optimierung farbstoffsensibilisierter solarzellen

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Photovoltaik DOI: 10.1002/ange.200503083 Optimierung farbstoffsensibilisierter Solarzellen Neil Robertson* StichwɆrter: Energieumwandlung · Farbstoffe/Pigmente · Halb- leiter · Redoxchemie · Sensibilisatoren 1. Einleitung 1.1. Entwurf von farbstoffsensibilisierten Solarzellen Der steigende Energiebedarf und die besorgniserregende globale ErwȨrmung haben eine verstȨrkte Suche nach er- neuerbaren Energiequellen ausgelɆst. Der Umwandlung von Solarenergie kommt zweifellos eine Schlɒsselrolle beim Er- satz fossiler Brennstoffe zu. Einem Masseneinsatz von So- lartechnologie stehen jedoch die hohen Kosten der her- kɆmmlichen Solarkollektoren im Wege, die aus anorgani- schen Halbleitern gefertigt werden. [1] Die Entwicklung von billiger Solarenergietechnologie wird daher intensiv er- forscht. In diesem Zusammenhang werden farbstoffsensibili- sierte Solarzellen (DSSCs) seit einiger Zeit als eine vielver- sprechende Klasse von Photovoltaikelementen untersucht, und es sind große Fortschritte bei der technischen Weiter- entwicklung von DSSCs hin zu robus- ten, effizienten und billigen Funkti- onseinheiten zu verzeichnen. [2–4] Das Funktionsprinzip einer DSSC ist in Abbildung 1 skizziert. Das Sys- tem besteht aus einem Farbstoff, der auf der OberflȨche eines anorgani- schen Halbleiters aufgebracht ist. Ty- pischerweise wird ein nanokristalliner TiO 2 -Halbleiter ver- wendet, der aufgrund seiner großen spezifischen OberflȨche verhȨltnismȨßig große Mengen des Farbstoffes adsorbieren kann. Letzteres ist entscheidend, um eine effiziente Licht- sammlung zu erreichen. Die porɆse TiO 2 -Schicht ist mit ei- nem Lochleitermaterial (HTM, hole-transport material) durchdrungen, bei dem es sich um einen flɒssigen Redox- elektrolyten oder um ein festes oder gelartiges Material handeln kann. Nach optischer Anregung des Farbstoffes werden Elektronen aus dem angeregten Zustand in das Lei- tungsband des TiO 2 -Halbleiters injiziert. Der Grundzustand des Farbstoffes wird durch Reduktion durch den Lochleiter regeniert. Die erzeugten Ladungen migrieren und werden an einer transparenten leitenden Elektrode (Elektronen) und einer Pt-Elektrode (Defektelektronen) gesammelt. Das Leistungsverhalten einer Photovoltaikzelle ist durch eine ganze Reihe von Parametern charakterisiert; [2] allerdings soll es im Rahmen dieses Kurzaufsatzes genɒgen, in erster Linie den Wirkungsgrad h der gesamten Solarzelle bei der Um- wandlung von Solar- in elektrische Energie zu betrachten, sowie den spektralen Quantenwirkungsgrad (IPCE, incident photon to current efficiency), der ein Maß fɒr den Wir- kungsgrad als Funktion der WellenlȨnge des einfallenden Lichtes ist. An die erstmalige Entwicklung dieses Solarzellentyps durch O)Regan und GrȨtzel [5] schlossen sich intensive Studien Farbstoffsensibilisierte Solarzellen (DSSCs) bieten sich als eine viel- versprechende, billige Photovoltaiktechnologie an. Ihre Funktions- weise beruht auf der Ladungstrennung in einem Farbstoff, der sich an der GrenzflȨche zwischen einem anorganischen Halbleiter und einem Lochleiter befindet. Durch sorgfȨltigen Entwurf der Farbstoffkom- ponente lassen sich Energieverlustmechanismen minimieren und Lichtsammelausbeuten erhɆhen. Probleme, die gegenwȨrtig den Masseneinsatz von DSSCs verhindern, sind die umstȨndliche Ferti- gung der Bauelemente und die mangelnde LangzeitstabilitȨt des flɒssigen Redoxelektrolyten, der in den bislang wirksamsten Zellen eingesetzt wird. In diesem Kurzaufsatz untersuchen wir Strategien zur Entwicklung von Farbstoffen, die in neuartigen Zellentwɒrfen mit alternativen Flɒssigelektrolyten eingesetzt werden kɆnnen. Solche Feststoff- und Gel-DSSCs sind vielversprechende Elemente fɒr billige, effiziente und robuste Photovoltaiksysteme. [*] Dr. N. Robertson School of Chemistry University of Edinburgh King’s Buildings West Mains Road Edinburgh EH9 3JJ (Großbritannien) Fax: (+ 44) 131-650-4743 E-mail: [email protected] N. Robertson KurzaufsȨtze 2398 # 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2006, 118, 2398 – 2405

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Page 1: Optimierung farbstoffsensibilisierter Solarzellen

PhotovoltaikDOI: 10.1002/ange.200503083

Optimierung farbstoffsensibilisierter SolarzellenNeil Robertson*

Stichw�rter:Energieumwandlung · Farbstoffe/Pigmente · Halb-leiter · Redoxchemie · Sensibilisatoren

1. Einleitung

1.1. Entwurf von farbstoffsensibilisierten Solarzellen

Der steigende Energiebedarf und die besorgniserregendeglobale Erw�rmung haben eine verst�rkte Suche nach er-neuerbaren Energiequellen ausgel�st. Der Umwandlung vonSolarenergie kommt zweifellos eine Schl�sselrolle beim Er-satz fossiler Brennstoffe zu. Einem Masseneinsatz von So-lartechnologie stehen jedoch die hohen Kosten der her-k�mmlichen Solarkollektoren im Wege, die aus anorgani-schen Halbleitern gefertigt werden.[1] Die Entwicklung vonbilliger Solarenergietechnologie wird daher intensiv er-forscht. In diesem Zusammenhang werden farbstoffsensibili-sierte Solarzellen (DSSCs) seit einiger Zeit als eine vielver-sprechende Klasse von Photovoltaikelementen untersucht,und es sind große Fortschritte bei der technischen Weiter-

entwicklung von DSSCs hin zu robus-ten, effizienten und billigen Funkti-onseinheiten zu verzeichnen.[2–4]

Das Funktionsprinzip einer DSSCist in Abbildung 1 skizziert. Das Sys-tem besteht aus einem Farbstoff, derauf der Oberfl�che eines anorgani-schen Halbleiters aufgebracht ist. Ty-

pischerweise wird ein nanokristalliner TiO2-Halbleiter ver-wendet, der aufgrund seiner großen spezifischen Oberfl�cheverh�ltnism�ßig große Mengen des Farbstoffes adsorbierenkann. Letzteres ist entscheidend, um eine effiziente Licht-sammlung zu erreichen. Die por�se TiO2-Schicht ist mit ei-nem Lochleitermaterial (HTM, hole-transport material)durchdrungen, bei dem es sich um einen fl�ssigen Redox-elektrolyten oder um ein festes oder gelartiges Materialhandeln kann. Nach optischer Anregung des Farbstoffeswerden Elektronen aus dem angeregten Zustand in das Lei-tungsband des TiO2-Halbleiters injiziert. Der Grundzustanddes Farbstoffes wird durch Reduktion durch den Lochleiterregeniert. Die erzeugten Ladungen migrieren und werden aneiner transparenten leitenden Elektrode (Elektronen) undeiner Pt-Elektrode (Defektelektronen) gesammelt. DasLeistungsverhalten einer Photovoltaikzelle ist durch eineganze Reihe von Parametern charakterisiert;[2] allerdings solles im Rahmen dieses Kurzaufsatzes gen�gen, in erster Linieden Wirkungsgrad h der gesamten Solarzelle bei der Um-wandlung von Solar- in elektrische Energie zu betrachten,sowie den spektralen Quantenwirkungsgrad (IPCE, incidentphoton to current efficiency), der ein Maß f�r den Wir-kungsgrad als Funktion der Wellenl�nge des einfallendenLichtes ist.

An die erstmalige Entwicklung dieses Solarzellentypsdurch OARegan und Gr�tzel[5] schlossen sich intensive Studien

Farbstoffsensibilisierte Solarzellen (DSSCs) bieten sich als eine viel-versprechende, billige Photovoltaiktechnologie an. Ihre Funktions-weise beruht auf der Ladungstrennung in einem Farbstoff, der sich ander Grenzfl'che zwischen einem anorganischen Halbleiter und einemLochleiter befindet. Durch sorgf'ltigen Entwurf der Farbstoffkom-ponente lassen sich Energieverlustmechanismen minimieren undLichtsammelausbeuten erh*hen. Probleme, die gegenw'rtig denMasseneinsatz von DSSCs verhindern, sind die umst'ndliche Ferti-gung der Bauelemente und die mangelnde Langzeitstabilit't desfl-ssigen Redoxelektrolyten, der in den bislang wirksamsten Zelleneingesetzt wird. In diesem Kurzaufsatz untersuchen wir Strategien zurEntwicklung von Farbstoffen, die in neuartigen Zellentw-rfen mitalternativen Fl-ssigelektrolyten eingesetzt werden k*nnen. SolcheFeststoff- und Gel-DSSCs sind vielversprechende Elemente f-r billige,effiziente und robuste Photovoltaiksysteme.

[*] Dr. N. RobertsonSchool of ChemistryUniversity of EdinburghKing’s BuildingsWest Mains RoadEdinburgh EH93JJ (Großbritannien)Fax: (+44)131-650-4743E-mail: [email protected]

N. RobertsonKurzaufs�tze

2398 � 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Angew. Chem. 2006, 118, 2398 – 2405

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und Optimierungsversuche an, die Ver�nderungen am nano-kristallinen Halbleiter, am Redoxelektrolyt und am Farbstoffumfassten. Die derzeit wirksamsten DSSCs haben Wir-kungsgrade von �ber 10%, was f�r den praktischen Einsatzausreichend ist. Nachteilig ist jedoch, dass der Lochleiterdieser Zellen aus einer I�/I3

�-Elektrolytl�sung besteht, dieeine schlechte Langzeitstabilit�t aufweist und einen aufw�n-digen Fertigungsprozess zur Folge hat.[6] W�hrend des Re-doxprozesses auftretendes I2 ist fl�chtig, weshalb die Zelleabgedichtet werden muss, und außerdem kann der Iodid/Triiodid-Elektrolyt die Pt-Elektrode korrodieren. Obwohlerste DSSCs bereits vermarktet werden, verlangt eine breiteAnwendung dieser Technologie die Suche nach verbessertenZellentw�rfen. Eine Reihe alternativer Redoxmediatorenund Elektrolytsysteme wurde erforscht: I�/I3

� in Matrixma-terialien aus festen Polymeren,[7, 8] Gelen,[6] ionischen Fl�s-sigkeiten[9] und plastischen Kristallen;[10] anorganische Fest-

stoffe;[11] CoII/CoIII-[12] und SeCN�/(SeCN)3�-Redoxpaare;

organisch-polymere[13] und organisch-niedermolekulare[14]

Lochleiter. Allerdings weisen alle diese Zellen niedrigereWirkungsgrade auf als die optimierten I�/I3

�-Fl�ssigzellen(z.B. Gelelektrolytsysteme 6%, organische Lochleitersyste-me 4% und Systeme mit ionischen Fl�ssigkeiten 8%). Ur-sachen sind unter anderem verringerte Lochmobilit�ten undElektronentransfergeschwindigkeiten sowie ein schlechtererKontakt an der Farbstoff-Lochleiter-Grenzfl�che. Insgesamtsind die Energieverlustmechanismen gut verstanden; diewichtigsten sind in Abbildung 1 dargestellt.

Allgemeine Aspekte von DSSCs werden in einigenneueren Mbersichten behandelt,[1,2, 4] zudem gibt es eine ganzeReihe von Beitr�gen, die sich ausf�hrlich speziellen Themenwidmen.[3] Ziel dieses Kurzaufsatzes ist es, einen allgemeinenMberblick �ber Verhalten und Eigenschaften von Farbstoffenzu geben und aufzuzeigen, wie der gezielte Entwurf vonFarbstoffen zu verbesserten Wirkungsgraden von Solarzellenbeigetragen hat und k�nftig beitragen kann. Die zentraleAufgabe besteht heute darin, Zellen auf der Basis von an-wendungstauglichen, langlebigen Lochleitern zu entwickeln,deren Wirkungsgrade den optimierten I�/I3

�-Fl�ssigzellengleichkommen.

1.2. Allgemeine Kriterien f�r den Entwurf von Farbstoffen

Um die Farbstoffkomponente von DSSCs zu optimieren,hat man Liganden, Metalle und Substituenten infrage kom-mender Mbergangsmetallkomplexe systematisch vari-iert.[2,15–17] Aus diesen Studien resultierten einkernige[2] undmehrkernige Farbstoffkomplexe[18] von RuII,[19–21] OsII,[4, 22,23]

PtII,[24,25] ReI,[26] CuI[27] und FeII.[28] Neben Mbergangsmetall-komplexen wurden auch zahlreiche organische Molek�leuntersucht, darunter Cumarin,[29] Squarain,[30] Indolin,[31] He-micyanin[32] und andere konjugierte Donor-Acceptor-Farb-stoffe;[33–36] der h�chste Wirkungsgrad, den man mit einemsolchen System erzielte, war 8% (siehe Abbildung 7a inAbschnitt 2.5).[31] Dar�ber hinaus wurden auch Porphyrin-[37,38] und Phthalocyaninfarbstoffe[39] untersucht.

Ein Farbstoff muss eine Reihe von Voraussetzungen er-f�llen, um in einer DSSC eingesetzt werden zu k�nnen. 1) Ermuss �ber eine Ankergruppe verf�gen, die fest an TiO2 bindet(meist eine Carbons�ure- oder Phosphons�uregruppe), damiteine wirksame Elektroneninjektion in das Leitungsband desTiO2 m�glich ist und eine Ausbleichung durch den Elektrolytverhindert wird. 2) Das niedrigste unbesetzte Molek�lorbital(LUMO) des Farbstoffs muss ausreichend hoch liegen, damiteine wirksame Ladungsinjektion in den TiO2-Halbleiterstattfinden kann, und zugleich muss das h�chste besetzteMolek�lorbital (HOMO) energetisch tief genug sein, damitder Lochleiter den oxidierten Farbstoff wirksam regenerierenkann. 3) Der Farbstoff muss ein starkes Absorptionsverm�-gen im sichtbaren und nahinfraroten Spektralbereich desSonnenlichts haben, bevorzugt �ber einen breiten Wellen-l�ngenbereich. 4) Der Elektronentransfer vom angeregtenFarbstoff zum TiO2-Halbleiter muss schneller sein als derZerfall in den energetischen Grundzustand des Farbstoffs.5) Typischerweise werden Farbstoffe eingesetzt, die in L�sung

Neil Robertson promovierte 1992 in Chemiean der Universit�t Edinburgh. Es folgtenPostdoc-Aufenthalte an der Freien Universi-t�t Berlin und der Universit�t von Wales inBangor, wo er erste Studien an elektroni-schen und magnetischen Eigenschaften vonmolekularen Materialien unternahm. Nacheinem Forschungsaufenthalt in Edinburgh(Royal Society of Edinburgh/BP ResearchFellowship 1996–1999) und einer Dozenten-stelle am Imperial College in London nahmer 2001 seine derzeitige Stelle als SeniorLecturer f4r Chemie an der Universit�tEdinburgh ein.

Abbildung 1. Funktionsprinzip einer DSSC (D = Farbstoff, V [V] gegenStandardkalomelelektrode). Die grDnen Pfeile stellen VorgEnge dar, diefDr das Funktionieren eines Photovoltaikelements maßgeblich sind:k1=Ladungsinjektion, k2=Regenerierung des Farbstoffs, k3=Ladungs-sammlung an der leitenden Glaselektrode, k4=Ladungssammlung ander Pt-Elektrode. Die roten Pfeile stellen Energieverlustmechanismendar: k5=Ladungsrekombination mit dem Lochleiter (HTM; Dunkel-strom), k6=Ladungsrekombination mit dem oxidierten Farbstoff (D+),k7=Zerfall des angeregten Zustandes des Farbstoffs (D*).

Farbstoffsensibilisierte SolarzellenAngewandte

Chemie

2399Angew. Chem. 2006, 118, 2398 – 2405 � 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de

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bei Raumtemperatur emittieren, dies ist aber keine ent-scheidende Voraussetzung.[40]

Eine Gruppe von Verbindungen, die gute Eigenschaftenals Farbstoffkomponente in DSSCs aufweist, sind die Ruthe-niumkomplexe [{(4,4’-CO2H)2(bipy)}2RuX2] (bipy= 2,2’-Bi-pyridyl; X=Cl, Br, I, CN, NCS).[19] Zum Beispiel f�hren derFarbstoff [{(4,4’-CO2H)2(bipy)}2Ru(NCS)2] (N3) und seinzweifach deprotoniertes Analogon N719 (Abbildung 2) zu

Quantenwirkungsgraden von �ber 10%. Ein als „Black Dye“bezeichneter Komplex mit einem Terpyridylliganden ergibteinen sehr hohen IPCE im Wellenl�ngenbereich 400–700 nmund einen Zellwirkungsgrad von �ber 10%.[21,41] Shnlich wiein Abbildung 2 gezeigt, werden Farbstoffe h�ufig durch Co-des bezeichnet, die wir auch in diesem Beitrag verwendenwollen.

2. Aktuelle Trends beim Entwurf von Farbstoffkom-ponenten

Wie schon erw�hnt, besteht das Hauptproblem bei DSSCsin der Verwendung des fl�ssigen I�/I3

�-Elektrolyten, sodassein Bedarf nach anderen Zellentw�rfen mit alternativenLochleitermaterialien entstand. Bei den ersten modifiziertenZellen wurden noch Farbstoffe wie N3 oder N719 (Abbil-dung 2) eingesetzt, die urspr�nglich f�r Zellentw�rfe mit demI�/I3

�-Elektrolyten entwickelt worden waren. Im Laufe derStudien zeigte sich aber immer deutlicher, dass neuartigeZellentw�rfe auch eine Modifizierung der Farbstoffkompo-nente verlangten. Entsprechend hat sich die Suche nachFarbstoffen, die den spezifischen Anforderungen von Fest-k�rper- und Gelzellen gen�gen, zu einem vorrangigen For-schungsgebiet entwickelt. Die wichtigsten Ans�tze werden inden folgenden Abschnitten 2.1–2.5 vorgestellt.

2.1. Verbesserte Ladungstrennung im Farbstoff: Minimierung derLadungsrekombination

Am Beispiel von Komplex N3 (Abbildung 2) l�sst sichsehr gut erl�utern, wie die Ladungstrennung im Farbstoff dieKinetik des Elektronentransfers bestimmt. Nach Absorptionim langwelligen sichtbaren Bereich findet ein Metall-Ligand-Ladungstransfer (MLCT) statt, der das angeregte Elektronauf die Diimin-Einheit �bertr�gt, die direkt an die TiO2-Oberfl�che gebunden ist. Infolgedessen kommt es zu einerextrem schnellen Ladungsinjektion (siehe Abschnitt 2.2). Diepositive Ladungsdichte, die im Farbstoffmolek�l verbleibt,verteilt sich �ber das Metallzentrum und zu einem gewissenAusmaß �ber die NCS-Liganden. Diese r�umliche Trennungzwischen der positiven Ladungsdichte im Farbstoffmolek�lund den injizierten Elektronen hat den wichtigen Effekt, dasssie einen entscheidenden Verlustmechanismus, n�mlich dieLadungsrekombination zwischen den injizierten Elektronenund dem Farbstoffkation, verlangsamt (Abbildung 1, k6).Tats�chlich wurde eindeutig nachgewiesen, dass die Dynamikder Ladungsrekombination stark von dieser Ladungstren-nung abh�ngt, w�hrend die thermodynamische Triebkraft derRekombination, die sich aus dem Reduktionspotential desFarbstoffkations ergibt, kaum eine Rolle spielt.[42]

Basierend auf dieser Beobachtung wurden weiterf�hren-de Studien unternommen. Es wurde nachgewiesen, dass diekationische Ladung r�umlich st�rker von der TiO2-Oberfl�-che getrennt werden kann, wenn das Farbstoffmolek�l mitElektronendonorgruppen versehen wird.[43,44] Zum Beispielbindet das in Abbildung 3a gezeigte substituierte Porphyrin�ber seine Carbons�uregruppe an die TiO2-Oberfl�che, wo-bei p-p*-Photoanregung zu Ladungsinjektion f�hrt.[44] DieRekombination des injizierten Elektrons mit dem Farbstoffwar um eine Gr�ßenordnung langsamer als bei einem ver-

Abbildung 2. Beispiele fDr Ru-Polypyridyl-Farbstoffkomplexe fDr DSSCs,die Zellwirkungsgrade von Dber 10% ermLglichen. TBA=Tetrabutyl-ammonium.

Abbildung 3. Beispiel fDr Farbstoffe mit elektronenschiebenden Triaryl-aminsubstituenten: a) ein Porphyrinfarbstoff[44] und b) der Ruthenium-Farbstoff N845.[45]

AngewandteChemie N. Robertson

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gleichbaren Farbstoff ohne elektronenschiebende Triphenyl-amingruppen. Die unterschiedlichen Rekombinationsge-schwindigkeiten wurden damit erkl�rt, dass sich die kationi-sche Ladung haupts�chlich auf die Triphenylaminsubstituen-ten verteilt und daher r�umlich st�rker von der TiO2-Ober-fl�che getrennt ist. Ein �hnlicher Ansatz wurde mit demRutheniumkomplex N845 verfolgt (Abbildung 3), der eben-falls einen Triarylaminsubstituenten enth�lt.[45] N845 f�hrtezu einer 1000fach langsameren Ladungsrekombination alsder verwandte Farbstoff N719 (Abbildung 2), was auf einenum 4 U gr�ßeren Abstand zwischen dem Ladungsschwer-punkt des Farbstoffkations und der TiO2-Oberfl�che zu-r�ckgef�hrt wurde.

2.2. Methoden zur Fixierung des Farbstoffs auf derTiO2-Oberfl�che

In den meisten F�llen werden die Farbstoffe �ber S�ure-gruppen an der Oberfl�che des TiO2-Halbleiters angebracht.Am h�ufigsten wurden Carbons�uren oder Phosphons�u-ren[46] verwendet, es wurden aber auch mehrere andereGruppen beschrieben.[47,48] Carbons�uregruppen k�nnen Es-terbr�cken mit der Oberfl�che des Metalloxids eingehen undso eine starke Anbindung des Farbstoffs und eine gute elek-tronische Kommunikation zwischen den beiden Komponen-ten sicherstellen. Nachteilig ist, dass die Esterbr�cke in Ge-genwart von Wasser hydrolyseanf�llig wird, was die chemi-sche Stabilit�t der Zelle gef�hrdet (siehe Abschnitt 2.3).

Farbstoffe mit Carbons�urebr�ckenerzielten die bislang h�chsten Wir-kungsgrade, allerdings wurde k�rz-lich auch �ber einen Ruthenium-komplex mit Phosphons�urelinkerberichtet, der einen akzeptablenWirkungsgrad von � 8% erm�g-licht (Z955, Abbildung 4). In diesemFall ver�nderten sich durch denAustausch der Carbons�ure- durchPhosphons�uregruppen mehrereMerkmale der Funktionseinheit.Neben einer guten Stabilit�t derFunktionseinheit fand man unteranderem eine Blauverschiebung desAbsorptionsmaximums und einelangsamere Ladungsrekombinationals beim analogen Farbstoff mit

Carbons�urelinkern (Z907, siehe Abbildung 5, Ab-schnitt 2.3). Ein Faktor, der als Erkl�rung f�r das unter-schiedliche Verhalten herangezogen wurde, ist die unter-schiedliche Zahl von Protonen, zumal nachgewiesen wurde,dass derWirkungsgrad einer Zelle vom Protonierungszustandder S�uregruppen abh�ngen kann. Man hat festgestellt, dassder gebundene Farbstoff die Energie des TiO2-Leitungsban-des beeinflusst, was sich z.B. darin �ußert, dass das deproto-nierte N719 (Abbildung 2) einen h�heren Zellwirkungsgradals das protonierte N3 zul�sst.[41]

Neben dem Protonierungszustand wurde auch die Positi-on der Linkergruppen an der Bipyridyl-Einheit unter-

sucht,[49,25] wobei in den meisten F�llen 4,4’-substituierteDerivate eingesetzt wurden. Ein Ru-Komplex mit Carbon-s�uregruppen in den 3,3’-Positionen des Bipyridyls ergab ei-nen geringeren Zellwirkungsgrad,[49] wogegen Pt-Farbstoffemit 3,3’-substituierten Bipyridylen leicht verbesserte Wir-kungsgrade erzielten.[25] Eine Substitution an den 3,3’-Posi-tionen erzwingt eine gewisse Verdrillung des Liganden, so-dass schwer vorauszusehen ist, wie sich die elektronischenEigenschaften des Farbstoffes bei der Bindung an die TiO2-Oberfl�che ver�ndern; auf jeden Fall scheint es notwendig,Komplexe mit 3,3’-substituierten Bipyridylen genauer zu un-tersuchen.

Die Ladungsinjektion durch Ru-Polypyridylkomplexe,die �ber Carbons�uregruppen angebunden sind, verl�uft ex-trem schnell – im Falle von farbstoffsensibilisiertem TiO2, dasvon einem inerten L�sungsmittel bedeckt ist, im Bereich vonFemto- bis Pikosekunden ausgehend von angeregten Singu-lett- bzw. Triplettzust�nden des Farbstoffs.[50] In einer funk-tionierenden DSSC fand die Ladungsinjektion im Bereichvon Pikosekunden statt, wobei die Zusammensetzung desRedoxelektrolyten das Leitungsband des TiO2-Halbleitersund damit die Injektionsgeschwindigkeit beeinflusste.[51,52]

Der extrem schnelle Prozess f�hrt bei vielen Farbstoffen zuInjektionsausbeuten von nahe 100%. Da jedoch die Le-bensdauer des angeregten Zustandes von Farbstoffen wie N3bis zu 50 ns betragen kann, sollten sich auch bei sehr viellangsamerer Ladungsinjektion noch hohe Injektionsausbeu-ten erzielen lassen. Diesen Fall einer unn�tig schnellen La-dungsinjektion bezeichnet man als „kinetische Redundanz“.Wichtig dabei ist, dass die Geschwindigkeiten der Ladungs-injektion (k1) und der Ladungsrekombination (k6) miteinan-der verkn�pft sind, da beide vom Ausmaß der elektronischenKommunikation zwischen dem Farbstoff und dem TiO2-Halbleiter abh�ngen.[52] In einer optimierten Funktionsein-heit sollte die kinetische Redundanz m�glichst gering sein –d.h., die Ladungsinjektion sollte gerade schnell genug sein,um mit dem Zerfall des angeregten Zustandes konkurrierenzu k�nnen –, sodass der Quantenausbeuteverlust durch La-dungsrekomination ebenfalls m�glichst gering gehalten wird.Ein entscheidender Parameter bei Optimierungsversuchen istdie Art der Linkergruppe zwischen dem Farbstoff und derTiO2-Oberfl�che.

In Versuchen zur Steuerung der Elektronentransferpro-zesse an der Farbstoff-Halbleiter-Schnittstelle untersuchtenHaque et al. ein in einem Cyclodextrinmolek�l verkapseltesAzobenzolderivat.[53] Das Cyclodextrin besitzt einen hydro-phoben Innenraum zur Aufnahme des Farbstoffs sowie einehydrophile Schale zur Adsorption an die TiO2-Oberfl�che.Auf dieseWeise wurde die r�umliche Trennung des Farbstoffsvom TiO2 verst�rkt, w�hrend die Ladungsinjektion aufgrundder kinetischen Redundanz �hnlich schnell wie bei einemanalogen nichtverkapselten Farbstoff war. Entscheidend war,dass der gr�ßere Abstand zwischen Farbstoff und Halbleitereinen langsameren Zerfall des angeregten Zustandes bewirkt(k6), was einen h�heren Zellwirkungsgrad m�glich erscheinenl�sst. Zus�tzliche Vorteile k�nnten sein, dass die Verkapse-lung zu besseren photochemischen Stabilit�ten, Redoxrever-sibilit�ten und Elektrolumineszenzausbeuten f�hrt.

Abbildung 4. Ru-Polypyri-dyl-Farbstoff Z955 mitPhosphonsEuresubstitu-enten als Linkergrup-pen.[46]

Farbstoffsensibilisierte SolarzellenAngewandte

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Diese aktuellen Beispiele zeigen, dass die Prinzipien zurOptimierung des Elektronentransfers zwischen Farbstoff undHalbleiter gut verstanden sind. Allerdings ist anzumerken,dass die meisten der bisherigen Untersuchungen an Zellenmit dem herk�mmlichen I�/I3

�-Redoxelektrolyten durchge-f�hrt wurden. Ein wichtiger Schritt wird sein, die beschrie-benen Konzepte zu nutzen, um die gew�hnlich niedrigenWirkungsgrade von Festk�rper- und Gelzellen zu verbessern.

2.3. Hydrophobe Farbstoffe

Ein Problem der Carbons�urelinker besteht darin, dassbereits Spuren von Wasser zu einer Desorption des Farbstoffsvon der Oberfl�che f�hren k�nnen, was die Langzeitstabilit�t

einer solchen Solarzelle gravierendbeeintr�chtigt. Es wurde beschrie-ben, dass hydrophobe Seitenkettenzu einer stabileren Adsorption desFarbstoffs an der TiO2-Oberfl�chef�hren k�nnen (z.B. Z907, Abbil-dung 5).[54,6] Eine Solarzelle mit demFarbstoff Z907 und einem I�/I3

�-Po-lymergel-Elektrolyten wies bei ei-nem Zellwirkungsgrad von 6.1% ei-ne ausgezeichnete Stabilit�t gegenthermischen Stress und Beleuchtungauf, die den Anforderungen an eineAußennutzung von Solarzellen ge-n�gte.[6] Die Stabilit�t wurde unter

anderem den hydrophoben Eigenschaften des Farbstoffs undseiner erh�htenWiderstandsf�higkeit gegen wasserinduzierteDesorption zugeschrieben. Best�tigt wurde dieser Effektdadurch, dass eine mit N719 statt Z907 konstruierte Zelleweitaus weniger stabil gegen thermischen Stress war.

Ein bedeutender Quantenverlustmechanismus ist die di-rekte Rekombination von Elektronen des TiO2-Leitungs-bandes mit dem Lochleitermaterial (k5, auch als Dunkelstrombezeichnet). Es wurde argumentiert, dass Farbstoffe mit hy-drophoben Substituenten diesen Mechanismus hemmenk�nnen, indem sie ein hydrophobes Netzwerk bilden, das dieWechselwirkung zwischen I3

� und der TiO2-Oberfl�che ein-schr�nkt. Es gibt Belege daf�r, dass bereits N719 den Dun-kelstrom durch Bildung einer Sperrschicht auf der TiO2-Oberfl�che unterdr�ckt,[55,25] und es k�nnte sein, dass dieEinf�hrung sterisch anspruchsvollerer Gruppen (wie inZ907)diesen Effekt verst�rkt.

Ein weiterer Vorzug von amphiphilen Farbstoffen zeigtsich bei Zelltypen, in denen der Fl�ssigelektrolyt durch einorganisches Lochleitermaterial ersetzt ist. In solchen Zellenliegt meist eine schlechte Wechselwirkung zwischen demFarbstoff und dem organischen Lochleiter vor,[56] was zu einerrelativ schwachen elektronischen Kommunikation und einernur langsamen Regenerierung (k2) des Farbstoffes f�hrt.Farbstoffmolek�le mit hydrophoben Substituenten k�nnendie Benetzbarkeit des TiO2 durch das lochleitende Polymererh�hen und so die Wechselwirkung mit dem Farbstoff ver-st�rken. Auch bei festen Polymerelektrolyten ist die Schnitt-stelle zwischen Farbstoff und Lochleiter von Bedeutung,[7]

insbesondere bei hochmolekularen Polymeren, die nurschlecht in die Poren des TiO2-Halbleiters eindringen. Indiesem Zusammenhang ist außerdem zu erw�hnen, dass dielangsame Regenerierung der Farbstoffs, wie sie f�r Zellen mitorganischem Lochleitermaterial typisch ist, die Entwicklungvon Farbstoffen erfordert, die in ihrer oxidierten Form einebessere Langzeitstabilit�t haben.[23]

2.4. Erweiterung des Spektralbereichs von Farbstoffen

Sensibilisatoren wie N3 und N719 (Abbildung 2) zeigenverh�ltnism�ßig niedrige spektrale Quantenwirkungsgradeim roten und nahinfraroten (NIR) Bereich des elektromag-netischen Spektrums. Eine Strategie, um Farbstoffe mit bes-serer Rotabsorption zu erhalten, besteht darin, die HOMO-und LUMO-Niveaus den jeweiligen spektralen Anforderun-gen anzupassen. Ein Beispiel ist die Entwicklung des in Ab-bildung 2 gezeigten „Black Dye“. Durch gezieltes Manipu-lieren des Absorptionsspektrums der Farbstoffkomponentebesteht außerdem die M�glichkeit, Solarzellen zu entwickeln,die im NIR absorbieren und f�r sichtbares Licht transparentsind. Solche Zellen eignen sich zur Verwendung in photo-voltaischen Fensterscheiben.

Um eine funktionierende DSSC zu konstruieren, sindaber zwei Dinge zu beachten: 1) Das LUMO muss ausrei-chend h�her liegen als die Kante des TiO2-Leitungsbandes,damit eine wirksame Ladungsinjektion stattfinden kann.2) Das HOMO muss ausreichend tiefer liegen als das Re-doxniveau des Lochleiters, damit eine wirksame Regenerie-rung des Farbstoffs m�glich ist. Die Entwicklung von rotab-sorbierenden Farbstoffen, die diese Anforderungen erf�llen,ist eine schwierige Aufgabe, da wegen der niedrigen Energienlangwelliger Photonen eine sehr schmale HOMO-LUMO-L�cke ben�tigt wird. In einem ersten Ansatz wurden mit N3verwandte Ru-Polypyridyle mit geometrisch blockierten,trans-st�ndigen NCS-Liganden untersucht (siehe z.B. Abbil-dung 6a).[57] Typischerweise absorbieren die trans-Ru-Poly-pyridylkomplexe bei l�ngeren Wellenl�ngen als die cis-Iso-mere. Die geometrische Blockade der Liganden ist notwen-dig, um die photoinduzierte Isomerisierung zum cis-Komplexzu verhindern. Auf diese Weise wurden Farbstoffe erhalten,die �ber den gesamten sichtbaren und NIR-Bereich desSpektrums absorbieren. Erste Studien liefern Anhaltspunktedaf�r, dass optimierte Farbstoffe dieses Typs bessere Leis-tungsmerkmale aufweisen k�nnen als N3.

Abbildung 6. a) Ru-Komplex mit trans-stEndigen NCS-Liganden.[57]

b) Beispiel fDr einen Os-Komplex mit guten spektralen Quantenwir-kungsgraden im langwelligen Bereich.[23]

Abbildung 5. Amphiphi-ler Farbstoff Z907.

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Es wurden mehrere Osmiumkomplexe beschrieben, diebei niedrigen Photoenergien spinverbotene Singulett-Tri-plett-MLCT-Anregungen mit signifikanten Intensit�ten auf-weisen. Ursache ist die verst�rkte Spin-Bahn-Kopplung beischwereren Elementen, die zu einer Beimischung von Sin-gulettcharakter f�hrt (Schweratomeffekt).[23] Zum Beispielzeigt der in Abbildung 6b dargestellte Osmiumkomplexbessere spektrale Quantenwirkungsgrade im langwelligenBereich als ein vergleichbarer Rutheniumkomplex. Mber dengesamten Spektralbereich betrachtet hat der Ruthenium-komplex allerdings bessere Absorptionseigenschaften.

Eine andere Strategie zur Sensibilisierung langwelligenLichts beruht auf der Verwendung von Phthalocyanin-Farb-stoffen, die sich durch eine intensive Q-Band-Absorption beiniedrigen Photoenergien und durch eine hochenergetischeSoret-Bande auszeichnen. Problematisch sind allerdings dieniedrige L�slichkeit der Phthalocyanine sowie ihre Neigung,auf der TiO2-Oberfl�che zu aggregieren. Letzteres f�hrt zurDesaktivierung des angeregten Zustandes des Farbstoffes.Ein neueres Beispiel ist ein Titanphthalocyanin-Farbstoff mitzus�tzlichen axialen Liganden, die eine spezifische Bindungan die TiO2-Oberfl�che erm�glichen. Zudem wurden sterischanspruchsvolle tert-Butylgruppen eingef�hrt, die die Aggre-gation verhindern und die L�slichkeit verbessern.[58] Wie beidieser Molek�lklasse zu erwarten ist, wurde eine extrem in-tensive Q-Band-Absorption (e= 135000 cm�1

m�1) bei lmax=

702 nm beobachtet. F�r reale Anwendungen war dieser spe-zielle Farbstoff zwar nicht geeignet, da nach der Anregung indas Q-Band keine effiziente Elektroneninjektion stattfindet.Daf�r war aber die Beobachtung bedeutsam, dass die Ag-gregation auf der TiO2-Oberfl�che verhindert wird, was einwichtiger Anhaltspunkt f�r den Entwurf anderer Phthalo-cyanine mit intensiver Absorption im niederenergetischenBereich ist.

Shnliche Mberlegungen gelten f�r Porphyrinfarbstoffe,die ebenfalls eine intensive Q-Band-Absorption aufweisenund dar�ber hinaus Ladungsinjektions- und Ladungsrekom-binationsgeschwindigkeiten zeigen, die mit denen der bestenRu-Polypyridyl-Farbstoffe vergleichbar sind. Als problema-tisch erweist sich erneut die Neigung zur Aggregatbildung,außerdem ist die elektronische Kommunikation zwischendem Farbstoffzentrum und dem Carboxylatlinker relativschwach. Neuere Untersuchungen zeigten aber, dass einPorphyrinfarbstoff mit konjugiertem Carboxylatlinker einevernachl�ssigbare Aggregatbildung aufweist. In diesem Fallwurden Wirkungsgrade von bis zu 5.6% erreicht – demh�chsten f�r einen Porphyrinfarbstoff beschriebenen Wert.[38]

Hinzu kommt, dass diese Derivate vergleichsweise hohe Ex-tinktionskoeffizienten haben (z.B. e= 18500 cm�1

m�1 bei

lmax= 622 nm), was sie zu einer vielversprechenden Sub-stratklasse zur Entwicklung neuartiger langwellig absorbie-render Farbstoffe macht.

Um den Spektralbereich der Sensibilisierungsschicht zuverbreitern, wurde die Verwendung mehrerer Farbstoffsortenals Cosensibilisatoren untersucht. Ein Problem bei diesemAnsatz besteht darin, dass bei solchen Gemischen der Wir-kungsgrad pro Einzelfarbstoff sinkt, und zwar aus dem ein-fachen Grund, weil geringere Mengen des betreffendenFarbstoffs auf der TiO2-Oberfl�che vorhanden sind. In einer

neueren Studie[59] wurde durch Cosensibilisierung mit dreiorganischen Farbstoffen komplement�rer Absorptionsspek-tren ein Gesamtwirkungsgrad von 6.5% erhalten. In diesemFall zeigten alle drei Farbstoffe im Gemisch h�here spektraleQuantenwirkungsgrade in ihrem jeweiligen Spektralbereichals bei Verwendung als Einzelkomponenten. Dieser �berra-schende Befund wurde zwei Ursachen zugeschrieben: 1) ei-ner vollst�ndigeren Packung der drei Farbstoffe auf derHalbleiteroberfl�che, sodass der Dunkelstrom (k5) blockiertwird; 2) einem r�umlich isolierenden Effekt, der die Aggre-gation der einzelnen Farbstoffe vermindert und so denQuantenausbeuteverlust durch Desaktivierung des angereg-ten Zustandes minimiert. Mit diesem Ansatz der Cosensibi-lisierung ergibt sich eine M�glichkeit, organische Farbstoffe,die wegen ihrer schmalen Absorptionsbanden normalerweiseungeeignet sind, als Farbstoffkomponenten in DSSCs zunutzen (siehe Abschnitt 2.5).

In einem anderen Ansatz wurden ein Ru-Polypyridyl- undein Ru-Phthalocyanin-Farbstoff kombiniert. Hierbei wurdeeine Metalloxidschicht auf den Ru-Polypyridyl-Nanoparti-keln abgeschieden, bevor die Ru-Phthalocyanin-Farbstoff-schicht aufgebracht wurde.[60] Auf diese Weise l�sst sich, imUnterschied zum vorherigen Ansatz mit gemischten Schich-ten, eine fast vollst�ndige Bedeckung mit beiden Farbstoff-sorten erzielen. Es findet eine Elektronentransferkaskadezwischen den beiden Farbstoffschichten statt, bei der dasLadungszentrum des Farbstoffkations von der TiO2-Oberfl�-che weg bewegt wird. Aus den Ergebnissen dieser Studienl�sst sich ein vielversprechender Ansatz zur Entwicklung vonpanchromatischen Systemen ableiten.

2.5. Erh/hung von Extinktionskoeffizienten

Durch Verwendung von Farbstoffen mit h�heren Ex-tinktionskoeffizienten werden h�here Lichtsammelausbeutenoder geringere Schichtdicken erreicht. In beiden F�llen lassensich geringere Quantenausbeuteverluste beim Ladungstrans-port durch nanokristallines TiO2 und somit h�here Wir-kungsgrade erzielen. H�here Extinktionskoeffizienten wur-den durch Verwendung von organischen Farbstoffen[34,29] an-stelle von Mbergangsmetallkomplexen erzielt, jedoch ist die-ses Vorgehen auch mit einigen Nachteilen verbunden; sohaben organische Farbstoffe gew�hnlich schmalere Absorp-tionsbanden, und ihr Lichtsammelverm�gen ist demzufolgeeingeschr�nkt (siehe Abschnitt 2.4).[59] Besonders wichtig istein hoher Extinktionskoeffizient bei Zellen, die ein organi-sches Lochleitermaterial verwenden. In diesen F�llen ist dieDicke des Films von entscheidender Bedeutung, da die relativniedrige Ladungstr�gerbeweglichkeit in organischen Loch-leitermaterialien zu einer merklichen Ladungstr�gerrekom-bination (k5) f�hrt. Dieser Verlustmechanismus kann durchVerwendung einer d�nneren Funktionseinheit mit einemstark absorbierenden organischen Farbstoff (Abbildung 7b)abgeschw�cht werden. Der bislang h�chste Wirkungsgradeiner Zelle mit organischem Lochleiter betrug �ber 4%.[61]

Ein anderer Ansatz betrifft die Verwendung von Ru-Komplexen mit stark delokalisierten Liganden, z.B. K19(Abbildung 7c).[62] Dieser Farbstoff ist mit dem amphiphilen

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Farbstoff Z907 (Abbildung 5) verwandt, enth�lt aber zus�tz-liche Stilben-Einheiten, die mit dem hydrophoben Ligandenkonjugiert sind. Folgerichtig beh�lt K19 die hohe Stabilit�tdes analogen Z907 gegen thermischen Stress und Beleuch-tung bei und zeigt zudem einen h�heren Extinktionskoeffi-zienten der niederenergetischen Bande bei l= 543 nm (e=18200 cm�1

m�1; zum Vergleich: eZ907= 12200 und eN719=

14000 cm�1m

�1). Ein Vergleich dieser drei Farbstoffe ergab,dass K19 unter den gleichen Bedingungen den h�chstenWirkungsgrad von 7.0% erzielte – dies interessanterweise miteinem Elektrolyten mit niedrigem Dampfdruck. In einerverwandten Studie wurden 4,4’-Bis(carboxyvinyl)-2,2’-bipy-ridyl-Liganden als delokalisierte Einheiten zur Erh�hung desExtinktionskoeffizienten verwendet. Der bipy-Ligand dientein diesem Fall außerdem zur Verkn�pfung des Komplexes mitder TiO2-Oberfl�che.

[63, 64] Abgesehen vom h�heren Extink-tionskoeffizienten wurde eine Rotverschiebung der MLCT-Bande beobachtet, wodurch sich M�glichkeiten f�r eineVerbreiterung des Spektralbereichs ergeben k�nnten (sieheAbschnitt 2.4).

3. Zusammenfassung und Ausblick

In j�ngster Zeit werden große Anstrengungen zur Opti-mierung von farbstoffsensibilisierten Solarzellen einschließ-lich des anorganischen nanokristallinen Halbleitermaterialsund des Lochleitermaterials unternommen. Hierbei ist esmeist �blich, erste orientierende Versuche mit Farbstoffen zuunternehmen, die in vorherigen DSSC-Entw�rfen die bestenErgebnisse erzielt haben. Die standardm�ßig eingesetzten

Ru-Komplexe N3, N719 und „Black Dye“ (Abbildung 2)f�hren in Kombination mit dem I�/I3

�-Elektrolyten zu hohenWirkungsgraden, und es ist fraglich, ob das Leistungsverm�-gen der Farbstoffkomponente in solchen Entw�rfen nochsignifikant verbessert werden kann. Hingegen k�nnen durchAustausch des Lochleitermaterials v�llig andere Energieni-veaus, Elektronentransferkinetiken sowie hydrophobe undhydrophile Eigenschaften resultieren.

Immer �fter tritt zutage, dass Modifikationen am Zell-aufbau eine Optimierung der Farbstoffkomponente erfor-dern. ZumBeispiel sind h�here Extinktionskoeffizienten eineentscheidende Voraussetzung f�r die Entwicklung von d�n-neren Zellen, weshalb es sein kann, dass die bisher einge-setzten Ru-Polypyridyl-Farbstoffe durch organische Farb-stoffe wie Phthalocyanine oder Porphyrine ersetzt werdenm�ssen. Die Einf�hrung von hydrophoben Gruppen wurdeals entscheidender Faktor beim Entwurf von stabilerenFunktionseinheiten erkannt, und NIR-Farbstoffe k�nnten dieEnwicklung von photovoltaischen Fensterscheiben erm�gli-chen. Ein wichtiger Aspekt, der die Kommerzialisierung be-trifft, w�re die Einf�hrung billiger Farbstoffkomponenten, dieohne teure Mbergangsmetalle auskommen. Die kommerzielleAnwendung von farbstoffsensibilisierten Solarzellen beginntallm�hlich Fortschritte zu machen, und ausgefeiltere Farb-stoffkomponenten werden eine wichtige Rolle bei der Opti-mierung dieses Zelltyps spielen.

Ich danke der Universit't Edinburgh und der EPSRC (Sup-ergen Project) f-r die Unterst-tzung unserer Forschungen.

Eingegangen am 30. August 2005Online ver�ffentlicht am 9. M�rz 2006

Mbersetzt von Dr. Frank Maaß, Weinheim

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Abbildung 7. a,b) Organische Farbstoffe mit hohen Extinktionskoeffizi-enten, die zur Konstruktion einer hoch effizienten DSSC (a)[31] und ei-ner dDnnen DSSC (b)[61] mit organischen Lochleitern eingesetzt wur-den. c) Ru-Farbstoff K19 mit erhLhtem Extinktionskoeffizienten derMLCT-Bande.[62]

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