programm städtischer musikverein bottrop: homilius - passionskantate
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Programm für das Konzert am 11.03.2012 im Lichthof des Berufskollegs Bottropzum Ansehen, Durchlesen, Verschicken und WeiterempfehlenTRANSCRIPT
5/13/2018 PROGRAMM St dtischer Musikverein Bottrop: Homilius - Passionskantate - slidep...
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botop .
Sabine Schneider, Sopran
Esther Borghorst, Alt
Jörg Nitschke, Tenor
Sebastian Klein, Bass
Städtischer Musikverein BottropChristoph Nierhaus, Orgel
Folkwang-Kammerorchester
Leitung:
Sonntag, 11. März 2012, 18 Uhr
Lichthof des Berufskollegs
Friedrich Storfinger
Chorkonzert
Gottfried August Homilius (1714-1785)
Ein Läm m lein geht
und trägt die SchuldOratorium für Soli, Chor und Orchester
Passionskantate
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Pause
Teil 1
1. Choral: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
2. Chor: Siehe, das ist Gottes Lamm
3. Rezitativ (Tenor): Mit väterlicher Stimme rief einst
4. Arie (Tenor): Wie tödlich schrecken die Gerichte
5. Rezitativ (Alt): Du siehst ihn, Mitternacht6. Arie (Bass): Ich bete, zürne nicht
7. Choral: Seine Liebe, sein Erbarmen
8. Rezitativ (Alt): Verflucht von Gott liegt er dort
9. Arie (Sopran): Nun sterb ich Sünder nicht
10. Chor: Daran ist erschienen die Liebe Gottes
11. Rezitativ (Tenor): Die Mörder kommen schon!
12a. Arie (Tenor): Nun wird mich, Gott, dein Donner fassen
12b. Arie (Tenor) und Chor: Wir fallen, Jesu, vor dir nieder
13. Chor: Ach, Herr, unsere Missetaten
14. Rezitativ (Bass): Seht, wie Jerusalem sich wider ihn empöret
15. Arie (Alt): Umgürtet mit Gerechtigkeit16. Rezitativ (Sopran): Verspottet und verhöhnt
17. Chor: Israel, hoffe auf den Herrn
18. Choral: Ob bei uns ist der Sünden viel
Teil 2
19. Choral: Ich grüße dich am Kreuzesstamm
20. Rezitativ (Tenor): Hier steht das Holz, wo Jesus bluten soll
21. Arie (Tenor): Bewaffne dich, Mächtger, mit Schrecken
22. Chor: Unsere Sünden und Missetaten
23. Rezitativ (Alt): Nun ist der Hirte ganz geschlagen
24. Arioso (Bass): Mir hast du Arbeit gemacht
25. Rezitativ (Sopran): Ach, unter dieser Last soll ich ihn sterben sehn
26. Arioso (Bass): Ich tilge deine Übertretung
27. Arie (Sopran): Getrost, mein Christ, dein Heiland spricht28. Choral: Nun ich weiß, worauf ich bau
29. Rezitativ (Tenor): Zerreiße, Golgatha
30. Arie (Alt): Am Kreuze stirbt er für die Sünden
31. Chor: Hier hängt das Opfer für die Sünden
Gottfried August Homilius wurde am 2. Februar 1714 in Rosenthal
(Sachsen) als Sohn eines Pfarrers geboren. Nach dem Besuch der Schule in
Dresden studierte Homilius Jura in Leipzig. Schon dort war er musikalisch
aktiv und vertrat zeitweise den Organisten der Nikolaikirche Johann Schneider.
Er zählte vermutlich zum direkten Schülerkreis von Johann Sebastian Bach. Ab
1742 war Homilius Organist an der Dresdner Frauenkirche und ab 1755 in der
Nachfolge von Theodor Christian Reinhold bis zu seinem Tod Kreuzkantor und
Musikdirektor an den drei Hauptkirchen Dresdens; Hauptwirkungsort
Homilius' war die Dresdner Frauenkirche, nachdem die Kreuzkirche 1760 durch
preußische Truppen zerstört und ihr Neubau erst 1792 geweiht wurde.
Homilius starb 1785 in Dresden und wurde auf dem ersten Johannisfriedhof
beigesetzt. Sein Grab ist nicht erhalten.
Gottfried August Homilius (1714-1785)
Passionskantate
Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
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Redaktion und Gestaltung: Rainer Neuwirth www.musikverein-bottrop.de
Homilius hat überwiegend Kirchenmusik komponiert: mindestens 9
Passionen (die hier aufgeführte 1775 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig
gedruckt), je ein Oratorium zu Weihnachten (1777) und zu Ostern, über 60
Motetten, 180 Kantaten, 4 Magnifikat, Choräle, Präludien und Choralvorspiele.
Außerdem sind von ihm etliche „Gesänge für Maurer“ und eine Generalbass-
Schule überliefert.
Im Jahr 1776 wurde Homilius als der „wohl jetzt ausgemacht beste
Kirchenkomponist“ bezeichnet. Nach seinem Tod kam Ernst Ludwig Gerber
sogar zu der Ansicht, dass Homilius „ohne Widerrede unser größter
Kirchencomponist“ sei.
Die Passionskantate „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ erschien 1775
ertmals im Druck. Dass eine Passion gedruckt veröffentlicht wurde, gehörte
im 18. Jahrhundert zu den ganz großen Ausnahmen. Vor dieser „Passions-Cantate“ von Homilius ist lediglich die Partitur zu Carl Heinrich Grauns „Der
Tod Jesu“ im Druck erschienen (vom Städtischen Musikverein Bottrop 2007
aufgeführt).
Der Druck führte zu einer außerordentlichen Verbreitung der Komposition.
Das internationale Quellenlexikon der Musik verzeichnet allein 31 heute noch
erhaltene Exemplare des Erstdruckes von 1775!
Die Passionsdichtung des Pfarrers Ernst August Buschmanns ist keine Nach-
dichtung der Evangelienberichte, sondern das Passionsgeschehen wird von
außen betrachtet. Nur zweimal vermischt sich der Blick des Betrachters mit
der Handlung, kommen in einzelnen Arien die betrachteten Personen selbst
zu Wort: Jesus in „Ich bete, ich zürne nicht“ (Nr.6) und Petrus in „Nun wird
mich, Gott, dein Donner fassen“ (Nr. 12).
Durch die Verbindung von barocker Satzkunst mit elegant entworfenerMelodik und ausdrucksstarker Harmonik weist sich Homilius als Zeitgenosse
der Bach-Söhne aus. Die Tatsache, dass die Kantate direkt nach ihrer Ent-
stehung im Druck vorgelegt wurde - mit immerhin 72 Subskribenten aus ganz
Deutschland – und dass aus der Folgezeit eine Reihe Aufführungen in großen
deutschen Städten belegt sind, sprechen für die besondere Qualität dieses
beachtlichen Werkes.