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Objektorientierte Programmierung in Java
Algorithmen und Datenstrukturen II 1
Traditionelle Konzepte der Softwaretechnik
Folgende traditionelle Konzepte des Software-Engineering werden u.a. imobjektorientierten Ansatz verwendet:
Datenabstraktion (bzw. Datenkapselung) und Information HidingDie zentrale Idee der Datenkapselung ist, dass auf eine Datenstruktur nichtdirekt zugegriffen wird, indem etwa einzelne Komponenten gelesen odergeändert werden, sondern, dass dieser Zugriff ausschließlich überZugriffsoperatoren erfolgt. Es werden also die Implementierungen derOperationen und die Datenstrukturen selbst versteckt.
Vorteil: Implementierungdetails können beliebig geändert werden, ohneAuswirkung auf den Rest des Programmes zu haben.
Algorithmen und Datenstrukturen II 2
Traditionelle Konzepte der Softwaretechnik
Folgende traditionelle Konzepte des Software-Engineering werden u.a. imobjektorientierten Ansatz verwendet:
Datenabstraktion (bzw. Datenkapselung) und Information HidingDie zentrale Idee der Datenkapselung ist, dass auf eine Datenstruktur nichtdirekt zugegriffen wird, indem etwa einzelne Komponenten gelesen odergeändert werden, sondern, dass dieser Zugriff ausschließlich überZugriffsoperatoren erfolgt. Es werden also die Implementierungen derOperationen und die Datenstrukturen selbst versteckt.
Vorteil: Implementierungdetails können beliebig geändert werden, ohneAuswirkung auf den Rest des Programmes zu haben.
Algorithmen und Datenstrukturen II 2
abstrakte Datentypen (ADT)Realisiert wird die Datenabstraktion duch den Einsatz abstrakter Datentypen,die Liskov & Zilles (1974) folgendermaßen definierten:
“An abstract data type defines a class of abstract objects which iscompletely characterized by the operations available on those objects.This means that an abstract data type can be defined by defining thecharacterizing operations for that type.”
Algorithmen und Datenstrukturen II 3
Oder etwas prägnanter:
Datentyp = Menge(n) von Werten + Operationen darauf
abstrakter Datentyp = Operationen auf Werten, deren Repräsentation nichtbekannt ist. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über Operatoren.
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Oder etwas prägnanter:
Datentyp = Menge(n) von Werten + Operationen darauf
abstrakter Datentyp = Operationen auf Werten, deren Repräsentation nichtbekannt ist. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über Operatoren.
Datenabstraktion fördert die Wiederverwendbarkeit von Programmteilen und dieWartbarkeit großer Programme.
Algorithmen und Datenstrukturen II 4
Beispiel: Der ADT Stack
Stack: Eine Datenstruktur über einem Datentyp T bezeichnet man als Stacka, wenndie Einträge der Datenstruktur als Folge organisiert sind und es die Operationenpush, pop und peek gibt:
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Beispiel: Der ADT Stack
Stack: Eine Datenstruktur über einem Datentyp T bezeichnet man als Stacka, wenndie Einträge der Datenstruktur als Folge organisiert sind und es die Operationenpush, pop und peek gibt:
push fügt ein Element von T stets an das Ende der Folge.pop entfernt stets das letzte Element der Folge.peek liefert das letzte Element der Folge, ohne sie zu verändern.
Algorithmen und Datenstrukturen II 5
Beispiel: Der ADT Stack
Stack: Eine Datenstruktur über einem Datentyp T bezeichnet man als Stacka, wenndie Einträge der Datenstruktur als Folge organisiert sind und es die Operationenpush, pop und peek gibt:
push fügt ein Element von T stets an das Ende der Folge.pop entfernt stets das letzte Element der Folge.peek liefert das letzte Element der Folge, ohne sie zu verändern.
Prinzip: last in first out (LIFO)
abedeutet soviel wie Keller oder Stapel
Algorithmen und Datenstrukturen II 5
Operatoren
Typen der Operationen: initStack: −→ Stack
push: T × Stack −→ Stack
pop: Stack −→ Stack
peek: Stack −→ T
empty: Stack −→ boolean
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Spezifikation
Spezifikation der Operationen durch Gleichungen. Sei x eine Variable vom Typ T,stack eine Variable vom Typ Stack:
empty (initStack) = true
empty (push (x, stack)) = false
peek (push (x, stack)) = x
pop (push (x, stack)) = stack
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Spezifikation
Spezifikation der Operationen durch Gleichungen. Sei x eine Variable vom Typ T,stack eine Variable vom Typ Stack:
empty (initStack) = true
empty (push (x, stack)) = false
peek (push (x, stack)) = x
pop (push (x, stack)) = stack
initStack und push sind Konstruktoren (sie konstruieren Terme), daher gibt eskeine Gleichungen für sie.
Algorithmen und Datenstrukturen II 7
Konzepte der objektorientierten Programmierung
Ziel jeglicher Programmierung ist:
• Modellierung von Ausschnitten der Realität
• sachgerechte Abstraktion
• realitätsnahes Verhalten
• Nachbildung von Ähnlichkeit im Verhalten
• Klassifikation von Problemen
Algorithmen und Datenstrukturen II 8
Phylogenetische Klassifizierung
Tiere���
����� ?
HHHHHHHj
Insekten Fische Säugetiere
��� ?
@@@R
��� ?
@@@R
��� ?
@@@R
Algorithmen und Datenstrukturen II 9
Ökonomische Klassifizierung
Tiere��
������ ?
HHHHH
HHj
Zuchttiere Wild Störtiere
��� ?
@@@R
��� ?
@@@R
��� ?
@@@R
Algorithmen und Datenstrukturen II 10
Drei Vorgehensweisen im Systementwurf
1. die funktionsorientierte
2. die datenorientierte
3. die objektorientierte
Algorithmen und Datenstrukturen II 11
Der Kerngedanke des objektorientierten Ansatzes besteht darin, Daten undFunktionen zu verschmelzen. Im ersten Schritt werden die Daten abgeleitet, imzweiten Schritt werden den Daten die Funktionen zugeordnet, die sie manipulieren.Die entstehenden Einheiten aus Daten und Funktionen werden Objekte genannt.
Algorithmen und Datenstrukturen II 12
Der Kerngedanke des objektorientierten Ansatzes besteht darin, Daten undFunktionen zu verschmelzen. Im ersten Schritt werden die Daten abgeleitet, imzweiten Schritt werden den Daten die Funktionen zugeordnet, die sie manipulieren.Die entstehenden Einheiten aus Daten und Funktionen werden Objekte genannt.Wir schränken den Begriff Objektorientierung gemäß folgender Gleichung vonCoad & Yourdon weiter ein:
Objektorientierung = Klassen und Objekte
+ Kommunikation mit Nachrichten
+ Vererbung
Algorithmen und Datenstrukturen II 12
Einfachvererbung
Object
��� ?
@@@R
System Math Point
@@@R
...
Algorithmen und Datenstrukturen II 13
Mehrfachvererbung
. . .
���
@@@R
Tiere Pflanzen
@@@R
���
Fleischfresser
@@@R
. . .
Algorithmen und Datenstrukturen II 14
Klasse Object
Object oref = new Point();
oref = "eine Zeichenkette";
Algorithmen und Datenstrukturen II 15
Konstruktoren und Initialisierungsblöcke
Algorithmen und Datenstrukturen II 16
public class Circle {
int x=0, y=0, r=1;
static int numCircles=0;
public Circle() {
numCircles++;
}
public double circumference() {
return 2*Math.PI*r;
}
public double area() {
return Math.PI*r*r;
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 17
public static void main(String[] args) {
Circle c = new Circle();
System.out.println(c.r);
System.out.println(c.circumference());
System.out.println(c.area());
System.out.println(numCircles);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 18
Konstruktor mit Parametern
public Circle(int xCoord, int yCoord, int radius) {
numCircles++;
x = xCoord;
y = yCoord;
r = radius;
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 19
mit this-Referenz
public Circle(int x, int y, int r) {
numCircles++;
this.x = x;
this.y = y;
this.r = r;
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 20
Überladen von Konstruktoren
Algorithmen und Datenstrukturen II 21
public class Circle {
int x = 0, y = 0, r = 1;
static int numCircles;
public Circle() {
numCircles++;
}
public Circle(int x, int y, int r) {
this();
this.x = x;
this.y = y;
this.r = r;
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 22
public Circle(int r) {
this(0,0,r);
}
public static void main(String[] args) {
Circle c1 = new Circle();
Circle c2 = new Circle(1,1,2);
Circle c3 = new Circle(3);
System.out.println(numCircles);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 23
Komplexe Initialisierung von Klassenvariablenpublic class Circle {
public static double[] sines = new double[1000];
public static double[] cosines = new double[1000];
static {
double x, delta_x;
int i;
delta_x = (Math.PI/2)/(1000-1);
for(i=0,x=0; i<1000; i++,x+=delta_x) {
sines[i] = Math.sin(x);
cosines[i] = Math.cos(x);
}
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 24
Java-Klassen als Realisierung und Implementierung von
abstrakten Datentypen
Durch den Modifizierer private können wir Implementierungsdetails verstecken,denn als private deklarierte Attribute und Methoden sind nur in der Klasse selbstzugreifbara. Folgende Klasse implementiert einen ADT Stack mittels eines Feldes:
aSynonyme für Zugreifbarkeit sind: Gültigkeit bzw. Sichtbarkeit.
Algorithmen und Datenstrukturen II 25
Algorithmen und Datenstrukturen II 26
public class Stack {
private Object[] stack;
private int top = -1;
private static final int CAPACITY = 10000;
/** liefert einen leeren Keller. */
public Stack() {
stack = new Object[CAPACITY];
}
/** legt ein Objekt im Keller ab und liefert dieses Objekt
zusaetzlich zurueck. */
public Object push(Object item) {
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stack[++top] = item;
return item;
}
/** entfernt das oberste Objekt vom Keller und liefert es zurueck.
Bei leerem Keller wird eine Fehlermeldung ausgegeben und
null zurueckgeliefert. */
public Object pop() {
if (empty()) {
System.out.println("Method pop: empty stack");
return null;
}
else
return stack[top--];
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 28
/** liefert das oberste Objekt des Kellers, ohne ihn zu veraendern.
Bei leerem Keller wird eine Fehlermeldung ausgegeben und
null zurueckgeliefert. */
public Object peek() {
if (empty()) {
System.out.println("Method peek: empty stack");
return null;
}
else
return stack[top];
}
/** liefert true genau dann, wenn der Keller leer ist. */
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public boolean empty() {
return (top == -1);
}
/** liefert die Anzahl der Elemente des Kellers. */
public int size() {
return top+1;
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 30
Der Dokumentationskommentar /** ... */ wird zur automatischenDokumentierung der Attribute und Methoden einer Klasse benutzt. Das Programmjavadoc generiert ein HTML-File, in dem alle sichtbaren Attribute und Methodenmit deren Parameterlisten aufgezeigt und dokumentiert sind.
> javadoc Stack.java
Dieses HTML-File ist der Vertrag (die Schnittstelle) der Klasse und entspricht demADT Stack, wobei die Operationen bzw. Methoden allerdings nurnatürlichsprachlich spezifiziert wurden. Die obige verbale Spezifikation entsprichtweitgehend der der vordefinierten Java-Klasse Stack (genauer java.util.Stack).Man beachte, dass (aus diesem Grund) die obige Spezifikation von derGleichungsspezifikation aus dem Unterabschnitt ?? abweicht.
Algorithmen und Datenstrukturen II 31
Methoden in Java
1. Methoden und Signaturen
2. Überladen von Methoden
3. Wertübergabe (call by value)
Algorithmen und Datenstrukturen II 32
call by value
Die Parameterübergabe zu Methoden erfolgt in Java durch Wertübergabe (call byvalue). D.h., dass Werte von Parametervariablen in einer Methode Kopien der vomAufrufer angegebenen Werte sind. Das nächste Beispiel verdeutlicht dies.
Algorithmen und Datenstrukturen II 33
public class CallByValue {
public static int sqr(int i) {
i = i*i;
return(i);
}
public static void main(String[] args) {
int i = 3;
System.out.println(sqr(i));
System.out.println(i);
}
}
> java CallByValue
9
3
Algorithmen und Datenstrukturen II 34
Allerdings ist zu beachten, dass nicht Objekte, sondern Objektreferenzenübergeben werden. Wir betrachten unser Standardbeispiel Circle in folgenderabgespeckter Form (gemäß der Devise, Implementierungsdetails zu verbergen,werden die Datenfelder als private deklariert).
Algorithmen und Datenstrukturen II 35
public class Circle {
private int x,y,r;
public Circle(int x, int y, int r) {
this.x = x;
this.y = y;
this.r = r;
}
public double circumference() {
return 2 * Math.PI * r;
}
public double area() {
return Math.PI * r * r;
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 36
public static void setToZero (Circle arg) {
arg.r = 0;
arg = null;
}
public static void main(String[] args) {
Circle kreis = new Circle(10,10,1);
System.out.println("vorher : r = "+kreis.r);
setToZero(kreis);
System.out.println("nachher: r = "+kreis.r);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 37
> java Circle
vorher : r = 1
nachher: r = 0
Algorithmen und Datenstrukturen II 38
> java Circle
vorher : r = 1
nachher: r = 0
Dieses Verhalten entspricht jedoch nicht der Parameterübergabe call by reference,denn bei der Wertübergabe wird eine Kopie der Referenz erzeugt und dieursprüngliche Referenz bleibt erhalten. Bei call by reference würde die übergebeneReferenz eben nicht kopiert und daher in der Methode setToZero auf nullgesetzt.
Algorithmen und Datenstrukturen II 38
Unterklassen und Vererbung in Java
Algorithmen und Datenstrukturen II 39
import java.awt.Color;
import java.awt.Graphics;
public class GraphicCircle extends Circle {
protected Color outline; // Farbe der Umrandung
protected Color fill; // Farbe des Inneren
public GraphicCircle(int x,int y,int r,Color outline) {
super(x,y,r);
this.outline = outline;
this.fill = Color.lightGray;
}
public GraphicCircle(int x,int y,int r,Color outline,Color fill) {
this(x,y,r,outline);
this.fill = fill;
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}
public void draw(Graphics g) {
g.setColor(outline);
g.drawOval(x-r, y-r, 2*r, 2*r);
g.setColor(fill);
g.fillOval(x-r, y-r, 2*r, 2*r);
}
public static void main(String[] args) {
GraphicCircle gc = new GraphicCircle(0,0,100,Color.red,Color.blue);
double area = gc.area();
System.out.println(area);
Circle c = gc;
double circumference = c.circumference();
Algorithmen und Datenstrukturen II 41
System.out.println(circumference);
GraphicCircle gc1 = (GraphicCircle) c;
Color color = gc1.fill;
System.out.println(color);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 42
Color und Graphics
Color und Graphics sind vordefinierte Klassen, die durch import zugreifbargemacht werden (vgl. Abschnitt ??). Diese Klassen werden z.B. in [?] beschrieben.Zum Verständnis reicht es hier zu wissen, dass der erste Konstruktor denKonstruktor seiner Oberklasse aufruft (vgl. Abschnitt ??) und das Kreisinnere dieFarbe hellgrau erhält, sowie, dass die Methode draw einen farbigen Kreis zeichnet.
Algorithmen und Datenstrukturen II 43
Da GraphicCircle alle Methoden von Circle erbt, können wir z.B. denFlächeninhalt eines Objektes gc vom Typ GraphicCircle berechen durch:
double area = gc.area();
Jedes Objekt gc vom Typ GraphicCircle ist ebenfalls ein Objekt vom Typ Circle
bzw. vom Typ Object. Deshalb sind folgende Zuweisungen korrekt.
Circle c = gc;
double area = c.area();
Man kann c durch castinga in ein Objekt vom Typ GraphicCircle
zurückverwandeln.aexplizite Typumwandlung
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GraphicCircle gc1 = (GraphicCircle)c;
Color color = gc1.fill;
Die oben gezeigte Typumwandlung funktioniert nur, weil c tatsächlich ein Objektvom Typ GraphicCircle ist.
Algorithmen und Datenstrukturen II 45
Überschreiben von Methoden und Verdecken von
Datenfeldern
Wir betrachten folgendes Java-Programm (Arnold & Gosling [?], S. 66):
public class SuperShow {
public String str = "SuperStr";
public void show() {
System.out.println("Super.show: "+str);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 46
Überschreiben von Methoden und Verdecken von
Datenfeldern
Wir betrachten folgendes Java-Programm (Arnold & Gosling [?], S. 66):
public class SuperShow {
public String str = "SuperStr";
public void show() {
System.out.println("Super.show: "+str);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 46
public class ExtendShow extends SuperShow {
public String str = "ExtendStr";
public void show() {
System.out.println("Extend.show: "+str);
}
public static void main(String[] args) {
ExtendShow ext = new ExtendShow();
SuperShow sup = ext;
sup.show();
ext.show();
System.out.println("sup.str = "+sup.str);
System.out.println("ext.str = "+ext.str);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 47
Verdecken von Datenfeldern
Jedes ExtendShow-Objekt hat zwei String-Variablen, die beide str heißen undvon denen eine ererbt wurde. Die neue Variable str verdeckt die ererbte; wir sagenauch die ererbte ist verborgen. Sie existiert zwar, man kann aber nicht mehr durchAngabe ihres Namens auf sie zugreifen.
Algorithmen und Datenstrukturen II 48
Überschreiben von Methoden
Wenn eine Methode von einem Objekt aufgerufen wird, dann bestimmt immer dertatsächliche Typ des Objektes, welche Implementierung benutzt wird. Bei einemZugriff auf ein Datenfeld wird jedoch der deklarierte Typ der Referenz verwendet.Daher erhalten wir folgende Ausgabe beim Aufruf der main-Methode:
> java ExtendShow
Extend.show: ExtendStr
Extend.show: ExtendStr
sup.str = SuperStr
ext.str = ExtendStr
Algorithmen und Datenstrukturen II 49
Die Objektreferenz super
Das Schlüsselwort super kann in allen objektbezogenen Methoden undKonstruktoren verwendet werden. In Datenfeldzugriffen und Methodenaufrufenstellt es eine Referenz zum aktuellen Objekt als eine Instanz seiner Oberklasse dar.Wenn super verwendet wird, so bestimmt der Typ der Referenz über die Auswahlder zu verwendenden Methodenimplementierung. Wir illustrieren dies wieder aneinem Beispielprogramm.
Algorithmen und Datenstrukturen II 50
super Beispiel
public class T1 {
protected int x = 1;
protected String s() {
return "T1";
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 51
Algorithmen und Datenstrukturen II 52
public class T2 extends T1 {
protected int x = 2;
protected String s() {
return "T2";
}
protected void test() {
System.out.println("x= "+x);
System.out.println("super.x= "+super.x);
System.out.println("((T1)this).x= "+((T1)this).x);
System.out.println("s(): "+s());
System.out.println("super.s(): "+super.s());
System.out.println("((T1)this).s(): "+((T1)this).s());
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 53
public static void main(String[] args) {
new T2().test();
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 54
> java T2
x= 2
super.x= 1
((T1)this).x= 1
s(): T2
super.s(): T1
((T1)this).s(): T2
Algorithmen und Datenstrukturen II 55
Konstruktoren in Unterklassen
In Konstruktoren der Unterklasse kann direkt einer der Oberklassenkonstruktorenmittels des super() Konstruktes aufgerufen werden.
Achtung: Der super-Aufruf muss die erste Anweisung des Konstruktors sein!
Algorithmen und Datenstrukturen II 56
Wird kein Oberklassenkonstruktor explizit aufgerufen, so wird der parameterloseKonstruktor der Oberklasse automatisch aufgerufen, bevor die Anweisungen desneuen Konstruktors ausgeführt werden. Verfügt die Oberklasse nicht über einenparameterlosen Konstruktor, so muss ein Konstruktor der Oberklasse explizit mitParametern aufgerufen werden, da es sonst einen Fehler bei der Übersetzung gibt.
Algorithmen und Datenstrukturen II 57
Wird kein Oberklassenkonstruktor explizit aufgerufen, so wird der parameterloseKonstruktor der Oberklasse automatisch aufgerufen, bevor die Anweisungen desneuen Konstruktors ausgeführt werden. Verfügt die Oberklasse nicht über einenparameterlosen Konstruktor, so muss ein Konstruktor der Oberklasse explizit mitParametern aufgerufen werden, da es sonst einen Fehler bei der Übersetzung gibt.
Ausnahme: Wird in der ersten Anweisung eines Konstruktors ein andererKonstruktor derselben Klasse mittels this aufgerufen, so wird nichtautomatisch der parameterlose Oberklassenkonstruktor aufgerufen.
Algorithmen und Datenstrukturen II 57
Java liefert einen voreingestellten parameterlosen Konstruktor für eine erweiterndeKlasse, die keinen Konstruktor enthält. Dieser ist äquivalent zu:
public class ExtendedClass extends SimpleClass {
public ExtendedClass () {
super();
}
}
Der voreingestellte Konstruktor hat dieselbe Sichtbarkeit wie seine Klasse.
Algorithmen und Datenstrukturen II 58
Ausnahme: Enthält die Oberklasse keinen parameterlosen Konstruktor, so muss dieUnterklasse mindestens einen Konstruktor bereitstellen.
Algorithmen und Datenstrukturen II 59
Reihenfolgeabhängigkeit von Konstruktoren
Wird ein Objekt erzeugt, so werden zuerst alle seine Datenfelder auf voreingestellteWerte initialisiert. Jeder Konstruktor durchläuft dann drei Phasen:
• Aufruf des Konstruktors der Oberklasse.
• Initialisierung der Datenfelder mittels der Initialisierungsausdrücke.
• Ausführung des Rumpfes des Konstruktors.
Algorithmen und Datenstrukturen II 60
Algorithmen und Datenstrukturen II 61
public class X {
protected String infix = "fel";
protected String suffix;
protected String alles;
public X() {
suffix = infix;
alles = verbinde("Ap");
}
public String verbinde(String original) {
return (original+suffix);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 62
public class Y extends X {
protected String extra = "d";
public Y() {
suffix = suffix+extra;
alles = verbinde("Biele");
}
public static void main(String[] args) {
new Y();
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 63
Schritt Aktion infix extra suffix alles
0 Datenfelder auf Voreinstellungen
1 Y-Konstruktor aufgerufen
2 X-Konstruktor aufgerufen
3 X-Datenfeld initialisiert fel
4 X-Konstruktor ausgeführt fel fel Apfel
5 Y-Datenfeld initialisiert fel d fel Apfel
6 Y-Konstruktor ausgeführt fel d feld Bielefeld
Algorithmen und Datenstrukturen II 64
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
• jede Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, ist selbst abstrakt und muss alssolche gekennzeichnet werden;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
• jede Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, ist selbst abstrakt und muss alssolche gekennzeichnet werden;
• jede abstrakte Klasse muss mindestens eine abstrakte Methode besitzen;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
• jede Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, ist selbst abstrakt und muss alssolche gekennzeichnet werden;
• jede abstrakte Klasse muss mindestens eine abstrakte Methode besitzen;
• man kann von einer abstrakten Klasse keine Objekte erzeugen;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
• jede Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, ist selbst abstrakt und muss alssolche gekennzeichnet werden;
• jede abstrakte Klasse muss mindestens eine abstrakte Methode besitzen;
• man kann von einer abstrakten Klasse keine Objekte erzeugen;
• von einer Unterklasse einer abstrakten Klasse kann man Objekte erzeugen –vorausgesetzt sie überschreibt alle abstrakten Methoden der Oberklasse undimplementiert diese;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
Abstrakte Klassen und Methoden
Es gilt:
• eine abstrakte Methode hat keinen Rumpf;
• jede Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, ist selbst abstrakt und muss alssolche gekennzeichnet werden;
• jede abstrakte Klasse muss mindestens eine abstrakte Methode besitzen;
• man kann von einer abstrakten Klasse keine Objekte erzeugen;
• von einer Unterklasse einer abstrakten Klasse kann man Objekte erzeugen –vorausgesetzt sie überschreibt alle abstrakten Methoden der Oberklasse undimplementiert diese;
Algorithmen und Datenstrukturen II 65
• eine Unterklasse, die nicht alle abstrakten Methoden der Oberklasseimplementiert ist selbst wieder abstrakt.
Algorithmen und Datenstrukturen II 66
Beispiel Benchmark
public abstract class Benchmark {
public abstract void benchmark();
public long repeat(int count) {
long start = System.currentTimeMillis();
for(int i=0; i<count; i++)
benchmark();
return (System.currentTimeMillis()-start);
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 67
public class MethodBenchmark extends Benchmark {
public void benchmark() { }
public static void main(String[] args) {
int count = Integer.parseInt(args[0]);
long time = new MethodBenchmark().repeat(count);
System.out.println(count+" Methodenaufrufe in "+time+
" Millisekunden");
}
}
Algorithmen und Datenstrukturen II 68