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skar o skar Informationsblatt Ausgabe 15 September 2001 Berufsorientierung im Theaterprojekt spotlight - von Rainer Jodorf Die Bretter, die die Welt bedeuten, als Sprungbrett in einen Beruf Seit Anfang Dezember 2000 spielen 25 Jugendliche ohne Ar- beits- oder Ausbildungsplatz The- ater: beim Projekt spotlight. Sie schnuppern in alle Berufe rund um ein Theaterstück, machen Prak- tika und können sich so beruflich orientieren. Die TeilnehmerInnen sind zwischen 16 und 20 Jahren alt und kommen aus Heimfeld, Neuwiedenthal oder Harburg. Un- terstützt und begleitet werden sie von zwei TheaterpädagogInnen, einem Sozialberater und einer Projektkoordinatorin. Das Projekt wird - im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Trai- ningsjahrs des e+c-Programms (Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunk- ten) durchgeführt, das mit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt” gekoppelt ist. Kooperati- onspartner sind - neben dem LEB - die Bürgerinitiative Ausländi- sche Arbeitnehmer e.V., Jugend Im Dezember 2000 startete das The- aterprojekt spotlight - erste Früchte waren schon zu ernten: Bei der Eröff- nungsfeier boten die Jugendlichen Sketche und Tanz. Und beim Harbur- ger Hafenfest hat das Ensemble Romeo und Julia aufgeführt. Ziel von spotlight : Die Jugendlichen sollen selbstbewusster werden, Theater- spielen soll ihnen helfen, ihre Fähig- keiten zu entdecken - kreative Be- rufsorientierung. Rainer Jodorf von spotlight berichtet. Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie Die Versorgung von Kindern und Ju- gendlichen, die als Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Jugendpsychiatrie de- finiert werden, sorgt in Hamburg seit Jahren für Fachdiskussionen. Beteiligt daran sind Experten aus der Jugend- hilfe wie aus den Kinder- und Jugend- Eine alte Diskussion erhält neuen Schwung. Monika Hager über die Überlegungen des Arbeitskreises Der AK „Grenzfälle“ entwickelt Standards für die Angebote des LEB: (von links) Petra Hühne, Kirsten Küchler, Andreas Stölting, Jochen Schrader, Chri- stel Wehner, Sabine Gottfried, Monika Hager, (nicht auf dem Foto:) Renate Steibel, Inga Stemman, Michael Schrader, Kay Gramberg, Martin Scheer, Ul- rike Latacz. Der Begriff Grenzfälle spiegelt die fachliche Auseinanderset- zung wider über Zuständigkeiten - pädagogische oder therapeuti- sche Hilfen - bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen, die sich in akuten oder schleichen- den Krisensituationen befinden. Die unterschiedliche Bewertung von Situationen aus Sicht der Ju- gendhilfe und der Jugendpsychi- atrie führt auf beiden Seiten zu Überforderungen und Vorbehalten. Einen neuen Impuls hat die Dis- kussion durch die Empfehlung in Arbeit e.V. und GATE GmbH. Grundidee von spotlight: Ein at- traktives Maßnahmeziel soll die Jugendlichen dazu motivieren, über ihre berufliche Zukunft nach- zudenken - und in eine Berufs- wegeplanung einzusteigen. Fortsetzung auf Seite 8 psychiatrien. Der Arbeitskreis Grenzfäl- le zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie unter Federführung von Monika Hager hat sich vorgenommen, Standards für die betreffenden Angebote des LEB zu ent- wickeln, die Angebote zu vernetzen und sie darzustellen. Monika Hager berichtet. der Enquête-Kommission erhal- ten, eine engere Kooperation zwi- schen Jugendhilfe und Hambur- ger Kinder- und Jugendpsychi- atrien anzustreben. Die Jugendhilfe steht in der Ver- sorgung der Gruppe vor beson- deren Herausforderungen. Bisher konnten nur wenige Träger - der Margaretenhort und in Einzelfäl- len der Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung - auf Koope- rationsvereinbarungen mit Ju- gendpsychiatrien zurückgreifen. Der Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung arbeitet in un- terschiedlichsten Angebotsfor- men mit Kindern und Jugendli- chen, die sich im Grenzbereich zwischen Jugendhilfe und Psy- chiatrie bewegen. Neben dem Angebot der Intensiv Betreuten Wohngruppen (IBW) wurden in- dividuelle, integrative, auf den Einzelfall bezogene Hilfesettings im LEB für die Betreuung dieses Personenkreises entwickelt. Eine Betreuungsform für seelisch kran- ke Mütter und deren Kinder im Bezirk Bergedorf befindet sich in Planung. Ferner verfügen wir über eine fachliche Vielfalt von Ange- boten für traumatisierte Flücht- lingskinder und Jugendliche, für von Ess-Störungen und Miss- brauch betroffene Mädchen ebenso wie für psychisch kran- ke Jugendliche. Der Arbeitskreis „Grenzfälle“ hat sich vorgenommen, das Know- how systematisch zu bündeln und unsere Kompetenzen den Fachkräften der bezirklichen Ju- gendämter wie den Kinder- und Jugendpsychiatrien vorzustellen. Fortsetzung auf Seite 5 Inhalt Qualitätsentwicklung ist das Ziel, Qualitäts- ziele zu definieren und den Grad ihrer Erreichung zu doku- mentieren der Weg. Mehr auf Seite 5 Modedroge Crack Die US-Droge Crack hat uns längst er- reicht. Immer wieder sind Pädagogen mit konsumierenden Jugendlichen kon- frontiert. Wissenswer- tes dazu auf Seite 7 Qualität im LEB Öffentlichkeitsarbeit Dezentrale Öffentlich- keitsarbeit - angefan- gen bei der Plauderei mit den Nachbarn bis hin zu Veranstaltun- gen im Stadtteil. Einige Beispiele auf Seite 6 Schlussapplaus beim Tag der offenen Tür im spotlight-Theaterraum: Adia, Michael, Rainer, Ste- fan, Jessica, Alexia und Yvonne genießen die Anerkennung des Publikums. Mit sozial- und theaterpädagogischer Unterstützung erarbeiten die Jugendlichen in dem einjährigen Projekt ein Theaterstück, erhalten aber auch Unterricht und absolvieren Betriebspraktika.

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skaroskarInformationsblatt Ausgabe 15 September 2001

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Berufsorientierung im Theaterprojekt spotlight - von Rainer Jodorf

Die Bretter, die die Welt bedeuten,als Sprungbrett in einen Beruf

Seit Anfang Dezember 2000spielen 25 Jugendliche ohne Ar-beits- oder Ausbildungsplatz The-ater: beim Projekt spotlight. Sieschnuppern in alle Berufe rund umein Theaterstück, machen Prak-tika und können sich so beruflichorientieren. Die TeilnehmerInnensind zwischen 16 und 20 Jahren

alt und kommen aus Heimfeld,Neuwiedenthal oder Harburg. Un-terstützt und begleitet werden sievon zwei TheaterpädagogInnen,einem Sozialberater und einerProjektkoordinatorin.

Das Projekt wird - im Rahmendes Freiwilligen Sozialen Trai-

ningsjahrs des e+c-Programms(Entwicklung und Chancen jungerMenschen in sozialen Brennpunk-ten) durchgeführt, das mit demBund-Länder-Programm „SozialeStadt” gekoppelt ist. Kooperati-onspartner sind - neben dem LEB- die Bürgerinitiative Ausländi-sche Arbeitnehmer e.V., Jugend

Im Dezember 2000 startete das The-aterprojekt spotlight - erste Früchtewaren schon zu ernten: Bei der Eröff-nungsfeier boten die JugendlichenSketche und Tanz. Und beim Harbur-ger Hafenfest hat das EnsembleRomeo und Julia aufgeführt. Ziel vonspotlight: Die Jugendlichen sollenselbstbewusster werden, Theater-spielen soll ihnen helfen, ihre Fähig-keiten zu entdecken - kreative Be-rufsorientierung. Rainer Jodorf vonspotlight berichtet.

Grenzfälle zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie

Die Versorgung von Kindern und Ju-gendlichen, die als Grenzfälle zwischenJugendhilfe und Jugendpsychiatrie de-finiert werden, sorgt in Hamburg seitJahren für Fachdiskussionen. Beteiligtdaran sind Experten aus der Jugend-hilfe wie aus den Kinder- und Jugend-

Eine alte Diskussion erhält neuen Schwung. Monika Hager über die Überlegungen des Arbeitskreises

Der AK „Grenzfälle“ entwickelt Standards für die Angebote des LEB: (vonlinks) Petra Hühne, Kirsten Küchler, Andreas Stölting, Jochen Schrader, Chri-stel Wehner, Sabine Gottfried, Monika Hager, (nicht auf dem Foto:) RenateSteibel, Inga Stemman, Michael Schrader, Kay Gramberg, Martin Scheer, Ul-rike Latacz.

Der Begriff Grenzfälle spiegeltdie fachliche Auseinanderset-zung wider über Zuständigkeiten- pädagogische oder therapeuti-sche Hilfen - bei der Versorgungvon Kindern und Jugendlichen,die sich in akuten oder schleichen-den Krisensituationen befinden.Die unterschiedliche Bewertungvon Situationen aus Sicht der Ju-gendhilfe und der Jugendpsychi-atrie führt auf beiden Seiten zuÜberforderungen und Vorbehalten.Einen neuen Impuls hat die Dis-kussion durch die Empfehlung

in Arbeit e.V. und GATE GmbH.Grundidee von spotlight: Ein at-traktives Maßnahmeziel soll dieJugendlichen dazu motivieren,über ihre berufliche Zukunft nach-zudenken - und in eine Berufs-wegeplanung einzusteigen.

Fortsetzung auf Seite 8

psychiatrien. Der Arbeitskreis Grenzfäl-le zwischen Jugendhilfe und Psychiatrieunter Federführung von Monika Hagerhat sich vorgenommen, Standards für diebetreffenden Angebote des LEB zu ent-wickeln, die Angebote zu vernetzen undsie darzustellen. Monika Hager berichtet.

der Enquête-Kommission erhal-ten, eine engere Kooperation zwi-schen Jugendhilfe und Hambur-ger Kinder- und Jugendpsychi-atrien anzustreben.

Die Jugendhilfe steht in der Ver-sorgung der Gruppe vor beson-deren Herausforderungen. Bisherkonnten nur wenige Träger - derMargaretenhort und in Einzelfäl-len der Landesbetrieb Erziehungund Berufsbildung - auf Koope-rationsvereinbarungen mit Ju-gendpsychiatrien zurückgreifen.

Der Landesbetrieb Erziehungund Berufsbildung arbeitet in un-terschiedlichsten Angebotsfor-men mit Kindern und Jugendli-chen, die sich im Grenzbereichzwischen Jugendhilfe und Psy-chiatrie bewegen. Neben demAngebot der Intensiv BetreutenWohngruppen (IBW) wurden in-dividuelle, integrative, auf denEinzelfall bezogene Hilfesettingsim LEB für die Betreuung diesesPersonenkreises entwickelt. EineBetreuungsform für seelisch kran-ke Mütter und deren Kinder im

Bezirk Bergedorf befindet sich inPlanung. Ferner verfügen wir übereine fachliche Vielfalt von Ange-boten für traumatisierte Flücht-lingskinder und Jugendliche, fürvon Ess-Störungen und Miss-brauch betroffene Mädchenebenso wie für psychisch kran-ke Jugendliche.

Der Arbeitskreis „Grenzfälle“ hatsich vorgenommen, das Know-how systematisch zu bündelnund unsere Kompetenzen denFachkräften der bezirklichen Ju-gendämter wie den Kinder- undJugendpsychiatrien vorzustellen.

Fortsetzung auf Seite 5

Inhalt

Qualitätsentwicklungist das Ziel, Qualitäts-ziele zu definierenund den Grad ihrerErreichung zu doku-mentieren der Weg.Mehr auf Seite 5

Modedroge CrackDie US-Droge Crackhat uns längst er-reicht. Immer wiedersind Pädagogen mitkonsumierendenJugendlichen kon-frontiert. Wissenswer-tes dazu auf Seite 7

Qualität im LEB

ÖffentlichkeitsarbeitDezentrale Öffentlich-keitsarbeit - angefan-gen bei der Plaudereimit den Nachbarn bishin zu Veranstaltun-gen im Stadtteil.Einige Beispieleauf Seite 6

Schlussapplaus beim Tag der offenen Tür im spotlight-Theaterraum: Adia, Michael, Rainer, Ste-fan, Jessica, Alexia und Yvonne genießen die Anerkennung des Publikums. Mit sozial- undtheaterpädagogischer Unterstützung erarbeiten die Jugendlichen in dem einjährigen Projekt einTheaterstück, erhalten aber auch Unterricht und absolvieren Betriebspraktika.

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Impressum

oskar - Informations-blatt des Landes-betriebs Erziehungund Berufsbildung,Conventstraße 14,22089 Hamburg

Zusammengestelltvon einerRedaktionsgruppe

Verantwortlich imSinne desPresserechts:Bettina Bormann,LEB-Ö, Telefon428 81- 48 04;

Satz und Layout:Bettina Bormann

Druck:Druckerei Hein & Co

Seit Anfang Juni 2001 leitet Verena Schwartz denKinder- und Jugendhilfeverbund Wandsbek zusam-men mit Dieter Handschuh. Verena Schwartz kommtursprünglich aus der Hansestadt Rostock. Die Kol-legin ist 33 Jahre alt und hat sportive Hobbies: „Ichjogge und fahre gern Rad.“ In oskar macht sie sichmit Ihnen bekannt.

Verena Schwartz ist seit Juni Verbundleiterin im KJHV Wandsbek. In oskar stellt sie sich Ihnen vor

„Ich freue mich auf ein konstruktives Miteinander!“

Mein beruflicher Werdegangverlief nicht ganz geradlinig: Nachmeinem Realschulabschlussfolgte zunächst eine Ausbildungzur Bekleidungsfacharbeiterin.Doch mir war schon während derAusbildung klar, dass ich eigent-lich etwas anderes machen woll-te. So folgte im Anschluss dieAusbildung zur Erzieherin an derPädagogischen Hochschule inNeubrandenburg. Nach Beendi-gung im Jahr 1990 habe ich bis1991 in einem Kinderheim in Ro-stock gearbeitet.

Da mein Studienabschlussnach dem Zusammenbruch derDDR nicht anerkannt wurde, gingich im April 1991 nach Hamburg.So kam ich zum LandesbetriebErziehung und Berufsbildung undzum Kinderheim Wentorf, in demich acht Jahre im Gruppendiensttätig war. Während dieser Zeithabe ich mich im Bereich Sozial-management zwei Jahre berufs-begleitend fortgebildet.

Im Jahr 1996 begann ich dannmit dem Studium der Sozialpäd-agogik in Hamburg und schlossdieses erfolgreich ab. Bei meinemanderthalbjährigen Praktikumwährend des Studiums konnteich Erfahrungen im Umgang mit

„Klarheit und Verbindlichkeit können meine Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter von mir erwarten“ - VerenaSchwartz ist seit Juni Leiterin des KJHV Wandsbek.

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In der Erstversorgungseinrichtung Maienweg woh-nen 20 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. DerSchwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung vonMädchen und jungen Müttern mit ihren Babys. Je-des Jahr verbringen Jugendliche sowie Betreuerin-nen und Betreuer im Sommer einige Tage zusam-men in der Umgebung Hamburgs. Von der diesjähri-gen Ferienfahrt, die allen Beteiligten viel Spaß ge-macht hat, berichten Bita, elf Jahre, und Hanna, neunJahre alt.

Ferienfahrt der EVE Maienweg: In diesem Jahr ging es nach Nortorf in der Nähe von Neumünster. Zusammen denSommer genießen, zusammen basteln, spielen und zusammen feiern - so vergeht eine Woche wie im Flug. Alle, diedabei waren, hatten jedenfalls einen Riesenspaß.

Ferien kreativ und sportlich -Sommerfahrt der EVE Maienweg

straffälligen Jugendlichen in derJugendgerichtshilfe Hamburg-Mitte und im dazugehörigen Di-versionsprojekt im Grevenwegsammeln. Während des Studiumshabe ich außerdem von 1999 bis2000 beim Kinder- und Jugend-hilfezentrum Hamburg-Allermöhegearbeitet.

Nach der Rückkehr aus meinerzweijährigen Beurlaubung beim

Landesbetrieb Erziehung undBerufsbildung war ich im Kinder-und Jugendhilfeverbund Wil-helmsburg in einer Mädchen-jugendwohnung mit Mutter undKind-Betreuung tätig.

Schon vor meinem Studium derSozialpädagogik habe ich michfür eine spätere Leitungstätigkeitinteressiert - und darauf hingear-beitet. Da kam die Ausschreibungfür eine Verbundleiterstelle fürmich zum richtigen Zeitpunkt. Seitdem 1. Juni dieses Jahres bin ichnun Leiterin des Kinder- und Ju-gendhilfeverbunds Wandsbek undteile mir diese Tätigkeit mit Die-ter Handschuh. Mir ist wichtig,dass meine Mitarbeiterinnen undMitarbeiter wissen, was sie vonmir erwarten können: nämlich

Klarheit und Ver-bindlichkeit ineiner kollegia-len, offenen At-mosphäre, dievon gegenseiti-gem Respektund Vertrauengeprägt ist.

Ich weiß,dass ich in Zu-kunft als Ver-bundleiterin nurso gut seinkann, wie meineKolleginnen undKollegen an derBasis es sind.Ich freue mich auf ein konstrukti-ves Miteinander. Dabei möchteich meinen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern zur Seite stehen undsie bei der alltäglichen Arbeit un-terstützen.

Am Montag, dem 20. August2001 sind wir von der Erstver-sorgungseinrichtung Maienwegzum Hauptbahnhof gefahren. Dorthaben wir den Zug nach Nortorfbei Neumünster genommen, vonwo wir mit dem Auto zu einemschönen Haus gefahren sind. DieBetreuer hatten das Haus schongemietet. Zuerst haben wir dasganze Haus angeschaut; es istsehr schön und es gibt ganz vie-le Zimmer. Jedes Zimmer hatteeine andere Farbe: rot, gelb, grün,lila, rosa, weiß und orange. Wirhaben uns das gelbe Zimmer aus-gesucht. Später haben wir gegrilltund anschließend gespielt.

Am Dienstag haben wir Mobi-les gebastelt. Am Nachmittagsind wir zum See gefahren unddort geschwommen. Abends ha-ben wir eine Party gefeiert. Wirhaben den Jungen gezeigt, wieman tanzt, und hatten viel Spaß.

Mittwoch haben Silke und An-drea Kuchen gebacken und wirhaben für unseren Betreuer Bernd

ein Fensterbild zum Geburtstaggebastelt. Da das Wetter schönwar, sind wir am Nachmittag wie-

der zum Schwimmen gefahren.Am Abend haben wir mit Ser-viettentechnik Töpfe und Schach-teln beklebt. Wir durften die Töp-fe behalten und haben sie mitnach Hause genommen.

Am Donnerstagmorgen habenwir T-Shirts gebatikt. Dazu mussman mit Band T-Shirt-Stückchenumwickeln. Dann legt man die T-Shirts in die Farbe. Wenn sie fer-tig sind, muss man die T-Shirtsin kaltem Wasser waschen,dieBänder aufschneiden und sie da-nach zum Trocknen in die Sonne

legen. Ich, Bita, konnte michnicht entscheiden, welche Farbeich nehmen wollte. Schließlichhabe ich mein T-Shirt orange ge-färbt, aber die Farbe gefiel mirdann nicht so gut.

Auch am letzten Tag sind wie-der einige von uns zum See ge-fahren, die anderen haben zuHause gespielt oder sind spazie-ren gegangen. Leider ging es amnächsten Tag wieder zurück nachHamburg. Vielleicht kommen wirnächstes Jahr wieder!?

Bita und Hanna

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„Ins Krankenhaus gehe ichaber nicht mit“, bricht es aus FrauA. heraus. Claudia Teschke vomJugend- und Familienhilfeteamdes Kinder- und Jugendhilfever-bunds Wilhelmsburg kann sie be-ruhigen. Die Beratungsstelle See-lenNot zur Unterstützung von Fa-milien mit seelisch kranken Elterne.V., die sie mit Frau A. aufsu-chen will, befindet sich in einemnormalen Mehrfamilienhaus in Ot-tensen. Frau A. ist zufrieden. Nor-malität ist es, wonach sie sichsehnt; gilt sie doch selber, dienach erfolgreich bestandenemAbitur ein Studium begann, seit15 Jahren als nicht normal.

Mit 25 Jahren wird bei ihr einesogenannte endogene Psychosediagnostiziert. Sie heiratet mit 30Jahren und bekommt zwei Söh-ne. Aus ihrer Ehe flieht sie im-mer wieder. Von ihrem Mann fühltsie sich nicht ernst genommen,als eigenständige Person nichtakzeptiert. Zu ihren Kindern, in-zwischen sieben und acht Jahrealt, hat Frau A. nie ein vertrau-tes, mütterliches Verhältnis auf-bauen können.

Mehrere ambulante und statio-näre Aufenthalte in psychiatri-schen Einrichtungen liegen hin-ter ihr. Wiederholt ist sie zu Freun-dinnen und Verwandten geflohen- und war damit für ihre Kindernicht präsent; dies erschwert ihrden Zugang zu ihnen.

Sehnsucht nachNormalität

Frau A. möchte gern eine gute- besser gesagt - eine normaleMutter für ihre Kinder sein. Immerwieder fordert sie ihre Söhne auf,mit ihr zu basteln oder etwas ge-meinsam zu unternehmen. Dochdie Jungen verweigern sich ihr.Der achtjährige Max schaut ge-gen die Wand, wenn sie ihn nuranspricht. Nachdem er mit dreiJahren sauber war, kotet er inzwi-schen wieder tagsüber ein. Seinsiebenjähriger Bruder Philipp ver-hält sich ähnlich. Meist rennt erseiner Mutter weg, wenn sie ihmeine Unternehmung vorschlägt.

Das für Frau A. kränkende Ver-halten ihrer Söhne, erkennt dieDiplompsychologin GyöngyvérSielaff als verständliche Reakti-on der Brüder auf die jahrelangenfür sie nicht berechenbaren Ver-haltensäußerungen der psy-chisch erkrankten Mutter. Es istder Psychologin ein großes Anlie-gen, Frau A. von Anfang an zusignalisieren, dass sie ihre Vor-stellungen von einem Familienle-ben jenseits der psychischen Er-krankung in der Familie gut ver-stehen kann.

Gleich im ersten Beratungsge-spräch hört Frau A., dass vieleihrer Wünsche nicht als krank an-gesehen werden. Es ist ihr wich-tig, dass sie als ganze Personwahrgenommen wird und nichtauf ihre Krankheit reduziert bleibt.Ihrem Wunsch nach Hilfe im Um-gang mit ihren Söhnen wird ent-sprochen. Frau A. geht mittlerwei-le selbstständig zu der mit ihrerProblemlage erfahrenen Psycho-login und reflektiert Möglichkei-ten und Grenzen ihrer Mutterrolle.

Beratung fürFachleute

Familienhelferin Claudia Tesch-ke holt sich derweil Hintergrund-wissen in der Beratungsstelleüber ihre Möglichkeiten der Hilfe.Als sie den beiden Jungen vor-schlägt, sie zum Schwimmaus-flug mit der Mutter zu begleiten,reagieren Max und Philipp begei-stert. Während die Kinder der Mut-ter wegen der jahrelangen Erfah-rung ständiger Beziehungsabbrü-che misstrauen, vertrauen sie derSozialpädagogin schon nach we-nigen Kontakten in der Familie.Auch Frau A. nimmt das Ange-bot gern an. Sie erkennt, dass siesich nur selbst schadet, wenn siedie Erwartungshaltung an ihreMutterrolle zu hoch schraubt.

Seit eineinhalb Jahren bietetder Verein immer montags nachTerminabsprache kostenlos Bera-tung und gegebenenfalls Thera-pie in Hamburg-Ottensen an. „Zumir kommen erwachsene Ange-hörige und Jugendliche seelisch

Der Bedarf besteht: Kinder und Jugendliche, de-ren Eltern seelisch krank sind, brauchen Bera-tung - und das gilt auch für Fachleute. Psycholo-gin Gyöngyvér Sielaff berät bei SeelenNot.

Immer wieder begegnen Sozialpädagoginnen und -pädagogen im beruflichen Alltag Kindern und Ju-gendlichen, deren Eltern seelisch erkrankt sind. Hiergelangen sie oft an ihre Grenzen. Die BeratungsstelleSeelenNot, Verein zur Unterstützung von Familienmit seelisch kranken Eltern, arbeitet vorbeugend undbietet frühzeitig kostenlose Hilfe an - Betroffenen wieFachleuten. Ein Bericht von Sabine Gottfried.

Zur Situation von Kindern psychisch kranker Eltern - Sabine Gottfried berichteterkrankter Eltern, die Betroffenenselbst und Fachleute, die mit Fa-milien konfrontiert werden, in de-nen Elternteile psychisch erkranktsind“, berichtet die Psychologin.Meistens führt sie die Gesprächeüber mehrere Wochen. In einemFall begleitet und unterstützt sieschon seit einem längeren Zeit-raum eine Jugendliche, die mitihrer psychisch erkrankten Mut-ter zusammen lebt.

Sinnvoll: Kooperationmit Jugendhilfe

Die enge Zusammenarbeit mitTrägern der Jugendhilfe erachtetSielaff als sinnvoll: „Wir schaffenkeinen künstlichen, sondern ent-sprechen einem echten Bedarf“,betont sie. PädagogInnen geratenschnell an ihre Grenzen, wenn sieKinder und Jugendliche, die auf-grund ihrer familiären Situationüberfordert sind, ihrem Alter ent-sprechend fördern wollen.

Die plötzlich ausbrechendenKrankheitsschübe des Elternteilslösen bei den Kindern abwech-selnd Angst, Wut oder Schuldge-fühle aus. Letztere stellen sichaus der nicht selten auftretendenÜberzeugung der Kinder ein,selbst Schuld zu haben an der Er-krankung der Eltern. Die Entwick-lung einer stabilen emotionalenBindung zwischen Kind und psy-chisch erkranktem Elternteil wirdso unmöglich.

„Die Hauptthemen dieser Kin-der sind ihre Schuld- und Angst-gefühle“, stellt Gyöngyvér Sielafffest. Schuld an der Erkrankungzu haben, weil sie frech oder un-ordentlich waren, bereite den Kin-dern oft schlaflose Nächte - re-den können sie darüber nicht. „Mitwem auch? Da sind selten Er-wachsene, die ihnen wirklich zu-hören würden. Darüber reden wür-de bedeuten, Mutter oder Vater zuverraten - und so schweigen dieKinder und geraten immer weiterin die Isolation.“

Folge: Die „Schuld- und Loyali-tätsfalle“ schnappt zu. Die Kinderübernehmen in ihren Familien oft„erwachsene Aufgaben“. Die Be-ratungsstelle SeelenNot bietet ei-nen geschützten Rahmen für Ge-spräche über die Nöte dieser Kin-der - mit Eltern, Fachleuten undvor allem den Kindern und Ju-gendlichen selbst.

Seit 1997 trifft sich alle 14 Tagefreitags von 19 bis 21 Uhr eineAngehörigengruppe erwachsener

„Mit Kindern redet ja keiner“ - Verein„SeelenNot“ berät Fachleute und Betroffene

Kinder psychisch kranker Elternunter Leitung von Sielaff in dersozialpsychiatrischen Ambulanzder psychiatrischen Klinik imUKE. Die Gruppe ist für betroffe-ne Familienmitglieder ab 16 Jah-ren offen.

Das Kinderprojekt „Auryn“ be-steht aus sechs altersmäßig zu-einander passenden Kindern undJugendlichen, die über sechs Mo-nate einmal pro Woche zusam-men kommen. Hier haben sie Ge-legenheit, sich mit anderen Kin-dern und Jugendlichen in ähnli-chen familiären Situationen aus-zutauschen. Unter professionellerAnleitung sollen sie außerdemden Rahmen für eine unbeschwer-te Zeit miteinander finden. Dazuwerden regelmäßig Elterngesprä-che geführt, so dass die ganzeFamilie Unterstützung erlebt.

Hilfreich: Bücher undBroschüren zum Thema

Der Verein SeelenNot kooperiertmit der Abteilung für Psychiatrieund Psychotherapie des Kindes-und Jugendalters im UKE. Fernerhat Sielaff eine Liste von Kinder-und Jugendbücher zum Themaerstellt (der Titel dieses Artikelsist zugleich ein Kinderbuchtitel).Die Geschichten dienen dazu, mitbetroffenen Kindern ins Gesprächzu kommen und verhelfen ihnenzu mehr Verständnis für ihre be-sondere Situation.

Ebenfalls als hilfreich siehtGyöngyvér Sielaff die vom Dach-verband Psychosozialer Hilfsver-einigungen e.V. in Bonn heraus-gegebenen beiden Broschüren

an. Sie wenden sich auf ver-ständliche Weise an Kinder unddirekt an Jugendliche. Hinzukommt eine Broschüre für Elternund Fachleute.

Wege aus der Isolation:Enttabuisierung

„Den Familien nützt es“, so Sie-laff, „wenn man ihnen hilft, einStück aus ihrer Isolation zu fin-den.“ Dazu gehöre es, der nochweitgehend vorherrschenden Ta-buisierung psychischer Erkran-kungen entgegen zutreten. „Im er-sten Schritt müssen sich die Hil-fesysteme der Problematik be-wusster werden und entsprechen-de Angebote schaffen.“

Die Psychologin rät: „Die Zu-sammenarbeit mit den Jugendhil-feträgern in Hamburg sollte wei-ter ausgebaut werden.“ Der Be-darf sei vorhanden. „Dabei drängtsich die Frage auf, wieso die Bera-tung von Familien mit psychi-schen Erkrankungen (Schwer-punkt Kinder) nicht in der regel-haften Finanzierung der Stadt eta-bliert ist.“ Die Beratungsstelle -und damit die Arbeit des Vereins- ist bislang ausschließlich bisJuni 2002 finanziell abgesichert.

Beratungsstelle SeelenNot -Gemeinnütziger Verein zur

Unterstützung von Familienmit seelisch kranken Eltern

e.V., Dipl. PsychologinGyöngyvér Sielaff, Bahren-felder Straße 169, 22765

Hamburg, Tel. 39 10 90 50.Beratung Mo 10-17.30 Uhr.

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Wir alle bewerten täglich, sind in unterschiedlichstenZusammenhängen „Ziel“ von Bewertungen und wün-schen diese zum Teil ausdrücklich von unserem Ge-genüber. Während uns im privaten Bereich vor allemPartnerin/Partner, Kinder und die nähere und weitereVerwandtschaft auf die Finger gucken, sind dies imBerufsleben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vorge-setzte, Kooperations- und Kontraktpartner. Intensitätund Form dieser Bewertungen variieren und mischensich. Mal sind sie in einen „Klönschnack“ mal in ein

Wer würde nicht den Satz un-terschreiben, dass es allemal bes-ser ist, miteinander - anstatt über-einander zu reden? Kritikgesprä-che sind indes, wenn sie hilfreichsein sollen, immer eine besondereHerausforderung. Ich bin grund-sätzlich der Meinung, dass Schlu-dern eine reinigende Wirkung hatund schon aus diesem Grunde er-laubt sein muss. Dies um somehr, wenn es sich dabei um Mar-ginalien handelt und die Bezie-hung ansonsten von Wertschät-zung geprägt ist. Wenn hingegen(auch möglichst zügig) Verände-rungen gewünscht sind, führt anKonfrontation - Verzeihung: Kom-munikation - kein Weg vorbei.

Evaluation (übersetzt: Bewer-tung, Beurteilung) ist, wenn manso will, eine methodisch geord-nete Form von Kritik und befasstsich immer mit der Fragestellung,in welchem Maße Ziele realisiertwurden und welche Vorausset-zungen dies ermöglicht haben.Evaluation ist angewandte Sozi-alforschung, die nicht primär zurTheoriebildung beitragen, son-dern Entscheidungshilfen für täg-liches (professionelles) Handelngeben will.

Informationsaustauschund Weiterentwicklung

Ende des Jahres 1999 hattenwir - die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter in den vier Tagesgruppenim Landesbetrieb Erziehung undBerufsbildung - die Leistungsbe-schreibung für Tagesgruppen fer-tig gestellt und damit den Projekt-auftrag erfüllt. Da es sich bei denTagesgruppen innerhalb des LEBjedoch um ein vergleichsweisejunges Angebot handelt, fandenwir es wichtig, die Gruppe alsFachgruppe mit den Zielstellun-gen „Informationsaustausch” und„Weiterentwicklung bzw. Qualifi-zierung” fortbestehen zu lassen.

Unser selbst auferlegtes Ar-beitsprogramm umfasste bis heu-te neben der Klärung von Verfah-ren (Willenserklärung der Eltern,Probetag, Datenbögen) bei Auf-nahmen auch die Frage des Ein-satzes von Methoden - und aktu-ell eben die der Evaluation desAngebots. Da wir den Fokus vorallem auf unser eigenes profes-sionelles Handeln richten wollten,schien uns die Selbstevaluationals Bewertungs- und Entschei-dungshilfe als das geeignete Ver-

fahren. Dabei hatten wir mit derErstellung der Leistungsbeschrei-bung die wichtigsten Bezugs-punkte schon erarbeitet.

Mix aus offenen undstandardisierten Fragen

Der nächste Schritt war die Su-che nach einem geeigneten In-strument, mit dessen Hilfe wir unsRückmeldungen holen wollten. Essollte leicht zu handhaben seinund mit Blick auf die Auswertungkeine allzu großen zeitlichen Res-sourcen binden. Wir haben uns fürFragebögen mit einem Mix aus of-fenen und standardisierten Fra-gen (zum Ankreuzen) entschie-den. Mit drei verschiedenen Bö-gen, die sich an die von uns be-treuten Kinder, deren Eltern undan den ASD wenden, holen wiruns nun seit dem Frühsommer,jeweils nach der Beendigung ei-ner Hilfe, Rückmeldungen ab.

In den Evaluationsbögen für dieKinder erfragen wir „Ich kommejetzt besser mit anderen Kindernklar“, „Ich komme jetzt besser mitmeinen Eltern zurecht“, „Der Schul-besuch macht mir nicht mehr sogroße Schwierigkeiten“, „Wenn

ich jetzt Ärger habe, weiß ich, woich hingehen kann“ und „Über dasEssen konnte ich nicht meckern“.Die Kindern können ihre Beurtei-lung auf einer fünfstufigen Skalavon „stimmt völlig“ bis „stimmt garnicht“ ankreuzen. Offen könnensie uns rückmelden „Davon hät-tet Ihr gern mehr machen könnenund besonders gut fand ich“, „Wiefandest Du uns, wenn wir Streithatten?“ oder etwa „Besonders ät-zend fand ich“.

Von den Eltern möchten wir er-fahren, wie zuverlässig sie unsfanden, ob sie mit unserer Unter-stützung zufrieden waren und obsich das Zusammenleben mit ih-rem Kind verbessert hat. Offenfragen wir: „Wie können wir dasAngebot Tagesgruppe verbes-sern?“

Seitens unserer Kolleginnenund Kollegen vom ASD interes-siert uns ihre Zufriedenheit mitunserer Erreichbarkeit und Ver-bindlichkeit, aber auch mit derAusstattung der Tagesgruppe undder Erreichung der im Hilfeplanentwickelten Ziele. Darüber hin-aus erfragen wir, welche Verän-derungen sie sich wünschen.

„Besser wir reden miteinander als übereinander“Evaluation in Tagesgruppen - Wolfgang Westerhoff schildert, wie das Team diese Aufgabe anpackt

Übersicht freie PlätzeUnsere Übersicht derfreien Plätze und zurVerfügung stehendenFachleistungsstundenim LandesbetriebErziehung und Berufs-bildung wird aktuellwöchentlich per Faxversandt. Ab jetzt istdie Liste auch imGruppenlaufwerk derFHH abrufbar. DerPfad lautet:Öffentliche Ordner -alle öffentlichenOrdner - Zusammen-arbeit - LEB - Über-sicht „freie Plätzeund FLS“. Auch wei-terhin werden wir überunsere freien Plätzeper Fax informieren.

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Pädagogik im Alltag: Alle LebensbereicheEinen interessanten Einblick

in die praktische Arbeit vor Orthat sich Staatsrat Hermann Lan-ge im Juli in Bergedorf verschafft.Seine halbtägige Rundreise führ-te ihn ins Kinderhaus Zollen-spieker, ins ambulante Team inBergedorf und in die Jugend-wohnung Wentorfer Straße.

„Wenn die Kooperation mitSchule nicht funktioniert, lassenSie es mich wissen“, signalisier-te er deutlich seine Unterstüt-zung. Der Staatsrat wollte aberauch erfahren, wie es den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern geht.Auf seine Frage „Was gefällt Ih-nen eigentlich an Ihrer Arbeit?“erhielt er die spontane Antwort:„Alles - vom Rasenmähen über

Hermann Lange, Staatsrat der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB)zu Gast in Bergedorf. (von links:) Ronald Pienkoß, Hermann Lange, Wolfgang Westerhoff,Michaela Mundt, Klaus Holzrichter, Jürgen Schröder.

die Gespräche mit denJugendlichen bis hinzu gemeinsamen Dis-co-Besuchen.“ Die Bot-schaft: Pädagogik ist,wenn alle Bereiche desLebens ausgefüllt wer-den.

Bereits im März undim Mai dieses Jahreshat Hermann Lange ei-nige unserer Einrich-tungen in Harburg undin Wandsbek kennengelernt. Im Oktober ister wieder bei uns zuGast; dann führt ihn dieReise in einige unsererEinrichtungen in Ham-burg-Nord. bo

Staatsrat Hermann Lange zu Gast in Bergedorf

Daneben haben die Kolleginnenund Kollegen aus den Tagesgrup-pen in Bramfeld und Bergedorfnoch Daten erfasst, wie die An-zahl der Hilfen, Alter und Ge-schlecht der Betreuten, Dauer derHilfe (absolut und im Durch-schnitt), Entlassungsalter und„Entlassungsort”.

Erste Ergebnisseder Evaluation

Erste Ergebnisse: Für den Be-reich Bergedorf wurde diese Hilfe-form seit dem Oktober 1996 ins-gesamt 22mal verfügt. Die 14 be-endeten Hilfen wurden von vierMädchen bzw. zehn Jungen inAnspruch genommen. Die durch-schnittliche Betreuungsdauer be-trug 17 Monate - dabei fällt auf,dass sie bei den Mädchen mitzwölf Monaten deutlich unter demDurchschnitt liegt.

In fünf Fällen (sämtlich Jungen)konnte eine stationäre Hilfe nicht(mehr) abgewandt werden. VierBetreute wurden in der Familie,zwei ambulant, zwei in der sozia-len Gruppenarbeit und ein Kindbeim Pädagogischen Mittags-tisch weiter betreut.

Für eine systematische Aus-wertung der Fragebögen ist un-sere Datenbasis einstweilen nochzu dünn. Auf die Erhebung per-sönlicher Daten haben wir ausDatenschutzgründen (zunächst)völlig verzichtet. Eine Gewissheitjedoch gibt uns der Überblick überdie bereits vorhandenen Bögenschon heute: Wir werden nichtdümmer einschlafen als wir auf-gewacht sind.

Fachgespräch verpackt. Besonders im Spannungsfeldzwischen den kommunizierten und den nicht kom-munizierten Erwartungen entstehen Legenden, die inihrem Kern auch immer (zumindest) einen FunkenWahrheit enthalten. In der Absicht, diesen Funkenerfassbar und messbar zu machen, haben sich die Kol-leginnen und Kollegen aus den Tagesgruppen Gedan-ken über die Evaluation ihrer Arbeit gemacht. WolfgangWesterhoff, Leiter des Kinder- und Jugendhilfever-bunds Vier- und Marschlande berichtet.

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Ansätze und Instrumente fürdie Selbstevaluation gibt es imLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung in verschiedenen Ar-beitsfeldern. Wir werden im No-vember ein internes Fachge-spräch führen. Dann werden wireinige der bereits erprobten Ver-fahren aus den ErzieherischenHilfen und der Beruflichen Bildungvorstellen und diskutieren.

Leistungsbeschreibungen sindeine gute Grundlage für die Erar-beitung von Qualitätshandbü-chern. Hier ist der LEB bereitsziemlich weit, wenn nicht gar ineiner Vorreiterrolle. Aber wir wol-len mehr: Die Einführung eineseinheitlichen Qualitätsmanage-ments für den Betrieb wird imnächsten Jahr beginnen. Am An-fang wird die Entscheidung fürdas Verfahren stehen müssen.

Inzwischen konnte die BrancheErfahrungen mit diversen Ansät-zen sammeln: Zertifizierung gem.DIN EN ISO 9000ff, Benchmar-king, EFQM (Modell der EuropeanFoundation in Quality Manage-ment), Balance Score Card usw.Wir werden sorgfältig prüfen, wel-cher Ansatz sich am besten fürunsere Arbeitsfelder eignet undwelcher auch am besten zu un-serer Unternehmensphilosophiepasst. Es ist gut, dass unsereLeitbilddebatte sich im fortge-schrittenen Stadium befindet,wenn wir beginnen, das Qualitäts-management zu implementieren.

Soviel kann gesagt werden: Wirwerden darauf achten, dass Qua-litätsentwicklung im Landesbe-trieb Erziehung und Berufsbildungals Prozess angelegt ist, bei demmöglichst viele Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter beteiligt sind undihre Erfahrungen und Erkenntnis-se einbringen können. Qualität inder Sozialen Arbeit lässt sichnicht verordnen, sondern nur ent-wickeln. Das wollen wir tun.

1 Vgl.: Schröder, Dr. Jan: “Ist soziale

Arbeit messbar? - Praktische Ansätze

in Pädagogik (Jugendhilfe) und Pflege

(Altenhilfe)”, in: Wirkungsorientierte

Steuerung in der Sozialen Arbeit - Do-

kumentation einer bundesweiten Fach-

tagung vom 10. bis 12. Mai 2000 in Mag-

deburg, Seite 42ff, Bonn 2000

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Der eindeutigste Nachweisvon Qualität ist es, wenn die in-tendierte Wirkung einer Maßnah-me eingetreten ist. Und: Wenn wirdies belegen können. Das setztvoraus, dass der künftige, ange-strebte Zustand präzise beschrie-ben ist. Das Ziel muss also ein-deutig und einer Bewertung zu-gänglich sein. Ist das Ziel der er-folgreiche Abschluss einer Be-rufsausbildung, müssen wir zuge-ben, dass jeder Fall, in dem diesnicht erreicht wurde, allenfalls einTeilerfolg evtl. ein Misserfolg ist.

Gibt es andere bzw. weitere Zie-le für eine Maßnahme, sind die-se ebenso eindeutig und bewert-bar zu definieren. Also: Heißen dieZiele „Stabilisierung der Persön-lichkeit“ oder „Selbstständigkeit“muss dies erstens benannt wer-den und zweitens müssen wir sa-

gen, wie zu erkennen ist, ob einePersönlichkeit stabilisiert, ein Ju-gendlicher selbstständig ist. Hierwird es schwierig. Schwierig gehtes auch weiter: Wie können wirnachweisen, dass ein Ziel durchunser Zutun - berufliche Unterwei-sung, Beratung, Erziehung - er-reicht wurde? Hat der Jugendli-che die Prüfung wegen uns odertrotz uns bestanden?

Soziale Arbeit ist Dienstlei-stung. Diese zeichnen sich da-durch aus, dass die Produktionunter Mitwirkung des „Kunden“ er-folgt: Die Kinder, Jugendlichenoder Familien sind unmittelbar ander Erbringung der Dienstleistungbeteiligt und bestimmen deshalbihre Qualität mit.

In ihrer Not weicht soziale Ar-beit oft darauf aus, lediglich zwei

der drei Qualitätsdimensionen zubeschreiben: die Struktur- und dieVerfahrens- bzw. Prozessqualität.Strukturqualität lässt sich ver-gleichsweise gut definieren. Be-kannte Stichworte sind Gruppen-größe, Betreuungsschlüssel,Ausbildung der Betreuungskräfte,Fortbildungsfrequenz, Supervisi-on oder Praxisberatung.

Weniger geübt sind wir in derBeschreibung der Prozessquali-tät - zumindest dann, wenn es umdas pädagogische Handeln geht.Nach welchen Maßstäben odermethodischen Ansätzen agierenwir? Was ist richtig, was falsch?Was zeichnet eine gute berufs-pädagogische Anleitung aus?Hier ist auch im LEB noch eini-ges zu tun.

Durch die Qualitätsdebattezieht sich der Streit, ob sozialeArbeit oder die Wirkung sozialerArbeit messbar ist. Eine vom Bun-desministerium für Familie, Seni-oren, Frauen und Jugend initiier-te bundesweite Fachtagung imMai 2000 ist der Frage nachge-gangen. Zunehmend wird aner-kannt, dass die Wirkungen sozia-ler Arbeit durchaus messbar bzw.bewertbar sind. Es gilt, positiveEffekte zu dokumentieren. Dabeikann es angesichts der komple-xen Zusammenhänge, in denendie Menschen leben, nicht darumgehen, Ursachen-Wirkungs-Zu-sammenhänge zu belegen oder

Qualität im LEB sichtbar machen - Anstöße von Wolfgang Lerche

Qualität oder Qualitätsentwicklung ist seit einigen Jah-ren ein Schlüsselbegriff - auch in der Jugendhilfe.Die Debatte hat mit Einführung der §§78a ff SGB VIIIeine neue, praktische Dimension bekommen. §§78aff fordert den Abschluss von Qualitätsentwicklungs-vereinbarungen. Aber auch im Bereich der Berufli-chen Bildung fordern unsere Auftraggeber das Ein-halten bestimmter Qualitätsstandards. Qualität sozia-ler Arbeit muss beschreibbar sein, das heißt: die Pro-fession ist gefordert, Qualitätsziele zu definieren undden Grad ihrer Erreichung zu belegen. Zugleichkommt damit der systematischen Entwicklung undVerbesserung der Qualität eine neue, wichtige Be-deutung zu; die Betonung liegt auf systematisch.

Soziale Arbeit ist messbar, wennman Ziele definiert und den Grad derErreichung belegt - Wolfgang Lerche.

Angestrebt: Kooperation mit Psychiatrien

Denn wir wollen wissen, was wir tun...

wissenschaftliche Vollständigkeitanzustreben. Vielmehr sind plau-sible Hinweise für das Gelingenoder Nichtgelingen festzuhalten.1

Es geht im Ergebnis darum, je-des Glied der Kette „Ziel - Res-sourcen (Input) - Leistung - Er-folg (Output und Outcome)” prä-zise zu beschreiben und zu do-kumentieren. Erst dann wird eineÜberprüfung möglich. Definitionund Dokumentation sollen imLEB wie folgt entwickelt werden:

In den Leistungsbeschreibun-gen definieren wir unsere Ziele(Leistungsversprechen) für dieStruktur- und (noch nicht vollstän-dig) die Verfahrensqualität.

Wir dokumentieren die Ziele(intendierte Wirkungen), die ein-zelne Kinder, Jugendliche oderFamilien betreffen, und beschrei-ben, woran wir den Grad der Ziel-erreichung bewerten wollen. Dazugehören Instrumente der Selbst-evaluation, die die Fachkräfte Er-folge und Schwachstellen des er-zieherischen und berufspädago-gischen Alltags erkennen lassenund die individuelle Hilfeplanungqualifizieren.

Die Einführung eines Qualitäts-managements für alle Geschäfts-felder (Erzieherische Hilfen, Be-rufliche Bildung, Zentrale) gibtuns die Möglichkeit, unsere Lei-stungsfähigkeit zu beschreibenund qualitative Entwicklungsmög-lichkeiten zu erkennen.

Fortsetzung von Seite 1

Zusammenarbeit mitHamburger Kinder- undJugendpsychiatrien

Bestandsaufnahme: Zur Zeitbesteht noch keine formalisierteZusammenarbeit zwischen demLandesbetrieb Erziehung und Be-rufsbildung und den HamburgerKinder- und Jugendpsychiatrien.In Einzelfällen konnten Koopera-

tionen erreicht werden, die einegemeinsame Fallverantwortungmit vereinbarten Kriseninterventi-onen vorsahen. Für die Einrich-tungen der Kinder- und Jugend-psychiatrien ist nicht kenntlich,welche Angebotsformen der LEBfür ihre Klienten vorhält und werihre Ansprechpartner sind. Dieengste Zusammenarbeit bestehtmit dem JPPD des Amts für Ju-gend.

Seit Mitte vorigen Jahres findetim Arbeitskreis Grenzfälle zwi-schen Jugendhilfe und Psychia-trie ein reger Fachaustausch statt.Zielsetzung: Fachliche Standardsund konzeptionelle Eckpunktesollen für die Angebotsformen imLandesbetrieb Erziehung undBerufsbildung entwickelt werden.Folgende Schwerpunkte wurdenund werden bisher bearbeitet:

Entwicklung allgemeiner fach-licher Standards sowie einesLeistungskatalogs

Kontaktaufnahme zu denHamburger Kinder- und Ju-gendpsychiatrien und Vorstel-lung der LEB-Angebote fürpsychisch belastete Kinderund Jugendliche

Entwicklung von Verfahrens-weisen, die eine mit allen be-teiligten Institutionen abge-stimmte Krisenintervention fürakute Krisen regeln

Vernetzung der verschiedenenAngebotsformen im LEB undEinführung eines regelhaftenFachaustausches

Recherche über im LEB vor-handene fachliche Ressour-cen (Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter, die über besondereFachkenntnisse verfügen) undInstallation eines internen In-formationsaustausches

Organisation von internen undexternen Fortbildungsangebo-

ten zum Thema psychischeKrankheitsbilder im Kinder-und Jugendalter, Gesprächs-führung/Krisenmanagementund Fachvorträgen

Erstellen einer Namenslistevon LEB-internen und exter-nen Kinder- und Jugendthera-peuten sowie von Superviso-rinnen und Supervisoren, dieüber Erfahrungen mit psy-chisch kranken Kindern undJugendlichen verfügen

Entwicklung einer Arbeitshil-fe oder eines Handlungsleit-fadens für die Bearbeitung vonBetreuungsanfragen für psy-chisch erkrankte oder psy-chiatrisch belastete Kinder,Jugendliche, Volljährige undFamilien in Hilfen zur Erzie-hung (qualifiziertes Aufnah-meverfahren)

Checkliste KrisenplanungMonika Hager

Mit dem Ziel, Stan-dards für unsere Ange-bote für sogenannteGrenzfälle zwischenJugendhilfe und Psy-chiatrie festzulegenund die Angebote zuvernetzen, hat sich einArbeitskreis gebildet.Weiteres Anliegen derGruppe: die adäquateAußendarstellung.

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Harald Kock berichtet über seine Erfahrungen mit dezentralen Veranstaltungen und Arbeitskreisen

Grundsätzlich beginnt für michÖffentlichkeitsarbeit in der täg-lichen Arbeit. Und mit jedemSchritt vor die Tür beginnt Öffent-lichkeitsarbeit neu - sei es durchden Schnack mit den Nachbarnoder im Laden. Eine Kolleginwohnt im Stadtteil und trägt durchihre vielen und guten Kontakteungemein zu unserem Ruf bei.

Inzwischen haben wir einigeAktivitäten in Sachen Öffentlich-keitsarbeit in unserem Verbundunternommen: 1999 haben wir dieMitarbeiterinnen und Mitarbeitervom ASD-Nord eingeladen. Kol-leginnen und Kollegen aus der Fa-milienhilfe, der Jugendwohnung

und dem Kinderhaus haben ihreArbeit präsentiert. Das bot uns dieGelegenheit, unsere Arbeit unab-hängig vom „Fall“ zu beschreiben- aber auch weitere Mitarbeiterin-

In der Folge haben sich Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter ausder Erziehungsberatung und demJugendpsychiatrischen Dienst insKinderhaus eingeladen, um es

„Mit jedem Schritt vor die Haustür beginntÖffentlichkeitsarbeit neu“

man denn welche kennen lernte)wussten meist nicht, dass sichhinter dem dichten Buschwerk einKinder- und Jugendheim verbarg.

1996 fragte mich ein Kollegevom ASD, ob ich an einem Stadt-teilarbeitskreis teilnehmen möch-te - was ich tat. Es kamen Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter vonSchulen, Kindertagesheimen,dem Haus der Jugend, Freie Trä-ger, die Erziehungsberatung unddem ASD als Initiator. Als einervon zwei „Sprechern“ war ich An-sprechpartner für Teilnehmer undInteressierte. Ich moderierte, pro-tokollierte und schrieb die Einla-dungen. Themen: Die eigene Ar-beit vorstellen, PädagogischerMittagstisch, die sogenannte Sze-ne, Aufgabe des Jugendamts - oftaber auch nur Austausch unterKolleginnen und Kollegen.

Als Projekt arbeiteten wir an ei-nem Stadtteilführer, der Kindernund Eltern zur Orientierung die-nen sollte. Die Resonanz der an-geschriebenen Einrichtungen warallerdings zu gering, so dass ernie herausgegeben wurde. Es be-stand auch die Idee, ein Wörter-buch für Sozialprofis zu erarbeiten- denn oft gab es Missverständ-nisse, weil Begriffe und Abkürzun-gen unterschiedlich benutzt odernicht verstanden wurden.

Vorübergehend kooperierten wirmit anderen Arbeitskreisen derRegion - Hintergedanke war, einepolitische Kraft für die Jugendhilfeund Sozialarbeit zu werden, even-tuell eine Stimme im Jugendhil-feausschuss zu bekommen. Ge-

Harald Kock, KinderhausTangstedter Landstraße,

Telefon 53 04 83 75

Harald Kock, Sozialpädagoge im Kin-der- und Jugendhilfeverbund Langen-horn/Fuhlsbüttel, hat zwölf Jahre in ei-ner Kindergruppe gearbeitet, wechseltedann für drei Jahre in eine Jugend-wohnung und arbeitet jetzt seit zwei

Jahren im Kinderhaus. In punkto dezen-trale Öffentlichkeitsarbeit kann er auf ei-nige Erfahrungen zurückblicken. In oskarberichtet er über den manchmal arbeits-reichen Weg, in Sachen Öffentlichkeits-arbeit etwas zu bewegen.

scheitert ist das an Zeit- und Per-sonalmangel.

Der Arbeitskreis hat sich An-fang 2001 aufgelöst - Grund: man-gelnde Beteiligung. Nun bin icheinem anderen regionalen Ar-beitskreis beigetreten - wieder istdie Beteiligung gering. Hier tref-fen sich Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter von REBUS, dem Schul-ärztlichen Dienst, der SPFH, Ju-gendhilfe e.V., Projekt Pilot (Delin-quenz) - um einige zu nennen.

Als ein positives Ergebnis die-ser Arbeitskreise sehe ich, dassMitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Sozialen Arbeit sich und ihreArbeit kennen lernen und sich beiFragen oder Problemen austau-schen - auch unabhängig von denTreffen. Allgemein kann ich sagen,dass über (fast) allen Einrichtun-gen der Begriff „Vernetzung“schwebt - auch wenn es wahr-scheinlich Jahre dauern wird, bisin dieser Richtung etwas passiert- aber den Gedanken finde ichimmerhin reizvoll.

Unser Haus liegt direkt nebeneinem Eiscafé - viele Menschenkommen vorbei, sehen unserSchild, bleiben stehen, gehenheran, lesen es - und wenn auchselten, so kommt es doch vor,dass sie klingeln und fragen, werund was wir sind. Bekommen sieeine Antwort, dann werden auchsie für uns zu Öffentlichkeitsar-beitern.

Besuch der Senatorin in der EVE

Alltag und Problemejunger Flüchtlinge

Lebendige Diskussionen folgten auf die Besichtigung der Räumlichkeitenin der Erstversorgung Brödermannsweg. (Von links: Ruth Gwet, Praktikan-tin, Angela Reske, Sozialpädagogin, Ute Pape, Senatorin der Behörde fürSchule, Jugend und Berufsbildung (BSJB), Aniette Sültz, Einrichtungs-leiterin, Üzo Arat, Sozialpädagoge.

Wie leben eigentlich minder-jährige unbegleitete Flüchtlingeim Landesbetrieb Erziehung undBerufsbildung - mit dieser Fragewandte sich Senatorin Ute Papean uns. Beim Besuch der Erst-versorgungseinrichtung (EVE)Brödermannsweg Ende Juni hatsie sich einen anschaulichen Ein-druck verschafft. Das internatio-nale Flair der Einrichtung, aberauch die engagierten Schilderun-gen der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter haben die alltägliche Ar-beit mit jugendlichen Flüchtlingensehr transparent gemacht.

Interessiert zeigte sich Ute Pa-pe am Tagesablauf der Jugendli-chen, aber auch an den Proble-men: So könnte beispielsweisedie Vermittlung in Regelschulenschneller vonstatten gehen oderes müssten mehr verfügbare An-schlussunterbringungen vorhan-den sein.

Aus dem Amt für Jugend warim Nachhinein zu hören, dass UtePape unverzüglich nach ihrerRückkehr einen Auftrag ans Amtfür Schule erteilt hat - ob’s in un-serer Sache war? Hoffentlich. bo

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nen und Mitar-beiter vomASD kennenzu lernen undsie zur Be-sichtigung derRäume einzu-laden. Hierausist eine Prä-sentat ions-mappe ent-standen, diemit vielen Fotos und wenig Textunsere Arbeit widerspiegelt.

kennen zu lernen. Auch wenn ei-ne Zusammenarbeit am „Fall“selten möglich ist, gab es neueKontakte.

Als Kinderhaus nehmen wirjährlich im September am „Okto-berfest“ teil, das ein regionalerSportverein veranstaltet. Dort ha-ben wir einen Informationsstandmit Bildern und Texten, verkau-fen Basteleien und servieren Kaf-fee und Kuchen gegen eine Spen-de. Als Attraktion stellen wir eineSchokokusswurfmaschine auf:Die Kindern testen ihre Wurftech-nik, Omas und Opas haben ihrenSpaß, werden sie doch an ihreKindheit erinnert und es gibt Ge-legenheit zu Gesprächen - eineFrau fragte, warum wir einen Info-Stand machen; die Antwort: „Wirgehören zum Stadtteil!“

Bei dieser Veranstaltung stellenwir immer wieder fest, dass vieleMenschen mit dem Begriff „Kin-derhaus“ wenig anfangen können- sie fragen, ob sie dort ihre Kin-der abgeben können. Den Begriff„Heim“ kennen hingegen alle - hierist Aufklärung vonnöten. EineIdee wäre, an die regionale Pres-se heranzutreten.

Bis zu all diesen erfreulichenAktivitäten war es aber ein lan-ger und manchmal arbeitsamerWeg. In der Zeit von 1984 bis1995 gab es für mich fast keineÖffentlichkeitsarbeit. Das dama-lige Kinder- und Jugendheim Ho-he Liedt fristete ein Inseldasein -zwar gab es Kontakte zu Schu-len, aber das war eigentlich schonalles. Selbst die Nachbarn (wenn

Das Kinderhaus vom Kinder- und Jugendhilfeverbund Langenhorn /Fuhlsbüttel ist regelmäßig beim Oktoberfest im September dabei, denn„Wir gehören zum Stadtteil!“ Hauptattraktion für die Kinder: DieSchokokusswurfmaschine.

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Auf 14 Jahre in der Berufsbil-dung Abteistraße blickt BärbelMatzner inzwischen zurück; dieersten Auszubildenden standenseinerzeit bereits unmittelbar vorder Gesellenprüfung als die Da-menschneidermeisterin sie vonihrer Vorgängerin, Frau Weite-meyer, übernahm.

14 Jahre später eine Einladungauszusprechen, wirft Schwierig-keiten auf: Von einigen ehemali-gen Azubis lag die Adresse nochvor, bei anderen musste sie re-cherchiert werden - beispielswei-se mit Hilfe noch bestehenderKontakte der Azubis untereinan-

Leiterin der Einrichtung, MarenNaranjo, ausgetauscht.

Klar, dass bei Tisch die Gesprä-che zunächst um die gemeinsa-men Erlebnisse kreisten. Sätzewie: „Woanders hätte ich es wohlnie geschafft“, „Hier herrschteimmer eine so warme Atmosphä-re, dass ich es trotz großerSchwierigkeiten doch immer wie-der geschafft habe, zur Ausbil-dung zu kommen", oder: „Vor derPrüfung habe ich bei der Meiste-rin übernachtet, sonst wär ich danie angekommen“, machten deut-lich, wie wichtig diese Station inder Entwicklung der jungen Frau-en war.

Einige der erfolgreichen Prüflin-ge haben nur die drei Jahre Aus-bildung in der Einrichtung absol-viert; andere haben - zusammenmit den verschiedenen Berufs-vorbereitungsmaßnahmen - biszu sieben Jahre in der Abtei-straße verbracht. Stolze Bilanz:Alle Frauen, die ihre Ausbildungbis zur Prüfung durchgehalten ha-ben - und nicht vorher meistens

der. Bei wenigen ließ sich die An-schrift nicht mehr ermitteln. Letzt-lich konnten 18 der insgesamt 20Prüflinge angeschrieben und ein-geladen werden. Und tatsächlicherschienen dann elf Ehemalige zudem gut vorbereiteten Treffen.

Mit Unterstützung der jetzigenAzubis und der SozialpädagoginAntje Scheller-Wehmann warenab 17 Uhr die Tische liebevoll ge-deckt mit Kaffee und kleinen Le-ckereien. Gegen 18.30 Uhr warenalle Gäste eingetroffen und dieersten Begrüßungs- und Wieder-sehensfreuden unter den Azubis,der Meisterin und der ehemaligen

Immer wieder begegnen Pädagoginnen und Päd-agogen Jugendlichen, die Crack konsumieren. DieModedroge aus den USA ist in Deutschland ange-kommen. Jürgen Kohlert, Leiter des Kinder- undJugendhilfeverbunds Mitte, und Wilhelm Raulf vonder Drogenberatungsstelle Kö 16 A über eine Dro-ge, die uns noch beschäftigen wird.

Crack: Wiederholungszwang bis zur Erschöpfung

Crack ist die rauchbare Formdes Kokains. Der Name bezeich-net einen Umwandlungsprozess.Die Wirkung des Kokains ist im-mer gleich, es gibt aber große Un-terschiede in Dauer und Intensi-tät des Rausches je nach Kon-sumform.

Bis zu 80 Prozent ist Kokain inden Blättern des Cocastrauchesenthalten. Das Kauen der Blätterzusammen mit Kalk oder Pflan-zenasche ist in den Andenregi-onen Südamerikas seit 2000 Jah-ren bekannt. Kalk löst den Wirk-stoff schneller heraus und nimmtihm die Bitterkeit. Die Wirkungfördert die Ausdauer, steigert dieLeistungsfähigkeit und ermöglichtschwerste Arbeiten unter extre-men Bedingungen. Gleichzeitigsteigert es das Wohlbefinden undunterdrückt Hunger und Durstge-fühle.

Diese Wirkung machte Coca fürEuropa interessant. 1860 wurdeKokain isoliert und von der Phar-maindustrie Merck 1862 als Ko-kainhydrochlorid erfolgreich alsLebensmittel wie auch als lokalwirkendes Betäubungsmittel ver-marktet. In dieser Form wurdeKokain bis 1900 gespritzt, späterhauptsächlich geschnupft (Naseziehen). Je nach Tagesform undDosierung tritt der Rausch nachdrei Minuten ein und hält etwaeine halbe bis zu zwei Stundenan. Beim Spritzen beginnt die Wir-kung nach 30 Sekunden und bautsich nach 20 Minuten ab.

Kokain wirkt anregend auf dasZentralnervensystem und fördertdie Blockierung wie auch Freiset-zung von Transmittern (Boten-stoffe). Leistung und Wohlbefin-den werden gesteigert, Hunger,Durst und Müdigkeit unterdrückt.

Erwünschte psychoaktive Wir-kungen sind Euphorie, Energieund Allmachtsgefühle.

Regelmäßiger und exessiverGebrauch kann zu körperlichenund psychischen Erkrankungenführen: Verfolgungswahn, Angst-zustände, Schlaflosigkeit, Impo-tenz, massive Abmagerung undKoordinationsstörungen. 1929wurde Kokain ins Opiumgesetz,später Betäubungsmittelgesetzaufgenommen.

Phase der Erschöpfung:Schlaf + Depressionen

Crack, die rauchbare Form desKokains, entstand 1981 als Ex-periment an einer amerikanischenUniversität. Bei der KonsumformCrack wird Kokain mit Backpul-ver (Soda,Natron) und Wasser ge-backen und zerfällt in sechs bisacht kleine poröse Steinchen. Beider Herstellung von Freebase (der von Schadstoffen gereinigteStein) ersetzt man Natron/Sodadurch Äther oder Ammoniak underhält einen einzelnen festenStein.

Crack ist billiger als Kokain undFreebase und eignet sich vaku-

Beim Wiedersehen der „Ehemaligen“ waren die in-nigen Kontakte, die über Jahre entstanden sind undteilweise bis heute anhalten, deutlich zu spüren.

Jürgen Kohlert und Wilhelm Raulf (Kö 16 A) über eine Droge mit geringem Preis und hohen Risiken

Wollen Sie sich näher überdas Thema informieren?Das Beratungszentrum

Kö 16 A steht gern mit Ratund Tat zur Verfügung:

unter Telefon428 11 - 26 66 / 26 65.

JubiläumUnser KollegeManfred Köhler ausder BB Thedestraßehat am 28. Oktobersein 25. Dienst-jubiläum gefeiert - wirgratulieren herzlich!Ebenfalls seit 25 Jah-ren im Dienst istAngelika Köstel. Fürdie Kollegin aus demKJHV Langenhorn-Fuhlsbüttel war es am1. September so weit.Herzlichen Glück-wunsch!

wegen Heiratoder Kindernausgestie-gen sind -haben ihreGesellen-p r ü f u n gauch be-standen.

Einige derehemali-gen Prüf-linge sindin ihremerlerntenBeruf ge-bl ieben:Als Ange-stellte inBetriebenoder zum„ A b s t e -cken" in Ge-

Seit 17 Jahren werden junge Frauen in der Berufs-bildung Abteistraße zur Damenschneiderin ausge-bildet - das bedeutet: Seit 14 Jahren erlangen Aus-zubildende dort ihren Abschluss. Dies war für Mei-sterin Bärbel Matzner Anlass, alle ihre erfolgreichenehemaligen Schützlinge zum Wiedersehen in dieAusbildungseinrichtung einzuladen. Und immerhinwaren es in all den Jahren knapp zwei Drittel dereingestellten Auszubildenden, die bis zur Prüfungdurchgehalten haben!

umverpackt - sehr geringe Halt-barkeit - für den schnellen Stra-ßenverkauf. Die Steine werden inkleinen Pfeifchen geraucht. DieWirkung beginnt innerhalb vonSekunden und hält fünf bis zehnMinuten an. Wegen seines hohenAnschaffungspreises ist Kokainfast immer gestreckt. Streckmit-tel sind unter anderem Ampheta-mine, Speed, Coffein, Glukose,Laktose. Risiken die sich beimKonsum von Crack oder Kokainergeben, sind nicht kalkulierbar.

Die anderen Gebrauchsformendes Kokains - auch als Zusatz-droge - ermöglichen den Rauschab und zu; bei Crack geht diesnicht: Beim Crackkonsum trittkeine Sättigung ein! Gieriges Ver-halten und Wiederholungszwangmachen sich unmittelbar beimAbklingen des Rausches bemerk-bar. Wird dieses Verlangen nichtgestillt, beginnt der Absturz mitdepressiven Verstimmungen.

Der Zugang zu Crackkonsu-menten gestaltet sich schwierig.Ungefähr alle zehn bis 14 Tagelegen Crackraucher aufgrund to-taler physischer Erschöpfung einePause ein. In dieser von Schlafund Depressionen geprägten

Phase sind Kontaktgesprächemöglich.

Wilhelm Raulf (Beratungs-stelle Kö 16 A, Jürgen Kohlert(zuständig für das Grundsatz-

thema Drogen im LEB)

später nie wieder als Schneide-rin gearbeitet und sind heute mitFamilie und Kindern voll aus-gelastet - oder sie lernen nocheinmal einen ganz neuen Beruf -wie zum Beispiel Web-Designe-rin.

schäften am Neuen Wall und amJungfernstieg, wo man auchschon mal „Promis" Kleider undHosen absteckt (Zitat: „Ich habesie alle schon gestochen!“), oderals Selbstständige mit eigenemÄnderungsstudio. Andere haben

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PC-Tipp für User: Ein Super DAU (Dümmster anzunehmender User)Als eines Tages an der Strippe bei der PC-Hotline geschah, was einmal geschehen musste...

Ein spotlight auf die Zukunft

Wollt Ihr „die Bretter, diedie Welt bedeuten“, näherkennen lernen? Jugendlichekönnen sich im spotlight-Büro melden - Telefon:

46 000 928 oder46 000 929

Fortsetzung von Seite 1

Das Medium Theater ist für dieBerufsorientierung prädestiniert,weil zum einen die Kreativität ent-wickelt und gefördert wird, zumanderen aber auch viele Leute

(Theater-)SpielerischJugendlichen einenEinblick in alle Beruferund um die Bretter, diedie Welt bedeuten, zugewähren, ist das Zieldes Projekts spotlight.

„hinter den Kulissen” mit hand-werklichen und organisatori-schen Fähigkeiten gebrauchtwerden. Beim Kulissenbau, derGestaltung der Masken, der Her-stellung von Requisiten, der Be-leuchtung und Tontechnik usw.lernen die Jugendlichen ihre Stär-ken kennen.

Ein Jahr dauert die Maßnahmebei spotlight. Grundfähigkeitenwerden gestärkt, selbstgewähltePraktika absolviert, eigene The-aterszenen inszeniert und mehr-mals aufgeführt. Auch Theater-besuche, EDV-Kurse und Bewer-

Hotline: Hotline, guten Tag.

DAU: Guten Tag, mein Name istDaumeier. Ich habe da ein Pro-blem mit meinem Computer.

Hotline: Welches denn, HerrDaumeier?

DAU: Auf meiner Tastatur fehlteine Taste.

Hotline: Welche denn ?

DAU: Die Äniki-Taste.

Hotline: Wofür brauchen Sie die-se Taste?

DAU: Das Programm verlangtdiese Taste.

Hotline: Was ist das denn für einProgramm?

DAU: Das kenne ich gar nicht,aber es will, dass ich die Äniki-Taste drücke. Ich habe schondie STRG, die ALT und dieGroß-mach-Taste ausprobiert,aber da tut sich nichts.

Hotline: Herr Daumeier, wassteht auf Ihrem Monitor?

DAU: Eine Blumenvase.

Hotline: Nein, ich meine, lesenSie vor, was auf Ihrem Monitorsteht.

DAU: Ei Bee Emm.

Hotline: Nein, was auf demSchirm steht, meine ich.

DAU: Moment, der hängt an derGarderobe.

Hotline: Herr Daumeier...!

DAU: So, jetzt habe ich ihn auf-gespannt, da steht nichts drauf?!

Hotline: Herr Daumeier, schauenSie mal auf den Bildschirm und

lesen Sie mir genau vor, was dar-auf geschrieben steht.

DAU: Ach so, Sie meinen ... oh,Entschuldigung, da steht: "Pleasepress any key to continue."

Hotline: Ach, Sie meinen die any-key-Taste. Ihr Computer meldetsich in Englisch.

Wie löse ich ein Problem?JA

JANEIN

NEIN JA

JA

NEIN JANEIN

NEIN

Kannst du es jemandanders anhängen?

JA

Hast du dranrumgefummelt?

Funktioniert alles,wie es soll?

Lass es so!

Kein Problem!

Idiot!

Weiß jemanddavon?

Behalt’s für dich!

Du armes Schwein!

Kannst du jetztwas erleben?

Mehr Glückals Verstand!

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elle: Evan

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DAU: Nein, wenn er was sagt,piepst er nur.

Hotline: Drücken Sie mal Enter.

DAU: Jetzt geht's. Das ist aIso dieÄniki-Taste, das könnten die aberauch draufschreiben. Vielen Danknochmal und auf Wiederhören.Hotline: ??????, keine Ursache.

bungstrainings stehen auf demProgramm, ebenso Besuche imBerufsinformationszentrum undbei Ausbildungsbetrieben. DieJugendlichen erhalten eine mo-natliche Vergütung von 500 Mark.Der Einstieg ist übrigens jederzeitmöglich!

Rainer Jodorf

War es nun die Nachtigall oder nicht? An keinen geringeren Bühnenautorals William Shakespeare wagte sich das spotlight-Ensemble heran: BeimHarburger Hafenfest im Juni standen die Jugendlichen mit dem KlassikerRomeo und Julia auf der NDR-Bühne (Foto links; Foto oben: Jessica alsJulia und Yasin als Romeo). Dabei kam es vor allem auf die Darstellung an,weniger auf die Texte - denn die lieferte die Technik dazu. Das Publikumjedenfalls hatte großes Vergnügen an der Aufführung - und das hatten auchdie Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf wie hinter der Bühne. Und - theshow must go on: Im September hat sich die Theatertruppe in Berlin vorge-stellt, wo sich verschiedene Projekte des freiwilligen sozialen Jahrs präsen-tiert haben. Fazit: Eine anregende Chance für Jugendliche, ihre Fähigkeitenund Wünsche besser kennen zu lernen.