probebühne tiroler landestheater innsbruck
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Projektdokumentation Neubau eines Probengebäudes sowie Aufstockung und Reorganisation des Betriebsbereichs, Tiroler Landestheater in Innsbruck. Architekten Karl + Probst, München. 2004TRANSCRIPT
Pro
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Inns
bruc
k
PROBEBÜHNE TIROLER LANDESTHEATER INNSBRUCK
PROBEBÜHNE TIROLER LANDESTHEATER INNSBRUCK
PROBEBÜHNE TIROLER LANDESTHEATER INNSBRUCK
Inhalt
Vorwort 6
Der Wettbewerb 9
Situation 13
Probebühnen 14
Außen 17
Innen 23
Material 29
Proben 31
Umbau und Erweiterung 33
Kantine 35
Projektbeteiligte 36
Impressum 36
Daten 36
Inhalt
Vorwort 6
Der Wettbewerb 9
Situation 13
Probebühnen 14
Außen 17
Innen 23
Material 29
Proben 31
Umbau und Erweiterung 33
Kantine 35
Projektbeteiligte 36
Impressum 36
Daten 36
6
Probebühnen für das Landestheater Tirol - ein Kultur-
bau? - oder ein Zweckbau? - oder doch eine Synthese
aus beidem?
Bauen in historischem Umfeld - Anbiederung an das
Vorhandene? - Widerstreit mit dem Bestand? - oder
Fortführung der Bautradition und Geschichte im heutigen
Kontext?
Vor dem Beginn jeder Architekturaufgabe, insbesondere
bei Um- und Erweiterungsbauten gibt es viele solcher
oder ähnlicher Fragen. Sie zu beantworten oder zumin-
dest Lösungen anzubieten ist Aufgabe von uns Architek-
ten.
Vorwort
6
Probebühnen für das Landestheater Tirol - ein Kultur-
bau? - oder ein Zweckbau? - oder doch eine Synthese
aus beidem?
Bauen in historischem Umfeld - Anbiederung an das
Vorhandene? - Widerstreit mit dem Bestand? - oder
Fortführung der Bautradition und Geschichte im heutigen
Kontext?
Vor dem Beginn jeder Architekturaufgabe, insbesondere
bei Um- und Erweiterungsbauten gibt es viele solcher
oder ähnlicher Fragen. Sie zu beantworten oder zumin-
dest Lösungen anzubieten ist Aufgabe von uns Architek-
ten.
Vorwort
7
Aus unserer Sicht ist eine gründliche Analyse des Funk-
tionsprogrammes, das Assimilieren der Baugeschichte
und der intensive Dialog mit dem Bauherrn und Nutzer oft
schon der Schlüssel für die spätere Lösung.
Die neuen Probenräume des Landestheaters sind keine
extravaganten Theaterräume, konzipiert für eine mon-
däne Zuschauerschaft und glamouröse Premierenfeste,
sondern Werkstätten, in denen in mühsamer, konzen-
trierter Probenarbeit die Grundlagen für hochwertige
Theaterkunst geschaffen werden. Dabei war uns bei der
Umsetzung unserer Idee der Gebäudecharakter einer
“Theaterwerkstatt“, in der an dem Endprodukt bis zum
Schluß noch intensiv gefeilt und manchmal auch gehäm-
mert wird, besonders wichtig.
Also doch ein Zweckbau? - Natürlich! - Jedoch ein
Zweckbau, der durch seine Reduktion in Form und
Material eine kontemplative Konzentration auf die Pro-
benarbeit und damit die Entstehung von Theaterkultur
ermöglicht. Gleichzeitig können die Probenräume bei
Bedarf auch als Aufführungsräume und Werkraumthea-
ter, also auch als Kulturbau genutzt werden. Gerade hier
ermöglicht die “Werkstattatmosphäre” ein spannendes
Theatererleben. Der Zuschauer sitzt nicht mehr vor dem
Guckkasten, sondern mitten drin. Die Grenzen zwischen
Entstehung des Stückes und deren künstlerischer Auffüh-
rung verschwinden langsam. Der Zuschauer mutiert vom
Beobachter zum Teilnehmer. So geben die neuen Proben
räume den Regisseuren, Bühnenbildnern und Schauspie-
lern vielfältige zusätzliche Möglichkeiten an die Hand.
8
Wettbewerbsmodell
9
Am 02. und 03. Juli 2001 vergab die Wettbewerbsjury
unter Vorsitz von Martha Schreieck unserer Arbeit aus
insgesamt 42 eingereichten Entwürfen den ersten Preis.
Naturgemäß ist jede Wettbewerbsaufgabe aufgrund der
durch die Bauherrschaft oft idealistisch aufgestellten An-
forderungen komplex und schwierig zu lösen.
Vielfältige Funktionszusammenhänge, unterschiedliche
Raumhöhen, städtebauliche Rahmenbedingungen, ein
heterogener Altbaubestand und beengte Grundstücks-
verhältnisse erschienen hier jedoch zu Beginn der Wett-
bewerbsbearbeitung als schier unentwirrbarer gordischer
Knoten. Dies führte u.a. dazu, dass von den ursprünglich
102 teilnehmenden Architekten 60 Büros keine Wettbe-
werbsarbeit abgegeben hatten.
Nach einer intensiven Analyse entwickelten wir den
Neubau der Probebühnen als eine städtebauliche Wei-
terentwicklung des Bestandes. Ebenso wie die in frühe-
ren Jahren angebauten Werkstätten, Verwaltungs- und
Betriebsräume artikuliert sich der Erweiterungsbau als
eine Addition ablesbarer Einzelelemente. Durch diese
Sicht- und Vorgehensweise waren die Probleme der
unterschiedlichen Raumhöhen, Zusammenhänge und
Grundrisse plötzlich zu lösen.
Die konsequente Umsetzung dieses Ansatzes wurde
durch das Preisgericht mit der Zuerkennung des ersten
Preises und einer Ausführungsempfehlung honoriert.
Auszug aus dem Preisgerichtsprotkoll: “...Der Entwurf
hat nicht die Ambition, einen endgültigen Zustand zu er-
zeugen, sondern begreift sich als weitere Etappe in der
Baugeschichte des Landestheaters und das bewirkt sei-
ne eigentliche Stärke. Der konkrete Vorschlag unterstützt
den Bestand in seiner Qualität und reagiert differenziert auf
die stadträumliche Situation. Die gewählte architektonische
Sprache operiert mit vorhandenen Elementen in einer neuen
Form und erzeugt geschlossene Wandfl ächen, in die sehr
sicher eine Art Bandfenster eingeschnitten sind. Der archi-
tektonische Ausdruck verhält sich adäquat zur vorgegebenen
Nutzung...”
Der Wettbewerb
8
Wettbewerbsmodell
9
Am 02. und 03. Juli 2001 vergab die Wettbewerbsjury
unter Vorsitz von Martha Schreieck unserer Arbeit aus
insgesamt 42 eingereichten Entwürfen den ersten Preis.
Naturgemäß ist jede Wettbewerbsaufgabe aufgrund der
durch die Bauherrschaft oft idealistisch aufgestellten An-
forderungen komplex und schwierig zu lösen.
Vielfältige Funktionszusammenhänge, unterschiedliche
Raumhöhen, städtebauliche Rahmenbedingungen, ein
heterogener Altbaubestand und beengte Grundstücks-
verhältnisse erschienen hier jedoch zu Beginn der Wett-
bewerbsbearbeitung als schier unentwirrbarer gordischer
Knoten. Dies führte u.a. dazu, dass von den ursprünglich
102 teilnehmenden Architekten 60 Büros keine Wettbe-
werbsarbeit abgegeben hatten.
Nach einer intensiven Analyse entwickelten wir den
Neubau der Probebühnen als eine städtebauliche Wei-
terentwicklung des Bestandes. Ebenso wie die in frühe-
ren Jahren angebauten Werkstätten, Verwaltungs- und
Betriebsräume artikuliert sich der Erweiterungsbau als
eine Addition ablesbarer Einzelelemente. Durch diese
Sicht- und Vorgehensweise waren die Probleme der
unterschiedlichen Raumhöhen, Zusammenhänge und
Grundrisse plötzlich zu lösen.
Die konsequente Umsetzung dieses Ansatzes wurde
durch das Preisgericht mit der Zuerkennung des ersten
Preises und einer Ausführungsempfehlung honoriert.
Auszug aus dem Preisgerichtsprotkoll: “...Der Entwurf
hat nicht die Ambition, einen endgültigen Zustand zu er-
zeugen, sondern begreift sich als weitere Etappe in der
Baugeschichte des Landestheaters und das bewirkt sei-
ne eigentliche Stärke. Der konkrete Vorschlag unterstützt
den Bestand in seiner Qualität und reagiert differenziert auf
die stadträumliche Situation. Die gewählte architektonische
Sprache operiert mit vorhandenen Elementen in einer neuen
Form und erzeugt geschlossene Wandfl ächen, in die sehr
sicher eine Art Bandfenster eingeschnitten sind. Der archi-
tektonische Ausdruck verhält sich adäquat zur vorgegebenen
Nutzung...”
Der Wettbewerb
Wettbewerbspläne
Wettbewerbspläne
12
N
Lageplan
2
1
4
5
7
9
10
6
11
12
Rennweg
1 Landestheater
2 Betriebsgebäude
3 Durchgang Campus-Rennweg
4 Probebühne
5 Kammerspiele
6 Hotel Grauer Bär
7 SOWI - Fakultät
8 Campus
9 Hofgarten
10 Volkskunstmuseum
11 Hofkirche
12 Hofburg
13 Kongresshaus
13
Universitätsstraße
3
8
Gesamtansicht
Das Tiroler Landestheater liegt in unmittelbarer Nähe der
historischen Altstadt in Innsbruck, umgeben von der Hof-
burg, dem Hofgarten und der neu errichteten Sozialwis-
senschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck.
Aufgabe des Wettbewerbes war es, den unzureichenden
Probebereich aus dem bestehenden Theater in einen An-
bau auszulagern und den gesamten Betriebsbereich ent-
sprechend heutigen Anforderungen neu zu strukturieren.
Die stadträumlichen Gegebenheiten zwischen Theater-
bau, Hofgarten und Universitätsgebäude verlangten da-
bei von der Erweiterung hohe Anpassungsfähigkeit, um
sich in diese beengte Situation einzufügen sowie die not-
wendigen funktionalen Zusammenhänge herzustellen.
Wie viele Kulturinstitutionen und Bauten ist die Geschich-
te des Tiroler Landestheaters von einer kontinuierlichen
Ausweitung seines Programmes und den damit verbun-
denen künstlerischen und technischen Aufgaben geprägt.
Dieses beständige Wachsen wurde durch fortwährende
Erneuerung und Erweiterung des Baubestandes beglei-
tet. Der Anbau der Probebühnen versteht sich deshalb
als ein weiterer Baustein in diesem andauernden Ent-
wicklungsprozess.
Situation
12
N
Lageplan
2
1
4
5
7
9
10
6
11
12
Rennweg
1 Landestheater
2 Betriebsgebäude
3 Durchgang Campus-Rennweg
4 Probebühne
5 Kammerspiele
6 Hotel Grauer Bär
7 SOWI - Fakultät
8 Campus
9 Hofgarten
10 Volkskunstmuseum
11 Hofkirche
12 Hofburg
13 Kongresshaus
13
Universitätsstraße
3
8
Gesamtansicht
Das Tiroler Landestheater liegt in unmittelbarer Nähe der
historischen Altstadt in Innsbruck, umgeben von der Hof-
burg, dem Hofgarten und der neu errichteten Sozialwis-
senschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck.
Aufgabe des Wettbewerbes war es, den unzureichenden
Probebereich aus dem bestehenden Theater in einen An-
bau auszulagern und den gesamten Betriebsbereich ent-
sprechend heutigen Anforderungen neu zu strukturieren.
Die stadträumlichen Gegebenheiten zwischen Theater-
bau, Hofgarten und Universitätsgebäude verlangten da-
bei von der Erweiterung hohe Anpassungsfähigkeit, um
sich in diese beengte Situation einzufügen sowie die not-
wendigen funktionalen Zusammenhänge herzustellen.
Wie viele Kulturinstitutionen und Bauten ist die Geschich-
te des Tiroler Landestheaters von einer kontinuierlichen
Ausweitung seines Programmes und den damit verbun-
denen künstlerischen und technischen Aufgaben geprägt.
Dieses beständige Wachsen wurde durch fortwährende
Erneuerung und Erweiterung des Baubestandes beglei-
tet. Der Anbau der Probebühnen versteht sich deshalb
als ein weiterer Baustein in diesem andauernden Ent-
wicklungsprozess.
Situation
14
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Der Neubau der Probebühnen begreift sich als weiterer Schritt
einer andauernden Entwicklung von Zu- und Erweiterungs-
bauten.
Wie auch bei den bestehenden Bauteilen (Bühnenhaus, Büh-
nenturm, Werkstätten, Verwaltung, Publikumsbereich, etc.)
artikuliert sich die Funktion der Räume sichtbar nach außen.
Unterschiedliche Funktionen und Kubaturen sind scheinbar
aufeinander gestapelt und ergeben erst in Ihrer Gesamtheit
eine gemeinsame Form.
Probebühnen
14
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Der Neubau der Probebühnen begreift sich als weiterer Schritt
einer andauernden Entwicklung von Zu- und Erweiterungs-
bauten.
Wie auch bei den bestehenden Bauteilen (Bühnenhaus, Büh-
nenturm, Werkstätten, Verwaltung, Publikumsbereich, etc.)
artikuliert sich die Funktion der Räume sichtbar nach außen.
Unterschiedliche Funktionen und Kubaturen sind scheinbar
aufeinander gestapelt und ergeben erst in Ihrer Gesamtheit
eine gemeinsame Form.
Probebühnen
15
Große Probebühne
Kleine Probebühnen
Ballettsaal
Ensembleproberaum
Chorsaal
Musikrepetitorien
Erschließung
Werkstätten, Technik
Ansicht Ost
Ansicht West
16 17
Die Entwurfskonzeption der verschiedenen zusammen-
gefügten Bauteile artikuliert sich durch eine kubische
Fassadengestaltung und monolithische Materialwahl. Die
Gebäudeskulptur aus Stahlbetonfertigteilen wird durch
Vor- und Rücksprünge, sowie “einschneidende” Fenster-
bänder geordnet und unterteilt.
Die Struktur feiner Elementfugen gliedert die Fassaden
und ermöglicht eine maßstäbliche Orientierung und Ein-
ordnung für den Betrachter.
Die Betonfertigteile wurden durch die Verwendung einer
Holztafelschalung mit einer lebendigen Binnenstruktur
versehen, so dass auch große zusammenhängende
geschlossene Flächen ein bewegtes Bild von Licht und
Schatten ergeben.
Aufgrund der Anforderungen an die Probenräume wurden
die Fenster weitgehend als Schallschutzfenster mit Ver-
dunkelungsmöglichkeit ausgebildet.
Außen
16 17
Die Entwurfskonzeption der verschiedenen zusammen-
gefügten Bauteile artikuliert sich durch eine kubische
Fassadengestaltung und monolithische Materialwahl. Die
Gebäudeskulptur aus Stahlbetonfertigteilen wird durch
Vor- und Rücksprünge, sowie “einschneidende” Fenster-
bänder geordnet und unterteilt.
Die Struktur feiner Elementfugen gliedert die Fassaden
und ermöglicht eine maßstäbliche Orientierung und Ein-
ordnung für den Betrachter.
Die Betonfertigteile wurden durch die Verwendung einer
Holztafelschalung mit einer lebendigen Binnenstruktur
versehen, so dass auch große zusammenhängende
geschlossene Flächen ein bewegtes Bild von Licht und
Schatten ergeben.
Aufgrund der Anforderungen an die Probenräume wurden
die Fenster weitgehend als Schallschutzfenster mit Ver-
dunkelungsmöglichkeit ausgebildet.
Außen
Fassadendetails
Fassadendetails
20
Fenster Grundriss
Fenster Ansicht Schnitt
Wandaufbau:
Stahlbetonfertigteile 15cm, scharfkantig
Luftschicht 3cm
Perimeterdämmung12cm
Stahlbetonwand 30cm
Fensterbänder:
Druckleistenverglasung, bündig mit Aussenfassade
Sonnenschutzglas
Öffnungsfl ügel bündig mit Innenfassade
Verdunkelung
Ausblick Ballettsaal auf Nordkette und Hofgarten
20
Fenster Grundriss
Fenster Ansicht Schnitt
Wandaufbau:
Stahlbetonfertigteile 15cm, scharfkantig
Luftschicht 3cm
Perimeterdämmung12cm
Stahlbetonwand 30cm
Fensterbänder:
Druckleistenverglasung, bündig mit Aussenfassade
Sonnenschutzglas
Öffnungsfl ügel bündig mit Innenfassade
Verdunkelung
Ausblick Ballettsaal auf Nordkette und Hofgarten
23
Die in vielen Bereichen geschlossene Fassade aus
Sichtbetonfertigteilen artikuliert zwar die Funktion der
introvertierten Proberäume nach außen, ermöglicht dem
Passanten jedoch keinen die Konzentration der Akteure
störenden Einblick. Die Einschnitte der Fensterbänder
und verglasten Foyerfl ächen werden als Kontrast dazu
zu einladenden, neugierig machenden Übergängen ins
Innere der “Kulturschmiede”.
Durch Materialwahl und Farbigkeit wird der außen spür-
bare Charakter im Inneren des Gebäudes fortgeführt.
Der wichtigste Funktionszusammenhang zwischen dem
bestehenden Bühnenhaus und dem neuen Probenge-
bäude besteht in der Verschiebbarkeit der Originalkulis-
sen von der Hauptbühne in die drei Probebühnen. Diese
wurden deshalb im ersten Obergeschoss auf gleicher
Höhe mit der Hauptbühne angeordnet. Durch zwei
Schall- und Brandschutztore abgetrennt wurde ein 8,50
m hoher Durchgang zur Probebühne 1 geschaffen.
Alle anderen Proben räume wie Chorprobesaal, Ensem-
bleproberaum, Ballettsaal und Musikrepititorienzimmer
sind in den oberen Geschossen angeordnet. Publikums-
bereiche, wie Abonnentenbüro, Foyer, Tiefgaragenzu-
gang wurden im Erdgeschoss situiert.
Innen
23
Die in vielen Bereichen geschlossene Fassade aus
Sichtbetonfertigteilen artikuliert zwar die Funktion der
introvertierten Proberäume nach außen, ermöglicht dem
Passanten jedoch keinen die Konzentration der Akteure
störenden Einblick. Die Einschnitte der Fensterbänder
und verglasten Foyerfl ächen werden als Kontrast dazu
zu einladenden, neugierig machenden Übergängen ins
Innere der “Kulturschmiede”.
Durch Materialwahl und Farbigkeit wird der außen spür-
bare Charakter im Inneren des Gebäudes fortgeführt.
Der wichtigste Funktionszusammenhang zwischen dem
bestehenden Bühnenhaus und dem neuen Probenge-
bäude besteht in der Verschiebbarkeit der Originalkulis-
sen von der Hauptbühne in die drei Probebühnen. Diese
wurden deshalb im ersten Obergeschoss auf gleicher
Höhe mit der Hauptbühne angeordnet. Durch zwei
Schall- und Brandschutztore abgetrennt wurde ein 8,50
m hoher Durchgang zur Probebühne 1 geschaffen.
Alle anderen Proben räume wie Chorprobesaal, Ensem-
bleproberaum, Ballettsaal und Musikrepititorienzimmer
sind in den oberen Geschossen angeordnet. Publikums-
bereiche, wie Abonnentenbüro, Foyer, Tiefgaragenzu-
gang wurden im Erdgeschoss situiert.
Innen
24
12 15 16
9
1
2
7
6 3
45
8
14
10
13
11
Neubau
1 Foyer
2 Abobüro
3 Verwaltung / EDV
4 Werkstatt
5 Aufgang Probebühnen
6 Plattenlager
7 Abgang Tiefgarage
Umbau Bestand
8 Tischlerei
9 Schlosserei
10 Personalbüro
11 Dramaturgie
12 Instrumentenlager
13 Pförtner
14 Magazin
15 Unterbühne Zuschauerhaus
16 öffentlicher DurchgangGrundriss EG M500
24
12 15 16
9
1
2
7
6 3
45
8
14
10
13
11
Neubau
1 Foyer
2 Abobüro
3 Verwaltung / EDV
4 Werkstatt
5 Aufgang Probebühnen
6 Plattenlager
7 Abgang Tiefgarage
Umbau Bestand
8 Tischlerei
9 Schlosserei
10 Personalbüro
11 Dramaturgie
12 Instrumentenlager
13 Pförtner
14 Magazin
15 Unterbühne Zuschauerhaus
16 öffentlicher DurchgangGrundriss EG M500
25
Eingang Probebühne
Foyer
Abobüro
261 2 3
4
7
69 10 8 10
5
10
10
12 13
11
Grundriss 1.OG M500
Neubau
1 Probebühne 1
2 Probebühne 2
3 Probebühne 3
4 Aufenthalt
5 Foyer Probebühnen
6 Übergang Kulissentransport
Umbau Bestand
7 Malersaal
8 Maske
9 Aufenthalt
10 Garderoben
11 Hinterbühne
12 Bühne
13 Seitenbühne
28
Flure
29
Der Charakter der verwendeten Materialien passt sich
bewusst an die Funktion des “Zweckbaus” einer Thea-
terwerkstatt an.
Aus statischer Notwendigkeit und Schallschutzgründen
wurden neben der Außenhülle auch alle Innenwände aus
massivem Stahlbeton erstellt. Ohne Veränderung und
kosmetische Behandlung werden so die rohen Wände zu
den Raumabschlüssen der Kulturwerkstätten. Lichtlinien
und farbige Akzente der Türen und Tore ermöglichen den
Nutzern die notwendige Orientierung im Gebäude.
Durch die reduzierte Materialwahl werden die im gesam-
ten Gebäude umherstehenden Kulissen nicht zu einer
Störung des Raumeindruckes bzw. der architektonischen
Konzeption, sondern im Gegenteil zu einem selbstver-
ständlichen Bestandteil der Gesamtkonzeption.
Material
Treppenhaus
28
Flure
29
Der Charakter der verwendeten Materialien passt sich
bewusst an die Funktion des “Zweckbaus” einer Thea-
terwerkstatt an.
Aus statischer Notwendigkeit und Schallschutzgründen
wurden neben der Außenhülle auch alle Innenwände aus
massivem Stahlbeton erstellt. Ohne Veränderung und
kosmetische Behandlung werden so die rohen Wände zu
den Raumabschlüssen der Kulturwerkstätten. Lichtlinien
und farbige Akzente der Türen und Tore ermöglichen den
Nutzern die notwendige Orientierung im Gebäude.
Durch die reduzierte Materialwahl werden die im gesam-
ten Gebäude umherstehenden Kulissen nicht zu einer
Störung des Raumeindruckes bzw. der architektonischen
Konzeption, sondern im Gegenteil zu einem selbstver-
ständlichen Bestandteil der Gesamtkonzeption.
Material
Treppenhaus
30
Probebühne 1
Ballettsaal
Ensembleproberaum
31
10
11
4
1 2
8 9 8
4
7
1 1
33
76
5
Die unterschiedlichen Probenräume des Landestheaters
stellten differenzierte Anforderungen an die baulichen Vo-
raussetzungen. Wesentlicher Anspruch war die Umset-
zung eines optimalen Schallschutzes, um gleichzeitiges
Proben in allen Räumen zu ermöglichen. Ebenso war es
Ziel, eine Umgebung zu schaffen, die die Umstände der
späteren Bühnenaufführung soweit als möglich simulie-
ren kann. Aus diesem Grunde wurden zwei der großen
Probenräume mit Drehbühnen, eine davon in der Größe
der Hauptbühne und diversen bühnentechnischen Ein-
richtungen ausgestattet.
Der Bodenbelag der Probebühnen wurde wie auf der
Hauptbühne aus einem Spezialbelag aus amerikanischer
Pinie konstruiert.
Dieser ermöglicht es, Kulissenelemente im Boden zu
verschrauben, wobei sich die Schraubenlöcher bei der
Demontage weitgehend selbst wieder verschließen.
Klappbare, schallabsorbierende Wandtafeln ermöglichen
es, die Raumakustik den Wünschen und Anforderungen
der jeweiligen Inszenierung anzupassen.
Verdunkelbare Dachoberlichter und Fensterfl ächen
schaffen zum einen eine individuell gestaltbare Proben-
situation, sorgen zum anderen aber auch für das an ei-
nem Arbeitsplatz notwendige Tageslicht und spannende
Ausblicke.
Proben
7 Bodenkanal
8 Rollenzüge
9 Kettenzug
10 Oberlicht
11 Verdunkelung
Technik Schnitt Probebühne 1 1 Zuluft
2 Abluft
3 Quellluftauslass
4 Beleuchterbrücke
5 Bewegl.Schallabsorptionselemente
6 Drehscheibenbühne
32
Toilettenanlage Zuschauerhaus
Büro Verwaltungsdirektion
33
Durch den notwendigen Anbau und die funktionale Ver-
bindung der neuen Probenräume mit dem Bühnenhaus
entfi elen einige vorhandene Räume und Werkstätten
bzw. entstand ein Verlust an natürlicher Belichtungsmög-
lichkeit.
Neben dem Ersatz der entfallenen Räume erforderte der
erhöhte Raumbedarf des Theaters zusätzliche Erweite-
rungsmöglichkeiten.
Durch den partiellen Abbruch des 3. Obergeschosses,
das auf Grund der bisher hier untergebrachten Proben-
räume mit einer größeren Geschosshöhe ausgestattet
war, konnte bei der Wiedererrichtung in diesem Bereich
eine zusätzliche Ebene sowie ein deutlich größeres
Dachgeschoss errichtet werden.
Neben den somit entstandenen neuen Räumen für Ver-
waltung, Kostümfundus, Garderoben, Werkstätten etc.
ergab sich eine umfangreiche Um- und Neuorganisation
des gesamten Betriebsbereiches sowie eine Komplettsa-
nierung einzelner Raumgruppen.
Umbau und Erweiterung
Schnitt Betriebsgebäude mit Aufstockung
Bestand:
1 Zuschauerhaus
2 Unterbühne
3 Kantine
4 Betriebsbereich / Reorganisation
Aufstockung:
5 Intendanz / Verwaltung
6 Kostümfundus
7 Galerie / Fundus
8 Technik
9 Schneiderei
3
4
5
6
7
2
1
9
8
32
Toilettenanlage Zuschauerhaus
Büro Verwaltungsdirektion
33
Durch den notwendigen Anbau und die funktionale Ver-
bindung der neuen Probenräume mit dem Bühnenhaus
entfi elen einige vorhandene Räume und Werkstätten
bzw. entstand ein Verlust an natürlicher Belichtungsmög-
lichkeit.
Neben dem Ersatz der entfallenen Räume erforderte der
erhöhte Raumbedarf des Theaters zusätzliche Erweite-
rungsmöglichkeiten.
Durch den partiellen Abbruch des 3. Obergeschosses,
das auf Grund der bisher hier untergebrachten Proben-
räume mit einer größeren Geschosshöhe ausgestattet
war, konnte bei der Wiedererrichtung in diesem Bereich
eine zusätzliche Ebene sowie ein deutlich größeres
Dachgeschoss errichtet werden.
Neben den somit entstandenen neuen Räumen für Ver-
waltung, Kostümfundus, Garderoben, Werkstätten etc.
ergab sich eine umfangreiche Um- und Neuorganisation
des gesamten Betriebsbereiches sowie eine Komplettsa-
nierung einzelner Raumgruppen.
Umbau und Erweiterung
Schnitt Betriebsgebäude mit Aufstockung
Bestand:
1 Zuschauerhaus
2 Unterbühne
3 Kantine
4 Betriebsbereich / Reorganisation
Aufstockung:
5 Intendanz / Verwaltung
6 Kostümfundus
7 Galerie / Fundus
8 Technik
9 Schneiderei
3
4
5
6
7
2
1
9
8
34
Konzept Innengestaltung Kantine
Innenraum Kantine
35
Die Kantine ist kommunikativer Mittelpunkt und Schmelz-
tiegel jedes Theaterbetriebes. Durch den betriebsbeding-
ten unregelmäßigen Tagesablauf mit Probe- und Umbau-
pausen, Warten auf den Vorstellungsbeginn, kreativen
Pausen und strategischen Besprechungen herrscht den
ganzen Tag über rege Betriebsamkeit. Vom einfachen
Bühnenarbeiter bis zur Intendantin, vom Bühnenbildner
bis zum Opernsänger, von der Ballettelevin bis zum Ton-
techniker trifft sich alles in der Theaterkantine. Von der
Fleischkäsbrotzeit am Morgen bis zum exklusiven Pre-
mierenfeiermenue nach der ersten Vorstellung wird alles
Erdenkliche in diesen Räumen kredenzt und konsumiert.
Um diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu
werden, haben wir unterschiedliche Zonen und variable
Möblierbarkeiten entwickelt. Von der offenen kommunika-
tiven Gruppe am Stehtisch bis zum gemeinschaftlichen
Zirkel in der gemütlichen Sitzecke sind alle Nutzungen
möglich.
Sitznische Kantine
Kantine
34
Konzept Innengestaltung Kantine
Innenraum Kantine
35
Die Kantine ist kommunikativer Mittelpunkt und Schmelz-
tiegel jedes Theaterbetriebes. Durch den betriebsbeding-
ten unregelmäßigen Tagesablauf mit Probe- und Umbau-
pausen, Warten auf den Vorstellungsbeginn, kreativen
Pausen und strategischen Besprechungen herrscht den
ganzen Tag über rege Betriebsamkeit. Vom einfachen
Bühnenarbeiter bis zur Intendantin, vom Bühnenbildner
bis zum Opernsänger, von der Ballettelevin bis zum Ton-
techniker trifft sich alles in der Theaterkantine. Von der
Fleischkäsbrotzeit am Morgen bis zum exklusiven Pre-
mierenfeiermenue nach der ersten Vorstellung wird alles
Erdenkliche in diesen Räumen kredenzt und konsumiert.
Um diesen unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu
werden, haben wir unterschiedliche Zonen und variable
Möblierbarkeiten entwickelt. Von der offenen kommunika-
tiven Gruppe am Stehtisch bis zum gemeinschaftlichen
Zirkel in der gemütlichen Sitzecke sind alle Nutzungen
möglich.
Sitznische Kantine
Kantine
36
Layout: Carolin Ruckdeschel
Bildrechte: Gerhard Hagen
Bauherr: Land Tirol und Stadt Innsbruck
Projektleitung: Landesbaudirektion Tirol
Ing. Otto Bucher
Nutzer: Tiroler Landestheater
vertr. durch
Tech.Dir. Werner Oberweger
Architekten: karl + probst
Ludwig Karl
Markus Probst
Pia Kalverkamp
Robert Jany
Georg Linus Kestel
Carolin Ruckdeschel
Bauleitung: ARGE Gamauf & Plattner OEG
Markus Gamauf
Statik: DI Wolfgang Redlich
Bühnenplanung: Beneke Daberto BDP GmbH
HLS: Ing. Wolfgang Schösser:
Elektro: Ing. Herbert Schild
Bauphysik: DI Dr. Karl Bernd Quiring
Projektbeteiligte Daten
Grundstücksfl äche Neubau 1.429,37 m²
Neubau:
Bruttorauminhalt 16.086 m³
Bruttogeschossfl äche 5.128 m²
Aufstockung:
Bruttorauminhalt 8.500 m³
Bruttogeschossfl äche 2.286 m²
Sanierung Bestand:
Bruttorauminhalt 11.838 m³
Bruttogeschossfl äche 4.644 m²
Termine:
Wettbewerb 1.Preis Juli 2001
Baubeginn Mai 2002
Fertigstellung Probebühne Januar 2003
Fertigstellung Umbau November 2003
Impressum
36
Layout: Carolin Ruckdeschel
Bildrechte: Gerhard Hagen
Bauherr: Land Tirol und Stadt Innsbruck
Projektleitung: Landesbaudirektion Tirol
Ing. Otto Bucher
Nutzer: Tiroler Landestheater
vertr. durch
Tech.Dir. Werner Oberweger
Architekten: karl + probst
Ludwig Karl
Markus Probst
Pia Kalverkamp
Robert Jany
Georg Linus Kestel
Carolin Ruckdeschel
Bauleitung: ARGE Gamauf & Plattner OEG
Markus Gamauf
Statik: DI Wolfgang Redlich
Bühnenplanung: Beneke Daberto BDP GmbH
HLS: Ing. Wolfgang Schösser:
Elektro: Ing. Herbert Schild
Bauphysik: DI Dr. Karl Bernd Quiring
Projektbeteiligte Daten
Grundstücksfl äche Neubau 1.429,37 m²
Neubau:
Bruttorauminhalt 16.086 m³
Bruttogeschossfl äche 5.128 m²
Aufstockung:
Bruttorauminhalt 8.500 m³
Bruttogeschossfl äche 2.286 m²
Sanierung Bestand:
Bruttorauminhalt 11.838 m³
Bruttogeschossfl äche 4.644 m²
Termine:
Wettbewerb 1.Preis Juli 2001
Baubeginn Mai 2002
Fertigstellung Probebühne Januar 2003
Fertigstellung Umbau November 2003
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