photo international 3/2015 - article about architekturbild 2015

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SZENE PORTFOLIO TECHNIK Deutschland 7,65 w | Österreich 8,40 v | Schweiz 15,00 sfr | Benelux 8,90 v | Dänemark 86 dkr | Finnland 11,50 v | Italien 9,90 v Photo Technik International Mai|Juni 3|2015 Sony World Photography Awards | Phototriennale Hamburg Die schräge Welt des Anders Petersen | Europäischer Architekturfotografie-Preis Software zur Bilderrettung | Profoto B2: der entfesselte Blitz | Pentax K-S2 Roland Fischer ABSTRAKTE FASSADEN 4 190265 307658 03

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Artikel über den Europäischen Architekturfotografie-Preis architekturbild 2015, erschienen in der Fachzeitschrift Photo International, Ausgabe 3/2015 / article about European Architectural Photography Prize architekturbuild 2015, published in photography magazine Photo International, issuu 3/2015

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SzenePortfoliotechnik

Deutschland 7,65 w | Österreich 8,40 v | Schweiz 15,00 sfr | Benelux 8,90 v | Dänemark 86 dkr | Finnland 11,50 v | Italien 9,90 v

Photo technik international Mai|Juni 3|2015

Sony World Photography Awards | Phototriennale hamburgDie schräge Welt des Anders Petersen | europäischer Architekturfotografie-PreisSoftware zur Bilderrettung | Profoto B2: der entfesselte Blitz | Pentax k-S2

roland fischer

ABStrAkte fASSADen

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europäischer Architekturfotografie-Preis

Mit- und Nebeneinander Das Thema „Nachbarschaft“ des elften Europäischen Architekturfotografie-Preises hat gewissermaßen ins Schwarze getroffen. Mit politischen, gesellschaftlichen und optischen Interpretationen bis zu skurrilen Konfrontationen im unmittelbaren oder weiteren urbanen Umfeld haben die Teilnehmer deutlich Stellung bezogen.

1. Preis Petra Gerschner Deutschland„Gezi gegen Gentrifizierung“ – die Kommune des Gezi-Parks war ein Laboratorium, ein Ort des Experiments, ein Versuch

basisdemokratischer Diskussions- und Entscheidungsstrukturen und gelebter Nachbarschaft. Alles begann mit einer Platzbe-

setzung in Istanbul. Der Widerstand gegen den Bau einer Shoppingmall führte in wenigen Tagen zu türkeiweiten Aufständen.

In der kurdischen Stadt Wan, die seit dem Erdbeben 2011 ein Zentrum neoliberaler Immobilienspekulation ist, verfolgte

ich den medialen Blick auf den Protest. Kurz darauf war ich auf dem Taksimplatz. Hier demonstrierten Hunderttausende

gegen die Enteignung des öffentlichen Raums und die Vertreibung der Marginalisierten aus den Innenstadtvierteln. P.G.

Absolventin der Münchner fotoschule. Studium der Politikwissenschaften und an der Akademie der bildenden Künste München. 1999 Diplom als Meisterschülerin. Verschiedene Auszeichnungen u. a. Dannerstipendium für fotografie (1991), Debütantenpreis der Akademie der bildenden Künste München (1999), Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds bonn (2009), internationales fellowship für Kunst und theorie des Künstlerhauses büchsenhausen innsbruck (2014). Seit 1992 internationale Ausstellungs-tätigkeit. lebt und arbeitet als Künstlerin und Kuratorin in München.

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Preis Julia Baier DeutschlandDie Arbeit „Ein Fenster zum Hof“ ist eine Auseinanderset-

zung mit der unmittelbaren Nachbarschaft der Künstlerin.

Der tägliche Blick aus dem Fenster in einen Berliner Hinterhof

wird zu einem visuellen Spiel, er ist eine Vergewisserung

der eigenen Verortung – der Außenraum wird zur vertrauten

Umgebung. Nachbarn und die Zeit hinterlassen ihre Spuren

und verwandeln den Hof in einen Ort fortwährender Verän-

derung. J.B. 1971 geboren. Studium der fotografie an der Hoch-schule für Künste bremen. Seit 1998 freischaffende fotografin. Verschiedene Auszeichnungen, Stipendien sowie nationale und internationale Ausstellungen, zuletzt 2014 in der Ausstellung „Augen auf! 100 Jahre leica fotografie“ in den Deichtorhallen Hamburg. Monografien: Sento (2008) und Water Matters (2013), Peperoni books. lebt in berlin.

Preis Claudia Brust Deutschland60 Jahre nach Fertigstellung von Le Corbusiers

Unité d'habitation in Marseille: auf der Dachterrasse,

einer „Piazza del Popolo“, einem Ruhepol inmitten

der Stadt. Faszinierend reagiert LC auf die Umge-

bung. Das Geländer ist gerade hoch genug, um das

städtische Umfeld auszublenden. Und so werden

die entfernteren Küstenfelsen sowie das Meer zur

unmittelbaren „Nachbarschaft“. Eine lange Beton-

wand verbirgt „ungeliebte“ Aussichten und lenkt die

Konzentration auf den Ort selbst. Organisch geform-

te Betonhügel mildern den Eindruck der gigantischen

Metropole. C.B. 1959 in Singen-bohlingen geboren. Grafikdesign- Studium in Stuttgart. Dort Grafikerin bei leonhardt & Kern. 1991 Umzug nach Singen-bohlingen. Seit 1992 selbständig. lebt und arbeitet in Singen- bohlingen.

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Auszeichnung Enver Hirsch DeutschlandAus der Arbeit „Bangkok Curbside“, die während mehrerer Besuche in Thailands Hauptstadt entstanden ist. Gebrauchsgegen-

stände, Baustellen und Zimmerpflanzen vereinen sich darin zu raumgreifenden Installationen. Dinge, die ursprünglich ohne

einen künstlerischen Gedanken entstanden sind, entwickeln eine eigene skulpturale Kraft. Sie repräsentieren damit das Gegenteil

einer „form follows function“-Mentalität. E.H. 1968 in Hamburg geboren. 1989 bis 1992 fotostudium am bournemouth and Poole College of Art and Design. Arbeit für verschiedene Zeitschriften. Diverse einzel- und Gruppenausstellungen. Zur Zeit lehrauftrag für fotografie an der Hamburger Akademie für angewandte Wissenschaften. lebt und arbeitet in Hamburg.

Auszeichnung

Shimizu Ken JapanAus der Serie „Shadows under the surface“ (2014).

1981 in Yokohama, Japan geboren. 2005 bis 2006 ba-chelor of Arts im fach fotografie am royal Melbourne institute of technology. Anerkennungen beim europäi-schen Architekturfotografie-Preis architekturbild 2009 „Neue Heimat“ und 2011 „Dazwischen“. lebt und arbeitet in tokyo.

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Anerkennung Matthias Jung Deutschland„Am Boden“ – am Ende des Kalten Krieges sind viele Militärjets nutzlos geworden. Seither dienen nicht mehr nur die Frei-

flächen vor Kasernen und Flughäfen als Standorte von veralteten Fluggeräten. Jetzt verschönern sie private Vorgärten oder

werden als Werbeträger für Industrieunternehmen zweckentfremdet. Seit die zivile Luftfahrt ein Massentransportmittel ist,

gelangen auch immer mehr ausgemusterte Verkehrsflugzeuge in den öffentlichen Raum. Zur bestehenden Architektur

gesellen sie sich in der Regel als Fremdkörper. Die Begegnung mit ihnen hat immer etwas Verstörendes. M.J. 1967 in Herford geboren. Seit dem 17. lebensjahr Mitarbeit bei ostwestfälischen tageszeitungen. Als freier fotojournalist tätig. Ab 1988 Studium der fotografie (Kommunikationsdesign) in essen und beginn der beschäftigung mit theaterfotografie. 1995 Abschluss des Studiums. Arbeitet für nationale und internationale Magazine, Unternehmen und theater. lebt in der Nähe von Köln.

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Auszeichnung Herman van den Boom Belgien„Nachbarn“ – für diese Serie wurden belgische

und nordfranzösische Doppelhaushälften

fotografiert. Alpine Architektur trifft auf die

Ästhetik von Le Corbusier, ein Satteldach

grenzt an ein Flachdach … Diese verschieden-

artigen und oft widersprüchlichen Partner-

schaften sind außergewöhnlich, witzig oder

hässlich, denn hier in Belgien ist jedes

Wohnhaus ein Ausdruck von Individualität.

Man verbindet die Architektur zwangsläufig

mit einem bestimmten Lebensstil, einer

bestimmten Ästhetik und Philosophie der

Menschen, die diese Häuser bewohnen.

Denn hier leben Menschen, die oftmals sehr

verschiedene Geschmäcker haben, zusam-

men. H.v.d.B.

1950 in essen (be) geboren. Studierte an der Academy for fine Arts/AKi enschede Holland und war Professor für fotografie an der AKi enschede, der HiSK Antwerp und der Academy for fine Arts Maastricht. 2010 Sony World Photography Award im bereich landschaftsfotografie, 2013 Prix de la Découverte der bibliothèque Nationale de france, 2014 Sony World Photography Award im bereich Architekturfotografie. einzelausstellung im Museum for Photography in Charleroi (be) und im boZAr, brüssel. lebt und arbeitet in Köln, Heks (be) und Amsterdam.

Anerkennung Frauke Bergemann Deutschland„Ausweitung der Grün- und Spielzone“ – die zeitlich weit auseinander liegenden Aufnahmen haben sich

als Serie angeboten, zumal nachbarschaftliches Miteinander weder statisch noch vorhersehbar ist. F.B.

Ausbildung an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Als freiberufliche fotografin und Grafikerin in München tätig. Arbeitet heute ausschließlich im bereich künstlerischer fotografie. Diverse Ausstellungen in Deutschland und den USA. Publikationen zur bildsprache und zu eigenen fotoprojekten. lebt und arbeitet in berlin.

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Anerkennung Peter Franck DeutschlandDie Serie entstand während des Besuchs ei-

ner wilden Feriensiedlung im Süden Frank-

reichs. Seit einigen Jahren reise ich

einmal im Jahr dorthin, um mich über diese

phantasievolle, ärmliche, warme, häss liche,

kulissenhafte Architektur zu wundern. Eine

Siedlung als ein geschlossenes Universum,

das im Frühjahr zu wachsen beginnt und im

Herbst wieder verschwindet. P.F.

1964 in Überlingen am bodensee geboren. Ab 1987 Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Nürnberg und Stuttgart. Seit 2012 Atelier „Glücklichundschön“ in Stuttgart. Zahlreiche Preise u.a.: erster Preis „Geschossen und Gedruckt“ (2005), erster Preis bei den Sony World Photography Awards (2012/2013), „honorable mention“ bei den ipa photography awards (2012), Shortlist beim felix Schoeller Award (2013). lebt und arbeitet in Stuttgart.

Anerkennung Kai-Uwe Gundlach DeutschlandHelgoland, die einzige deutsche Hochseeinsel, wurde 1945 von britischen Bomben so zerstört, dass sie Mitte des 20. Jahrhunderts

ein Schaufenster für das neue Bauen in der jungen Bundesrepublik wurde. Die öffentlichen Wege und Bebauungen wurden bewusst

so eng angelegt, dass Licht und Schatten eine eigene Geometrie bilden. In der Serie „Helgoland“ ergeben sich durch die Zusammen-

stellung zweier Bildtafeln neue, ungewohnte Sichtweisen und erlauben ein ironisches Gesamtbild. K.-U.G. 1966 in oldenburg geboren. fotografische Ausbildung. Danach diverse Assistenzen. Gründer eines fineart-SW-labors. Arbeitet seit 1994 als freier fotograf für zahlreiche Agenturen und redaktionen. lebt und arbeitet in Hamburg.

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Anerkennung Marc Latzel Schweiz„Soziologie des Raums“ – zwischen Gesellschaft und Individuum liegt die soziologische Zwischengröße der Gruppe mit ihren

spezifischen Interessen. Gruppen entstehen gezielt oder zufällig, sind organisiert, flüchtig oder schicksalhaft. Räumlich verlangen

sie nach Infra struktur, nach Siedlungen, Zubringerwegen und Verpflegungsmöglichkeiten. In meinen Bildern verfängt sich der

Blick in der räumlichen Struktur, weil die gezeigten Nachbarschaften so ungewohnt dicht sind. Die vielschichtigen Aufnahmen

belegen damit vor allem die Illusion des Einzelnen, in der Gruppe Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu finden. M.L. 1966 geboren. Studium der fotografie an der ecole des Arts Appliqués, Vevey (CH). 2000 bis 2005 Mitglied der Agentur lookat Photos. 2004 bis 2009 Gründungsmitglied der Agentur lookatonline.com. 2006 bis 2008 Dozent an der ecole Cantonale d'Art de lausanne (eCAl). Seit 2008 Dozent am Centre d’enseignement Professionnel in Vevey (CePV). Seit 2009 Dozent am Schweizer Medienausbildungszentrum (MAZ) in luzern. Seit 1995 zahlreiche Ausstellungen und Auszeichnungen. internationale Publikationen. Kontinuierliche Arbeit an freien Projekten mit Schwerpunkt raum, Architektur, Wissenschaft, Umwelt. lebt und arbeitet in Zürich.

Anerkennung Johannes Marburg SchweizEin Wohnhaus in Genf. Die Fassade gleicht

einem kunstvollen Mosaik, einem Schiebe-Puzzle.

Gepflegt wurde sie allerdings nicht. Die Schäden

sind nicht zu übersehen. Die meisten Fenster

sind verschlossen, abgedunkelt, die Rollläden her-

untergelassen. Wir werden unvermittelt Zeugen

von privaten Momenten in den Loggien. J.M.

1969 in frankfurt geboren. 1993 bis 1998 Studium der Architektur an der Univer sität Karlsruhe. 1999 Mitarbeit im büro Kubitza, Köln. Seit ende 1999 als selbständiger fotograf tätig. lebt in Genf.

In der Bildserie „Gezi gegen Gentrifizierung“ von

Petra Gerschner sahen die Juroren des Europäischen

Architekturfotografie-Preises architekturbild 2015

die verschiedenen Kriterien des international bekann-

ten und einzigartigen Preises am besten umgesetzt.

Neben der Interpretation des diesjährigen Themas

„Nachbarschaft“ legte die Jury unter dem Vorsitz von

Tom Geister, Assoziierter des Büros Sauerbruch

Hutton, großen Wert auf die fotografische Qualität

sowie den seriellen Zusammenhang der eingereichten

Bilder. „Gerschner erzählt von einem dramatischen

Ereignis, ohne das eigentliche Ereignis abzubilden.

Dabei verfasst sie eine Kurzgeschichte in vier Bildern,

die auch farblich und von der Art der Ausschnitte sehr

gut als Serie funktioniert“, so die Juroren. „Nachbar-

schaft wird hier bedroht. Dies ist als düstere Ahnung,

als nervöse Spannung in die Bilder eingeschrieben“.

Zusätzlich zu diesem ersten, mit 4000 Euro dotier-

ten Preis wurden zwei gleichwertige Preise vergeben,

die mit einem Preisgeld von jeweils 1000 Euro verbun-

den sind. Julia Baier schafft es mit einem sehr begrenz-

ten Ausschnitt, dem Blick aus einem Zimmer auf ei-

nen typischen Berliner Hinterhof, das ganze Thema

„Mensch und Natur in der nachbarschaftlichen Enge

der Stadt“ auszudrücken. Claudia Brust stellt in ihrer

Serie ihre eigene Perspektive auf die Marseiller Unité

d’habitation, die Le Corbusier erträumt hat, dar. Die

gezielt gewählten Bildausschnitte verdeutlichen die

Korrelation zwischen der vorhandenen Umgebung

und den künstlich geschaffenen Dachelementen und

machen dies zum Thema der Serie.

Aus den eingereichten Bildserien – in diesem Jahr

waren es 264 aus 14 verschiedenen Ländern – wur-

den außerdem sieben Auszeichnungen ausgewählt.

Sie gingen an Dirk Brömmel, Enver Hirsch, Stefan

Jaeggi, Shimizu Ken, Ulrike Manestar, Stefan Rasin-

ger und Hermann van den Boom. Auch diese Autoren

haben mit ihren beeindruckenden Bildserien zu kultu-

rellen, gesellschaftlichen, politischen Ereignissen,

aber auch zu städtebaulichen Entwicklungen mit der

Kamera Stellung bezogen. 18 weitere Bildserien wur-

den mit einer Anerkennung bedacht und sind eben-

falls Teil einer Wanderausstellung, die ihren Anfang

im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt nimmt.

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Ausstellung architekturbild europäischer

Architekturfotografie-Preis 2015 „Nachbarschaft“

Vom 25. April bis 9. August 2015 im Deutschen

Architekturmuseum DAM, Schaumainkai 43,

frankfurt am Main.

Weitere AusstellungsstationenWissenschaftspark Gelsenkirchen:

21. August bis Ende Oktober 2015

KAZimKUbA Kassel:

Anfang bis Mitte November 2015

VHS-Photogalerie Stuttgart:

26. November 2015 bis 31. Januar 2016

Der Katalog „Nachbarschaft/Neighbour-

hood architekturbild.

european Architectural Photography Prize 2015“

erscheint bei der av edition Stuttgart, 128 S.,

ca. 250 farb- und SW-Abb., text deutsch/englisch,

Hardcover, 24,80 euro, iSbN 978-3-89986-219-5

www.architekturbild-ev.de

www.dam-online.deAnerkennung Eckhart Matthäus Deutschland„Nachbarschaftliche Anpassung“ – Die dokumentarische Arbeit untersucht das Neubaugebiet „SupplyCenter“ der Stadt Augsburg,

eine Konversionsfläche aus der amerikanischen Besatzungszeit. Ich provoziere die Fragestellung, ob ein Weniger an Bauvorschriften

ein Mehr an Charakterverlust der Architektur bedingt. Eigenheime entstehen individuell, nicht aufeinander abgestimmt und doch

konform. Willkür in Farbe, Mustermix und Funktionalität schafft eine Klammer der Wiedererkennung. E.M.

1966 in Augsburg geboren. Ausbildung zum Werbe- und industriefotografen. Seit 1990 selbständiger fotograf mit eigenem Studio, Schwerpunkt Architektur und Porträt. Verschiedene Ausstellungen und Wettbewerbe, u.a. Anerkennung beim europäischen Architekturfotografie-Preis 1999 „Architektur im Kontext“. 2001 bis 2008 lehrtätigkeit an der Hochschule Augsburg für Digitale fotografie. Zahlreiche Publikationen in Architek tur-fachbüchern und Magazinen. Seit 2013 inhaber der firma heli-works GmbH mit Spezialisierung auf luftaufnahmen per octocopter. lebt und arbeitet in Wertingen bei Augsburg.

Auszeichnung Stefan Rasinger ÖsterreichDie Wohnungsnot der Nachkriegsjahre

bewirkten in den 1950er Jahren in

Österreich einen Massenwohnungsbau.

Unter Einfluss der Moderne und der

Forderung nach mehr „Licht, Luft und

Sonne“, wurde als eine städtebauliche

Antwort darauf vor allem die Zeilen-

bebauung massenhaft umgesetzt.

Der Außenraum dabei vernachlässigt.

Die Garagen spiegeln die dazugehöri-

gen Wohnbauten und ihre funktiona lis-

tischen Ansätze wider. S.R. 1980 in Klagenfurt geboren. Studium der Archi-tektur an Universitäten in liechtenstein und Mexiko. Seither kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung mit dem Medium bild/fotografie mit Schwerpunkt Architektur- und Dokumentarfotografie. Außerdem freie Arbeiten. lebt in Klagen-furt und Wien.