einer Kundin
Die gesellige
Freitagsrunde - das
Highlight der Woche!
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
„Wenn ich freitags in die Gruppe gehe,
dann fühle ich mich wie im
Himmelreich.“
Der Lebensradius verkleinert sich
Nichts ist mehr, wie es
war.
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Im Zentrum unserer Tätigkeit steht der Mensch….
………..mit seinen
Bedürfnissen, Bedarfen und
Wünschen.
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Unsere Hauptzielgruppen in der ambulanten
Versorgung
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Menschen mit Demenz
Alte und unterstützungs-
bedürftige Menschen
Betreuende und
pflegende Angehörige
von MmD
Die wichtigen, unverzichtbaren und tragfähigen
Säulen von RuDiMachts!
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Freiwillig engagierte
Mitarbeitende
Hauptzielgruppe unserer Tätigkeit
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Der Mensch mit Demenz
Die Persönlichkeit verändert sich,
aber das Person-Sein bleibt.
In der Begegnung erfährt sich der
Mensch mit Demenz.
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Person-Sein…………
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
hat ein Mensch als Teil einer
Gemeinschaft, der er sich
zugehörig fühlen kann und die
sich auf ihn in seiner
Individualität bezieht.
„Wir sind mehr als erkrankte Gehirne…..“
Jede und jeder von uns hat eine
einzigartige, unverwechselbare
Persönlichkeit mit Gefühlen,
Erfahrungen und einem Platz in der
sozialen Welt“.
(Christine Bryden 2015)
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Aufgabe der Betreuenden……
…ist die Unterstützung
des MmD in seinem
Person-Sein, der Versuch
der Rückgabe der Ich-
Identität.
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Wir nehmen häufig die Identität des MmD nicht wahr. Wir
reagieren mit unserer Wirklichkeitssicht.
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Bezugspersonen sind dabei ein sicherer Hafen,
ein emotionaler Anker.
„Der Mensch wird am Du zum Ich.“ (Martin Buber)
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Zentrale Anliegen im Umgang mit Menschen mit Demenz
• Wertschätzung/ Akzeptanz
• Sicherheit
• Wohlbefinden
• Teilhabe
• Lebensqualität
• Freude
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Positive Personenarbeit heißt
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
„Du bist
nicht allein“,
„Du gehörst
mit dazu“
Soziale Verbundenheit
„Ich zeige
dir, wer du
bist“
Identitätsarbeit
leisten
„Du tust etwas,
was dir Freude
bereitet“
Beschäftigung suchen
„Ich mag dich,
so wie du bist“
Liebe geben
Einbinden in das normale Leben
„Ich bin für
dich da, auch
wenn es dir
nicht gut
geht.“
halten
Immer an der Seite - der/die pflegende Angehörige mit
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
mangelndem Fachwissen
aufopferungsvoller Hingabe
selbstverständlicher Fürsorge
ambivalenten Gefühlen
großer Trauer
größtmöglicher Erschöpfung
Hilflosigkeit
massiv eingeschränktem
Lebensradius/ Isolation
Loslassen ist ein Prozess, der
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
weh tut und traurig macht
viel Zeit und Vertrauen
braucht
viel personeller und
fachlicher Unterstützung
bedarf
Alternativen der
Versorgung in den Raum
stellt und vergleicht
im Idealfall zur Akzeptanz
führt
das eigene Leben
verändert
benötigt soziale Kontakte
Begleitung
mag gerne, falls es geht,
etwas unternehmen
lebt gerne im häuslichen
Umfeld, oft auch alleine
auch Assistenz in
unterschiedlichen
Bereichen
eine regelmäßige
Betreuung
Der unterstützungsbedürftige Mensch
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Alle Menschen haben Recht auf ein Leben in Würde,
Lebensqualität, Sinnhaftigkeit und gesellschaftlicher
Teilhabe
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Teilhabe
An etwas teilhaben, ein Angebot
wahrnehmen, sich beschäftigen, Teil
einer Gruppe, eines Events sein, sich
eingebunden fühlen in eine Gemeinschaft
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
RuDiMachts! hilft dabei!
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Es begann im Juli 2013……………
Die dazu gewonnene Kenntnis:
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
„Gut Ding braucht
Weile!“
Aufbauarbeit
RuDiMachts! Beratungen
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Alleine geht gar nichts!
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Vernetzung ist
erforderlich!
RuDiMachts! hilft dabei!
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Fortbildungsangebot HelferInnen
F. Döring, Fachtag Novellierung AVSG Nürnberg 2019
Integrative Validation nach Richards
Wohnraumanpassende Maßnahmen
Erste Hilfe
Möglichkeiten der Aktivierung
Frontotemporale Demenz
Ernährung bei Menschen mit Demenz
Der alte Mensch am Lebensende – Hospiz-
und palliative Begleitung
Patientenverfügung
Empathie
Delir
Integratives Hirnleistungstraining
Personenzentrierte Pflege nach Kitwood
Bewegung und Sport trotz(t) Demenz
„Der vergessene Schmerz“
Freitagsrunde Treffpunkt RuDiMachts!
2015
Anzahl Gäste Betreuungsgruppe: 4 Personen
Ambulant betreute Personen:9 Personen
Gedächtnistraining: 2
Geleistete Stunden gesamt: 664
2016
Anzahl Gäste Betreuungsgruppe: 10
Ambulant betreute Personen: 17
Gedächtnistraining: 2
Geleistete Stunden gesamt: 1.334,5
KundInnen gesamt: 21
2017
Anzahl Gäste Betreuungsgruppe: 10 – 12
Ambulant betreute Personen: 17
Gedächtnistraining: 5
Geleistete Stunden gesamt: 3.079,5
KundInnen gesamt: 27
Umsatz der Betreuungsleistungen
2015: 9.652,25 €
2016: 27.293,75 €
2017: 38.261,14 €
Wie geht es
weiter?
Helfe
rschulu
ng
Angehörige erzählen
„Die Gruppe ist für meine Oma Woche für Woche ein Lichtblick. In der Gruppe
zu singen, zu basteln und natürlich zu feiern gerade an besonderen Anlässen wie
z.B. Weihnachten ,Ostern und Fasching bereitet meiner Oma sehr große Freude.
Sie erlebt das wichtige Gefühl, immer noch Teil der Gesellschaft zu sein. Stolz
und immer mit einem Lächeln erzählt sie mir immer, was sie erlebt hat und zeigt
mir stolz die gebastelten Sachen aus der Gruppe. Am liebsten würde sie jeden Tag
in die Gruppe kommen, das liegt zum einem an dem Angebot und Aktionen ihres
Hauses aber zum anderen vor allem auch an Ihnen Frau Döring und Ihrem
einfühlsamen Personal mit dem sich meine Oma bestens versteht.
Auf den Punkt gebracht hat die Gruppe meiner Oma wieder ein sehr großes Stück
Lebensqualität zurückgegeben.
Vielen Dank dafür !!!!
Angehörige erzählen
„Als bei unserer Mutter die ersten Symptome einer altersbedingten Demenz auftraten haben wir uns informiert.
Das Haus Lehmgruben und die Beratungsstelle RuDiMachts waren uns schon bekannt. So konnte ich gleich
schon im Herbst 2015 einen Lehrgang besuchen für Angehörige, die an Demenz erkrankte Personen zu Hause
pflegen. Dieser Kurs hat uns viel geholfen: wir konnten erahnen was auf uns zukommt und waren vorbereitet, als
der Zustand der Mutter sich verschlechterte. Im Alltag heute erinnere ich mich oft an die Aussagen von Frau
Döring und die praktischen Übungen in dem Kurs. Sie helfen kritische Situationen zu entschärfen und überhaupt
den Alltag mit der dementen Mutter zu meistern.
Trotzdem kommen wir immer wieder an unsere Grenzen und nehmen gerne die Entlastungsangebote von
RuDiMachts an. So können wir beim Angehörigentreff unsere Sorgen loswerden und fachlichen Rat einholen.
Gerade der Austausch mit anderen Betroffenen hilft uns auch unsere Situation einzuordnen und zu hinterfragen,
schaffen wir die Pflege auch noch wenn es schlimmer wird oder welche Erfahrungen haben andere gemacht.
Wunderbar ist das Angebot der Alltagsbegleiterinnen, nicht nur dass wir uns Freiraum verschaffen können, auch
für unsere Mutter. Sie freut sich wenn jemand zu ihr kommt, da kann sie dann aus ihrem Leben erzählen und
sich austauschen.
Die Betreuungsgruppe am Freitagvormittag ist für unsere Mutter das Highlight der angenommen, so wie sie ist,
dass sie spürbar auflebt und ausgeglichen nach Hause kommt. Woche. Da geht sie sehr gerne hin - ausfallen
lassen gibt es nicht. Sie fühlt sich dort so wohl, einfach angenommen, so wie sie ist, dass sie spürbar auflebt und
ausgeglichen nach Hause kommt“.
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„Mich motiviert der Kontakt mit Menschen. Ich erkenne völlig menschliche
Verhaltensweisen in der Demenz, die durch Liebe und Vertrauen aber
auch Unverständnis und Wut ausgedrückt werden und merke, dass auch
ich selbst ein Mensch bin, der diese Krankheit bekommen kann. Da ist es
dann schwer, den Ignorations- oder Wegschiebemodus einzuschalten und
ich bekomme das volle Leben, mit allen Facetten vor Augen geführt, aus
denen ich viel lernen kann.
Beim RudiMachts! ist man Mensch unter Mitmenschen.“
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„Fast täglich wird in den Medien vom Pflegenotstand berichtet. Vor allem
Demenzkranke , die ja oft noch mobil sind, wollen oder sollten beschäftigt
werden. Das war auch meine Motivation, etwas zu tun.
Die Schulungen zum Alltagshelfer sind m.E. sehr wichtig, weil hier die
Grundvoraussetzungen für den Umgang mit demenzkranken Menschen
"gelernt" werden. Alles andere ergibt sich durch den Kontakt mit den
kranken Menschen.
Für mich selbst ist der Besuchsdienst immer wieder eine Bereicherung.
Oft werden eigene Kindheitserinnerungen wach gerufen und das Gefühl,
helfen zu können und festzustellen, wie gut es einem selbst noch geht“.
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„Ich hatte schon länger die Idee mich sozial zu engagieren. Vorletztes Jahr war ich mit
Freundinnen in Sizilien auf einem kleinen Boot unterwegs. Mit einer Freundin einer Freundin, die
wohnt in Sizilien und hat dort ein Yogastudio. Sie hat uns sehr viel über die Lehre Buddhas erzählt
und meinen Wunsch verstärkt mich sozial zu engagieren. Wieder daheim stand dann Montag o.
Dienstag der Artikel in der Zeitung, dass Leute für "RudiMachts" gesucht werden. Noch voll
motiviert habe ich mich angemeldet. Und es bisher nicht bereut.
Ich habe hier sehr motivierte Menschen kennengelernt. Es gibt kein Konkurrenzkampf .. jeder ist
motiviert. dass es den Bedürftigen gut geht.
Bei den Besuchen bei Frau K. hat Sie mir sehr viel von früher und vom Krieg erzählt, das fand ich
sehr Interessant und man sieht mal wie gut es uns doch heute geht (das muss mein Sohn sich
heute noch oft von mir anhören). Frau K. war auch immer sehr dankbar und oft war es so wenn
ich gehen wollte hat Sie noch ganz viel erzählt, dass ich doch wieder länger geblieben bin. Dies
hat mir bestätigt dass Sie den Besuch doch genießt. Außerdem haben wir des Öfteren
Kreuzworträtsel gelöst oder Memory gespielt. Das hat Spaß gemacht und war auch ein gutes
Gedächtnistraining für mich.
Das meiste meines verdienten Geldes bei RudiMachts habe ich gespendet und hatte jedes Mal
ein gutes Gefühl, wenn ich die Überweisung eingeworfen habe. So konnte ich 2x gutes Tun“.
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„Die Freitagsgruppe bereitet mir besonders Spaß, weil sich die Themen immer
ändern und ich mich jedesmal darauf vorbereite. Ich beobachte, dass nicht nur
die „fitten“ Gäste mitmachen, sondern alle mit einbezogen werden. Es macht
sichtlich allen Spaß, weil es eine fröhliche und lockere Gemeinschaft ist. Die
Gäste freuen sich wenn sie gehen, schon auf das Wiedersehen und das
überträgt sich auf jeden von uns.
Bei der Betreuung zu Hause bin ich immer gespannt, welche Stimmung mich
dort erwartet, weil das doch sehr schwankt. Ich versuche, eine lockere
Atmosphäre zu schaffen, und Freude und Interesse zu erzeugen und denke
mir dafür zu Hause schon das eine oder andere aus. Es ist jedesmal wieder
eine Herausforderung. Viele Themen versuche ich anzusprechen, wobei das
Lachen und die Fröhlichkeit ganz wichtig sind. Und wenn ich am Ende sehe,
dass es meiner Dame auch gefallen hat, dann gehe ich zufrieden und
glücklich nach Hause.“
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„...ich kann von meiner Seite nur sagen...dass wenn ich in der Gruppe
anwesend bin mit den Kunden große Freude habe...wenn ich das Glück in
den Augen sehe vor allem beim Singen...macht mich das sehr
glücklich...wenn die Kunden glücklich und zufrieden sind ...weiß ich, dass ich
was Gutes getan habe.. was will man mehr:)))“
AlltagsbegleiterInnen erzählen
„Persönliche Bereicherung aus dem Leben älterer Menschen zu
erfahren (wie hat man früher gelebt im Vergleich zu heute)
Es fühlt sich einfach gut an, anderen Menschen eine Freude zu
bereiten, zu sehen wie dankbar die Menschen sind, denen wir unsere
Zeit und Aufmerksamkeit schenken.
Ich hoffe, ich bin meinen Kindern ein Vorbild, sich sozial zu engagieren
Ich empfinde es mittlerweile auch als Auszeit für mich: einfach mit einer
älteren Dame zusammensitzen und sich unterhalten, etwas Ruhe und
Entspannung finden in unserer hektischen Welt.
Neue Erfahrungen sammeln, neue Menschen kennenlernen, meinen
Horizont erweitern“
Ich sage DANKE
an alle Gäste!
den Helferinnen und Helfern
Kooperationspartnern
Frau Ehehalt und Frau
Väth mit Küchen-Team
Team Haustechnik
Herrn Diakon Gräßel
Frau Baumann mit Team
Frau Fleck mit Team
Marcel und Lothar Väth Den Referenten
Prof. Dr. Bönsch, Dr. P. Kraft
Frau Schmidt-Neder
Fr. Diakonin Chr. Meyer
Presse