r. daniels: sugar substitutes and enhancers. x und 275 seiten, 8 abb. noyes data corporation, park...

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Kurznachrichten 851 EUROPEAN FOOD PROCESSING INDUSTRY. 263 Seiten, Noyes Data Corporation, Park Ridge, New Jersey, London, 2. Auflage 1973. Preis: 36.00 $ In diesem Buch werden Angaben zur Entwicklung der Lebensmittelproduktion von I 7 westeuro- p3ischen Landern veroffentlicht. Das Zahlenmaterial, aufgeschliisselt nach Wert und Umfang der Jahresproduktion, Konsumtion, Export und Import, ist fur folgende Lebensmittel zusammengestellt : Milchprodukte, Schokoladenerzeugnisse, Backwaren, Fleisch, Fisch, Obst und Gemuse, Marmeladen, Suppen, Spezialitaten. Ein Branchenverzeichnis rnit 2 ooo Adressen vervollstandigt die Angaben. Obwohl aus den verschiedensten Publikationen Tabellen iiber die Lebensmittelproduktion zu- sammengetragen wurden, ermoglichen die teilweise sehr detaillierten Angaben von einigen Landern (Frankreich, GroBbritannien, Bundesrepublik Deutschland) keinen internationalen Vergleich. So beziehen sich z. B. die Zahlen fur den Pro-Kopf-Verbrauch und fur die Jahresproduktion nicht immer auf den vorwiegend gewahlten Zeitraum zwischen 1967 bis 1972. G. MUSCHIOLIK PHYSIOLOGISCHE, PHARMAKOLOGISCHE UND KLINISCHE WIRKUNGEN DES KAFFEES. Vortrage eines Symposiums im Rahmen der 6. Internationalen Tagung fur Kaffee- Chemie vom 14.- 1g.6.1g71 in Lissabon. Herausgegeben von G. CZOK und K. LANG. Supplemen- tum 14 der Zeitschrift fur Ernahrungswissenschaft. XI und 78 Seiten, 30 Abb. und 24 Tab., Dr. Dietrich Steinkopff-Verlag, Darmstadt 1972. Preis : 25, - DM. In 8 Beitragen wird die Wirkung von Kaffee und Coffein dargelegt. Nach HEYDEN u. a. bestehen keine ursachlichen Beziehungen zwischen Kaffeekonsum einerseits, ischamischen Herzerkrankungen und Krebsverursachung andererseits. SIEDEK u. a. untersuchten die Tagesprofile von Metaboliten des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels sowie des immunreaktiven Insulins unter Coffein und fan- den, daB gebrauchliche Kaffeemengen keine schadlichen Stoffwechselwirkungen verursachen; auch Dosen von 5 x 20 g Kaffee/Tag zeigten nur unter besonderen Bedingungen gewisse Wirkungen (z. B. auf die Katecholaminausscheidung). HASLBECK u. a. stellen fest, daB der KaffeegenuD in der Diate- tik des Dzabetes mellitus keiner wesentlichen Beschrankung unterliegt. DAHME u. a. konnte an Stu- denten zeigen, daD durch Alkohol hervorgerufene Leistungsverschlechterungen im psychomotorischen Bereich durch anschliefienden KaffeegenuD nicht kompensiert werden konnen. Nach MULLER-LIMM- ROTH beeintrachtigt Kaffee die Schlafqualitat nur in den ersten 3 h. Dieser Zeitraum stimmt rnit der Dauer des Coffeinabbaues in der Leber iiberein. ROHRBORN fand bei chronischen Toxizivats-Versuchen mit Mausen keine Hinweise auf coffeininduzierte dominante Letalmutationen. CZOK u. a. priiften tierexperimentell verschiedene Phenole und Phenolkarbonsauren, die zum groBen Teil in Kaffee vor- kommen, hinsichtlich ihrer Gallen- und Darmwirkung. Fast alle Testsubstanzen wirkten choleretisch, einige beeinfluDten teils fordernd, teils hemmend die Darmperistaltik. Mit diesem Sammelband wird somit der Eindruck vermittelt, daB Kaffee bei maDvollem GenuB keine nachteiligen Folgen hervorruft. Die in letzter Zeit mehrfach ausgesprochenen MutmaDungen iiber Zusammenhange zwischen KaffeegenuD und dem Auftreten gewisser Herz- und Kreislaufer- krankungen, der Auslosung mutagener und teratogener Effekte und einer Zunahme der Krebserkran- kungen konnen durch die von den Autoren vorgelegten Ergebnisse nicht gestiitzt werden. F.-K. GRUTTE R. DANIELS: SUGAR SUBSTITUTES AND ENHANCERS. X und 275 Seiten, 8 Abb. Noyes Data Corporation, Park Ridge (USA) und London 1973. Preis: 36,- $. Die Literatur auf dem Gebiet der Zuckeraustauscher ist nahezu uniibersehbar geworden. Das Buch von DANIELS kann deshalb bei dem Versuch, die fur die verschiedenen Anwendungen geeigneten Austauschstoffe fur Zucker aufzufinden, eine wertvolle Hilfe sein. In ihm wird die amerikanische (go Patente) und z. T. auch die britische Patentliteratur (14 Patente) auf dem Gebiet der Zuckeraus- tauscher und Geschmacksverstarker seit 1950 ausgewertet. Der Leser wird umfassend iiber die Roh- stoffbasis, die chemische Struktur, die chemischen, ernahrungsphysiologischen, z. T. auch toxikolo- gischen Eigenschaften, vielfach auch iiber die Synthese, die technologischen Verfahrensschritte und die Anwendungsbreite der wichtigsten seit dieser Zeit aufgefundenen Zuckeraustauschstoffe und Geschmacksverstarker informiert. Der Autor befal3t sich schwerpunktrnailjig rnit den natiirlich vor- kommenden Stoffen dieser Art (Miraculin, Glycyrrhicin, Artischocken-SiiBstoff u. a,), mit den Dipeptid-Derivaten, den Flavonondihydrochalkonen, mit Malt01 und dessen Derivaten und mit einer Reihe weiterer synthetischer SiiBstoffe (Tetrazol-Derivate, Kynurenin-Derivate u. a.). Ausgiebig

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Kurznachrichten 851

EUROPEAN FOOD PROCESSING INDUSTRY. 263 Seiten, Noyes Data Corporation, Park Ridge, New Jersey, London, 2. Auflage 1973. Preis: 36.00 $

In diesem Buch werden Angaben zur Entwicklung der Lebensmittelproduktion von I 7 westeuro- p3ischen Landern veroffentlicht. Das Zahlenmaterial, aufgeschliisselt nach Wert und Umfang der Jahresproduktion, Konsumtion, Export und Import, ist fur folgende Lebensmittel zusammengestellt : Milchprodukte, Schokoladenerzeugnisse, Backwaren, Fleisch, Fisch, Obst und Gemuse, Marmeladen, Suppen, Spezialitaten. Ein Branchenverzeichnis rnit 2 ooo Adressen vervollstandigt die Angaben.

Obwohl aus den verschiedensten Publikationen Tabellen iiber die Lebensmittelproduktion zu- sammengetragen wurden, ermoglichen die teilweise sehr detaillierten Angaben von einigen Landern (Frankreich, GroBbritannien, Bundesrepublik Deutschland) keinen internationalen Vergleich. So beziehen sich z. B. die Zahlen fur den Pro-Kopf-Verbrauch und fur die Jahresproduktion nicht immer auf den vorwiegend gewahlten Zeitraum zwischen 1967 bis 1972. G. MUSCHIOLIK

PHYSIOLOGISCHE, PHARMAKOLOGISCHE UND KLINISCHE WIRKUNGEN DES KAFFEES. Vortrage eines Symposiums im Rahmen der 6. Internationalen Tagung fur Kaffee- Chemie vom 14.- 1g.6.1g71 in Lissabon. Herausgegeben von G. CZOK und K. LANG. Supplemen- tum 14 der Zeitschrift fur Ernahrungswissenschaft. X I und 78 Seiten, 30 Abb. und 24 Tab., Dr. Dietrich Steinkopff-Verlag, Darmstadt 1972. Preis : 25, - DM.

In 8 Beitragen wird die Wirkung von Kaffee und Coffein dargelegt. Nach HEYDEN u. a. bestehen keine ursachlichen Beziehungen zwischen Kaffeekonsum einerseits, ischamischen Herzerkrankungen und Krebsverursachung andererseits. SIEDEK u. a. untersuchten die Tagesprofile von Metaboliten des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels sowie des immunreaktiven Insulins unter Coffein und fan- den, daB gebrauchliche Kaffeemengen keine schadlichen Stoffwechselwirkungen verursachen; auch Dosen von 5 x 2 0 g Kaffee/Tag zeigten nur unter besonderen Bedingungen gewisse Wirkungen (z. B. auf die Katecholaminausscheidung). HASLBECK u. a. stellen fest, daB der KaffeegenuD in der Diate- tik des Dzabetes mellitus keiner wesentlichen Beschrankung unterliegt. DAHME u. a. konnte an Stu- denten zeigen, daD durch Alkohol hervorgerufene Leistungsverschlechterungen im psychomotorischen Bereich durch anschliefienden KaffeegenuD nicht kompensiert werden konnen. Nach MULLER-LIMM- ROTH beeintrachtigt Kaffee die Schlafqualitat nur in den ersten 3 h. Dieser Zeitraum stimmt rnit der Dauer des Coffeinabbaues in der Leber iiberein. ROHRBORN fand bei chronischen Toxizivats-Versuchen mit Mausen keine Hinweise auf coffeininduzierte dominante Letalmutationen. CZOK u. a. priiften tierexperimentell verschiedene Phenole und Phenolkarbonsauren, die zum groBen Teil in Kaffee vor- kommen, hinsichtlich ihrer Gallen- und Darmwirkung. Fast alle Testsubstanzen wirkten choleretisch, einige beeinfluDten teils fordernd, teils hemmend die Darmperistaltik.

Mit diesem Sammelband wird somit der Eindruck vermittelt, daB Kaffee bei maDvollem GenuB keine nachteiligen Folgen hervorruft. Die in letzter Zeit mehrfach ausgesprochenen MutmaDungen iiber Zusammenhange zwischen KaffeegenuD und dem Auftreten gewisser Herz- und Kreislaufer- krankungen, der Auslosung mutagener und teratogener Effekte und einer Zunahme der Krebserkran- kungen konnen durch die von den Autoren vorgelegten Ergebnisse nicht gestiitzt werden.

F.-K. GRUTTE

R. DANIELS: SUGAR SUBSTITUTES AND ENHANCERS. X und 275 Seiten, 8 Abb. Noyes Data Corporation, Park Ridge (USA) und London 1973. Preis: 36,- $.

Die Literatur auf dem Gebiet der Zuckeraustauscher ist nahezu uniibersehbar geworden. Das Buch von DANIELS kann deshalb bei dem Versuch, die fur die verschiedenen Anwendungen geeigneten Austauschstoffe fur Zucker aufzufinden, eine wertvolle Hilfe sein. I n ihm wird die amerikanische (go Patente) und z. T. auch die britische Patentliteratur (14 Patente) auf dem Gebiet der Zuckeraus- tauscher und Geschmacksverstarker seit 1950 ausgewertet. Der Leser wird umfassend iiber die Roh- stoffbasis, die chemische Struktur, die chemischen, ernahrungsphysiologischen, z. T. auch toxikolo- gischen Eigenschaften, vielfach auch iiber die Synthese, die technologischen Verfahrensschritte und die Anwendungsbreite der wichtigsten seit dieser Zeit aufgefundenen Zuckeraustauschstoffe und Geschmacksverstarker informiert. Der Autor befal3t sich schwerpunktrnailjig rnit den natiirlich vor- kommenden Stoffen dieser Ar t (Miraculin, Glycyrrhicin, Artischocken-SiiBstoff u. a,), mit den Dipeptid-Derivaten, den Flavonondihydrochalkonen, mit Malt01 und dessen Derivaten und mit einer Reihe weiterer synthetischer SiiBstoffe (Tetrazol-Derivate, Kynurenin-Derivate u. a.). Ausgiebig

852 Kurznachrichten

werden das Gebiet der Saccharin-Optimierung und insbesondere die geschmacksbeeinfluBten Eigen- schaften einer Vielzahl von Saccharin-Kombinationen (mit Dipeptiden, Glukono-&lacton, Ribonucleo- tiden, Pektin, Maltol u. a,) besprochen.

Der Vorteil einer derartigen, auf umfassenden Patentrecherchen beruhenden Ubersicht liegt in der schnellen Information iiber den aktuellen Kenntnisstand und in dem Neuheitsgrad des vorgelegten Materials. Man kann sich so sehr schnell in grundlagenmaBige und technixhe Details einarbeiten. Dem steht der Nachteil einer meist fehlenden geziclten Auswahl und Herausstellung der besonders erfolgversprechenden Objekte gegenuber.

Fur die Losung der weltweiten Aufgaben, gangbare Wege zum schrittweisen Austausch voii Saccharose gegen geeignete Stoffe zu eroffnen, stellt dieses Buch einen wichtigen Beitrag dar.

F.-K. GRUTTE

THE CHEMICAL BASIS OF LIFE, an Indroduction to Molekular and Cell Biology. Readings from SCIENTIFIC AMERICAN, mit einem Vorwort und Einfuhrungen von P. C. HANAWALT und R. H. HAYNES. Leinen, 4O. 405 Seiten. W. H. Freeman and Co., San Franzisco 1973. Preis: 5.70, $ 12,o.

Das Buch ist eine aktualisierte und auf 38 Beitragen namhafter Autoren erweiterte Fassung der 1968 herausgekommenen Ausgabe desselben Titels und derselben Herausgeber, von der I 7 Kapitel iibernommen worden sind. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Artikeln aus Scientific American, die von Mai 1953 bis Marz 1973 erschienen sind. Durch eine Zusammenfugung und Auf- teilung in 4 Hauptkapitel mit jeweils einer Einfiihrung erhalten sie den Charakter eines Lehrstoffs, der zum grundlegenden oder erweiterten Studium der allgemeinen sowie Molekular- und Zellbiologie, der Biochemie, Biophysik, Genetik, Mikrobiologie und Virologie gedacht ist.

Das Buch ist einpragsam geschrieben und gestaltet und mit seinen zahlreichen, z. T. mehrfarbigen Abbildungen, Formeln und Schemata hervorragend illustriert. Erganzt wird es durch ein umfang- reiches Autoren- und Sachwortregister. In der am Ende gleichfalls beigefugten Bibliographie werderi zum vertiefenden Studium die in den Orginalartikeln angefuhrten grundlegenden Werke und Ver- offentlichungen zitiert sowie von den Herausgebern weitere Vorschlage unterbreitet (insgesamt 164 Literaturstellen). Ein Anspruch auf Vollstandigkeit wird dabei ebenso wenig erhoben, wie die jeweils entwickelten Vorstellungen im Sinne einer Monographie 1iteraturmaBig belegt sind.

Das erste Hauptkapitel behandelt Aufnahme, Transfer und Verwertung von Encrgie in lebenden Systemen und den Ursprung des Lebens selbst, das zweite iiber die molekulare Architektur die be- deutendsten funktionellen Proteine: Enzyme, Hormone, Antikorper, Sauerstoffcarrier sowie struk- turelle und Elektronentransportproteine. Dariiber hinaus enthalt es die Geschichte der DNS-Ent- deckung und der erstmaligen Isolierung der DNS-Polymerase sowie deren Anwendung zur in-vitro- Synthese biologisch aktiver DNS. Das dritte Hauptkapitel befaat sich mit supramolekularen Komplexen und den Wirkungsprinzipien der Ausstattung und Formgebung bei der Zellbildung aus wenigen Bausteintypen. In 6 Beitragen wird auf die Strukturen, die Zyklen des Lebens sowie auf die speziellen Gegcbenheiten bei Viren eingegangen. Das vierte Hauptkapitel iiber Informationstransfer und -kontrolle beinhaltet die Regulation der Proteinsynthesc, die Sichtbarmachung der Transkription und Translation im Elektronenmikroskop, und in einem abschlieaenden Aufsatz wird versucht, einen Zusammenhang zwischen Molekularbiologie und menschlicher Kreativitat in Kunst und Wissen- schaft aufzuzeigen.

Die Auswahl der einzelnen Beitrage ist offenkundig von der Lehrerfahrung der Herausgeber ge- pragt. BegruRenswert ist die Aufnahme einiger neuerer Aufsatze uber Membranen und Zellober- flachenphanomene, Repressorproteine, neue Regulationselemente wie das C-AMP sowie die Struktur, Funktion und Ausstattung subzellularer Organellen wie Ribosomen, Mitochondrien und Chloro- plasten. B. GASSMANN

NUTRITION AND TECHNOLOGY OF FOODS FOR GROWING HUMANS. Herausgegeben von J. C. SOMOGYI, Ribliotheca ,,Nutritio et Dieta", No .IS., Series of the Institute of Nutrition Research Bd. 18. VIII und 288 Seiten, 51 Abb. und go Tab., S. Karger-Verlag Basel, Miinchen, Paris, London, New York, Sydney 1973. Preis: 84,- DM; 28,55 $; 92,- SFr.

Der Band enthalt die Vortrage eines Symposiums, das 1971 von der IUNS, der IUFoST und vom Institut fur Ernahrungsforschung in Riischlikon-Zurich in Zurich durchgefuhrt wurde. Von nam- haften Fachleuten werden in ubersichtsvortragen die heutigen Vorstellungen uber eine moglichst