polarisation der elektroden und wasserbildung im voltameter

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635 X V 11. Po lu rim tio n rlt~r. Eluk Ir o tlun un d W7asser- h'ltlurtg im J/olttmieLer.; con Bertin . ( Corript. rend. T. XL F ' , p. 820.) I. Zersetzt iiian gesiioertes Wasser diircli einen stlir- keii Strom (von 50 Elementen) in einem Voltaineter lnit eiuer einzigen Glocke, welclie die ails der Zersetzung ent- steliendeii Gase, Sauerstoff und Wasserstoff, in Umgebuog der Elektroden geniengt aufnimmt, so sieht man, iin Mo- ment, da die Glocke fast rnit den Gasen gefiillt ist, das Geineiige freiwillig verpufferi, wenn die Elektroden aus folgenden Metallen bestehen : 1. Platin, platinirt oder niclit 2. Platin Kohle 3. Platin Eisen 4. Platin Blei 5. Blei Platin 6. F' Jiseri PI a ti n 7. Eisen Kohle 8. Blei Kohle. Positive Elektrode. Negative Elektrode. Platin, platiiiirt oder nicbt 11. Dagegen verpufft das Gemenge niclit wenn ist: Positive Elektrode. Negative Elrktrode. 9. Platiu Kupfer 10. Platin Zink 11. Platin Zink, amalgam. 12. Eisen Blei 13. Blei Eiseii 14. Eisen oder wenn die positive Platte aus eine~n Kiirper bestcbt, der den Sauerstoff absorbirt, wie Kohle, Kupfer, Zii\k u.s.w., weil das Gas alsdanli nicht mehr verpuffend ist Uiese Ab- sorption war bei den Versuchen 12, 13 und 14 rnoglich; allein inan versicherte sich, dafs sie wirklich nicht statt- fand, dafs das Gasgerneoge leicht iin Eudiometer verpuffte. R'I essi tig ,

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X V 11. Po lu rim t io n rl t~r . Eluk Ir o t lun un d W7asser- h'ltlurtg im J/olttmieLer.; c o n B e r t i n .

( Corript. rend. T. X L F', p . 820.)

I. Z e r s e t z t iiian gesiioertes Wasser diircli einen stlir- keii Strom (von 50 Elementen) in einem Voltaineter lnit eiuer einzigen Glocke, welclie die ails der Zersetzung ent- steliendeii Gase, Sauerstoff und Wasserstoff, i n Umgebuog der Elektroden geniengt aufnimmt, so sieht man, iin Mo- ment, da die Glocke fast rnit den Gasen gefiillt ist, das Geineiige freiwillig verpufferi, wenn die Elektroden aus folgenden Metallen bestehen :

1. Platin, platinirt oder niclit 2. Platin Kohle 3. Platin Eisen 4. Platin Blei 5. Blei Platin 6. F' Jiseri PI a ti n 7. Eisen Kohle 8. Blei Kohle.

Positive Elektrode. Negative Elektrode.

Platin, platiiiirt oder nicbt

11. Dagegen verpufft das Gemenge niclit wenn ist: Positive Elektrode. Negative Elrktrode.

9. Platiu Kupfer 10. Platin Zink 11. Platin Zink, amalgam. 12. Eisen Blei 13. Blei Eiseii 14. Eisen oder wenn die positive Platte aus eine~n Kiirper bestcbt, der den Sauerstoff absorbirt, wie Kohle, Kupfer, Zii\k u.s.w., weil das Gas alsdanli nicht mehr verpuffend ist Uiese Ab- sorption war bei den Versuchen 12, 13 und 14 rnoglich; allein inan versicherte sich, dafs sie wirklich nicht statt- fand, dafs das Gasgerneoge leicht iin Eudiometer verpuffte.

R'I essi tig ,

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111. Ersetzt mail im Voltameter das gesluerte Wasser durch gewijhnliches Wasser , so vereinigen sich die Gase nicht mehr instantan; allein es kann eine mehr oder we- niger rasche Recomposition stattfinden, sowohl nach der Unterbrechutig , als auch wahrend des Durchgaoges des Stromes. Es kann alsdann geschehen, dafs die Elektroden iinten das Wasser zersetzen, und oben es wieder bilden, so dafs die Fliissigkeit in der Glockc schwankt und diese sich niemals leert.

Diefs beobachtet man in folgenden Fallen : Posi~ive Elektrode, Negative Elektrodc.

15. Platin, platinirt oder nicht 16. Platin Kohle 17. Platin Eisen 18. Platin Kupfer.

Die erste Combination ist die beste. IV. Die Wasserbildung bei diesen Versuchen kann

nicht zugeschrieben werden: 1. Der katalytischen Kraft des Platins, deiin sie fiudet

in Fallen statt, wo diese Kraft nicbt existren kann (Ver- sucb 5, 6, 7 und 8); sie findet nicht statt in anderen Fal- leu, wo diese Kraft inijglich wiire (Versuch 9, 10 und 11); und endlich hat man sich direct versichert, d a b die Platin- platten des ersteii Versucbs wirklich nicht fdhig waren, ein Gasgemenge zum Verpuffen zu bringen, welches sie nicht selbst erzeugt hatten; es scheint nijthig zu seyn, dafs der Sauerstoff sich im Eotstehuogszustaiide oder in dem das Ozon characterisirenden Zustande bcfinde.

2. Der Erwarmung der Elektroden, denn dieselbe ist nicht so betrachtlich.

3. Dem elektrischen Funken, denn die Saule giebt unter diesen Ulastanden keine Funken.

4. Der Ueberfiihrung feuriger Theile von einer Elek- trode zur anderen, oder kleineri Verbrennungen, die etwa unten an den Elektroden stattfznden ; denn einerseits sieht man nie ein lebhaftes Licht der bleichen Flamme der Explosion vorhergehen, und andrerseits siebt mail diese

Platin, platinirt oder nicbt

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Feuer oft bei den Versucben 9 und 1.4, bei denen keine Explosion stattfindet; man niufs also schliefsen, dafs sie dieselbe nicht zu erzeugen veriniigea.

Man mufs also diese Erscheiuungen auf die unter dein Namen Polarisation der Elektroden bekaiinte Eigenschaft zurfickfuhren, von denen sie eiue Mauifestation in grofs- artigein und ungewahnlicbem Maafse sind.

XVIII. Uebm (his Phenornen iier Ffuorescenz; oon C. G u i l l e m i n . (Compt. rend. T. XLV, p . 173.)

n u s den merkwiirdigen Versuchen der HH. B r e w s t e r , J. H e r s c h e l uiid S t o k e s iiber die eigenthuinliche Mo- dification gewisser Strahlen des Spectrums durch die fluo- rescirenden Substanzeu scheint hervorzugehen , dafs das Phanomea auf die oberfltchlichen Schichten der Karper beschrankt ist und dafs die Strahlen, nach dem Durchgang durch eine sehr geringe Dicke der Substanz, die Eigen- schaft verloren haben, abermals eine solche Modificatios zu erleiden. Diefs war besonders die Meinung von Hrn. H e r s c h e l , weil er d e n Phanomen den Nainen epipolische Dispersion beilegte, Ton E T C L ~ o R g Oherfllche, um dainit anzudeuten , dafs der Strahl blofs in deu oberflachlichen Schichten abgesndert werde.

Als ich ein Strahlenbiindel eines durch ein Quarzprisma gebildeten Sonnenspectruins Iothrecht auf eine kubische (;lasflasche voll einer fluorescirenden Flussigkeit falleo liefs, und winkelrecht auf die Richtung der Strahleii schaute, beobachtete ich, dafs das diffundirte Licht nicht blofs vou der Oberflache herkam, sondern auch von tieferen Schich- ten der Flussigkeit his zu einem Abstand, der zunahm in