razis modellbahnservice werkstattbericht
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Razis Modellbahnservice – Werkstattbericht
Roco 43552, 43639, 43818, 51270, 63848, 63874, 63910.
Diesellokomotive Baureihe 2045 der ÖBB. Dieser Werkstattbericht
beschreibt den ESU Loksound-Einbau in Roco Lokomotiven neuer
Fertigung, das heißt, es handelt sich um die Modelle mit 8-poliger Digital
Schnittstelle nach NEM 658.
Werkstattauftrag:
Umbau der Roco Diesellokomotive der BR 2045 Betr.Nr. 2045.013-6 der
ÖBB Art. Nr. 63910 von analog auf DCC Loksound digital mittels eines
ESU Loksounddecoder V 4.0. Der Loksound wurde von einem
Soundspezialisten aus Österreich perfekt von der Lokomotive
aufgenommen. Die so erstellten Sound-Dateien garantieren im Modell eine
perfekte Klangwiedergabe der zwei Dieselmotoren des Typs S12a (500 PS) ,
im Zusammenspiel mit den beiden Generatoren und den 4 Fahrmotoren.
Weiters ist für die perfekte Soundwiedergabe auch der Einbau des ESU
Lautsprechers der modernen Bauform ausschlaggebend.
Ein wichtiges Element bei diesem Soundumbau ist das Verbauen der
elektronischen Bauteile ohne Beeinträchtigung des äußeren
Erscheinungsbildes. Freier Blick durch das Führerhaus mit zusätzlich
schaltbarer Führerhaus Beleuchtung.
Die umzubauende Lokomotive ist in einem bespielten Zustand, aber durchaus als neuwertig zu
bezeichnen.
Für den Umbau muss zunächst das Gehäuse, bestehend aus den beiden Vorbauten und dem
Führerhaus demontiert werden. Hierzu werden die beiden Abgashutzen nach oben abgenommen. Die
darunter befindlichen Schrauben halten die Vorbaugehäuse am Modell. Nach dem Abnehmen der
Vorbauten kann auch der Führerstand abgenommen werden.
Als nächstes werden die Kabel der Radstromkontakte von den Systemplatinen abgelötet. Nun können
die vier Halteschrauben, welche die Systemplatinen und die Gewichte am Rahmen halten, ausgedreht
werden. Somit sind die Gewichte und die Platinen bereits demontiert und zur weiteren Bearbeitung
bereit. Da wir bei diesem Kundenmodell eine schlechte Radstromabnahme bei der Vorprüfung
festgestellt hatten, werden nun die beiden Getriebeböden geöffnet. Die Radsätze werden ausgebaut
und gereinigt, auch im Bereich der Achslager. Die Radkontakte erhalten mittels des K 60 Sprays eine
neue gesäuberte Oberfläche. Die Radstromabnehmer werden neue justiert und geben somit mehr
Kontaktdruck auf die Radsätze. Hier ist zum Zwecke einer verbesserten Radstromabnahme auch der
Austausch des Radsatzes mit Haftringen, auf einen ohne Haftringe, zu überlegen! So, nach dem
Service geht´s mit dem Umbau weiter.
Um für den ESU Decoder entsprechend Platz zu erhalten, ist die Ausfräsung eines Vorbaugewichtes
nötig. Hier wird wie am Foto zu sehen ist 4,0 mm Höhe abgefräst. Die Länge der Fräsung ergibt sich
von selbst.
Razis-Modellbahnservice 11.06.2018
Am vorderen Ende bleibt kein Material stehen und hinten ist bei den Bohrungen, welche die beiden
Schrauben aufnehmen, Ende. Der so gewonnene Platz ist ausreichend für den ESU Ls-Decoder.
Nun werden die Systemplatinen geändert. Die Flexverbindung der beiden Platinen werden
abgenommen und nicht mehr benötigt. Die Platine ohne Schnittstelle wird entsprechend abgeschnitten
und zwar so, dass die beiden Halteschrauben gerade noch mit dem Schraubenkopf auf der Platine
sitzen. Durch diese Änderung entstehen auch potenzialfreie Lötpunkte, welche später für die
Verdrahtung der vorderen Loklaternen, wie auch der Führerhaus-Beleuchtung dient. Die zweite
Platine (mit Schnittstelle) erhält eine Leiterbahntrennung im Bereich der vier Lötpunkte von der
entfallenen Flexverbindung. Da die Schnittstelle aus Platzgründen bei diesem Umbau (Lautsprecher
im Vorbau unter dem Geräteaufbau) nicht verwendet werden kann, wurde die Lichtwechseldiode
ausgelötet. Um die Drahtlampe dennoch mit dem Decoder zu verbinden, werden zwei Drahtbrücken
eingelötet. (Siehe Fotos). Nun werden die geänderten Bauteile, Gewichte und Systemplatinen wieder
eingebaut und mit dem Rahmen mittels der vier Schrauben verbunden.
Da die Lokomotive eine Führerstansbeleuchtung bekommt wird das Dach der Inneneinrichtung mit
einer 3,8 mm Bohrung versehen. Danach wird eine LED Platine mit einer LED und 4,2 K Ohm SMD
Vorwiderstand (Eigenbau) an der Dachaußenseite angeklebt. Nach dem neuerlichen Anbau des
Inneneinrichtungsdaches ist der rein mechanische Umbau soweit fertig gestellt. Es bleibt noch der
Einbau des ESU rechteckigen Lautsprechers (50321, 8 Ohm 1 Watt) in den Vorbau, welcher über der
Systemplatine mit der Schnittstelle ist. Der Lautsprecher wird in ein Schallgeber-Gehäuse welches aus
Teilen der mitgelieferten Kunststoffteile besteht, eingebaut. Es werden wegen der geringen zu
Verfügung stehenden Höhe (7,8 mm) nur die Bodenplatte, ein hoher und ein niedriger Rahmen
verwendet. Nach dem Einkleben wir die Metallfläche des Lautsprechers mit Doppelklebeband gegen
Kurzschluss an der Schnittstelle gesichert. Nur hier ist der Platz ausreichend bzw. auch nur bei diesem
Modell. Wird eine Lokomotive ohne Gerätekasten am Vorbau umgebaut, so muss ein 23 mm ESU
Rundlautsprecher im Führerhausdach eingegossen werden. Lesen Sie zu diesem Thema in der zeitnahe
erscheinenden Rubrik /Made by Razis /Digital-Umbauten/ Roco BR 2045 ÖBB alt in dieser Page.
Der Vorbau mit dem Decoder hat ja durch den Entfall der Trägerplatine keine Stirnlichtbeleuchtung
mehr. Die Stirnlichtbeleuchtung wird mittels einer Roco Drahtlampe welche mit zwei Kabeln
verlängert wurde ersetzt. Der Anschluss erfolgt über die freien Lötpunkte der Systemleiterplatte mit
dem Lichtausgang (in dem Fall das weiße Kabel des Decoders, da im Vorbau 1 eingebaut) des
Decoders. Die Lötstellen der Drahtlampe des Kabelüberganges werden mit einem Stück
Schrumpfschlauch isoliert. Die Verlegung der Lampenkabel ist an den Fotos gut zu erkennen.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um das Modell entsprechend den elektronischen Erfordernissen
komplett neu zu verkabeln. Die Innenbeleuchtung wird über AUX 1 (grün) gegen den gemeinsamen
Rückleiter (blau) angesteuert. Der Dimmungswert am Decoder für AUX 1 wurde auf den Wert „2“
eingestellt. (LED Modus). Als letzte Arbeit werden die 3 Gehäuse wieder aufgesetzt und die beiden
Vorbauten verschraubt. Zuvor wurden noch die Lautsprecherkabel an die entsprechenden Lötpunkte
der Systemplatine angelötet. Nach den fertig gestellten Umbauarbeiten wird das Modell mit dem
Loksound der BR 2045 programmiert. Danach erfolgt die Erstellung der technischen Unterlagen und
die Feinjustierung der motorspezifischen CV´s.
Dieses Modell scheut nach dem Umbau keinen Vergleich mit Artgenossen und ist im äußeren
Erscheinungsbild ein „Highlight“ unter den 2045ern!
Benötigtes Material:
1 Stück ESU Loksound Decoder V 4.0, 1 Stück ESU 50321 Lautsprecher 15 x 11 x 3,5 mm,
1 Stück Führerhaus Beleuchtung (Eigenbau mit LED Platine v. Digikeijs und 4,3 K Wid.),
1 x Soundsoftware extern, 1 x Kleinmaterial pauschal, 1 Stück Roco 40321 Drahtlampe.
Razis-Modellbahnservice 11.06.2018
Hier der Umbau in Bildern:
1.) Das abgefräste Gewicht für die Aufnahme des ESU Loksound V4.0 Decoders
2.) Der ESU 50321 Lautsprecher im Vorbau innerhalb des Gerätekasten eingebaut
3.) Die Metallfläche des Lautsprechers mit Doppelklebeband isoliert
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4.) Als alternative der Einbau des Lautsprechers im Führerhaus unter dem Dach zwischen dem Dach
und der Führerhausinneneinrichtung. Kommt bei Modellen ohne Geräteaufbau an den Vorbauten zur
Anwendung!
5.) Die Einbaulage des Decoders in Vorbau 1
6.) Die Led Platine für die Führerstands Beleuchtung
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7.) Die Verkabelung des Vorbau 1
8.) Die Verkabelung der Systemplatinen 1 + 2 mit eingebauter Führerhaus Beleuchtung
9.) Die Verkabelung der Systemplatine 2 mit Direktlötung der an den Buchsen der Schnittstelle. Bitte
auch die beiden Lötstellen des Motoranschlusses (grau + orange) an der Platine!
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10.) Montage des Vorbau 2
11.) Vorbau 2 bereits montiert
12.) Beide Vorbauten montiert
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13.) Blick in das Führerhaus mit freier Durchsicht nach dem Umbau des Modells!
13.) Fertig umgebautes Modell
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