problematik der züchtung auf eiweißqualität

10
DER f~ ZUCHTER 33. BAND 1963 HEFT 8 Aus dem Institut ftir Pflanzenzfichtung Quedlinburg der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Problematik der Zfichtung auf Eiweii3qualit/it * Von G, BECKER Mit 4 Abbildungen Seit Jahren verst/irkt sich immer mehr die Forde- rung, Pfianzen mit einer besseren Eiweil3qualit~tt zu zfichten. Wir Ziichter mfissen uns daher dringend mit diesem Probiem kritisch auseinandersetzen. Wenn auch sehr viele physiologische Fragen zum EiweiBproblem noch ungekl/irt sind, gilt es heute nach dem Stand der Forschung bereits als sicher, dab der Wert einer Pflanze als Proteintr~iger in erster Linie durch den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos/iuren bestimmt wird. Mit dieser Tatsache ist auch ffir die Ztichtung eine Mare Aufgabe gestellt. Bei den einzelnen Kulturpflanzen mfissen Sorten mit einem m6glichst' hohen Gehalt an limitierenden Aminos~iuren entwickelt werden. Will man den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos/iuren erh6hen, so l~Bt sich dieses Ziel ztich- terisch auf zwei Wegen erreichen. Man kann bei einer Pflanze entweder den EiweiBgehalt steigern oder die EiweiBwertigkeit verbessern. Ztichterisch sind bride Wege m6glich, physiologisch aber erzielen wir bride Male einen v611ig verschiedenen Effekt. Ztiehtet man auf EiweiBgehalt, so versucht man, den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos~iuren dadnrch zu steigern, dab man s~tmtliche Aminos~uren anhebt. Jede Steigerung der nicht-limitierenden Aminos~turen aber ist far den EiweiBhaushalt des Verbrauchers verloren. Man ziichtet auf diese Weise Formen, bei denen yon vornherein feststeht, dab ein groBer Teil ihrer wertvollen N-haltigen Substanz iiberhaupt nicht seiner eigentlichen Bestimmung, dem EiweiBhaushalt yon Mensch und Tier, zugeffihrt wird, sondern lediglich in den Energiehaushalt, zudem noch als schlechter Energietr~ger (ScHIE~aAN~ 1963), eingeht. Die Problematik der Zfichtung auf EiweiB- gehalt ist abet noch gr6Ber, well sich herausgestellt hat, dab mit steigendem EiweiBgehalt die EiweiB- wertigkeit noch nicht einmal gleieh bleibt, sondern h~tufig sogar sinkt (FREY, BRIMIIALL U. SPIRAGUE1949, MILLER, HURST u. BRIMHALL 1952 , MITCHELL 1954, MITCHELL, HAMILTON U. BEADLES 1952 , MASLOWSKI 1962). Der andere Weg, den absoluten Gehalt an limitie- renden Aminosfiuren zu heben, ffihrt fiber eine Erh6- hung der EiweiBwertigkeit. Dabei ist man bestrebt, nur die limitierenden Aminosfiuren zu steigern und alte anderen m6glichst unbeeinfluBt zu lassen. Durch eine ErhOhung der limitierenden Aminos/turen wird das EiweiB in seiner Wertigkeit verbessert. Jede * Quedlinburger Beitr/ige z. Ztichtungsforschung Nr. 56. Verbesserung der Eiweil3wertigkeit aber kommt aus- schliel31ich dem Eiweighaushalt eines Verbrauchers zugute. Nun wird seit jfingster Zeit nach Ansicht einiger Physiologen der Wert eines EiweiBes nicht allein durch den Gehalt an limitierenden Aminosiiuren, sondern aueh durch die Relation der Aminos~iuren zueinander bestimmt (KOI~NAU 1955, Dr VI:YST, VERVACK, VANBELLE, ARNOULD U. MOREELS 1958 , Ko~PAczY, LINm,-E~ u. VARGA 1961, LA~'G 1961 ). Steigern wir aber den Gehalt an limitierenden Amino- s/iuren, so verbessern wir damit auch gleichzeitig die Aminos~iure-Relation und n/ihern sie der des Volleies an. Dieser Effekt ist selbstverst~indlich wirkungs- roller bei einer Kulturart mit einer schlechten Amino- s/iure-Relation (Ackerbohne) als bei einer mit guter Relation (Kartoffel) (Tab. 1). Tabelle 1. Gehalt an essentiellen Aminosiiuren bei zwei Kulturpflamen, die sich in der Eiweiflqualitiit stark unter- scheiden. (Vollei = loo) (Literatur vgl. Tab. 2) Vicia ]aba L. 5olanum tuberosum L. Ackerbohne (Samen) Kartoffeln Methionin Threonin Phenylalanin Tryptophan Valin Isoleucin Lysin Leucin Histidin Arginin lO 60 60 60 7~ 7~ 80 8o 11o 110 Methionin Lysin Phenytalanin Valin Leucin Histidin Threonin Isoleucin Arginin Tryptophan 45 60 7~ 7~ 80 80 80 80 85 Zoo Aus diesen {)berlegungen ergibt sich als Konsequenz f~r die Zfichtung, dab sir unter allen Umstfinden be- strebt sein muB, bei den Kulturpflanzen die Eiweig- wertigkeit zu verbessern. Diese Forderung gilt sowohl ffir Nahrungs- als auch ffir Futterpflanzen. Selbst bei Futterpflanzen ffir Wiederk~tuer wird es notwendig sein, die EiweiBwertigkeit zu erh6hen, wenn man hohe tierische Leistungen erzielen will (KuGENEV 1951, CHALMERS U. SYNGE 1954, LINTZEL 1954). Um ffir die Zfichtung einen {2berblick zu gewinnen, wurde yon den wichtigsten Kulturpflanzen die Eiweig- wertigkeit ermittelt. Dazu haben wir aus einer Ffille von Literaturangaben den essentiellen Aminos~ture- Index I nach OSEt~ (1951) -- und zwar ffir lo Amino- s~turen - sowie das chemical score ~berechnet (Tab, 2). Die angegebenen Zahlen stellen in der Regel Mittel- werte dar. Diese Mittelwerte k6nnen sowohl auf meh- 1 Definition nach BLOCK U. MITCHELL 1946/47 .

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Page 1: Problematik der Züchtung auf Eiweißqualität

D E R f~

Z U C H T E R 33. BAND 1963 HEFT 8

Aus dem Insti tut ftir Pflanzenzfichtung Quedlinburg der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin

Problematik der Zfichtung auf Eiweii3qualit/it * V o n G, BECKER

Mit 4 Abbildungen

Seit J ah ren verst/irkt sich immer mehr die Forde- rung, Pfianzen mit einer besseren Eiweil3qualit~tt zu zfichten. Wir Ziichter mfissen uns daher dringend mit diesem Probiem kritisch auseinandersetzen. Wenn auch sehr viele physiologische Fragen zum EiweiBproblem noch ungekl/irt sind, gilt es heute nach dem Stand der Forschung bereits als sicher, dab der Wert einer Pflanze als Proteintr~iger in erster Linie durch den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos/iuren bes t immt wird. Mit dieser Tatsache ist auch ffir die Ztichtung eine Mare Aufgabe gestellt. Bei den einzelnen Kulturpflanzen mfissen Sorten mit einem m6glichst ' hohen Gehalt an limitierenden Aminos~iuren entwickelt werden.

Will man den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos/iuren erh6hen, so l~Bt sich dieses Ziel ztich- terisch auf zwei Wegen erreichen. Man kann bei einer Pflanze entweder den EiweiBgehalt steigern oder die EiweiBwertigkeit verbessern. Ztichterisch sind bride Wege m6glich, physiologisch aber erzielen wir bride Male einen v611ig verschiedenen Effekt .

Ztiehtet man auf EiweiBgehalt, so versucht man, den absoluten Gehalt an limitierenden Aminos~iuren dadnrch zu steigern, dab man s~tmtliche Aminos~uren anhebt. Jede Steigerung der nicht-limitierenden Aminos~turen aber ist far den EiweiBhaushalt des Verbrauchers verloren. Man ziichtet auf diese Weise Formen, bei denen yon vornherein feststeht, dab ein groBer Teil ihrer wertvollen N-haltigen Substanz i iberhaupt nicht seiner eigentlichen Best immung, dem EiweiBhaushalt yon Mensch und Tier , zugeffihrt wird, sondern lediglich in den Energiehaushalt , zudem noch als schlechter Energietr~ger (ScHIE~aAN~ 1963), eingeht. Die Problemat ik der Zfichtung auf EiweiB- gehalt ist abet noch gr6Ber, well sich herausgestellt hat, dab mit steigendem EiweiBgehalt die EiweiB- wertigkeit noch nicht einmal gleieh bleibt, sondern h~tufig sogar sinkt (FREY, BRIMIIALL U. SPIRAGUE 1949, MILLER, HURST u. BRIMHALL 1952 , MITCHELL 1954, MITCHELL, HAMILTON U. BEADLES 1952 , MASLOWSKI 1962).

Der andere Weg, den absoluten Gehalt an limitie- renden Aminosfiuren zu heben, ffihrt fiber eine Erh6- hung der EiweiBwertigkeit. Dabei ist man bestrebt , nur die limitierenden Aminosfiuren zu steigern und alte anderen m6glichst unbeeinfluBt zu lassen. Durch eine ErhOhung der limitierenden Aminos/turen wird das EiweiB in seiner Wertigkeit verbessert. Jede

* Quedlinburger Beitr/ige z. Ztichtungsforschung Nr. 56.

Verbesserung der Eiweil3wertigkeit aber kommt aus- schliel31ich dem Eiweighaushalt eines Verbrauchers zugute. Nun wird seit jfingster Zeit nach Ansicht einiger Physiologen der Wert eines EiweiBes nicht allein durch den Gehalt an limitierenden Aminosiiuren, sondern aueh durch die Relation der Aminos~iuren zueinander bes t immt (KOI~NAU 1955, Dr VI:YST, VERVACK, VANBELLE, ARNOULD U. MOREELS 1958 ,

Ko~PAczY, LINm,-E~ u. VARGA 1961, LA~'G 1961 ). Steigern wir aber den Gehalt an limitierenden Amino- s/iuren, so verbessern wir damit auch gleichzeitig die Aminos~iure-Relation und n/ihern sie der des Volleies an. Dieser Effekt ist selbstverst~indlich wirkungs- roller bei einer Kul turar t mit einer schlechten Amino- s/iure-Relation (Ackerbohne) als bei einer mit guter Relation (Kartoffel) (Tab. 1).

Tabelle 1. Gehalt an essentiellen Aminosiiuren bei zwei Kulturpflamen, die sich in der Eiweiflqualitiit stark unter-

scheiden. (Vollei = loo) (Literatur vgl. Tab. 2)

Vicia ]aba L. 5olanum tuberosum L. Ackerbohne (Samen) Kartoffeln

Methionin Threonin Phenylalanin Tryptophan Valin Isoleucin Lysin Leucin Histidin Arginin

lO 60 60 60 7 ~ 7 ~ 80 8o

11o 110

Methionin Lysin Phenytalanin Valin Leucin Histidin Threonin Isoleucin Arginin Tryptophan

45 60 7 ~ 7 ~ 80 80 80 80 85

Zoo

Aus diesen {)berlegungen ergibt sich als Konsequenz f~r die Zfichtung, dab sir unter allen Umstfinden be- strebt sein muB, bei den Kulturpflanzen die Eiweig- wertigkeit zu verbessern. Diese Forderung gilt sowohl ffir Nahrungs- als auch ffir Futterpflanzen. Selbst bei Fut terpf lanzen ffir Wiederk~tuer wird es notwendig sein, die EiweiBwertigkeit zu erh6hen, wenn man hohe tierische Leistungen erzielen will (KuGENEV 1951, CHALMERS U. SYNGE 1954, LINTZEL 1954).

Um ffir die Zfichtung einen {2berblick zu gewinnen, wurde yon den wichtigsten Kulturpflanzen die Eiweig- wertigkeit ermittelt . Dazu haben wir aus einer Ffille von Li tera turangaben den essentiellen Aminos~ture- Index I nach OSEt~ (1951) -- und zwar ffir lo Amino- s~turen - sowie das chemical score ~ berechnet (Tab, 2). Die angegebenen Zahlen stellen in der Regel Mittel- werte dar. Diese Mittelwerte k6nnen sowohl auf meh-

1 Definition nach BLOCK U. MITCHELL 1946/47 .

Page 2: Problematik der Züchtung auf Eiweißqualität

314 G. BE;CKER : Der Zfichter

Tabel le 2, Eiweiflwerligkeit bei verschiedenen KulturpJlanzen.

Artbezeichnung

Juglandaeeae JugIans regia L. Carya il[inoinensis K. K o c h

Polygonaeeae Fagopyrum sagittafum Gilib.

Chenopodiaeeae Beta vulgaris L. var . conditiva Chenopodium quinoa Willd. Chenopodium canihua Cook Spinacia oleracea L.

A~naranthaeeae Amaranthus hybridus L. var .

erythrostachys dmaranthus tricolor L. va t .

gangeticus

Cruci[erae Brassica oleracea L. var . gemmifera Brassica oleraeea L. va t . sabellica Brassica oleracea L. va t . medullosa Brassica oleracea L. var . gongylodes Brassica oleracea L. var . sabauda Brassica oleracea L. va r . capitata Brassica oleracea L. var . capitata Brassica oleracea L. va t . italica Brassica oleracea L. var . botrytis Brassica napus L. va r . napus Brassica juncea Czern. e t Cross. Brassica pekinensis Rupr . Crambe abyssinica Hochs t . Rorippa nasturtium-aquaticum H a y e k

,~lorlngaceae ~Vloringa oleifera Lain.

Legundnosae Lupinus luteus L. Lupinus albus L. Lupinus angusti[olius L. Medicago saliva L.

MeliZotus albus Medik. Tr~folium pralense L. Trifolium incarnatum L. Ornithopus sativus Bro t . Arachis hypogaea L. Vicia saliva L. Vicia saliva L. Vicia faba L. Lens culinaris Medik. Cicer arielinum L. Pisum sativum L. Pisum sativur4 L. Pisum sativum L. Glycine max Merr.

Phaseoaus aureus Roxb. Phaseolus mungo L. Phaseolus vulgaris L. Phaseolus vulgaris L.

Vigna sine~qsis Savi ex Hassk . Dolichos lablab L. Dolichos biflorus L.

Linaceae Linum usitatissimum L.

Volksname

E c h t e VValnuB P e k a n n u B b a u m

B u c h w e i z e n

R o t e R t ibe Re i smelde C a n a h u a S p i n a l

A m a r a n t h u s

T a m p a l a

R o s e n k o h l Gr i inkoh l M a r k s t a m m k o h l K o h l r a b i Wi r s i ngkoh l WeiBkoh l R o t k o h l Brokko l i B l n m e n k o h l R a p s I n d i s c h e r Senf Ch inakoh l C r a m b e B r u n n e n k r e s s e

P f e r d e r e t t i c h b a u m

Gelbe L u p i n e WeiBe L u p i n e B laue L u p i n e L uze r ne

WeiBer Steifiklee Ro t k l ee I n k a r n a t - K l e e Ser rade l l a E r d n u B Saa twicke Saa twieke A c k e r b o h n e Linse K i c h e r e r b s e Gemiiseerbse F u t t e r e r b s e Trockenspe i see rbse S o j a b o h n e

M u n g - B o h n e U r d - B o h n e G a r t e n b o h n e G a r t e n b o h n e

A u g e n b o h n e F a s e l b o h n e P f e r d e b o h n e

Le in

Nutzungsrichtung

S a m e n S a m e n (0l)

S a m e n

Ri ibe (Gemtise) S a m e n S a m e n Gr i inmasse

Gr i inmasse (Gemiise

Gr i inmasse (Gemiise

Rosen Gr i inmasse Gr i inmasse Knol le Kopf Kopf Kopf B l u m e B l u m e S a m e n S a m e n (01) Kopf (Gemiise) S a m e n (01) Gr i inmasse (Gemiise

Bl{it ter (Gemtise)

Sa lnen S a m e n Sa lnen Gr i inmasse

Gr f inmasse Gr i inmasse Gr i inmasse Grf inmasse S a m e n (0!) Gr f inmasse S a m e n S a m e n S a m e n S a m e n Samen, gr i in Gr i inmasse S a m e n S a m e n

S a m e n S a m e n F r u c h t , g r f n S a m e n

S a n l e n . S a m e n S a m e n

S a m e n (01)

Essentieller chemi- Amiaos~ure- cal score

. [ , Index

J

72 4 ~ 72 4 ~

72 45

35 lo 75 55 72 45 75 4 .0

72 50

62 3 ~

60 20 75 55 75 55 4 ~ 2o 60 25 52 20 55 25 60 20 65 25 60 25 58 30 75 60 vo 4 ~ 65 25

68 3 ~

60 3 ~ 7 ~ 4 ~ 55 15 72 5 ~

72 45 7 ~ 35 7 ~ 45 65 30 65 4 o 75 55 68 35 60 lo 65 15 72 35 58 20 75 4 ~ 7 ~ 30 75 35

72 25 72 25 65 35 72 25

72 20 65 15 68 20

68 35

Autoren

82, 14,

82,

82, 90, 90, 8, 23, 82,

8, 64,

8,

69, 78 , 82, 59, 78 , 82, 86, 59, 86, 7 ~ , 78 , 78 , 82, 14, 23, 78, 82, 78 , 82, 86, 8, 69, 78 , 69, 77, 78 , 82, 8, 19, 59, 19, 59, 15, 8,

5,

15, 59, 8, 59, 8, 59, 8, 25, 57, 59, 86, 88, 25, 59, 88, 15, 25, 59, 86, 88, 36 �9 57, 59, 86, 21j 8, 57, 78 , 8, 24, 78 , 82, 8, 59, 69, 74, 78, 82 23, 59, 59,69, 78 , 82, 86 8, 36 , 57, 59, 78 , 8, 24, 8, 24, 69, 78 , 82, 8, 36 , 69, 78, 82, 8, 24, 64, 64,

8, 21, 59,

Page 3: Problematik der Züchtung auf Eiweißqualität

33. Band, Heft 8 Problematik der Ztichtung auf Eiweil3qualitgt

Tabelle 2 (Fortsetzung)

315

Artbezeichnung

E u p h o r b i a c e a e

_~/Ianihot esculenta Crantz

M a i v a c e a e

Hibiscus esculenlus L. Gos<~@ium arboreum L.

Cac~ac~ae

Opuntia ficv.s-indica Mill.

U m b e l l i [ e r a e

Daucus carola L.

Convo lvu laceae

Ipomoea bala/as Poir. lpomoea aquatica Forsk.

So lauaceae

Solarium luberosum L.

Lycopersicon esculentum Mill.

P e d a l i a c e a e

Sesamum indicum L.

C u c u r b i t a c e a e

Cucumis salivus L.

C o m p o s i t a e

Itelianthus annuus L. Lacluca saliva L.

Gram.ineae

Dactylis glomerata L. Poa pratensis L. Festuca pratensis Huds. Lolium perenne L.

Hordeum vulgare L. Secale cereale L. Trilicum aestivum L.

Avena saliva L. drrhena/herum elalius J. et C. presI

A lopecurus pratensis L.

Oryza saliva L. Panicum miliare Lam. Setaria il, alica Beauv. Zea mays L. Zea mays L.

Pal~nae

Cocos" nucifera L.

Li l iaceae

Allium cepa L. Asparagus officinalis L.

] I 1 u s a c e o e

Musa paradisiaca L.

Volksname

Maniok

Okra Baumwolle

Feigenkaktus

M6hre

Siigkartoffel Kankun

Kartoffel

Tomate

Sesam

Gurke

Sonnenblume Gartensalat

Knauelgras Wiesenrispe Wiesenschwingel Deutsches \Veidel-

gras Saatgerste Roggen Saatweizen

HMer Franz6sisches Ray-

gras ~Viesenfuchs-

schwanzgras Reis Kutki-Hirse Borstenhirse Mais Mais

Kokospalme

Kiichenzwiebel Spargel

Banane

Nutzungsfichtung

Wurzelknollen

Frucht, grtin Samen (131)

Frucht

Riibe

Wurzelknolle Blgtter

Knolle

Frucht

Samen (01)

Frucht

Sal" l len Kopf

Grfinmasse Grfinmasse Grtinmasse

Granmasse Samen Samen Samen

Samen

Grtinmasse Grtinmasse

Samen Samen Samen Grtinmasse Samen

Samen

Zwiebel SproB

Frucht

Essentieller ' chemi- Aminos~ure-Index cal score

46 20

58 3o 65 3o

52 15

52 20

7 ~ 35 62 25

72 40

42 15

72 4 ~

48 25

75 50 68 20

68 45 68 35 60 3 ~

58 3o 7 ~ 25 65 35 6o 3 ~

72 45

60 3 ~ 65 5 ~

7 2 45 65 25 72 30 65 45 58 3 ~

62 35

42 2o 58 25

55 15

Autoren

8, 64,

3, 8, 14, 8,

8,

8, 82,

64, 5,

36 , 57, 59, 66, 72 , 78 , 82, 86, 82,

8, 59,

82,

8, 36 , 69, 78 ,

25, 89, 8, 89,

89, 8, 59, 63, 86, 8, 82, 8, 57, 61, 82, 86, 8, 59, 86,

89, 89,

8, 14, 82, 64, 64, 23, 8, 9, 4-3, 57, 59, 82, 86,

8,

82, 69, 78 , 82,

64,

Page 4: Problematik der Züchtung auf Eiweißqualität

316 G . B E C K E R : Der Zfichter

reren Analysen einzelner Autoren als auch auf den einzelnen Analysen mehrerer Autoren beruhen.

Bei dem gr613ten Tell der Kulturpflanzen liegt der essentielle Aminos~iure-Index zwischen 6o und 7 ~ bzw. das chemical score zwischen 2o und 4 o. Zu den Pflanzen mit dem h6chsten essentiellen Amino- s~iuren-Index von 75 geh6ren der Griinkohl, der Chinakohl, der Markstammkohl, die Saatwicke, die Futtererbse, die Sonnenblume, der Spinat und die Sojabohne. Das h6chste chemical score yon 55 und darfiber haben der Markstammkohl, die Saatwicke, der Gr~nkohl ulld der Chinakohl. Die beiden Be- wertungsmal3stfibe decken sich nicht immer.

Die Zusammenstellung in Tab. 2 zeigt, dab sich h/iufig schon ganze Familien in ihrer Eiweil3wertig- keit unterscheiden. So sind beispielsweise die Legu- minosen besser als die Gramineen. Meistens sind auch Pflanzen, deren Bl~itter man nutzt , besser als solche, bei denen der Samen verwertet wird. Mit Ausnahme der Kartoffel haben alle Speicherorgane eine relativ schlechte Eiweil3wertigkeit.

Wie aus Tab. 2 schlieBlich noch hervorgeht, ist ffir die meisten Kulturar ten die Zusammensetzung und Wertigkeit des EiweiBes bereits bekannt. Je nachdem, wieviele Untersuchungen den einzelnen Werten zu Grunde liegen, sind die Zahlen mehr oder weniger repr~tsentativ. In ]edem Falle beziehen sie sich nur auf die Art allgemein. Fiir spezielle pflanzenztichterische Zwecke reichen diese Kenntnisse ]edoch noch nicht aus. Die Pflanzenziichtung muB vor allem auch die Variabilit~it innerhalb einer Art kennen.

lJber die spezielle Aminos~iure-Zusammensetzung der einzelnen Variet~iten einer Art aber sind unsere Kenntnisse noch sehr l i ickenhaft . Die wenigen Unter- suchungen, die fiberhaupt an Sortimenten gemacht wurden, zeigen bereits, wie stark bei den verschiede- hen Variet~tten einer Art die einzelnen Aminos~turen in ihrem Gehalt schwanken (A~uIRRE, RO~LES U. SCRIMSHAW 1953, A G U I R R E , B R E S S A N I U. S C R I N [ S H A W

1953, L A W R E N C E , D A Y , H U E Y U. L E E 1958, R E I S S I G

1958 , SCVlUPHAN U. WEINMANN 1959, BEESSANI U. RIOS 1962, Busso?,' 1963). Als Beispiel sei die Variabi- lit~t von Methionin, Lysin und Tryptophan beim Mais herausgegriffen (Abb. 1). Die Sortimente unserer wichtigsten Kulturar ten auf ihre Eiweil?-Zusammen-

~ ;f Me/hioHis

ifHollnn ll lnllllllnllll

Abb. L Gehalt an linxitierenden ArnJnos~iuren im Samen verschiedener Mais- Variet~ten (Zea mays L.) (erreehnet ilaeh AGUIRRE, ROBLES und SCRIh~SHAW,

1953; AGUIRRE, BRESSANI ultd SCRIMSHAW, 1953).

setzung und -Wertigkeit hin zu untersuchen, ist eine vordringtiche Aufgabe der Zt~chtungsforschung.

Berechnet man aus den chemischen Analysen den prozentualen Anteil der einzelnen Aminos~iuren gegen- fiber dem Vollei, so zeigt sich, dab bei den meisten Kulturpflanzen mehrere Aminos~uren ein besonders hohes Defizit aufweisen. Will man aus dieser Tat- sache zt~chterische Konsequenzen ziehen, dann mul3 man zun~ichst davon ausgehen, dab die aus chemischen Analysen gewonnenen Zahlen ern~ihrungsphysiologisch gesehen nur N~iherungswerte darstellen. AuBerdem mug man noch berticksichtigen, dab bei ein und derselben Kulturpflanze, ]e nach Verbrauchergruppe, nicht immer die gleichen Aminos~iuren limitierend wirken (K/)HNAU 1949). So ist z. B. von der Gerste bekannt, dab ftir Schweine das Lysin, ftir Gefliigel dagegen das Methionin die am meisten begrenzende Aminos~ure darstellt (DE VUYST, VERVACK, VANBEL- LE, ARNOULD U. MOREELS 1958 ). Selbst bei ein und derselben Verbrauchergruppe k6nnen die Anforde- rungen an die essentiellen Aminos~iuren noch ver- schieden sein (KEAuT 1963). Verftittert man z .B. Hafer an Hiihner, so wirkt fiir die Fleischproduktion das Methionin, f~r die Eierproduktion das Lysin limitierend (DE VUYST, VERVACI<, VANBELLE, AR- NOULD U. MOREELS 1958 ). Weiterhin mul3 man be- rt~cksichtigen, dab manche Aminos~iuren verschieden stark ausgenutzt werden. Lysin z. B. wird im allge- meinen nur zu 2/, verwertet (LANG 1959). SchlieB- lich lassen sich auch manche essentiellen Amino- s~iuren bis zu einem gewissen Grade durch andere Aminos~uren ersetzen. So kann Methionin z. B. teil- weise durch Cystin kompensiert werden (KOHNAU 1949). Alle diese potentiellen M6glichkeiten mul3 die Ztichtung beachten, wenn sie die Eiweil3wertig- keit verbessern will. Ihr bleibt daher nichts an- deres tibrig, als in der Regel immer mehrere Aminos~iuren gleichzeitig anzuheben. Lediglich in ganz seltenen F~illen, wie z. B. bei der Ackerbohne (vgt. Tab. 1), gent~gt es, eine einzige Aminos~iure ztichterisch zu bearbeiten. Leider gibt es noch keine verbindliche Norm, wieviele und welche Amino- s~iuren bei den einzelnen Kulturpflanzen gehoben werden mtissen, um die EiweiBwertigkeit zu ver- bessern. Zu den essentiellen Aminos~iuren, die am h~iufigsten limitieren, gehSrt das Methionin. Es mug daher zt~chterisch fast immer erfaBt werden, selbst wenn man berticksichtigt, dab diese S~iure durch Cystin teilweise ersetzt werden kann. Meistens ge- sellt sich zu dem Methionin noch das Lysin. Nicht so h~iufig begrenzt das Tryptophan die EiweiBwertig- keit (z. B. beim Mais). W~ihrend dann noch mitunter, wie bei der Gerste, das Isoleucin zu den limitierenden Aminos~uren gerechnet werden mul3, ist es beim Gemiise oft das Phenylalanin. Die anderen Amino- s~iuren begrenzen nur ausnahmsweise die EiweiB- wertigkeit.

Die Voraussetzung ftir eine Ziichtung auf EiweiB- wertigkeit ist die chemische Bestimmung der limi- tierenden Aminos~uren (BEcKER 1956 ). Der jeweilige Aminos~uregehalt h~ingt nicht nur yon dem Idio- typ einer Pflanze, sondern auch von der Umwelt ab. Von den Umweltfaktoren hat man den Einflug des Klimas, des Standortes und der Dfingung auf den Gehalt an essentiellen Aminos~iuren bei den ver- schiedensten Objekten untersucht (EvANs, Jo~IN,

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33. Band, Heft 8 Problematik der Ztichtung auf Eiweil3qualit~t 317

CRAVEN, HADDOCK, WELLS U. SWENSON 1947, MILLER, SEIFFE, SHELLENBERGER U. MILLER 1950, TARAIx'OWA 1951, POSTEL 1956, SCHUPI~A.~ U. POSTEL ~958, T~tOMPSO~, MORRIS U. GERIXG 1959/60, SCI~U- PHAN 1961, BRESSANI, ELIAS, SCRIMSHAW U. GUZMAN ~962, SII~LBO~ 1962, MICHAEL 1963, SCHUPHAN ~963a). Es ist fiir die Ztichtung nichts Aul3erge- w6hnliehes, dab auch die einzelnen Aminosfinren in ihrem Gehalt, wie alle anderen Eigenschaften eider Pflanze, durch eine variable Umwelt modifiziert wet- den. Da zudem noch die Modifikabilitiit des Amino- s~uregehaltes - wie aus den meisten Arbeiten deut- lich hervorgeht - relativ gering ist, bereitet es keine besonderen Schwierigkeiten, die ffir die Ziichtung notwendigen vergleichbaren Werte zu ermitteln.

Abgesehen yon den Wirkungen der Umwelt ist der Gehalt an limitierenden Aminos~uren in einer Pflanze aber auch idiotypisch betrachtet keine feste Gr613e (REFER U. MAC VICAR 1953, GOR~ACEVA 1956, PETRONICI 1956, MICI~AEL U. BLU~E 1955, NEHRI~G U. SCHWERDTFEGER 1957, WERXER U. GRUHX 196~, MASLOWSKI 1963). Die einzelnen Aminos~uren zei- gen, je nach dem ontogenetischen Entwicklungsgrad der Pflanze, eine yon Art zu Art differenzierte Merkmalsauspr~tgung (Abb. 2), die sogar yon Sorte zu Sorte verschieden sein kann (Abb. 3)- Die ver- schieden starke Merkmalsauspr~igung mug man vor allen Dingen bei solchen Nutzungsorganen beriick- sichtigen, die in der Regel einem lebhaften Stoff- wechsel unterworfen sind (z. B. bei Futterpflanzen und Gemfise). Wird bei einem Zuehtmaterial grund- s~ttzlich immer nut der gleiche Entwicklungszustand analysiert, so erh~lt man auch ftir die limitierenden Aminos~iuren die notwendigen vergleichbaren Werte.

In diesem Zusammenhang mul3 noch erwfihnt wet- den, dab der Gehalt an limitierenden Aminos~uren

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Abb. 2. Gehalt all ]iinitierenden Aminos~uren im Laufe diet" ontogene~isehen Entwicklung bei je einer Sorte yon Avena saiiva L. und Seeale cereale L.

(Vollei ~ loo) (errechnet nach R~eER und MAc VIcAr, ~953).

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Abb. 3. Gehalt an limitierenden Aminosfiuren im Laufe der ontogenetisehen Ent- wicklung bei zwei Sorted yon Triticum aestivum L. (Vollei = io0)

(erreehnet nach REFER und MAC VICAR, ~953).

auch in den einzelnen Organen einer Pflanze ver- schieden ist (NEHRING U. SCHWERDTFEGER 1957, SCHUP~IAN 1958a). Diese Tatsache ist fiir die Selek- tion wichtig. Man kann nicht von dem Aminos~iure- gehalt eines Organs auf die Zusammensetzung eines anderen Organs schliegen, solange man keine ein- deutigen Beziehungen gefunden hat. Daher l~il3t sich auch der Aminos~iuregehalt der nutzbaren, aber stoffwechselphysiologisch labileren Grtinmasse nicht ermitteln, wenn man den stoffwechselphysiologisch stabileren Samen untersucht.

Die quanti tat ive Analyse der limitierenden Amino- s~uren ist heute noch in vieler Hinsicht proble- matisch. Zun~ichst k6nnen allein schon durch die Hydrolyse verschiedenartige Ver~inderungen im Aminos~iuregehalt entstehen (KOFRANYI 1951 , NEH- RIN~ U. SCHWERDTFECER 1954). Der Chemie bereiten diese VerMltnisse noch groBe Sorgen, wenn es darum geht, den absoluten Gehalt an Aminos/iuren zu analy- sieren. Die Pflanzenztiehtung hat es in dieser Be- ziehung leichter. Ihr gentigen far eine Selektion rela- tive Zahlen, vorausgesetzt, dab die Werte vergleich- bar sind. Pflanzenzt~chterisch gesehen ist es deshalb notwendig, die Hydrolyse jedesmal unter genau gleichen Bedingungen durchznftihren.

Oft f~illt im Laufe einer Ztichtung ein groBes Material an, das sehr schnell untersucht werden muB, damit es sich nicht ver~indert. Vor allem, wenn es sich um grtine Pflanzenteile handelt, steht die Ziichtung dann immer vor grol3en Schwierigkeiten. In solchen F~llen bleibt nichts anderes iibrig, als das Material bis zur endgtiltigen Analyse zu konservieren. Solange die Pflanzenziichtung noch nicht die M6glichkeit hat, mit der Gefriertrocknung eine grol3e Zahl yon Probed zu konservieren, sind wir auf eine Trocknung an der Luft bzw. mit h6heren Temperatnren ange-

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wiesen. Leider reagiert das Eiweil3 gerade auf diese Konservierungsmethoden besonders ernpfindlich (MICHAEL U. BLUSIE 1955, DE VUYST U. VERVACK 1959/60 ). Bei zu niedriger Temperatur finden noch enzymatische Vorg/inge statt, bei zu hoher Tempera- tur dagegen werden zwar die Enzyme denaturiert, aber das EiweiB wird unmittelbar ver~ndert. Die einzelnen Aminos~iuren verhalten sich dabei nieht einheitlich. Wie verschiedenartig sie durch die Trock- nung beeinfluBt werden k6nnen, haben u. a. DE VUYST u. VERVACK 1959/60 bei der Kartoffel untersucht (Tab. 3).

Tabelle 3. Relativer Gehalt der Karloffel-Knollen (Solanum luberosum L.) an limitierenden essentiellen Aminosiiuren

(Vol&i = 1oo) in AbMisgigkeig yon tier Trocknungs- temperatur

(errechnet nach D~ VLrgST und VERVACK, 1959/60). !

Methi- onin Lysin Valin Isoleuein

f r i s c h l o o l o o lOO l o o getrocknet bei 50 ~ 50 51 72 lo 4 getrocknet bei ao 5 ~ 37 49 77 89

Diese Tatsache hat ftir die Pflanzenztichtung erheb- liche Konsequenzen. Das Zuehtrnaterial darf irnrner nur unter gleichen Bedingungen getrocknet werden. Zuvor aber mug man ftir die limitierenden Amino- s~iuren noch die zweckm/iBigste Trocknungsmethode far die betreffende Art ermitteln. Nur so lassen sich dann auch bei der Analyse eines getrockneten Mate- rials die notwendigen relativen Werte erzielen.

Ftir die eigentliche Analyse der Aminos~iuren gibt es z.Z. drei Verfahren: Die mikrobiologische Be- stimmung, die Papierchrornatographie und die S~iu- l e n c h r o m a t o g r a p h i e (NEHRING u . SCHWERDTFEGER

~954, BLOCK U. WEISS 1956, LORENzo-ANDREU U. FRA~'DSEN 1960 ). Ohne auf die Methoden im einzelnen einzugehen, sei grunds~ttzlich festgestellt , dab es bis heute noch mit keiner Methode m6glich ist, den Aminos~iuregehalt absolut zu bestimmen. Sic allegeben jedoch relative Werte (MATTmAS U. WAGSIER 1962 ). Im Prinzip lassen sich deshalb alle drei Verfahren fiir ztichterische Zwecke verwenden, zumal sie auch als Serienmethoden eingerichtet werden k6nnen (Lo- R E N z o - A N D R E U U. F E ANDS E N 1 9 6 0 , L OR E NZO-AND-

REU, BACH U. FRA~DSEX 1962 ). Jede Methode hat allerdings ftir die Selektion ihre bestimmten Vor- und Nachteile. So l~iBt sich die mikrobiologische Bestimmung mit dem geringsten Aufwand durch-

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Abb. 4. S~iulenchromatographische Bestimmung einiger essentieller AminosS.uren im Samen der Erbse 'Altex' (Pisum sa~ivum L.) (hath MA~TH1AS, unver6ffentlicht).

Itihren und verlangt keine hochqualifizierten Chemi- ker. Leider kann man ihre Werte nicht immer eindeutig reproduzieren. Auch bei der Papierchro- matographie sind die Aufwendungen relativ ge- ring, aber ihre Zahlen schwanken ziemlich stark. Die h6ehsten Anforderungen an Menschen und Appa- rate stellt die S~iulenchromatographie. Sic liefert allerdings such die besten Werte. Wird die Sgulen- chromatographie ftir ztichterische Zwecke am gleichen Ort mit den gleichen Apparaturen yon den gleichen qualifizierten Mitarbeitern durchgefi~hrt, dann erh~tlt man Zahlen, die ohne weiteres reproduzierbar sind. Wie Abb. 4 zeigt, bekamen wir bei der Analyse von Erbsensorten unter den geschilderten Bedingun- gen bei ftinf Wiederholungen Werte, die nur noch sehr wenig schwankten.

Wenn man bedenkt, dab ftir ztichterische Zwecke in der Regel mehrere Aminos~turen analysiert werden mtissen, dann ist eine Selektion selbst mit der ein- fachsten Bestimrnungsmethode aber immer noch sehr aufwendig. Seit einiger Zeit zeichnet sich ein Weg ab, die Selektion in dieser Richtung zu vereinfaehen. Man ist darauf aus, bei einer Pflanze die Qualit~it ihres EiweiBes nicht mehr nach dem Gehalt an Arnino- s~iuren, sondern lediglich naeh einer Fraktion ihres Proteins zu bestimmen (ScI~WARZE 1944, FREY, BRIMHALL U. SPRAGUE 1949 , MILLER, H U R S T U.

BRIMHALL 1952, BRESSANI U. MERTZ 1 9 5 8 , GOA U.

STRID 1959, LINDNER, JASCHIK U. I~ORPACZY 1960, LINDNER, KORPACZY, JASCHIK U. SZ0KE 1961, LII~D- NER 1963). Vielleicht l~iBt sich in Zukunft das EiweiB yon Kulturpflanzen verbessern, wenn man eine wert- volle Proteinfraktion ztichterisch hebt oder eine schlechte senkt. So ist z. B. vom Getreide bekannt, dab viele Gluteline eine hochwertige, die Gliadine dagegen eine minderwertige Proteinfraktion dar- stellen. Sollte sich damit ein neuer Weg far die Ztich- tung er6ffnen, dann rntil3te die Ztichtungsforschung noch ftir bestimrnte Proteinfraktionen spezifische Schnellbestimrnungsmethoden entwiekeln.

Wenn heute auch schon die Voraussetzungen ge- geben sind, um auf EiweiBwertigkeit zu ztichten, so sollten wir uns dennoch fiber die grunds~tzliche Situation keinen Illusionen hingeben. Die physiolo- gischen Kenntnisse fiber das EiweiBproblem in seinen ZusamrnenMngen und Konsequenzen sind zur Zeit noch sehr ltickenhaft (NEI~RING 1963). Die Ztiehtung darf gerade diese Tatsache nicht aus dern Auge ver- lieren. Es ist deshalb heute noch unbedingt n6tig, einen auf Grund chemischer Analysen selektierten Zuchtstamm gelegentlich im Tierversuch auf seine biologische Wertigkeit hin zu tiberprtifen.

So wichtig alle bisherigen !Jberlegungen tiber die Bestimmung der Eiweif3wertigkeit auch sind, tiber den Erfolg einer Ztichtung auI Eiweif3wertigkeit e n t - scheiden letzten Endes die eigentlichen Zucht- methoden.

Zuchtmethodisch l~il3t sich die EiweiBwertigkeit am einfachsten verbessern, wenn man aus einer be- reits vorhandenen Population die Idiotypen mit einem m6glichst hohen Gehalt an limitierenden Aminos~iuren ausliest. Bei Selbstbefruchtern ist eine solche Ausleseziichtung allerdings zwecklos, da die Variabilit~it in einem vorhandenen Liniengemisch zu gering ist. Bei Fremdbefruchtern hat eine einfache Ausleseztichtung nur bei solchen Arten Sinn, deren

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Sorten noch eine starke Variabilit~tt besitzen (z. B. Futtergr~iser). Die Wirksamkeit der Ausleseziichtung ist aber aueh bei FrelHdbefruchtern begrenzt, da man nur innerhalb einer zuffillig gegebenen Varia- tionsbreite die bereits darin enthaltenen wertvollen Idiotypen auslesen und ziichterisch fixieren kann.

Wesentlich aussichtsreicher fiir die Steigerung der Eiweil3wertigkeit ist die Kreuzungsziichtung. Im einfachsten Falle kann man eine ausl&ndische Varie- t~t, die sich durch einen besonders hohen Gehalt an limitierenden Aminos~uren auszeichnet, in einhei- mische, hochleistungsf~thige Sorten einkreuzen. So hat z. B. die sowjetische Weizensorte 'Nova Ukrainka 38' einen sehr hohen Lysingehalt (KIZI~IA 1951), oder die afrikanische Speisebohnensorte 'Provenance ]an- guy' einen besonders guten Methioningehalt (ScI~u- PHAa" 1963b ). Man sollte in allen derartigen F~illen prtifen, ob solche Soften als Kreuzungspartner ge- eignet sind.

Mit einer Bastardierung lassen sich aber noch andere Effekte erzielen. So kann man auch solche Sorten miteinander kombinieren, bei denen sich die limitierenden Aminos~iuren erg~inzen. Im amerikani- sehen Maissortiment z. B. gibt es Variet~iten, die einen hohen Gehalt an Methionin oder Lysin oder Trypto- phan oder Isoleucin (BRESSANI 11. MERTZ 1958 ) haben (Tab. 4). Es dfirfte durchaus m6glich sein, alle diese relativ hochliegenden Aminos~iuren in einer einzigen Sorte zu vereinigen. Zuchtmethodisch k~me daffir sowohl die Hybridztichtung als auch das Konver- genzverfahren in Frage.

Tabelle 4. Zea mars L. (Samen). Vier Varietiilen mit einem unterschiedlichen Gehalt an limitierenden Amino-

siiuren (errechnet nach BRESSANI und M~RTZ, ~958).

Sorte bzw. St alnIll

H5 HO Cuyuta HP

GehaIt art limitierenden essentiellen AnfinosS_uren in % zum Vollei

Methionin Lysin Tryptophan Isoleucin

41 29 29 46 29 44 37 44 32 39 42 32 27 28 29 5 ~

Es besteht kein Zweifet, dal3 Formen, die sich in ihren limitierenden Aminos~uren erg~tnzen, auch bei anderen Arten vorkommen. Der Mais-Fall zeigt mit aller Klarheit, wie dringend es ist, wenigstens bei un- serenwichtigsten Kulturpflanzenganze Sort imenteauf den Gehalt an Aminos~iuren zu analysieren. Bei solchen Untersuchungen sollte man sich nicht nur auf die bestehenden Sorten beschr~nken, sondern auch be- wul3t Landsorten (MIKEI~'AS 1963), Wildformen und nicht zuletzt verwandte Arten (Sc~IuP~IAN 1959/6oa) mit einbeziehen. So wissen wir z. B. yon den Kartoffel- Sorten, dab die am st~rksten limitierende Amino- s&ure, das Methionin, relativ wenig sehwankt. Bei Solanum J)hure2"a Juz. et Buk. aber liegt gerade das Methionin um etwa das Doppelte h6her als bei unse- ten Kulturkartoffeln (REIssm 1958 ). Es dr~ingt sich deshalb der Gedanke auf, Solarium phureja in unsere Kulturkartoffeln einzukreuzen. Zur Verbesserung der Eiweil3qualit/it wird es h&ufig n6tig sein, eine Wildform mit einer Kulturform zu bastardieren. Trotzdem aber sollte man die bei einer solchen Kom- bination auftretenden zfichterischen Schwierigkeiten nicht untersch~itzen. Sie lassen sich noch am ehesten mit dem Rfickkreuzungsverfahren tiberwinden.

Bei den bisherigen Beispielen zur Kreuzungszt~ch- tung wurden bereits vorhandene Gehalte an ]imitie- renden Aminos~iuren lediglich in neuartiger Form kombiniert. Die Kreuzungsziichtung gibt uns abet dart~ber hinaus noch die M6glichkeit, den Gehalt an limitierenden Aminos~iuren his zu einem gewissen Grade sogar zu steigern. Erste Kreuzungsexperi- mente sprechen dafter, dab der Aminos&uregehalt polygen vererbt wird (MILLER, HURST U. BRIM~tALL 1952 ). Aus diesem Grunde kann man also mit Trans- gressionen rechnen. Effekte, die auf Heterosis be- ruhen, liel3en sich dagegen bisher nicht beobachten (MIKEXAS 1963). Nach den Erfahrungen, die man mit anderen qualitativen Merkmalen gemacht hat, ist es auch kaum zu erwarten, dab die EiweiBwertig- keit zu den sogenannten heterotischen Merkmalen zu rechnen ist.

Alle bisher er6rterten Zuchtverfahren benutzten als Ausgangsmaterial eine bereits vorhandene Varia- bilit~tt. In vielen F~illen wird es notwendig sein, yon einem Material auszugehen, in welchem man zungchst einmal Idiotypen mit einer bisher nicht bekannten Merkmalsausprfigung des Aminos/turegehaltes ent- wickelt. Diese M6glichkeit ist durch Mutationen gegeben (RIcI~E'z u. DOWSON 1951, TEAs u. NEWTON 1951 ) . Besonderen Wert hat diese Methode bei Arten mit einer geringen erblichen Variabilitgt in der Eiweigwertigkeit (z. B. Gerste). Aul3erdem hat die Mutationsztichtung noch Bedeutung, wenn in einem mutierten Material Parallelvariationen zu erwarten sind. So ist z .B. die Ackerbohne (Vicia faba L.) mit einer schlechten EiweiBwertigkeit nahe mit der qualit ativ wertvollen Wicke (Vicia sativaL.) verwandt. Bezogen auf das Vollei hat die Ackerbohne nut lO% Methionin in ihrem Eiweil3, w&hrend die Wicke davon 35 % besitzt (vgl. Literatur in Tab. 2). Wir haben daher alien Grund, auch bei der Ackerbohne Mutationen mit einem h6heren Methioningehalt zu erwarten.

Um in einem Ausgangsmaterial neuartige Idiotypen zu erhalten, kann man neben der Mutationsz~ichtung auch die Substitutionszfichtung einsetzen. Sie findet seit einigen Jahren in steigendem Mal3e Eingang in die Ziichtung. Mit dieser Methode lassen sich in einem Genom arteigene Chromosomen oder Chromo- somenteile durch artfremde Chromosomen oder Chromosomenteile ersetzen. Fa r diese Art der Zfich- tung auf Eiweil3wertigkeit ist bei dem heutigen Stand der Methodik besonders der Weizen pr~destiniert. Bei ihm gibt es Wildarten, wie z.B. Aegilops cylindrica Host., mit einem auffallend hohen Lysingehalt (LAW- Rm,'CE, DAY, HUEYU. L~E 1958 ) . Er betr&gt ann~hernd 5o% des Lysins vom Vollei, w/ihrend wir beim Kultur- welzen nur mit ca. 35% rechnen dtirfen. Durch Substi- tutionsztichtungmfiBte es gelingen, beim Kulturweizen diejenigen Chromosomen, welche in erster Linie far den Lysingehalt verantwortlich sind, durch solche der Wildart zu ersetzen. Mit dieser Methode ist es auch m6glich, den Futterraps durch den hochwertigen Chinakohl zu verbessern. Substi tutionstypen zwi- schen Raps und Chinakohl lassen sich nach unseren Erfahrungen leicht herstellen (JAHR 1962 ). Zt~chte- risch kommt es darauf an, solche Substitutionstypen, die einen hohen Aminos~turegehalt bedingen, zu selektieren.

Es bleibt schlieglich noch die Polyploidiezt~chtung. Nit Hilfe der Polyploidie ist es m6glich, mehrere,

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Tabelle 5- Mdglichkeiten der Polyploidieziichtung.

Ausgangsmaterial

Geno- Genomatisch_e Art 2 n matische Art 2 n Konstitution

Konsfitution [ I

Chinakohl 20 ACH ACH I Riibsen 20 AR AR

ChinakohI 2o ACH ACH Schnittkohl 38 AcAc Cw Cw

Chinakohl 2o ACH ACH Winterraps 38 AcAcCwCw

Griinkohl ~8 CG CG Mark- 18 CM CM stammkohl

Griinkohl 18 C~Cc~ Schnittkohl 3 8 AcAcCwC~,

Griinkohl ~8 C~ CG V~Tinterraps 38 AcAcCwC~;

Grfinkohl 18 Cc CG Chinakohl 20 AcI-I ACH

genetisch verschiedene Genome in elnem einzigen Idiotyp zu vereinigen. Es lassen sich sogar nicht- homologe Genome zu einem konstanten Typ kom- binieren. Diese Zuchtmethode hat wahrscheinlich fiif eine Verbesserung der EiweiBwertigkeit die gr6Bte Bedeutung, da durch die erh6hte Genomzahl nicht nur erheblich mehr, sondern auch v611ig neuartige M6glichkeiten fiir eine Kombination gegeben sin&

Fiir eine erfolgreiche Polyploidieztichtung inner- halb einer Art kommen von unseren Kulturpflanzen vor allem solche in Frage, bei denen eine ausgepr~igte Fremdbefruchtung vorliegt (z. I3. Rotklee). Ffir eine Polyploidieztichtung ~ber die Grenzen einer Art hinaus eignen sich in erster Linie Gattungen, deren Arten sich relativ leicht kreuzen lassen. Auf diese Weise k/Snnen Kulturformen mit einer v61tig neuartigen Aminos~iurezusammensetzung entstehen. Welche vielf~ltigen zilchterischen M6glichkeiten sich dabei ergeben, sollen einige 13eispiele aus der Gattung Brassica zeigen. In dieser Gattung haben der China- kohl sowie der Grfinkohl einen besonders hohen essen- tiellen Aminos~ure-Index. Hinsichtlich der Grund- genome geh6rt der Chinakohl zur A-Gruppe, der Grfinkohl dagegen zur C-Gruppe. Die neuartigen Kul- turformen, die sich bereits mit diesen beiden Genom- gruppen entwiekeln lassen und eine hohe Eiweig- wertigkeit versprechen, sind in Tab. 5 zusammen- gestellt.

Bei den bisherigen Er6rterungen haben wit uns bewugt nur auf die Steigernng der EiweiBwertigkeit konzentriert. Jede erfolgreiche Ziichtung aber setzt eine komplexe Betrachtungsweise voraus. Die Ziich- tung auf EiweiBwertigkeit darf niemals losgel6st von den anderen Zuchtzielen gesehen werden. Leider aber wissen wir heute noeh sehr wenig, in weleher Beziehung die EiweiBwertigkeit zu dem Ertrag sowie den anderen Qualit~itsmerkmalen steht. Bei der Zuckerrtibe ist nicht bekannt, ob eine Selektion auf geringen Gehalt an seh/idtichem Stiekstoff im Rtiben- k6rper die EiweiBwertigkeit der 131/itter beeintr~ch-

Verweadungszweck

Futterpflanze

Gemiise oder Futterpflanze

Futterpfianze

Futterpflanze

Gemiise oder Futterpfianze

Futterpflanze

Gemiise oder Futterpflanze

Neuat-tige poIyploide Formen

wahr- 2 n scheinliche Genomatiscile Konstitution Anbauart

Winter- !4 ~ zwischen- frucht

Herbst- 58 zwischen- frueht

Herbst- 58 zwischen- frncht Zweit- 36 Ifrncht Winter- 5 6 zwischen- ifrucht

Winter- 5( zwischen- frucht Herbst- 38 zwischen- frucht i

ACH ACH Ale An

ACH ACH AC Ac CW Cw

ACH AcH AC Ac Cw Cw

C~ CG CM C,~I

AC Ac CG C~ Cw Cw

Ac Ac C~ CG Cw Cw

Cc~ C~ ACH AcH

] M6glichkeit der

I Herstellung

seh r ' leicht

leicht

leicht

sehr leicht schwer

schwer

sehr schwer

tigt. Beim Weizen weil3 man noch nicht genau, ob sich eine Ziichtung auf gute Baekqualit~t nnmittelbar mit einer Selektion auf hohe EiweiBwertigkeit ver- binden 1/iBt. Erste Hinweise spreehen daftir, dab dies eventuell nicht ausgeschlossen ist (KIZlMA 1951 ). Nur wenig Fakten kennen wit auch tiber die Bezie- hungen der EiweiBwertigkeit zur Krankheitsresistenz. ZSCHEILE U. MURRAY 0957) haben diese Verh~lt- nisse bei pflanzlichen Krankheitserregern unter- sucht. Sie konnten keine Beziehungen feststelIen. F/ir tierische Schfidlinge scheinen die Verh~ltnisse zumindest bei den Aphiden anders zu liegen. Es ist bereits sicher, dab der Gehalt an essentiellen Amino- s iuren in den Wirtspflanzen ftir die Wachstums- und Reproduktionsrate der Blattl~use von grol3er Bedeu- tung ist (M/JLLER 1956 , 1958, 1961, AUCL AIR, MAL- TAIS U. CARTIER 1 9 5 7 , MARBLE, M E L D E E N , M U R R A Y

U. ZSCHEILE 1959, AUCLAIR 1963). Leider muB man nach diesen Arbeiten bef~rchten, dab die EiweiB- wertigkeit der Wirtspflanzen verschlechtert wird, wenn man ihre Aphiden-Resistenz verbessert. Diese wenigen Beispiele sollten zeigen, wie vielf~ltig bei Kulturpflanzen die Beziehungen der Eiweigqualit~it. zu den anderen Werteigenschaften sein k6nnen.

Aus unseren Betrachtungen ergibt sich, dab eine Z/ichtung auf Eiweil3wertigkeit bereits m6glich, aber noch in mancher Hinsicht sehr schwierig ist. Dennoch sollte die Zt~chtung mit aller Intensit~t begJnnen, die Eiweil3wertigkeit der Kulturpflanzen zu verbessern, zumal manche der heute noch schwierigen Probleme in einem klareren Licht erscheinen, je welter die ehemisehen und physiologischen Kenntnisse fort- schreiten.

Die Gedanken zur Problematik einer Ziichtung auf EiweiBqualit/~t haben sich aus zahlreichen Diskussionen im Institut ergeben. Dabei war es mir eine groBe Freude, wie unermiidlich und kritisch besonders Herr Dr. SKIEBE und Herr Dr. JAHR, aber auch Herr Dr. STEIN an der K1/irung der Probleme mitgearbeitet haben.

Fiir manche wertvoile Anregung gilt mein herzlicher Dank Herrn Professor Dr. SCHNEIDER sowie den Herren Dr. MATrHIAS und Professor Dr. MOLLER.

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33. Build, Heft 8 Prob lemat ik der Zi ichtung auf Eiweil3qualit/ i t 32 i

L i t e r a t u r

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Ziichtung auf Eiwei[3qualitgt Der Zfichter

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