polieren von hochglanz lackflächen...• bei leichter struktur im lack mit einer granat körnung...

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1/4 Beschreibung Farbige Hochglanzoberflächen werden immer häufiger von Endverbrauchern gewünscht. Diese in einer guten Qualität und in einem perfekten Glanzgrad herzustellen ist gerade bei dunklen Farbtönen besonders anspruchsvoll. Wie mit dem Exzenterschleifer ETS und mit dem Rotationspolierer RAP ein brillianter Hochglanzeffekt erzielt werden, wird in dem vorliegenden Anwen- dungsbeispiel beschrieben. Abb. 768/01 A 768/01 Nr. 768 Polieren von Hochglanz Lackflächen Festool Anwendungsbeispiele zeigen den effizientesten Weg zum Ziel. Jede Anwendung ist dabei mit Produktempfehlungen hinterlegt, die sich dazu bestmöglich eignen. Zusätzliche Produkte werden unter der Rubrik „Werkzeuge/Zubehör“ als ergänzende Alternativen genannt. Jeder der aufgeführten Arbeitsschritte, stellt lediglich eine Empfehlung für das effizientes Arbeiten mit unseren Geräten dar. Selbstverständlich besteht deshalb die Möglichkeit, jeden Arbeitsschritt durch zusätzliche zu erweitern.

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Page 1: Polieren von Hochglanz Lackflächen...• Bei leichter Struktur im Lack mit einer Granat Körnung P1500 beginnen und die Fläche plan schleifen bis keine Glanzstellen mehr sichtbar

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Beschreibung

Farbige Hochglanzoberflächen werden immer häufiger von Endverbrauchern gewünscht. Diese in einer guten Qualität und in einem perfekten Glanzgrad herzustellen ist gerade bei dunklen Farbtönen besonders anspruchsvoll. Wie mit dem Exzenterschleifer ETS und mit dem Rotationspolierer RAP ein brillianter Hochglanzeffekt erzielt werden, wird in dem vorliegenden Anwen-dungsbeispiel beschrieben.

Abb. 768/01

A

768/01

Nr. 768

Polieren von Hochglanz Lackflächen

Festool Anwendungsbeispiele zeigen den effizientesten Weg zum Ziel. Jede Anwendung ist dabei mit Produktempfehlungen hinterlegt, die sich dazu bestmöglich eignen. Zusätzliche Produkte werden unter der Rubrik „Werkzeuge/Zubehör“ als ergänzende Alternativen genannt. Jeder der aufgeführten Arbeitsschritte, stellt lediglich eine Empfehlung für das effizientes Arbeiten mit unseren Geräten dar. Selbstverständlich besteht deshalb die Möglichkeit, jeden Arbeitsschritt durch zusätzliche zu erweitern.

Page 2: Polieren von Hochglanz Lackflächen...• Bei leichter Struktur im Lack mit einer Granat Körnung P1500 beginnen und die Fläche plan schleifen bis keine Glanzstellen mehr sichtbar

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BMaschinen/Zubehör

In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und Zubehöre empfohlen:

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CVorbereiten/Einstellen

Für einen brillianten Hochglanzeffekt sind folgende Punkte einzuhalten und ausschlaggebend für das Ergebnis:

• sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes

• absolute Staubfreiheit bei der Applikation

• eine ausreichende Aushärtung des Hochglanzlackes

• die Verarbeitungsempfehlung, vor allem die Trocknungszeiten der Lack-hersteller sind unbedingt einzuhalten

• saubere Arbeitsumgebung während des Polierens

Damit die Oberfläche während des Schleifens und des Polierens nicht be-schädigt wird, sollte das Werkstück gegen verrutschen gesichert werden. Eine Antirutschmatte als Unterlage oder die Vakuumspanneinheit von Festool VAC SYS SE1, Abb. 768/07, bieten die Möglichkeit das Werkstück si-cher zu spannen und dieses ergonomisch zu platzieren.

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BezeichnungBestell-Nr.

Absaugmobil CLEANTEX, CTM 26 E, Abb. 768/02 583848

Exzenterschleifer, ETS 150/3 EQ-Plus, Abb. 768/03 571898

Granat STF D150/16 P800 GR/50 496989

Granat STF D150/16 P1200 GR/50 496991

Granat STF D150/16 P1500 GR/50 496992

Platin 2 STF-D150/0-S 2000-PL 2/15 492371

Rotationspolierer SHINEX, RAP 150-21 FE, Abb. 768/04 570811

Lackziehklinge LZK-HM, Abb. 768/05 497525

Polierschwamm blau PS STF D150x30 BL/5 W 202006

Finish-Reiniger, MPA F+/0,5L 202053

Poliermittel MPA 5010 OR/0,5L 1-Step Schleifpolitur Speed Cut 202048

Poliermittel MPA 9010 BL/0,5L Feinschleifpolitur SPEED GLOSS 202050

Microfasertuch, MPA-Microfibre/2 493068

Lammfell LF-PREM.-STF-D150/1 493838

Vakuumpumpe und Spanneinheit VAC SYS Set SE1 712223

Alternativ zu den oben genannten Maschinen und Zubehöre können auch die folgenden Maschinen verwendet werden, auf die in diesem Anwendungsbei-spiel jedoch nicht weiter eingegangen wird:

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BezeichnungBestell-Nr.

Rotationspolierer SHINEX, RAP 150-21 FE-Set Wood mm Ø 150 mm, Abb. 768/06

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Beurteilung der Oberfläche:

Je nach Qualität und Farbton der Lackierung ist einer der vier nachfolgend beschriebenen Arbeitsschritte durchzuführen, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Zur Beurteilung der Oberfläche können die nachstehenden Punkte berücksichtigt werden:

• Oberflächen die keine oder nur vereinzelte Staubeinschlüsse und keine Struktur in der Oberfläche haben: Staubeinschlüsse mit der Lackzieh-klinge entfernen (s. Arbeitsschritt 1) und Stellen polieren (s. Arbeitsschritt 3 und zusätzlich bei dunklen Farben Arbeitsschritt 4).

• Oberflächen, die Staubeinschlüsse und / oder eine leichte Struktur (Oran-genhaut) in der Oberfläche haben: Staubeinschlüsse mit der Lackzieh-klinge entfernen (s. Arbeitsschritt 1) und die Struktur mit einer Körnung P1200 plan schleifen (s. Arbeitsschritt 2). Anschließend die gesamte Flä-che polieren (s. Arbeitsschritt 3 und zusätzlich bei dunklen Farben Ar-beitsschritt 4).

• Oberflächen mit vielen Staubeinschlüssen und / oder einer stärkeren Struktur (Orangenhaut) in der Oberfläche: Im ersten Schritt die Stau-beinschlüsse und die Struktur mit einer Körnung P800 plan schleifen (s. Arbeitsschritt 2) und anschließend weitere Schleifschritte durchführen. Im nächsten Schritt muss die gesamte Fläche poliert werden (s. Arbeits-schritt 3 und zusätzlich bei dunklen Farben Arbeitsschritt 4).

• Oberflächen mit Vertiefungen (Silikonkratern), Kocher (Blasen im Lack) und starken Oberflächenstörungen: Diese Fehlstellen können meist nicht mehr beseitigt werden oder die Beseitigung wird unwirtschaftlich. In die-sen Fällen ist ein neuer Lackaufbau erforderlich.

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DVorgehensweise

Arbeitsschritt 1 Entfernung von Staubeinschlüssen

• Die Lackziehklinge auf die Oberfläche legen. Die Kordel sorgt dafür, dass die Lackziehklinge in einem leichten Winkel aufliegt. Nun mehrmals mit leichtem Druck über den Staubeinschluss schaben bis der Überstand plan ist. Es entsteht eine kleine, runde, matte Stelle. Abb. 768/09 und /10

• Es ist darauf zu achten, dass die Hochglanzlackschicht nicht durchdrun-gen wird. Ist der Staubeinschluss zu tief in der Hochglanzlackschicht oder in einer darunter liegenden Lackschicht, ist eine rückstandsfreie Entfernung nicht möglich. Nachdem all Staubeinschlüsse entfernt sind, ist zu testen, ob ohne zu schleifen direkt, wie in Arbeitsschritt 3 be-schrieben, mit dem Polieren begonnen werden kann. Ist dies aufgrund des Lacks oder Farbtones nicht möglich, muss wie in Arbeitsschritt 2 beschrieben mit Granat P 1500 vorgeschliffen werden.

Arbeitsschritt 2Entfernung von Oberflächenstruktur

Planschliff • Als erstes mit dem Exzenterschleifer ETS 150/3 ohne großen Druck und

mit langsamer Bewegung im Kreuzgang die Oberfläche schleifen. • Bei leichter Struktur im Lack mit einer Granat Körnung P1500 beginnen

und die Fläche plan schleifen bis keine Glanzstellen mehr sichtbar sind. Bei mehr Struktur im Lack mit Granat P1200 schleifen.

• Die Drehzahlstufe sollte 3–4 nicht übersteigen.

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Unsere Anwendungsbeispiele sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Grundsätzlich ist die Arbeit mit Maschinen, Handwerkzeugen, Holz und Chemieprodukten mit erhebli-chen Gefahren verbunden. Daher richten sich unsere Anwendungsbeispiele ausschließlich an geübte und erfahrene Handwerker. Eine Zusicherung für das Gelingen der hier vorgestellten Projekte können wir nicht übernehmen, da dies von Ihrem Geschick und den verwendeten Materialien abhängig ist. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht, können jedoch für die Korrektheit keine Haftung übernehmen. Wir schließen unsere Haftung für leicht fahrlässige Pflichtverletzungen aus, sofern nicht Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit betroffen sind. Unberührt bleibt ferner die Haftung für die Verletzung von Pflichten, deren Erfüllung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrages überhaupt erst ermöglicht und auf deren Einhaltung Sie regelmäßig vertrauen dürfen.

Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.

www.festool.de

Polierschliff• Je nach Lackhersteller zusätzlich die Fläche mit Platin S2000 schleifen.• Zusätzlich die Fläche mit etwas Finish-Reiniger benetzen während sich

der Teller des Exzenterschleifers weiter dreht.• Zwischen den Arbeitsgängen die Fläche mit dem Mikrofasertuch reinigen.• Die Fläche erscheint nun gleichmäßig mit leichtem Glanzgrad.• Nun die gesamte Fläche polieren (s. Arbeitsschritt 3 und zusätzlich bei

dunklen Farben Arbeitsschritt 4). Abb. 768/11

Arbeitsschritt 3Polieren der Oberfläche

• Als nächstes die Oberfläche mit dem Rotationspolierer Shinex RAP 150 FE polieren, wobei das Lammfell und das Poliermittel MPA 5010 für die-sen Schritt empfohlen werden. Abb. 768/12

• Zuerst die Politur auf das Lammfell auftragen. • Die Maschine auf das Werkstück aufsetzen und die Politur mit sehr lang-

samer Drehzahl verteilen.• Die Drehzahl einfach über den Gasgebeschalter steuern. Diese Funktion

ist vor allem bei empfindlichen Bereichen zu empfehlen, um den Lack und die Kanten nicht zu beschädigen. Abb. 768/13

• Die Maschine zügig über die Oberfläche führen, sonst besteht die Gefahr der übermäßigen Erwärmung!

• Oberfläche mehrmals mit der groben Seite des grünen Poliertuches und dem Finish-Reiniger abwischen und kontrollieren.

• Bei Bedarf den beschriebenen Vorgang wiederholen. Es sollten keine er-kennbaren Schleifspuren zurückbleiben.

Arbeitsschritt 4Polieren der Oberfläche bei dunklen Lacken

• Bei sehr dunklen Farben kann ein zweiter Poliervorgang erforderlich werden. Dadurch wird ein höherer Glanzgrad erreicht und letzte kleine Kratzer und Grauschleier können entfernt werden.

• Den Arbeitsschritt 3 mit dem Schwamm blau und der Politur MPA 9010 wiederholen.

• Nach dem Polieren die Oberfläche mehrmals mit der feineren Seite des grauen Poliertuches und dem Finish-Reiniger reinigen. Bei Bedarf den beschriebenen Vorgang wiederholen.

Tipp: Die Microfasertücher und Polierschwämme nach jedem Politurwechsel gründlich unter fließendem Wasser auswaschen.

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