punisches mit schrift und in sprache der lateiner

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Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner Author(s): F. Hitzig Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 10. Jahrg. (1856), pp. 77-109 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/41252037 . Accessed: 19/05/2014 19:43 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.157 on Mon, 19 May 2014 19:43:36 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Page 1: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

Punisches mit Schrift und in Sprache der LateinerAuthor(s): F. HitzigSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 10. Jahrg. (1856), pp. 77-109Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41252037 .

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Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner.

Iebem ©chriftsysteme wt'rb Mangel anhaften, inbem leines bte ©chattirungen ber Aussprache unb bte Mannigfaltlgkeit bes Be- tonens vollstanbt'g auszubrucken vermag, unb ©chrt'ft, wahrenb bte ©prache fortlebt unb mit t'hr bte Aussprache sich weiterbt'lbet , ent- Weber sttllsteht ober nur in weitem 3wischenraume hinterbreinkommt. Die phonicische ©chrt'ft t'nsbesonbere, welche urn Beseelung bes Con- sonanten burch Vokal unb Ton sich nicht kummert, wurbe unzurei- chenb auch bann bleiben, wenn erst ber 3usammenhang bie jebes- malt'ge Vokalaussprache zur Gewt'tzheit brachte; allet'n selbst bt'esi gilt ja nur mit Einfchrankung. 3war erhellt SolcheS nicht aus ber Muhe, welche unS bas Lesen unpunktirter Texte kostet, so wenig wie aus ben Fehlgriffen ber Punttirer bes A. Test. ; wohl aber wt'rb bas burch manchen entschulbbaren Irrthum ber I^XX anschau- ltch gemacht, welche bie ©prache als eine lebenbe besassen, sowie Beispiels halber burch bie Raben am Bache (^r'de-na kal) ©pr. 30, 17, welche von ben Weiben am Bache (>rb6- na'lial) s. Hi. 40, 22 erst aufgeflogen sinb. Uebergehenb zum Puntschen bei Plautus treffen wir eine veranberte ©achlage. Das lebenbige Wort erscheint hier in eine anbere Schrift gefaht, welche auch ben Vokal wlebergiebt , ob zwar ohne ben Unterschieb ber Lange unb Kurze, fur bte Consonanten aber, ba ihr et'nige Kehl- unb bte 3isch- laute bis auf einen abgehn, bei weitem nicht ausreicht. Unsere Ar- beit must hier in ber Hauptsache bie entgegengesehte sein, bie Be- stimmung namlich bes Consonanten.

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78 Punifches mit ©chrt'ft unb

Die Abfchnitte, welche zur Vehanblung kommen follen, sinb im Ponulus bes Plant us (Alt V, ©cene 1) Hanno's Monolog, ferner bas Pum'fche ber 2. unb 3. ©cene; unb brittens fugen wir bei als Fleischerzugabe ben von Col urn el la uns aufbewahrten An- fang von Mago's Vuche uber ben Lanbbau. Mit jebem ber brei ©tucke hat es feme eigene Vewanbtnitz. Die Rebe Hanno's liegt boppelt phonicifch vor unb obenbrcin in Ueberfetzung ober vielmehr im lateinischen ©runbtexte. Das Pum'fche ber folgenben ©cenen ist einfacher Text ohne lateinische Parallele; nur von Hanno's erstem Worte unb ©c. 3. V. 25 wirb ber ©inn fo ziemlich richtig angegeben. Enblich jene Eingangsworte Ma go's haben sich im ©runbtexte gar nicht, fonbern nur in lateim'fchem Gewanbe erhalten. Wo wir bes Ver- berbnisses ber Hanbfchriften halber am meisten ber Hulfsmlttel beno- thigt sinb, beim Monologe, fehen wir uns auch am besten ausge- stattet. In ber 2. ©cene kann ber Mitzbrauch, welchen Milphto mit ben fremben Lauten treibt , fur bie Entfcheibung zwischen wi- bersireitenben Lesarten von Nutzen fein. Aus Columella's La- tein fchliehlich hort sich ber Parallelismus bes Originals heraus ; unb ber Zwang, chythmifche ©lieber herzustellen, geht bei ber Aus- wahl unb Anorbnung bes fprachlichen ©tosses hulfreich an bte Hanb.

Wir wenben uns zu unferem Hauptgegenstanbe , zum Puni- fchen bei Plautus.

Besonbere Veranlassung bas Wort zu ergret'fen bot ber Urn- stanb, bah Ritfchl bie Herausgabe bes Ponulus vorbereitet, nach- bem anlangenb bie ©icherstellung unb Erklarung ber punlfchen Terte mehr als eine blotze Nachlefe noch jetzt ubrigt; feme Berechtigung aber holt ©chreiber biefeS bei feinem ©tanbpunkte. ©teht man ge- nauer zu, fo ist gar Mancherlei als ©prachgut beclarirt unb hier eingefuhrt worben, was hochstens aus bem ©runbe fur punifch ge- halten werben konnte, Weil es nicht hebrdisch ist. Ich verfuche bie Deutung in engerem Anfchlusse, als gewohnlich gefchieht, an ben hebrdischen ©prachgebrauch, unb bemtthe mt'ch, von einer Exegefe aus, bie nach Krdften t'hre Schulbigkeit gethan hat, fur bie Kritik einige Ergebnisse zu gewmnen. ©ienge meine Absicht bahin, etwas Vollstdnbt'ges unb Erfchopfenbes zu leisten, fo wurbe gleich zuvor-

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Sprache ber Lateiner. 79

berst auf bte Gestalt bed Texted, auf bte Kritt'k femer Quellen em Hauptaugenmerk zu rt'chten fein: em ©eschdft, beffen t'ch burch bt'e grunbliche unb umsichtt'ge Schrt'ft von Mover d uberhoben werbe. Noch wentger bezwecke t'ch, uber bt'e Literatur bed Abfchnitted, fiber bt'e ©eschichte femer Krt'tik unb Erkldrung mich audzulaffen ; vtelmehr follen die nachstehenben Bemerkungen ber ausubenben Exegefe gewib- met fetn. Aber auch nicht bad Gauze foll burcherkldrt unb Punlt fur Punkt bt'e Erkldrung gerechtfertt'gt werben. Thunlichst vermeibe tch Wtederholung bekannter Dt'nge, unb behalte bad Ael im Auge, ba , wo offenbar get'rrt worben t'st, burch Nachwetd bed Rt'chtigen et'nen Bet'trag zur Audlegung zu leisten , in alle Wege nt'chtd Ueber- fiussiged zu thun , unb zugletch an ber Ueberwinbung ber Schwierig- ket'ten meine Lust zu bussen.

Wir hasten und zunachst an ben jungeren Text, unb nehmen zum Audgangdpunkte ben angeblt'ch leichtesten 6. Verd, bei welchem zuerst, batz an ber Erkldrung biefer Puniea noch et'm'ged Verbienst zu erwerben set, mt'r unmittelbar gewitz wurbe (s. A. L. 3tg. IG. 1849. N. 68. S. 543). Er lautet:

^8 sidobrim lhyfel yth chyl isclwn them liphul; latetntfch: l!uln fecisse a^unt 8ibi quod faciundum full.

©egen !i2^^^^ ^->^ uun, wie man bte ersten zwet Worter hebrdisch fchret'bt, steht nt'chtd emzuwenben; aber fofort, bah lhyfol etne Tiphelform set' (Ewalb, Mo verd), leuchtet so went'g em, ald wenn Andere bt'e zweite Person bed Singulard festhalten. Dast nur von etnem Tt'phN im Hebrdtfchen bte Rebe fetn kann, ubergehn wir. Vom 3et'tworte ^'2 felber kennt bad A. Test, nur Kal; anberer- feitd aber must lhyfel brttte Person fetn, unb '^p''. ware ganz un- verfdngltch. - Thyfel -- ̂ pn t'st bt'efe brttte Person unb zwar bed Madkult'numd. Ed konnte, um Mthton zu vermet'ben, Preb. 10,15. i^'H^n statt 12^^" gefagt werben, unb ebenfo umgekehrt Hi. 36, 18. -sn^ fur ̂sn^dn in bem Satze: benn 3orn moge bich nicht zu einer Probe verleiten. Fur ̂dn nun must em anberer Grunb obgewaltet haben; unb er liegt fehr wahrschet'nlich in der inbtrekten Rebe, welche burch nt'chtd fonst angebeutet wirb. In fol- cher steht, fogar ungeachtet et'ned einleitenben ^u)d< , Neh. 4, 6.

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80 Punisches mit Schrift unb

^iuin bes Sinnes von 121^ (bah fie von allen Orten her fich gegen uns wenben), und wieber bei inbirekter Rebe ohne EinfGrung Pf. 50, 21. auch ber Insin. constr. statt bes ab- foluten. Man kann nun fretltch einwenben: in biefen Insinitiven klafft keine Zweiheit bes Gefchlechtes ; allein bte Form 2t^n t'hrer- feitS hat sich felber erst aus 2n^ entwtckelt, unb bas Gefchlecht wtrb auch hier urfprunglich nicht unterfchieben. Ganz ebenso leicht mochte, wo es zweckbienlich fcht'en, ^o^ in ̂ ^n umfchlagen, wie n^^ allemal in nn^ , ober wie ->n2dln neben ^N2^ gesagt wirb. Uebersetze also: ein Mann, von bem fie fagen, er pflegte Alles zu thun u. s. w.

Auch bas ndchst folgenbe iscnon hatnoch bei Movers seine richtige Deutung nicht gefunben. Lies (als relativen Satz: an pd^) b^^. Im 1. Mob. nach Hiphil sormirt, sieht pd 4Mof. 22,30 in ber Bebeutung gewohnt fein, welche gerabe so sich aus bem Begrtffe wohnen ableitet, wie bieses pd selber erst aus pn hervorgegangen tst (vgl. zu Ez. 24, 17. m. Anm.). Kal aber in ber gleichen Vebeutung neben Hiphil ireffen wt'r auch sonst, sogar betm selben Schriftsteller (Sach. 11, 5. vgl. 13, 5. - 1 Mos. 24, 27. 48.), emen 2. Mob. ̂^ neben ^z?7i; unb wenn trgenb noch ein Zweifel obwalten konnte, so wurbe er burch ben dltern Text :

l^neo al lum ucommulro lulul alSbalb gehoben sein. llnec ndmlt'ch ober vielmehr nuneo ist ein-

fach ^^n (vgl. !^N Spr. 22, 6) -- ̂ ^> usu rerum confir-

malu5 est; unb eS gilt z.B.Harir. p. 574 (^omm. l^^^» als

Synonym von ̂7^^. - Die ubrigen Worte biefes Textes hat man in ber Hauptsache richttg verstanben. Dah hebrdisches 72 Alles nicht oal , wie ber Palimpsest bietet, lauten konnte, also vielmehr bem el ber Hbschrr. entsprechenb al gelesen werben must, erhellt. In ^ri ^ steht bie Prdpos. so wie z. B. in ^ ^ Ps. 31, 24 (vgl. Ier. 8,l l unb auch Spr. 17, 27) synonym mit 2 in tt"^^ - secundum obzei'vanliam ; beibe Wortchen kon- nen ja sogar zu ̂ zusammenflietzen. Il,em schliehlich bes jungern

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Sptache bet Lateinet. 81

Textes todre ^2y , punifche Ausfprache tm Flutz bet Rebe, too bet Hebrder ^^ fagen wurbe (vgs. Sc. 2. 93. 46.).

Ienes b^^n , welches uns zuerst beschdftigte , :'st aus bem dltern in ben jungern Text gebrungen. Den fo eben erorterten Worten geht bort erne erste Hdlfte Vedubm' tesel onobut(n) vor- an , in welcher bte Worte b^pr? ̂ .i^. kerne Schwierigkeit machen, wdhrenb onobut von ben Auslegern toieber verfehlt toorben ist. Em Ohr, welches in ben lebenbigen Laut ber Sprache sich hinein- gehort hat, ist ht'er auch bes Wortes nii^ sicher. Neben Ni^ steht Zeph. 2, 3. p^ (vgl. auch Pf. 45, 5) , unb toie p^^ b^2

Pf. l5, 2 muhte man auch 5n^ b^>2 fagen konnen; gleichwie fer- ner em n^p^ von p^ (z. B. Ies. 33, l5) mag es auch von

Ni2^ t'm Sprachgebrauch einen Plural gegeben haben. Wenn bte Meinung bes einen toie bes anbern Tertes barauf

hinauslduft, bast Antibamas em rechtfchaffener Mann gewesen fet, fo wlrb bamit ber Gebanke bes lateinlfchen , bes Urtertes , freilich ubel getroffen; benn wenn ,,Antibamas that was er nicht lafsen konnte," fo will P laut us hiemit kraft bes Zufammenhanges nichtS Anberes fagen, als: er habe bte Schulb ber Natur bezahlt; er set tobt *). Doch biest beildusig ; unfere Erkldrung uberfuhrt nicht nur ben Ueberfetzer eines Mihverstdnbniffes , fonbern hilft uns auch ihn anberwdrts besser verstehn. Das Abjektive pb fur ̂ ist burch unfer ̂ 2^ befeitlgt auch fur ben 5. V. belber Texte, ben im Uebrigen Movers vollkommen richtig wiebergegeben hat. Durch ̂ n beruhrte sich bte Sprache biefes Stuckes mit bem Ara-

bischen. So ist unzweifelhaft clwn hlnter ̂ ntidamag^ an bet

Stelle von suit im Lat. stehenb , - ^2 im Sinne von ^ ; fowie benn auch iolwna im dlteren Text, ober richtiger, ba er 2

fonst immer burch o wiebergiebt , econa V. 3, b. i. ^ ^b^ fur hebraifches ^'s^ moge es gefchehn ober gelingen, sich an ben arabischen Wortbegriff anfchlietzt. Nachbem ferner ono- but als ni25? sich herausgestellt hat, hebraifches v fomit auch burch b ausgebruckt wirb, fo burfen wir nunmehr auch L^nn^id V. 9

") Diesen Sinn wollten Vo chart unb Gwalb auch dem punischen Terte aufnothigen.

Mfts. f. Philol. 3t. F. X. g

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82 PuntscheS Mit Schrift unb

(jungerer Text) auf ̂-^ zuruckfuhren, -- (unb) wt'r stub, wohl besser: es ist vermahnt ober bebeutet worben (monstra- lum 68l). Dem Zuge ber Aktt'va , transitlv zu werden, konnte namlich 2 i^n gefolgt sein, fo bap fur ̂2 i^n (vgl. 2 Mof. 2l, 29) -i^in gefagt werben burfie; alletn wahrscheinlicher trat im Faffe ber Verboppelung )' ber 3. Person Mask. ©t'ng. in n uber, fo bap bynnyid - ^^1. Der spa'tere ©yriasmus fpricht ^nd2 sowohl fur 2n^ wt'e fur 2N22 , unb umgekehrt giengen aus Ha^o?t« unb ̂l"«xo5 des gleichen Weges bie Formen ^?a<0- ?/« unb ̂l'axoc hervor.

3m 5. V. lonnten gar wohl beibe Uebersetzer beS Originals eigentliche Meinung verfehlen; arg aber ist es, wie ber altere ben letzten Vers sich zurecht macht. Aus ben Lauten ^odeaneolisorbod^s tst U)-m^ ̂>^>^ 1s2^ ̂i^ herauszuhoren, - werbe t'ch in einemMonat (ober am Neumonb) noch am Thore seyn? Von biefer Auffage im Grunbterte kelne ©pur; alleln percuncla- bor suhrte unseren Punier auf ounotari zauber n, inbem eine frembe Sprache, wie ihm bas Latein war, uns objektiv blet'bt, fo bap ihre Etymologien let'chter ins Bewuptsein treten. Der jungere Text (vodyalitkera ynynnu :e. b. i. (nicht ^15>2, sonbern vgl. byn- nyid) iHi ̂) ^2X>k ^>^n ̂? ^i5>i behalt bie Frage bet ; benn eben bie Wenbung bes Fragens, stets von Affekt ober Emphase beglettet, stempelt von jeher (vgl. z. B. 1 ©am. 21 , 15. 16. 2 ©am. 19, 35. 36.) wie noch heute bie Rebe bes Morgenlanbers.

Ungemein viel Anziehenbes .unb Lehrreiches bt'etet bie Verglel- chung ber bet'den punischen Texte, burch welche ber ©tanbpunkt bieser ©prache in zwei aus et'nanber liegenben Zeitaltern bestimmt wirb. Der altere ist mit Plautus gleichzeitig, ber jungere, welcher im Palimpsest fehlt, fchetnt urn 3ahrhunberte junger: wie begret'flich, hat in ber Zwt'fchenzeit bte ©prache sich veranbert. 5m weitern vergeffe man nicht, bap neben bem latetnischen Hulfsmittel ber al-

*) 12^55 --- Nichts ba! Es ist uichis (vgl. Nk's ̂̂ 1 Sam. 20, 2, "^ ^^ 21, 21, o^>i nach ber grage Luc. 13, 3), n<5mlich mit dem Daftehn unb Warten. Die Antwort auf seine grage wirb so ober so fur ihn eutscheibenb sein.

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Sprache der Lateiner. 83

tere Text bem zweiteu Uebersetzer nur fa latefuischer Schrfft und vermuthlfch in berselben schon sehr eutstellt vorlag; auS welchem Grunbe zundchst efne neue Uebersetzung versucht werben mochte. Lefcht ba moglich, bah er efn ober bas anbere Sort nicht mehr verstanb; batz er fa Zuruckfuhrung ber latefnischen Zeichen auf pu- ufsche ©prache fehlgriff. Ob er wohl auch schon in sefnem Buche isl^ymlnmaliy antraf, wie fur islbymmaky ber Pal. bietet? Ge- wf^ ist, batz er ben ersten ©atz, bie beiben ersten Verse, so wenfg verstanb, als benselben im altern unb jungern Texte bfsher bie ©elehrteu. Dieses Urthefl zu begrunben , gehu wir sofort an bfe Erkldrung.

Abhdngfgkeft zuvorberst ber ,/©otter unb Gottfnnen" von ybeal" (-- efnem aramdisch-hebrdischen ^^ , also bast zu schrel- ben) fm dltern, von yslkyal fm jungern Texte, unb zuglefch ba- von eines mit ̂ eingeleiteten ©atzes statt bes Akkusatfves ber ©ache, ist burch ben Latelner vorgezeichnet, unb ldngst rfchtig erlannt wor- ben. Allein wir stolen uns an einem ©atze, ber ba lautet: ich bitte bie ©otter bieses Ortes, welche ich anrufe. DaS Bitten ist ja selber ein Anrufen. Ia, wenn eS hietze: ich bitte jetzt bfe ©otter, welche ich sonst allezeit, welche ich von je her angerufen habe. Allein eine solche Unterscheibung ber Zeiten ift ufcht ausgesprochen ; befbe Verba stehn ohne irgenb emeu Zusatz im Perfektum. Unb es sinb bas ja ©otter eines fremben Ortes, bie er wirklich bis anhin nicht verehrte. Also bleibt ^7i^p^ Ausbruck ber thatsachlichen Sirklichkeit, muh wirklich als ©egenwart ubersetzt werden. Dann aber sollte ber ©atz etwa lauten: bie ©otter bfeseS Ortes ruse ich an unb bitte sie; keineswegs burfte burch solchen Relatfvsatz bas Anrufen vom Bitten unterschfeben , vorausgesetzt unb zur ©efte geschoben werben. Diese gauze ©chwierigkeit ver- schwinbet, wenn bas Sort auf n^p, ̂ ">p begegneu, antref- feu zuruckgefuhrt wirb, in welcher Bebeutung corali auch ©c. 2. V. 63 wieber vorkommt. Vom ©precher selbst als efnem Ankomm- lfng an frembem Orte gilt bas N")p7i, welches hfuwfeberum auch vom Gotte ausgesagt wfrb 4 Mos. 23, 4. l6. vgl. 15. Diesem schicklfcheu ©inne nun fugt sich ber Zusammenhang bes alten Tex-

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84 Punisches mit Schrift unb

tes, wenn wir, burch islimalli ber Hbschrr. unterstutzt, aus islkymhimahy bes Pal. hi als aus hy erst erzeugt ausstosten unb alfo islhymmahy lefen , was t'ch fofort wetter auf m^n^)^ zuruckfchreibe. Vielleicht, bah etn noch alttrer ©chretbfehler islhy- mahymahy zn Grunbe lt'egt, vgl. 12N 12^^ Hof. 4, 18. Es gilt nun aber, btefe Reflext'vform zu verthet'bigen unb ihre latcinische Vokalaussprache begrelfit'ch zu machen.

Das A. Test, kennt von nnn uberhaupt kein Restexiv. In- besi auch von ̂u) kommt bas eine nur Ps. 18, 45, bas anbere (im Aramaifchen) Dan. 7, 27 vor; unb tm jungern Texte hicr V. 2 gewahren wir ein Hitpael von ̂^^^ fur welches aus ber Bibel als einzige, hochst unsichere Parallele ber ©tabtname Efch- taol anzufuhren wari. Das Restexivum pasit fur ben Wurzelbegriff (vgl. laetor, gavisu.<3 sum, sich freuen), unb bieser feinerfeits zur ©telle. ,,©ie freuen sich an biesem Orte" konnte fur hano ul'bom colunt eben fowohl gesagt roerben, als Horat. Ob. I, 4. ao neczuo ^am slabulis gauclet pecus ; nnb blotz , batz W2N^3N fo et'nen Akkusativ bes Objekts, roie z. B. I^nn Hi. 22, 14. einen bes Maahes, regieren konne, mutz verneint werben. Kaum aber burfte vor bem Ltppenlaute bie Prapositt'on ^ sich verfiuchtigt haben. Wahrfcheinlicher steht ^^'p^, welches eben Ort bebeu- tet, fo rote z. V. Preb. 11, I fein ©tat. constr. unb rote anber- warts bie befonbern Ortsbesttmmungen ni^^"->^ unb ̂i^"iv gera- bezu im Lokativ; unb es konnte von ben sea/ ^t5« ^wo^e^ etn n^nr^n abfolut ausgefagt roerben ohne Bezt'ehung b. i. Beschran- lung auf einen bestimmten Gegenstanb , an welchem sie ihre Freube hatten. Die Vokalaussprache enblt'ch isthymmahy statt istammehu barf uns nicht irre machen. Etnmal wifsen wir ja, wte nahe im Hebrat'fchen u felbst mit i verwanbt ist: hier V. 8 bes alteren Tertes lautet hebraifchcs Mb vielmehr lia. ©obann nehmen wir auch in lisor, (alylhera?) V. 10 ben Artt'kel wahr, fchreiben alfo he- braisch ^?^b' Zur Noth lonnte ber Artt'kel wegbleiben, unb be- wiefen ware nichts. Allein fur '^rtt/3^to^ -- ̂ 2^ fprach man ja auch '/rcrL^oi' , fur n^j?d a/^vn; nnb ubrigens ist bynnyicl hereits burch ^^1 erklart. Schliehlich konnen wir auf p^i'i

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Sprache ber Lateiner. 85

2 Ksn. 16, 10, p-?^. , ^221-l verweisen, fa welchen Formen vollenbs u urfprungliches kurzes a verbrangt hat.

Verhalt es sich nun mtt sicoratki nnb istliymmaky so , wt'e behauptet worben, fo erhellt wetter, bap bte beiben Satze ̂n^pu) unb r>5n Qip^ in^r^^ einanber m'cht coorbt'nirt sinb. Vor bem letztern fottte boch in btefem Fatte li) wieberholt fet'n; unb ,,bie ich antreffe^ wurbe ber nothwenbigen Beziehung, namlich: hier, an btefem Orte, entblopt bastehn. Kein Kenner wirb sich bebenken, nach Analogie wle ̂^^ ^nx^ ^i?2 Richt. 9, 48 in^n^)^ von ^ntt^p abhangig zu machen; unb burch succuralim (t^^n^p^), bie Lesart ber Hbfchrr., welche bas Subjekt von in^nw^ als Objekt von -'Ntt^p aussetzt, legt sich biefe innere Verblnbung bet- ber Verba zu etnem Satze noch ndher. Was thut nun aber ber jungere Tert? Er wirft in?2N^ aus, unb ldpt bie Glieber bes Satzes auseiuanber fatten. Die Worte lauten jeht: sicoralln si- maoom sylll - n^'l ̂ ip?^'^ -n^pn. Das heipt nun aber m'cht, wt'e man falfchlich meint: bie ich anrufe, biefes OrteS; benn blopes Relativ ohne Bezug auf ein Sufsir, ben Genitiv beS Perfonalpronomens, reicht auch in unferem Schriftstucke fowie im Altfyrifchen mitnichten hin , urn ben Genitiv zu bezeichnen , ber obenbrein hier burch ^^"->p^ wunberlich von feinem Negens ge- trennt ware. Ueberfetze: welche ich anrufe; welche an bie- fern Orte s. oben. Aber eben: welche ich anrufe; benn fottte 'n^pH ben Sinn welche ich antreffe aussprechen: fo wurbe ber Nerfasser m'cht: welche ich antreffe, welche an biefem Orte, fonbern: welche ich an btefem Ort an- treffe geschrieben haben. Also hat wirklich ber jungere Uebersetzer ''nx^p m'cht in bemjenigen Sinne, welchen ber altere bamit ver- banb, aufgefapt unb uberhaupt feinen Vorganger hier m'cht ver- stanben.

Anberwarts, wo er t'hn wohl begriff, ist er wieberum felbst unb noch arger mipverstanben worben. Den Satz, welcher im ciltern Tert ben Alkusativ ber Sache vertritt, fchreibt Movers ^12'dN Q^in ^?^ ^) mbal bes Pal. bewet'st ihm Verboppelung bes m unb fomit fur Nlphal. Alleln wirb d nicht vielmehr wt'e in

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86 PunischeS mil Schrift unb

alonimd V. 3 (vgl. ̂«^/3a^^o/) blop baS m befestt'gen follen? Unb ob nt'cht bem ̂venerim" entsprechenb besser ^2dt gebacht wurbe? Das im Pal. folgenbe lT bewiese fretlich auch als Zei- chen beS Alkusatives nicht gegen ; unb bt'eses wurbe V. l burch ^tk ausgebruckt. Allem es konnte wohl von einem unbekannten rn^in, ntcht aber von lUl^n lumam eine Abverbialform set'n; unb unbe- wiesene Worter, so auch em ©ubftantiv ^^^''n nach 2^> sinb ohne Noth ntcht anzunehmen. Tumam kommt, t'nbem bte Verboppe- lung leicht aufgegeben wurbe, mtt ln2?2N Ies. 47, 9 uberetn; unb so erhellt, bap bas Hanptwort, worauf bas Suffix sich bezieht, em Plural, unb bieser in alle Wege em Akkusattv unb, wenn zu 5ch?^ gehorlg, vom impersonellen Passiv abhangt'g set'n mutz. Fur bt'eses ©ubstantiv halte tch nun aber ntcht n^^l (bes 8. V.) mtt bem Suffire, sonbern bem elloculi ber Hbschrr. unb bem ITAl.A- b. i. UAI.A bes Pal. naher stehenb kalacolkai oder ̂allacolkai --- ^ni2>7i von ̂̂ n , nach ben ©puren im Pal. baselbst kalaclw- tai "). ©o allem ergtebt sich em guter ©inn, namlich: bap ich metne Aufgaben ober Oblt'egenh etten, Geschafte "'") vollstanbig erfullen moge. Dagegen //bap vollenbet werbe metne Reise" fur: //bap erretcht werbe mem Neiseztel", ober ,,bap mem Verlangen erfullt werbe", kann man gar nt'cht sagen.

Wie nun ber jungere Text? Die in Frage kommenben Worte fchreibt Movers Cliy 'mla ekuny lkmum--dy^n ^5 ^^"> ^2: dap vollenbet werbe meine Absicht ganz. Hiegegen habe ich zu erinnern: Einmal ckymla schreibt Movers mit bem Einen eod. Oamer. ; bie Heibelberger Hbschr. hat ckymlak, bte codd. I., unb l^lsin. sowte bie Venet. Ausgabe bieten - lack, ©obann ge- wtnnt Movers semen ©inn nur mittelst Annahme et'nes unbekannten ©ubstantivs ^^ , bem er die Vebeutung von n^ propositum

*) Die hanbschriftliche Form olloculi ficht uns nicht weiter an; benn bie Verbrehung ins Lateinische znm Particip von w^uor ist angen- schelnlich.

*") In biesem Sinne kommt bas sonst rabbinische Wort ̂^?. auch Spr. 31, 27 vor. Das K'tib N12^N riihrt bavon her, batz einem Ab-

fchreiber 52^ ftgl. Am. 3, 3) im Sinne lag.

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Sprache ber kateinet. 87

beilegt, welche aber mit ber gorm bed Worted erst von ̂ auS- geht; unb fchliehlich latzt er sich ein Wort tm^^n gefallen, welched wieber anberwartd nicht eristirt. Verfuchen wir ed auf unferem Wege ! Vor allen Dingen wirb mit ber Mehrzahl ber Zeugen (chy) mlachchuny herzustellen fein. And biefer gorm nun aber laht sich bad benothigte Zeitwort nicht entwickcln; alfo fehn wir und fur baffelbe angewiefen auf lhmum. Wir burfen y von mlachchuny heruberziehn, ober auch ein y - ^ (vgl. ylh alonim V. l) bamit verfchmolzen fein lassen (vgl. ̂^2^ ^ bed altern Terted): ed er- giebt sich tZ2i72yx ''^ -- basi ich vollenben moge. Solche regelmahige glerion siatt ber Zusammenziehung hat nichtd Bebenkliched. 3m 1. Mob. ist sie, wle bekannt, noch fehr hausig; boch auch beim 2. kommt sie im A. Test, vor vgl. p^ Am. 5, 15, ^^. (wie zu lesen) Pf. 10, 2 unb zu rzmw-> 5er. 5, 6 jened 5-n^n. Die bekannten Me bed Hiphil 5er. 49, 37. Mich. 6, 13. ubergehen wlr; bie gormen t^^v^o aber Ez. 3, 15, ̂ ^-in , 7-^x fuhren und fchliehlich auf ben ©runb, warum tnzinn^ nicht zufammenge- zogen wurbe. Er liegt im Uebergange bed tloh tongebehnten 0 in ben Mittelvokal, welcher eben fo lang ist ald ̂ in 7^55; ne- ben 5znn Ez. 24, 11 wurbe ri^litt gerabe fo nicht contrahirt wie bad Part. Pahul.

Mit bem Voranstehenben ist gegeben, bah mlachchuny Sub- stantiv, Akkufativ bed Objeetd mit bem Sufsir ber 1. Person fei; aber ohne eine Aenberung kommen wir nicht zum Ziele. 3ch fchlage vor: mlachthuny -- ̂ :i^^2 me in ©efchaft; ̂̂ 2 bed altern Texted konnte bie Wahl gerade biefed Worted veranlaht haben. Die Thatsachlichkeit bed Sufsir uni gegem'iber von bem bedPlurald enu neben i, wie ̂!:^ neben ^^t, habe ich in ben Theologifchen Stubien unb Kritiken 3ahrg. 1840 S. 429 ff. bewiesen. gur 'I'ttM fprach man auch ̂«/3/3oi^ Mc. 10, 51. 5oh. 20, 16, wad beutlich nicht von 72^ (^2^?!) herkommt; unb ber gracisirte phonicifche Name ̂«//yv,'i«'Hn!, , welchen Philo mit^e^.«).^^5 ubcrsetzt, kann nur ̂̂ ^^^ - me in ©aumen (mein ©e- fchmack) ist bie Wahrheit gelautet haben. Dad Werkzeug ber Nebe (z. B. Spr. 3, 7. Hi. 21, 30) burfte auch fur das Neben

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88 Puttifches mit ©chrift unb

felber gefetzt fein. Iebenfalls ist 7s n (Arabifch <^I>) eigentlich ^2N) bas im Phonicischen nicht zufammengezogen wurbe; ber Ueber- gang aber bes n als bes ©pir. asper t'n ̂ wirb burch ^«9«^eX, 1 Macc. 14, 28, H^w^o? - ii^'^N u. f. w. genugsam erwiefen unb von Niemanb bezweifelt. ©erabe also fur bie nachalttestament- liche Zeit unb eben fur ben phonicischen Zweig ber hebraifchen ©pra- che ist biefes ©ufsir uni bezeugt; bie ©ache scheint klar; unb un- fere ©chwierigkeit steckt anberswo, t'n ber Nothtgung zur Conjektur zu fchreiten.

Also , anstatt - chuny ist unfer Vorschlag thuny zu schrei- ben; nun auch V. 6 bietet co6. l)amer. em chl^m fur them, V. 12 (b. i. V. 3 bes dltern Tertes) z. V. fur chona ber Lelp- ztger thona ; unb Movers glaubt sich noch wetter gemupigt, fo- fort hinter ysthyal bas c in mycthibar zu beanstanben. Was bie- fes Wort ungefahr set ober was in ihm stecke, bafur giebt uns bie Fortsetzung einen Fingerzeig. Es enthalt vermuthlich einen von y8thyal abhdngigen Insinitiv wie V. 3 caneth , fur welche letztere Form ich weniger ansc ̂ ^2^ vergleichen, als vielmehr wie ni^p an Ndp sie an 52p (vgl. Ez. 21, 15. Hi. 10, 15) anschliepen mochte. Da es aber als Ganzes zu einem folchen Insinitiv sich fchwerlich eignet, so ist es zu trennen, etwa in myethi unb bar; benn bas Suffix ber 1. Person fcheint unentbehrlich unb ware nun- mehr burch t gegebcn. Ich fchreibe ^^ ^?^ mein Finben - bap ich sinben moge Wohlwollen, unb verfuche ben Nachweis, bap ̂t^?2 C^y) billig in mycthi umgefchrieben wurbe.

DarauS einmal, bap tk t'm jungern Texte sonst immer fur n eintritt, folgt keineswegs, bap nicht auch k, welches anberwarts t'm jungern Texte sich vermissen lapt, ebensatls burch th wieberge- geben wurbe. Warum foll hier nicht c2 unb ̂> burch th ausgebruckt werben, gleichwie im altern Texte auch n (f. tot^l) neben r2 (f. oommutro) burch t? Von Hause aus ist k ja em th, bessen h auch besonbers ausgesetzt wirb (f. zu Ez. 22, 24 m. Comm.), unb sich hler vor bem Hauche 55 urn fo leichter ausfetzte. Wenn man fo will, mag th statt fur k vielmehr fur kk gefchrieben stln; es macht unS viel weniger ©orge, als bas wunberliche 0 vor ihm.

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Sprache ber Lateiner. 89

Em solches c begegnet nns noch zweimal, fa nasocte bes hanbfchristlichen Textes V. 15 nnb fa gadcctka, wie Se. 2 V. 5? ber Heibelberger anfwet'st: also fa allen brei Fallen vor bem ̂Laute. Diefer Umstanb macht ben Znfall bes Schreibfehlers nnwahrschefa- ltch , spricht fur bte Echtbeit bes c, nnb heiht nns fragen nach bem ©runbe besselben. Die betden anbern Male schlt'eht ber Vuchstabe sich an bte Tonsylbe an, fa m^clln bar (-^ ^^) viellet'cht an ben Norton : in bem einen wie fa bem anbern Falle scheint er nach bem Vokale ben ̂laut scharf abheben nnb feme genane Ausfprache sichern zn sollen. Ich benke an xi^'nox nnb ^,'^0^7505 neben FoilTio^, nnb leite auctor nicht von au^eo ab. Ob c7v^7i«^^t^l, Tobit 12, 12 nur eine Schreibung fur ̂enac^i^ sei, will ich nicht entfchelben ; aber curator fchrieben bte spcitern Syrer ̂^p>^ip (s. kpkr. carmina 6d. ̂ .engelke^ part. If. p. 3).

Das Hebraifche tt^o lautet aramaifch ^^^ , nnfer SchrWuck aber, ber jnngere Text, hat eine so starke aramaische Farbnng, bah wir bie Form tt^n hier (s. bagegen Sc. 3. V. 22) nicht beanstan- ben burfen. Der Wurzelbegriff nnb ber Insinitiv werbett burch repsrire bes Lateiners bestatigt; nnb gleichwie man t^i!?^ i<^v nnb ̂n tt^n fehr gewohnltch fagte, so, meine ich, mag anch ^>^ tt^n Sprachgebrauch gewefen sein, wenn anch nicht allgemein nnb immer. Dieses ̂ ist baS Arabische ^

-- F r o m m i g k e i t,

Unfchnlb, klnblicher Gehorfam n. s. w. Cs mutzte, beziehnngSweise

konnte neben ^ auch ̂ nnb ̂ im Hebraischen bes ̂ i halber ̂!2

werben ; unb unfer ^ kommt auch wirklich im 2. Psalm, bem jung- sten aller nach meiner Ansicht, V. 12 vor. Gerabe von Pietat nnb Gehorsam hanbelt es sich ba ; ",2 pN2 ist ahnlich gesagt wie etwa amplexari voluptatem otc.; unb Sohn barf bas Wort fchon barum nicht bebeuten, Weil auf bt'esen, was hochst nnwahrscheinlich, bann ̂2 fa 12 ̂ li sich beziehn mutzte. - Der neu angelommene Frembe fchliesilich wunscht unb hofft vor allen Dingen, basi er an bem fremben Orte Gottesfurcht sinben moge (vgl. 1 Mos. 20, 11), b. i. ^, ben ̂ 005 ̂ 0d'^5 Obyss. 13, 202, obcr alum bar

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90 Punt'sches mlt ©chrift unb

(Pal.), wo bann bar bas Abjekiiv few konnte. Dieses alum ist namlich nicht - ^^?. , welches V. 9 vt'elmehr alem geschrleben wirb (vgl. an6c^^:a), fonbern ti^^ b. i. ti^di^ Volk,Leute. ©o steht 1 Kon.20,38. 41. "^ fur ̂p, fo fagt man ̂ statt ^^ ; biefes tn)?^ felbst aber erkenne ich auch auf ber Massyl. Opfertafel 3. 13 unb 16, unb lefe es ebenfalls Pf. 56, 1. 58,2.

Die Thatfache, batz Israel unb bte Phonieier sich trennten, lt'egt uber alle ©eschichte hlnaus ; unb gleich alt sinb bte Anfange et'nes phonicifchen Dialektes t'm Unterfchiebe zum Hebratschen. Wie jebes ber beibcn Volker semen et'genen Weg ber Entwickelung gteng , fo bilbete auch et'nes jeben ©prache sich felbststanbig weiter; unb bie Verschiebenheit ber zwei Ibiome wunbert uns wcnt'ger , als bast sie noch fo vt'el ©emeinsames bewahrt haben. Fret'lich waren bte Pho- ntcier NaHh^rn ber Hebraer unb stanben mit ihnen in vielsachem Vechhr; fofern nochmals bas Phonieische sich fpaltete, entfernt ber

asrikanische Abfenker sich intmer wetter von ber Sprache besA.Test. Manche Erfcheinungen unferer punischen Terte sinb einfach als bia-

lektifche Eigenhetten zn bezetchnen; anbere sinb Archaismen; in noch anbern steigt bte Sprache , bcm 3eitalter betber Texte angemessen, unter ben jungsten Hebraismus herab, unb neigt sich stark zum Aramai-

fchen. Da bie Trennung ber Phont'ct'er unb Israels ben Anfangen biblischtt Lt'teratur vorhergcht, fo burfte cmanett. V.8 bes jungern Tertes, b. i. n^x, neben biblt'fchem n^ fo wemg auffallen wie

jenes phonicifche '7; :n neben ^n ; beibe Male hcitte bie urfprunglt'che Wortfornt im Phonicischcn sich erhalten, unb auch bas )sltl fel- ber vor emanelk, b. i. N5e 3 etch en, halten wt'r fur alter, als nitt bcr Btbel. Emanelln indeh, wie man rtchtiger abthet'len wirb, wetcht von ̂)2di noch wetter ab; unb wenn man wie n^2 r^2

auch ̂2^ n^'sagen burfte (Neh. 10, 1): fo konnte n^2 nii< 1 Most 9, 13. 12. 17. 17, 11. ber Parallele 3os. 2, 12 noch ble Waage halten. 3ch fchreibe 'ni^d; von N2^. Aber auch bei

Combinirung mit nnn muhte man bas Eufsirum benken ; benn bie tessera, welche ich trago, ist wohl 3n'chen mciner ^^d>', aber nlcht von ntz55 uberhaupt. In einem anbern Punkle bagegen zeigt sich baS Mnicifche in der That dm Urfprunge ircucr: derTrcnnungs-

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©prache ber Lateiner. 91

laut vor ben ©ufsixen, tm Hebraischen offenbar Neuerung, mangelt ht'er zum Theil noch. Bt'blisches ^^ TiD lautet V. 7 besjungern Tertes chowu ober chulnu; unb, was Hebraifch ^^^?. ober iNi-i-^^^ fetn wurbe, wirb P. 4 burch mysyrthoho wieber gege- ben, zuruckzufuhren bietz auf .i^^-^^v. Aehnlich wie z. B. ^o'» cso^« - ii^nd, wie in muphurs^ Sc. 2. V. 49, syllohom b. i. dn?'^ (vgl. Esr. 5, 3. 9. 10) gerabe vorher fchet'nt ber bunkle Vokal et'nen Wiederhall zu sinben. Da tm j'ungern Text V. 10 auch bas aramaifche ^V?277 zum Vorscheine kommt, fo mochte tch an syllohom ut'chts anbern; noch weniger jeboch biefcm Plural zu lieb mtt Movers auch noch mysyrlhomo fchreiben. Das fragliche Suffix geht auf murol) b. i. 2-1^ Vurgfchaft (fur t'hn , ben Frembling vgl. ©pr. 20, 16), schutzenbes Einfchreiten zu- ruck; unb bei syllohom ist urn fo weniger an d^^ zu benken, als letzteres Wort im Phonictfchen nicht nachgewiefen ist, tm ©prach- gebrauche gerabezu burch d^^ (f. V. 1) erfetzt zu fetn fchet'nt, unb uberbt'ep ht'er t^^^ baneben steht. Ich fchreibe unb erklare:

^n-^->n^ d^^'>^ d^>ch 2^^.^^ Bei bem ©chutze ber ©otter unb seiner Aufrt'chtig- ket't. Der Frembe stettt sich zum voraus unter bte Obhut ber ©otter ; unb bap bie ubernommene Burgschaft reblich gemeint fei, zetgt sich barm, bap ber Vurge zur geetgneten Zeit fet'nen ©chutz- lt'ng vertrltt (vgl. auch Hi. 17, 3) d^5> d^^, folche Voraus- nahme bes Nomens burch bas Furwort ert'nnert an ttwn .^; nur bap d'2^ ben Artt'kel nicht truge, unb entschuldigt in etwaS bte maforetifche Abtheilung Ief. 17, 6. ©pr. 14, 13. Jeboch lonnte bas a bes Artt'kels von bem Anfangslaute in alonim leicht aufgesogen fetn.

Dieses namliche i^n->^^ , auf ̂^^. zuruckgehenb, stellt anberer ©eits ben jungern Text auf gleiche Stufe mit bem fpciteren Hebraismus. Als Bezeichnung bes Abstrakten tritt t'm A. Test, ber Plural je langer je mehr zuruck, unb an feme ©telle baS Fe- mmiu bes Singular; indem bas Mgemeine sich femes Unterfcht'ebes von ber concreten Vielheit, an ber man es absieht, immer mehr bewupt wirb. ©0 sprechen, urn nur Eines anzufuhrcn, fur d"N

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92 PunischeS mit ©chrift unb

Leben bie spatern gemeiniglich !-l^n, boch noch immer, z. B. ©pr. 1, 3 ber fehr spate Anorbner bes bezuglichen Vuches, d^^y. Parallel fangt ber Plural an, auch vom Collektivum sich zuruckzu- ziehn (vgl. ̂bi^, ̂ N^d(, n!2^ Mich. 7, 8). Unbedenklich barum toerben toir auch duderilk V. 7 bes altern Textes als Ausdruck bes CollektivS: ri^^i^ fur d^2^ gelten lassen; unb auch cliburlk V. 7 bes jungern Textes mochten toir ebenfalls hieher ztehn. Kaum namlt'ch durfte es tote em r,^'^ auch ein Wort n^'^ gegeben haben; unb es toirb vielmehr mit Verfetzung ber Vokale dudirlk herzustellen fein; gleichtoie ©c. 3. V. 23 statt estimum (eslinum, eslimim) offenbar eslumim b. i. d^ir?^^ im Texte gestanben hat.

Man kann im concreten Falle ungewih bleiben, ob eine ©prach- erscheinung ber ©elbststanbigkeit bes Dialeltes, ober aber bem spaten Zeitalter unferer Terte in Rechnung zu brt'ngen set. Ienes Reftexiv in^n^)^ ist so sehr berechtigt, bah ich es fur altphomeisch halten mochte; wogegen in y^lkyal - b^^'^^ fur b^^'^^ wie z. B. in billiilymmotli V. 5 ^ ni^b''?. ri^^ sich mir ber jungere Text als folchen kund glebt. Erst 2 Chronic. 33, 7 et'nmal finbet sich bie vorgeschobenste Form t^i'b^. Als alt unb im Phonicischen getoohn- licher mag die Anhangung bes Suffixes V. 9 in wsibilllim (la vom zu Grunde liegenden N2^b) -- d^^^'b gelten. Nehnlich kommt sie zwar Ier. 15, 10 in diibp , beim jungen Schriftsteller vor, bieselbe aber auch schon 2 Sam. 23, 6, bei David; und sie befrembete Abschreiber unb Punttatoren. Ohne Frage bagegen ist es eine Neuerung, wenn in al banimau -- i'^?.2 b2> (alterer Text Pal. V. 7) das Pluralsuffix i)^ - statt seines Singulars gesetzt wird; toofur bie Stellen Hi. 22, 2. Ief. 44, 15. 53, 8 sich vergleichen lassen. Namlich Ps. 11,7 wo i^^.Q fur i^Q, unb 5 Mos. 33, 2 ist von Gott die Nede, unb t^nbtt, ein Plural, von mm Wechselbegriff ; toie toenig fest aber die Schranken ber beiden Numeri toaren, geht aus Fallen ber Enallage wie Pf. 62, 5. ©ach. 14, 12. 4 Mos. 22,6 zur Genuge hervor. - Der Plural feine ©ohne, im jungern Text die ©ohne, nebst jenem in d"N5^b bereitet kcine ernstliche ©chwierigkeit; unb es fcheint iiberflussig, an 1 Mof 21, 7. 6o!l. ?f. ̂. ll, 13 zu mnnern.

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Sprache der Lateiner. 93

l)8 duberitll ferner ist beutlich ^> ?^ (vgl. nasot6). Wie nach ^ Ps. 8l, 14 steht hier bas Partieip anstatt bes 2. MobuS, aber nach 55;; ber jungere Text ld^t sich burch praedicant bestimmen, os fur ^^ -- y8 zu nehmen; 5^ felber scheint - man benke anbieUeber- tragung von percunclaboi- - burch pras veranlatzt. ©chlieftlich sei fur biefen Vers bcmerkt: Der Akkufativ ^cbarisloclom weist uns an, baS vorausgehenbe omona in enena - ^2 ^271 (vgl. z. B. 1 Mof. 19, 2) zu verbessern. Also aber bruckt ber alters Text 51271 burch en? aus, somit burch in V. 4 vermuthlich ^; unb wir werben bemnach gemdsi ber ©pur er (micom c^to.) bes hanb- schriftlichen Textes fur l^pi°V. 9 EM zu schreiben haben.

Von beiden Texten erwarten wir zum voraus, weil sie pho- m'cifche sinb unb Weil verhdltnitzmatzig fehr jung, etwelche Hlnnei- gung zum ©yriasmus ; unb zwar ist ber jungere , wie billig , star- ker syrisch gefarbt. Zu ben Fallen, welche bereits von uns befpro- chen sinb, kommt aus bem dltern Text noch hinzu mbalim V.4 -----

Q^2 anstatt ^^'?.; ber jungere liefert noch binimV.7--^^ statt ^^!2, unb bas nicht unmittelbar beutliche ckillucbily V. 9. Hier nun stellt sich bie Sache wie folgt. Das boppelte I. ist ebenso burch bie Zeugen gesichert , wie , vast im vorausgehenben cbi bie Conj. ̂ steckt, burch ben Zusammenhang unb bie Nothwenbigteit bes SinneS. Aus biesem ^ must burchaus, ba mit 11 ein Wort nicht anfangen kann, ein fo weit homogener Laut reprobueirt werben. Das cb statt bes gewohnlichen b entnehmen wir mit Movers bem cod. Oam.; unb fo bekommen wir einmal ^>^., meinerMei- nung zufolge bem altaramdifchen 7s?>c (Hebrdisch N>>t) entfprechenb. Der Vokalwechsel ware ber gleiche wie in ̂ ^ fur ln^, unb be< kanntlich ist bei biesem Pronomen ber Vokal nicht signisikativ , son- bern ben ©chwankungen bes Zufalls unterworfen; ben u Laut weist aber bas dthiopische klu unb ̂> ber Araber noch wirklich auf. Den Nest ily halte ich fur 1^. -- eccs (Dan. 2, 31. 4, 7. 7,8), welches mit jenem en6 bes dltern Textes ubereintrifft, ben ©atz felbst bes ̂v wegen fur burch ^ eingefuhrte birekte Rebe. Auffdllig wirb burch Fubulim, wie wenig ber Verfasser vom Artikel Gebrauch macht (s. bagegen l ©am. l4, 16). ©ein Vokal konnte von ih

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94 Punisches mit ©chrift unb

aftsorftirt seln ; after anch vor binim durfte man ben Artikel erwar-

ten, unb anberersetts kann man fur aolycnotn V. 8 auch elyeot ober elycotn (elycl^otn) schreiben, unb alitnera V. 10 kann ̂n ^^>

(s. often), must nicht ̂n^ ^ sctn. Mit lisor bes altern TexteS verhalt es sich ahnlich : ^nd wurbe gleichfalls lisor tauten ; bage- gen in (micom ober mucom) sueslipti (Cam.) --^2^ n^r^ Qi'pn, b. i. eigentlich bie Statte ber Thurpfoste bes Iunglings (vgl. Ez.43, 8), liegt ber Artikel unverkennbar zu Tage. DieVa- rianten 8u6stili (Pal.) unb suospti sinben in suestipti ihre Einheit.

Das Neueste , was uberhaupt zttm Ponulus erschienen ist, wirb wohl ber kleine Aufsatz von Wex sein: Puniea imPlau- t u s*), in welchem em Ausschnitt ttnscrer Terte ftehanbelt wirb, ben

ich auch in einem fruhern Entwurf weislich bis zuletzt verspart hatte, unb nun noch ftesprechen soll: V. 3 unb theilweise 2 bes jungern, VV. 3. 4 bes altern Tertes. Das folgenbe knupft an bie Wex'- sche Untersuchung an.

Es werben in berselften bie VV. 3-^5 ber ,,lateinifchen Pa- raphrase" auf nachstehenbe zwei zuruckgefuhrt :

me;asque kio ut gnalas, quae surreptae sunt milli) reperire me siritis, l)i vostram lidsm,

so bah ber mihliche ,,Vrubers - ©ohn" nunmehr ganzlich ausfallt. Der Beweis fur biese Verftefferung scheint uns ©. 313 uberzeugenb gefuhrt zu sein, unb Herr Wex hat mit ihr sich ein neueS Ver-

dienst um unsere Terte erworben; jeboch mit seiner Anschauung bes

entsprechenben punischen Verses kann ich unmoglich zurechtkommen. Datz ^n^sy nicht bynui ober bin ui tauten konnte , erhellt; after wo ftleibt benn auch bietzmal wieber bas so wesentliche quae sur-

replae sunt? Ich meine: Wenn man nur erst richtig aftgrenzt, so haften bie Worte einmal - e!li li pko oanetl^ ytn binutni^j gar nichts ©chwieriges ; zuruckgeschrieften lauten sie: N2^> N2 ->? i.-^ ^N22 n^ -- moge mir werben (gelingen) hier , zu gew i n- nen meine Tochter; in bem folgettben adaedineto. solltequae surreptae sunt enthalten sein. Nun 1^ ftebeutet R a uft, unb ̂2> im jetzigen Texte Spr. 25, 20 rauft en, im richtigen Ez. 19, 7

*) Rhein. Vius. N. F. IX 3G., 2. Heft, S. 312 ff.

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Sprach e der L at einer. 95

rauben, Beute machen; fomit ware ̂ Ni^ (wie "»2^ ii^w 4 Mof. 21,1) --- welche man (vgl. duber V. 5 bes altern Ter- tes) ober einer als Raub geraubt hat. Die Variantenbes folqenben aber: yn bynui (Cam.) unb in bmulhij erklaren sich mir aus urfprunglichem yn binuhi , ^yiii: ̂ ^ - nicht mit mei- nem Wohlnehmen (vgl. n^ Hab. 3, 16, bas Hiphil unb m'l^), eine Litotes fur: zu meinem g r otzen Leib wef en. Noch liegt uns ob , uimis ober mmys zu beuten vor ehi ht'nter myclhi bar. Da nach biefem bar der altere Text im Pal. echor aufweist, unb Hanno wirklich zweierlei zu sinben wunfcht, bas Eine ber Natur ber Sache nach fofort, bas A?bere im Verfolge: fo wirb erstens echor nur um fo mehr ^- ^n:>' sein; bie zwei undeutlichen Zeichen ferner vor echor sinb in Uebereinstimmung mit u vor imys fur ve (vgl. veduber V. 5) zu halten; unb imys enblich follte mrt echor bas Gleiche bebeuten. Imys ist ̂^, welches auch Abver- bium im Hebraifchen g ester n Abenb, bes gestrigen Tages fpatern Theil, also ebenfalls was hernach kommt bebeutet. Im Ara- bifchen fallt bas gestern aus bem Verbum hinweg, unb es bleibt blotz ber Abenb; ja felbst biefer Begriff verstuchtt'gt sich. Da nun auch 5^^ fowohl bte Ewigkeit vorwarts als ruckwarts bezet'chnet, unb auch in morgen (eras) ber Vegriff bes Morgens sich gerabe fo abwanbelt wie in biefem Faffe berjenige bes Abenbs (Hi. 30, 3) : fo stehen wir nicht an, bem Worte fur Phonieien bie Bebeutung kunftig, nachgerabe zu geben, welche auch 2 Kon. 9, 26 (vgl. 2 Chron. 24, 22. 1 Sam. 24, 16) nicht ubel passen wurbe.

So wenig wie ber jungere Text barf auch ber altere quao surreplae sunt vermt'ffen laffen; eher bies; meas ̂nalas, ba Hanno felber ja weitz , wer ihm geraubt worben ist. Der Nelativsatz must burch bie Worte ausgebriickt fein zwifchen echor unb In es (k)

ulee silli etc., b. i. ^-^ ^/i" ^ ^, welchem "s!?'?^ im jungern Text lhuulech --- 7j^>iy (vgl. ̂ij?n) an bie Seite tritt. Nur erkennen wir in OD bes Pal. vor In fogleich jenes ̂̂ ober am ©atzenbe "i^ ; bas vorausgehenbe ^ hunes er-ganzen wir zu chunes, unb stellen aus '"""""' 3'"'^ Ith silli her, also Ith silli cbunes

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Page 21: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

96 Puntfches wit Schrift unb

od b. i. ̂ d^ ^3^ n^^(unb hernach zu sinben) bte, welch e mtr als Raub entrafft worben st'nb. 525, em Synonym von ^^, ist tm Syn'fchen (^^) auch wegraffen; man hat rpk ^-^ Had. 1, 9 zu vergleichen, und fur die Construktion qu»s sur- replum est etwa 1 Mof. 35, 29. ̂ Noch leichter von flatten geht schliehlt'ch die Wiederherstellung bes 8. V., welcher nach Ritschl's Collation also gestaltet erscheint : '

8ll -^ "' iD^ ^:l,:- ̂^80il)a 8a »El.ic0I. Uellcot ist langst nach helicos der Hdschrr. in helicot verbessert. 3m Uebrigen schreibe ich:

8iti tamid ̂lnec nasote yst helicot d. i. ni'5^7i ^3 ^n^2 ^2tt i^r^ ^^^ - anlangenb welchen ich bestanbig bet mtr trage bas Holz bes Gastrechtes. Ueber st -- ̂ s. zu Se. 3, V. 23. Die tessera, welche hier von Holz, tm jungern Text eine Scherbe, ist bem cittern der Hbschrr. nur uberhaupt ein Tafelchen , vielleicht besihalb, well man yst nicht verstanb. Das Relativ steht als Ak- kusativ von dem Object, auf welches im weitesten Sinne ble Hanb- lung sich bezieht, genau fo>wie Richt. 8, 15. 4 Mof. 21, 16. Ief. 65, 18. 31, 6 u. f. w. Dagegen ist Eltese der Hdschrr. fchwerlich - '^ n>l) inbem lt nicht gerechtfertigt ware, fondern ^ ^^; bas emphatische ^^i< ist wie Sach. 8, 20. 17. ̂ 3 zuruckgeordnet.

3ch stelle nunmehr die beiden Texte zusammen , unb fuge ei- nes jeben beutsche Uebersetzung bei.

Aelterer Text. l^th alonim valoniuth sicorathi islhymmahy macom 2gylh (^y mbali tumam halachothai baet l^u lecaneth econa alonimb alum bar veechor

' ̂ th silli chunes od. In es -^hulec silli mbalim Essemo ̂Athidamos con alem veduber telel

^Onobut hunec ̂ al thum ucommutro lulul. A! banimau os duberilh enena Acharisloclem 8ili lamid anec ^nasocte yst helicot Alem us nduberl.ine ymucom 'suset ipti Aode anec lisor bodes ussul immun co ^usim.

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Page 22: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

Sprache bet Lateiner. 9?

Varianten unb Msglichkeiten. 1) Lt. 2) e88e. 3) uleo. 4) Alhidmas. 5) ono- buth uneo. 6) el turn. 7) nasow. 8) duborim.

9) mioom. Ueberfetzung.

Die ©otter unb ©ottinnen , welche ich antreffe sich ergotzenb an biefem Ort,

Datz ich erfullen moge sie vollenbs meine Aufgaben, sieh' ich an ; Wenn boch zu gewinnen gelange, ihr ©otter, fromme Leute,

unb nachher Die mir entrafft worben als Raub. ©ieh' ein Mann, ber mein

©astfreunb von Alters her, Mit Namen Antibamas, war hier; unb man fagt: er ubte Tugenben, war gewohnt nach Reblichkeit unb pflichtgemast zu

hanbeln. Wegen seiner ©ohne ba fagten sie: ©iehe, ba ist Acharistokles, Anlangenb welchen ich bestanbig bei mir trage bas Holzchen bes

©aftrechtes. Hler, fagen Leute, siehe, ist ber Ort ber Thurpfoste bes IiinglingS. ©oll ich noch am Thore fein in elnem Monat? Ich Witt sie

fragen, bie ba 'rausgehn. Iungerer Text.

Yth alonim ualonuth sicorathi siinacoln 8ytll Ohy mlnchthuny 'thmum ysthyal mycthi bar uimys ehi li pho caneth yth binuthh ada ed yn binuhi Bymarob 8yllohom alonim ubymysyrthoho Byth ilymmoth ynno oho thuulech Antidamas chon Y8 sidobrim thyfel yth chyl i8ohon them liful Yth binim y8 dubirth ynno cho'tnu AFora8tocIe8 Yth emanethi by chir8 aelychoth silhi na80the Bynnyid chi 'lluch ily Fubulim Ia8lbithim Body ali thera ynynnu ysl ymmon oho 'th ̂U8im.

Ueberfetzung. Die ©otter unb ©ottinnen , welche ich anrufe , welche an bie-

fem Ort, Vlus. f. Philvl. N. F. X. 7

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98 PunifcheS wit Schrift ttnb

Dast fch mem ©efchsft vssenbett moge, bitte fch, zu finben From- migkeit; unb nachgerabe gelfnge es

Mir hier zu gewinnen mefne Tschter, bfe man als Raub geraubt hat - nicht mft meinem WHlnehmen,

Bei fhrem , ber ©otter , Schutz unb bei fefner Aufrfchtigkeft ! Nor alten Ztften siehe , tear da efn Gastfreunb Antfbamas , Efn Mann , von bem fie fagen : er ubte Alles , was em Reblf-

cher zu uben pstegt. Die Tohne betreffenb, sagt man: sieh', eS fst ba bet uns Ago-

rastokleS. Zeich^n meiner SchAtzverwanbtfchaft ist bfe Scherbe beS ©astrech-

rechtes, welche fch bef mfr trage; Unb bebextet warb: bfest ja, fchau, fst ber Vezfrk fhres Aus-

enthalts. Unb fch bin noch bei ber Thur? Nfcht boch! fch will sie fragen,

bfe ba herausgehn.

Dchs Punffche ber zweften unb ber britten Seene.

Ueber ben Charakter ber rebenben Personen unb ben Zweck ber Scene verweise fch auf bfe treffenben Vorerfnnerungen von M o- vers S. 106 f. unb bemerke nur fo vfel, .bast Hanno mft einem ©efolge punfscher Sklaven auftretenb als Carthager erkaunt, unb barum V. 34 mft einem ©rusi aus fetner Mutterfprache angerebet wirb. Das Ibfom fst burchwcg hfer alteres Punifch, ben VV. 11 -16 ber ersten Seene unb bem Texte beS Palimpfestes bafelbst entfprechenb, eben so urfprungltch unb von Aramaismen noch frefer. Es macht sich hfer nfchtS ber Art bemerklfch, mit Ausnahme ber Worter bes ©rutzes, welche bfe gewohnliche Umgangsfprache auS frembem Dfalekte um fo lefchter nehmen mochte, wenn berfelbe noch verwanbt war. Wfr gehen sofort baran, bfe betreffenben Worter: avo, llavamma, liavon zu erklaren. Mflphfo, ber Halbkenner, sprfcht ben ©rust zuerst unvollstanbfg; burch Hanno V. 39 belehrt, erganzt er benfelben V. 42. Neben ber 3. Person me in H err ist

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©prache bir L6leitter. 99

avo felbst britte (bes 1. Mob.), ben Wunfch ausdruckenb, wte lm Arabifchen unb z. B. Hi. 21, 16. Der Formeln hauamma und havon wegen bilben wir biefen 1. Mob. aramaisch: avo (vgl.z.B. nasole) -- ^in. Ht'efur aber konnte als von iin auch IN, gleich- wie in anftatt n^n, gefprochen werben (f. hau done ©c. 3. B. 22); unb zu emem ber beiben Modi, welcher zunachst baS That- sachliche auszufagen fcheint: es lebt metn Herr, paft bt'e Antwort V. 4) (f. bt'e Erll.) vortrefflich. Seinerfeits tst bt'e Form havon Sc. 3. V. 22 von vorn wahrscheinltch etne 2. Person Plural, hava ebendort bt'eselbe Singular im Feminin ; aber bietz nunmehr bie beiben Formen im Imperativ. Havon t'st genau ̂i'in lebetl hava - kin lebe, bu Wet'b! Von biefem i^in fcheint sich jeneS anbere burch bunklere Aussprache (avo) unterfchieben zu haben; unb nut erstem Mob. avo donni fagte man vermuthlich, Weil in ber Umgangsfprache mein Herr (donni) fur bu (f. z. B. i Mos. 33, 8. 13), wahrenb eine 3. Person bes Imperativ nicht existirt. H»va ubrigens betreffenb, fo erganzen wir namlich aus hau done silli der Hanbschrr. ben Text beS Pal. zu emem urfprunglichenHa- vamma silli - ^>^ 5^55 dtm b. i. fei gegruht, meine Mutter, ̂ ^t hat nach Regel im Vokativ ben Artikel, ben ara- mcilfchen namlich, angenommen (vgl. '^W« 0 Vater!). DaZ aber aus ̂ H nicht amma werben tann , erhellt; und es t'st bamit bas Heruberziehn des a zu hau gerechtfertigt. S. das weitere ge- gen ben Schlutz.

Auf die Frage: quoiates eslis aul l^uo ex oppido? antwor- tet Hanno: Annon muthumballe bechaedre anech, was Milphio bahin dolmetscht , er fei Hanno von Carthago , ©ohn bes Cartha- gerS Muthumball. Dieses ,,Sohn" enthalt eine Ungenauigkeit, in- bem ̂2>22l-,n nur aus bem Gefchlechte bes Muthumball, zu der nach ihm benannten Familie gehort'g, bedeuten kann (f. Mo- ver S ©. 110 ff.); und wenn nun im Pal. Annon 8il (-- i?^) l^lvlhvmballa stand, fo hat er wlrklich nach der Dolmetfchung gean- bert (f. Wer a. a. O. S. 3l5). Wosern aber zweitens Hanno sich alS Carthager bezeichnen foll , was ganz glaublich , fo kann daS Nur in bem Worte bechaedre (beccha edre, baccha eclre in

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100 PunischeS mit ©chrift unb

H«!. Ven. unb ed. Illed.) liegen, bag man immer noch nicht ent- rathfelt hat. Leeh ist bag im Namen Baalbek erhaltene baki kop-

tifch - ©tabt, ̂ , wovon bag Feminin '^ ober ̂ eine ©tabt, Mekka, vorzuggweise alg folche ftezeichnet, unb parallel burch ben ©tabtnamen Vaeea ober Vaxa , ̂ «>« auch fa Numibien ein- geburgert ist (f. Gefeniug mon. p. 321.417). Bei edre liegt vermuthlich nicht "l-l.n (wag nur Stat. constr. wie 7^) ober^^., fonbern ^^n zu Grunbe. -ni^"? ftebeutet Hauptstabt; unb mit bem Artikel wurbe bag punische Eigenfchaftgwort ber punifchen ©tabt Eigenname. ^.1^ ^ ber Hauptstabter leitet sich auf biefelfte Weife bavon her wie z. B. ^^ n^ von !^^n^. ©0 weit alfo bolmetfcht Milphio richtig.

Hanno ftegruht nun femerseitg bie fteiden , unb ftekommt fei- nen Grust erwiebert. Mllphlo'g avo donni fcheint ber Mihbeutun- gen, We bag Wort gefunben hat, kaum fahig. Die offenftare Aft- sicht ber lateinischen Zusatzworte ist ben Hanno zu verstanbigen, batz nicht Milphio, fonbern ,/Dieser" ihn also begrutze. Den Hanno anrebenb, meint er mlt hie seinen Herrn; wag Dieser lateinisch zu ihm fpreche, ftebeute auf punisch fo viel wie avo donni. ̂Verbis meis« ftefagt beutlich: inmeinem Namen (vgl. l, 2, 176), so dast beine Worte alg von mir gerebet gelten; ̂verbis suis" dagegen heitzt: mit feinen Worten statt unferer, b. i. mit la- teinifchen ftatt punischer. Nun erhellt after auch, batz aug milli mquit hie verbis suis der Hbschrr. unb inquil hie libi verbis tuis beg Pal. alg bag Richtige libi inquit hie verbis suis heraug- geklaubt werben must. Ieneg mihi ist falsch ; benn fofern Agor. durch ben Befehl punifch zu gruhen inbirekt avo donni fagt, fpricht er bag ja nicht zu Milphio. Den Hauptgebanken , bah bag Wort an ben ©klaven zur Ueftermittlung an ben Frembling gerichtet wor- den, latzt mihi braussen; Comma after hinter mihi zu setzen, fo bah eg zu avo donni gehore, macht We ©ache ganz unheilftar. Eften fo unrichtig ist auch jeneg verbis luis ; benn Milphio wohl, der Dolmetsch feineg Herrn, rebet mit Worten Hanno'g, nicht after sein Herr felfter. ©cheinen konnte eg, alg ware verbis luis bie

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Page 26: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

Sprache ber Lateiner. 101

fchwerere Lesart, unb suis erst auS bem vorigen msis entstanben. Allein, bap avo donni punisch set, ftraucht man ben Hanno nicht erst zu ftelehren; unb es liegt vielmehr in luis bie fehr froftige Bemerkung , bap (V. 39) Hanno mit ben gleichen Worten sie an- gerebet hafte. Die vulgare Lesart: hie mihi tibi inquit verbis suis, weist auf bie Veranlafsung aller ber Fehler hin, bap namltch Agorastokles zu Milphio fprach, Dieser folle in fetnem Namen zu Hanno fprechen. Die Worte felftst after avo donni fprach Agorastokles ja nicht zu Milphio , fonbern fpricht sie burch Diesen jetzt zu Hanno , lapt sie fprechen. Zu feinem ©klaven fprach er, burch bessen Munb fpricht er zu elnem Anbern ; baher ©chwanken zwifchen mihi unb tibi, welche ftetben Worter zugleich, nur wenn bas zu mir fur b i ch ftebeuten konnte , neften einanber ftestehn mochten.

Den Grup erwiebert Hanno mit bem Worte mchar bocca, wie bie Heibelfterger unb Camerars unb nur mit ber Aftwetchung - boccha bie Leipziger Hbschr. lesen. Die vulgare Lesart me bar bocca fallt weg , Weil sie ftr Milphio's Verbrehung m i s 6 r a m buccam zu wenig Hanbhafte fttetet; unb gleichzeitig mahnt uns buccam, bie Verboppelung in bocca festzuhalten. Ich erklare : ^a ^n^y - nach beinem Kommen, namlich: werben wir allerbings , wie bu uns wunfchest , leften. Auf bas Verftinblichste entgegnet er: nun, nachbem Agorastokles herangekommen, konne von ,,Leben" bie Rebe fein. ^s^2 wurbe bocca, gleichwie n!?2^ aus n!?2^ unb na> aus N2^, auch bie Verboppelung in ̂ uihumballt) unb V. 49 in .janna gehort hieher; unb uftrigens konnte man cc auch burch ^dt^ gewinnen. Fur mohar an ̂M2 benfen (vgl. 2 ©am. 15, 20) fuhrt zu nichts; ich fchreibe ^Ndty. (vgl. 2 Mof. 14, 19. 2 ©am. 7, 8), in zeitlichem ©inne wie Preb. 10, 14. Wenn freilich in ber ersten Scene ber Pal. ̂ n^ burch echor wieber gieftt, fo hat er auch hier ̂LcU^IiLVc; unb t'm Ueftrigen ftemerke man, bap unter e< eigentlt'ch nur ein . ist, unb bap fur ̂Ndk auch -M gefagt wurbe. "s^^ ̂ >n^^ war Formel, welche weniger ftefrembet, als z. B. ^ ^y. Der Erklarung von M'overs after: Uo" narbocha b. i. ^2^^ Nk -- was ftebeutet bein Roth- welfch? steht entgegen: 1. bap ̂̂ in unbetannter Bebeutung

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>ys Punjsches mit ©chrift unb

genommen wlrb ; 2. batz nur geschriebened, nicht gesprochened ft von Ntz in lateint'scher ©chrift ntcht wieberkehren barf, ald Pezeichpung bed 9 aber h ntcht gerechtfertigt ist ; 3. bast bte Erklarung und ns- thigt , gegen bad Anfehn ber Hbfchrr. unb auch bem buooam zuwi- ber bie Verboppelung in bocca fallen zu lassen.

Die nachft folgenben punischen Worte: tlusy ennu co is tarn, konnen fett Moverd, welcher !H2^ -^^ ftd -13^H e<y^ - ein Arzt ist hier nicht, guter Mann, erklart, fur erlebigt gelten. Dagegen wirb fofort bad nachste Punische, welched wir mit Mo- verd nach cod. Cam. Nuphursa mi uulech ̂'anna lesen , auch von thm um bestwillen befonberd fehlgebeutet , weil er burch bad einfallenbe quid ait sich verleiten laht, muphursa von bem Refte zu trennen. Nuphursa ware hebraifch N'^2^; wie in z'enem commulro ist unbetonted a ber vorletzten ©ylbe verfchluckt worben. Die folgenben Worte aber waren hebraisch ft?^ ?;bn ̂n ^, zufammen bad Ganze bed Sinned: O bah Iemanb hergienge unb anhobe verstanblich! Zu ̂ iTi hmter ">n vgl. z. B. Hi. 17, 3. Ief. 50, 9 , zur Einsetzung von ?sbn Mich. 2, 11. - Nicht Milphio'd letzte Frage will Hanno beantworten; seine Rebe t'ft viel- mehr ©elbstgesprach , unb bezieht sich auf bad fchnobe Ablehnen unb Verbrehen bed hostichen mecharbo^oa , so wie barauf, batz ihm verbeutet worben, ed set' kein Arzt ba, wahrenb nach einem folchen Hanno gar nicht gefragt hat. Dieh alled muh ihm feltfam vor- kommen, unb macht feinen hier audgesprochenen Wunsch begreiflich.

And muphursa werben in Milphio'd Munbe nunmehr mures, Manse, welche ber Frembling fur bie offentlichen ©piele mitbringt, naturlich Mause aud Afrt'la. Da mit folchen Hanno sich nicht befastt, so abreffirt er ben Milphio weiter, mit ben Worten (nach cod. Oam.) : I^aech laohananim liminichot, b. i.ni^>2 ">?2b d^3^22b^b -- Geh' zu ben Kaufleuten: wer hat Vorrath? natur-

lich, an Mausen. Auch im Uebrigen ift bie Breviloquenz , welche vor ̂ b ein ̂ ?2^b ober b<x'^ audlatzt, unbebenklich; bie Frage bed

Kauferd: ni23 ^b, erinnert an jened ̂ "^^ ^b 2 ©am. 3, 12 im Munbe Cined, ber feil bietet. Wad ni23 anbetrifft, fo ver-

weise ich auf meine Erklarung von ,^lid3 n^H Ief. 39, 2. Die

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Sprache ber Lateiner. tO3

bort vorgefchlagene Vergletchung von <^-.^^ a n f it 1 1 e n unb o^. Vent el sehen wir burch limi nichot hier bestatigt; unb wetter lehrt bte Ausfprache nichot, bah fchon tm ©tat. abs., ba basPar- tieip ©ubstantiv wurbe, n'i22 gefprochen worben ist.

Unermudltch tm Verbrehen , "gewinnt pitch diefen Worten ber ©potter emeu lateimscheu Sinn ab ; unb auf ben Grunb seiner Dol- mstschung halt Agorastokles ben Fremhen treuherzsg fur etnen Kanfmgnn. Hanno aber, ber bie Tauschung erkennt, verwarnt ben Milphio we^- geu bes MitzbraucheS seiner Worte. Allein ba er punisch spricht, so versteht ihn weber ber noch Icner ; Agorastolles fragt : wie war bas ? unb Milphio verbreht die Worte , mit welchen Hanno ihm Verbre- huug fo eben vorwarf. Diese letzteren stub in allem Wesentlichen vpn Movers richtig gefatzt worben. Nur werben wir nicht ftaft dt^o (nach Mnalogie von phonicischem ^n unb hebraifchem ^iP) fur tt!73 ein neues Wort ^>d bilben ; unb mit bem Heibelberger unb ber vll. Ven. fchreiben wir gadeclha wie mycthi unb nasooto in der ersten Scene. Also: Pnl umer gadectha b.i. n^a^ ̂ vi< ̂d »^ wunberlich verstummelst bu bie Rebe. Den vorher* gehenben punischen ©atz thet'le ich ab: lssamar bin am b. i. "wV?: y^?--hut e bich, Lanbsmann! Ueber "w.^n (z. N.2Mos. 23, 2l. 2 Kou. 6, 9) steht wetter nichts zu bemerken, als bast msn pum'sch vielleicht ^^7i sprach; ^v^ Ies. 7,4 fcheint Infin. abs. zu fein. ©chreiben wir aber "inu).'? , fo bleibt , wenn ich recht fehe, fur binam nur bie Deutung ^2> ̂ ft ubrig. ©o sprach man einen an, wie wir etwa mit ,,Lanbsmann" fur ,/mein Lanbsmann"; wie bie Lateiner o popularss sagen (T e r. Lun. V, 8, 1) fur o moi populai'63 (vgl. Poen. V, 2, 79). Inbest machen bie ©tellen Ier. 26, 23 unb 1 Kon. 14, 7 (vgl. 16, 2) wahrscheinlich , bast in bieser Unrebe etwas GeringschatzigeS lag, so bah 52^?.^ zn bem ehrenben ^^""'22 (Ps. 4, 3) bas Gegenstuck sein witrbe. Hanno fprtcht uamlich zu Milphio. Mt't Agorastokles sonst nlrgenbS, bevor bieser V. 78 ihn selber angeredet hat; unb vorher, jetzt noch kann er in ihm, ber cinen Dolmetscher braucht, kelnen Lanbsmann erlennbn, und ihm nicht auf punisch etwaS sagen wollen. Die bei-

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104 Punt'fches mt't ©chrt'ft unb

ben ©dtze: kal umor Fad60lba unb l88amal- bin am, hdngen in- nerlich zufammen: Mtlphio foll sich huten, bap er nt'cht ferner fo wie bisher Hanno's Worte verdrehe. Durch Wechfel ber angerebe- ten Person, welchen jeboch nt'chts anbeutet, wurbe jene Verbindung verloren gehn.

In bem ndchsten punischen ©ahe stt'mmen fur bte erfte Hdlfte bie Zeugen fast ganz ubereln. In ber zwetten weichen sie alle von einanber ab; unb wir sinb genothigt, um bes Textes uns zu versi- chern, Milphio's 8ub cratim zur Hulfe betzuztehen. ©o ergiebt sich suoooratim - tm^n^sp^ , wofur im ©runbe rtchttger wie (neben siooratki des Pal.) ©c. 1. V. 1l. succuratim gefchrieben wurbe. Der Wurzel tt^p leihen wir tm Zweifel bte Bedeutnng, welche sie ©e. 1 im dltern Texte hat , unb ubersetzen bemnach : welche tch angetroffen habe, auf welche ich gestopen bin. Diefer Sinn hat fur sich, bap wirklich, wie er vorausfetzt, Hanno auf etne Mehrheit gestopen ist, von ben ©ottheiten ©c. l. VB. 1. I l abgesehn, hier auf ben Milphio unb semen ©ebieter. In mupkon^ mum follte alfo em Plural stccken , auf welchen bas Suffix sich beziehen konne; und eben uber jene Beide fottte in bem Wort eine Anffuge liegen. Man erwartet, bap Hanno, nachbem feme Ermah- nung fruchtlos geblieben, bevor thm ber ©ebulbfaden reipt(P.67>, sich baruber auSfprechen werbe, wie ihm bte zwei Leute eigentlich vorkommen. Auf eine Pluralenbung lduft bas Wort nicht aus ; sie ist also in bie Mitte zu verlegen ; unb ist sich zu behelfen fo gut als moglich. Wir fchreiben tmi''"^^^ (^221^), unb rechtfertigen zundchft biefe Ruckfchreibung, fo weit es notht'g, in Bezug auf bie Laute. Einmal tm^ wurde wie im ©yrifchen ^um, Weil ber Diph- thong in zusammengefetzte ©ylbe zu stehn kommt; in einfacher, fa banimau ©e. 1. V. 7 bes dltern Tertes mupte er verharren. Ober aber 0 wurbe ohne Rucksicht auf feinen Urfprung u wie in duber, in 8IM6 zz g^ ̂ ^ ^ Anlangenb fobann 0 fur --- vor ber Ver- boppelung, bietet von oommutro V. 6 bes dltern Textes bie erste Sylbe eine Analogic. Das Wort felber ist ©tat. constr. von li^d^v , unb ̂̂ ^v2 neben tm^222 bafur zu vergleichen.

Die Wurzel M hier zu fehn, barauf verfiel ich um fo letch-

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Page 30: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

Sprache ber Lateiner. lO5

er, Weil U2^ Tag em zeitlicher Begriff t'ft, i^d^-b^ aber ©pr. 25, 11 fo viel wie ©pr. 15, 23 ir^ bebeutet, was burch

5.^5-: ̂« -- ̂ ust0 t6mporo auffer 3wetfel gefetzt wirb. Worter,

burch ben Begriff verbunben, mogen desto eher neben etnanber stehn. 7255, mit n^d verwandt, bedeutet sich wenben, sich brehen, herumbrehen; baher ^i'tt, ©ubst. aus dem Particip, was fich herumbreht, Rab. DasPassiv bes Causatt'vs ware h e r- umgebreht werben, 72^2 umgebreht, vielleicht im ©tnne von verkehrt, letz. d^"^2^^ waren - Verkehrte bes Tages; WeMeinung aber Wests Ausdruckes gienge wie z. B. in d^2"^'^ bahin, bah eben diefer ihr Tag bas Verkehrte an ihnen fei. ©0 nennt man etwa auch di^ 77^^ ben Unglucklt'chen, ber einen harten Tag, harte 3eit hat (Hi. 30, 25. l ©am. 1, 15 I.XX); unb auch wir brucken uns etwa fo aus: ,/Ich habe heute memen ver- kehrten Tag", wenn ich Eines nach bem Andern ungefchickt unb vcr- kehrt anfange. Der vorliegende Fall ist ahnlich. Mt'lphio hat Han- no's Worte verdreht, ben ©inn berselben verkehrt aufgefa^tz. fein Herr ist auf das Mitzversta'ndnitz eingegangen und hat sich an dem- felben mt'tbetheiligt. Milphio dolmetfcht unb erlautert, als war' er nicht bei Troste ; eine folche tm Allgemeinen abnorme Verfaffung sieht Hanno billig nicht als bessen normale an. Er begnugt sich mtt ber Bemerkung, Wese Menfchen feien heute nicht recht klug, wortlich: Verkehrte bes Tages sinb We, welchen ich heute begeg- net bin, fur: ,/Ich bin boch auf recht verkehrtes Voll heute ge- stotzen". Der Umweg des Relativsatzes wird beliebt, um nachdruck- lich ihre Bezet'chnung hervorzuheben , wie z. B. 2 ©am. 2, 4 des ©ubjeets halber.

In ber Auslegung biefer letzten Worte treibt Milphio es gar M arg; Hanno'S Langmuth ist zu Ende, unb er steckt bem Unfug em plotzliches 3iel. An bem Terte 6un6 del balsamem erisan, unb fetnem Verstandnisse: i^^n^ d^?^u) b^ b^ ̂ ix^ b. i. Bei ber Hoheit Bels, bes Herrn der Himmel, ich will ihn zum ©chweigen bringen (Movers S.27. 129-131), habe ich ganz unb gar nichts auszufetzen.

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Page 31: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

los Punisches mit Schrift unb

Noch Kb^igt in der britten Scene einiges Punische, beffen er- sten ©atz wir bereits erflart haben : bie Worte namlich , mit benen einer ber ©klaven Hanno's sich grutzenb an bie mit seinen Tochtern ber Heimath entfremdete Amme wenbet , - namlich bem Pal. zu- folge. In ben Hbschrr. reicht von ila ut proeclieas his eestinum (ostumim) Eine Rebe ber Gidbeneme; unb in Uebercinstimmung bftmit ist fiir amma vielmehr donne -- mein Herr gesetzt, als ob sie zu ihrem alien Gebieter sprache. Nun wirb zwar hau burch «V<)ol^ -- ̂ «5^c (Hnlhol. HI, 25. ep. 70) gerechtsertigt; allein ihren Herrn hat bie Amme ja bereits zu Anfang ber Scene erblickt unb begruht. Auch bilbet ,,Mutter" zu ,,meine ©bhne" bas Cor- relat; unb es latzt sich fein vernunftiger Grunb absehn, weHalb bem Milphio V. 25 eine falsche Dolmetschung in ben Munb ge- legt wiirbe.

Der Verbesserer ist vermuthlich mit bemjenigen, welchcr lati- m'sirenb bene fur beni und ©c. 2. V. 4l ebenso (nach annon B. 35 !) nonne fur - nicht donne , fonbern - donni V. 38 geschn'eben hat, Einer unb Derselbe; aber auch beni war nur eine

Aenberung sur bani - m eine ©bhne beS Pal., veranlaft burch bte Dolmetschung V. 25 : matrem salutat hie suam, haee autem

kuno silium. Wenn auch mit malrem Milphio bas Richtige trifft,

so lann er behhalb boch mit seinem Singular hune filium, unb sokl er, der nur unvolltommen punisch verfteht, in einer Kleinigkeit sich irren,

ls. zu V. 32); unb als exegetische Autoritat wirb ihn Niemanb an-

fuhren. Darauf muh bestanben werben, basi mit bem Plural ̂'in eine Mehrheit angerebet set', bie ©flatten Hanno's ohnsUnterschied; unb wirflich spricht bie Amme im folgenden VerS von einer Mehr-

zahl ©olcher, bie sie jetzt sieht unb, wie es scheint, lange nicht ge.

sehen hat. Wenn nun aber must, baS ubrige Particip sny^2 ̂ ^2N), von Movers ganz recht auf x^2 zurlickgefiihrt wird, so

muhte sich Deutung beS folgenben ipsi durch ^^2i<. billig von selbst verbieten. Dieses ipsi ware hebraisch n^, bebeutet aber ich

sehe. N22 aufsperren erhielt sich im Hebraischen vom Munbe;

filr ,,bie Augen aufsperren" wanbelt man mit ber ©chattirung beS

Begriffes auch bie Form ab. N2^ spahen, b licken hat teinen

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Page 32: Punisches mit Schrift und in Sprache der Lateiner

Sprache bn Lateiner. ll)7

anbern Ursprung, tragt zu ̂ tauter sein keine Verwanbtfchaft ; fonbern es hat auch hier wt'e z. B. in ̂2^ Neh. 2, 13. (^7) unb "12U) Hi. 38, lO (--- ̂w^) Me Muta mit bem folgechen Zt'sch- laute ben Platz getauscht, woburch, wenn ber erste ber beiben Laute bte Sylbe fchlieZt, auch bte Aussprache sich erleichtert. lpsla aber bes Pal. betreffenb, so wirb ja ̂ bekanntlich auch burch <7i- aus-

gebruckt unb umgekehrt (vgl. Me^r^i/v unb bagegen (^7^? aus ^0t7r(,«) ; burch helles a aber mochte etwa auch betontes aus ^ (vgl. ianna Sc. 2. V. 50) wiebergegeben werben.

Im western fchreibt Movers fur ot6n mit Necht nach bem Pal. etem, fur 68l6dum nach bmselben richtig es jadum; unb fur nac hinter elalam vermuthet er ganz bet'fallswerth anoc. He- braisches dMn^^ gber kann punisch nicht ostimim gelautet haben; unb wir haben oben fchon aus eslinum unb estimim bas oslimum ber Leipziger Hbfchrr. unb aus biefer bas rtchtt'ge eslumim entwik- left. Das ©anze lautet nunmehr:

7. ... » ^ » ^ . ... ^ ; - .. -.- .» ; .» - : -

-- Wie boch feh' ich fie, mit benen zumal ich aufge- wachfen bin; ich staune.

Zum Abschtebe allgemein verfehlt worben ift bas lehte punifche Wort, mit welchem Milphto feine neuen Pekannten, bie Sklaven Hanno's, ins Hans abfuhrt. Vtatt ti^y^n!?, wie Ies. 30, 18. geschrieben steht, fagt er als Halbpunier lachanan v o s. Es wirb bieselbe Erganzung wie in ̂5«3 ^<«5^ (vgl. Matth. 16, 22) er- forbert, namlich: ,,©ott wylle l^bie ©otter wollen) sein" (in ber Richtung vgl. z. B. Ief. 38, 20 mit Hi. 20, 23) , euch zu be- gnabigen -- ©nab' euch ©ott! Mit ber Leipziger Hbschr., bie auch burch estimum ber Wahrheit am nachsten kam, fchreiben wir lachanan, obgleich bie Verstarkung bes fchlietzenben n iu m, wie sie cod. 6am. aufweift, an sich (vgl. Ier. 32, 7 mit 3l, 38) unb vor et'nem Lippenlaute zu begreifen steht. Durch l.achananim Sc. 2. V. 53 laffen wir uns in keincr Weife besrren. Wenn bagegen ber Eigenname ^^n in Uanno, Anlwn abgeschliffen wirb, so wurbe in lachanan bas h vermuthlich als zwischen zwei a Lauten stehenb

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l03 Punisches mit Schrift unb

verstarkt, yber vielmehr in seiner vollen Ausfprache erhalten. !Ue- narbocca neben ecnor zeigt , bast hinwieberum auch, was im Ara- bischen ^ ist , burch blotzeS n ausgebruckt werben konnte ; unb auch m o fallen ja 2 unb j? , in t bas n mit bem n zusammen.

Eingangsworte von Wagons Buche uber ben L a n b b a u.

Im engern Sinne, b. h. fo bast von ben Infchriften ber Mun- zen unb auf Steinmalern abgesehn wirb , hat sich Literatur ber Phonicier uberhaupt leine erhalten; von Schriftftellern bes sibonifch« tyrifchen Mutterlanbes auch nichts in wirklicher Ueberfetzung, obwohl griechifche Bruchstucke Menanbers, ber aus tyrifchen Archiven fchrleb, und wenn wir gleich zum grosien Theile nicht nur ben Philo Byblius, fonbern auch Wagenfelb besitzen. Von fpeciell Carthagischer Literatur existirt boch noch, inbem namlich bloste Inhaltsangaben fowie Hanno's 7rk()/7r^0^5 nicht in Betracht kom- mcn, Em geglieberter Satz, wenigstens latemifch, welchen zuruck ins Punt'fche uberzufiihren etwas Anziehenbes haben konnte. AuS ei- ner Mehrzahl punischer Schn'ftsteller uber ben Lanbbau fcheint ber Carthager Ma go, vielleicht jenes Hanno Grostvater, hervorge- ragt zu haben. Caff i us Dionyfius von Utika gab ihn er- weitert unb verkurzt griechisch heraus; ber romifche Senat lief seine 28 Vucher ins Lateinifche uberfetzen ; unb Columella verehrt ihn als ru8ticationi8 parenwm. Die Worte felbst, welche Columella als ben Eingang bes Mago'schen Werkes anfuhrt , stammen ohne Zweifel aus j'ener amtlich veranlaften Ueberfetzung ; sie tauten Col. d. r. r. I, l. §. 13, wie folgt:

Vui agrum parabit, domum vondat, 1^6 malit urbanum, quam ru8ticum iarc m colere. Cui magis oordi fuerit urbanum domicilium , Nustioo praodio non erit opus.

Ich ubertrage sie hebraisch: n^2 -l25^ l-lp^n tm^>

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Sprache ber Latet'ner. 109

ii^lii) NM^.2 ^2N ib P^I Vgl. zu Z. 1. ©pr. 3l, 16., zu 3- 2. ©ach. 2, 8., zur 4. Z. 1 ©am. 18, 25, unb zu 3. Ez. 11, 21. (f. meine Anm.) unb Sir. 19, 5, woselbst auch von 12b nyw baS Textwort fur 5«- Xe^ abhieng.

Das sinb nun Verse, fo gut wie ein Ibiom ohne ©ylbenmes- sung sie be/!chass>/7 /^/e. SeKst das Gewanb etner ©prache, welche fur bas Uebersetzen sich so wenig eignet wie bas Latein, konnte ben Rhythmus nicht vollt'g ersttcken ; im Hebraischen aber burchtlingt er ben ganzen ©atzbau. Fret'ltch laht uns ber poett'sche Anfang nicht mit ©icherhet't schliehen, bah bas Ganze em Lehrgebicht war etwa wle bie Georgika Vi r gtlS; auch ist blest an sich nicht wahrfchein- lt'ch; unb bas Werk wurbe, falls es ein Gebicht, als folches be- zeichnet worben sein. Glet'chwohl burfte in btesett V^rsen et'ne Aus- fage liegen uber bte Einrichtung bes ganzen Buches. Ma go be- gann , wte es scheint , poetisch , ungefahr wie Iesata C. 5. eine Pa- rab^l an bie ©pitze stellt als Text , um baruber weiter zu eommen- tiren; unb bte Vermuthung ist zulatztg, ba bas Werk in Abfchnitte eingetheilt war, bah jeber berselben mit etner solchen bichtertfch ausgebruckten ©entenz anhob unb profaisch fortfuhr. - ©omit-Hber hatten wir zu Hanno's Monolog, etner Uebersetzung aus bem La- teinischen, em ©eiten-, ober vielmehr, fofern unfere Textesworte felber einen punifchen uberfetzen, em Gegenstuck geliefert: was nicht ein blosteS ©prachbenkmal , fonbern ein eigentliches Probchen vom Literatur seln wurbe, llefse sich nur, bah ber Punier genau so unb nicht anbers gefchrieben habe, beweisen.

3«rich. F. Hitzig.

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