psychologie des internet einführung für erstsemester joachim funke psychologisches institut, uni...
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Psychologie des Internet
Einführung für Erstsemester
Joachim FunkePsychologisches Institut, Uni Heidelberg
Version: 22.10.2003
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Psychologie des Internet (Funke)
Überblick
Bereich 1: Beratung & Therapie im Netz
Bereich 2: Umfragen, Feldforschung und Experimente
Bereich 3: Online-Learning Web-based Training
Bereich 4: Unterhaltung und Emotionen im Netz
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Psychologie des Internet (Funke)
Janssen, L. (Ed.). (1998). Auf der virtuellen Couch. Selbsthilfe, Beratung und Therapie im Internet. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
Bereich 1: Beratung & Therapie im Netz
Informationen zu Klinischer Psychologie im Netz für Therapeuten für Klienten Online-Selbsthilfe
Professionelle Hilfeangebote im Netz Seelsorge Psychotherapeuten online
sinnvolle Medienpräsenz von PsychotherapeutenVor- und Nachteile verschiedener Internet-Dienste und mögliche
Implikationen für die Therapie E-Mail, IRC/Chat, MUDs
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Psychologie des Internet (Funke)
Informationen zu Klinischer Psychologie im Netz
Informationen für Therapeuten:WWW-Seiten: großes Themenspektrum im Bereich klinische
Psychologie/Psychotherapie! Beispiele: Infos zum PsychThG (bdp) Clinical Psychology Resources (Uni Bonn) Psychoanalytische Ressourcen im WWW (Parfen Laszig) Seiten von Wolfgang Dorrmann Psychologie.de
fachlicher Austausch auf kollegialer Ebene (Mailinglisten)Möglichkeiten für Online-Supervision bzw. Intervision (z.B.
moderierter Chat; noch Zukunftsmusik!)diagnostische Hilfestellungen (Bsp: Projekt ICD 10)
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Psychologie des Internet (Funke)
Informationen 2
Informationen für Klienten:Wie finde ich einen guten Psychotherapeuten?
Bsp.: Österreichische Psychotherapie-Seite
Finanzierungsmöglichkeiten von Therapie Bsp.: Psychothek
Alkohol: Kann man „kontrolliert“ trinken? Info-Seite von Joachim Körkel
Was kann Psychotherapie leisten, was nicht? Insgesamt: es können unverbindlich Informationen eingeholt und
Erwartungen geklärt werden Hemmschwelle sinkt Kontaktaufnahme meist möglich!
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Psychologie des Internet (Funke)
Informationen 3
Selbsthilfe:Selbsthilfematerialien (meist erstellt von professionellen
Therapeuten), z.B.: Crisis, Grief and Healing von Tom Golden Suicide-Helpline von John Grohol
WWW-Seiten „von Betroffenen für Betroffene“: Bsp.: Die schwarze Rose
Selbsthilfegruppen Newsgroups, Ratgeber Angst oder Chat-Channels große thematische Bandbreite Anonymität möglich
• oft Vorteil (niedrigere Hemmschwelle),
• manchmal Nachteil (unentdeckte Verletzungen/Enttäuschungen)
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Psychologie des Internet (Funke)
Professionelle Hilfeangebote im Netz
Seelsorge-Einrichtungen über E-Mail oder Chat zu erreichen (Bsp. Leitseite der Telefonseelsorge)
• niedrigschwelliges Angebot
• Vorteil für sprachgestörte oder schwerhörige/taube Menschen
• neue Zielgruppe erreichbar
Angebote von professionellen Therapeuten
ethische Probleme (Döring, 2000, S. 531): Professionalität
• „Gütesiegel“ bzw. offizielle Prüfung wünschenswert
Vertraulichkeit• medial erhöhtes Risiko von Datenschutz-Verletzungen
Verbindlichkeit• E-Mail-Adresse allein nicht ausreichend!
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Psychologie des Internet (Funke)
sinnvolle Medienpräsenz von Psychotherapeuten 1
Professionalität: wie grenze ich mich von unseriösen, „selbsternannten“ Therapeuten ab?Art der InformationVerantwortungsbewußtsein bezüglich der medienspezifischen Vor-
und Nachteile (keine illusorischen Versprechungen) Idee eines „National Register“
Intention klarmachen: Biete ich Online-Beratung an oder schaffe ich „nur“ Möglichkeit zur
Kontaktaufnahme für eine „reale“ Therapie?
Eigenwerbung ist berufsrechtlich verboten/ wirkt unseriös!Musterprozeß Zahnarzt Dr Vorbeck, Trierproblematisch: Online-Praxis Brigitte Schmitt, Praxis Volker Drewes
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Psychologie des Internet (Funke)
sinnvolle Medienpräsenz 2
Stattdessen: Selbstdarstellung nach fachlichen Gesichtspunkten:angewendete Verfahren und damit behandelbare Störungenpersönliche Qualifikationen, z.B bei TherapyOnline.caOrganisatorisches bezüglich Kontaktaufnahme und weiterem VerlaufFinanzierungsmöglichkeitenEvtl. weiteres Info-Material bereitstellen (s. Bsp. Sondermann;
Flugangst: www.freyflug.de)
Vorteile:Hypertext-Struktur im Vergleich zum herkömmlichen Faltblattzusätzliche Erreichbarkeit/Vergrößerung des Kreises potentieller
KlientenE-Mail-Möglichkeit zur Kontaktaufnahme
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Psychologie des Internet (Funke)
Vor- und Nachteile verschiedener Internet-Dienste
Einige grundsätzlich erschwerende Umstände: Datenschutz (beidseitig!) Klient kann sich jederzeit „ausklinken“, Überreaktionen können evtl.
nicht aufgefangen werden erhöhte Gefahr von Mißverständnissen durch geringere
Kontrollierbarkeit der Situation (Fehlen der nonverbalen cues; außerdem können z.B. technische Probleme als Kontaktabbruch mißinterpretiert werden)
Storm A. King über Pro und Contra der Online-Therapienachfolgend einige (z.T. spekulative) Überlegungen bezüglich der
einzelnen Internet-Kanäle Email Chats MUDs
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Psychologie des Internet (Funke)
Vor- und Nachteile 1: Email
Asynchrone Kommunikation: Klient ist ohne unmittelbare Begleitung den Interventionen des
Therapeuten ausgesetzt (setzt ein Mindestmaß an psychischer Stabilität voraus)
Intervention evtl. gar nicht mehr angemessen, wenn sie den Klienten erreicht (Gefühlslagen und Befindlichkeiten können sich schnell ändern)
krisenhafte Entwicklungen bleiben vielleicht zu lange unentdeckt
geringere Kontaktschwelleschriftliches Ausformulieren der Probleme (in aller Ruhe) setzt
andere Art der Reflexion in Gang es entstehen dokumentierbare „Werke“, Prozeß gut nachvollziehbar! aber auch: Nachweis von Therapiefehlern, Fälschbarkeit, etc.
John Grohol: Definition von ‘e-therapy‘
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Psychologie des Internet (Funke)
Vor- und Nachteile 2: Chat
Eher small-talk-Ebene bietet sich eher zur Ablenkung von als zur Auseinandersetzung mit
Problemen an (nicht als einzige Ebene geeignet)nützlich z.B. bei chronischen (somatisch bedingten) Schmerzen
virtuelle Aktionen möglich, Experimentierfeld! Ausagieren von PhantasienAufbrechen von starren Verhaltensmustern
parallele Kommunikation privat und öffentlich möglich!Faszinierende Möglichkeit bei sozialen Störungen: „Agieren“ und
simultane Aufarbeitung „privat“ mit der TherapeutinMöglichkeit z.B.: abwechselnd Chat- und „reales“ Treffen (RL)
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Psychologie des Internet (Funke)
Bsp. Chat mit Minister Frankenberg 27.11.02, 13:30 ff
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Vor- und Nachteile 3: MUDs
Charakteristika:Rollenspiele in PhantasieweltenErschaffen einer eigenen virtuellen Identität (Comic-Figur, Tier,
Phantasy-Held, prominente Persönlichkeit, ...)gleichzeitig viele TeilnehmerInnen, soziale Interaktion!Entstehung von Freundschaften, siehe Utz (2000)
Selbsterfahrungscharakternoch verstärktes Ausagieren von Phantasien („Selbstexploration“)des öfteren werden Vergleiche zum Psychodrama gezogen
Möglichkeit, auf verschiedene Patientengruppen zugeschnittene Realitäten zu programmierenvereinzelte Modellversuche, aber prinzipiell noch Zukunftsmusik
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Psychologie des Internet (Funke)
Avatare als „decision supporter“
Sundin, C., & Friman, H. (Eds.) (2000). ROLF 2010. The way ahead and the first step. Stockholm: Swedish National Defence College.
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Psychologie des Internet (Funke)
Bereich 2: Umfragen, Feldforschung und Experimente
Datenerhebung im Internet (nach Batinic & Bosnjak, 2000, S. 288):
Reaktive Verfahren
Nicht-reaktive Verfahren
Fragebogenuntersuchungen
Online-Interviews
Experimente im WWW
Server-Log-Analyse
Beobachtungen
WWW: HTML-Formulare
E-Mail: ASCII-Fragebögen
IRC-Interviews
Interviews in virtuellen Welten
IRC
Virtuelle Welten
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Psychologie des Internet (Funke)
Nicht-reaktive Verfahren
Nicht-reaktive Datenerhebungen: Anfallende, öffentlich zugängliche Daten (z.B. Newsgroup-Postings,
Logfiles von Chats) werden ausgewertet (= Internet als Forschungsgegenstand)
Fragestellungen für nicht-reaktive Datenerhebung im Internet:KommunikationsstrukturenEmotionsvermittlung/ EmotionsausdruckFragestellungen der SprachpsychologieSuchverhalten (Bsp. SearchSpy-Optionen der Suchmaschinen) ...
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Psychologie des Internet (Funke)
Umfragen per Email/Newsgroups
Nur Fragebogen-Untersuchungen möglich:
Mail: Serienbrief-Funktion möglich Datenschutz bedenken!Hohe Rücklaufquotenwoher bekommt man Adressen?
Newsgroups:Nachteil: Untersuchung „spricht sich rum“Verweigererquote unklar, weil Stichprobe unklar (externe Validität!)übertriebenes „crossposting“ verstößt gegen Netiquettespeziell für Untersuchungen eingerichtete Newsgroups:
de.alt.umfragen; alt.usenet.survey
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Psychologie des Internet (Funke)
Experimente
Auch Experimente möglich (interaktive Elemente etc.)
Server zeichnet jeden Mausklick der Vpn, Zeiten etc. auf
Voraussetzungen: HTML-Seite anlegenCGI-Skript (um Daten der Vpn empfangen und bearbeiten zu können)
wichtig zu beachten: besonders genaue Instruktionen, da Rückfragemöglichkeiten fehlenKontaktmöglichkeit zur Verfügung stellen, damit Vpn Kritik, Fragen
etc. äußern könnenevtl. der Vp Rückmeldung über Ergebnis/erreichte Leistung geben
(manchmal aus ethischen Gründen kritisch...)ethische Grundsätze! (siehe weiter unten)
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Psychologie des Internet (Funke)
Besonderheiten 1: Repräsentativität
‚typischer‘ Internet-Nutzer Normalbevölkerung (z.B.: geringer Frauenanteil; viele Studenten und Akademiker; geringes Durchschnittsalter)
aber: mit dem ‚Internet-Boom‘ der letzten Jahre ist zunehmende Angleichung zu erwarten!
Außerdem: konventionelle psychologische Experimente rekrutieren fast ausschließlich Psychologie-Studierende als Vpn (noch geringere Repräsentativität!)
Kontrollmöglichkeit: Replikationen konventioneller Experimente im Netz bzw. Vergleich Internet - lokale Teilstichproben
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Psychologie des Internet (Funke)
Besonderheiten 2: Stichprobe
Stichprobe kann sehr groß werden, dh. hohe statistische Power! Vorteil: hohe Durchführungsobjektivität; kaum Versuchsleiter-Effekte Probleme, die (teilweise) kontrolliert werden können:
Mehrfachteilnahme ( Vpn um persönliche Angaben bitten) Pausen ( können registriert werden) unerlaubte Kooperation mehrerer Vpn ( auf Wichtigkeit der seriösen
Teilnahme hinweisen) technische Störvariablen ( unkontrollierbar, können aber als
‚randomisiert‘ aufgefaßt werden) dynamische Grundgesamtheit (zugrundeliegende Population ändert sich
schnell) ‚mehrstufige Selbstselektion‘ der Vpn ( auch Vorteile: wer dabei bleibt,
ist wirklich motiviert; selektive ‚Drop-outs‘ decken Konfundierungen auf)
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Psychologie des Internet (Funke)
Besonderheiten 3: Ethik
Hinter dem Problem der Selbstselektion steckt ethisch hoher Standard:
Vp hat wirklich zu jedem Zeitpunkt die freie Entscheidung, ob sie Untersuchung fortsetzen oder abbrechen will
Vertraulichkeit der Daten! Ethische Leitlinie:
Der Vp darf kein Schaden entstehen, u.U. aufpassen bei Rückmeldung der Ergebnisse!
Vp darf nicht getäuscht werden; Aufklärung nötig! Ethische Regeln und Standards international uneinheitlich! DGPs und BDP: gemeinsame Richtlinien
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Psychologie des Internet (Funke)
pragmatische Vorteile
Kosten/Aufwand der Erhebung stark reduziert!Automatisierbarkeit von Durchführung und Auswertung„Experiment kommt zur Vp“: zwar geringere Kontrollierbarkeit,
aber größere ökologische Validität, da sich Vp nicht in einer ‚künstlichen Situation‘ befindet
hohe Flexibilität: Vp ist nicht an bestimmte Zeiten gebunden; keine langwierigen Terminabsprachen!
Gelegenheitsstichprobe der „Internet-Nutzer“ ist immer noch heterogener als die der Psychologie-Studierenden!
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Psychologie des Internet (Funke)
neue Möglichkeiten
Bessere Realisierbarkeit von Studien im interkulturellen BereichVpn aus sehr spezifischen Zielpopulationen werden erreichbarhohe Transparenz der aktuellen Forschungsprojekte durch
Öffentlichkeit der Experimentewissenschaftlicher Austausch schon vor/während der
Erhebungsphase möglich!Zukunftsvision von Online-Publikationen: Man kann per ‚link‘ das
Experiment ‚live‘ nacherlebenFlexibilität (dynamisches/adaptives Testen wird möglich)
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Psychologie des Internet (Funke)
Bewertung und Beispiele
Fazit: WWW-Experimente eignen sich für all die Forschungsbereiche, in
denen es nicht auf eine exakt kontrollierte Laborsituation ankommt Ansonsten bieten Online-Datenerhebungen der psychologischen
Forschung neue und interessante Möglichkeiten genauere Validierung dieser neuen Forschungsmethodik steht noch
aus!
Beispiele: Web-Labor von Ulf Reips Trierer kognitionspsychologisches Experimental-Labor
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Psychologie des Internet (Funke)
Bereich 3: Online-Learning Web-based Training
Generelle Bedeutung von Lernen
Konzept der „Zielbezogenen Szenarien“ (Schank)
Beispiele
Evaluation
Döring, N. (2000). Lernen und Lehren im Internet. In B. Batinic (Ed.), Internet für Psychologen. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage (pp. 443-478). Göttingen: Hogrefe.
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Psychologie des Internet (Funke)
Bedeutung von Lernprozessen für Unternehmen
Transfer von Lernresultaten Problem vieler PE-Maßnahmen: Fehlender Transfer in die Praxis Bsp. Simulationen: nette Auflockerung eines AC, aber kein Transfer
auf eigene Arbeitstätigkeit daher z.B. Einsatz von Modellbildung sinnvoll
Neue Medien zum Lernen verstärkt Übergang zu multimedialen Lernformen
• stärker individualisierbar• schneller modifizierbar
Probleme von hypermedialen Informationen • behauptete Überlegenheit von Hypermedien gegenüber traditionellem Text
fraglich, vermutlich vorwissensabhängig!• experimentelle Untersuchungen von Gerdes (1997) zum Vergleich der
Wissensstrukturen bei Hypermedien bzw. linearem Text zeigen Überlegenheit klassischer Darbietungsform für Novizen
Gerdes, H. (1997). Lernen mit Text und Hypertext. Lengerich: Pabst.
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Psychologie des Internet (Funke)
Aber...
Es gibt mehrere Vorbehalte in Unternehmen gegenüber neuen (learning-by-doing) Lern-Techniken
Dauert zu lange und kostet zuviel „alte“ Lernverfahren sind berechenbar (z.B. kostet ein Training von
100 Angestellten mit Manual X eine Woche und $10.000) - learning-by-doing ist weniger gut berechenbar
Ist nicht effektiv Trainingsabteilungen meist nicht sehr respektiert, Langzeit-
Wissenszuwächse weniger interessant als kurzfristige ProfiteKeine standardisierte Testverfahren
Manager wünschen standardisierte Tests, um Fortschritt und Erfolg zu messen - aber: wie kann man messen, ob eine Dienstleistung mit mehr Emphase erbracht wird oder ein Manager gelernt hat, richtige Prioritäten zu setzen?
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Psychologie des Internet (Funke)
Zielbezogene Szenarien (Schank, 1994, 1997)
Ausgangspunkt natürliche Lernziele werden in der Schule durch künstliche ersetzt generelle Prinzipien (z.B. der Satz des Pythagoras) nicht für sich
wertvoll, sondern müssen in „Fällen“ verankert werden, um behalten zu werden
Lernen für eine Wirtschaftsunternehmen findet „on the job“ stattGlobal-based scenarios (GBS)
Lernender soll ein wohl definiertes Ziel erreichen und dabei sowohl Fertigkeiten üben als auch Erfahrungen sammeln
natürliche Szenarien• z.B. Lernen einen Gabelstapler zu fahren
künstliche Szenarien• frei erfundene Zielsetzungen werden mit einem Satz von Fertigkeiten
kombiniert• Bsp. BWL bzw. Physik
Schank, R. (1997). Virtual learning. A revolutionary approach to building a highly skilled workforce . New York: McGraw-Hill.
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Psychologie des Internet (Funke)
Matrix von Lernorten nach Schank (1997, p. 56)
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Unterrichtsmodelle nach Döring (2000, p. 445)
Vermittlungs-Paradigma Problemlösungs-Paradigma
Selbstlernen •Explizites Selbstlernen als schrittweises Bearbeiten von Lehrmaterialien •Steuerung durch Lehrkraft
•Implizites Selbstlernen durch Operieren mit offenen, interaktiven Lernmaterialien•Steuerung durch Lernenden
Präsenz-Unterricht
•Dozentenzentrierter (frontaler) Unterricht mit Vorträgen, Referaten•Steuerung durch Lehrkraft
•Gruppenzentrierter Unterricht durch Diskurs und gemeinsame Arbeit an Aufgaben•Steuerung durch Gruppe
Fern-Unterricht
•Fernkurs als schrittweises Bearbeiten von Lehrmaterial unter Kontrolle eines Lehrers•Steuerung durch Medien/Lehrkraft
•Kooperatives Fernlernen durch Diskurs und gemeinsame Arbeit an realitätsnahen Aufgaben•Steuerung durch Gruppe
Döring, N. (2000). Lernen und Lehren im Internet. In B. Batinic (Ed.), Internet für Psychologen. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage (pp. 443-478). Göttingen: Hogrefe.
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Psychologie des Internet (Funke)
Unterrichtsmodelle und Internet-Aktivitäten
Nach Döring (2000, p. 445) lassen sich die Unterrichtsmodelle durch vier zentrale Internet-Aktivitäten unterstützen: Informationen abrufen
Abruf von Skripten etc.
Informationen anbieten Realisierung eigener Publikationen, Initiierung einer Diskussion
Kommunizieren „Wissensbildungsgemeinschaft“, Kontakt zw. Novizen & Experten
Kooperieren Wechselseitiges Fragen und Erklären, diskursiver Austausch über
Unterrichtsthema
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Psychologie des Internet (Funke)
www.aavln.com: Arthur Andersen Virtual Learning Network
What is online learning? Online learning is the ability to provide training to groups of people based on
the use of the World Wide Web. As long as the student has Internet connectivity they can access any course, at any time
How much time does it take to complete a course? Course completion is dependent on the user. Online learning is self-paced
study; therefore, some students can quickly go through a course and the associated assessment while others might take longer.
Is WBT (Web-based training) going to replace ILT (Instructor-led training)?
Instructor-led training is predicted to comprise 70-80 % of teaching delivery. Many students prefer the human interaction and „real-time“ class participation that ILT offers. However, WBT provides a simpler way to transfer learning, especially to a global work force. WBT provides a quick and efficient way for training transference. Product and strategy information can be relayed to a sales force, including new hires while minimizing the amount of time a salesperson invests - no travel time and costs, flexibility in delivery training whenever someone wants it.
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Online-Learning: Interessante Links
http://www.engines4ed.org/hyperbook/ Web version of „Engines for Education“ von Roger Schank
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Psychologie des Internet (Funke)
WebCT.com
Serversoftware zum Kurs-ManagementWesentlich leistungsstärker als der nicht-kommerzielle (kostenlose)
Server NiceNet www.nicenet.org Nicenet
Spezielle Anwendung eines WebCT E-Learning Servers: HEICUMED: Heidelberger Klinisches Curriculum
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University of Phoenix: Bildung als Produkt
Artikel in ZEIT 4/2001“Bildung als Produkt: Die größte private Universität der USA lehrt traditionelle Hochschulen das Fürchten“
URL zur University of Phoenix
Mit 75.000 Studierenden inzwischen größte Uni Amerikas Rein kommerzielle Ausrichtung: Lehre, keine Forschung Phoenix online bietet ein 24-7-Studium Nur beschränktes Fächerangebot (Wirtschaft, Technik, Informatik;
Kurse für Lehrer, Krankenschwestern und Justizangestellte; nicht im Angebot: Philosophie, Kulturwissenschaften, Sprachen, Mathematik)
Wenig Theorie, viel Praxis: (nicht-promovierte) Instrukteure als Dozierende
Aufheben des Semester-Prinzips
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Evaluation von E-Learning
Empirische Studien Meta-Analyses on Computer Learning
Politische Statements USA Kongressbericht: The Power of the Internet for Learning: Final...
Deutsche Angebote www.fernuni-hagen.de Home Page FernUniversität Hagen www.viror.de VIROR - Virtuelle Hochschule Oberrhein www.incops.de: Kognitive Psychologie
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Psychologie des Internet (Funke)
Bereich 4: Unterhaltung und Emotionen im Netz
starkes Bedürfnis nach Unterhaltung im Netz (in Klammern: Anzahl der Hits bei google.com 10/2003):
Sex (90.000.000), Erotik (9.000.000) & Pornographie (porn: 12.400.000; Bsp. für Männer: www.sex.com, für Frauen: www.frauenerotik.de)
Videos (79.300.00; Bsp. www.heavy.com) Humor (33.600.000; Bsp. www.humor.de) Music (170.000.000; Bsp. Napster) Spiele (34.200.000; games: 178.000.00; Konsolen, PC-Software etc; http://
www.gamez.de/ ) Politik (44.700.000; Bsp. Parteien) Urlaub (22.400.000) & Reisen (50.400.000; Bsp. reisen.de) Fussball (5.200.000; fussball.ticker.de - Rund um den Fußball) Saufen (181.000; Bsp. Saufen.de - Die Funsite No.1 im Internet)
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Emotionen
Emotionen (in Klammern: Anzahl der Hits bei google.com 10/2002): Liebe (5.760.000) Leistung (1.789.000) Freude (1.110.000 Lachen (788.000; Bsp. lachen.de - der grüne Wahnsinn !!!) Zorn (379.000) Ärger (135.000; Bsp. S T R E I T P U N K T www.streitpunkt.de) Wut (322.000; Bsp. trend onlinezeitung für die alltägliche wut I...) Rache (326.000; Bsp. www.rache.de) Selbsthilfe: Emotions Anonymous
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Quelle: http://www.arthurandersen.com/website.nsf/content/EuropeGermanyResourcesDealSurvey40T?OpenDocument
Unterhaltungsindustrie (UI): Zahlen
Aus dem Deal Survey 2000 von Arthur Andersen:Westeuropäische UI 1999: 35 Mrd € Umsatz (+5%)
Davon Fernsehen 20 Mrd € Umsatz (+8%), Musik 10 Mrd € Umsatz (+/-0%), Radio 3.3 Mrd € Umsatz (+6%), Film 1.7 Mrd € Umsatz (+3%)
Nordamerikanische UI 1999: 109 Mrd € Umsatz (+5%)Zum Vergleich: Umsatz der Tabakindustrie ist in den letzten 15
Jahren von 60 auf 45 Milliarden Dollar gesunken
Wichtige Wachstumsfaktoren:Technologischer Fortschritt (Internet, Digitalisierung)Freizeit- und Mediennutzverhalten der KonsumentenRegulative Entscheidungen
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Freizeit
Rückgang der Arbeitszeit (plus Urlaub) erhöht Freizeit
Jährliche Ausgaben für Freizeit (BRD): 320 Mrd DM, davon 55 Mrd für UrlaubMode, Sport, TechnikFernsehen, Kino, Internet
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Bereich x: e-Commerce
Bsp. Aktive Kundenansprache via Spams
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Spams: „Call now to receive your diploma“