reiseerfahrungen der deutschen reisenden in victoria...
TRANSCRIPT
REISEERFAHRUNGEN DER DEUTSCHEN
REISENDEN IN VICTORIA, AUSTRALIEN
Eine Inhaltsanalyse der Reiseblogbeiträge der deutschen
Reiseblogger
Pro-Gradu-Arbeit
Universität Oulu
Germanische Philologie/
Internationale Wirtschaftskommunikation
Johanna Pesonen 2013
2
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG ....................................................................................................................... 3
2. BLOGS UND BLOGGER ....................................................................................................... 7
3. REISEBLOGANALYSE ALS MARKTFORSCHUNGSMETHODE IN DER TOURISMUSBRANCHE
........................................................................................................................................ 10
3.1. Vorteile der Reisebloganalyse im Gegensatz zu anderen
Marktforschungsmethoden ...................................................................................... 12
3.2. Probleme der Reisebloganalyse ............................................................................... 13
4. REISEBLOGS ALS ELEKTRONISCHE MUNDPROPAGANDA ............................................... 15
4.1. Mundpropaganda im Tourismus .............................................................................. 16
4.2. Die Glaubwürdigkeit der Reiseblogger ..................................................................... 18
5. TOURISMUS IN VICTORIA ................................................................................................ 21
5.1. Deutsche Reisende in Victoria .................................................................................. 22
5.2. Tourismusmarke Australiens .................................................................................... 24
6. INHALTSANALYSE ............................................................................................................ 25
7. DIE REISEBLOGBEITRÄGE UND DIE REISEBLOGGERPROFILE ........................................... 31
8. DIE REISEERFAHRUNGEN DER DEUTSCHEN REISENDEN IN VICTORIA, AUSTRALIEN...... 34
8.1. Besuchte Orte ........................................................................................................... 35
8.1.1. Melbourne ..................................................................................................... 36
8.1.2. Great Ocean Road ........................................................................................... 39
8.2. Vorgenommene Aktivitäten ..................................................................................... 42
8.3. Transport und Verkehr ............................................................................................. 47
8.4. Unterkunft ................................................................................................................ 48
8.5. Natur und Abenteuer ............................................................................................... 49
8.6. Begegnungen mit Australiern ................................................................................... 52
8.7. Lebenslange Erinnerungen ....................................................................................... 53
9. ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................... 56
9.1. Ergebnisse der Analyse ............................................................................................. 57
9.2. Ausblick ..................................................................................................................... 60
QUELLENVERZEICHNIS ........................................................................................................... 62
ANHÄNGE
3
1. EINLEITUNG
Der Tourismus, auch der Fremdenverkehr, zählt zu den größten und
wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen in der Welt. Laut Angaben der
Welttourismusorganisation UNWTO betrugen die weltweiten Exporteinnahmen aus
dem Tourismus 2011 über 1,2 Billionen USD, d. h. 841 Milliarden Euro.
Tourismusexporte stellen 30 % der gesamten weltweiten Exporte von Dienstleistungen
und 6 % der gesamten weltweiten Exporte von Waren und Dienstleistungen dar.
Tourismus ist die viertgrößte Exportbranche in der Welt nach Kraftstoffen, Chemikalien
und Lebensmitteln. Der Anteil des Tourismus am globalen Bruttoinlandsprodukt beträgt
etwa 5,0 %. (UNWTO 2012.)
Tourismus ist auch der größte Arbeitgeber in der Welt und sichert und schafft insgesamt
235 Millionen Arbeitsplätze weltweit. Damit sind etwa 6-7 % der Arbeitsplätze in der
Welt vom Tourismus abhängig. Es steht zu erwarten, dass die Tourismusindustrie in
den nächsten Jahrzehnten weiterwächst. 2012 wurde die Grenze von einer Milliarde
internationaler touristischer Ankünfte zum ersten Mal überschritten. Es ist geschätzt
worden, dass die Anzahl der internationalen touristischen Ankünfte um 3,3 % pro Jahr
zunehmen wird. Tourismus ist ein wichtiger Antrieb des sozio-ökonomischen
Fortschritts, besonders in vielen Entwicklungsländern. Bei vielen Entwicklungsländern
beträgt der Anteil des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt sogar 25 %. Laut Prognosen
wird die Anzahl der internationalen touristischen Ankünfte in den Entwicklungsländern
doppelt so schnell als in den Industrieländern wachsen. (UNWTO 2012.)
Die beliebtesten Reiseziele von Reisenden aller Nationen waren 2011 Frankreich, die
Vereinigten Staaten, China, Spanien und Italien, die alle relativ traditionelle und
bekannte Reiseziele sind. Reisende können jedoch zwischen einer beinahe unendlichen
Anzahl von Reisezielen wählen. Neue Destinationen entstehen die ganze Zeit,
besonders in Entwicklungsländern. (UNWTO 2012.) Das Internet und die neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien haben es ermöglicht, dass
Konsumenten sich über diese Reiseziele informieren können. Das Internet ist die
Hauptquelle der Informationen über Reiseziele und Tourismusprodukte und -
Dienstleistungen geworden (z. B. Pan u. a. 2007). Die Konsumenten haben durch
Internet und IKT mehr Macht bekommen, sie müssen nicht mehr nur auf Reisebüros
vertrauen, sondern sie können selbst im Internet nach Informationen über Reiseziele und
4
Tourismusprodukte und –Dienstleistungen suchen und z. B. Flüge, Unterkünfte und
Aktivitäten direkt von Dienstleistungsanbietern buchen. (Buhalis und Law 2008, 611.)
Das Internet und die Informations- und Kommunikationstechnologien haben einen
großen Einfluss auf die Tourismusindustrie gehabt. Viele Tourismusunternehmen und –
Organisationen haben ihre Geschäftspraktiken und Businessstrategien verändern
müssen (Porter 2001, zit. n. Buhalis und Law 2008). Besonders soziale Medien haben in
den letzten Jahren die Tourismusindustrie beeinflusst. Die sozialen Medien, oder die
Social Media, bedeuten solche digitale Medien und Technologien, wie z. B. soziale
Netzwerke und Weblogs, über die Nutzer miteinander kommunizieren und Inhalte
austauschen können (Blackshaw 2006, zit. n. Xiang und Gretzel 2010). Diese
Technologien und Medien bauen auf den technologischen und ideologischen
Grundlagen des sogenannten Web 2.0 auf.
Auf Social Media Webseiten können die Reisenden z. B. ihre Reiseerlebnisse, ihre
Erfahrungen und Meinungen über Reiseziele und Tourismusprodukte und –
Dienstleistungen und ihre Reisefotos und –Videos mitteilen. Diese Inhalte dienen als
Informationen für andere Reisende. (Xiang und Gretzel 2010, 179.) Diese
nutzergenerierten Inhalte sind Mischungen von Fakten und Meinungen, Eindrücken und
Gefühlen, begründeten und unbegründeten Informationen, Erfahrungen und sogar
Gerüchten (Blackshaw u. a. 2006, zit. n. Xiang u. a. 2010). Es ist jedoch
verschiedentlich festgestellt worden, dass Mundpropaganda, also die Empfehlungen
anderer Reisenden, eine der wichtigsten Informationsquellen für alle Reisenden vor
einer Reise ist (z. B. Litvin u. a. 2008). Die Konsumenten vertrauen mehr auf
Informationen der anderen Konsumenten als auf Informationen der
Destinationsmanagementorganisationen oder Tourismusunternehmen (Buhalis u. a.
2008, 612). Mundpropaganda als besonders wichtige Informationsquelle finden oft die
individuellen Reisenden, wie z. B. Rucksacktouristen. Mundpropaganda, die durch
Internet vermittelt wird, wird als elektronische Mundpropaganda bezeichnet.
Elektronischer zwischenmenschlicher Einfluss ist ein Phänomen geworden (Senecal u.
a. 2004, zit. n. Litvin u. a. 2008).
In den letzten Jahren haben besonders Weblogs mehr und mehr an Beliebtheit als
Kommunikationsmittel zwischen Reisenden und als Informationsquelle der Reisenden
gewonnen. Reiseblogs interessieren auch viele Forscher und Tourismusvermarkter, weil
sie Quellen von reichen Marktinformationen sind und weil sie Kaufentscheidungen
5
anderer Reisenden beeinflussen können und weil sie das Destinationsbild in den Köpfen
der Reisenden verformen können. (Z. B. Banyai und Glover 2012.) Durch eine Analyse
der Reiseblogbeiträge können vielseitige Marktinformationen herausgefunden werden,
wie z. B. was die Reisenden in der Destination machen, welche die Stärken und
Schwächen des Reisezieles in den Köpfen der Reisenden sind oder wie das
Destinationsbild in den Köpfen der Reisenden ist. Persönliche Reiseblogs bieten eine
Möglichkeit an, das ganze Reiseerlebnis der Reisenden besser verstehen zu können. Mit
diesen Informationen können die Destinationsmanagementorganisationen und
Tourismusunternehmen ihre Produkte, Dienstleistungen und Vermarktung entwickeln.
(Pan u. a. 2007.) Mehrere Untersucher vertreten die Position, dass Blog-Monitoring
wertvoll für Destinationen sei (z. B. Pan u. a. 2007; Wenger 2008; Carson 2008; Son
2011).
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, durch eine Inhaltsanalyse der
Reiseblogbeiträge der deutschen Reiseblogger über Victoria, Australien herauszufinden,
wie das Reiseerlebnis der deutschen Reisenden in Victoria, Australien beschrieben wird.
Ich habe das Thema gewählt, weil ich neben Germanischer Philologie Tourismus
studiere und mich auch sehr für soziale Medien interessiere. Ich wollte mehr darüber
lernen, wie die sozialen Medien in der Tourismusindustrie genutzt werden können. Ich
habe deutsche Reisende als Untersuchungsgegenstand gewählt, weil ich auch mehr über
deutsche Reisende und ihr Konsumentenverhalten lernen wollte. Deutsche Reisende
sind auch deswegen ein interessanter Untersuchungsgegenstand, weil sie im Jahr 2011
mehr Geld für Auslandsreisen ausgaben als Reisende aller anderen Nationalitäten. Die
Ausgaben der deutschen Reisenden beliefen sich auf 84 Billionen USD, d. h. 64
Milliarden Euro. (UNWTO 2012). Ich wollte das Reiseerlebnis der deutschen
Reisenden gerade in dem australischen Bundesstaat Victoria untersuchen, weil ich
Victoria für ein interessantes Reiseziel halte und später im Leben in der
Tourismusbranche in Victoria arbeiten möchte.
Die Forschungsfragen sind: welche Orte die deutschen Reisenden in Victoria besuchen,
welche Aktivitäten sie in Victoria unternehmen, was für Transport- und Verkehrsmittel
sie in Victoria benutzen, in welchen Unterkünften sie in Victoria übernachten und
welche Meinung sie über Victoria als Reiseziel haben. Es soll auch herausgefunden
werden, ob die Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens in den Blogbeiträgen
auftauchen, z. B. durch die Erfahrungen und Erlebnisse der deutschen Reisenden. Die
Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens werden in dem Kapitel 5.2
6
Tourismusmarke Australiens vorgestellt. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse der
Reiseblogbeiträge werden auch mit dem Marktprofil der deutschen Reisenden in
Victoria verglichen, um einschätzen zu können, wie zuverlässig die Ergebnisse sind.
Das Marktprofil der deutschen Reisenden in Victoria basiert auf der Marktforschung
des offiziellen Reiseverbandes des Bundesstaates Victoria, Tourism Victoria. Das
Marktprofil wird in dem Kapitel 5.1. Deutsche Reisende in Victoria vorgestellt.
In dem Theorieteil wird durch Beispiele anderer Reiseblogforschungen vorgestellt, was
durch eine Reisebloganalyse herausgefunden werden kann, welche Vorteile die
Reisebloganalyse im Gegensatz zu anderen Marktforschungsmethoden in der
Tourismusbranche hat und was die Probleme der Reisebloganalyse als
Marktforschungsmethode in der Tourismusbranche sind. Um zu begründen, warum
Reiseblogs gutes Untersuchungsmaterial zu sein scheinen, werden die Themen
Reiseblogs als elektronische Mundpropaganda, Mundpropaganda in Tourismus und
Glaubwürdigkeit der Reiseblogs besprochen. Auch Tourismus in Victoria und die
Tourismusmarke Australiens werden vorgestellt. Es wird auch begründet, warum gerade
die Inhaltsanalyse als Analysemethode in der vorliegenden Arbeit verwendet wird.
Dann folgt der Analyseteil und zum Schluss werden die zentralen Ergebnisse
vorgestellt.
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2. BLOGS UND BLOGGER
Das Wort Blog ist aus dem Wort Weblog gekürzt. Das Wort ist englischer Herkunft und
aus web und logbook (Logbuch) zusammengezogen. Im Duden wird das Weblog oder
das Blog so definiert: „eine tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche Webseite, die
ständig um Kommentare oder Notizen zu einem bestimmten Thema ergänzt wird“.
Jemand, der an einem Blog schreibt, ist ein Blogger. Das Verb bloggen bedeutet an
einem Blog schreiben. Die Blogosphäre ist die Gesamtheit der Weblogs im Internet.1
Nach Puhringer u.a. (2008, zit. n. Banyai und Glover 2012) sind Blogs persönliche
Online-Tagebücher, die sich aus individuellen Beiträgen zusammensetzen. Blogs
werden regelmäßig aktualisiert und der aktuellste Beitrag steht am Anfang der Seite. So
formt sich eine chronologisch sortierte Reihung von Beiträgen.
Auch Wenger (2008, 171) beschreibt Weblogs als Online-Tagebücher. Die Struktur des
Blogs kann wechseln, aber gewöhnlich haben Blogs einen Header mit dem Namen des
Blogs, Informationen über den Blogger, einen Blogbeitrag-Archiv usw. Der Inhalt eines
Blogs kann in Form von Texten, Bildern oder Videos sein. Blogs haben auch eine
Kommentarfunktion, die den Lesern die Möglichkeit gibt, sich aktiv am Inhalt zu
beteiligen.
Die Blogosphäre gliedert sich nach verschiedenen Themen, wie z. B. Reisen und
Tourismus, auf. Die gewöhnlichste Form der touristischen Blogs ist ein Blog, an dem
ein Reisender seine persönlichen Reisebeschreibungen in Form eines Reisejournals teilt.
Reiseblogger können ihre Reiseblogs entweder auf besonderen Reiseblogportalen, wie
z. B. travelblog.org oder travelpod.com, oder einfach auf normalen Blogportalen, wie z.
B. wordpress.com oder blogger.com, veröffentlichen. Reiseblogs werden auch auf
Webseiten der virtuellen Gemeinschaften und auf Webseiten der Reiseorganisationen
und Reiseunternehmen veröffentlicht. (Carson und Schmallegger 2008, 101.)
Reiseblogs können in Consumer to Consumer-, Business to Consumer- und Business to
Business –Blogs eingeteilt werden. In dieser Untersuchung werde ich mich nur auf
C2C-Blogs, also auf persönliche Blogs, die von Konsumenten für Konsumenten
geschrieben werden, konzentrieren. B2C-Blogs sind Blogs von Unternehmen zur
Information der Kunden. B2B-Blogs, also Expertenblogs sind von Experten,
1 http://www.duden.de/woerterbuch
8
Organisationen und Unternehmen für andere Experte, Organisationen und Unternehmen
geschrieben. Das Ziel dieser Blogs ist es, über die Neuigkeiten zu informieren. (Carson
und Schmallegger 2008, 101.)
Es ist auch wichtig festzustellen, was Blogs nicht sind. Nicht alle nutzergenerierten
Inhalte im Internet sind Blogs. Was Blogs von anderen sozialen Medien, wie z. B. von
virtuellen Gemeinschaften wie Facebook oder Bewertungsseiten wie TripAdvisor,
unterscheidet, ist der Umfang der Kommunikation. Eine virtuelle Gemeinschaft ist also
eine Gruppe von Menschen, die Informationen und Ideen online austauschen
(Rheingold 1993 zit. n. Banyai und Glover 2012, 268). Auf Bewertungsseiten können
Konsumenten Bewertungen zu Hotels, Ferienunterkünften, Sehenswürdigkeiten und
Restaurants abgeben (O’Conner 2008, zit. n. Banyai und Glover 2012, 268). Reiseblogs
dagegen sind, wie gesagt, Online-Tagebücher, die Informationen, aber auch
Erfahrungen und Erlebnisse teilen.
Die Kommunikation in sozialen Medien kann entweder monologisch (one-to-one oder
one-to-many) oder dialogisch (many-to-many) sein. Sie kann auch entweder gleichzeitig
oder ungleichzeitig sein. Blog ist ein dialogisches, ungleichzeitiges
Kommunikationsmittel, durch das der Blogger und seine Leser miteinander
kommunizieren. (Litvin u. a. 2008, 465f.)
Einen Blog zu betreiben ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden (Carson 2008,
111). Nach Hitz u. a. (2006, zit. n. Wenger 2008) halten Konsumenten die Weblogs für
eine der beliebtesten Online-Kommunikationsplattformen, um ihre Meinungen und
Erfahrungen zu teilen. Es ist schwierig zu schätzen, wie viele Blogs es in der Welt gibt.
Nach den Angaben von Nielsen und NM Incite gab es am Ende 2011 über 181
Millionen Blogs in der Welt (Nielsen und NM Incite 2012.)
In der jährlichen Studie von Technorati2 (2011) sind Blogger in fünf Gruppen geteilt.
Amateurblogger und ihre Blogs repräsentieren 60 % der Blogosphäre. Für
Amateurblogger ist Bloggen ein Hobby und sie verdienen kein Geld mit dem Bloggen.
Professionelle Teilzeit- und Vollzeitblogger repräsentieren 16 % der Blogger. Sie sind
unabhängige Blogger, die Geld mit dem Bloggen z. B. durch Werbung verdienen. Die
meisten professionellen Blogger halten Bloggen aber nicht für die vorrangige
Einnahmequelle. Sie können eine andere Arbeit haben oder sie sind entweder
Hausfrauen oder Hausmänner oder pensioniert. Unternehmensblogger oder Corporate 2 http://technorati.com/social-media/feature/state-of-the-blogosphere-2011/
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Blogger, die 8 % der Blogosphäre repräsentieren, bloggen als Teil ihrer Vollzeitarbeiten
oder vollzeitig für Unternehmen oder Organisationen. Unternehmer, die für ihr eigenes
Unternehmen bloggen, repräsentieren 13 % der Blogger.
Laut der Studie ist die Mehrheit der Blogger 25-44 Jahre alt. Ein Drittel der Blogger
sind jedoch älter als 44 Jahre. Drei Fünftel, also die Mehrheit der Blogger sind Männer.3
3 http://technorati.com/social-media/feature/state-of-the-blogosphere-2011/
10
3. REISEBLOGANALYSE ALS MARKTFORSHUNGSMETHODE IN DER
TOURISMUSBRANCHE
Die Einstellungen der Reisenden zu der Destination zu beobachten ist eine wichtige
Aufgabe der Destinationsmanagementorganisationen (DMO). Feedback von Reisenden
hilft, die Stärken und Schwächen der Destination zu identifizieren und zu verstehen.
Um ein erfolgreiches Destinationsbild und eine erfolgreiche Destination zu entwickeln,
muss die aktuelle Positionierung der Destination in den Köpfen der Reisenden
anerkannt sein. Sehr übliche Marktforschungsmethoden in der Tourismusbranche sind
quantitative Methoden, wie Befragungen, oder qualitative Methoden, wie
Tiefinterviews oder Gruppendiskussionen. Marktforschung zu machen und Feedback
von Reisenden zu bekommen ist natürlich auch für Tourismusunternehmen wichtig.
(Carson 2008, 111.)
Buhalis und Law (2006, 612) sind der Meinung, dass durch eine Analyse der
nutzergenerierten Inhalte die DMO und andere Tourismusorganisationen und –
Unternehmen die Zufriedenheiten ihrer Gäste identifizieren und verstehen können und
Korrekturmaßnahmen durchführen, um ihre Produkte, Dienstleistungen und
Vermarktung zu entwickeln. So haben z. B. TripAdvisor-Bewertungen als
Forschungsmaterial in Marktforschungen mehr an Beliebtheit in der Tourismusbranche
gewonnen. Mehrere Forscher sind der Meinung, dass auch Reiseblogs eine
bedeutungsvolle Quelle von Marktinformationen sind, und mehrere Blogforschungen
sind bereits durchgeführt worden (z. B. Son 2011; Wenger 2008; Carson 2008 und Pan
u. a. 2007).
Laut Son (2011) bieten die Reisebloginhalte eine Möglichkeit an, über die positiven und
negativen Einstellungen der Reisenden zu einer Destination zu lernen. Er hat das
Destinationsbild der chinesischen Stadt Zhangjiaje in den Vorstellungen
abendländischer Touristen durch eine Analyse der Reisebloginhalte untersucht. Er hat
die Inhalte von 15 Reiseblogs analysiert. Law und Cheung (2010) analysierten die
Inhalte von 120 Reiseblogs, um mehr über das Destinationsbild Chinas in Gedanken der
Reisenden aus Hong Kong zu erfahren. Wenger (2008) hat in ihrer Untersuchung die
Inhalte von 114 Reiseblogs über Österreich analysiert, um positive und negative
Vorstellungen über Österreich als ein Reiseziel zu identifizieren. In der Analyse hat sie
die Reisebloginhalte nach folgenden Themen kategorisiert: Zeitpunkt der Reise,
11
Reisemotivationen, besuchte Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, benutzte
Dienstleistungen, Transportmethode, Probleme während der Reise und Destinationsbild.
Sie glaubt, dass Reisebloginhalte vielseitige Marktinformationen anbieten können. Sie
betont aber, dass es wichtig ist, dass das Profil der Reiseblogger ähnlich mit dem Profil
der Reisenden der Destination ist. Wenn z. B. die Reiseblogger junge Männer sind und
die meisten Reisenden ältere Frauen, sind die Marktinformationen der Reisebloganalyse
wahrscheinlich nicht so relevant. (Wenger 2008.)
Carson (2008) hat die Inhalte von 25 Reiseblogs über den australischen Bundesstaat
Northern Territory analysiert. Er hat sich auf Kommentare über besuchte Orte,
vorgenommene Aktivitäten, Tourismusprodukte, Ereignisse und Verkehr und Transport
konzentriert und hat untersucht, ob diese Kommentare positiv, neutral oder negativ sind.
Carson glaubt, dass Reiseblogs die Stärken und Schwächen der Destination
identifizieren helfen können. Pan u. a. (2007) analysierten die Inhalte von 40 Reiseblogs
über die Stadt Charleston in South Carolina, um die Erfahrungen der Reisenden zu
verstehen und um die Stärken und Schwächen des Reisezieles herauszufinden. Sie
glauben, dass die DMO und andere Tourismusorganisationen und Unternehmen durch
eine Reiseblogforschung die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen ermessen
könnten. Sie haben auch festgestellt, dass u. a. das Wettbewerbsumfeld der Destination
durch Reiseblogs besser verstanden werden kann.
Durch Reiseblogforschungen können also vielseitige Marktinformationen
herausgefunden werden: wie das Destinationsbild in den Vorstellungen der Reisenden
gezeichnet ist, welche positiven und negativen Einstellungen die Reisenden zu einer
Destination haben, was die Stärken und Schwächen einer Destination sind, wie das
Wettbewerbsumfeld der Destination aussieht, welche Orte und Sehenswürdigkeiten die
Reisenden in der Destination besuchen, welche Dienstleistungen die Reisenden in der
Destination benutzen, welche Transport- und Verkehrsmittel die Reisenden in der
Destination benutzen, welche Probleme sie haben usw. Diese Informationen können
benutzt werden, die Tourismusprodukte und –Dienstleistungen, das Destinationsbild
und auch Vermarktungs- und Wettbewerbsstrategien zu entwickeln (Banyai und Glover
2012.) Zunächst werden die Vorteile der Reisebloganalyse im Gegensatz zu anderen
Marktforschungsmethoden in der Tourismusbranche diskutiert sowie auch die Probleme
der Reisebloganalysen.
12
3.1. Vorteile der Reisebloganalyse im Gegensatz zu anderen
Marktforschungsmethoden in der Tourismusbranche
Übliche Marktforschungsmethoden in der Tourismusbranche sind quantitative
Befragungen oder qualitative Tiefinterviews oder Gruppendiskussionen. Quantitative
Befragungen sind oft relativ kostengünstig durchzuführen und sie können wertvolle
quantitative Informationen geben, wie z. B. wie viel Prozent der Reisenden eine
bestimmte Touristenattraktion als sehr unterhaltsam o.Ä. geschätzt haben.
Quantitativen Befragungen fehlt jedoch die Tiefe, die die qualitativen Methoden haben.
(Veal 2006, zit. n. Carson 2008.)
Diese strukturierten Befragungen sind von Marktforschern entwickelt worden und
repräsentieren also die Sehweise der Forscher. In einer traditionellen Befragung müssen
die Befragten verschiedene Destinationsattribute, die die Forscher gewählt haben,
bewerten. Verschiedene Reisende können verschiedene Attribute unterschiedlich
verstehen (Dann 1996, zit. n. Son 2012). Pearce (1998, zit. n. Son 2012) ist der
Meinung, dass viele Attribute, die die Reisenden wichtig finden, völlig fehlen können,
wenn die Attribute von den Forschern gewählt sind.
Tiefinterviews und Gruppendiskussionen bieten die Möglichkeit, dass die Diskussion
von den Befragten geleitet werden kann. Die Befragten können solche Aspekte zur
Diskussion bringen, die die Forscher nicht gedacht hätten. Tiefinterviews und
Gruppendiskussionen sind jedoch relativ teuer durchzuführen und es kann schwierig
sein, die Befragten zu wählen. (Veal 2006, zit. n. Carson 2008.)
Diese quantitativen und qualitativen Marktforschungen sind normalerweise in einer
künstlichen Umgebung durchgeführt. Die Befragten wissen, dass ihre Antworten
analysiert werden und diese Bewusstheit kann ihre Antworten beeinflussen. Die
Informationen, die sie in einer Marktforschungssituation geben, können sich sehr von
den Informationen, die die Befragten z. B. ihrer Familie und ihren Freunden erzählen,
unterscheiden. (Jenkins 1999, zit. n. Carson 2008.) Markwell und Basche (1998, zit. n.
Son 2012) sind der Meinung, dass Reisende oft unwillig sind, an Marktforschungen
teilzunehmen, weil sie im Urlaub sind. Dieses kann auch die Antworten beeinflussen.
Markwell und Basche (ebd.) sind der Meinung, dass diese Probleme überwunden
werden können, wenn persönliche Reisetagebücher (offline oder online) als
Untersuchungsmaterial benutzt werden. Auch Banyai und Glover (2012, 268) sind der
13
Meinung, dass Reisende in Reiseblogs solche Gedanken und Gefühle ausdrücken, die
sie oft nicht in künstlichen Marktforschungssituationen ausdrücken, weil sie nur für sich
selbst oder als Informationen für Familie, Freunde oder andere Reisende bloggen. Das
Feedback in Reiseblogs ist sehr reich und authentisch (Pan u. a. 2007, 32).
Pan u. a. (2007, 42) haben in ihrer Untersuchung festgestellt, dass Reiseblogger alle
Aspekte ihrer Reise und ihres Reiseerlebnisses in ihren Reiseblogs behandeln.
Reiseblogger beschreiben sowohl Attraktionen, Aktivitäten, Unterkünfte und
Restaurants als auch das ganze Reiseerlebnis. Auch Douglas und Mills (2006, zit. n.
Wenger 2008) haben in ihrer Untersuchung festgestellt, dass Reiseblogs relativ
gründliche Informationen über die Einstellungen der Reisenden zu Destinationen
anbieten können. Reiseblogs bieten also eine Möglichkeit, tiefe Informationen von den
Reisenden zu bekommen. Reiseblogforschung ist viel billiger als Tiefinterviews und
Gruppendiskussionen.
3.2. Probleme der Reisebloganalyse als Marktforschungsmethode
Reisebloganalyse ist jedoch nicht völlig problemlos. Mehrere Forscher haben Probleme
aufgelistet.
Carson (2008) hatte Probleme, die Reiseblogs zu finden. Um 99 Reiseblogs zu finden,
musste er mehr als 2000 Links durchgehen. Von diesen 99 Reiseblogs waren nur 25 für
die Fragestellung relevant. Obwohl z. B. Douglas und Mills (2006 in Wenger 2008) der
Meinung sind, dass Reisebloginhalte relativ gründliche Informationen anbieten können,
fand Carson (2008) die Informationen in den Blogbeiträgen, die er analysiert hat,
oberflächlich. Nach seiner Meinung gaben die Reisebloginhalte nur ein wenig
Informationen über die Erwartungen, Zufriedenheiten oder Empfehlungen der
Reisenden. Die meisten Blogger beschrieben nur, wo sie waren und was sie machten,
aber nicht wie sie alles fanden. Carson (2008) hat jedoch bemerkt, dass die Blogbeiträge
kürzer wurden, als die Reise weiterging, wahrscheinlich weil die Reisenden müder
wurden. Northern Territory war oft in der Mitte oder am Ende einer langen Reise
besucht. Er glaubt, dass dieses die Reisebloginhalte beeinflusst hat. Son (2011) hatte
ähnliche Probleme wie Carson.
Son (2011) und Wenger (2008) fanden es auch problematisch, dass das Profil der
Reiseblogger unterschiedlich im Vergleich zu dem Profil der Reisenden der Destination
14
war. In der Untersuchung von Son (2011) war die Mehrheit der Reiseblogger relativ
jung, es waren also die älteren Reisenden in der Untersuchung nicht repräsentiert. In der
Untersuchung Wengers (2008) war die Mehrheit der Reiseblogger auch relativ jung und
von außerhalb Europas, obwohl die meisten Reisenden in Österreich aus Europa sind.
Reiseblogs sind auch deswegen von großer Bedeutung, weil sie die Kaufentscheidungen
anderer Reisenden beeinflussen können und weil sie das Destinationsbild in den Köpfen
der Reisenden verformen können. Es ist wichtig für die DMO und andere
Tourismusorganisationen und -Unternehmen zu wissen, was und wie über die
Destination und die Tourismusprodukte und –Dienstleistungen in den Reiseblogs
geschrieben wird, weil sie als Informationsquelle für andere Reisende fungieren. Diese
Themen werden im Folgenden diskutiert.
15
4. REISEBLOGS ALS ELEKTRONISCHE MUNDPROPAGANDA
Das Internet ist die wichtigste Quelle der Reiseinformationen für Reisende, aber nicht
die einzige. Reisende recherchieren auch verschiedene Offline-Quellen vor ihren
Reisen, wie z. B. ihre eigenen Erinnerungen, ihre Familie und Freunde, Reiseführer,
DMO, Reisebüros usw. (Snepenger und Snepenger 1993, zit. n. Ho u. a. 2012.)
Wenn Reisende das Internet für Reiseinformationen recherchieren, benutzen sie
verschiedene Suchstrategien, sie können z. B. Webseite, die sie schon kennen,
besuchen, oder im Internet surfen, d. h. Links folgen oder Suchmaschinen verwenden
(Ho u. a. 2012, 1471). Viele Reisende benutzen Suchmaschinen, wie z. B. Google,
wenn sie Informationen ums Reisen im Internet suchen (Xiang u. a. 2006, zit. n. Xiang
und Gretzel 2010). Die Forschungsergebnisse von Xiang und Gretzel (2010) stellen fest,
dass Social Media Webseiten mit nutzergenerierten Reiseinformationen, wie z. B.
Reiseblogs, sehr gut in Suchergebnissen der Suchmaschinen repräsentiert sind.
Reiseblogs sind also nicht nur ein Kommunikationsmittel zwischen Reisenden, sie
dienen auch als Informationsquellen für andere Reisende.
Viele Forscher (z. B. Litvin u. a. 2008) sind der Meinung, dass die Erfahrungen und
Meinungen anderer Konsumenten den größten Einfluss auf die Kaufentscheidungen der
Konsumenten haben. Konsumenten können schnellere und bessere Entscheidungen
treffen, wenn sie Informationen von anderen Konsumenten bekommen (Hennig-Thurau
und Walsh 2003, zit. n. Pan u. a. 2007). Positive Erfahrungen und Meinungen anderer
Konsumente erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Kaufs und negative Erfahrungen und
Meinungen verringern die Wahrscheinlichkeit. Besonders wichtig sind diese
zwischenmenschlichen Einflüsse im Tourismus wegen der besonderen Charakteristika
der Tourismusprodukte und Dienstleistungen. (Litvin u. a. 2008, 458.)
Konsumenten ahmen einander nach, aber was vielleicht noch wichtiger ist, sie reden mit
einander. Sie teilen Informationen und Meinungen über Produkte, Dienstleistungen,
Marken und Unternehmen. (Hawkins u. a. 2004, zit. n. Litvin u. a. 2008). Dies wird als
Mundpropaganda, auf English word of mouth (WOM), bezeichnet. Mundpropaganda
wurde in Marketingforschung schon in den 60ern diskutiert. 1987 definierte Westbrook
(zit. n. Litvin u. a. 2008) Mundpropaganda als alle informale Kommunikation für
Konsumenten über den Besitz, die Anwendung oder die Charakteristika bestimmter
Produkte und Dienstleistungen und ihrer Verkäufer. Westbrook definierte nicht, worauf
16
er sich mit „informaler Kommunikation“ bezog, aber laut Litvin u. a. (2008, 459)
meinte er Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Gegensatz zu
Kommunikation in Massenmedien. Wegen des persönlichen Kontaktes ist
Mundpropaganda oft als glaubwürdiger gesehen als traditionelle Vermarktung (Pan u. a.
2007, 36). Die weiteste Definition der Mundpropaganda heißt heute so:
Mundpropaganda ist Kommunikation zwischen Konsumenten über ein Produkt, eine
Dienstleistung oder ein Unternehmen, in der die Quellen unabhängig von
kommerziellem Einfluss sind (Litvin u. a. 2004, 459).
Warum teilen die Konsumenten ihre Informationen und Meinungen? Viele Forscher
haben festgestellt, dass positive und negative Gefühle, besonders Zufriedenheit, Freude
und Trauer, verbunden mit einer Erfahrung mit einem Produkt, einer Dienstleistung
oder einem Unternehmen, Konsumenten motivieren, ihre Erfahrungen mit anderen zu
teilen. Darüber hinaus, genießen viele Leute es, z. B. ihre Reiseerfahrungen mitzuteilen.
(Litvin u. a. 2004, 459.)
4.1. Mundpropaganda im Tourismus
Ein wichtiger Teil jedes Kaufentscheidungsprozesses besteht darin, nach Informationen
über das Produkt oder die Dienstleistung zu suchen. Besonders wichtig ist es, wenn
Urlaubsreisen oder andere Tourismusprodukte und -Dienstleistungen gekauft werden,
weil es so viele Möglichkeiten gibt und weil eine Urlaubsreise eine relativ teure
Anschaffung ist, in dem ein finanzielles Risiko steckt (Buhalis u. a. 2008, 611). Um
dieses Risiko so gering wie möglich zu halten oder völlig zu vermeiden, brauchen
Reisende viele Informationen, bevor sie Kaufentscheidungen treffen. Weil
Tourismusprodukte und –Dienstleistungen immateriell sind, sind sie schwierig im
Voraus einzuschätzen. Dies steigert die Wichtigkeit des zwischenmenschlichen
Einflusses (Lewis und Chambers 2000, zit. n. Litvin u. a. 2008, 458.)
Elektronische oder digitale Mundpropaganda, auf English electronic word of mouth,
eWOM, ist durch Internet-basierte Technologien, wie z. B. Blogs, virtuelle
Gemeinschaften, Bewertungsseiten und E-Mails, also soziale Medien, vermittelte
Mundpropaganda (Litvin u. a. 2008, 462). Elektronische Mundpropaganda hat sowohl
Herausforderungen als auch Möglichkeiten für Vermarkter mitgebracht. Elektronische
Mundpropaganda erreicht viel mehr Konsumenten als traditionelle Mundpropaganda
17
und sie existiert im Internet und auf sie kann immer wieder zugegriffen werden. Was
positiv ist, im Gegensatz zu Mundpropaganda, kann elektronische Mundpropaganda oft
gesammelt, analysiert und interpretiert werden. Dies ist der Fall auch in der
vorliegenden Arbeit (Litvin u. a. 2008, 458).
Soziale Medien haben es also ermöglicht, dass Konsumenten Informationen über
Reiseziele und Tourismusprodukte und -Dienstleistungen auch von unbekannten
Individuen erfahren können und nicht nur von ihrem eigenen Freundeskreis oder
eigener Familie (Pan u. a. 2007). Virtuelle Gemeinschaften, in denen Touristen
Informationen austauschen, sind schon seit Ende der 90er Jahre vorhanden. Crotts
(1999, zit. n. Pan u. a. 2007) ist davon überzeugt, dass Reiseblogs mehr und mehr an
Beliebtheit als Quelle der Reiseinformationen gewinnen werden. Deswegen ist es
wichtig, dass die DMO Blogs als ein neues technologisches Phänomen und ihre
Bedeutungen für die Vermarktung der Destinationen verstehen (Pan u. a. 2007, 38).
Es ist schwierig zu schätzen, wie wichtige Quelle der Reiseinformationen die
Reiseblogs eigentlich sind, aber mehrere Untersucher (z. B. Litvin u. a. 2008) glauben,
dass sie relativ wichtig sind. Sie repräsentieren einen relativ großen Teil der
Reiseinformationen im Internet und sind gut in Ergebnissen der Suchmaschinen
repräsentiert; also, Reisende finden sie. Nur ein kleiner Teil der ganzen Blogs sind aber
sehr beliebt. Die meisten Blogs werden nicht so oft gelesen, insbesondere neue Blogs.
(Marlow 2003, zit. n. Pan u. a. 2007.)
Viele Untersucher sind der Meinung, dass das Image des Reisezieles eine große Rolle
spielt, wenn Reisende Entscheidungen über das Ziel und die Dauer einer Reise machen
(z. B. Woodside und Lysonski 1989, zit. n. Son 2011). Ein Reiseziel mit einem starken
positiven Image wird von mehreren Reisenden als ein Reiseziel überlegt und gewählt
(Milman und Pizarn 1995, zit. n. Son 2011). Das Destinationsbild und die
Einstellungen, die die Reisenden zu einer Destination haben, beeinflussen die
Wettbewerbstätigkeit der Destination auf dem globalen Markt (Enrigt und Newton
2005, zit. n. Wenger 2007).
Nach Wenger (2008, 170) wird das Destinationsbild in einem komplizierten Prozess
von Informationsaustausch und Lernen herausgebildet. Unter anderen übermitteln
DMO, andere Tourismusorganisationen und –Unternehmen,
Vermarktungsorganisationen, Massenmedien und Reisende Informationen über
Destinationen. Nach Jenkins (1999, zit. n. Wenger 2008) haben die Geschichte der
18
Destination und das, wie die Destination in Filmen, Theater und Musik dargestellt wird,
auch einen Einfluss auf das Destinationsbild. Es ist schwierig zu schätzen, wie viel
Einfluss jede Informationsquelle auf das Destinationsbild hat. Laut Beerli und Martin
(2004, zit. n. Wenger 2007) hat Mundpropaganda einen entscheidenden Einfluss auf das
Destinationsbild, auch wenn andere Quellen recherchiert würden. Es gibt aber auch
andere Meinungen. Laut Carson und Schmallegger (2007, 101f.) ist argumentiert
worden, dass die Mehrheit der Reisebloginhalte keinen großen Einfluss auf
Destinationen oder Tourismusunternehmen haben, weil die Blogs sich auf allgemeine
Themen, wie Klima und Wetter, Küche, Transport und Verkehr, und regionale
Stereotype, konzentrieren.
Sowohl positive als auch negative Mundpropaganda kann einen Einfluss auf die
Kaufentscheidungen anderer Konsumenten sowie auf das Destinationsbild in den
Köpfen der Reisenden haben (Westbrook 1987, zit. n. Pan u. a. 2007). Konsumenten
sind jedoch nicht bereit, ihre Attitüde zu ändern, wenn die Mundpropagandaquelle nicht
zuverlässig ist (Laczniak u. a. 2001, zit. n. Pan u. a. 2007). Zunächst wird diskutiert, wie
zuverlässig und glaubwürdig die Reiseblogs sind.
4.2. Die Glaubwürdigkeit der Reiseblogs
Der große Unterschied zwischen Mundpropaganda und elektronischer Mundpropaganda
ist, dass die Quellen der elektronischen Mundpropaganda oft unbekannte Individuen
sind und deswegen kann es schwierig sein, die Glaubwürdigkeit der Quelle zu schätzen
(Park und Lee. 2009, zit. n. Bronner und de Hoog 2011). Laut Sun u. a. (2006, zit. n.
Bronner und de Hoog 2011) ist elektronische Mundpropaganda trotzdem einflussreicher
als traditionelle Mundpropaganda, weil sie sich schnell verbreitet und weil sie viele
Menschen erreicht. Auch Bickart und Schindler (2002, zit. n. Pan u. a. 2007) sind
derselben Meinung.
Der Begriff Meinungsführer gehört eng mit Mundpropaganda zusammen.
Meinungsführer sind aktive, vertrauensvolle Konsumenten, die Mundpropaganda-
Informationen mitteilen. Meinungssuchende vertrauen auf Meinungsführer und ihre
Informationen. (Pan u. a. 2007, 36.) Die Rolle der Meinungsführer variiert in
verschiedenen Kulturen (De Mooji 2004, zit. n. Pan u. a. 2007).
19
Die nationale Tourismusmarketingorganisation Österreichs, Österreich Werbung, hat
2007 eine Online-Befragung unter deutschen Österreich-Urlaubern gemacht. Die
Ergebnisse der Befragung stellen fest, dass Reiseblogs von beachtlicher Bedeutung bei
der Informationssuche der deutschen Reisenden sind. Jeder Dritte der Befragten hat
Reiseblogs schon einmal benutzt und 11,5 Prozent recherchierten vor ihrer Reise in
Reiseblogs. Mehr als 40 % hielten Kundenbewertungen für sehr glaubwürdig oder
glaubwürdig und nur 5,5 % waren gegenteiliger Meinung. (Österreich Werbung 2007.)
Obwohl der Blogger oft für die Mehrheit seiner Leserschaft im wirklichen Leben kein
Bekannter ist, ermöglicht der Blog wegen der Kommentarfunktion eine enge Interaktion
zwischen dem Blogger und seinen Lesern (Gill 2004, zit. n. Wenger 2008). Die Leser
kommentieren die Blogbeiträge und der Blogger antwortet auf diese Kommentare. So
entsteht eine Verbindung zwischen dem Blogger und seiner Leserschaft. Darüber hinaus
erzählen die Blogger oft viel von sich selbst und so bekommen die Leser ein Gefühl,
dass der Blogger bekannt ist und dass sie sich auf den Blogger verlassen können. Ein
Blogger wird ein Freund für die Leser. Der Einfluss von Blogs hängt davon ab, wie viel
demografische und psychografische Charakteristika der Blogger und die Leser
gemeinsam haben. (Rak 2005, zit. n. Wenger 2008).
Pan u. a. (2007, 37) sind der Meinung, dass Blogs realistische und ehrliche
Beschreibungen der Erlebnisse der Blogger sind. Sie begründen diese Ansicht mit den
Motivationen des Bloggers einen Blog zu betreiben. Blogger haben verschiedene
Gründe zu bloggen, aber die Motivationen sind alle intrinsisch, d. h. sie bloggen, weil es
ihnen Spaß macht, nicht weil sie irgendwelche Vorteile davon bekommen. Nach Nardi
u. a. (2004, zit. n. Pan u. a. 2007) bloggt ein Mensch, weil er sein Leben dokumentieren
will, oder weil er an der allgemeinen Diskussion im Internet teilnehmen will, oder weil
er in seinem Blog seine Gefühle und Gedanken ausbreiten will. Nach Papacharissi
(2004, zit. n. Pan u. a. 2007) sind Selbstdarstellung und soziale Interaktionen die zwei
wichtigsten Motivationen der Blogger einen Blog zu betreiben. Papacharissi (2002, zit.
n. Pan u. a. 2007) nennt auch andere Motivationen: Unterhaltung, Zeitvertreib und
Information. Nach Carson und Schmallegger (2008, 101) bloggen die Reiseblogger in
erster Linie, weil sie ihre persönlichen Reiseberichte im Internet veröffentlichen wollen
und weil sie in Kontakt mit der Familie und den Freunden zu Hause bleiben wollen.
Weitere Motivationen der Reiseblogger sind: Bedürfnisse für Selbstdarstellung, soziale
Interaktion mit gleichgesinnten Menschen und Bedürfnisse, ihre positiven und
20
negativen Reiseerfahrungen mit anderen Reisenden zu teilen (Gretzel u. a. 2007 zit. n.
Carson und Schmallegger 2008).
Durch Reiseblogforschung können also vielseitige und tiefe Marktinformationen
herausgefunden werden. Es scheint, dass die Informationen in den Reiseblogs
glaubwürdig sind, weil die Motivationen der Reiseblogger zu bloggen intrinsisch sind.
Reisebloginhalte zu analysieren ist wichtig auch, weil sie als Informationsquelle für
andere Reisende fungieren und ihre Meinungen über Destinationen und
Tourismusprodukte und –Dienstleistungen beeinflussen können. Bei der
Informationssuche der deutschen Reisenden sind Reiseblogs von beachtlicher
Bedeutung.
21
5. TOURISMUS IN VICTORIA
Wenger (2008, 171) vertritt die Position, dass die DMO solchen Reiseblogs folgen
sollten, dessen Autoren die wichtigsten Marktsegmente der Destination repräsentieren.
Deswegen werden zunächst die Themen Tourismus in Victoria und deutsche Reisende
in Victoria besprochen, um herauszufinden, welche die wichtigsten Marktsegmente
Victorias sind und besonders, wie wichtig die deutschen Reisenden für Tourismus in
Victoria sind. Als Quelle werden Informationen von Tourism Victoria, dem offiziellen
Reiseverband des Bundesstaates Victoria, benutzt.
Der Bundesstaat Victoria liegt im Südosten Australiens. Flächenbezogen ist Victoria der
zweitkleinste Bundesstaat Australiens, aber nach Einwohnern ist Victoria mit ca. 4,75
Millionen Einwohnern der zweitgrößte Bundesstaat nach New South Wales. Die
Hauptstadt des Bundesstaates Melbourne hat ca. 3,3 Millionen Einwohner. Andere
größere Städte sind Geelong, Ballarat und Bendigo.4
Die wichtigsten Attraktionen Victorias umfassen die Stadt Melbourne und ihre Museen
und Tiergärten, die alten Goldgruben in Ballarat und Bendigo, die Great Ocean Road,
eine 320 Kilometer lange, landschaftlich schöne Küstenstraße, die besonders bekannt
für die verschiedenen Felsformationen ist, die entlang der Straße liegen, und die
australische Natur und Tierwelt.5
Tourism Victoria ist der offizielle Reiseverband des Bundesstaates Victoria. Die
Aufgaben und Ziele von Tourism Victoria sind u. a. Victoria als ein Reiseziel für
Reisende in Australien und im Ausland zu vermarkten, mehr Reisende nach Victoria
anzuziehen und die touristische Infrastruktur in Victoria zu entwickeln, d. h. eine
Grundlage für das Wachstum der Branche anzubieten.6
Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Victoria. Von 2010 bis 2011 löste
der Tourismus in Victoria eine Bruttowertschöpfung von 6,7 Milliarden AUD aus. Dies
entsprach einem Anteil von 2,3 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung der
Wirtschaft Victorias. Wenn auch die indirekten und induzierten Effekte beachtet
werden, löste der Tourismus eine Bruttowertschöpfung von 15,1 Milliarden AUD aus,
d. h. einen Anteil von 5,2 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung der Wirtschaft
4 http://www.visitvictoria.com/
5 http://www.visitvictoria.com/
6 http://www.tourism.vic.gov.au/
22
Victorias. Von 2010 bis 2011 schaffte und sicherte der Tourismus insgesamt 204 000
Arbeitsstellen in Victoria. Dies entsprach 7,1 Prozent aller Arbeitsstellen in Victoria.
(Tourism Victoria A.)
Der wichtigste Quellmarkt der internationalen Touristen für Victoria ist China. 2011
nahm die Anzahl der chinesischen Touristen um 28,8 % auf 265,000 zu. Andere
wichtige Quellmärkte der internationalen Touristen für Victoria sind Neuseeland
(262.000 Gäste im Jahre 2011), das Vereinigte Königreich (194.000), die Vereinigten
Staaten (129.000) und Singapur (91.000). China ist auch der am schnellsten wachsende
Quellmarkt. Andere wachstumsstarke Quellmärkte sind Indonesien; die Anzahl der
indonesischen Touristen nahm um 15,6 % auf 41.000 zu; und Indien; die Anzahl den
indischen Touristen nahm um 5,6 % auf 64,000 zu. Die Anzahl der inländischen
Touristen betrug 18,3 Millionen im Jahre 2012. (Tourism Victoria B.)
5.1. Deutsche Reisende in Victoria
Deutsche Reisende sind nicht eines der wichtigsten Marktsegmente Victorias, aber
Deutschland ist einer der stärksten, europäischen Quellmärkte für Victoria. Die Euro-
Krise hat einen negativen Einfluss auf Reisen nach Australien gehabt. Trotz der Euro-
Krise hat Tourism Victoria jedoch geschätzt, dass die Anzahl der deutschen Touristen
um 2,0 % pro Jahr bis 2020 wachsen wird. (Tourism Victoria C.)
2011 besuchten 62.000 deutsche Reisende Victoria. Die Zahl ist um 5,2 % über der Zahl
von 2010. Seit 2000 hat die Zahl der deutschen Reisenden in Victoria um 1,6 % pro
Jahr zugenommen. Die Zahl der Übernachtungen von deutschen Reisenden in Victoria
nahm um 12,9 % auf 1,086 Millionen zu. Seit 2000 sind die Übernachtungen 5,0 % pro
Jahr gestiegen. (Tourism Victoria C.)
Die Mehrheit der deutschen Touristen in Victoria 2011 waren Freizeitreisende: 49.000.
Die Anzahl der Geschäftstouristen war 7.000, aber in dieser Arbeit wird sich nur auf
Freizeitreisende konzentriert. Insgesamt tätigten diese 49.000 deutschen
Freizeitreisenden 735.000 Übernachtungen in Victoria. Die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer für deutsche Freizeitreisende in Victoria lag bei 15, 0 Nächtigungen
pro Ankunft. (Tourism Victoria C.)
23
2011 nahmen die gesamten Ausgaben der deutschen Touristen in Victoria um 22,5
Prozent auf 87 Millionen AUD zu. Dies entspricht 2,0 Prozent der gesamten Ausgaben
der internationalen Touristen. (Tourism Victoria C.)
2011 waren 54 Prozent der deutschen Touristen in Victoria Frauen und 46 Prozent
Männer. 68 Prozent der Frauen waren 15-34 Jahre alt, 30 Prozent 45-64 Jahre alt und
nur 2 Prozent älter als 65 Jahre. Von den Männern waren 55 Prozent 15-34 Jahre alt, 37
Prozent 45-64 Jahre alt und 8 Prozent älter als 65 Jahre. (Tourism Victoria C.)
Sogar 51 Prozent der deutschen Touristen in Victoria reisten alleine. 26 Prozent reisten
mit einem Partner, 16 Prozent mit Freunden oder Verwandten und nur 5 Prozent mit der
Familie. (Tourism Victoria C.)
35 Prozent übernachteten in Hostels für Rucksacktouristen, 22 Prozent übernachteten
auf Campingplätze oder in Wohnmobilen und 21 Prozent bei Freunden oder
Verwandten. 23 Prozent übernachteten in Hotels oder Mietwohnungen. 52 Prozent
benutzten entweder ein eigenes oder vermietetes Auto oder Wohnmobil, 33 Prozent
reiste mit dem Flugzeug und 23 Prozent benutzen andere Verkehrsmittel, wie z. B.
öffentlicher Verkehr. (Tourism Victoria C.)
Die beliebtesten Attraktionen der deutschen Reisenden in Victoria waren Federation
Square, der zentrale Platz Melbournes wo z. B. das Besucherzentrum Melbournes und
die Nationalgalerie Victorias liegt, und Queen Victoria Market, der 1878 in Melbourne
eröffnete Markt, Great Ocean Road und die Insel Phillip Island. Die häufigsten
Aktivitäten der deutschen Reisenden in Victoria waren Sightseeing und Pubs, Clubs und
Discos. (Tourism Victoria C.)
Sogar 84 Prozent der deutschen Reisenden in Victoria im Jahre 2011 waren sogenannte
FIT-Reisende (fully independent travellers), also Reisende, die nicht Pauschalreisende
sind. Der Anteil der FIT-Reisenden ist schnell gewachsen, im Jahre 2000 waren nur 59
Prozent der deutschen Reisenden in Victoria FIT-Reisende. Unter der deutschen
Reisenden in Victoria war das Internet die wichtigste Quelle der Reiseinformationen
(benutzt von 62 Prozenten), gefolgt von Reiseführern (39 Prozent) und Freunden und
Verwandten, die Victoria besucht haben (22 Prozent) oder in Victoria wohnen (23
Prozent). (Tourism Victoria C.)
24
5.2. Tourismusmarke Australiens
Außerhalb Australiens, wie z. B. in Deutschland, vermarktet Tourism Victoria
hauptsächlich in Zusammenarbeit mit dem Reiseverband Australiens, Tourism
Australia. Tourism Victoria macht auch selbständige Vermarktungs- und
Brandkampagnen, wenn das Vermarktungsbudget es erlaubt. In diesen Kampagnen
werden besonders Kunst und Kultur, Veranstaltungen, Sport und Speisen und Wein
betont.7
Wegen der Zusammenarbeit basiert die internationale Vermarktung Victorias auf der
Tourismusmarke Australiens. Die Tourismusmarke Australiens basiert auf fünf
Kernbotschaften. Diese sind: Transformation (Verwandlung), Immersion (Beteiligung),
Adventure (Abenteuer), Nature (Natur) und Welcoming (Willkommen heißend).
Australien ist ein Reiseziel, das den Reisenden neue Perspektiven gibt und die
Reisenden verändert. Die Reisenden bekommen neue Energie. Die Reisenden
bekommen lebenslange Erinnerungen, weil sie an verschiedenen Aktivitäten
teilnehmen. Die vielseitige und einzigartige Natur Australiens bietet Möglichkeiten für
verschiedene Abenteuer und Aktivitäten an. Die Australier sind eines der nettesten
Völker in der Welt und heißen alle Reisenden willkommen.8
Nach diesen Kernbotschaften werde ich auch in den Reiseblogbeiträgen suchen. Fühlen
die Reisenden, dass die Reise nach Victoria sie irgendwie verändert hat, nehmen sie an
verschiedenen Aktivitäten teil, sind sie an der australischen Natur interessiert, was
machen sie in der Natur, was denken sie über die Australier usw.
7 http://www.tourism.vic.gov.au
8 http://www.tourism.australia.com/en-au/brand-australia_5674.aspx
25
6. INHALTSANALYSE
In den meisten Reiseblogforschungen ist die Inhaltsanalyse verwendet worden. Laut
Banyai und Glover (2012) können durch Inhaltsanalyse vielseitige Informationen über
die Aktivitäten der Reisenden vor, während und nach der Reise und über die Eindrücke,
Einstellungen und Vorstellungen der Reisenden zu einer Destination erfahren werden.
Darüber hinaus kann die Inhaltsanalyse verwendet werden, um Lücken in der
Tourismuswerbung zu entdecken. So fanden z. B. Choi u. a. (2007, zit. n. Banyai und
Glover 2012) heraus, dass das Bild, das die chinesischen Reisenden über Macau hatten,
nicht dem Bild, das das Reisebüro vermarktete, entsprach. Wenn solche Lücken in der
Tourismuswerbung entdeckt werden, können die DMOs ihre Vermarktungsstrategie
fortentwickeln, sodass das Destinationsbild und die Tourismuswaren und -
Dienstleistungen auf den Eindrücken, Vorstellungen, Forderungen und Erwartungen der
Reisenden basieren (Banyai und Glover 2012, 269).
Die Inhaltsanalyse der Reiseblogs hat aber auch Nachteile. Wenn Wörter oder
Ausdrücke aus dem Kontext gerissen werden, können sie leichter missverstanden
werden. Dieses ist ein Problem besonders in der quantitativen Inhaltsanalyse, aber auch
in der qualitativen, computerunterstützten Inhaltsanalyse. (Banyai und Glover 2012,
269.) Die Anwendung verschiedener Computerprogramme, wie z. B. NVivo, Aquad,
Atlas.ti, Textpack, Textquest und Winmax, kann zum Verlust der Wirklichkeit und der
Echtheit der Blogs führen (Hookway 2009 zit. n. Banyai und Glover 2012). Mit den
Computerprogrammen können aber große Datenmengen sehr schnell analysiert werden
(Babbie und Benaquisto 2002, zit. n. Banyai und Glover 2012).
Die Reiseblogger vermitteln ihre Erlebnisse durch Geschichten (McCobe und Foster
2006, zit. n. Banyai und Glover 2012). Welche Analysemethode verwendet wird, um
diese Geschichten zu untersuchen, hängt natürlich von der Fragestellung ab. Wenn es
das Ziel ist, z. B. die vorgenommenen Aktivitäten der Reisenden in der Destination
herauszufinden oder die Vorstellungen und Eindrücke der Reisenden zu der Destination
verstehen, ist die Inhaltsanalyse eine gute Methode. (Banyai und Glover 2012, 271.)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden, welche Orte die deutschen
Reisenden in Victoria besuchen, welche Aktivitäten sie in Victoria unternehmen,
welchen Transport und Verkehr sie in Victoria benutzen und in was für Unterkünften
sie in Victoria übernachten und welche Meinung sie über Victoria als Reiseziel haben.
Es soll auch herausgefunden werden, ob die Kernbotschaften der Tourismusmarke
26
Australiens in den Reiseblogbeiträgen der deutschen Reiseblogger über Victoria, z. B.
durch die Erfahrungen und Erlebnisse der deutschen Reisenden, bestätigt werden.
Deswegen werde ich die Inhaltsanalyse als Analysemethode in der vorliegenden Arbeit
verwenden. Zunächst wird genauer erklärt, was die Inhaltsanalyse eigentlich ist und wie
sie wirkt.
Wissenschaftshistorisch ist die Inhaltsanalyse eine kommunikationswissenschaftliche
Analysemethode. Ein Kommunikator benutzt ein Medium, wie z. B. die Sprache, wenn
er dem Rezipienten etwas mitteilen will. Der Inhaltsanalytiker untersucht das Medium
um die verschlüsselten Bedeutungen zu erfassen. (Lissmann 2008, 19.) Es lassen sich
drei Erkenntnisinteressen unterscheiden: Deskriptives Interesse richtet sich auf die
formalen und inhaltlichen Merkmale einer Mitteilung, diagnostisches Interesse richtet
sich auf die Kenntnisse und Werthaltungen, die der Kommunikator mitteilen will und
prognostisches Interesse richtet auf die Wirkung der Mitteilungen beim Leser.
(Lissmann 2008, 32.) In der vorliegenden Arbeit werden die inhaltlichen Merkmale der
Blogbeiträge untersucht.
Kennzeichnend für die Inhaltsanalyse ist, dass der Untersuchungsgegenstand der
Inhaltsanalyse sich nicht ändert und ständig verfügbar ist. So ist es auch mit den Blogs.
Die Blogbeiträge sind schon geschrieben und verändern sich nicht mehr. Sie stehen im
Internet frei zur Verfügung. (Geis, 1992, zit. n. Lissmann 2008, 17.)
Früh (2007, 27, zit. n. Rössler 2010, 22) definiert die Inhaltsanalyse als „eine
empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung
inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen“. Laut Rössler bezieht sich Früh
mit dem Wort empirisch auf die Messebene der Inhaltsanalyse. Prinzipiell geht die
Inhaltsanalyse quantitativ vor. Die quantitative Inhaltsanalyse konzentriert sich auf die
Häufigkeit bestimmter Merkmale. Mit Messung kann aber auch die Zuordnung des
Untersuchungsgegenstandes gemeint werden: der Gegenstand wird in
Themenkategorien klassifiziert.
Mit dem Definitionsmerkmal Systematik wird gemeint, dass die Untersuchungsfrage
klar in die Forschungsstrategie umgesetzt wird und dass die Strategie konsequent auf
das Untersuchungsmaterial angewendet wird. Sowohl in quantitativen als auch
qualitativen Inhaltsanalysetechniken werden bestimmte inhaltsanalytische
Ablaufmodelle, die aus einzelnen Schritten entstehen, verwendet. (Lissmann 2008, 17.)
27
Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse sollten intersubjektiv nachvollziehbar sein. Das heißt,
„unterschiedliche Forscher sollten bei der Anwendung derselben Analysetechnik auf
dasselbe Material zu denselben Ergebnissen kommen“ (Rössler 2010, 22). Die
Persönlichkeit des Forschers und besonders seine Vorkenntnisse über den
Forschungsgegenstand können aber einen Einfluss auf den Analyseprozess haben. Um
dieses einzuschränken, gibt es ein Codebuch, das die Anweisungen für den
Analyseprozess beinhaltet. Gleichzeitig sind die Persönlichkeit und die Vorkenntnisse
des Forschers wichtig für den Analyseprozess. Wegen der sprachlichen Erfahrung und
Lebenserfahrung sind Menschen in der Lage, die oft mehrdeutigen Inhalte sinnvoll zu
kategorisieren. (Rössler 2010, 22f.) Ich bin der Meinung, dass es in der vorliegenden
Arbeit sehr viel hilft, dass Victoria ein bekanntes Reiseziel für mich ist. Ich verstehe,
worüber die Reiseblogger sprechen.
Das Codebuch ist ein Arbeitsinstrument des Forschers. Das Codebuch sollte möglichst
detailliert und gemeinverständlich formuliert sein, sodass ein vollständiges Bild von der
Untersuchungsanlage entsteht. Es gibt keine festen Regeln für das Aufbauen des
Codebuches. Typischerweise hat das Codebuch einen Einleitungsteil und einen
Hauptteil. In dem Einleitungsteil werden normalerweise die definitorischen
Rahmenbedingungen repräsentiert, wie z. B. das Untersuchungsziel, die
Forschungsfragen, Definitionen wichtiger Begriffe und Definitionen der sogenannten
Einheiten. (Rössler 2010, 21 und 95f.) Rössler (2010, 41ff.) unterscheidet vier Typen
von Einheiten: Auswahleinheit, Analyseeinheit, Codiereinheit, Kontexteinheit. Der
Hauptteil enthält das Kategoriensystem. (Rössler 2010, 95.) Das Codebuch der
vorliegenden Arbeit ist im Anhang 1 zu sehen.
Mit der Auswahleinheit wird sich auf das Untersuchungsmaterial bezogen. Das
Untersuchungsmaterial wird von allen möglichen Materialien nach bestimmten
Kriterien ausgewählt. Das Untersuchungsmaterial muss natürlich dazu geeignet sein, die
Untersuchungsfragen möglichst gut zu beantworten. (Rössler 2005, 51.) In der
vorliegenden Arbeit besteht die Auswahleinheit aus den Reiseblogbeiträgen der
deutschen Reisenden über Victoria. In dem Theorieteil habe ich begründet, warum ich
gerade Reiseblogs als Untersuchungsmaterial gewählt habe. Reiseblogs können
vielseitige und authentische Marktinformationen geben, und weil sie die Meinungen
anderer Reisenden beeinflussen können, ist es wichtig zu wissen, was und wie in den
Reiseblogs über die Destination geschrieben wird. Darüber hinaus ist es auch
forschungsökonomisch Reiseblogs als Material zu benutzen, weil sie im Internet frei zur
28
Verfügung stehen. Das Ziel der Untersuchung ist es, über die Reiseerfahrungen der
deutschen Reisenden in Victoria etwas zu erfahren, deswegen werde ich nur
Reiseblogbeiträge von deutschen Bloggern analysieren und nicht von Bloggern anderer
Nationalitäten. Ich werde nur Reiseblogbeiträge, die über Victoria erzählen, analysieren.
Ich habe Reiseblogbeiträge der Deutschen, die in Victoria wohnen auch ausgelassen.
Ich habe das Untersuchungsmaterial zeitlich nicht begrenzt.
In der vorliegenden Arbeit bilden alle Reiseblogbeiträge über Victoria in einem
Reiseblog die Analyseeinheit. Die Analyseeinheit wird nach Themenkategorien codiert.
Die Äußerungen, die nicht in die Kategorien passen, werden nicht berücksichtigt, weil
sie für die Fragestellung nicht relevant sind. (Rössler 2010, 43.)
Die Codiereinheit „ist das einzelne Merkmal, das innerhalb einer Analyseeinheit für die
Codierung bedeutsam ist“ (Rössler 2010, 44). Die Codiereinheit kann also z. B. ein
Absatz, ein Satz oder sogar ein Wort in der Analyseeinheit, in der vorliegen Arbeit in
dem Reiseblog bzw. Reiseblogbeitrag, sein. In der vorliegenden Arbeit finde ich es
nicht wichtig, die Codiereinheit vor dem Codierungsprozess zu stimmen. Um die
Codiereinheiten richtig zu interpretieren, kann es sein, dass der Codierer einen weiteren
Kontext braucht. Die Kontexteinheit bestimmt, wie weit der Text vor oder hinter der
Codiereinheit zu beachten ist. (Lissmann 2008, 60.) In der vorliegenden Arbeit ist die
Kontexteinheit die ganze Analyseeinheit.
Das Kategoriensystem beinhaltet die Kategorien und die Kriterien für die Codierung.
Der Inhalt der Analyseeinheit, also in der vorliegenden Arbeit die Inhalte der
Reiseblogbeiträge der deutschen Reisenden über Victoria, werden nach den Kriterien in
die Kategorien codiert. Das Ergebnis der Codierung sind die Codes. Die Codes sind also
die Informationen, die für die Fragestellung relevant sind. Die Codes werden dann von
dem Forscher interpretiert. (Rössler 2010, 21; Tuomi und Sarajärvi 2008, 112.)
Mit der Hilfe der Inhaltsanalyse wird das Forschungsmaterial also zu einer kurzen und
prägnanten Form organisiert, sodass es leichter ist, Schlussfolgerungen zu machen. Die
Idee des Codierungsprozesses ist es, die für die Fragestellung irrelevanten
Informationen auszuscheiden. (Tuomi und Sarajärvi 2008, 107-114.)
Die am weitesten verbreitete Inhaltsanalysetechnik ist die Häufigkeitsanalyse, die
hauptsächlich auf dem Aufzählen der Häufigkeit von Codes beruht. In den
Sozialwissenschaften werden aber auch interpretierende Inhaltsanalysetechniken, wie z.
29
B. hermeneutische Textinterpretation, sozialwissenschaftlich-hermeneutische
Textinterpretation, linguistische Textinterpretation und psychoanalytische
Textinterpretation, verwendet. (Lissmann 2008, 49f.)
Neuere qualitative Inhaltsanalysetechniken sind u. a. die zusammenfassende
Inhaltsanalyse, die explizierende Inhaltsanalyse und die strukturierende Inhaltsanalyse,
die sich weiter in formal strukturierende, inhaltlich strukturierende, typisierend
strukturierende und skalierend strukturierende Inhaltsanalyse unterscheiden lässt. Diese
Inhaltsanalysetechniken können sowohl miteinander als auch mit quantitativen
Inhaltsanalysetechniken kombiniert werden. (Lissmann 2008, 53.) Früh (1991, zit. n.
Lissmann 2008, 16) ist der Meinung, dass die Inhaltsanalyse gleichzeitig beide
quantitative und qualitative Aspekte beinhalten kann. So wird es auch in der
vorliegenden Arbeit sein. In der vorliegenden Arbeit werde ich die inhaltlich
strukturierende Inhaltsanalyse verwenden, weil ich die Inhalte der Reiseblogs der
deutschen Reisenden über Victoria strukturieren will, um Antworten für meine
Forschungsfragen zu bekommen. Ich werde aber auch die Häufigkeit von einigen
Codes aufzählen, weil das nach meiner Meinung die Antworten erläutert. Das
Ablaufmodell (siehe Abbildung 1) und die Arbeitsprinzipien der inhaltlich
strukturierenden Inhaltsanalyse werden im Folgenden schrittweise beschrieben.
Abbildung 1. Das Ablaufmodell der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse (Mayring 2008, zit. n.
Lissmann 2010).
30
Im ersten Schritt werden die Auswahleinheit, Analyseeinheit, Codierungseinheit und
Kontexteinheit bestimmt. Im zweiten Schritt werden die inhaltlichen Hauptkategorien
festgelegt. Die inhaltlichen Hauptkategorien werden von der Fragestellung und Theorie
abgeleitet. In der vorliegenden Arbeit sind die inhaltlichen Hauptkategorien: die
besuchten Orte, die vorgenommenen Aktivitäten, Transport und Verkehr, Unterkunft,
Natur und Abenteuer, Begegnungen mit Australiern und lebenslange Erinnerungen. Die
Kategorienkriterien sind in dem Codebuch erklärt. Es folgen der dritte und vierte
Schritt, durch die das Codebuch aufgebaut wird. Danach folgt die Codierung beim
fünften und sechsten Schritt.
Beim siebten Schritt werden das Kategoriensystem und die Kategoriendefinitionen
überprüft. Nach der Codierung werden die Codes quantitativ weiterverarbeitet und pro
Kategorie zusammengefasst.
In qualitativer Forschung wird sich oft auf eine relativ kleine Zahl von Fällen
konzentriert, aber sie werden möglichst genau interpretiert. Es ist nicht so wichtig, wie
viele Fälle es zu analysieren gibt, sondern wie gut geeignet diese Fälle sind, um die
Forschungsfragen zu beantworten. (Eskola und Suoranta 1998, 62.) Zunächst wird das
Untersuchungsmaterial der vorliegenden Arbeit vorgestellt.
31
7. DIE REISEBLOGBEITRÄGE UND DIE REISEBLOGGERPROFILE
Zuerst bin ich die 100 populärsten deutschsprachigen Reiseblogs in dem
Reiseblogranking von Ebuzzing9 durchgegangen und habe nach Reiseblogbeiträgen
über Victoria in den Kategorien oder im Artikel-Archiv des jeweiligen Reiseblogs
gesucht. Vier von diesen Blogs hatten Beiträge über Victoria: CITY GIRL, CLAUDI UM
DIE WELT, KAHUNABLOG und TRAVEL ON TOAST. Insgesamt hatten diese vier
Blogs 23 Blogbeiträge über Victoria.
Um mehr Reiseblogbeiträge der deutschen Reisenden über Victoria zu finden, habe ich
auch die Suchmaschine Google benutzt. Am 22.3.2013. habe ich auch eine Suche mit
den Schlagwörtern „Reiseblogs Victoria Australien“, die insgesamt 24.000 Ergebnisse
gab, und „Victoria Australien“, die insgesamt 239.000 Ergebnisse gab, gemacht. So
habe ich drei Reiseblogs deutscher Reisender über Victoria gefunden: AUSTRALIEN IM
WOHNMOBIL, JULIUS IN AUSTRALIEN und WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN
2013. Insgesamt hatten diese drei Reiseblogs acht Blogbeiträge über Victoria. Durch
den Blog JULIUS IN AUSTRALIEN habe ich noch zwei weitere deutsche Reiseblogs,
die Blogbeiträge über Victoria enthielten, gefunden: LINDA UND ANNEMIE DOWN
UNDER und MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER. Diese zwei Reiseblogs hatten
noch 5 Blogbeiträge über Victoria.
Tabelle 1. Die analysierten Reiseblogs.
Von diesen neun Reiseblogs sind vier von Frauen geschrieben (CITY GIRL, CLAUDI
UM DIE WELT, MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER und TRAVEL ON TOAST), drei
von Männern (JULIUS IN AUSTRALIEN, KAHUNABLOG und WORK AND TRAVEL –
AUSTRALIEN 2013), einer von zwei Freundinnen (LINDA UND ANNEMIE DOWN
UNDER und einer von einem Paar (ein Mann und eine Frau) (AUSTRALIEN IM
WOHNMOBIL). Außer den Bloggerinnen von LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER
9 http://labs.ebuzzing.de/top-blogs/reisen
Blog Addresse Blogbeiträge über Victoria Selbstdarstellung
Australien im Wohnmobil www.australienimwohnmobil.de 1 JA
City Girl www.citygirlsblog.com 15 JA
Claudi um die Welt www.claudiumdiewelt.de 1 JA
Julius in Australien www.juliusaustralia.wordpress.com 2 JA
Kahunablog www.kahunablog.de 3 JA
Linda und Annemie Down Under www.lindaundannemiedownunder.blogspot.com 2 NEIN
Melli's Australien-Abenteuer www.melligoeswild.wordpress.com 3 JA
Travel on Toast www.travelontoast.de 4 JA
Work and Travel - Australien 2013 www.wt-australien2013.blogspot.de 5 JA
32
haben die Blogger eine Selbstdarstellung in dem Blog mit Informationen wie z. B.
Name, Alter, Beruf, Motivationen zum Reisen und Bloggen.
Die Blogger sind alle jung, zwischen 18 und 35 Jahren. Alle sind individuelle
Langzeitreisende. Fünf Blogger (CITY GIRL, JULIUS IN AUSTRALIEN, LINDA UND
ANNEMIE DOWN UNDER, MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER und WORK AND
TRAVEL –AUSTRALIEN 2013) bloggen über ihr Zwischenjahr in Australien. Sie haben
ein Working Holiday Visum für Australien und sie reisen und arbeiten um Australien
herum. Die Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN und WORK AND TRAVEL –
AUSTRALIEN 2013 nennen folgende Motivationen zum Reisen in ihrer
Selbstdarstellung: neue Erfahrungen zu sammeln und neue Menschen kennen zu lernen.
Der Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN schreibt auch, dass er zum ersten Mal auf
eigenen Füßen stehen will. Die Bloggerin von MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER
schreibt, dass das Zwischenjahr in Australien schon immer ihr Traum gewesen ist. Der
Blogger von WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 schreibt, dass er Australien als
Reiseziel gewählt hatte, weil er positive Erfahrungsberichte von Freunden und Foren
gelesen hatte.
Für die Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL, CITY GIRL, KAHUNABLOG
und CLAUDI UM DIE WELT sind Reisen und Backpacken ein Lebensstil. Sie sind
überall in der Welt gereist, nicht nur in Australien. Die Bloggerinnen von CITY GIRL
und CLAUDI UM DIE WELT beschreiben sich als reisesüchtig. Die Bloggerin von
TRAVEL ON TOAST schreibt, dass sie eine Weltreise durch 15 Länder gemacht hat und
jetzt einmal im Jahr für einen Monat in die Ferne, wie z. B nach Australien, reist. Die
Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL erzählen, dass sie nach vier Jahren im
Arbeitsleben so frustriert waren, dass sie ein anderes Leben zu leben beschlossen hatten
und ihre Arbeiten und Wohnung kündigten und zu reisen anfingen.
Die Bloggerin von CITY GIRL bloggt, weil sie Wissen und Erfahrung für andere
Reisende anbieten will und weil sie zeigen möchte, wie eine Reise unabhängig und
eigenständig geplant durchgeführt werden kann. Neben ihren Reiseberichten bloggt sie
über drei besondere Bereiche: als Backpackerin unterwegs, als Frau auf Reisen und als
Vegetarierin schlemmen und genießen. Was die Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN,
LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER, MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER und
WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 zum Bloggen motiviert, ist mit der Familie
und Freunden im Kontakt zu bleiben.
33
Insgesamt haben diese neun Blogger 37 Blogbeiträge über Victoria geschrieben. Die
ältesten Blogbeiträge sind im April 2006 und die neuesten im April 2013 geschrieben
worden. Die Bloggerin von CITY GIRL hat sogar 14 Blogbeiträge über Victoria
geschrieben, die anderen Blogger nur einen bis fünf.
Tabelle 2. Die analysierten Reiseblogbeiträge.
Diese Reiseblogger repräsentieren die deutschen Reisenden in Victoria ganz gut: Sie
sind junge individuelle Langzeitreisende. Laut Tourism Victoria waren 68 Prozent der
weiblichen deutschen Reisenden und 55 Prozent der männlichen deutschen Reisenden
in Victoria im Jahre 2011 15-34 Jahre alt. Sogar 84 Prozent der deutschen Reisenden in
Victoria im Jahre 2011 waren individuelle Reisende. (Tourism Victoria C.) Deswegen
glaube ich, dass diese Reiseblogs relevante Informationen über die Reiseerfahrungen
der deutschen Reisenden in Victoria geben können.
Blogbeitrag Blog Addresse Datum
1. Great Ocean Road und die 12 Apostel Australien im Wohnmobil http://www.australienimwohnmobil.de/reiseblog/great-ocean-road-und-die-12-apostel/ 8.12.2012
2. Klimawechsel City Girl http://citygirlsblog.com/klimawechsel/ 15.2.2011
3. Melbourne Pur City Girl http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/ 16.2.2011
4. Wettervorhersagen City Girl http://citygirlsblog.com/wettervorhersagen/ 17.2.2011
5. Erstens kommt es anders City Girl http://citygirlsblog.com/erstens-kommt-es-anders/ 17.2.2011
6. Auf zur Great Ocean Road City Girl http://citygirlsblog.com/auf-zur-great-ocean-road/ 19.2.2011
7. Aufbruchstimmung City Girl http://citygirlsblog.com/aufbruchstimmung-19-02-2345/ 19.2.2011
8. Great Ocean Road: Erste Etappe City Girl http://citygirlsblog.com/great-ocean-road-erste-etappe-20-02-2245/ 20.2.2011
9. Higlight des Tages: Koalas! City Girl http://citygirlsblog.com/highlight-des-tages-koalas-21-02-2333/ 21.2.2011
10. Regenwald pur, Kontrastprogramm zum Stadtleben City Girl http://citygirlsblog.com/regenwald-pur-kontrastprogramm-zum-stadtleben-22-02-2228/ 22.2.2011
11. The Twelfe Aposteles City Girl http://citygirlsblog.com/the-twelve-aposteles-24-02-2230/ 24.2.2011
12. London Bridge & Loch Ard City Girl http://citygirlsblog.com/london-bridge-loch-ard-25-02-2300/ 25.2.2011
13. Bauchentscheidungen City Girl http://citygirlsblog.com/bauchentscheidungen-26-02/ 26.2.2011
14. Back to Melbourne City Girl http://citygirlsblog.com/back-to-melbourne/ 30.12.2011
15. Happy New Year 2012!!! City Girl http://citygirlsblog.com/happy-new-year-2012/ 1.1.2012
16. Pinguine und Impfungen City Girl http://citygirlsblog.com/pinguine-und-impfungen/ 3.1.2012
17. Personal Jesus Claudi um die Welt http://www.claudiumdiewelt.de/2006/04/personal-jesus.html 13.4.2006
18. Melbourne, Melbourne Julius in Australien http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/18/melbourne-melbourne/ 18.2.2013
19. 1000 km auf der Great Ocean Road Julius in Australien http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/21/1000-km-auf-der-great-ocean-road/ 21.2.2013
20. Erlebnisse auf der Great Ocean Road Kahunablog http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/erlebnisse-auf-der-great-ocean-road.html 25.3.2006
21. Melbourne: We are all in this together! Kahunablog http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/melbourne-we-are-all-in-this-together.html 26.3.2006
22. Relaxen in Melbourne Kahunablog.de http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/relaxen-in-melbourne.html 28.3.2006
23. Lang lang ists her :DD Linda und Annemie Down Under http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 19.2.2013
24. Victoria -check! Linda und Annemie Down Under http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/victoria-check.html 27.2.2013
25. Roadtrip from Sydney to Melbourne Melli's Australien-Abenteuer http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/ 19.12.2012
26. From Christmas to New Years to WORK! Melli's Australien-Abenteuer http://melligoeswild.wordpress.com/2013/01/05/from-christmas-to-new-years-to-work/ 5.1.2013
27. Fruit Picking in Kyabram (VIC) Melli's Australien-Abenteuer http://melligoeswild.wordpress.com/2013/02/28/fruit-picking-in-kyabram-vic/ 28.2.2013
29. Great Ocean Road in Bildern Travel on Toast http://www.travelontoast.de/2013/01/great-ocean-road-in-bildern/ 13.1.2013
30. Delicious Great Ocean Road Travel on Toast http://www.travelontoast.de/2013/01/delicious-great-ocean-road/ 13.1.2013
31. Reisemitbringsel aus Melbourne Travel on Toast http://www.travelontoast.de/2013/01/reisemitbringsel-aus-melbourne/ 16.1.2013
32. Easy Living in Melbourne Travel on Toast http://www.travelontoast.de/2013/01/easy-living-in-melbourne/ 19.1.2013
33. In Melbourne angekommen…? Work and Travel -Australien 2013 http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/02/in-melbourne-angekommen.html 22.2.2013
34. Die ersten Jobs Work and Travel -Australien 2013 http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/02/die-ersten-jobs_27.html 27.2.2013
35. Kurzer Zwischenpost Work and Travel -Australien 2013 http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/03/zur-zeit-gibt-es-nicht-wirklich-viel-zu.html 6.3.2013
36. 4 Tage Formel 1 Work and Travel -Australien 2013 http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/03/4-tage-formel-1.html 22.3.2013
37. Great Ocean Road Work and Travel -Australien 2013 http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/04/great-ocean-road.html 3.4.2013
34
8. DIE REISEERFAHRUNGEN DER DEUTSCHEN REISENDE IN
VICTORIA, AUSTRALIEN
Die Blogs und Blogbeiträge gaben ganz viele, vielseitige Informationen über die
Reiseerfahrungen der deutschen Reisenden in Victoria. Ich habe interessante Antworten
für meine Forschungsfragen bekommen und auch viele zusätzliche Informationen. Die
Blogger haben auch ihre Meinungen geäußert und Empfehlungen gegeben. Einige
Blogger hatten sogar sehr starke Meinungen. Carson (2008) hatte in seiner
Untersuchung das Problem, dass die Informationen in den Blogbeiträgen, die er
analysiert hat, oberflächlich waren und dass die Bloginhalte nur wenige Informationen
über die Erwartungen, Zufriedenheiten oder Empfehlungen gaben. So war es nicht mit
diesen Blogs, obwohl alle Blogs natürlich unterschiedlich waren.
Die Bloggerinnen von CITY GIRL und LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER
beschrieben ihre Reisen sehr genau: wo sie waren, was sie machten, was sie sahen, was
sie aßen, wen sie trafen usw. Die Bloggerin von CITY GIRL schrieb sogar einen
Blogbeitrag pro Tag. In diesen Blogs sowie in den Blogs AUSTRALIEN IM
WOHNMOBIL, JULIUS IN AUSTRALIEN und MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER
wurden auch Meinungen stark geäußert, obwohl diese Blogger nicht so genaue
Beschreibungen über ihre Reisen gaben. Der Blog TRAVEL ON TOAST ähnelte ein
wenig an Reiseführer und die Bloggerin gab auch viele Empfehlungen. Die beliebtesten
Themen in den Blogs waren die besuchten Orte und vorgenommenen Aktivitäten sowie
auch die Natur und die Tierwelt Australiens. Viele Blogger erteilten auch sehr genaue
Hintergrundinformationen über die Orte, die sie besuchten oder die
Sehenswürdigkeiten, die sie sahen. Z. B. die Bloggerin von CITY GIRL erzählte genau,
wie und wann die Great Ocean Road erbaut wurde. Ich werde die Schreibfehler der
Zitate der Blogger nicht korrigieren.
…dass die Great Ocean Road 2007 75 Jahre alt geworden ist. Sie wurde von 3000 Männern
mit Schaufeln und Hacken erbaut, als größtes existierendes War Memorial. Viele der
Männer wurden während der Zeit selbst Soldaten und kämpften im zweiten Weltkrieg. Sie
und ihre Kameraden sollte das Werk ehren. Einer der Männer, Howard Hitchcock, war über
die Maßen engagiert dabei und steckte auch viel eigene finanzielle Mittel in den Bau wenn
diese mal knapp wurden.10
Alle Blogger besuchten auch andere Bundesstaaten in Australien und nicht nur Victoria.
In Victoria blieben sie von einem Tag (AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL) bis mehrere
Wochen (z. B. JULIUS IN AUSTRALIEN, WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013).
10
http://citygirlsblog.com/regenwald-pur-kontrastprogramm-zum-stadtleben-22-02-2228/
35
In Australien blieben sie, oder werden bleiben, längere Zeiten bis zu einem Jahr. Für
keinen Blogger war Victoria das erste Ziel auf der Reise nach Australien. Die
Blogbeiträge waren alle zwischen Dezember und April geschrieben, also im
australischen Sommer.
Die Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL und LINDA UND ANNEMIE DOWN
UNDER reisten zu zweit, ebenso wie auch die Bloggerin von TRAVEL ON TOAST. Die
anderen Blogger reisten entweder alleine oder mit Bekannten, die sie auf der Reise
kennengelernt hatten.
Ich habe die Inhalte der Blogbeiträge pro Kategorien codiert. Ich habe mich eher auf die
Texte konzentriert und nicht so viel auf die Fotos. Die Blogger veröffentlichen viele
Fotos, aber das Hauptgewicht der Blogs lag auf den Texten. Zunächst werden die
Ergebnisse pro Kategorie dargestellt.
8.1. Besuchte Orte
Die meist besuchten Orte der Blogger waren Melbourne und die Great Ocean Road.
Sieben von den neun Bloggern besuchten sowohl Melbourne als auch die Great Ocean
Road. Ein Blogger besuchte nur Melbourne und ein Blogger nur die Great Ocean Road.
Sonst besuchten die Blogger fast keine anderen Orte in Victoria. Die Bloggerin von
MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER arbeitete in der Stadt Kyabram und sie erzählte,
dass sie auch die Stadt Ballarat besucht hat, aber sonst schrieb sie nichts über Ballarat.
Der Blogger von WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 erzählte, dass er auf
einem Ort etwa 50 Kilometer von Melbourne entfernt arbeitete, erzählte aber nicht, wie
dieser Ort heißt. Zwei Blogger besuchten die Insel Philip Island um die Pinguine-Parade
zu sehen. Drei Nationalparks wurden besucht: Die Bloggerinnen von LINDA UND
ANNEMIE DOWN UNDER und MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER besuchten
Wilsons Promontory National Park, die Bloggerinnen von LINDA UND ANNEMIE
DOWN UNDER besuchten Grampians National Park und zwei Blogger besuchten
Great Otway National Park auf der Great Ocean Road.
36
8.1.1. Melbourne
Die Blogger hatten fast nur positive Kommentare über Melbourne. Melbourne wurde
besonders für die vielen Park- und Grünanlagen und dafür, dass es viel zu tun gibt,
gelobt. Die Bloggerin von CITY GIRL beschrieb Melbourne in ihren ersten
Blogbeiträgen als eine sehr schöne Stadt, die ihr Herz erobert hat. Später als sie nach
Melbourne zurückkehrte, bloggte sie, dass Melbourne nach ihrer Meinung eine perfekte
Stadt sei.
Ich kann euch nur sagen, Melbourne hat es mir angetan! Innerhalb von einem Tag hat sie
mein Herz erobert. (Naja, sie hat gestern im Sonnenuntergang auch schon gut vorgelegt…)
So viele schöne Ecken, so schöne Straßen und überall ein bisschen grün dazwischen.11
Diese Stadt ist in meinen Augen einfach perfekt!12
Für die Bloggerin von TRAVEL ON TOAST ist Melbourne ihre Lieblingsstadt in
Australien. Auch der Blogger von WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 fand
Melbourne schön.
Die Stadt ist super schön und auch nicht so teuer wie Sydney.13
Der Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN hat in Melbourne ungefähr einen Monat
verbracht. Er war der Meinung, dass Melbourne keine diversen Sehenswürdigkeiten hat.
Er bloggte, dass er die wichtigsten Sachen an einem Tag gesehen hat. Er war aber der
Meinung, dass es viel zu tun und zu erleben in Melbourne gibt. Er beschrieb, dass er auf
seinen Entdeckungsreisen immer etwas zu tun fand, er hat z. B. verschiedene Museen
besucht.14
Der Blogger von KAHUNABLOG beschrieb Melbourne die Sporthauptstadt Australiens
wegen des vielseitigen Sportangebots. Er hat selbst an der Schlusszeremonie der
Commonwealth Games teilgenommen.
Aber auch ohne die Commonwealth Games ist Melbourne ohne Frage die Sporthauptstadt
Australiens. Jedes Jahr gibt es im Januar die Australien Open (Tennis), die Formel 1 kommt
in einer Woche wieder hierher, 9 von 16 Teams der Australien Football League spielen in
Melbourne, es gibt Cricket-Teams, Pferderennen uvm. Und mit etwa 3,8 Mio. Einwohnern
hat Melbourne allein 29 Stadien mit einer Kapazität von jeweils über 10.000 Leuten.15
Die Bloggerin von MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER hatte einen schlechten
Anfang in Melbourne.
11
http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/ 12
http://citygirlsblog.com/back-to-melbourne/ 13
http://wt-australien2013.blogspot.fi/ 14
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/18/melbourne-melbourne/ 15
http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/melbourne-we-are-all-in-this-together.html
37
Ich recherchierte, wo ich hin gehen könnte, googelte, suchte suchte suchte, doch fand nicht
wirklich etwas, was mir grade passte, oder Spaß zu machen schien.16
Ich kapierte die Stadt nicht. Fand nichts. Verstand das Tram-Netz nicht und war total am
Ende. Ich hatte Lust auf nix und wollte meine 4 Reisefreunde wieder zurück haben!17
Am nächsten Tag war sie aber schon total hin und weg von der Stadt und machte einen
Stadtspaziergang.
Die Blogger empfanden Melbourne also als eine sehr schöne Stadt, die vielleicht nicht
so viele Sehenswürdigkeiten hat, aber in der es viel zu tun gibt. Was haben die Blogger
in Melbourne dann gemacht, welche Orte und Sehenswürdigkeiten haben sie besucht?
In der nächsten Tabelle sind die Orte und Sehenswürdigkeiten aufgelistet, die die
Blogger in Melbourne besuchten. Einige Blogger besuchten oder nannten dieselben
Orte und Sehenswürdigkeiten verschiedentlich, aber ich habe nur eine Benennung pro
Blogger gezählt. Es ist wahrscheinlich, dass die Blogger auch andere Orte und
Sehenswürdigkeiten in Melbourne besuchten, aber nur über diese Orte und
Sehenswürdigkeiten erzählten.
16
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/ 17
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/
38
Tabelle 3. Die besuchten Orte/Sehenswürdigkeiten in Melbourne.
Von den acht Bloggern, die in Melbourne waren, besuchten sogar sechs den Queen
Victoria Market. Queen Victoria Market ist ein 130-jähriger Markt, auf dem alles
Mögliche von verschiedenen Delikatessen bis zu Bekleidung verkauft wird. Die meisten
Blogger beschrieben ihren Besuch auf dem Queen Victoria Market eigentlich gar nicht,
sie erwähnten nur, dass sie da waren, aber die Bloggerin von CITY GIRL beschrieb den
Markt als einfach unglaublich.
Solch ein Ausmaß habe ich auf dem schönsten Jahrmarkt noch nicht gesehen. Man konnte
ohne Probleme eine halbe Stunde an den Ständen entlang schlendern ohne auch nur ein
Gericht doppelt zu sehen. Von “Roo & Croc” über “Dutch Pancakes”, von “Paella”,
“Dumplings” (jetzt weiß ich auch endlich was die Big Bang Theory Gang da immer
futtert…) bis zu “Korean Twisted Potatoes” konnte man so ziemlich alles entdecken was
man aus Lebensmitteln zaubern konnte. Einfach unglaublich. 18
Der Stadtteil St Kilda wurde von fünf Bloggern besucht. Die meisten Blogger
verbrachten ihre Zeit auf dem Strand in St Kilda. Die Bloggerin von TRAVEL ON
TOAST besuchte die zahlreichen Konditoreien und Restaurants in St Kilda. In St Kilda
18
http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/
Orte/Sehenswürdigkeiten Anzahl der Benennungen
Queen Victoria Market 6
St Kilda 5
Flinders Street Station 3
Federation Square 2
CBD 2
City Circle Tram 2
Docklands 2
Melbourne Museum 2
Alexandra Gardens 1
Australian Centre for Moving Image 1
Chinatown 1
Eureka Skydeck 88 1
Fitzroy Gardens 1
Immigration Museum 1
Melbourne Visitor Shuttle 1
Melbourne Zoo 1
Prahran 1
Rialto Towers Observation Deck 1
Rod Laver Arena 1
Shrine of Remembrance 1
Southbank 1
Yarra River 1
39
ist es möglich Pinguine in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und das hat die
Bloggerin von CITY GIRL gemacht.
Einen sonnigen Tag nutzten wir für den schönen Strand in St Kilda. Wir sonnten uns, lasen
Bücher und hörten Musik. Sehr entspannend!19
Dort ist nicht nur ein sehr beliebter Strandabschnitt, sondern auch ein Pier mit Steinküste,
an dem nach Sonnenuntergang die Pinguine aus dem Wasser an Land kommen um sich im
Gebüsch für die Nacht anzusiedeln.20
Auch Federation Square, der Bahnhof Flinders Street Station, der eines der
Wahrzeichen Melbournes ist, und der Fluss Yarra, der durch die Stadt strömt, wurden
öfter genannt. Laut dem deutschen Marktprofil von Tourism Victoria sind die
beliebtesten Orten und Sehenswürdigkeiten der deutschen Reisenden in Melbourne
gerade der Queen Victoria Market und Federation Square.
Mehr darüber, was die Blogger in Melbourne gemacht haben, wird in dem Kapitel 8.2.
berichtet.
8.1.2. Great Ocean Road
Wie gesagt, insgesamt acht Blogger besuchten die Great Ocean Road. Die Bloggerin
von MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER besuchte die Great Ocean Road sogar
zweimal. Die meisten Blogger verbrachten zwei bis fünf Tage auf der Great Ocean
Road, aber die Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL fuhren die Great Ocean
Road in einem Tag durch. Alle Blogger hatten entweder ein eigenes Auto oder sie
hatten ein Auto gemietet oder geliehen oder sie reisten mit jemandem mit einem Auto.
Die Bloggerin von MELLI’S AUSTRALIEN-ABENTEUER besuchte die Great Ocean
Road zum zweiten Mal auf einer Bus-Tour. Die Bloggerinnen von LINDA UND
ANNEMIE DOWN UNDER wollten die Great Ocean Road auch von Oben sehen.
Wir beschlossen sogar spontan einen Helicopterflug ueber die 12 Apostel zu machen, was
sich als ausgesprochen gute Idee herausstellte!21
Die meisten Blogger hatten sehr positive Kommentare über die Great Ocean Road und
sie beschrieben die Great Ocean Road z. B. mit Wörtern wie beeindruckend,
spektakulär, traumhaft und atemraubend. Die Blogger waren besonders von den
Landschaften und der Natur auf der Great Ocean Road beeindruckt.
19
http://www.travelontoast.de/2013/01/easy-living-in-melbourne/ 20
http://citygirlsblog.com/pinguine-und-impfungen/ 21
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/victoria-check.html
40
4 Tage auf der Great Ocean Road. 1000 km gefahrene Strecke. Eine riesige Ansammlung
von verschiedensten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Und das alles erlebt im
“eigenen” Auto, das mir netterweise von der Familie, bei der ich in Melbourne wohne, für
ein paar Tage ausgeliehen wurde. Eins meiner bisher größten Highlights in Australien.22
…so verbrachten wir zwei wunderschoene Tage an der wohl bisher beeindruckensten
Strasse, die wir bis jetzt bereist haben, und die schon jetzt eindeutig mit eines unserer
absoluten Highlights ist.23
Nur die Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL hatten negative Kommentare
über die Great Ocean Road. Sie waren der Meinung, dass die Aussichtspunkte generell
gut gepflegt und schön anzusehen waren, aber beschwerten sich darüber, dass die
Aussichtspunkte überlaufen mit Touristen waren. Sie verglichen die Great Ocean Road
mit dem Eiffelturm. Damit meinten sie, dass die Great Ocean Road eine Attraktion ist,
die einfach gesehen werden muss, aber nicht ihrem Ruf gerecht wird. Sie waren der
Meinung, dass es in anderen Orten ähnliche Attraktionen gibt.
Nach dem dritten Aussichtspunkt war es schon irgendwie albern, alle 10 Minuten die
selben zwanzig Leute zu sehen – und über die Hälfte davon waren Deutsche. Das änderte
sich schlagartig bei den 12 Aposteln. Hier warteten gefühlte 2 Millionen Touristen auf
uns.24
Für mich war die Great Ocean Road ein bißchen wie der Eiffelturm. Alle, inklusive ich
selbst, würden mich für bekloppt halten, hätte ich es ausgelassen. Aber viel mehr als ein
Pflichtbeusch [Pflichtbesuch] war es auch nicht – es gibt in an anderen Orten (Süd-Westen
von WA) auch tolle Küstenstraßen und Klippen.25
Auf der Great Ocean Road gibt es viel zu sehen: Strände, Felsformationen,
Nationalparks, Städte und Orte. In der nächsten Tabelle sind die Orte und
Sehenswürdigkeiten auf der Great Ocean Road aufgelistet, die die Blogger besuchten.
Ich habe wieder nur eine Benennung pro Blog gezählt.
22
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/21/1000-km-auf-der-great-ocean-road/ 23
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/victoria-check.html 24
http://www.australienimwohnmobil.de/reiseblog/great-ocean-road-und-die-12-apostel/ 25
http://www.australienimwohnmobil.de/reiseblog/great-ocean-road-und-die-12-apostel/
41
Tabelle 4. Die besuchten Orte und Sehenswürdigkeiten auf der Great Ocean Road.
Alle acht Blogger besuchten die Felsformation Zwölf Apostel. Sie beschrieben die
Zwölf Apostel als die größte Attraktion oder das Highlight der Great Ocean Road.
Sechs Blogger veröffentlichten auch Fotos von den Zwölf Aposteln. Ein Blogger
veröffentlichte ein bis sechs Fotos von den Zwölf Aposteln. Die Zwölf Apostel hat also
auf die Blogger Eindruck gemacht.
Von den anderen Felsformationen wurden London Bridge von vier Bloggern und Loch
Ard Gorge von drei Bloggern besucht.
Die Great Ocean Road beginnt in der Stadt Torquay und endet in der Stadt Allansford in
der Nähe von der Stadt Warrnambool. Torquay wurde von fünf Bloggern benannt,
Allansford von keinen und Warrnambool von drei. Neben Torquay und Warrnambool
waren besonders Apollo Bay (fünf Benennungen), Lorne (vier Benennungen) und Port
Campbell (vier Benennungen) beliebte Städte und Orte für eine Pause oder zum Essen
oder Übernachten.
Wie gesagt, außer Melbourne und der Great Ocean Road besuchten die Blogger fast
keine anderen Städte oder Orte in Victoria. Melbourne und die Great Ocean Road sind
Orte/Sehenswürdigkeiten Anzahl der Benennungen
Die Zwölf Apostel 8
Apollo Bay 5
Torquay 5
Cape Otway Leuchtturm 4
Great Otway Nationalpark 4
London Bridge 4
Lorne 4
Port Cambpell 4
Loch Ard Gorge 3
Warrnambool 3
Anglesea 2
Erskine Falls 2
Bells Beach 2
Princetown 2
The Grotto 2
Geelong 2
Portland 2
Johanna Beach 1
McKenzie Falls 1
Moonlight Head 1
Triplet Falls 1
42
die größten und bekanntesten Reiseziele in Victoria, aber nicht die einzigen: Tourism
Victoria listet noch u. a. das Weinanbaugebiet Yarra Valley und Dandenong Ranges, die
Halbinsel Mornington Peninsula und die Stadt Daylesford und Macedon Ranges als
empfohlene Reiseziele.26
Ich finde es interessant, dass keiner von den Bloggern z. B.
das Weinanbaugebiet Yarra Valley, das viele Aktivitäten für Reisende anbietet,
besuchte. Es gibt auch viele kleinere und größere Städte in der Nähe von Melbourne,
wie z. B. Bendigo, Ballarat und Daylesford, die auch viel für Reisende anzubieten
haben, und leicht mit dem Auto, das viele Blogger hatten, zu erreichen sind.
Es ist auch interessant, wie ähnlich die Reiserouten von diesen neun Bloggern waren.
Acht Blogger besuchten Melbourne und acht Blogger die Great Ocean Road, sieben
beide Melbourne und die Great Ocean Road. Fünf Blogger kamen in Melbourne von
Sydney an, die im Bundesstaat New South Wales liegt: ein Blogger mit dem Flugzeug,
ein Blogger mit dem Zug und drei Blogger mit dem Auto. Drei Blogger besuchten
Canberra, die Hauptstadt Australiens im Bundesstaat Australian Capital Territory auf
dem Weg, zwei Blogger besuchten den Wilsons Promontory National Park und Phillip
Island. Diese fünf Blogger fuhren alle nach ihrem Besuch in Melbourne weiter auf die
Great Ocean Road mit dem Auto. Nach der Great Ocean Road fuhren vier von diesen
Bloggern weiter Richtung Adelaide im Bundesstaat South Australia und ein Blogger
reiste in den Bundesstaat Tasmanien.
Zwei Blogger machten die gleiche Route andersrum, sie fuhren von Richtung Adelaide
auf die Great Ocean Road und dann weiter nach Melbourne oder Tasmanien. Die
Bloggerin von CLAUDI UM DIE WELT flog nach Melbourne von Neuseeland und
reiste dann weiter nach Sydney. Die Bloggerin von TRAVEL ON TOAST fing ihre Reise
auf der Great Ocean Road an und reiste dann weiter nach Melbourne und dann nach
Sydney.
8.2. Vorgenommene Aktivitäten
Es war kennzeichnend für die Blogger, dass sie selbständig waren. Sie organisierten
ihre Reisen und Aktivitäten selbst ohne Reiseveranstalter. Sie besuchten Orte und
Sehenswürdigkeiten selbständig und nahmen nicht an organisierten Aktivitäten, wie z.
B. Stadtführungen oder anderen Touren teil. Nur die Bloggerin von MELLI’S
26
http://de.visitmelbourne.com/Regions.aspx
43
AUSTRALIEN-ABENTEUER machte eine organisierte Bus-Tour auf der Great Ocean
Road.
Nachdem ich also wieder in Melbourne war, nach einer atmenberaubend, lustigen Great-
Ocean-Road Bus-Tour mit 15 Leuten…27
Die Bloggerin von TRAVEL ON TOAST hatte früher eine Bus-Tour auf der Great Ocean
Road gemacht. Diesmal reiste sie mit dem Auto, was ihr sehr gefiel. Sie bloggte, dass
sie sich völlig frei fühlte. Ein Gefühl von Freiheit schien wichtig auch für die anderen
Blogger zu sein. Die Bloggerin von CITY GIRL bloggte, dass sie selbständig reisen will,
sodass sie flexibel mit der Zeit und ihren Plänen sein kann. Sie ist der Meinung, dass
das Programm auf organisierten Touren zu rasch ist.
Der Road Trip gefiel mir sehr gut. Ich habe vor einem Jahr schon eine Eintagestour mit
einer Gruppe gemacht, aber da musste ich mich nach dem Plan der Reiseleiterin richten.
Jetzt waren wir völlig frei…28
…überlegten wir gestern Abend dann kurzerhand einen Van zu mieten und damit die Great
Ocean Road abzufahren. Somit wären wir flexibel und könnten uns frei entscheiden wo wir,
wie lange bleiben wollen, im Gegensatz zu den angebotenen Touren, bei denen man in drei
Tagen ein Marathon-Programm absolviert.29
Auch Spontanität ist kennzeichnend für die Blogger. Sie machen keine genauen Pläne
und ihre Pläne können sich spontan verändern. Wenn die Pläne sich spontan verändern,
ist es kein Problem für die Blogger, ganz im Gegenteil.
Unsere Befürchtung, Tanya würde einfach zügig nach Adelaide kommen wollen, lösten
sich schnell in Luft auf, denn sie vertrat die gleiche Einstellung wie wir: immer alles mit
Ruhe, und alles an Sehenswürdigkeiten mitnehmen, was auf dem Weg liegt. Geplant ist nun
also +/- eine Woche mit Tanya und ihrem Mitsubishi-Van + Zelt über die Great Ocean
Road nach Adelaide zu reisen!30
Unser Trip näherte sich dem Ende und wir fuhren schon viel zu früh nach Melbourne ein,
bis eine andere Idee aufkam: Alle hatten noch Zeit, das Auto von den zwei Jungs hatte noch
keinen Käufer gefunden und trennen wollten wir uns auch noch nicht. Wieso nicht noch für
2 Tage die Great Ocean Road zusammen erkunden? Gesagt, getan.31
Canberra war nicht wirklich spektakulär, deshalb sind wir auch nach einem halben Tag
wieder weitergezogen.32
Die beliebtesten Aktivitäten der Blogger in Victoria waren Road Trips,
Stadtbesichtigungen, australische Tiere zu beobachten, Fotografieren und an
verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Sogar acht von neun Bloggern machten
einen oder mehrere Road Trips, von Sydney nach Melbourne oder auf der Great Ocean
27
http://melligoeswild.wordpress.com/2013/01/05/from-christmas-to-new-years-to-work/ 28
http://www.travelontoast.de/2013/01/great-ocean-road-in-bildern/ 29
http://citygirlsblog.com/erstens-kommt-es-anders/ 30
http://citygirlsblog.com/erstens-kommt-es-anders/ 31
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/ 32
http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/02/in-melbourne-angekommen.html
44
Road. Natürlich ist ein Auto auch ein Verkehrsmittel um von einem Platz zu einem
anderen zu kommen, aber meiner Meinung nach ist ein Road Trip eine Aktivität. Die
Blogger hätten auch einen Bus oder einen Zug nehmen können, aber sie wollten mit
einem eigenen Auto fahren und einen Road Trip machen.
Wie gesagt, nahmen die Blogger nicht an organisierten Stadtführungen teil, aber sie
machten ihre eigenen Stadtbesichtigungen zu Fuß. Sie benutzten Reiseführer oder
bekamen Informationen von z. B. anderen Reisenden oder Einheimischen, um zu
wissen wohin zu gehen und was zu sehen. Sehr üblich war es auch, einfach durch die
Stadt ohne einen Plan zu laufen und die Stadt in aller Ruhe kennen lernen. In
Melbourne ist es möglich, eine kostenlose Stadtrundfahrt mit einem Tram, City Circle
Tram, oder mit einem Bus, Melbourne Visitor Shuttle, zu machen. Zwei Blogger
machten eine kostenlose Stadtrundfahrt in Melbourne.
Dieses Mal unternahmen wir gaaanz entspannt Streifzüge mit einheimischen Freunden
durch die Stadt mit ihren über drei Millionen Einwohnern.33
Nachdem ich mich etwa eine halbe Stunde immer wieder verlaufen habe (kann ich
allerdings nur jedem empfehlen, man sieht mehr von der Stadt ), schmiss ich den Zettel in
den nächsten Mülleimer, kramte meinen MP3-Player aus dem Rucksack, wählte meine
Gute-Laune-Playlist aus und machte mich nun auf, die Stadt kreuz und quer zu
durchlaufen.34
Natürlich habe ich aber auch andere Ecken der Stadt kennen gelernt, indem ich oft einfach
nur durch die Stadt gelaufen bin und mich von meinen Instinkten auf den richtigen Weg
habe leiten lassen.35
Australische Tiere, wie z. B. Koalas, Kängurus, Wombats und Pinguine, in ihrer
natürlichen Umgebung zu sehen war ein wichtiges Ziel für sieben Blogger. Die Blogger
freuten sich jedes Mal, als sie ein australisches Tier sahen. Sie veröffentlichten auch
viele Fotos von den Tieren. Die Bloggerin von CLAUDI UM DIE WELT besuchte den
Melbourne Zoo um australische Tiere zu sehen.
Jetzt haben wir tatsächlich schon alle wilden Tiere in Australien gesehen, die wir sehen
wollten! Und wirklich in der Wildnis, nicht in irgendeinem blöden Zoo, das kann ja jeder,
haha :DD36
Die Kängurus hab ich schon besucht – im Zoo von Melbourne.37
Wie gesagt, war auch Fotografieren eine beliebte Aktivität unter den Bloggern. Sie
fotografierten viel und auch veröffentlichten viele Fotos in den Blogs. In den meisten
Blogbeiträgen gab es vier bis zwölf Fotos. In dem Blogbeitrag Lang lang ists her :DD 33
http://www.travelontoast.de/2013/01/easy-living-in-melbourne/ 34
http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/ 35
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/18/melbourne-melbourne/ 36
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 37
http://www.claudiumdiewelt.de/2006/04/personal-jesus.html
45
gab es sogar 26 Fotos.38
Die meisten Fotos waren von Landschaften, Tieren und
Sehenswürdigkeiten, aber es gab Fotos auch von den Bloggern selbst.
Wenig Sand, dafür aber malerisch schöne Felsplatten und je näher an den tosenden Wellen
immer stärker gefurchte und ausgehölte Felsenformen lösten eine wahre Fotografier-Flut
bei uns aus.39
Die Blogger nahmen auch an verschiedenen Veranstaltungen teil. Die Bloggerin von
CITY GIRL besuchte ein kostenloses Konzert im Park Alexandra Gardens in
Melbourne. Die Bloggerinnen von LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER nahmen
sowohl an den Australia Day Feierlichkeiten als auch an der White Night Veranstaltung
in Melbourne teil. Der Blogger von KAHUNABLOG besuchte die Sportveranstaltung,
XVIII Commonwealth Games Closing Ceremony.
Die Blogger besuchten nicht so viele Museen. Der Blogger von KAHUNABLOG
besuchte drei Museen und auch der Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN bloggte,
dass er verschiedene Museen besucht hat. Es kann natürlich sein, dass auch die anderen
Blogger Museen besuchten, aber das in den Blogbeiträgen nicht erzählten. Ich zweifele
aber daran, weil die Blogger sonst relativ ausführliche Beschreibungen von ihren
Aktivitäten gaben.
Die Kultur der Aborigines tritt nur in zwei Blogs auf. Die Bloggerin von CITY GIRL
besuchte spontan einen Pfad auf der Great Ocean Road, der Informationsschilder über
die Kultur der Aborigines hatte (Koorie Culture Walk). Die Bloggerinnen von LINDA
UND ANNEMIE DOWN UNDER besuchten spontan ein Kulturzentrum um über
Aborigines und ihr Kunst zu lernen.
Aufgrund der Blogbeiträge ist festzustellen, dass die Blogger auch nicht so viel in
Restaurants aßen. Sehr oft kochten sie ihr eigenes Essen. Besonders die Bloggerinnen
von CITY GIRL, LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER und MELLI’S
AUSTRALIEN-ABENTEUER erwähnten oft, was sie zum Essen gekocht hatten. Nur die
Bloggerin von TRAVEL ON TOAST gab Restaurant-Empfehlungen. Ich finde es
überraschend, dass nur ein Blogger erzählte, dass er australische Spezialitäten gegessen
hat. Der Blogger von JULIUS IN AUSTRALIEN erzählte, dass er auf dem Queen
Victoria Market Krokodil und Emu aß. Früher hat er schon Känguru geschmeckt.
Direkt an meinem zweiten Abend stand mal wieder eine neue Erfahrung in Sachen
kulinarisches Australien an: Krokodilburger und Emuwürstchen auf dem Queen Victoria
38
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 39
http://citygirlsblog.com/highlight-des-tages-koalas-21-02-2333/
46
Market in der Melbourner Innenstadt. Beides sehr schmackhaft, aber mein Favorit ist und
bleibt das Känguru.40
Ein Grund dafür, dass nicht so viele Blogger z. B. Museen und Restaurants besuchten,
könnte sein, dass Langzeitreisende oft mit einem kleinen Budget reisen. Alles kann sich
kein Reisender leisten und es ist immer eine Wahl, was mit dem Geld gemacht wird und
was nicht. Von einigen Bloggern bekam ich das Gefühl, dass sie bei allem Geld sparen
wollten.
Auf einmal hatte ich kein Auto mehr, musste meinen Backpack wieder alleine schleppen
und mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren (schwarz!!!). Ich hatte keinen Schlafplatz und
mein Geld wurde langsam knapp.41
Kurze Zeit später kamen wir dort dann an, mussten aber leider feststellen, dass er und das
gesamte Gebiet darum herum nur mit Eintritt zu besichtigen war und noch dazu einem
unverschämt hohem. Trotz der langen Einfahrt, sahen wir es nicht ein so viel Geld
auszugeben.42
Die Blogger von CITY GIRL, JULIUS IN AUSTRALIEN, WORK AND TRAVEL –
AUSTRALIEN 2013, LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER und MELLI’S
AUSTRALIEN-ABENTEUER arbeiten auf ihren Reisen. Der Blogger von JULIUS IN
AUSTRALIEN arbeitete als Kellner und Faktotum in einem Restaurant außerhalb von
Melbourne. Die Bloggerinnen von LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER arbeiteten
als Gebäudereiniger in Melbourne. Die Bloggerin von MELLI’S AUSTRALIEN-
ABENTEUER arbeitete als Obstpflückerin in Kyambram. Sie erzählte, dass die Arbeit
sehr hart war, aber sie hat die Gesellschaft ihrer Mitarbeiter sehr genossen. Die
Bloggerin von CITY GIRL arbeitete nicht in Victoria, aber sie erzählte, dass sie später
auf ihrer Reise arbeiten wird.
Der Blogger von WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 erzählte, dass er ca. 50
Kilometer östlich von Melbourne als Rosensträucher und Traubenpflücker arbeitete. An
einigen Tagen arbeitete er 4-5 Stunden und an anderen 8-11 Stunden. Er erzählte, dass
die Arbeit viel Spaß machte und gut bezahlt war. Das australische Arbeitsamt hat ihm
dabei geholfen, einen Job zu finden. Er arbeitete auch als Gebäudereiniger bei dem
Formel 1 Grand Prix in Melbourne und schrieb einen sehr genauen Blogbeitrag darüber.
Wir waren Cleaner und haben die Loungen, Flure und Toiletten sauber gehalten ... die
Arbeit war echt in Ordnung. In der Umgebung der Toiletten habe ich dann quasi auch die
ganzen Rennfahrer, Niki Lauda sowie die mir Unbekannten Australischen Stars
getroffen.43
40
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/18/melbourne-melbourne/ 41
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/ 42
http://citygirlsblog.com/highlight-des-tages-koalas-21-02-2333/ 43
http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/03/4-tage-formel-1.html
47
Laut dem deutschen Marktprofil von Tourism Victoria sind die beliebtesten Aktivitäten
der deutschen Reisenden in Victoria Sehenswürdigkeiten zu bewundern und in Pubs,
Clubs und Discos zu gehen. Von den Bloggern erzählten nur die Blogger von LINDA
UND ANNEMIE DOWN UNDER, dass sie einen Club besuchten. Sicherlich haben auch
andere Blogger gefeiert, aber es schien nicht so wichtig für die Blogger zu sein.
Wie gesagt, wenn Tourism Victoria die Region im Ausland vermarktet, werden
besonders Kunst und Kultur, Veranstaltungen, Sport und Speisen und Wein betont.
Kunst und Kultur schienen nicht so wichtig für die Blogger zu sein, wie gesagt, nur
zwei Blogger schrieben über Museen, aber an Veranstaltungen nahmen mehrere
Blogger teil. Ein Blogger schrieb über das Sportangebot Melbournes und eine Bloggerin
gab Restaurant-Empfehlungen.
Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, warum die jungen Langzeitreisenden
nicht mehr an Kunst und Kultur oder Speisen und Wein interessiert sind, außer dass sie
nicht genug Geld haben oder dass sie glauben, dass sie nicht genug Geld haben.
8.3. Transport und Verkehr
Das meistbenutzte Transportmittel der Blogger war das Auto. Alle Blogger außer
CLAUDI UM DIE WELT reisten mit dem Auto in Victoria. Drei Blogger reisten mit
ihrem eigenen Auto, das sie in Australien gekauft hatten, zwei Blogger reisten mit
Bekannten, die eigene Autos hatten, zwei Blogger vermieteten ein Auto und ein
Blogger lieh ein Auto von seinen Bekannten.
Tabelle 5. Die Transportmittel der Blogger.
Auf der Great Ocean Road reisten alle mit dem Auto. Die Bloggerin von MELLI’S
AUSTRALIEN-ABENTEUER machte zusätzlich eine Bus-Tour. Vier Blogger, die aus
Sydney nach Victoria kamen, fuhren mit dem Auto, ein Blogger flog mit dem Flugzeug
und einer kam mit dem Zug. Ein Blogger flog nach Victoria von Neuseeland.
Transportmittel Anzahl der Benennungen
Auto 8
Flugzeug 2
Bus 2
Öffentlicher Stadtverkehr 2
Zug 1
48
Nur zwei Blogger erwähnten, dass sie den öffentlichen Stadtverkehr in Melbourne
benutzten, aber wahrscheinlich benutzten auch andere Blogger öffentlichen
Stadtverkehr. Ein Blogger verriet, dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwarzfuhr.
Auf einmal hatte ich kein Auto mehr, musste meinen Backpack wieder alleine schleppen
und mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren (schwarz!!!).44
Es scheint, dass es am leichtesten mit dem Auto in Victoria zu reisen ist, weil so viele
Blogger sogar ein eigenes Auto für die Reise gekauft hatten. Es ist schwierig zu sagen,
ob der Grund dafür ist, dass die Blogger einen Road Trip in Australien erfahren wollen
oder dass die Züge oder Busse teurer sind. Diese Ergebnisse entsprachen ganz gut den
Informationen von Tourism Victoria über das deutsche Marktprofil.
8.4. Unterkunft
In Melbourne übernachteten die Blogger entweder in Hostels oder bei Freunden. Ein
Blogger fand einen Couchsurfingplatz. Ein Blogger übernachtete eine Nacht in einem
Hotel, weil er kein Hostel finden konnte.
Insgesamt habe ich bei ca. zwei Dutzend Hostels / Hotels / Motels nachgefragt, ehe ich um
10:30 Uhr (also nach über 5 Stunden!!!) endlich im California Hotel für teure $110 AUD
ein Zimmer bekommen habe (dafür gab es aber einen WiFi-Hotspot). Morgen werde ich
dann in meine eigentliche Unterkunft welchseln, welche direkt im Stadtkern liegt und mit
$59 AUD auch wesentlich günstiger ist.45
Auf der Great Ocean Road übernachteten die Blogger entweder in ihrem Auto oder in
einem Zelt auf Campingplätzen außer der Bloggerin von TRAVEL ON TOAST, die in
Hostels übernachtete.
Tabelle 6. Die Unterkünfte der Blogger.
Die Bloggerin von CITY GIRL hatte Probleme mit ihrem Hostel. In ihrem Blogbeitrag
Klimawechsel erzählte sie, dass ihr Zimmer in Unordnung war.
44
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/ 45
http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/erlebnisse-auf-der-great-ocean-road.html
Unterkunft Anzahl der Benennungen
Hostel 6
Bei Freunden 3
Zelt 3
Auto 2
Couchsurfing 1
Hotel 1
49
Leute, sowas habt ihr noch nicht gesehen! Ich hab immer noch kein deutsches Wort dafür
gefunden: it’s a mess! Um zu meinem Bett zu kommen musste ich Schlangenlinien laufen
um die Berge aus Klamotten, Ladekabeln, Schuhen und was weiß ich noch…46
In ihrem Blogbeitrag Melbourne Pur schrieb sie, dass auch ihre Freunde Probleme mit
den Hostels in Melbourne gehabt haben und dass es nicht so viele Hostels mit guten
Bewertungen in der Nähe vom Stadtzentrum in Melbourne gibt. Andere Blogger
kommentierten ihre Hostels nicht.
Auch diese Ergebnisse entsprachen ganz gut den Informationen von Tourism Victoria
über das deutsche Marktprofil.
8.5. Natur und Abenteuer
Die australische Natur ist vielfältig und einzigartig. In Australien gibt es sowohl Strände
als auch Berge, sowohl Wüste als auch Regenwälder. In Australien gibt es auch Tiere,
die nirgendwo anders in der Welt existieren. Die Natur wird auch in der
Tourismusmarke Australiens betont.47
Die Natur, und besonders die Tierwelt, interessierten die Blogger sehr. Acht von den
neun Bloggern besuchten die Great Ocean Road, die erstrangig ein Naturziel ist. Der
einzige Blogger, der Great Ocean Road nicht besuchte, besuchte den Melbourne Zoo,
um australische Tiere zu sehen. Die Blogger veröffentlichten sehr viele Fotos von
Naturlandschaften, wie z. B. Landschaften der Great Ocean Road, Nationalparks,
Strände und Berge, und Tiere. Die Blogger waren von der Natur sehr beeindruckt.
Der Sternenhimmel hier draußen ist ein wahres Erlebnis: der große Wagen steht hier auf
dem Kopf, es gibt mindestens eine Million Sterne mehr als zu Hause und der Mond zeigt
sich mit neuen Kratern wortwörtlich von einer ganz anderen Seite.48
Wir haben den schoensten Ausblick unseres ganzen Lebens gehabt, den wir glaube ich nie
niemals vergessen werden! Das kann man sich nicht vorstellen und die Fotos geben den
Ausblick auch nur wieder halbso schoen wieder! Es war einfach der Wahnsinn &
Gaensehaut pur!49
Ab der Gegend rund um Lorne führte die Straße verstärkt direkt am Meer entlang –
traumhaft! Immer wieder hielten wir spontan an, um die Aussicht zu bewundern.50
In der nächsten Tabelle sind die australischen Naturelemente, die von den Bloggern
genannt wurden, aufgelistet.
46
http://citygirlsblog.com/klimawechsel/ 47
http://www.tourism.australia.com/en-au/brand-australia_5674.aspx 48
http://citygirlsblog.com/aufbruchstimmung-19-02-2345/ 49
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 50
http://www.travelontoast.de/2013/01/great-ocean-road-in-bildern/
50
Tabelle 7. Die australischen Naturelemente, die die Blogger nannten.
Sogar sieben Blogger nannten irgendeinen Nationalpark. Die meisten Blogger
erwähnten, dass es auf der Great Ocean Road Nationalparks gibt, aber sie besuchten sie
nicht. Ein Blogger besuchte den Grampias National Park. Ein Blogger übernachtete in
dem Great Otway National Park. Ein Blogger besuchte den Baumwipfelpfad in dem
Great Otway National Park.
Dort gab es in 25 bis 50 m Höhe Plattformen, die über Stege miteinander verbunden waren,
wodurch man wirklich mitten durch den Wald laufen konnte, ohne die Umwelt zu stören.51
Zwei Blogger besuchten den Wilsons Promontory National Park. Dort sahen sie viele
Tiere und bestiegen einen Berg, Mount Oberon. Sie beschrieben den Nationalpark als
wunderschön. Ein Blogger besuchte auch den Big River National Park.
Ein weiteres Highlight war der Campingausflug an meinem ersten Wochenende in den Big
River Nationalpark, auch wenn die Angst teilweise groß war, dass uns Buschfeuer einen
Strich durch die Rechnung machen.52
Auf der Great Ocean Road bewunderten die Blogger auch Strände, Regenwälder und
Wasserfälle. Drei Blogger schrieben, dass sie später in die Outback reisen und die
Wüsten Australiens erleben wollen.
51
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/21/1000-km-auf-der-great-ocean-road/ 52
https://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/18/melbourne-melbourne/
Australische Naturelemente Anzahl der Benennungen
Great Ocean Road 8
Nationalpark 7
Koala 6
Strand 5
Känguru 4
Wombat 4
Berg 3
Outback 3
Pinguin 3
Regenwald 3
Wasserfall 3
Papagei 2
Schlange 2
Delfin 1
Emu 1
Schnabeltier 1
Sternhimmel 1
Wallaby 1
51
Australische Tiere waren auf jeden Fall das interessanteste australische Naturelement
unter den Bloggern. Australische Tiere zu sehen schien ein wichtiges Ziel für viele
Blogger zu sein und sie freuten sich über jedes Tier, das sie sahen. Koalas wurden von
sechs Bloggern genannt, Kängurus und Wombats von vier Bloggern, Pinguine von drei
Bloggern, Papageien und Schlangen von zwei Bloggern und Delfine, Emus und
Schnabeltiere von einem Blogger.
Ein Blogger sah die Tiere in dem Melbourne Zoo, die anderen in der Wildnis, entweder
auf der Great Ocean Road oder in den Nationalparken. Wilde Koalas wurden von zwei
Bloggern als Highlight des Tages beschrieben. Sechs Blogger veröffentlichten auch
Fotos von Koalas.
Das erste Highlight des nächsten Tages waren wilde Koalas, die ich in Kennett River in den
Bäumen hängend, schlafend und schnarchend beobachten konnte.53
Unser erster wilder Koala chillte in einem Baum in einem Vorgarten, einfach so. Wir uns
natuerlich gefreut wie die Verrueckten! Weiter ging's. Und es folgten noch viele viele
weitere suesse Fellknaeule die gemuetlich in ihren Baeumen schliefen. Jeder musste
natuerlich von uns fotografiert und ausgiebig bestaunt werden, einer dicker und flauschiger
als der andere :D!“54
Die Blogger veröffentlichten auch viele Fotos von Kängurus. Ein Blogger
veröffentlichte ein Foto von einem Wombat und ein Blogger von einem Schnabeltier.
Drei Blogger wollten Pinguine in ihrer natürlichen Umgebung sehen, in Phillip Island
oder in St Kilda in Melbourne. Nur ein Blogger hatte Glück, Pinguine zu sehen. Die
Bloggerin von CITY GIRL freute sich sogar über eine australische Schlange.
Auf dem Weg zu unserem gestrigen Schlafplatz sahen wir hunderte von Kaengurus auf
einmal auf den Feldern links und rechts neben uns, sowas haben wir hier wirklich noch nie
vorher gesehen!55
Hier habe ich auch meine erste Schlange gesehen! Noch eine Premiere heute. Es war nur
eine ganz kleine, braune und verschwand auch sofort ins Gebüsch, aber vermutlich war sie
giftig Obwohl wir annehemen das sie noch ein Baby war. Ich muss mir dringend mal ein
Buch über australische Tiere besorgen. Naja… wobei… besser nicht56
Die Blogger sahen die Tiere als etwas sehr Australisches. Ein Blogger sogar verglich
die Koalas mit Australier. Er bloggte, dass die Koalas wie typische Australier sind, total
entspannt.57
Obwohl die Blogger sehr beeindruckt von der Natur waren, unternahmen sie nicht so
viel in der Natur. Drei Blogger campten und zwei Blogger machten kleine 53
http://juliusaustralia.wordpress.com/2013/02/21/1000-km-auf-der-great-ocean-road/ 54
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 55
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/victoria-check.html 56
http://citygirlsblog.com/highlight-des-tages-koalas-21-02-2333/ 57
http://citygirlsblog.com/highlight-des-tages-koalas-21-02-2333/
52
Wanderungen in der Natur. Sonst machten die Blogger nicht viel, niemand z. B.
schwamm, surfte oder tauchte. Eine von den fünf Kernbotschaften der Tourismusmarke
Australiens ist Abenteuer. Australien ist ein Reiseziel, das viele Möglichkeiten für
verschiedenen Aktivitäten und Abenteuern in der Natur anbietet. Es kann natürlich sein,
dass die anderen Bundesstaaten, wie z. B. New South Wales und Queensland, bessere
Möglichkeiten für z. B. Surfen oder Tauchen anbieten.58
8.6. Begegnungen mit Australiern
Eine der Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens ist, dass Australien und
Australier alle Reisenden herzlich willkommen heißen. Laut der Tourismusmarke sind
Australier die nettesten Leute in der Welt und Reisende werden sofort fühlen, dass sie
zu Australien gehören.59
Es schien mir, dass die Blogger sich willkommen in Australien fühlten. Niemand
bloggte etwas Negatives über Australien oder Australier, ganz im Gegenteil. Nach
meiner Meinung haben die Blogger aber nicht wirklich Bekanntschaft mit den
Australiern gemacht. Sie haben eher andere Reisende kennengelernt, meistens andere
Deutsche. Es schien mir aber, dass sie auch Australier hätten kennen lernen wollen.
Die gemeinsamen BBQs mit den tausend Deutschen nach der Arbeit ist auch echt klasse.
(Leider sind hier so viel Deutsche, da klappt das mit dem Englisch lernen nicht wirklich ;)
aber das kommt noch bin ja erst 3 1/2 Wochen hier.)60
Am zweiten Morgen sprachen uns zwei nette Mädels an ob wir ihnen ihr Auto überbrücken
können, da ihre Batterie leer. Wie sollte es nicht anders sein, es waren mal wieder
Deutsche.61
Nur fünf Blogger schrieben etwas über die australischen Leute. Die Bloggerin von
TRAVEL ON TOAST erzählte, dass sie einheimische Freunde hat. Die Bloggerinnen von
LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER verbrachten Australia Day in Melbourne. Sie
bloggten, dass am Australia Day die Australier ihr Land „und das was sie so an ihm
lieben zelebrieren, also machen sie Barbecue im Park und betrinken sich!“ 62
Ein
Blogger hatte eine Reifenpanne mitten auf einer Autobahn und er bekam Hilfe von
Australiern.
58
http://www.tourism.australia.com/en-au/brand-australia_5674.aspx 59
http://www.tourism.australia.com/en-au/brand-australia_5674.aspx 60
http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/03/zur-zeit-gibt-es-nicht-wirklich-viel-zu.html 61
http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/04/great-ocean-road.html 62
http://lindaundannemiedownunder.blogspot.com.au/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html
53
Aber zwei hilfsbereite Australier haben uns dann den Reifen gewechselt, wir durften nicht
mal helfen.63
Die Bloggerin von CITY GIRL schrieb in ihrem Blogbeitrag Happy New Year 2012,
dass sie dem australischen Lebensstil immer mehr abgewinnt, weil sie keine festen
Pläne für den Abend gemacht hat. In demselben Blogbeitrag beschrieb sie auch, wie
systematisch die Feuerwerke am Silvesterabend durchgeführt wurden und findet es sehr
untypisch für Australier. Nach ihrer Meinung sind Australier also aufgelockert und
sogar ein wenig unsystematisch.64
Nach meiner Meinung romantisierte die Bloggerin von CITY GIRL die Australier. Sie
beschrieb den Silvesterabend in Melbourne und war der Meinung, dass alles irgendwie
besser lief als in Deutschland: Die Leute verhielten sich gut und tranken nicht zu viel.
Sie fand alles, was die Australier machten, irgendwie süß.
Kein Gedränge auf Brücken (eine monotone Lautsprecherstimme hielt die Mensch wie eine
Schafsherde in Bewegung und führte sie in den Stall, also auf die Wiesen, die ganz brav
umspannt mit einem kleinen Plastikzaun die Herde dort auch hielt), kein wildes Geböllere
(Feuerwerk habe ich nirgendwo zum Verkauf gesehen, gibt es wohl einfach für den
Privatgebrauch nicht) und auch tatsächlich keinen offensichtlichen Alkohol und kaum
betrunkene, taumelnde Menschen auf den Straßen (wir Backpacker sind da natürlich dann
mal wieder die Ausnahme).65
Alle kramten wild ihre Schirme, Decken und Regenjacken aus den Taschen, aber nicht
einer verließ den Platz… einfach herrlich!66
Es ist interessant, dass sie die Australier so mochte, aber dann keine Bekanntschaft mit
ihr zu machen versuchte. Es schien mir, dass die Blogger ein nettes und aufgelockertes
Bild über die Australier hatten, aber aus irgendwelchem Grund waren sie zu schüchtern,
um die Australier wirklich kennen zu lernen.
Einige Australier berieten uns, wie wir das – wie sich herausstellte – Braten-Fleisch kochen
sollten. Es hätte 2 Stunden gedauert und wir waren am verhungern. Nach einer Stunde
meinte also ein Australier: „Wisst ihr was Leute? – Euer Fleisch ist echt scheiße, ich hol
euch jetzt erst mal zwei RICHTIGE T-Bone Steaks!“ Gesagt getan. Da waren sie, die T-
Bone Steaks. In 15 Minuten fertig!67
8.7. Lebenslange Erinnerungen
Tourism Australia listet noch die Begriffe Transformation und Immersion als die
Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens auf. Damit wird bedeutet, dass
63
http://wt-australien2013.blogspot.fi/2013/02/in-melbourne-angekommen.html 64
http://citygirlsblog.com/happy-new-year-2012/ 65
http://citygirlsblog.com/happy-new-year-2012/ 66
http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/ 67
http://melligoeswild.wordpress.com/category/melbourne/
54
Australien ein Reiseziel ist, das die Reisenden verändert und lebenslange Erinnerungen
für den Reisenden schafft.68
Ich glaube, dass die Reise nach Australien zumindest die jüngeren Blogger tatsächlich
verändert hat oder verändern wird, wenn sie die Reise fortsetzen. Die Blogger von CITY
GIRL, JULIUS IN AUSTRALIEN, LINDA UND ANNEMIE DOWN UNDER, MELLI’S
AUSTRALIEN-ABENTEUER und WORK AND TRAVEL –AUSTRALIEN 2013 waren
alle auf ihrer ersten langen Reise und sie wollten möglichst viel erfahren und erleben.
Sie waren nicht auf einem ganz normalen Urlaub, sie wollten das Land und die Kultur
wirklich kennen lernen, neue Menschen kennen lernen und sich selbst kennen lernen.
Die Bloggerin von CITY GIRL erzählte in ihrem Blogbeitrag Bauchentscheidungen,
dass sie sich vor ihrer Abreise nach Australien verschiedene persönliche Ziele gesetzt
hatte. Z. B. wollte sie lernen, sich mehr auf ihr Bauchgefühl zu verlassen und statt
vernünftigen Entscheidungen solche Entscheidungen zu machen, die sich gut und
richtig anfühlen. In ihrem letzten Blogbeitrag vor ihrer Ausreise beschrieb sie, wie
wunderschön ihre Reise war, und sie plant schon eines Tages zurückzukommen.
Ihr seht, ich kann gar nicht genug Worte finden um diese Reise und meine Erfahrungen zu
beschreiben. Ich habe keine Minute davon bereut!69
Die anderen Blogger reisten noch weiter in die anderen Bundesstaaten nach Victoria. In
den Blogbeiträgen über Victoria drückten sie aber schon verschiedentlich aus, wie viel
Spaß sie gehabt haben, wie viele neue Erfahrungen sie gehabt haben und wie besonders
die Reise für sie gewesen ist. Im Großen und Ganzen übermitteln die Blogbeiträge
Begeisterung und Freude. Sehr gewöhnliche Ausdrücke in den Blogbeiträgen waren:
sowas haben wir wirklich noch nie vorher gesehen70
, …den wir glaube ich niemals
vergessen werden71
.
Zusammenfassend kann ich aber nur sagen, dass ich trotz harter Arbeit und schlechter
Bezahlung wieder mal eine super Zeit mit super Leuten hatte.72
Doch spätestens nach unserem ersten gemeinsamen Mahl (Sandwich a la Subway auf dem
Gehsteig – man erkennt eindeutig meinen Teil des Baguettes), war klar, dass es zwar ein
ziemlich chaotischer (wie auch die Organisation des ganzen) aber auch ein unvergesslich,
lustig, emotionaler, spannender, verrückter und meeeeega Trip werden sollte!73
Es gibt bestimmt nicht oft im Leben Momente, in denen man sich bewusst wird, dass DAS
einer der Momente ist, an die man sich sein ganzes Leben lang erinnern wird, weil sie so
68
http://www.tourism.australia.com/en-au/brand-australia_5674.aspx 69
http://citygirlsblog.com/back-to-melbourne/ 70
http://www.lindaundannemiedownunder.blogspot.fi/2013/02/victoria-check.html 71
http://www.lindaundannemiedownunder.blogspot.fi/2013/02/lang-lang-ists-her-dd.html 72
http://melligoeswild.wordpress.com/2013/02/28/fruit-picking-in-kyabram-vic/ 73
http://melligoeswild.wordpress.com/2012/12/19/roadtrip-from-sydney-to-melbourne/
55
besonders sind. Das war einer davon. In Melbourne, in einer ganz anderen Ecke der
Weltkugel, unter freiem Himmel zu sitzen, umgeben von Menschen mit Picknick-Körben,
Decken, Weinflaschen und Sektgläsern und vor sich eine wunderschöne offene
Konzertkuppel.74
Von den anderen Bloggern ist es schwer zu sagen, ob die Reise nach Victoria sie
verändert hat oder nicht, weil ihre Blogbeiträge nicht so persönlich waren. Sie erzählten
einfach nicht so viel. Auf jeden Fall schienen sie sehr zufrieden mit ihrer Reise zu sein
und haben bestimmt lebenslange Erinnerungen bekommen.
Die danach folgenden Stunden kann man eigentlich nur noch als "berauschend"
beschreiben. Die Schlussfeier wurde wirklich perfekt organisiert und zusammen mit
sovielen Leuten war dies wirklich ein Event, an dass man sich noch lange zurückerinnern
wird.75
Ich bin ein St Kilda Girl! Der Melbourner Stadtteil mit seinen Stränden, Palmen,
Konditoreien und kleinen Läden gefällt mir so gut, dass ich hier glatt einziehen könnte.76
74
http://citygirlsblog.com/melbourne-pur/ 75
http://www.kahunablog.de/ozeanien/australien/melbourne/melbourne-we-are-all-in-this-together.html 76
http://www.travelontoast.de/2013/01/reisemitbringsel-aus-melbourne/
56
9. ZUSAMMENFASSUNG
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch eine Inhaltsanalyse der
Reiseblogbeiträge der deutschen Reisenden über Victoria herauszufinden, welche Orte
sie in Victoria besuchen, welche Aktivitäten sie in Victoria unternehmen, welche
Transport- und Verkehrsmittel sie in Victoria benutzen, in welchen Unterkünften sie in
Victoria übernachten und welche Meinung sie über Victoria als ein Reiseziel haben.
Das Ziel war auch einzuschätzen, ob die Kernbotschaften der Tourismusmarke
Australiens in den Blogbeiträgen auftauchen, z. B. durch die Erfahrungen und
Erlebnisse der deutschen Reisenden.
Im Theorieteil habe ich Beispiele anderer Reiseblogforschungen vorgestellt und
begründet, warum Reiseblogs für ein gutes Untersuchungsmaterial gelten. Reiseblogs
können vielseitige Marktinformationen geben und die Informationen sind oft
authentischer als in vielen künstlichen Marktforschungsmaterialien. Es ist auch
deswegen wichtig, Reiseblogs zu analysieren, weil sie die Meinungen anderer
Reisenden beeinflussen können. Reiseblogs dienen als eine Informationsquelle für
andere Reisende. Besonders Langzeitreisende und Rucksacktouristen verlassen sich auf
Reiseinformationen, die sie durch (elektronische) Mundpropaganda, wie z. B.
Reiseblogs, bekommen. Auch bei der Informationssuche der deutschen Reisenden sind
Reiseblogs von beachtlicher Bedeutung.
Ich habe auch die Inhaltsanalyse vorgestellt und begründet, warum ich gerade
Inhaltsanalyse als Analysemethode gewählt habe. Das Thema Tourismus in Victoria
wurde auch besprochen. Es wurde festgestellt, dass Tourismus eine wichtige Industrie
in Victoria ist und dass Deutschland einer der stärksten europäischen Quellmärkte für
Victoria ist. Es ist geschätzt worden, dass die Anzahl der deutschen Reisenden wachsen
wird.
Tourism Victoria hat Marktforschung über die deutschen Reisenden in Victoria
gemacht und das deutsche Marktprofil von Tourism Victoria wurde vorgestellt, damit
die Ergebnisse mit den Ergebnissen der Inhaltsanalyse der Reiseblogbeiträge verglichen
werden könnten um die Zuverlässigkeit der Inhaltsanalyse der Reiseblogbeiträge zu
werten. Die deutschen Reiseblogger, deren Reiseblogs in der vorliegenden Arbeit
analysiert wurden, repräsentierten das deutsche Marktprofil ganz gut. Die Reiseblogger
waren junge Frauen und Männer, zwischen 18 und 35 Jahren. 2011 waren 68 Prozent
57
der weiblichen deutschen Reisenden und 55 Prozent der männlichen deutschen
Reisenden in Victoria 15-34 Jahre alt. 51 Prozent der deutschen Reisenden in Victoria
reisten im Jahr 2011 alleine, auch die Mehrheit von den Bloggern reiste alleine.
Die Mehrheit der deutschen Reisenden in Victoria im Jahr 2011 übernachtete in Hostels
für Rucksacktouristen oder auf Campingplätzen und reiste mit dem Auto, das sie
entweder gekauft oder gemietet hatten. So war es auch mit den Bloggern. Weil die
deutschen Reiseblogger das deutsche Marktprofil von Tourism Victoria ganz gut
repräsentierten und weil diese Ergebnisse übereinstimmten, ist es anzunehmen, dass die
Ergebnisse der vorliegenden Arbeit ein relativ zuverlässiges Bild über die
Reiseerfahrungen der deutschen Reisenden in Victoria geben. Nach meiner Meinung
war das Untersuchungsmaterial umfangreich genug. Ich habe neun Reiseblogs der
deutschen Blogger, die insgesamt 37 Blogbeiträge über Victoria hatten, untersucht.
Nach meiner Meinung war die Inhaltsanalyse eine gute, zweckdienliche Methode für
eine Forschung wie diese. Einige Reiseblogbeiträge waren sehr lang und die
Reiseblogger beschrieben ihre Erfahrungen sehr genau. Das Codebuch half mir dabei,
mich auf die relevanten Aspekte zu konzentrieren. Ich habe nur solche Ausdrücke
(Absätze, Sätze, Wörter) kodiert, die in die Codebuch-Kategorien passten. Dann war es
relativ leicht die Codes pro Kategorie zusammenzufassen und Schlussfolgerungen zu
ziehen.
Ich frage mich, was für Ergebnisse eine computerunterstütze Inhaltsanalyse gegeben
hätte. Die Sprache in den Blogbeiträgen war teilweise sehr umgangssprachlich. Einige
Ausdrücke waren mehrdeutig. Um die Codiereinheiten zu verstehen und sie in die
richtigen Kategorien codieren zu können, musste ich oft die ganze Kontexteinheit, also
die ganzen Reiseblogbeiträge über Victoria in einem Reiseblog und die
Selbstdarstellung benutzen. Ich kenne die Computerprogramme aber nicht gut genug,
um einschätzen zu können, was für Ergebnisse eine computerunterstützte Inhaltsanalyse
gegeben hätte.
9.1. Ergebnisse der Analyse
Ich habe interessante, vielseitige Ergebnisse bekommen. Victoria war das einzige
Reiseziel für keinen Blogger. Die meisten hatten, bevor sie nach Victoria kamen, die
Bundesstaaten New South Wales oder South Australia besucht oder sie reisten weiter
58
nach New South Wales oder South Australia oder Tasmanien nach ihrem Besuch in
Victoria. In Victoria waren Melbourne und die Great Ocean Road die beliebtesten
Reiseziele. Im Großen und Ganzen waren die Reisenden sowohl von Melbourne als
auch von der Great Ocean Road sehr beeindruckt. In Melbourne haben die Blogger
Stadtbesichtigungen zu Fuß gemacht oder an verschiedenen Veranstaltungen
teilgenommen. Der Queen Victoria Market war mit Abstand die beliebteste Attraktion
in Melbourne unter den Bloggern. Auf der Great Ocean Road war die
Sandsteinformation Zwölf Apostel die beliebteste Attraktion.
Nach meiner Meinung ist es interessant, dass die Blogger die anderen Städte oder
Regionen in Victoria nicht besuchten. War der Grund dafür, dass sie nicht von diesen
Orten wussten oder dass sie einfach nicht interessiert waren? Es lässt sich annehmen,
dass sie von diesen Orten nicht wussten. Die Blogger hatten alle eine sehr ähnliche
Reiseroute. Ich glaube, dass die Reiseblogger Informationen und Inspirationen von
anderen Reisebloggern, Rucksacktouristen und Langzeitreisenden bekommen und
deswegen besuchen sie alle dieselben Orte. Melbourne und die Great Ocean Road zu
besuchen gehört zu der Reise in Victoria oder Australien, die anderen Orte vielleicht
nicht, sie sind einfach nicht so bekannt. Es kann sich aber verändern. Melbourne und die
Great Ocean Road werden bestimmt auch in der Zukunft sehr beliebt sein, aber es gibt
immer Reisende, die etwas Neues wollen, sie wollen neue Orte besuchen, die die
Touristenmassen noch nicht gefunden haben. Vielleicht könnte Tourism Victoria die
anderen Orte, Städte und Regionen stärker auch bei individuellen Langzeitreisenden
vermarkten. Vielleicht könnte Tourism Victoria sogar eine Webseite für individuelle
Langzeitreisende und Budgetreisende erstellen mit Informationen von Orten, Städten
und Regionen, die nicht so bekannt sind und Hinweise für Aktivitäten, die nicht so teuer
sind.
Die beliebtesten Aktivitäten der Blogger in Victoria waren Road Trips,
Stadtbesichtigungen, australische Tiere zu beobachten, Fotografieren und an
verschiedenen Veranstaltungen teilzunehmen. Viele Blogger haben auch auf ihrer Reise
gearbeitet. Ein paar Blogger besuchten Museen in Melbourne, ein Blogger besuchte
eine Sportveranstaltung und eine Bloggerin gab Restaurant-Empfehlungen. Tourism
Victoria betont Kunst und Kultur, Veranstaltungen, Sport und Speisen und Wein in
ihrer Tourismusvermarktung. Ich habe das Gefühl bekommen, dass die Blogger nicht
mehr Museen oder Restaurants besuchten, weil sie Geld sparen wollten. Ich bin mir
aber sicher, dass nicht alle Museen und Restaurants in Victoria teuer sind.
59
Nach meiner Meinung tauchten die Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens
ganz gut in den Erfahrungen und Erlebnissen der Blogger auf. Die fünf Kernbotschaften
der Tourismusmarke Australiens sind Transformation (Verwandlung), Immersion
(Beteiligung), Adventure (Abenteuer), Nature (Natur) und Welcoming (Willkommen
heißend). Zu der Kategorie „Lebenslange Erinnerungen“ habe ich alle Codiereinheiten,
die auf lebenslange Erinnerungen oder auf Erfahrungen und Erlebnisse bezogen, die die
Reisenden irgendwie verändert haben, codiert. Ich vermute, dass alle Blogger
lebenslange Erinnerungen bekommen haben. Sie haben aktiv nach neuen Erfahrungen
und Erlebnisse gesucht und sich über sie gefreut. Nach meiner Meinung hat die Reise
nach Victoria und Australien auch einige Blogger verändert. Auf jeden Fall hatten alle
eine gute Zeit in Victoria und Australien.
Zu der Kategorie „Natur und Abenteuer“ habe ich alle Codiereinheiten, die sich auf die
Natur Victorias und auf irgendwelche Abenteur(Aktivitäten) in der Natur bezogen, die
die Reisenden in Victoria vorgenommen haben, codiert. Die Natur interessierte die
Blogger sehr. Sie waren von den Landschaften auf der Great Ocean Road und in den
Nationalparks sehr beeindruckt. Besonders beeindruckt waren sie aber mit der Tierwelt.
Australische Tiere in der Wildnis zu sehen war ein wichtiges Ziel für viele Blogger und
sie haben sich auf jedes Tier, das sie gesehen haben, sehr gefreut. Besonders die wilden
Koalas auf der Great Ocean Road wurden von vielen Bloggern genannt. Die Natur und
die Tierwelt waren auch beliebte Themen für Fotos, die die Blogger veröffentlichten.
Die Blogger waren an der Natur sehr interessiert, aber eigentlich haben sie nicht so viel
in der Natur gemacht. Ein paar Blogger machten kleine Wanderungen in der Natur und
ein paar Blogger campten in der Natur. Eine Bloggerin bestieg einen Berg. Abenteuer
ist eine der fünf Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens. Mit Abenteuern
meint Tourism Australia z. B. Surfen, Tauchen, Wanderungen usw.
Zu der Kategorie „Begegnungen mit Australier“ habe ich die Codiereinheiten, die auf
Australier oder Begegnungen mit Australier bezogen, codiert. Eine der fünf
Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens ist, dass Australien und Australier
alle Reisenden herzlich willkommen heißen und dass die Australier eines der nettesten
Völker in der Welt sind. Die Blogger haben nicht so viele Australier kennengelernt. Es
schien mir, dass sie die Australier für sehr nett und aufgelockert hielten und dass sie
Bekanntschaft mit den Australiern machen wollten, aber aus irgendwelchem Grund das
60
nicht gemacht haben. Auf jeden Fall fühlten die Blogger sich in Australien willkommen
und sie hatten nur positive Kommentare über die Australier.
Im Großen und Ganzen war Victoria für die Blogger ein beliebtes Reiseziel und sie
haben keine größeren Probleme gehabt. Eine Bloggerin war nicht mit den Hostels in
Melbourne zufrieden und die Blogger von AUSTRALIEN IM WOHNMOBIL waren
wegen der Touristenmassen auf der Great Ocean Road ein wenig enttäuscht.
9.2. Ausblick
Nach meiner Meinung ist eine Reiseblogforschung eine gute Alternative für übliche
Marktforschungsmethoden in der Tourismusbranche. Es ist sehr günstig durchzuführen,
weil das Untersuchungsmaterial im Internet frei zur Verfügung steht. Alle Reiseblogger
und Reiseblogs sind natürlich unterschiedlich und es hängt sicherlich von dem
Reiseblogger und dem Reiseblog ab, wie viele und welche Marktinformationen die
Inhalte der Reiseblogbeiträge anbieten. Die Reiseblogger und Reiseblogs der
vorliegenden Arbeit boten vielseitige Marktinformationen an, wie die Ergebnisse
zeigen.
Nach meiner Meinung könnte Blogforschung auch für kleinere Tourismusunternehmen
eine gute Methode sein, ein vielseitiges und authentisches Feedback zu bekommen. Die
Blogforschung muss nicht unbedingt so umfassend sein, die Unternehmen könnten die
Reiseblogbeiträge über ihre Produkte oder Dienstleistungen einfach durchlesen und die
Informationen, die sie bekommen, für die Entwicklung von Produkten und
Dienstleistungen benutzen.
Es wäre interessant gewesen, die vorliegende Arbeit in der Zusammenarbeit mit
Tourism Victoria zu machen. Ich hätte die Mitarbeiter vielleicht interviewen können um
herauszufinden, welche Marktinformationen sie für wichtig halten und mich auf diese
Aspekte in der Analyse konzentrieren. Vielleicht hätte ich auch mehr über die
Tourismusmarke Victorias erfahren können, jetzt hatte ich genauere Informationen nur
über die Tourismusmarke Australiens. Ich hätte auch fragen können, ob und wie die
Ergebnisse der vorliegenden Arbeit in der Tourismusbranche in Victoria verwendet
werden könnten. Z. B. wäre ich interessiert, ob Tourism Victoria etwas dafür machen
möchte, dass so viele Reisende in Victoria mit dem Auto reisen. Warum verwenden die
Reisenden keine Züge oder Busse? Ich vermute, dass die Reisenden sich frei fühlen
61
wollen und deswegen mit dem Auto reisen. Könnten sie sich frei fühlen, auch wenn sie
mit dem Zug oder mit dem Bus reisen würden?
Es wäre auch interessant, die Reiseblogbeiträge der deutschen Reisenden in ganz
Australien zu analysieren und nicht nur in Victoria und die Reiseerfahrungen in den
verschiedenen Bundesstaaten miteinander zu vergleichen. Sind einige Bundesstaaten
beliebter als die anderen, verlocken die Bundesstaaten unterschiedliche Reisende usw.
Auch eine komparative Forschung von z. B. deutschen und finnischen Reisenden in
Victoria wäre sehr interessant. Auch Reiseblogbeiträge der finnischen Reisenden in
Victoria könnten analysiert werden und die Ergebnisse der beiden Inhaltsanalysen
miteinander verglichen werden.
62
QUELLENVERZEICHNIS
Primärquellen
Australien im Wohmobil: www.australienimwohnmobil.de (Aufgenommem am
8.4.2013)
City Girl: www.citygirlsblog.com (Aufgenommen am 8.4.2013)
Claudi um die Welt: www.claudiumdiewelt.de (Aufgenommen am 8.4.2013)
Julius in Australien: www.juliusaustralia.wordpress.com (Aufgenommen am 8.4.2013)
Kahunablog: www.kahunablog.de (Aufgenommen am 8.4.2013)
Linda und Annemie Down Under: www.lindaundannemiedownunder.blogspot.com
(Aufgenommen am 8.4.2013)
Melli’s Australien-Abenteuer: www.melligoeswild.wordpress.com (Aufgenommen am
8.4.2013)
Travel on Toast: www.travelontoast.de (Aufgenommen am 8.4.2013)
Work and Travel –Australien 2013: www.wt-australien2013.blogspot.de
(Aufgenommen am 8.4.2013)
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1
Anhang 1: Das Codebuch
Untersuchungsziel/Forschungsfrage: Durch die Inhaltsanalyse der Reiseblogbeiträge
der deutschen Reiseblogger über Victoria soll herausgefunden werden, welche Orte die
deutschen Reisenden in Victoria besuchen, welche Aktivitäten sie in Victoria
unternehmen, welche Transport- und Verkehrsmittel sie in Victoria benutzen und in
welchen Unterkünften sie in Victoria übernachten und welcher Meinung sie über
Victoria als ein Reiseziel sind. Es soll auch herausgefunden werden, ob die
Kernbotschaften der Tourismusmarke Australiens in den Reiseblogbeiträgen der
deutschen Reiseblogger über Victoria, z. B. durch die Erfahrungen und Erlebnisse der
deutschen Reisenden, auftauchen.
Definition wichtiger Begriffe: Begriffe Blog/Blogbeitrag/Blogger (Kapitel 2),
Marktforschung, Reiseblogforschung (Kapitel 3), Mundpropaganda/elektronische
Mundpropaganda (Kapitel 4) Tourismusmarke Australiens (Kapitel 5), Inhaltsanalyse
(Kapitel 6).
Definition der Auswahleinheit: Die Reiseblogbeiträge der deutschen Reisenden über
Victoria.
Definition der Analyseeinheit(en): Die Reiseblogbeiträge der deutschen Reiseblogger
über Victoria. Die ganzen Reiseblogbeiträge über Victoria, geschrieben von einem
Blogger bilden die Analyseeinheit.
Definition der Codiereinheit: Ein Wort, ein Satz, ein Absatz.
Definition der Kontexteinheit: Die ganzen Reiseblogbeiträge über Victoria
geschrieben von einem Blogger, sowie die Selbstdarstellung des Bloggers.
Kategorien
Inhaltliche Kategorien
Besuchte Orte
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf Regionen, Städte, Orte
oder Sehenswürdigkeiten in Victoria beziehen.
Vorgenommene Aktivitäten
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf irgendwelche
Aktivitäten, wie z. B. Stadtführungen oder Fotografieren, beziehen, die die Reisenden in
Victoria unternommen haben.
Transport und Verkehr
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf irgendwelche Transport-
oder Verkehrsmittel, beziehen, die die Reisenden in Victoria verwendet haben.
2
Unterkunft und Übernachtung
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf irgendwelche
Unterkünfte in Victoria beziehen, in denen die Reisenden übernachtet haben. Zu dieser
Kategorie gehören auch alle Codiereinheiten, die sich auf Übernachtungen in einem Zelt
oder in einem Auto beziehen.
Natur und Abenteuer
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf die Natur, z. B. auf die
Landschaften oder auf die Tierwelt, in Victoria beziehen. Zu dieser Kategorie gehören
auch alle Codiereinheiten, die sich auf irgendwelche (Abenteuer)Aktivitäten in der
Natur beziehen, die die Reisenden in Victoria vorgenommen haben.
Lebenslange Erinnerungen
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf lebenslange
Erinnerungen oder auf Erfahrungen und Erlebnisse, die die Reisende irgendwie
verändert haben, beziehen.
Begegnungen mit Australier
Zu dieser Kategorie gehören alle Codiereinheiten, die sich auf Australier oder
Begegnungen mit Australier beziehen.