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Organisationsstrukturen in der sozialen Arbeit
Entwicklungslinien der Sozialverwaltung in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert
Referentin: Claudia WinkhausSeminar: Geschichte der sozialen ArbeitDozentin: Prof. Dr. Sabine Hering
SS 2006
1.
Gliederung
Strukturiert anhand der historischen Epochen, beginnend im frühen Kaiserreich
Darstellung anhand folgender Aspekte: Zentrales Thema in der sozialen Arbeit Ziel von Sozialpolitik Methoden und Techniken Gesetzgebung Organisationsstrukturen
Das frühe Kaiserreich 1871 – 1914 Zentrales Thema in der sozialen Arbeit
Die unterschiedlichen Angebote der Armenpflege und Fürsorge bündeln und vereinheitlichen
Ziel von Sozialpolitik Vorbeugung Die Verhinderung eines Aufstandes des
Proletariats Gesetzgebung
Fürsorge wird Reichskompetenz und in Reichsgesetzen verankert und vereinheitlicht
Das frühe Kaiserreich 1871 – 1914
Organisationsstrukturen Suche nach neuen Formen der Organisation,
der Koordination und des Zusammenschlusses Doppelstrukturen zum einen der öffentlichen
Armenpflege und der freien Wohlfahrtspflege und zum anderen der Sozialversicherung und Fürsorgeangebote
Allgemeiner Übergang vom Elberfelder zum Straßburger System
Die Straßburger ArmenpflegeA
us: Hering/M
ünchmeier, D
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eschichte der S
ozialen Arbeit, W
einheim 2000,
S.32
Der erste Weltkrieg 1914 –1919 Zentrales Thema in der sozialen Arbeit
Kriegsfolgen: Soziale Not als Massenschicksal Ziel von Sozialpolitik
Verantwortung übernehmen für die Existenzsicherung großer Bevölkerungsteile
Methoden und Techniken Soziale Fürsorge als gesellschaftliche Selbsthilfe Planmäßige staatliche Sozialpolitik Systematische Subventionierung privater
Organisationen zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben
Fürsorge wächst über materielle Hilfen hinaus
Der erste Weltkrieg 1914 –1919
OrganisationsstrukturenDie Kriegsfürsorge wird in Kommunen unterschiedlich organisiert und verantwortet: Berlin und in anderen Städten: der Frauenverein
organisiert für die Kommunen Gemischte Apparate: ausgebildete Frauen arbeiten
Hand in Hand mit männlichen Hilfskräften Kooperationen: Die kommunale Verwaltung
entscheidet, Fürsorgerinnen führen aus Soziale Arbeit eröffnet Optionen qualifizierter
Berufstätigkeit für Frauen
Die Weimarer Republik 1919 – 1932 Zentrales Thema in der sozialen Arbeit
Kriegsfolgen verstärkt durch Weltwirtschaftskrise Ziel von Sozialpolitik
Existenzsicherung der Bevölkerung und Verankerung der sozialen Grundrechte und –pflichten in der Verfassung
Methoden und TechnikenVerrechtlichung, Ämterbildung
Gesetzgebung1919 Verfassung1922 Reichsjugendwohlfahrtsgesetz RJWG
Die Weimarer Republik 1919 – 1932
OrganisationsstrukturenErrichtung der Gesundheits-, Wohlfahrts- und Jugendämter fortschreitende Bürokratisierung
Aufbauplan des Jugendamtes Lübeck 1924/25
Aufgabengebiete des Jugendamtes Lübeck 1924/25
Nationalsozialismus 1933 –1945 Zentrales Thema in der sozialen Arbeit
Volkspflege Ziel von Sozialpolitik
Volksgesundheit und Pflege des Volkskörpers Methoden und Techniken
Gesundheitswesen, Erbgesundheitspflege, Auslese, Zwangssterilisation, Euthanasie
Gesetzgebung Volksgesundheit
OrganisationsstrukturenGleichschaltung der Wohlfahrtspflege Volkswohlfahrt
Auf G
rundalge von: Hering/M
ünchmeier,
Die G
eschichte der Sozialen A
rbeit, Weinheim
2000, S.32
Die NS-Volkswohlfahrt e. V.
Restauration und Neubeginn 1945 –1959 Zentrales Thema in der sozialen Arbeit
Bewältigung der Kriegsfolgen Ziel von Sozialpolitik
Grundsatzentscheidung:Flächendeckendes Sozialversicherungs-system oder differenzierte Fürsorge?
Altlasten der NS-Zeit bewältigen Arbeitskraft erhalten, bzw. wiederherstellen
Methoden und TechnikenBrückenschlag zur Weimarer Republik
Restauration und Neubeginn 1945 –1959 Organisationsstrukturen
Kommunale Strukturen funktionieren fast durchgängig
Zentralisierungen der NS-Zeit müssen rückgängig gemacht werden
Deutscher Verein als Schaltstelle für die zukünftige Gestaltung der Fürsorge und Sozialpolitik
In der Weimarer Republik geschaffenen Strukturen erhalten weitgehend wieder Gültigkeit
Ausbau und Krise 1960 –2005
Gesetzgebung1961 Bundessozialhilfegesetz BSHG1961 Jugendwohlfahrtsgesetz JWG1991 Kinderundjugendhilfegesetz KJHG2003 KJHG geht über ins SGB XIII BSHG geht über in SGB II und SGB XII2004 SGB IX Rehabilitation und Teilhabe
Ausbau und Krise 1960 –2005 Organisationsstrukturen
Spannung zwischen dem fachlich-pädagogisch Wünschenswerten und dem finanzpolitisch Möglichen
Reorganisation als Versuch, soziale Unordnung durch Ausbau der Sozialbürokratie zu bezwingen
1971 Zusammenlegung des Innen- und Außendienstes der kommunalen Sozialen Arbeit zum Allgemeinen Sozialen Dienst ASD
1979-86 Bremer Modell
Aus: Kühn, Jugendamt – Sozialamt – Gesundheitsamt, Neuwied 1994, S.98/99
Das Bremer Modell
Aus: K
ühn, Jugendamt – S
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Neuw
ied 1994, S.98/99
Amt für Soziale Dienste im Kreis Steinfurth
Ausblick
Ziele von Organisationsstrukturen bezogen auf professionelles Handeln im Feld der Sozialen Arbeit Strukturierungsformen sollen fachliches Handeln
unter den gegebenen Rahmenbedingungen optimieren
Qualitätssicherung und Evaluierung der sozialen Dienstleistungen sollen
die Flexibilität der Angebote, die Sensibilisierung für Klientenbedürfnisse und die Lebensweltorientierung fördern
Ausblick Determinierende Einflüsse:
Heutige Organisationsformen sind Folge einer langen geschichtlichen Entwicklung
Veränderungen können nur auf dieser Grundlage basieren
Die Blickwinkel der Beteiligten im Feld der Sozialen Arbeit und der Sozialpolitik sind sehr unterschiedlich, damit auch deren Ziele Politik, Administration, Kostenträger, Klienten, Professionelle im Handlungsfeld
Literatur
Hering, Sabine / Münchmeier, Richard: Die Geschichte der sozialen Arbeit, Eine Einführung, Juventa, Weinheim, 2000
Landwehr, Rolf / Baron Rüdeger (hrsg.): Geschichte der Sozialarbeit, Hauptlinien ihrer Entwicklung im 19. Und 20. Jahrhundert, Beltz, Weinheim, 1983
Kühn, Dietrich: Jugendamt – Sozialamt – Gesundheitsamt, Entwicklungslinien der Sozialverwaltung in Deutschland,Luchterhand, Neuwied, 1994
Merchel, Joachim: Sozialmanagement, Votum, Münster, 2001 Stimmer, Franz: Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit,
Oldenbourg, München, 1994