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Pressemappe

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Hersteller RINGSPANN hat seine erfolgrei-che Baureihe FXR durch neue High-Tech-Rücklaufsperren mit integriertem Dreh-momentbegrenzer und mechanischer Löse -einrichtung erweitert. Das Besondere daranist der Einsatz hochbelastbarer Carbon-Reib-beläge, die sich durch höchste Flächenpres-sungen auszeichnen und trotz kompakterDimensionen extreme Rutschdrehmomentevon bis zu 140.000 Nm möglich machen. Vorallem für die Konstruktion von Mehrfachan-trieben mit schnell laufenden Wellen – bei-spielsweise in der Fördertechnik – eröffnendiese Rücklaufsperren neue Perspektivenhinsichtlich Sicherheit und Bauraum-Opti-mierung.Mit den neuen High-Speed-Rücklaufsperren vom Typ FXRWund FXRU haben die Entwicklungsingenieure von RING-SPANN einen technologischen Leistungssprung realisiert.Denn unter Beibehaltung oder gar Reduzierung der bisheri-gen Außendurchmesser (330 - 975 mm) ist es ihnen gelun-gen, die Belastungsfähigkeit der neuen Rücklaufsperren zuverdoppeln. Erreichen konnten sie dies durch den Einsatz in-novativer Reibbeläge aus Carbonfaser, die bei ausgezeichne-ter Verschleißbeständigkeit höchste Flächenpressungenbieten. Im Verhältnis zu den Baugrößen lassen sich dadurchaußergewöhnlich hohe Rutschdrehmomente realisieren – imExtremfall von bis zu 140.000 Nm. Das maximale Rutschdreh-moment (MR) ist – neben dem zu erwartenden maximalenRückdrehmoment – der entscheidende Parameter für dieAuslegung einer drehmomentbegrenzten Rücklaufsperre inMehrfachantrieben. Es sagt aus, bei welcher Höchstbelastungeine Rücklaufsperre begrenzt und ihre Wirkung zum Schutzvon Mensch und Maschinentechnik entfaltet. Mit anderenWorten: Wann sie Drehmomentspitzen abbaut und ungleich-mäßige Belastungen über mehrere Antriebstationen verteilt.

Mehr Freiheiten bei der KonstruktionDie neuen Rücklaufsperren FXRW und FXRU von RINGSPANNsind High-Tech-Bauteile für Anwendungen in Getrieben fürMehrmotoren-Antriebe. Während des Leerlaufbetriebs wer-

den die während der Rotation entstehenden Fliehkräfte ge-nutzt, um ein Abheben der Klemmstücke von Außenlaufbahnund einen verschleißfreien Betrieb zu ermöglichen. Dieneuen Rücklaufsperren von RINGSPANN eignen sich beispiel-weise zur Absicherung schnell laufender Getriebeeingangs-wellen der ersten und zweiten Getriebestufen. Wie alleAnbaufreiläufe der FXR-Familie von RINGSPANN verfügen sieserienmäßig auch über integrierte Drehmomentbegrenzer.

Zukunftsweisende Lösung mit Carbon

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Insbesondere für die Konstrukteure von Mehrfach-Antriebs-systemen bedeutet das: Da die neuen Rücklaufsperren ex-trem hohe Rutschdrehmomente bei relativ kompaktenAbmessungen bereitstellen, lässt sich das Sicherheitsniveauder Antriebssysteme deutlich hochfahren, ohne dass dabeimehr Bauraum beansprucht würde. Es eröffnen sich sogar zu-sätzliche Design-Freiheiten – etwa hinsichtlich der Kollisions-problematik mit benachbarten Wellen oder die Getriebekostengünstiger auszulegen.

Ein weiterer Vorteil der neuen High-Speed-Rücklaufsperrenvon RINGSPANN ist, dass sie in der Variante FXRU in allen Grö-ßen auch mit einer einfachen mechanischen Löseeinrichtungzur Verfügung stehen. Dank dieser patentierten Lösemecha-nik von RINGSPANN erübrigt sich der Einsatz leckageträchti-ger hydraulischer Lösesysteme. Das vereinfacht dieBedienung der neuen Rücklaufsperren und senkt die War-tungskosten.

Aufgrund der einfachen Löseeinrichtung und ihrer insgesamtsehr robusten Bauweise eignen sich die neuen High-Speed-Rücklaufsperren von RINGSPANN auch bestens für schmut-zige und staubige Betriebsumgebungen. Ein typischesEinsatzgebiet sind daher auch die Mehrfach-Antriebssystemein den Förderanlagen der Schüttgut-, Bergbau- und Schwer-industrie. Hier bewahren die Rücklaufsperren die an verschie-denen Stellen der Anlagen eingebauten Getriebe vorÜberlastschäden durch die meist sehr ungleiche Verteilungder auftretenden Belastung bei einer Rückdrehung – etwa imFall einer Stillsetzung oder eines plötzlichen Notstopps. Au-ßerdem schützen sie den gesamten Antriebsstrang vor dyna-mischen Drehmomentspitzen.

Detaillierte Simulationen im VorfeldDer Entwicklung der neuen Rücklaufsperren FXRW und FXRUvoran standen detaillierte Drehmoment-Simulationen mitmodernen Analyse-Tools sowie intensive Kundenbefragun-gen. Dies führte unter anderem zu einem optimierten Berech-nungsmodell und der Erkenntnis, dass sich die Wünsche derAnwender nach robusten und handhabungsfreundlichenRücklaufsperren mit hohen Rutschdrehmomenten durch denEinsatz von Reibbelägen aus Carbon am besten umsetzen lie-ßen. Aktuell liegen die neuen High-Speed-Rücklaufsperrenvon RINGSPANN in insgesamt 20 Varianten für Rutschdreh-momente von 3.300 Nm bis 107.000 Nm vor.

Insbesondere bei der Konstruktion von Mehrfachantrieben mit schnell laufen-den Wellen – die Zeichnung zeigt das Beispiel einer Bandförderanlage – eröff-nen die neuen Rücklaufsperren FXRW und FXRU von RINGSPANN neuePerspektiven hinsichtlich Sicherheit und Bauraum-Optimierung.(Bild: RINGSPANN)

Ein weiterer Vorteil der neuen High-Speed-Rücklaufsperren FXRU von RING-SPANN ist, dass sie mit einer einfachen mechanischen Löseeinrichtung(Pfeil) zur Verfügung stehen, die den Einsatz leckageträchtiger hydraulischerLösesysteme überflüssig macht. (Bild: RINGSPANN)

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Vor wenigen Monaten erst hatte RING-SPANN neue Elektro-Scheibenbremsen fürden Maschinen- und Anlagenbau vorgestellt.Pünktlich zur diesjährigen Hannover Messeergänzt das Unternehmen sein Portfolio nunum zwei weitere neue Produktlinien mitelektrohydraulischen Scheibenbremsen undelektrohydraulischen Trommelbremsen. Da-mit können Anwendern aller Schlüsselbran-chen bei RINGSPANN aus einem lückenlosenKomplettangebot an Industriebremsen mitBremsmomenten von bis zu 600.000 Nmauswählen. Das Unternehmen vollzieht mitdieser Programmerweiterung den nächstenSchritt auf dem Weg zum One-Stop-Supplierfür die Antriebstechnik.Mit zwei neuen Produktlinien vervollständigt RINGSPANNsein Angebot an Industriebremsen, das nunmehr alle tech-nisch relevanten Bauarten und Wirkprinzipen abbildet. Eshandelt sich dabei um eine Serie von elektrohydraulischenScheibenbremsen für Bremsmomente von bis zu 30.000 Nmund eine Reihe moderner Trommelbremsen mit maximalenBremsmomenten von 10.000 Nm. Je nach Einsatzgebiet, An-wendungsfall und Einbausituation eignen sich diese Brem-sentypen für die Realisierung von Stopp-, Verzögerungs- undHaltesystemen in Förder- und Krananlagen, Hebe- und Hand-linganlagen sowie Bergbau-, Bau- und Landmaschinen. Auchin der Marine-, Recycling- und Hüttentechnik werden sie ver-wendet.

Mit bis zu 600.000 Nm BremsmomentAuf der Hannover Messe 2017 erfahren Konstrukteure undEinkäufer in Halle 25 am Stand D13 – unter anderem – wiedie neuen Scheiben- und Trommelbremsen von RINGSPANNdas bisherige Bremsen-Programm des Unternehmens immittleren Leistungssegment komplettieren. Während näm-lich die pneumatischen, hydraulischen und elektromagneti-schen RINGSPANN-Bremszangen für allgemeine Maschinen-bau-Anwendungen mit Bremsmomenten von bis zu 40.000Nm punkten, erreichen die hydraulischen Bremssättel vonRINGSPANN für Windkraft- und Bergbauanlagen gewaltigeBremsmomente von bis zu 600.000 Nm. Anwendungen in

Auf dem Weg zum One-Stop-Anbieter

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Neue Anwendungsbereiche und MarktsegmenteDarüber hinaus eröffnet sich RINGSPANN mit den beidenneuen Produktlinien den Zugang zu weiteren Anwendungs-bereichen von Industriebremsen. Während nämlich die elektrohydraulischen Scheibenbremsen DS eine hochinteres-sante Lösung für den Einsatz in Material-Handling-Systemen(z.B. Containerkrane) sind, erweisen sich die elektrohydrauli-schen Trommelbremsen DT-NC und DT-ST vor allem dort alsTrumpfkarte, wo Bremsleistung zwischen Motoren und Ge-trieben abgerufen werden muss – zum Beispiel in Schüttgut-Förderanlagen. Die Trommelbremsen lassen sich zudemdurch eine ganze Reihe von Optionen auf ihren konkretenEinsatzfall maßschneidern – etwa einer automatischen Nach-stellung bei Reibklotzverscheiß, einer einstellbaren Brems -feder, einem hitzefesten Bremslüfter oder extrabreitenBacken und Trommeln – um nur einige Beispiele zu nennen.Auch dazu erhalten die Besucher des RINGSPANN-Stands aufder Hannover Messe (Halle 25, D13) weitere Informationen.

Übergreifend betrachtet kommt RINGSPANN mit der Kom-plettierung seines Industriebremsen-Programms seinem Ziel,einen One-Stop-Shop für die industrielle Antriebstechnik auf-zubauen, einen entscheidenden Schritt näher. Wie aus derUnternehmensleitung zu erfahren war, werden diesbezüglichin den kommenden Monaten noch weitere Produkterweite-rungen in anderen Geschäftsfeldern vorgenommen – unteranderem in den Bereichen Freiläufe, Kupplungen und Welle-Nabe-Verbindungen.

Antriebstechnik und Maschinenbau, die Bremsmomente vonmaximal 8.000 Nm erfordern (z.B. Werkzeugmaschinen, Wickelanlagen), deckt RINGSPANN hingegen mit seinen kom-pakt und leicht bauenden elektromagnetischen Scheiben-bremsen ab. „Mit ihren Klemmkraft-Obergrenzen von 30.000Nm bzw. 10.000 Nm fügen sich unsere neuen elektrohydrau-lischen Scheiben- und Trommelbremsen der Baureihen DSsowie DT-NC und DT-ST also perfekt in unserem Gesamtspek-trum ein. Sie bilden ein starkes Mittelfeld“, sagt Franz Eisele,der bei RINGSPANN die Sparte Bremsen und Kupplungen lei-tet. Gleichzeitig betont er die Bedeutung dieser Angebotser-weiterung für die mittelfristige Unternehmensstrategie vonRINGSPANN: „Mit dem Leistungsspektrum und der Typenviel-falt unseres aktuellen Portfolios gehören wir jetzt zu jenemkleinen Kreis von Herstellern, deren Auswahl einen komplet-ten technologischen Querschnitt durch die Welt der Indus-triebremsen darstellt“, so Eisele.

1. Neu im Industriebremsen-Programm von RINGSPANN: ElektrohydraulischeScheibenbremsen der Baureihe DS für Bremsmomente von bis zu 30.000 Nm.(Bild: RINGSPANN)

2.Komplettieren das Industriebremsen-Programm von RINGSPANN: ModerneTrommelbremsen mit maximalen Bremsmomenten von 10.000 Nm. Im Bildein Modell der Baureihe NC. (Bild: RINGSPANN)

3. Neue elektrohydraulische Trommelbremse DT-ST von RINGSPANN: EineTrumpfkarte, wenn Bremsleistung zwischen Motoren und Getrieben abgeru-fen werden muss – zum Beispiel in Schüttgut-Förderanlagen. (Bild: RINGSPANN)

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Ob Bahnindustrie, Luftfahrt oder Fahrzeug-bau – viele Hersteller in ganz unterschiedli-chen Branchen vertrauen auf die bi-direktionalen Druck-Zug-Kabelsysteme vonRINGSPANN RCS. Auf der diesjährigen Han-nover Messe zeigt das Unternehmen derRINGSPANN Gruppe in Halle 25, wie sichdiese handhabungsfreundlichen Regel-, Stell-und Bedienelemente als mechanische Alter-native für die flexible Kraftübertragung nut-zen lassen. Ein typisches Praxisbeispieldafür ist der Einsatz dieser Fernbetätigun-gen in der neuen Säge eines Werkzeugma-schinen-Herstellers.Geht es um den flexiblen Transfer von Kräften von einem festfixierten Ausgangspunkt zu einem in der Nähe verbauten –eventuell auch mobilen – Aktor, so denken viele Ingenieureprimär an pneumatische, hydraulische und elektrotechnischeLösungen oder mechanische Gelenkstangen-Konstrukte, dieaber technisch „oversized“ sind und viel zu teuer geraten. Auf

dem Stand D13 in Halle 25 auf der diesjährigen HannoverMesse können sich Produktentwickler und Konstrukteure an-schauen, wie es einfacher und kostengünstiger geht. Dennhier – auf dem Messestand der RINGSPANN Gruppe – präsen-tiert sich auch das Tochterunternehmen RINGSPANN RCS, einSpezialist für moderne Druck-Zugkabel-Systeme. Diese inihrer Funktionsweise mit dem klassischen Bowdenzug ver-wandten Stell- und Bedienelemente sind mechanisch agie-rende und handhabungsfreundliche Fernbetätigungen, mitdenen sich hohe Kräfte über meterlange, verwinkelte Stre-cken übertragen lassen. Dabei erfüllen die Produkte vonRINGSPANN RCS hohe Qualitätsansprüche, verblüffen durchihr technisch ausgefeiltes Innenleben und überzeugen selbstin sicherheitsrelevanten Anwendungen durch ihre hohe Zu-verlässigkeit.

Bewerten, auslegen, realisierenEine wichtige Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz bi-direktionaler Druck-Zugkabel ist deren anwen-dungsspezifische Auslegung. Insbesondere die richtige Ein-schätzung der Einbausituation und das präzise Berechnen derWirkkräfte ist hierbei von zentraler Bedeutung. Das zeigte sichbeispielsweise, als der bekannte Kreissägen-Hersteller Avolaeine einfache, effektive und zudem wartungsarme Bedienlö-sung für ein in verschiedenen Achsen positionierbares Säge-blatt seiner neuen Untertischkappsäge suchte. Es machtdiese Kreissäge zu einem vielseitigen Trennwerkzeug, mitdem sich sieben verschiedene Schnittvarianten realisierenund auch Doppelgehrungsschnitte exakt ausführen lassen.Dazu ist das Sägeblatt in einem 150°-Drehteller gelagert, hö-henjustierbar und über 60° schrägstellbar. Eine besondereHerausforderung während der Entwicklungsphase war dabeidie Frage nach der besten Methode für die Höhenverstellungfür den Kappschnitt. Um dem Anwender das genaue und si-chere Heben und Senken des Sägeblatts per Handhebel zuermöglichen, benötigte der Hersteller eine belastbare undleichtgängige Verstelllösung. Die Crux dabei: Da Antrieb undSägeblatt eine funktionelle Einheit bilden, ist mit der Bedie-nung des Hebels nicht nur das Sägeblatt (Ø 450 mm) in diegewünschte Höhenposition zu bewegen, sondern auch derdarunter liegende 20 kg wiegende Elektromotor. Dennochsollte die komplette Einheit auch beim Schwenken und Dre-hen einfach und schnell verstellbar bleiben.

Flexible Kraftübertragung für die Mas

Bilder: Avola

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Die entscheidende Frage lautete also: Wie sollten diefür die Höhenverstellung nötigen Druck- und Zug-kräfte vom Hebel an der Stirnseite der Kreissäge durchihre verwinkelte Untertisch-Landschaft bis zur beweg-lichen Aktionseinheit von Sägeblatt und Antrieb effek-tiv und flexibel geleitet werden? Pneumatische,hydraulische oder elektrische Systeme schieden aus,da sie die Säge verteuert und ihre Wettbewerbsfähig-keit in Frage gestellt hätten. Favorisiert wurde dahereine Lösung aus dem Bereich der Seilzugsysteme – al-lerdings erfüllten die bis dato getesteten Bowdenzügeweder die Qualitätsansprüche des Herstellers noch dieBelastungsanforderungen der Anwendung.

Leichtgängig und funktionssicherErst als Avola mit den Fachleuten von RINGSPANN RCS ins Ge-spräch kam, zeichnete sich eine Lösung für das Bedienpro-blem des beweglichen Sägeblatts ab. Das Unternehmen mitSitz in Oberursel ist einer der weltweit führenden Produzen-ten von Druck-Zugkabel- und Hebelsystemen. Es legt nichtnur größten Wert auf eine hohe Produktqualität, sondernauch auf die exakte Analyse der Anwendungsfälle. Nach einerVor-Ort-Analyse ermittelten die Techniker von RINSPANN RCSunter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren (Kräfte, Verlege-layout, Biegeradien, Hubwege u.a.) die Auslegung des benö-tigten Kabelsystems und präsentierten dem Sägenherstellerals Problemlösung ein 270 cm langes, wartungsfreies Druck-Zugkabel aus der RINGSPANN RCS Serie 283.

Schnell zeigte sich: Dieser in Druck- und Zugrichtung agie-renden „Bowdenzug“ stellt hinsichtlich Leichtgängigkeit undFunktionssicherheit alles Bisherige in den Schatten. Denndank seiner fallspezifischen Berechnung lässt er sich wedervom Gewicht des Drehstrom-Motors noch von der Schräg-stellung des Sägeblatts beeindrucken. Er macht alle Bewe-gungen mit, so dass die Höhenpositionierung per Hebel stetsleicht von der Hand geht – selbst bei hoher Last und in jederLage. Die Bedienelemente der Serie 283 von RINGSPANN RCS können Zugkräfte von bis zu 4.500 N und Druckkräftevon bis zu 3.150 N übertragen. Neben einer Lebensdauer-Schmierung leistet hierbei auch eine PTFE-Beschichtung derStahlseele einen wichtigen Beitrag zur verlustarmen Kraft-übertragung. So wird sichergestellt, dass die Seele selbst beikleinen Biegeradien und komplizierter Verlegung des Füh-rungsschlauchs stets verblüffend leicht gleitet.

Auch die Auslegung der Führungselemente der rostfreienStangenenden ist ein wichtiger Aspekt der Kabelkonstruk-tion. Hierzu bietet RINGSPANN RCS zwei Möglichkeiten: StarreAusführung für exakt lineare Bewegungen oder beweglicheAusführung mit gelenkigen Endteilen. Für die Kreissäge vonAvola hatte das den großen Vorteil, dass sich die Kabelbefes-tigung am Handhebel – also an der Eingabeseite der Kraft –als bewegliche Gelenkverbindung realisieren ließ. Das meh-rere Zentimeter lange Anschlussstück kann dabei um 8° umdie Längsachse des Kabels kreisen und daher der tangentia-len Bewegung des Hebels während des Einstellvorgangs fol-gen. Weil so die Kabelseele als zentrales Element derKraftübertragung linearer und sehr reibungsarm geführt werden kann, erreicht das Druck-Zugkabel einen optimalenWirkungsgrad. Dem Anwender zeigt sich das in der Leicht-gängigkeit der Bedienung.

Lösungen für viele FälleMit seinen fallspezifisch berechneten und konfiguriertenDruck-Zugkabel-Systemen bietet RINGSPANN RCS dem Ma-schinen- und Anlagenbau ein wichtiges Konstruktionsele-ment für die Realisierung kostengünstiger Bedien-, Verstell-und Fernentriegelungs-Lösungen. Dabei steht der Fall Avolabeispielhaft für viele dynamische und mobile Anwendungen,in denen die bi-direktionalen Kabelsysteme für die mechani-sche Übertragung von Kräften sowohl wirtschaftlich als auchkonstruktiv die beste Lösung sind. Welche Möglichkeiten sichProduktentwicklern und Konstrukteuren dabei im Detail bie-ten, darüber informieren die Experten von RINGSPANN RCSauf der Hannover Messe in Halle 25 (Stand 13). Wer sich schonvor der Messe über die Funktionsweise von Druck-Zugkabelnein Bild machen möchte, dem sei dieses YouTube-Video desUnternehmens empfohlen.

schinenbedienung

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Dank seiner exzellenten Leistungen auf demGebiet des „Account Management“ gewannder Antriebselemente-Hersteller RING-SPANN vor wenigen Tagen den SupplierAward 2016 von Siemens Mechanical Drives.Das Bad Homburger Unternehmen erhieltdie Auszeichnung insbesondere für die hoheQualität und Zuverlässigkeit bei der Betreu-ung seines Schlüsselkunden.

Es kann nur einen geben! Siemens Mechanical Drives hat vorwenigen Tagen die Besten aus dem Kreis seiner rund 300 Zu-lieferer und Lieferanten mit dem Supplier Award 2016 prä-miert. In der Kategorie „Account Management“ gewann diebegehrte Auszeichnung der Antriebselemente-SpezialistRINGSPANN. Das Bad Homburger Unternehmen erhielt denPreis vor allem für den herausragenden Einsatz bei der Be-treuung seines Kunden. „Wir freuen uns ganz besonders überdiesen Supplier Award von Siemens, weil er eine sichtbareAnerkennung ist für das hohe Maß an Kundenorientierung,das unser gesamtes Vertriebsteam tagtäglich über die reineProduktlieferung hinaus leistet“, betont Nico Hanke, der Ver-triebsleiter von RINGSPANN.

Technologisch übergreifende Betreuung Als international agierender Hersteller von Industriegetriebenfür den Bergbau und viele andere Industriezweige setzt Sie-mens Mechanical Drives antriebstechnische Elemente undKomponenten aus fast allen Geschäftsbereichen von RING-SPANN ein. Neben den Freiläufen und Bremsen sind dies auchÜberlastsicherungen und Wellenkupplungen sowie Welle-Nabe-Verbindungen. „Das bringt eine technologisch fach-übergreifende und sehr umfassende Betreuung diesesSchlüsselkunden mit sich. Beispielsweise durch eine hohe Be-ratungsqualität und Problemlösungskompetenz der Mitar-beiter im Vertrieb, durch eine konsequente Liefertreue oderauch durch hohe Flexibilität in Konstruktion und Logistik“, er-läutert Vertriebsleiter Nico Hanke. Es sind dann auch geradediese produktbegleitenden Faktoren des Account Manage-ment, die Siemens Mechanical Drives mit dem SupplierAward 2016 für RINGSPANN honoriert.

Themeninseln in HannoverEinen detaillierten Gesamtüberblick über seine Key CustomerServices und über sein Produkt-Portfolio bietet RINGSPANNauf der diesjährigen Hannover Messe in Halle 25. Hier zeigtsich das Unternehmen am Stand D13 erstmals auch miteinem neuen Ausstellungskonzept, das die verschiedenenRINGSPANN-Produkte auf verschiedenen Themeninseln sehrbranchen- und kundenorientiert präsentiert. Und sicher wirdauch die Verleihung des Siemens Supplier Awards 2016 einGesprächsthema auf der Messe sein.

Der beste Partner für wichtige Schlüsselkunden

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Pünktlich zum 1. Mai hat RINGSPANN denGeschäftsbetrieb seiner neuen Tochtergesell-schaft in Österreich gestartet. Mit der Grün-dung dieser nunmehr 12. Auslandsnieder-lassung realisiert der weltweit tätige Premi-umhersteller von Antriebskomponenten,Präzisionsspanntechnik und Druck-Zug-Ka-belsystemen ein weiteres Etappenziel seinerlangfristig angelegten Internationalisie-rungsstrategie. RINGSPANN Austria hat sei-nen Firmensitz in Breitenau am Steinfeld –etwa eine Autostunde südlich von Wien.RINGSPANN bleibt zielstrebig und konsequent auf Interna-tionalisierungskurs. Nach der Gründung der Tochtergesell-schaften in China, Benelux und Indien (2006 - 2011) sowiein Schweden, Südafrika und Italien (2014 - 2016) nahmzum 1. Mai 2017 nun die RINGSPANN Austria GmbH ihrenBetrieb auf. Von Breitenau am Steinfeld im niederösterrei-chischen Industrieviertel aus versorgt das Unternehmenab sofort die RINGSPANN-Kunden in Österreich, Ungarnund Slowenien mit Antriebskomponenten, Präzisions-spanntechnik und Druck-Zug-Kabelsystemen. Nico Hanke,der internationale Vertriebsleiter von RINGSPANN, erläutertdie besondere strategische Relevanz dieser Neugründung:„Unsere neue Tochter bringt uns nicht nur unseren Kundenin Österreich näher, sondern stärkt auch unsere Vor-Ort-Präsenz in wichtigen Wachstumsmärkten Südosteuropas.Gerade Ungarn und Slowenien zeigen immer mehr Inte-resse an unseren Produkten. Unser neuer Standort südlichvon Wien wird die Absatzentwicklung in diesen Länder er-heblich dynamisieren.“

Das komplette Portfolio vor OrtDie Maschinenbauer und Getriebehersteller in Österreich,Ungarn und Slowenien haben mit der Gründung der 12.Auslandstochter von RINGSPANN nun das komplette Port-folio des Unternehmens aus Freiläufen, Welle-Nabe-Ver-bindungen, Überlastkupplungen, Industriebremsen sowiePräzisionsspannzeugen und Fernbetätigungen vor ihrerHaustür. Markus Berger, der neue Geschäftsführer vonRINGSPANN Austria, betont einen weiteren Vorteil der geo-

graphischen Nähe zu den Kunden: „Von Breitenau aus kön-nen wir nun sehr flexibel auf individuelle Wünsche reagie-ren und unsere Servicequalität in dieser Region Europasnochmal erheblich steigern. Zumal es auch hier immerhäufiger vorkommt, dass die Kunden unser Zuliefer-Knowhow bereits in frühen Phasen der Produktentwick-lung mit einbeziehen möchten.“

Internationalisierung wird fortgesetztMit der Gründung von RINGSPANN Austria ist das Interna-tionalisierungsprogramm des Bad Homburger Antriebs-technik-Spezialisten noch nicht abgeschlossen. Vertriebs-leiter Nico Hanke sagt: „Wir haben damit ein weiteres Etap-penziel der europäischen Komponente unserer langfristigangelegten Internationalisierungsstrategie erreicht, wid-men uns derzeit aber bereits den nächsten Schritten undrichten unseren Blick ins ferne Weite.“

Etappenziel von hoher strategischer RelevanzMarkus Berger

Geschäftsführer von RINGSPANN Austria

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Mit seinem vor wenigen Tagen veröffentlich-ten Produktkatalog 2017/2018 stellt RING-SPANN die Auswahl von Welle-Nabe-Ver-bindungen auf eine neue Entscheidungs-grundlage. Denn erstmals hat das Unterneh-men nun alle Baureihen nach der gleicheninnovativen Berechnungsmethode zur prä-zisen Reibschluss-Ermittlung neu ausgelegt.Etliche Welle-Nabe-Verbindungen steigen dadurch in höhere Leistungsklassen auf. Außerdem erweitern neue dreiteiligeSchrumpfscheiben und neue Premium-Ele-mente mit besonders hoher Zentriergenau-igkeit das Angebot.

„Ab sofort können wir Schwarz auf Weiß belegen, dass vieleunserer Welle-Nabe-Verbindungen mehr leisten als es die bis-herigen Datentabellen preisgaben“, freut sich Franz Eisele, derbei RINGSPANN die Sparte Bremsen und Kupplungen leitet.Er und sein Team haben in den letzten Monaten eine wahreHerkulesaufgabe bewältigt: Zielsetzung war es dabei nichtnur, weitere neue Baureihen in das RINGSPANN-Angebot anWelle-Nabe-Verbindungen zu integrieren, sondern es gingauch darum, viele Baureihen einer systematischen Neube-rechnung zu unterziehen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sindjetzt im neuen Welle-Nabe-Verbindungen-Produktkatalog2017/2018 nachzulesen, der einige Überraschungen bereit-hält: Zum einen bietet RINGSPANN in nunmehr 25 Baureihen(bisher 18) reibschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen fürDrehmomente von nur 0,16 Nm bis zu gewaltigen 4.225.000Nm; zum anderen trumpfen viele der neu berechneten Welle-Nabe-Verbindungen mit höheren Drehmomenten auf – diesgilt etwa für zahlreiche Konus-Spannelemente. „Insbesondereunsere Mittelklasse-Baureihen RLK 110 und RLK 13x verfügennun über weitaus höhere übertragbare Drehmomente vonbis zu 82.500 Nm! Dies ergibt sich durch höhere Anzugsmo-mente, die für die Spannschrauben zugelassen werden“, er-läutert Franz Eisele.

Der neue Maßstab für den Reibschluss Franz Eisele

Leiter der Sparte Bremsen undKupplungen von RINGSPANN

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Resultat eines globalen Knowhow-TransfersMöglich wurde die leistungssteigernde Neuauslegung derWelle-Nabe-Verbindungen durch den Einsatz einer verbes-serten Methode zur Reibschluss-Berechnung. „Die nun ange-wandte Methodik ist realitätsnäher als bisherige Verfahren.Sie resultiert einerseits aus unserer intensiven Zusammen -arbeit mit der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.(FVA) und andererseits aus detailreichen Erkenntnissen, diewir in unseren RINGSPANN-Werken in Deutschland, Südafrikaund Asien gewonnen und ausgewertet haben“, berichtetSpartenchef Franz Eisele. Im neuen Welle-Nabe-Verbindun-gen-Produktkatalog 2017/2018 – er steht auf www.ring-spann.de zum Download parat – sind nun alle Baureihen mitden nach der optimierten Berechnungsmethode ermitteltenDrehmomentwerten ausgezeichnet. Zudem finden Konstruk-teure, Ingenieure, Einkäufer und Produktentwickler hier aufüber 90 Seiten alle technisch relevanten Spielarten von Welle-Nabe-Verbindungen: Außenspannende Schrumpfscheiben,innenspannende Konus-Spannelemente, innenspannendeSternscheiben und einzelne Sternfedern zum Kugellager-Ausgleich sowie Spannsysteme zum reibschlüssigen Befesti-gen von Torquemotoren auf Maschinenwellen.

Highlights im neuen Welle-Nabe-Verbindungen-ProgrammZu den Highlights der neu ins RINGSPANN-Katalogprogrammaufgenommen Welle-Nabe-Verbindungen gehören preis-günstige dreiteilige Schrumpfscheiben (Baureihe RLK 603 S),die durch hohe Leistungsdichten überzeugen, sowie die dop-pelgeschlitzten Premium-Elemente RLK … TC (True Center -ing) mit sehr hohen Zentriergenauigkeiten. Nach der letzt-jährigen Produktoffensive, bei der mit den Baureihen RLK 608und RLK 603 unter anderem zwei- und dreiteilige Schrumpf-scheiben zur Außenspannung von Hohlwellen mit sehr gro-ßen Durchmessern neu eingeführt wurden, präsentiertRINGSPANN also im neuen Katalog 2017/2018 ein abermalserweitertes Angebot an Welle-Naben-Verbindungen. „Die Er-weiterung unseres Welle-Nabe-Verbindungen-Angebots isteine weitere entscheidende Etappe auf unserem Weg zum in-ternationalen One-Stop-Supplier für Antriebselemente“, sagtRINGSPANN-Spartenchef Franz Eisele.

Übrigens: Zeitgleich mit dem Erscheinen des neuen Produkt-katalogs hat RINGSPANN auch sein Online-Berechnungstoolauf die verbesserte Reibschluss-Berechnungsmethode um-gestellt. Konstrukteure und Einkäufer können hier per Maus-klick die technisch und kostenmäßig beste Welle-Nabe-Verbindung auswählen. Dabei verarbeitet das RINGSPANN-Tool nicht nur alle wichtigen Parameter (Nabenmaß, Flächen-pressung, Drehmoment, Anzugsmomente etc.), sondernkann das zu übertragende Drehmoment auch unter Berück-sichtigung der Axialkräfte sowie zusätzlicher Biegemomenteberechnen. Alle Ergebnisse lassen sich als pdf-Datei downloa-den und CAD-Modelle sind ebenfalls verfügbar.

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Die Hersteller von Maschinen und Anlagenzum Verarbeiten und Verpacken von Lebens-mitteln folgen in der Konstruktion den Prin-zipien des Hygienic Design. Abgestimmt aufdiese branchentypischen Anforderungenrealisiert RINGSPANN eine große Auswahlmaßgeschneiderter Antriebskomponentenals Standard- oder Sonderlösung. Führendist das Unternehmen hier vor allem auf demGebiet der Freiläufe und Überlastkupplun-gen.Der Maschinen- und Anlagenbau der Nahrungsmittel- undGetränkeindustrie folgt eigenen Regeln. Eine zentrale Rollefür die Konstrukteure und Produktentwickler spielen hierunter anderem die Gestaltungskriterien des Hygienic Design.Gemeint ist damit die besonders reinigungsfreundliche Aus-führung der Anlagen und aller darin verbauten Komponen-ten. Für die Zulieferer bedeutet das, dass sie in diesemMarktsegment nur mit Bauteilen punkten können, die dieMaßstäbe des Hygienic Design einhalten. Aspekte der Ober-flächenqualität und der Teilegeometrie stehen hier ebensoim Mittelpunkt wie die Verwendung korrosionsbeständigerWerkstoffe und lebensmittelkonformer Schmierstoffe. Zudemsollten auch die Richtlinien der FDA (Food and Drug Adminis-tration) und der EHEDG (European Hygenic Engineering andDesign Group) berücksichtigt werden. Angesichts dieser bran-chentypischen Anforderungen haben die Antriebstechnik-Sparten von RINGSPANN bereits vor etlichen Jahren damitbegonnen, definierte Bereiche ihrer Produktprogramme aufdie Besonderheiten der Lebensmittelbranche abzustimmen.Heute liefert das Unternehmen beispielsweise Freiläufe,Welle-Nabe-Verbindungen, Überlastkupplungen und Brem-sen für Zerkleinerungs-, Knet- und Mischmaschinen sowieFörder- und Verpackungsanlagen in der Nahrungsmittel- undGetränkeindustrie.

Freier Lauf in EdelstahlEin antriebstechnisches Highlight unter den Hygienic DesignProdukten von RINGSPANN sind die Edelstahl-Freiläufe FBS,die erst vor wenigen Monaten neu ins Portfolio aufgenom-men wurden. Diese einbaufertigen Komplettfreiläufe fürDrehmomente von bis zu 5.000 Nm sind eine verschleißfreie

Alternative zu geschalteten Kupplungen. Sie können unteranderem als Vorschubfreiläufe in Wurstmaschinen, als Rück-laufsperren in Förderbändern von Abfüllanlagen und alsÜberholfreiläufe zwischen den Kriech- und Hauptmotorenvon Fleischcuttern dienen. RINGSPANN fertigt diese Freiläufeaus einem rostfreien Spezialstahl, der in Kooperation mitnamhaften Technologieführern der Werkstofftechnik defi-niert und spezifiziert wurde. Sie sind daher hochbeständiggegen Korrosion und Säuren – einschließlich Salpetersäure,die in vielen Reinigungsmittel vorkommt. Die Baureihe FBSvon RINGSPANN beinhaltet neun Größen mit Bohrungen vonbis zu 75 mm und verfügt über lebensmittelverträglicheSchmierstoffe und Dichtringe.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet der Lebensmittel-Ma-schinenbau auch für die Welle-Nabe-Verbindungen vonRINGSPANN. Denn überall wo beispielsweise die Kraftüber-tragung von Antriebswellen auf Riemenscheiben, Kettenrä-der oder Bremsscheiben sicherzustellen ist, lassen sich dieseVerbindungselemente in Form von Konus-Spannelementenoder Edelstahl-Schrumpfscheiben in die Konstruktionen in-tegrieren. So etwa in Förderbändern zur Backwaren-Produk-tion oder in Folienverpackungslinien für Obst und Gemüse.

Kontrolliert AusrastenAus Gründen der Betriebssicherheit vertrauen viele Anlagen-hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auf dieÜberlastkupplungen von RINGSPANN. Hier stehen vor allemdie RIMOSTAT®-Rutschnaben sowie die Edelstahl-Kraft -begrenzer im Mittelpunkt des Interesses. Während dieRutschnaben als reibschlüssige Drehmomentbegrenzer bei-spielsweise in Teigverarbeitungsmaschinen als Überlast-schutz zwischen Kettenantrieb und Teigrolle eingebautwerden, dienen die Edelstahl-Kraftbegrenzer in vollautoma-tisierten Verpackungsprozessen als axiale Überlastkupplun-gen. Dabei bieten die RINGSPANN-Kraftbegrenzer einenentscheidenden Vorteil: Nahezu spielfrei und starr lassen sichKräfte bis zu einer bestimmten Größe bi-direktional übertra-gen. Sobald das definierte Ausrastmoment überschrittenwird, unterbricht der Kraftfluss und das Abtriebselement wirdnicht mehr mitgenommen.

Eine weitere große Produktgruppe von RINGSPANN, die inden Anlagen der Nahrungsmittelindustrie vertreten ist, sinddie Industriebremsen. Sie werden in allen technisch relevan-

Glatt und edel, rund und rostfrei

Bild: GEA

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1. Paradebeispiel für Hygienic Design: Die neuen Edelstahl-FreiläufeFBS von RINGSPANN für Drehmomente von bis zu 5.000 Nm. (Bild: RINGSPANN)

2. Die Welle-Nabe-Verbindungen von RINGSPANN kommen im Le-bensmittel-Maschinenbau überall dort zum Einsatz, wo beispiels-weise die Kraftübertragung von Antriebswellen auf Riemenscheiben,Kettenräder oder Bremsscheiben sicherzustellen ist. (Bild: RINGSPANN)

3. Aus Gründen der Betriebssicherheit vertrauen viele Anlagenher-steller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie auf die Überlastkupp-lungen von RINGSPANN, wobei hier vor allem die RIMOSTAT®-Rutsch-naben sowie die Edelstahl-Kraftbegrenzer im Mittelpunkt stehen. (Bild: RINGSPANN)

4. Kompakt und leicht: Die Elektro-Scheibenbremsen von RING-SPANN erreichen Bremsmomente von bis zu 24 kN und eignen sichals Halte- oder Not-Stopp-Systeme für viele Anwendungen in der Le-bensmittel- und Verpackungstechnik. Im Bild eine Elektro-Bremse EV024 FEM. (Bild: RINGSPANN) 13

ten Bauarten und Wirkprinzipen angeboten. Als Notstopp-Systeme kommen sie beispielsweise in den Karussellen vonBlasform-Maschinen zur Herstellung von PET-Flaschen zumEinsatz oder auch in Handlinganlagen für den Lebensmittel-transport auf Paletten. Ein weiteres Anwendungsgebiet fürdie Scheiben- und Trommelbremsen von RINGSPANN ist diekontrollierte Vorspannung von Folienbahnen in automatisier-ten Frischobst-Verpackungslinien.

Hohe EntwicklungskompetenzGrundsätzlich kann RINGSPANN die konstruktiven Maßstäbedes Hygienic Design in vielen Fällen mit Komponenten undSystemen aus seinem breit gefächerten Standard- bzw. Kata-logprogramm abdecken. Häufig entwickelt das Engineeringdes Unternehmens für die Anlagen- und Maschinenbauer inder Lebensmittel- und Verpackungstechnik aber auch kun-den- oder anwendungsspezifische Sonderlösungen. Hierbeikommt RINGSPANN nicht nur die enge Zusammenarbeit mitder Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) zugute,sondern auch branchentypisches Werkstoff- und Konstrukti-ons-Knowhow, das durch den Wissenstransfer zwischen denProduktionswerken in Deutschland, Südafrika und Asien ge-wonnen wird.

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Konstrukteure und Einkäufer können sichjetzt noch schneller mit hochwertigen Welle-Nabe-Verbindungen für ihre Antriebe versor-gen. Denn vor wenigen Tagen hat Premium-hersteller RINGSPANN den Webshop fürdiese Produktgruppe seines Portfolios freige-schaltet. Über ein sehr zielorientiert gestal-tetes Auswahlmenü bietet die Online-Platt-form den direkten Zugriff auf ein reichhaltigbestücktes Sortiment an Schrumpfscheiben,Konus-Spannelementen und Sternscheibenzur reibschlüssigen Innen- und Außenver-bindung von Wellen und Naben.„Wir teilen die Überzeugung, dass das Online-Geschäft imB2B-Sektor zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen wird.Diese Entwicklung wollen wir mit unseren neuen offenenWebshop aktiv mitgestalten“, sagt Franz Eisele, der bei RING-SPANN die Sparte Bremsen und Kupplungen leitet. Dabeilässt schon der erste Blick auf die vor wenigen Tagen freige-schaltete Online-Plattform erkennen: Der neue RINGSPANN-Webshop Welle-Nabe-Verbindungen (WNV) setzt Maßstäbe.Er bietet nicht nur Zugriff auf eines der derzeit größten An-gebote an Schrumpfscheiben, Konus-Spannelementen undSternscheiben, sondern überzeugt auch durch eine exzel-lente Menüführung. Der Konstrukteur oder Beschaffer findetsich sofort zurecht und kann sich über klar definierte Aus-wahlfilter sehr schnell zur passenden Reibschluss-Verbindungfür seinen Anwendungsfall dirigieren. Benötigt er beispiels-weise eine Außenspannung zur spielfreien Verbindung einerHohlwelle mit einer Nabe, so kann er seine Suche bereits imersten Schritt über nur fünf Parameter eingrenzen und landetmit einem weiteren Mausklick bereits in der mengengestaf-felten Preisliste. Von hieraus kann er sofort bestellen.

Viel Auswahl und viel InformationDa RINGSPANN seinen neuen WNV-Webshop inhaltlich in dasGesamtangebot seiner Internetseite www.ringspann.de ein-gebettet hat, kann der User parallel zu seiner Online-Bestel-lung eine Reihe nützlicher Zusatzinformationen zu deneinzelnen Produkten aufrufen. Während der Konstrukteur perKlick die Zeichnung oder den Zugang zum CAD-Modell er-hält, kann sich der Einkäufer die Datenblätter der jeweiligenWNV aufrufen oder gleich den kompletten Produktkatalog2017/18 mit den zahlreichen Neuheiten downloaden. Einevielfach ebenfalls sinnvolle Entscheidungshilfe ist der Link zuden Einbauhinweisen und Betriebsanleitungen – wie gesagt:alles ohne Umweg direkt abrufbar aus dem Webshop.

Auch die Neuen sind schon onlineAufgestellt im WNV-Webshop von RINGSPANN sind auch dieneuen dreiteiligen Schrumpfscheiben (Baureihe RLK 603 S),die durch ihren günstigen Preis und ihre hohen Leistungs-dichten überzeugen, sowie die doppelgeschlitzten Premium-Elemente RLK … TC (True Centering), die mit sehr hohenZentriergenauigkeiten punkten. Auch die erst im letzten Jahrum Schrumpfscheiben mit großen Durchmessern erweiter-ten Baureihen RLK 608 und RLK 603 zur Außenspannung vonHohlwellen sind im neuen WNV-Webshop zu finden. „Alsnächste Erweiterungsmaßnahme steht die Hinzunahme wei-terer Katalogprodukte auf unserer Agenda – daran arbeitenwir derzeit“, sagt RINGSPANN-Spartenchef Franz Eisele.

Übrigens: Vor einigen Wochen schon hat RINGSPANN seinOnline-Berechnungstool für die Auslegung seiner Welle-Nabe-Verbindungen auf eine verbesserte Reibschluss-Be-rechnungsmethode umgestellt. Es berücksichtigt nicht mehrnur alle wichtigen Standardparameter (Nabenmaß, Flächen-pressung, Drehmoment, Anzugsmomente etc.), sondernkann das zu übertragende Drehmoment auch unter Berück-sichtigung der Axialkräfte sowie zusätzlicher Biegemomenteberechnen!

Der schnellste Weg zum richtigen Reib

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1. Vor wenigen Tagenfreigeschaltet: Derneue Webshop Welle-Nabe-Verbindungenvon RINGSPANN. Erbietet den direkten Zugriff auf eine großeAuswahl an Schrumpf-scheiben, Konus-Spannelementen undSternscheiben. (Bild: RINGSPANN)

2. Der neue RING-SPANN-WebshopWelle-Nabe-Verbin-dungen (WNV) bietetnicht nur Zugriff aufeines der derzeit größ-ten Angebote anSchrumpfscheiben,Konus-Spannelemen-ten und Sternscheiben,sondern überzeugtauch durch eine exzel-lente Menüführung.(Bild: RINGSPANN)

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Für Hersteller von Zahnrädern und Zuliefe-rer im Bereich der spangebenden Feinbear-beitung lohnt sich ein Besuch auf demdiesjährigen EMO-Messestand von RING-SPANN. Denn hier zeigt der Bad HomburgerSpannzeuge-Spezialist seinen neuen mecha-nischen Dehnhülsen-Spanndorn HDDS. Beiersten Hochpräzisions-Anwendungen im Getriebebau hat diese Alternative zu hydrau-lischen Dehnspannzeugen ihre hohe Leis-tungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt.Der HDDS von RINGSPANN kann Werkstücke mit Bohrungen bis ToleranzklasseIT10 aufnehmen und überzeugt in der Praxismit einer Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 µm.Auf der EMO (18.-23.9.2017) in Hannover ist RINGSPANN in Halle 3 am Stand C40 zufinden.Die Herstellung von Stirn- oder Kegelrädern für den Getrie-bebau stellt immer höhere Ansprüche an Maschinen undWerkzeuge. Denn die Qualitäts- und Genauigkeitsanforde-rungen steigen in diesem Bereich der Feinzerspanung seitJahren kontinuierlich an. „Wo früher Verzahnungsgüten von8 oder 9 nach DIN 3961 ausreichten, verlangen die Kundenheute oft Qualitäten der Stufen 7 oder 6. Und wer Getriebe-Zahnräder für den Motorsport fertigt, muss sogar Verzah-nungsgüten von 5 oder gar 4 realisieren. Nach wie vor giltdabei, dass die Zulieferer unter hohem Kostendruck agierenmüssen“, berichtet Volker Schlautmann. Er ist Leiter der SparteSpannzeuge von RINGSPANN und weiß daher auch um dieSchlüsselfunktion, die den eingesetzten Spannmitteln unterdiesen Bedingungen zufällt. Mit der Zielsetzung, den Zulie-ferern ein spanntechnisches System anbieten zu können, dassie bei der Umsetzung der steigenden Qualitätsansprücheunterstützt und ihnen gleichzeitig wieder mehr wirtschaftli-chen Spielraum verschafft, initiierte er die Entwicklung einesneuen mechanischen Dehnhülsen-Spanndorns. Die Vorstel-lung dieses innovativen Innenspannsystems mit der Kurzbe-zeichnung HDDS ist eines der Technologie-Highlights aufdem diesjährigen EMO-Messestand von RINGSPANN in Halle3 (Stand C40).

Wirtschaftlich und tolerantDer neue Dehnhülsen-Spanndorn von RINGSPANN ist alsmehrteilige Konstruktion ausgelegt und eine überaus wirt-schaftliche Alternative zu den gerade in der Verzahnungs-technik weit verbreiteten Hydrodehnspannzeugen. Dazuerläutert Volker Schlautmann: „Unser HDDS bietet eine Rund-laufgenauigkeit von ≤ 5 µm und erreicht eine absolute Auf-weitung, die vier Mal größer ist als die der meistenhydraulischen Spannzeuge. Er kann daher auch Werkstückemit Bohrungen bis zur Toleranzklasse IT10 aufnehmen. Alleinmit diesen Merkmalen übertrumpft er viele Hydrodehn-spannzeuge deutlich.“ Dazu muss man wissen, dass sich diemeisten hydraulischen Spannzeuge nur zur Aufnahme vonWerkstückbohrungen bis zur Toleranzklasse IT7 eignen.

Intern abgeschlossen wurde die Entwicklung des neuenHDDS von RINGSPANN bereits Mitte letzten Jahres. Seitdemkonnte sich das mechanische Innenspannsystem bereits inzahlreichen anspruchsvollen Anwendungen erste Lorbeerenverdienen. In der Fertigung eines Schweizer Getriebebauersbeispielsweise konnte der HDDS seine Leistungsfähigkeitbeim hochgenauen Schleifen von Stirnrädern messtechnischabgesichert nachweisen. Dort wurde die Plan- und Rundlauf-genauigkeit des Dehnhülsen-Spanndorns von RINGSPANNzunächst anhand eines Kontrollwerkstücks mit einer taktilenMessvorrichtung mikrometergenau überprüft und anschlie-ßend an einem Original-Rohling mit einem modernen Koor-dinaten-Messsystem verifiziert. „In beiden Fällen übertrafunser HDDS die Erwartungen des Kunden. Schon im Testlaufzeigte das Messgerät für die Genauigkeiten im den Planlauf≤ 2 µm und im Rundlauf ≤ 3 µm an. Beim Original-Werkstücklag die erzielte Geometriegenauigkeit der Evolventenverzah-nung – dieser Begriff bezeichnet die kraftoptimierte Formge-bung der Zahnflanken – weit innerhalb der Toleranzgrenzen“,berichtet Volker Schlautmann.

Vereinfachte Automation dank großer DehnungViele der ersten Anwendungen dokumentieren nicht nur diehohe Präzision des neuen Dehnhülsen-Spanndorns vonRINGSPANN, sondern zeigen auch, dass er – nicht zuletzt dankseiner hohen Dehnrate – die einfache Umsetzung vollauto-matisierter Fertigungskonzepte unterstützt. Da nämlich hy-

Spezialist für Verzahnungstechnik und

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draulische Dehnspanndorne physikalisch bedingt eine ehergeringe Dehnrate haben, verlangen sie den für ihre Zufüh-rung und Positionierung eingesetzten Handlingvorrichtun-gen eine hohe kinematische Präzision ab. Das aber erfordertrecht hohe Investitionen in die Mess- und Steuerungstechnikder Peripherie. „Unser HDDS befreit den Anwender von die-sem Aufwand und ermöglicht ihm den günstigen Einstieg indie vollautomatisierte Bearbeitung“, sagt Spanntechnik-Spe-zialist Schlautmann.

Gleichzeitig entlastet der neue Dehnhülsen-Spanndorn vonRINGSPANN den Anwender von einer weiteren Sorge: Da ereine rein mechanische Lösung verkörpert, ist sein Einsatz völ-lig frei vom Leckage-Risiko, wie man es von den hydrauli-schen Spannsystemen kennt. Das bedeutet eine höhereProzesssicherheit bei der Serienbearbeitung, da eine un-dichte Stelle an einem Hydrodehnspannzeug ja stets gleich-bedeutend ist mit Prozessunterbrechung, Fehlfunktion undInstandsetzung. „Die einzige potenzielle Verschleißquelle un-seres HDDS sind seine Spannscheiben. Das sind aber Quali-

d Feinzerspanungtätsprodukte aus unserer eigenen Herstellung, die sich vomAnwender sehr einfach austauschen lassen – dazu muss derSpanndorn nicht mal von der Spindel genommen werden“,betont Volker Schlautmann.

Praktikabel auch bei kurzen SpannlängenÜbrigens: Auf dem EMO-Messestand von RINGSPANN in Halle3 erfahren die Besucher auch, dass sich der neue Dehnhül-sen-Spanndorn sogar als eine praktikable Lösung für die Be-arbeitung von Werkstücken mit sehr kurzen Spannlängenerweist. „Die Mechanik unseres HDDS übt einen Plananzugaus, bei dem das Werkstück gegen eine Anlage gedrückt undausgerichtet wird. Dieser Vorgang gewährleistet zugleich dasgenaue Zentrieren und Spannen von Werkstücken mit kurzenSpannlängen“, erklärt Volker Schlautmann. Sogar abgesetzteBohrungen, deren Innengeometrie von einer Nut unterbro-chen ist, lassen sich mit dem HDDS von RINGSPANN ohne zu-sätzliche Hilfsmittel präzise und sicher spannen.

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Geht es um Fragen der Antriebstechnik undder Spanntechnik, zählt RINGSPANN im in-ternationalen Werkzeugmaschinenbau zumKreis der Premium-Zulieferer. Denn fürbeide Bereiche bietet das weltweit tätige Un-ternehmen hochwertige Komponenten undSysteme an, mit denen die WZM-Herstellerdie Prozesssicherheit, Leistungsfähigkeitund Kundenorientierung ihrer Maschinenerheblich steigern können. Auf der diesjäh-rigen EMO in Hannover (18.-23.9.2017) zeigtRINGSPANN in Halle 3 neben Überlastkupp-lungen, Welle-Nabe-Verbindungen und Brem-sen auch Kraftbegrenzer, Klemmeinheitensowie komplette Präzisions-Spannzeuge. Abgesehen von Wellen, Lagern und Motoren bietet HerstellerRINGSPANN eine große Auswahl unverzichtbarer Komponen-ten für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Haupt-und Nebenantriebe moderner Werkzeugmaschinen und Be-arbeitungszentren. Weltweit im Einsatz sind beispielsweisedie formschlüssigen SIKUMAT®-Drehmomentbegrenzer unddie reibschlüssigen RIMOSTAT®-Rutschnaben des Unterneh-mens. Als Überlastsicherung für WZM-Antriebe und -Spindelnstehen sie einbaufertig in vielen Varianten für verschiedeneGrenzdrehmomente (0,5 - 10.000 Nm) und Drehzahlbereiche(1.000 - 13.000 min-1) zur Verfügung. Speziell ausgelegt fürden Überlastschutz von Schub- und Zugstangen sind hinge-gen die bi-direktional wirkenden RINGSPANN-Kraftbegrenzerfür Ausrastkräfte von 3.600 - 140.000 Nm. Auch Überlastkupp-lungen sind auf dem EMO-Messestand des Unternehmens inHalle 3 (Stand C40) zu finden.

Bremsen für alle AchsenEbenfalls auf der EMO zeigt RINGSPANN Exponate aus seinemProduktbereich Industriebremsen. Denn auf seinem Weg zumOne-Stop-Supplier für Komponenten der Antriebstechnik hatdas Unternehmen in den letzten Monaten – unter anderem– sein Bremsen-Sortiment erheblich erweitert. Für die Her-steller von Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentrensind hierbei vor allem jene kompakten elektromagnetischen

Scheibenbremsen von RINGSPANN relevant, die sich zumBremsen, Halten und Notstoppen von schwerkraftbelastetenund angetriebenen Achsen sowie von Linearachsen undSchienenführungen einsetzen lassen. Als Publikumsmagneterweisen dürften sich auf der EMO deshalb die neuste Gene-ration der RINGSPANN-Elektrobremsen. Denn diese elektro-nisch regelbaren Scheibenbremsen der Baureihen EV und EHpunkten mit schlanken Einbaumaßen, geringem Gewicht (ab6,5 kg), zahlreichen Industrie 4.0-Features (z.B. sensorischesMonitoring) und hoher Energieeffizienz. In der Haltephasekommen sie mit extrem geringen Leistungsaufnahmen aus– die kleinsten Modelle brauchen nur 10 Watt. Im Bereich derE-Brakes bietet RINGSPANN derzeit 16 Grundtypen in vierRahmengrößen mit Klemmkräften von 1.800 bis 24.000 N an.Insgesamt – also über alle Technologien hinweg – deckt dasIndustriebremsen-Portfolio des Unternehmens rund 60 Bau-reihen mit Bremsmomenten von 0,5 bis 600.000 Nm ab! Mitzum Ausstellungsprogramm auf der EMO gehören auch diehydraulischen und pneumatischen Klemmeinheiten des Her-stellers, die sich zum sicheren Halten axialer Positionen vonbewegten Stangen eignen.

Verbindungen für alle WellenEinen weiteren Schwerpunkt der EMO-Präsenz von RING-SPANN bilden reibschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen.Auch dieser Bereich wurde erst kürzlich durch zahlreicheneue Baureihen erweitert, so dass sich das Gesamtangebotdes Unternehmens nunmehr über Drehmomente von 0,16Nm bis zu 4.225.000 Nm erstreckt. Interessant für die Kon-strukteure, Einkäufer und Produktentwickler der WZM-Indus-trie ist aber vor allem, dass sie bei RINGSPANN alle technischrelevanten Spielarten von Welle-Nabe-Verbindungen finden:Außenspannende Schrumpfscheiben zur spielfreien Befesti-gung von Hohlwellen oder Naben auf Wellen, innenspan-nende Konus-Spannelemente für die kraftschlüssigeVerbindung von Naben auf Wellen, innenspannende Stern-scheiben für Anwendungen mit häufigem Spann-Löse-Wech-sel sowie Sternfedern für den Toleranzausgleich vonKugellagern. Ebenfalls Teil dieser Produktgruppe von RING-SPANN sind Spannsysteme zum reibschlüssigen Befestigenvon Torquemotoren auf Maschinenwellen – auch sie werdenauf der EMO in Hannover zu sehen sein.

Dynamik beherrschen und Antriebe sc

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©industrieblick/Fotolia

Übertragung in allen LagenEine Produktgruppe, mit der RINGSPANN viele EMO-Besucherüberraschen wird, sind die Druck-Zugkabelsysteme der Un-ternehmenstochter RINGSPANN RCS. Diese dem klassischenBowdenzug ähnlichen mechanischen Regel- und Bedienele-mente erleben im Maschinenbau derzeit eine Renaissance.Denn sie bieten dem Konstrukteur eine ebenso flexible wiezuverlässige Lösung für die lageunabhängige Übertragungaxialer Kräfte von einem festen Ausgangspunkt zu einer ent-fernt verbauten oder gar mobilen Komponente. Einige Werk-zeugmaschinen-Hersteller nutzen diese „Fernbetätigungen“als kostengünstige Möglichkeit, um manuelle Verstellfunktio-nen über meterlange, verwinkelte Strecken auszuführen –beispielsweise zur Winkelpositionierung von Sägeblättern,Trenn- oder Schleifscheiben. In diesen Anwendungen erwei-sen sich die hochwertig verarbeiteten Kabelsysteme vonRINGSPANN RCS als extrem sichere und zuverlässige Bedien-elemente, mit deren Hilfe sich mit großer Leichtgängigkeitsowohl in Zug- als auch in Druckrichtung große Kräfte von ei-nigen Tausend N übertragen lassen.

Präzision für alle FälleHersteller von Werkzeugmaschinenzum Drehen, Fräsen, Schleifen, Ver-zahnen und Auswuchten, die ihrenKunden komplett ausgestattete Be-arbeitungszentren liefern möchten,sollten RINGSPANN auf der EMOebenfalls einen Besuch abstatten.Denn hierzulande gibt es kaum einUnternehmen, das sich so intensivmit der Entwicklung und Fertigungvon Präzisions-Spannzeugen zurmechanischen Bearbeitung vonWerkstücken mit zylindrischenInnen- und Außenflächen beschäf-tigt wie dies RINGSPANN seit nunbald 80 Jahren tut. Einen Überblicküber das aktuelle Portfolio wird dieFirmensparte Spannzeuge auf demEMO-Stand in Halle 3 geben. Im Zen-trum stehen dabei die inzwischenweitgehend standardisierten Kom-

chützenplett-Spannzeuge. Sie werden in neun Ausführungen ange-boten, sodass der Maschinenbauer – je nach Anforderung sei-nes Kunden – zwischen je vier Flanschfuttern undFlanschdornen in den Bauformen Scheibenblock, Kegel-büchse, Kegelhülse oder Flachkörper sowie einem Kegel-büchsen-Spitzendorn wählen kann. Mit Rundlaufgenauig-keiten von ≤ 10 µm sind diese Komplettsysteme eine Ideal-lösung für viele anspruchsvolle Zerspanprozesse. Auf derEMO ausgestellt werden außerdem die RINGSPANN-Spann-elemente für den kundenspezifischen Selbstbau sowieSpannfutter und -dorne für die Realisierung individuellerSpannzeuge. Und als absolutes Technologie-Highlight wirdRINGSPANN den neuen Dehnhülsen-Spanndorn HDDS zei-gen. Diese Neuentwicklung für die Verzahnungstechnik undFeinzerspanung ist eine hochpräzise und wirtschaftlich at-traktive Alternative zu hydraulischen Dehnspannzeugen. Siebesticht durch eine Rundlaufgenauigkeit von ≤ 5 µm, kannWerkstücke mit Bohrungen bis Toleranzklasse IT10 aufneh-men und reduziert beim vollautomatisierten Einsatz sogarden Aufwand für die erforderliche Zuführ- und Positionier-technik.

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Werden Freiläufe als Rücklaufsperren einge-setzt, stehen sie ganz im Dienste der Be-triebs- und Arbeitssicherheit. In den An-triebssystemen von Förderbandanlagen ver-hindern sie die Rückwärtsbewegung derBänder bei Wartungsarbeiten, in Notstopp-Situationen oder bei Stromausfällen. WelcheArten von Rücklaufsperren es gibt und wasbei deren Auswahl und Einbau zu beachtenist, das beschreibt dieser Fachbeitrag voneinem, der sich auskennt. Der Autor ThomasHeubach war nicht nur über 15 Jahre Vorsit-zender des Forschungsteams der For-schungsvereinigung Antriebstechnik (FVA),sondern ist auch Spartenleiter bei RING-SPANN, dem weltweit führenden Herstellervon Industriefreiläufen. Wenn die Antriebssysteme von Förderbandanlagen oder Be-cherkettenförderern am Werk sind, geht es meist darum,Schüttgüter schnell und sicher aufwärts zu transportieren.Verständlicherweise eint alle Anlagenbetreiber hierbei derWunsch nach einem problemlosen 24/7-Dauerbetrieb. Allen-falls zu Wartungszwecken oder in Notfällen sollen die Sys-teme anhalten. Rücklaufsperren (oder Bremsen) verhindern

dann die Umkehrbewegung der Förderbänder – falls derStrom ausfällt oder der Motor abgeschaltet wird. Der Einbau-ort der Rücklaufsperren (RLS) richtet sich nach der Konstruk-tion einer Förderanlage. In kleinen und mittelgroßen Anlagenist es üblich, sie direkt an den Motoren oder in den Getriebenzu platzieren. In großen Förderbandanlagen werden großeRLS oft auf die Förderwelle zwischen Stehlager und Aus-gangswelle des Getriebes montiert.

TEIL ISchnell oder langsam laufender FreilaufDer normale Betriebsmodus einer Rücklaufsperre ist der Frei-laufbetrieb. Eine Drehmomentübertragung tritt erst ein,wenn die Bandgeschwindigkeit von der nominalen Drehzahlauf Null zurückfällt. Daher sollten RLS im Normalbetrieb ver-schleißfrei laufen und eine möglichst hohe Lebensdauer er-reichen. Aus diesem Grund nutzen verschleißfrei laufende RLSspezielle Klemmstücke mit Abhebefunktion. Die Klemm-stückabhebung basiert auf der Wirkung der Fliehkraft. Rücklaufsperren dieser Machart bezeichnet man als schnell-laufend. Wie in Bild 1 (links) zu sehen, werden sie auf der ers-ten oder mittleren Getriebewelle oder auf der Motorwelleinstalliert. An der Ausgangswelle eines Antriebsgetriebes hin-gegen reicht die Nenndrehzahl nicht aus, um die Abhebe-funktion zu aktivieren. Hier montierte RLS nutzen daherhydrodynamische Ölfilme zur Verlängerung der Lebensdauer.Man bezeichnet sie als langsam laufende Rücklaufsperren(Bild 1 rechts).

Das richtige Drehmoment an der richt

Bild 1: Links im Bild eine schnelllaufende Rücklaufsperre(blau) mit Abhebefunktion, montiert auf der ersten Getrie-bewelle; rechts hingegen eine langsam laufende Rücklauf-sperre an der Ausgangswelle des Antriebsgetriebes.

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Bild 3: Einzelantriebs-Baugruppe im DRESP-Modell

Bild 2: Der prozentuale Kostenaufwand variiert je nach Montageposition

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Moderne Förderbandanlagen arbeiten oft mit mehreren An-trieben, die sich in Phasen geringeren Energiebedarfs einzelnabschalten lassen und sich – beim Ausfall eines Antriebs – ge-genseitig absichern. Die Auswahl der RLS erfolgt hier anhandder verschiedenen Montagepositionen, an denen aber je-weils unterschiedliche Drehmomentanforderungen auftre-ten. Von wesentlicher Bedeutung bei großen Förderanlagenmit mehreren Antrieben und Rücklaufsperren ist daher einperfekt abgestimmtes Lastverteilungssystem. Die korrekteAuswahl der RLS ist in diesem Fall eine komplexe Aufgabe.

igen StelleDas dynamische Verhalten der RLS – insbesondere in Förder-bändern mit Steigung – ist ein entscheidender Faktor fürderen Auswahl. Dabei lässt sich anhand zahlreicher Analysenzeigen, dass die Montageposition einer RLS großen Einflusshat, auf das geforderte Drehmoment – und auf die Gesamt-betriebskosten: Während sich die Drehmomentanforderunglinear zu den Getriebeübersetzungen verhält, entwickeln sichdie Kosten für die RLS weitgehend nicht linear. Wie in Bild 2zu sehen, variiert der prozentuale Kostenaufwand je nachMontageposition erheblich. In dem hier zugrunde liegendenBeispiel ist eine RLS mit Klemmstückabhebung auf der zwei-ten Zwischenwelle des Getriebes etwa 90 Prozent günstigerals eine langsam laufende RLS auf der Fördertrommelwelle.Die schnelllaufende Ausführung ist also wirtschaftlicher.

Förderanlagen mit EinzelantriebenBetrachten wir zunächst den Fall der Standardauswahl einerRLS für ein System mit einem Einzelantrieb: Hierzu musswegen der nichtlinearen Torsionfedercharakteristik derKlemmelemente (in der RLS) im Moment der Drehmoment-übertragung und wegen des dynamischen Verhaltens allerübrigen Elemente im Antriebsstrang ein Auswahlfaktor be-stimmt werden. Je nach Anforderung empfehlen die RLS-Her-steller einen Faktor zwischen dem 2,6- und 3,5-fachen desmaximalen Drehmoments einer RLS. Dieser Wert ist konser-vativ angesetzt und von einigen Variablen abhängig, die gro-ßen Einfluss haben auf das dynamische Verhalten desKomplettsystems – etwa der Bandneigung und des Wir-kungsgrads des Antriebs. Moderne Analyseprogramme wieDRESP für Torsionsschwingungen – entwickelt von der deutschen Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA) –erlauben es inzwischen, den Prozess eines kompletten An-triebssystems mit allen realen Trägheiten, Steifigkeiten undÜbersetzungen zu simulieren. Damit ist es auch möglich,Kräfte, Drehmomentkennlinien und spezifische Auswirkun-gen auf die Berechnungsmodelle anzuwenden.

Zwei Sperren in der DRESP-SimulationBild 3 zeigt das DRESP-Modell einer Einzelantriebs-Bau-gruppe, bei der eine schnelllaufende RLS mit Klemmstückab-hebung auf der ersten Zwischenwelle des Getriebes montiertist. Für die Berechnung ihres Drehmoments ist die Abhebe-funktion zwar nicht relevant, allerdings beeinflusst die nicht-

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Bild 4: Schnelllaufende RLS mit Zentrifugalabhebung in einer Einzelantriebsbaugruppe

Bild 5: Langsam laufende RLS in einer Einzelantriebs-Baugruppe

Bild 6: Geteilte Last

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lineare Verdrehsteifigkeit die Gesamtdynamik der Antriebs-gruppe. Dieser Aspekt fließt mit ein in die Berechnung –ebenso wie alle anderen vorhandenen Trägheiten und Stei-figkeiten.

Im Fallbeispiel wirkt an der Fördertrommel ein LastmomentML von 650.000 Nm. Im Ausgangszustand dreht die Trommelmit einer Nenngeschwindigkeit von 26 U/min, alle anderenrotierenden Teile hingegen mit einer Geschwindigkeit ent-sprechend den Getriebeübersetzungen. Bild 4 zeigt das be-rechnete Abbremsen der Trommel und die resultierende Lastin der RLS: Die Drehzahl der Fördertrommel fällt langsam vonder Nenndrehzahl zurück auf 0 U/min und nach 19 secmuss die RLS die Last halten. Dabei tritt in ihr ein Spit-zendrehmoment von 91.000 Nm auf. Das System „pul-siert“ drei bis vier Mal, bevor es steht und die RLS dasnominale Drehmoment des Lastmoments ML hält. DasVerhältnis zwischen Spitzen- und Nenndrehmomentliegt in diesem Beispiel bei 2,75. Das Spitzendrehmo-ment ist abhängig von den Steifigkeiten aller Kompo-nenten. (Es kann höher ausfallen, falls Elastomer-Kupplungen oder andere nicht lineare Komponentenverbaut sind.)

Für die zweite Simulation ist eine langsam laufendeRLS direkt auf der Fördertrommel (J6) montiert – beigleichem Systemaufbau wie zuvor. Das Ergebnis zeigtBild 5: Wieder stoppt das System nach 19 sec; das Spit-zendrehmoment liegt jetzt aber bei 1.800.000 Nm. DasVerhältnis zwischen Spitzen- und Nenndrehmomentbeträgt in diesem Fall 2,6. Das heißt, dass das dynami-sche Verhalten ungefähr dem der Anordnung mitschnelllaufender RLS entspricht; der Auswahlfaktor istebenfalls ähnlich. Ein Vorteil der langsam laufendenRLS ist jedoch, dass das Antriebsgetriebe nach demSystemstopp nicht unter Spannung steht. Ihr Preis liegt– wie zuvor erwähnt – deutlich höher.

TEIL II Förderanlagen mit MehrfachantriebenBei der Auswahl von RLS für Förderbandanlagen mitMehrfachantrieben ist zu berücksichtigen, dass sich dieDrehmomente bei einem Stoppvorgang ungleich aufdie einzelnen Antriebe und RLS verteilen. Primär kannbei einem Anlagenstillstand das gesamte Rücklauf-drehmoment aufgrund der Unterschiede im radialenSpiel und der Elastizität der betroffenen Antriebe aufeiner einzigen RLS liegen! In Anlagen, die mit Standard-RLS ausgestattet sind, müssen die einzelnen Antriebs-getriebe und die RLS daher so ausgelegt sein, dass siedas gesamte Rückdrehmoment der Förderanlage auf-

nehmen können, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.Von hoher Relevanz für Förderbänder mit Mehrfachantriebenist daher ein Lastverteilungssystem, das die Getriebe vorÜberlast und dynamischen Spitzendrehmomenten währenddes Sperrvorgangs schützt.

Das Problem der ungleichen Verteilung des Drehmomentsbei einem Sperrvorgangs lässt sich aber auch durch den Ein-satz von RLS mit Drehmomentbegrenzern (DMB) lösen. Diein die Rücklaufsperre integrierte Drehmomentbegrenzungrutscht temporär, sobald das Solldrehmoment (MR) über-schritten wird – bis die übrigen RLS nacheinander greifen. Auf

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Bild 7: DRESP-Modell einer Antriebsgruppe mit zwei Antriebssträngen

Bild 8: Systemstopp nach 19 Sekunden

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diese Weise verteilt sich das gesamteRückdrehmoment der Förderanlage aufdie einzelnen Antriebsgetriebe und RLS.Schädliche dynamische Spitzendrehmo-mente werden reduziert und die An-triebsgetriebe geschützt.

Diese „arbeitsteilige“ Lastverteilung ist inBild 6 dargestellt: Stoppt das System, hältdie RLS 1 einen Anteil der Last, bis dasRutschmoment (MR) des Drehmoment-begrenzers erreicht ist. Die RLS 1 rutscht,um das eventuelle Spiel sowie Elastizi-täts- und Reibungsdifferenzen zu kom-pensieren, bevor die RLS 2 den restlichenLastanteil aufnimmt. Dynamische Spit-zendrehmomente treten nicht auf, da derDrehmomentbegrenzer in RLS 2 eben-falls beim Solldrehmoment rutscht. DasDiagramm zeigt außerdem, dass eineRücklaufsperre ohne DMB viel größersein muss, um das Drehmoment des Rückwärtslaufs zu hal-ten. Der Anwender muss die dynamischen Auswirkungen be-rücksichtigen: Der Einsatz von Rücklaufsperren ohne DMBbedingt die Verwendung von Rücklaufsperren mit größerenDrehmomentkapazitäten.

Die Hersteller der Rücklaufsperren empfehlen einen Auswahl-faktor von 1,2 für Rücklaufsperren mit DMB. Dieser Auswahl-faktor ist sehr viel kleiner als jener für die Rücklaufsperrenohne dieses Feature, da Dynamikspitzen vermieden unddurch temporäres Rutschen reduziert werden.

Schnell laufende Rücklaufsperre mit DMBim dualen AntriebssystemDas Bild 7 zeigt das DRESP-Analysemodell einer Antriebs-gruppe mit zwei Antriebssträngen. Im Gegensatz zu Darstel-lung der Einzelantriebs-Baugruppe ist nun allerdings ein DMBmit einem eingestellten Rutschmoment von 42.000 Nm zwi-schen der Rücklaufsperre und der Umgebungskonstruktionimplementiert. Zwei Antriebsstränge (li./re.) liegen an der För-dertrommel an und es wird ein Lastmoment von 1.300.000Nm auf die Trommel simuliert. Auf die rechte Antriebsgruppewerden ein kleines radiales Spiel und ein kleines Schleppmo-ment angewandt. Wegen des Schleppmoments erzeugt dasradiale Spiel einen Nachlauf. Das entspricht dem realen Ge-schehen, da die Reibung zweier Antriebsstränge nie gleichist. Wie bereits am Beispiel des Einzelantriebs gezeigt, dreht

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Bild 9: Kompakte Abmessungen: Neuestes Design einer Rück-laufsperre mit Drehmomentbegrenzung

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die Fördertrommel zu Beginn mit einer Nenngeschwindigkeitvon 26 U/min und die übrigen Komponenten rotieren miteiner Drehzahl entsprechend der Getriebeübersetzung.

Das Ergebnis zeigt Bild 8: Wie zuvor stoppt das System nach19 sec. Die RLS auf der linken Seite der Antriebsgruppe hältdie Last bis der Drehmomentbegrenzer das Rutschmomenterreicht. Sie rutscht etwa 0,5 sec, bis die rechte Seite das radiale Spiel ausgeglichen hat und die zweite RLS auslöst.Aufgrund der dynamischen Energie rutschen beide RLS ge-meinsam und reduzieren die dynamischen Spitzendrehmo-mente in der Antriebsgruppe. Die Rücklaufsperren teilen sichalso die Last. Es zeigt sich allerdings eine leichte Differenzbeim Haltedrehmoment, wenn das System endgültig still-steht.

Die Simulation lässt auch die Wichtigkeit der Lastverteilungerkennen, da sie die ungleiche Lastverteilung zu Beginn desSperrvorgangs zeigt. Ohne Lastverteilung müssen Antriebs-getriebe und RLS so gewählt werden, dass sie die kompletteLast inklusive der dynamischen Spitzendrehmomente beiderAntriebsgruppen halten.

Anhand der Simulation wird auch deutlich, dass RLS mitDrehmomentbegrenzern eine wirksame Lastverteilung rea-lisieren. Diese ist unbedingt erforderlich, um die Spitzendreh-momente in Mehrfachantrieben zu reduzieren. Wie be-

schrieben, lässt bereits die Verwendung schnelllaufender RLSdie Gesamtbetriebskosten sinken. Der Einsatz von RLS mitDrehmomentbegrenzung senkt die Kosten abermals und er-höht zugleich die Betriebssicherheit des Antriebssystems.

TEIL III - Qualitätsmerkmale für Rücklauf-sperren mit DMBDie harten Einsatz- und Umgebungsbedingungen an För-derbandanlagen – insbesondere bei der Schüttgut-Förde-rung von Eisenerz, Kohle, Kupfer u.ä. – stellen hoheAnforderungen an das RLS-Design. Zugleich erwarten die An-wender extrem zuverlässige Konstruktionen, deren Betriebüber viele Jahre ohne den Einsatz von Spezialwerkzeugenoder Spezialausrüstungen auskommt. Auch das Verhältnisvon Drehmomentkapazität und Baugröße ist ein zentralerFaktor bei der Entwicklung moderner RLS.

Das derzeit neueste Kompaktdesign einer RLS mit Drehmo-mentbegrenzung zeigt Bild 9. Hierbei ist der Innenring mitdem Klemmstückkäfig identisch mit den inneren Teilen einerschnelllaufenden Standard-RLS mit Abhebefunktion. Das be-deutet, dass die RLS im Freilaufbetrieb verschleißfrei arbeitetund daher eine hohe Lebensdauer erreicht. Der Außenringliegt zwischen den Reibbelägen, die durch Tellerfedern mitdem Gehäuse im Eingriff stehen. Folglich kann dieser RLS-Typ

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Bild 10: Inzwischen patentiert: Neuste Generation einer mechanischen Lösevorrichtung

Dipl.-Ing. Thomas HeubachSpartenleiter Freiläufe bei RINGSPANN GmbH

Drehmomente bis zum voreingestellten Rutschmoment – be-stimmt durch die Kraft der Federn, den Reibungskoeffizientenund den Reibradius der Reibbeläge – übertragen. Grundsätz-lich gilt: Dieses Drehmoment ist stets kleiner als die maximaleDrehmomentkapazität der RLS.

Die Reibbeläge müssen für eine hohe Flächenpressung aus-gelegt sein – auch um die Abmessungen des DMB zu redu-zieren. Um eine sanfte Drehmomentbegrenzung zwischenHalten und Rutschen zu erzielen, ist außerdem ein Reibma-terial vorzuziehen, bei dem die statischen und dynamischenWerte der Reibkoeffizienten nah beieinanderliegen. Obgleiches beim Erreichen der Rutschmomente nur zu relativ gerin-gen Relativbewegungen des Außenrings in den RLS kommt,unterliegen die Reibbeläge in der Langzeitbetrachtung docheinem Verschleiß. Eine hohe Verschleißfestigkeit ist jedochdie Voraussetzung für eine lange Lebensdauer und eine hoheBetriebssicherheit. Aus diesen Gründen eignet sich Karbonbesonders gut als Werkstoff für die Reibbeläge. Die Werte vonKarbon für die dynamische Reibung und die zulässige Flä-chenpressung sind im Vergleich zu organischen oder gesin-terten Materialien hervorragend. Und: Da Reibbeläge ausKarbon höhere Rutschdrehmomente zulassen, ist es möglich,die Drehmomentkapazität der RLS unter Beibehaltung ihreräußeren Baumaße zu verdoppeln!

Lösefunktion – rein mechanischWährend des normalen Betriebs befindet sich die RLS imLeerlaufbetrieb und die Klemmstücke drehen ohne Kontaktzum Außenring. Gelegentlich stoppt das Förderband, wobeidie RLS die Umkehrbewegung verhindert. Gerade für denEinsatz in Antriebssystemen, die unter Last anhalten müssen,ist es sinnvoll, die RLS zusätzlich mit einer steuerbaren Löse-vorrichtung auszustatten. Denn so kann – etwa im Fall einesStillstands der Förderanlage – die Freigabe des Bandes oder

die Rückwärtsbewegung des Fördersystems kontrolliert aus-geführt werden. Obgleich eine solche Lösefunktion seltenzum Einsatz kommt, muss sie sich trotz langer Ruhezeitendoch sofort aktivieren lassen. Da RLS zudem Umwelteinflüs-sen (Temperatur, Staub, Regen etc.) unterliegen, muss auchdas Design der Lösefunktion robust und zuverlässig sein. Dierein mechanische Lösung ist daher technisch und kostenmä-ßig zu bevorzugen – zumal die Anwender den Einsatz vonSpezialausrüstungen (z.B. speziellen Ölpumpen) tunlichst ver-meiden möchten.

Die neuste Generation einer solchen mechanischen – inzwi-schen patentierten – Lösevorrichtung ist in Bild 10 zu sehen:Im Gehäuse der RLS befinden sich drei kleine Pakete mit Kei-len. Diese Keile erhöhen die Axialkraft der Schrauben (Kräfte-verhältnis 1:5) und über sie erfolgt auch die Freigabe desDrehmomentbegrenzers. Die Vorrichtung ist abgedichtet unddie beweglichen Teile verfügen über gehärtete Metallflächen,um eine Reibkorrosion zu verhindern. Das Zurücksetzen derKeile – beim Aktivieren des DMB – übernehmen Federn. Be-dient wird die Lösevorrichtung sehr einfach mit einem kon-ventionellen Schraubenschlüssel. Spezialwerkzeuge wie etwaeine Hydraulikpumpe sind für die Handhabung dieser robus-ten Mechaniklösung nicht erforderlich.

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Den Konstrukteuren von Sicherheits- undRettungssystemen bleibt oft keine Wahl. Wonämlich Notauslöse-, Entriegel- oder Freiga-befunktionen auf keinen Fall versagen dür-fen, scheiden elektrische, pneumatische oderhydraulische Vorrichtungen meist aus. Reinmechanische Regel-, Stell- und Bedienele-mente wie die langzeitgetesteten Druck-Zug-Kabelsysteme von RINGSPANN RCS sindhier die bessere Wahl. Zunehmend entde-cken auch Produktentwickler in anderen Anwendungsbereichen die einbaufertigen„Fernbetätigungen“ als ebenso kosten- wieenergiesparende Lösung für die bi-direktio-nale Kraftübertragung.Wenn für Konstrukteure in der Marinetechnik und im Flug-zeugbau die Gestaltung der Auslöse-, Entriegel- oder Freigabefunktionen von Sicherheits- und Lebensrettungssys-temen ansteht, geben sie für die Kraftübertragung meist reinmechanischen Lösungen den Vorzug. Mal ist es die Anfällig-keit gegenüber elektromagnetischen Störfeldern, mal ist esdie Leckageproblematik oder auch der zu hohe Instandhal-tungsaufwand, der den Einbau elektronischer, hydraulischeroder pneumatischer Systeme als zu riskant oder auch zu teuer

erscheinen lässt. Selbst mechanische Gestänge- und Drehge-lenk-Vorrichtungen versuchen sie zu vermeiden, da sie meistzu anfällig und wartungsintensiv sind. Ihre Ideallösung be-steht in vielen Fällen im Einsatz der flexiblen Druck-Zug-Kabel(Push-Pull-Cable) von RINGSPANN RCS. Hierbei handelt essich um qualitativ hochwertige und extrem zuverlässige Fern-betätigungen für die mechanische Kraftübertragung in zweiRichtungen. Aktuelle Marktbeobachtungen des Herstellersbelegen, dass inzwischen auch immer mehr Produktentwick-ler anderer Fachbereiche und Branchen die sehr einfach zuintegrierenden Regel-, Stell- und Bedienelemente verwen-den. Selbst in der Robotik, im Werkzeugmaschinenbau undin der Fluidtechnik nutzen die Konstrukteure (und Einkäufer)zunehmend die praktischen Vorteile dieser Remote-Control-Lösungen.

Druck-Zug-Kabel im SystemvergleichEin direkter Systemvergleich macht auf den ersten Blick deut-lich, was den besonderen Charme der Druck-Zug-Kabel ausdem Portfolio des Oberurseler Herstellers ausmacht. Tech-nisch verwandt mit dem Bowdenzug – der allerdings nurZugkräfte überträgt – zeichnen sie sich gegenüber starrenMechanik-Konstruktionen durch ihre flexible Verlegbarkeit,ihren geringen Bedarf an Bauraum und ihre Wartungsfreund-lichkeit aus. Hebelgestänge-Lösungen unterliegen nicht nur

In punkto Energieeffizienz ohnehin un

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dem Zwang zur regelmäßigen Schmierung, sondern müssenoft durch Kanäle, Bälge oder Gehäuse vor Spritzwasser,Schmutz und Fremdköpern geschützt werden. Das bedeutetin der Konstruktion zusätzlichen Aufwand und später zeitrau-bende Montage- und Demontagearbeiten. „Unsere Kabelsys-teme sind hingegen schon in der Standardausführung abWerk gegen Spritzwasser geschützt und für den ausgelegtenLebenszyklus geschmiert – sie sind also für die berechneteBetriebsdauer wartungsfrei“, sagt Christian Kny, Geschäfts-führer von RINGSPANN RCS.

Mechanisch flexibel statt aufwändigGegenüber elektrisch angetriebenen Stell- und Bediensyste-men hat die rein mechanische Kraftübertragung mit den RCS-Kabeln den Vorteil, dass sie per se weder eine Strom-versorgung noch einen elektrischen Verbraucher benötigt. Esfällt also auch kein elektrotechnischer Installationsaufwandan, was gerade bei der Entwicklung von sicherheitsrelevantenEinrichtungen und Anlagen eine entscheidende Rolle spielt!Ein unschätzbarer Vorteil – gerade für den Einsatz in elektro-magnetisch sensiblen Umgebungen – ist zudem, dass sie auf-grund ihrer rein mechanischen Funktionsweise als Quelleelektromagnetischer Störfelder ausscheiden. Die gleiche Ei-genschaft macht sie auch immun gegen elektromagnetischeEinflussnahme, weshalb sie sich auf diesem Wege auch nichtböswillig manipulieren lassen. „Und in punkto Energieeffi-zienz sind unsere Druck-Zug-Kabel ohnehin unschlagbar“, er-gänzt Christian Kny.

Das Argument der Energieeffizienz fällt auch ins Gewicht,wenn man den direkten Systemvergleich der Druck-Zug-Kabel mit hydraulischen und pneumatischen Lösungen an-stellt. Viele Ingenieure – und technische Einkäufer –empfinden hier allerdings einen anderen Faktor als viel ent-scheidender: Während nämlich zunächst die Konstruktionund dann der spätere Betrieb von wartungsintensiven Hy-draulik- und Druckluft-Systemen immer als massiver Zeit- undKostenblock zu Buche schlägt, kann darauf beim Einsatz derFernbetätigungen von RINGSPANN RCS mitunter völlig ver-zichtet werden. Geschäftsführer Christian Kny verweist andieser Stelle aber gerne auch auf die sinnvolle Kombinationder verschiedenen Systemwelten: „In vielen Fällen sind es un-sere Druck-Zug-Kabel, die hydraulisch oder pneumatisch er-zeugte Kräfte übertragen – zum Beispiel an schwer

nschlagbarzugängliche Stellen oder in Null-Leckage-Anwendungen. An-dererseits kann mit ihrer Hilfe auch die Krafteinleitung erfol-gen, etwa wenn die Steuerung eines Druckspeichers oderHydraulik-Aggregats mechanisch gelöst werden soll.“

Kräfte beschleunigen und verzögernDarüber hinaus kennen die Kabelspezialisten von RING-SPANN RCS Anwendungsfälle, bei denen entsprechend aus-gelegte Druck-Zug-Kabel sogar zur Beschleunigung undVerzögerung bewegter Massen eingesetzt werden. Die Vor-teile der leichten und flexiblen Kabel liegen hierbei insbeson-dere in ihrer geringen eigenen Masse und darin, dass sie dieÜbertragung von Vibrationen weitgehend verhindern. Daskommt beispielsweise der Realisierung masseoptimierterLeichtbau-Konstruktionen zugute – etwa in filigranen Posi-tionier- und Zuführsystemen. Die Antriebe können dabei anunkritischer Stelle platziert werden und die Druck-Zug-Kabelleiten die erzeugte Kraft zum entfernt liegenden – und even-tuell schwer zugänglichen – Aktor weiter. „Vor allem, in An-wendungen, die keine sehr kurzen Ansprechzeiten erfordern,erweisen sich unsere Druck-Zugkabel kostengünstige Lösun-gen für eine masse reduzierte Kraftübertragung. Allerdingssetzen solche anspruchsvollen Aufgaben große Sorgfalt beider technischen Auslegung der Kabel und viel Erfahrung vo-raus“, betont Geschäftsführer Christian Kny.

Grundsätzlich sind die Druck-Zug-Kabel von RINGSPANN RCSfür alle Konstruktionen eine Lösung, in denen Kräfte war-tungsfrei zwischen örtlich getrennten Modulen zu übertra-gen sind und es möglich sein soll, die direkte Verbindung vonEingabe- und Ausgabekraft durch ein flexibles System zutrennen. Wer als Konstrukteur vor einer solchen Aufgabe stehtund dabei aus Kostengründen keine elektrischen oder fluid-technische Aggregate einsetzen kann, sollte den hochwertigverarbeiteten Druck-Zug-Kabeln aus Oberursel mehr alseinen ersten Blick schenken. Insbesondere, wenn es um dieKraftübertragung in kritischen Umgebungen geht – also bei-spielsweise in explosionsgefährdeten, ökologisch heiklenoder auch magnetfeldsensiblen Anwendungen.

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Auf seinem Weg zum One-Stop-Supplier fürhochwertige Antriebstechnik-Komponentenhat Hersteller RINGSPANN im Verlauf derletzten Monate auch sein Angebot an reib-schlüssigen Welle-Nabe-Verbindungen aktua-lisiert und erweitert. Lesen Sie im Interviewmit Spartenchef Franz Eisele, von welchentechnologischen Aspekten und welchen in-ternationalen Markttrends sich das Unter-nehmen dabei hat leiten lassen – und wohindie Reise geht.Neue Premium-Schrumpfscheiben, eine Neuberechnungaller WNV-Baureihen und zuletzt die Freischaltung desRINGSPANN-Webshops für Welle-Nabe-Verbindungen –das sieht fast nach einer Produktoffensive aus. Odertäuscht der erste Eindruck?

Franz Eisele: Keineswegs, tatsächlich sind das alles erste Er-gebnisse einer Produktoffensive im Bereich Welle-Nabe-Ver-bindungen, die wir vor einigen Jahren in Gang gesetzt haben.

Dieser Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen; derzeit be-finden wir uns sozusagen mitten in der Reibschluss-Offen-sive.

Damit sprechen Sie die reibschlüssige Befestigung an,das technische Grundprinzip aller Welle-Nabe-Verbin-dungen von RINGSPANN. Werden Sie diesem Prinzip treubleiben?

Franz Eisele: Auf jeden Fall. Der ständigen Weiterentwick-lung des Reibschluss-Prinzips gilt unsere ganze Aufmerksam-keit. Dazu befassen wir uns unter anderem intensiv mit dergezielten Beeinflussung des entscheidenden Faktors Reib-wert. Hierbei profitieren wir nicht nur von vielen Jahrzehntenpraktischer Erfahrung mit Anwendern auf der ganzen Welt,sondern auch von der Zusammenarbeit mit den Universitä-ten im Rahmen unserer Tätigkeit in der Forschungsvereini-gung Antriebstechnik (FVA). Als langjähriger Welle-Nabe-Verbindungs-Hersteller verfügen wir zudem über fundiertesKonstruktions-Knowhow auf diesem Gebiet und ein eigenesPrüffeld für die Grundlagenforschung und die Qualitätssiche-rung. All das unterscheidet uns übrigens auch von den Händ-lern.

Mitten in der Reibschluss-Offensive

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Sehen Sie weitere Merkmale, die RINGSPANN von ande-ren WNV-Anbietern unterscheidet?

Franz Eisele:Wir können für die Entwicklungsarbeit auf demGebiet der Welle-Nabe-Verbindungen auch Synergien zu an-deren RINGSPANN-Produktgruppen nutzen – etwa den Frei-läufen, Kupplungen oder Bremsen. Das ist ein echtesAlleinstellungsmerkmal. Außerdem dürfte es derzeit kaumeinen Hersteller geben, der eine so große WNV-Auswahl undeinen so kompetenten Support anbietet wie RINGSPANN.Konstrukteure, Einkäufer und Produktentwickler finden beiuns alle technisch relevanten Bauformen von reibschlüssigenWelle-Nabe-Verbindungen. Denn unser Portfolio umfasst so-wohl außenspannende Schrumpfscheiben und innenspan-nende Konus-Spannelemente als auch innenspannendeSternscheiben und Sternfedern zum Kugellager-Ausgleichsowie Spannsysteme zum Befestigen von Torquemotoren.Zudem haben wir seit 2016 unsere Auswahl durch viele neueProdukte von 18 auf jetzt 25 WNV-Baureihen für Drehmo-mente von 0,16 Nm bis 4.225.000 Nm erweitert.

Welche Neuheiten wären das zum Beispiel?

Franz Eisele: Herausragend sind unsere neuen, besondershochwertigen Premium-Elemente vom Typ RLK … TC. DasKürzel steht für True Centering und verweist auf die extremhohe Genauigkeit, mit der diese doppelgeschlitzten Konus-Spannelemente die Nabe zur Welle zentrieren. Neu sind auchdie preisgünstigen dreiteiligen Schrumpfscheiben RLK 603 S.Das S steht für Strong, da diese WNV mit sehr hohen Leis-tungsdichten punkten. Schon im letzten Jahr neu ins Pro-gramm aufgenommen wurden die Baureihen RLK 608 undRLK 603. Das sind zwei- und dreiteilige Schrumpfscheiben zurAußenspannung von Hohlwellen mit sehr großen Durchmes-sern. Ein weiteres übergreifendes Highlight ist die kompletteNeuberechnung aller WNV.

Eine Neuberechnung? War das denn zwingend nötig?

Franz Eisele: Nicht zwingend, aber unsere intensive Zusam-menarbeit mit der Forschungsvereinigung Antriebstechnikund der Knowhow-Transfer zwischen unseren Werken inEuropa, Südafrika und Asien haben zu Erkenntnissen geführt,auf deren Basis wir eine Neuauslegung der Reibschlusswertealler Welle-Nabe-Verbindungen vornehmen konnten. Auchdas unterstreicht die Technologie-Führerschaft von RING-SPANN auf diesem Gebiet.

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Welle-Nabe-Verbindungen im Internet: Im neuen WNV-Webshop von RINGSPANNkönnen Konstrukteure schon in der Entwicklungsphase genaue Produktvergleicheund -berechnungen anstellen.

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Was ist denn das Besondere an dieser neuen Berech-nungsmethode?

Franz Eisele: Sie ist realitätsnäher als bisherige Verfahren undmacht deutlich, dass viele unserer Welle-Nabe-Verbindungenmehr leisten als es die bisherigen Datentabellen erkennen lie-ßen. Damit dieses neue Knowhow auch allen Anwendernrasch zur Verfügung steht, haben wir es sofort in den Produkt-katalog 2017/18 und das kostenfreie Online-Berechnungs-tool auf unserer Website eingebunden. Im Zusammenspielmit unserem neuen WNV-Webshop kann jeder Konstrukteurnun schon in der Entwicklungsphase schnelle und genaueProduktvergleiche anstellen. Das vermeidet Fehler bei derAuslegung und vereinfacht die Auswahl der WNV.

Welche typischen Fehler beobachten Sie denn bei der An-wendung von Welle-Nabe-Verbindungen?

Franz Eisele: In Europa sind die meisten Konstrukteure mitdem Thema WNV heute sehr vertraut; schwere Anwendungs-fehler sind daher selten. Probleme treten gelegentlich bei

Hohlwellen-Verbindungen auf, weshalb wir unser Berech-nungstool um die Spannungsberechnung im Inneren vonHohlwellen ergänzt haben. Im internationalen Bereich hin-gegen fehlt oft noch das Vertrauen in reibschlüssige Verbin-dungen. Das gilt vor allem für die USA, wo wir derzeit ver-suchen, auf der Basis unseres Technologie-Knowhows neueTrends zu setzen. Im asiatischen Raum fehlen den Anwendernmitunter wichtige technische Grundkenntnisse. Das kanndazu führen, dass bestehende Konstruktionen ohne Rück-sicht auf die WNV-relevanten Aspekte modifiziert werden.

Nun entscheiden in der Praxis nicht allein die Konstruk-teure über die WNV-Auswahl. Einkäufer und Beschafferreden mit …

Franz Eisele: … und sind leider oft zu einseitig auf den Preiseines Elements fixiert. Meist macht aber eine WNV nur einen sehr kleinen Teil der Gesamtkosten einer Anlageoder Maschine aus. Entscheidender sind Fragen nach derQualität, dem Support und der internationalen Verfügbarkeit!Manche Kunden allerdings haben das erkannt und geben

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beispielsweise unseren Premium-Elementen RLK … TC denVorzug vor einer Standard-WNV – trotz des höheren Preises.Oft gibt die TCO-Betrachtung den Ausschlag.

Wie reagieren Sie denn darauf – zum Beispiel bei der Ent-wicklung neuer Welle-Nabe-Verbindungen?

Franz Eisele: Gerade wegen der TCO steht über all unserenÜberlegungen der Kundennutzen. Ob wir am Design feilen,Werkstoffe auswählen, die Montage vereinfachen oder wei-tere Features integrieren. Wir haben stets den Anwender imFokus – wobei wir immer auch branchentypische Vorlieben berücksichtigen. Wir wissen ja, dass die Außenspannung mitSchrumpfscheiben beim Bau von Industriegetrieben bevor-zugt wird, während der Maschinenbau viele verschiedeneZwischenspannungs-Lösungen mit Konus- Spannelementeneinsetzt – um nur zwei Beispiele zu nennen.

Wie viel Raum nimmt inzwischen die Realisierung kun-denspezifischer WNV-Lösungen für Sie ein?

Franz Eisele: Für solche Projekte bietet unser breit gefächer-tes Standardsortiment meist einen perfekten point of depar-ture, von dem aus sich gemeinsam mit dem Kunden eineoptimale Lösung für seine Anwendung realisieren lässt. Dabeikönnen wir sämtliche Register ziehen, die RINGSPANN alsHersteller in den Bereichen Entwicklung und Produktion zu

bieten hat. Auf diese Weise wurden bereits vielen Kundenlö-sungen realisiert, die heute Teil des WNV-Standardpro-gramms sind.

Haben Sie dafür ein anschauliches Beispiel parat?

Franz Eisele: Teil unseres aktuellen WNV-Angebots sind dieSpannsysteme der RTM-Baureihe zum Befestigen und Zen-trieren von Einbau- und Komplett-Torquemotoren auf Ma-schinenwellen. Das ist ein typischer Fall: Diese einst aus einerkundenspezifischen Aufgabenstellung heraus entwickeltenLösungen haben sich mittlerweile zu einem breit angewen-deten Standardprinzip entwickelt.

Zum Schluss möchten wir noch wissen, an welchen Ent-wicklungen Ihre Sparte derzeit arbeitet?

Franz Eisele:Da möchte ich nicht zu tief blicken lassen. Dassviele unserer Überlegungen sich um das Thema Reibwert dre-hen, wurde schon gesagt. Da das für reibschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen der Dreh- und Angelpunkt ist, werdenwir uns damit auch weiterhin intensiv befassen. Dabei stellenwir auch bewährte Konzepte in Frage, um neuartige Spann-elemente zu generieren. Verstärkt werden zudem Wünschenach Lösungen für neue Werkstoffe an uns herangetragen.Hier geht es zum Beispiel um den Umgang mit Keramik oderTechnischen Kunststoffen.

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Mit der Inbetriebnahme seines zweiten Pro-duktionswerks am Standort Bad Homburgverwirklichte RINGSPANN Mitte 2017 einwichtiges Etappenziel auf dem Weg zum Vollsortimenter für hochwertige Antriebs-technik-Komponenten. Für GeschäftsführerFabian Maurer ist das allerdings nur ein Teilder global ausgerichteten Unternehmens-strategie, mit der alle Produktgruppen aufjenes Niveau geführt werden sollen, auf demsich die Freilauf-Sparte von RINGSPANN be-reits seit Jahrzehnten befindet: An dieSpitze der internationalen Märkte! Im Inter-view erläutert der Firmenchef, welche Maß-nahmen für 2018 auf seiner Agenda stehen.Herr Maurer, warum der Bau eines zweites Produktions-standortes in direkter Nachbarschaft des RINGSPANN-Stammsitzes in Bad Homburg?

Fabian Maurer: Im Rahmen unserer 2014 formulierten Un-ternehmensstrategie haben wir den Entschluss gefasst, RING-SPANN zum internationalen Vollsortimenter für hochwertigeKupplungen und Bremsen der industriellen Antriebstechnikweiterzuentwickeln. Dafür galt es – unter anderem – zweifundamentale Voraussetzungen zu schaffen. Erstens: Mitdeutlichem Abstand zum Wettbewerb wollen wir unsereMarktführerschaft im Bereich der Freiläufe behaupten kön-nen. Und zweitens: Wir brauchen mehr Entfaltungsraum fürunsere anderen Produktlinien Industriebremsen, Welle-Nabe-Verbindungen sowie Überlast- und Wellenkupplungen, umderen Wachstumskurve weiter und vor allem steiler ansteigenzu lassen. Mit dem Bau des zweiten Werks, der Investition inzahlreiche neue Maschinen und der Etablierung modernerLean-Management-Prozesse haben wir nun für alle Produkt-linien hervorragende Entwicklungs- und Produktionsbedin-gungen geschaffen.

Zeigen diese Maßnahmen denn schon sichtbare Effektefür die Kunden?

Fabian Maurer: Stand 2016 im Zeichen zahlreicher Neuhei-ten der Produktlinie Freiläufe, waren es dieses Jahr vorrangigdie Bereiche Industriebremsen und Welle-Nabe-Verbindun-

gen, die mit vielen neuen Standard- und Premiumlösungenaufwarten konnten. Für die Welle-Nabe-Verbindungen konn-ten wir zudem unseren neuen Webshop mit einem innovati-ven Berechnungstool für die Konstrukteure freischalten. Und2018 wird unsere Kupplungs-Sparte voll durchstarten.Grundsätzlich ermöglichen es die verbesserten Entwicklungs-und Fertigungsumgebungen – flankiert von weiteren Moder-nisierungsmaßnahmen – unsere Produktpolitik erheblich zudynamisieren. Das ist entscheidend für unsere zukünftige Po-sitionierung. Denn erst wenn Sie hinsichtlich Auswahl und Ty-penvielfalt über ein wirklich repräsentatives Portfolioverfügen, nimmt Sie der Markt als Vollsortimenter oder One-Stop-Supplier ernst.

Welche Marktabdeckung erreichen denn die RING-SPANN-Produkte für die Antriebstechnik derzeit?

Fabian Maurer: Bei den Freiläufen sind wir Weltmarktführer;hier überspannt unserer Sortiment inzwischen über 90 Pro-zent aller heute denkbaren Produkte, Modelle und Varianten.Bei den Bremsen gehören wir mit fast 80 Prozent Marktabde-ckung zu jenen Herstellern, deren Auswahl einen nahezu voll-ständigen technologischen Querschnitt durch die Welt derIndustriebremsen abbildet. Ähnlich verhält es sich bei denWelle-Nabe-Verbindungen. Und bei den Überlast- und denWellenkupplungen repräsentiert unser Portfolio aktuell etwadie Hälfte aller möglichen Produkte …

„Wir denken immer schon global“ Fabian MaurerGeschäftsführer von RINGSPANN

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… weshalb Sie hier vermutlich das größte Wachstumspo-tential sehen?

Fabian Maurer: Schon jetzt verzeichnen wir in diesen Berei-chen sehr starke Wachstumsimpulse. Das Produktspektrumbei den Überlastkupplungen haben wir bereits 2016 undabermals dieses Jahr erweitert. Und unser Wellenkupplungs-Portfolio wurde in den letzten Monaten massiv ausgebautund durch viele neue Kupplungstypen ergänzt – derzeit ar-beiten wir an den letzten Seiten des neuen Produktkatalogs,der 2018 erscheinen wird.

Nur zum besseren Verständnis nochmal nachgefragt: Sieorientieren sich bei Ihren Marktanalysen immer am Ge-schehen auf den Weltmärkten?

Fabian Maurer:Richtig, wir denken schon immer in globalenDimensionen – das gilt übrigens auch für unsere anderen Pro-duktlinien Spannzeuge und Fernbetätigungen. Weltweit hatRINGSPANN inzwischen sieben Produktionsstandorte und 13internationale Gesellschaften. Und ob Getriebebau, Fahr-zeug- oder Flugzeugbau, Bahn- oder Marinetechnik, Wind-

kraft, Bergbau oder Rohstoffindustrie – auch unsere über6.000 Kunden agieren zum großen Teil global. Allein schondeshalb ist es ja so fundamental wichtig, dass wir unsere Ent-wicklung zum Vollsortimenter auch durch die internationaleExpansion der RINGSPANN-Gruppe vorantrieben.

Wie kommen Sie denn voran bei der weiteren Internatio-nalisierung Ihres Unternehmens?

Fabian Maurer:Wir wachsen hier jedes Jahr ein gutes Stück.Ich darf vielleicht daran erinnern, dass seit 2015 eine Reprä-sentanz in Singapur sowie Tochterunternehmen in Schwedenund Südafrika zur RINGSPANN-Gruppe gehören. Und dass in2016 unsere italienische Gesellschaft hinzukam. Seit 2017haben wir außerdem eine Unternehmenstochter in Öster-reich, und unsere nächsten Schritte auf dem internationalenParkett stehen sozusagen vor der Tür. Bei der Internationali-sierung haben wir sowohl unsere Produktlinien für die An-triebstechnik im Auge als auch unsere ProduktbereicheSpanntechnik und Fernbetätigungen, also mechanische Re-mote-Control-Systeme wie etwa Druck-Zug-Kabel.

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Bild: Pioneer Wincon/RINGSPANN

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Lassen Sie uns an dieser Stelle hinter die Kulissenschauen?

Fabian Maurer: Zum 1. Januar 2018 werden wir durch dieÜbernahme eines norditalienischen Herstellers ein weiteresMal unsere Industriebremsen-Sparte stärken. Zudem kündi-gen sich in meinem Kalender bereits die nächsten vielver-sprechenden Termine mit ausländischen Gesprächspartnernan. Wir halten hier Kurs, denn die Verbesserung der Kunden-orientierung durch eine stärkere Vor-Ort-Präsenz ist ja eben-falls eine feste Zielgröße unserer mittel- und langfristigangelegten Unternehmensstrategie.

Welche Ziele gehören denn noch zu dieser offenbar rechtumfassenden Gesamtstrategie?

Fabian Maurer: Unsere Gruppenstrategie ist tatsächlich um-fassend und bündelt eine ganze Reihe von Maßnahmen undZielsetzungen auf unterschiedlichen Ebenen. Einiges klangim Laufe des Gesprächs ja bereits an. Nicht unerwähntmöchte ich aber lassen, dass wir derzeit auch vielfältige Maß-nahmen zur Effizienzsteigerung, zur Prozessoptimierungsowie zur strukturellen Modernisierung von Administrationund Beschaffungswesen durchführen. Weitere Aktionsfelder

sind die Weiterentwicklung unserer Branchenmanager, dieüber Spezial- und Detailwissen zu unseren Zielgruppen undSchlüsselmärkten verfügen, sowie die kontinuierliche Verbes-serung der Mitarbeiterqualifikation – etwa mit Hilfe unsererRINGSPANN-Academy. Und nicht zuletzt gehört auch die kon-sequente Digitalisierung aller Unternehmensprozesse zu un-serer Gesamtstrategie.

Die Digitalisierung aller Unternehmensprozesse? Dasklingt nach Arbeit ohne Ende …

Fabian Maurer: … das ist es in der Tat, zumal wir darunternicht nur die unternehmensweite SAP-Einführung und die In-tegration neuer 3D-CAD- und CRM-Systeme verstehen, son-dern auch die weitgehende Digitalisierung von Produktions-und Geschäftsprozesse. Die funktionelle Weiterentwicklungder RINGSPANN-Website mit interaktiven Tools für Einkäuferund Konstrukteure gehört ebenfalls dazu. Bei der Digitalisie-rung kooperieren wir übrigens sehr eng mit den Spezialistender CiP-Lernfabrik an der Technischen Universität Darmstadt.Von dort beziehen wir eine ganze Reihe richtungsgebenderImpulse.

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„Bei der Internationalisie-rung unserer Unternehmens-

gruppe haben wir sowohlunsere Produktlinien für dieAntriebstechnik im Auge alsauch unsere ProduktbereicheSpanntechnik und Fernbetäti-

gungen, also mechanischeRemote-Control-Systeme wie

etwa Druck-Zug-Kabel.“ Geschäftsführer Fabian Maurer

Bild: Pioneer Lindner-Recyclingtech/ RINGSPANN

Welchen Zeitplan haben Sie sich denn für die UmsetzungIhrer Strategieziele gesetzt?

Fabian Maurer: Die zahlreichen Maßnahmen der Gesamt-strategie wurden bereits 2014 auf kurz- und mittelfristige Ein-zelprojekte verteilt, von denen wir inzwischen vieleerfolgreich abschließen konnten; einige später gestartete Vor-haben laufen noch. Insgesamt liegen wir sehr gut im Zeitplanund wie eingangs erwähnt, haben wir ja mit der Inbetrieb-nahme unseres neuen Werks in Bad Homburg ein sehr wich-tiges Etappenziel bereits umgesetzt. Einige daraufaufbauende Projekte sowie verschiedene längerfristig ange-legte Vorhaben werden uns naturgemäß noch eine Weile be-gleiten. Wir rechnen damit, 2020 den Großteil derMaßnahmen und Zielsetzungen realisiert zu haben. Ich binaber sicher, dass zu diesem Zeitpunkt längst wieder vieleneue Ideen auf unserer To-do-Liste stehen.

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Messen 2018

Wire 16. - 20. AprilHalle 11, Stand C15

HANNOVERMESSE

23. - 27. AprilHalle 22, Stand A50

AMB 18. - 22. SeptemberHalle 3, Stand C01

WindEnergy Hamburg

25. - 28. SeptemberHalle B7, Stand 225

Motek 08. - 11. OktoberHalle 8, Stand 8416

SPS IPC Drives 27. - 29. November

RSGR-U26.200 •Pressemappe d 2 bk betterkonsult 02/2018 · Printed in Germany

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