public expenditures in communist and capitalist nationsby frederic l. pryor

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Public Expenditures in Communist and Capitalist Nations by Frederic L. Pryor Review by: Kurt Schmidt FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 31, H. 1 (1972), pp. 172-173 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40910949 . Accessed: 16/06/2014 23:19 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.79.192 on Mon, 16 Jun 2014 23:19:04 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Page 1: Public Expenditures in Communist and Capitalist Nationsby Frederic L. Pryor

Public Expenditures in Communist and Capitalist Nations by Frederic L. PryorReview by: Kurt SchmidtFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 31, H. 1 (1972), pp. 172-173Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40910949 .

Accessed: 16/06/2014 23:19

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172 Besprechungen

Frederic L, Pry or: Public Expenditures in Communist and Capitalist Nations. George Allen and Unwin Ltd. London 1968. 543 Seiten. Das Buch hat eine eher zurückhaltende Aufnahme gefunden. Ames1, Roskamp2

und Hedtkamp 8 loben den Versuch, weisen jedoch auf eine Reihe von technischen Mängeln und auf fragwürdige Voraussetzungen hin; Peacock* ist nicht nur reserviert, was den Inhalt betrifft, er erwähnt auch recht unerfreuliche Dinge, die die Material- beschaffung betreffen. Diese Reserve überrascht nicht, wenn man den Umfang des Buches bedenkt (wer möchte es von der ersten bis zur letzten Seite lesen?), wenn man sich die Fülle des statistischen Materials und seine Verwertung vor Augen führt (wer könnte das alles nachprüfen und nachrechnen?) und wenn man sich auf die vielfältigen Qualitäten besinnt, die den Autor eines solchen Buches auszeichnen müssen (wer möchte und könnte von sich behaupten, er sei ein Experte auf den Gebieten der Finanzwissenschaft, der Wirtschaftsordnung, der wirtschaftlichen Entwicklung und dazu noch Kenner von einem halben Dutzend oder mehr Spra- chen?). Aber lassen wir das.

Das erste, was auffällt, ist der Titel: Er ist irreführend, wenn nicht gar falsch, denn er bezieht sich im zweiten Teil auf die Eigentumsordnung, und sie ist gerade nicht das Kriterium, nach welchem Pryor die Wirtschaftsordnungen unterscheidet. Dazu benutzt er nur das typische Allokationsinstrument, also Markt und Plan. Auf diese Weise gerät Jugoslawien zu den „kapitalistischen Nationen". Hier drängt sich dem Leser der Gedanke auf, daß ein Kriterium zur Charakterisierung einer Wirtschaftsordnung nicht ausreichen mag und daß es vielleicht (wie im Fall Jugosla- wiens) Zwischenformen gibt, die sich durch eine Kombination von Merkmalen besser erfassen und klarer beschreiben lassen. Allein die Lektüre eines knappen Aufsatzes von Kloten5 aus dem Jahre 1955 hätte Pryor und seinem Buch wahrscheinlich gut getan.

Fragwürdig ist auch Pryore Beschränkung auf einige Ausgabenkategorien, die er „public consumption expenditures" nennt; er versteht darunter „the current expenditures for goods and services and the transfer payments by governments that are financed exclusively through taxation or public borrowing ... Public investment expenditures, government subsidies, and sales by government organs to the population are excluded" (p. 26 f.). Für diese Begrenzung habe ich leider keine stichhaltigen Gründe gefunden. Die Einbeziehung der öffentlichen Ausgaben in ihrer Gesamtheit tut Pryor mit der oberflächlichen Bemerkung ab, daß „this concept is not as analytically useful as public consumption expenditures" (p. 28), und über seine seltsame Definition der öffentlichen Konsumausgaben schreibt er nur, daß sie anders sei als andere. Nun liegen Definitionen sicher nicht ein für allemal fest, sie sind vielmehr eine Sache der Zweckmäßigkeit - und zwar in bezug auf das be- handelte Problem. Aber gerade da kommen einem bei Pryore Thema böse Zweifel, insbesondere wenn man den Ausschluß der Subventionen bedenkt.

Dank seiner Definition der öffentlichen Konsumausgaben braucht sich Pryor nicht mit dem Faktum auseinanderzusetzen, daß in den Verteidigungsausgaben und in den öffentlichen Aufwendungen für Erziehung und Gesundheit auch Investitionen zu stecken pflegen, die ohne Analyse der einzelnen Etatposten allerdings kaum zu identifizieren sind. Schließlich sei noch angemerkt, daß die Unterscheidung in kon- sumtive und investive Ausgaben keineswegs eindeutig ist.

1 E. Arnes, in: „Journal of Economic Literature", vol. VIII, 1970. S. 63 ff. « Κ. W. Roskamp, in: „ Zeitschrift fttr die gesamte Staatswissenschaft", 126. Band, 1970, S. 377 ff. 8 G.Hedtkamp, erscheint in: „Zeitschrift für Nationalökonomie; siehe auch ders.: Volumen und Struktur der öffentlichen Ausgaben in Abhängigkeit vom Wirtschaftssystem, in: „Beiträge zum Vergleich der Wirtschaftssysteme", Schriften des Vereins für Socialpolitik, N.F., Band 57, 1970, S. 219ff. 4 A. Peacock, in: „The Economic Journal", vol. 80, 1970, S. 372 f. • Siehe N. Kloten: Zur Typenlehre der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen, in: „Ordo", 7. Band, 1955, S. 123 ff. Diese Arbeit ist nicht zitiert, ebensowenig die empirischen Studien von Littmann und Albers aus dem Jahre 1964 (K. Littmann: Strukturen und Entwicklungen der staat- lichen Aktivität in der Bundesrepublik Deutschland, 1950-1970, und W. Albers: Das Popitzsche Gesetz der Anziehungskraft des übergeordneten Haushalts, beides in: „Strukturwandlungen einer wachsenden Wirtschaft", Schriften des Vereins für Socialpolitik. N.F., Band 30/11, 1964, S. 779 ff. bzw. S. 835 ff.).

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Besprechungen 173

Infolge der Beschränkung auf einige Ausgabekategorien können auch Pryors Ausführungen zur Zentralisierung öffentlicher Ausgaben kaum ernst genommen werden. Denn die Verteilung der konsumtiven und investiven öffentlichen Aufwen- dungen auf die lokalen, regionalen und zentralen Gebietskörperschaften, die von Land zu Land unterschiedlich sein mag, kann auf diese Weise überhaupt nicht er- faßt werden. Im übrigen macht sich Pryor diese Sache auch deshalb zu leicht, weil er sich einfach an den Anteil der „zentralisierten" Ausgaben an den gesamten öffentlichen Ausgaben hält; vertikale Finanzbeziehungen zwischen Gebietskörper- schaften bleiben also unbeachtet.

Zugunsten des dicken Buches von Pryor ließe sich vielleicht anführen, daß eine solche Arbeit (trotz aller Wenns und Abers) einmal geschrieben werden mußte. Aber was ist, wenn es sich dabei - wie ich meine - um einen Irrweg handelt?

Kurt Schmidt

Horst Claus Recktenwald : Tax Incidence and Income Kedistribution. An Introduction. Detroit 1971. Wayne State University Press. 260 Seiten.

Auch für den angelsächsischen Markt gilt, was H. Haller bereits anläßlich seiner Besprechung der deutschen Erstauf läge im „Finanzarchiv" (N.F. Bd. 19, 1959, S. 477 ff.) bemerkte: Obwohl die Mehrzahl aller neueren Beiträge zu der sich in den letzten Jahren intensivierenden Steuerüberwälzungsdiskussion aus dem angelsächsischen Bereich stammt, fehlt auch hier eine umfassende, die vielschichtige Inzidenzproblematik nach den verschiedensten Gesichtspunkten aufrollende Ge- samtdarstellung. Insofern schließt die amerikanische Ausgabe der im deutschen Sprachraum bereits als Standardwerk etablierten „Steuerüberwälzungslehre" Recktenwalds (nach der 2. Auflage, 1966, übersetzt von M, V.Stolper) eine auch hier und heute noch bestehende Lücke.

Gegenüber den überwiegend an der Erstellung theoretischer und empirischer Teillösungen orientierten Einzelbeiträgen englischer Sprache erweist sich für den amerikanischen Studenten vor allem die Grundsatz- und Methodendarstellung der ersten drei Kapitel als wertvoll. Zwar dominiert im akademischen Unterricht der U.S.A. noch immer die Behandlung von Fallstudien, für die die in den Kapiteln 4 bis 6 systematisch zusammengestellten und ausgewerteten Zeitschriftenaufsätze und Monographien reiches Anschauungsmaterial bieten. Doch werden die Beschrän- kungen dieser Unterrichtsmethode auch in den U.S.A. in zunehmendem Maße erkannt und erste Versuche unternommen, sie durch systematische Gesamtdarstel- lungen einzuleiten und zu ergänzen. Daß derartige Versuche bislang noch eher die Ausnahme als die Regel sind, liegt nicht zuletzt am Fehlen geeigneter synoptischer Literatur. Hier schafft das Buch Recktenwalda wirksame Abhilfe und dürfte sich daher auch auf dem amerikanischen Lehrbuchmarkt rasch die ihm gebührende Stellung sichern. Freilich kann - und will es vermutlich auch - seine Herkunft aus der deutschen Tradition nicht verleugnen: Umfangreiche und minuziöse biblio- graphische Fußnoten eröffnen eine dem amerikanischen Studenten völlig unge- wohnte Fülle an Quellenmaterial. Die Tatsache, daß diese Quellenhinweise mehr der Dokumentation des verarbeiteten Materials als einer gezielten Selektion weiter- führender Studienliteratur dienen, sowie der Verzicht auf Verständnis- und Wieder- holungsfragen oder ähnlicher didaktischer Aufbereitungen des Stoffes heben das Buch deutlich' von den auf dem amerikanischen Lehrbuchmarkt so verbreiteten „Textbooks" ab. Insoweit ist das in bezug auf seine synoptische Problemsicht zu Recht als „Introduction" betitelte Werk mehr als eine Einführung für den Studen- ten und wendet sich gleichermaßen an den an einer Einarbeitung in die komplexe Überwälzungsproblematik interessierten Fachkollegen. Dies gilt auch und in be- sonderem Maße für die materiellen inzidenztheoretischen Untersuchungen der zen- tralen Kapitel 4 bis 6. Hier dürfte der Schwierigkeitsgrad der Darstellung das Niveau einer Einführung stellenweise erheblich übersteigen; zumindest setzt er die Beherr- schung des traditionellen modelltheoretischen Instrumentariums der National- ökonomie voraus.

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