nr. 3 mai / juni 2017 hbs ......7 teknos hat Übernahme von feyco treffert … geberit mit solidem...
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holzBaumarktschweizMAGAZIN FÜR HOLZBAU I ARCHITEKTUR I INNENAUSBAU I SCHREINERHANDWERKhbs
Nr. 3 Mai / Juni 2017 www.holzbaumarktschweiz.ch
HolzbauEin Schulhaus komplett aus Schweizer Holz
InterviewKatharina Lehmann im Gespräch
Farben und LackeDie natürlichen Eigenschaften geölter Flächen
Ein Tag im Leben von …Hanspeter Kolb — Von der Berufung zum Beruf, von der Passion zum Wirken
MessevorschauKonjunktur, neues Flächenkonzept und Digitalisierung geben Ligna Schub
FachtagungMeran: 14. Internationales Branchenforum für Frauen
Noch stärker im Heben. Noch stärker für Sie.
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Liebe Leserin, lieber Leser
«Holz ist in Bezug auf seine Natürlichkeit und Echtheit einfach unschlagbar.» Das sagt
Katharina Lehmann im Gespräch mit «holzBaumarktschweiz». Sie muss es ja wissen, ist sie
doch seit Jahren in der Branche tätig und führt als Inhaberin und VR-Präsidentin bereits in
der fünften Generation erfolgreich die Lehmann Gruppe mit den Unternehmen Blumer-Leh-
mann AG, Lehmann Holzwerk AG und BL Silobau AG. «Es gibt nur gute Argumente», wie
Katharina Lehmann weiter sagt, «für die Verwendung von Holz als Bau-, Energie- oder eben
als Werkstoff.»
Der Werk- und Baustoff Holz ist zunehmend in aller Munde. Und das ist gut so! Wird doch
seine Vielfalt endlich auf einer Stufe erkannt, die es verdient. Seine Einsatzmöglichkeiten
sind fast grenzenlos. Und wenn dann ausschliesslich der einheimische Baustoff Holz, wie
bei einem Schulhaus von Kost Holzbau AG, zum Einsatz kommt, dann macht es noch mehr
Freude.
In wenigen Tagen steht Hannover wieder ganz im Zeichen der Ligna. Vom 22. bis 26. Mai
2017 zeigen 1500 Aussteller aus 49 Ländern eine beeindruckende Innovationsdichte. Mit
Ausstellungsbereichen wie Werkzeuge, Maschinen und Anlagen für die Einzel- und Serien-
fertigung, Oberflächentechnik, Holzwerkstoffherstellung, Sägewerktechnik, Energie aus
Holz, Maschinenkomponenten und Automatisierungstechnik und Forsttechnik ist die Ligna
eine einmalige Plattform unserer Branche. Die Ausstellung wird durch fachliche Führungen
ergänzt, die sich nicht nur auf das Freigelände beschränken. Vielmehr werden alle nennens-
werten Entwicklungen und Neuvorstellungen besucht und bewertet.
Mehr darüber wie auch über viele andere Themen lesen Sie in der vorliegenden Ausgabe von
«holzBaumarktschweiz».
Dr. Flavio V. Sanader
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hbs | Inhalt
4 | holzBaumarktschweiz 03/2017
Farben und Lacke
18 Die natürlichen Eigenschaften geölter …
19 Stilvoller Schutz für Holz im Innenbereich
Innenausbau/Türen
20 Zusätzlicher Kantenschutz für Türblätter …
Innenausbau/Fenster
21 Das neue Dachfenster für Schweizer Klima- …
Messevorschau
22 Konjunktur, neues Flächenkonzept und …
23 Ausstellervorberichte zur Ligna 2017
Ein Tag im Leben von …
30 Hanspeter Kolb — Von der Berufung zum Beruf …
holzBaumarkt-Welt
6 Holzenergie Schweiz sagt Ja zur …
6 Erhöhung der Mindestlöhne im Holzbau- …
6 Messebetreiberin MCH tätigt Grossakquisition
7 Teknos hat Übernahme von Feyco Treffert …
7 Geberit mit solidem Start ins neue Jahr
7 Neuer Geschäftsführer bei Klöber
Holzbau
8 Ein Schulhaus komplett aus Schweizer Holz
10 Neues Firmengebäude «FachWerk»: Wohnen …
12 Erstmalig im Holzbau: Büroneubau mit GI- …
Interview
13 Katharina Lehmann: «Holz ist in Bezug auf …
Dämmung
16 Die neue Generation wird erweitert
17 Dauerhaft luftdicht und äusserst flexibel
Fachtagung
32 3. Safety Day bei Brun Marti Dytan AG
35 Rekordteilnehmerzahlen an den 8. windays 2017
38 Quantensprung im Holzbau
41 14. Internationales Branchenforum für Frauen
42 Workshop mit Besucherrekord: Neue Werkstoffe …
44 Grindelwald: Präsentationstage bei Brawand …
Unternehmen
46 Lignotrend — In die Zukunft denken, innovative …
Aus-/Weiterbildung
48 «Hohes C» für die Schreinerei
50 «Fachwerk Kreativ» — Entwickeln einer …
Event
52 Haus- und Frühlingsmesse für Holzfachleute
54 Hausmesse mit der Leidenschaft zur …
56 Der Fokus liegt auf der Stärkung der Holzkette
57 CAD+T Anwendertreffen Schweiz an der …
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Inhalt | hbs
holzBaumarktschweiz 03/2017 | 5
Mai/Juni 2017
Produkte/Service
58 Spezialisten
62 Vorschau
62 Impressum
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6 | holzBaumarktschweiz 03/2017
hbs | holzBaumarkt-Welt
Holzenergie Schweiz sagt Ja zur Energiestrategie 2050
Ein Drittel der Schweizer Landesfläche ist
mit Wald bedeckt. Dieser Wald gehört 3500
öffentlichen und 244 000 privaten Waldbe-
sitzern, darunter vielen Landwirten, und ist
für jedermann und jede Frau frei zugänglich
für Erholung, Sport und Freizeit. Nicht zu-
letzt ist der Wald aber auch ein immenser
Energiespeicher mit einem Holzvorrat von
430 Millionen Kubikmetern Holz bezie-
hungsweise umgerechnet 100 Milliarden Li-
tern Heizöl. Unsere Waldbesitzer verwalten
dieses unschätzbare Kapital äusserst haus-
hälterisch und nutzen nur gerade die Hälfte
dessen, was jedes Jahr zuwächst. Trotzdem
deckt die Holzenergie heute mehr als 10
Prozent des Wärmebedarfs unseres Lan-
des.
Am 21. Mai 2017 stimmen wir über die Ener-
giezukunft der Schweiz ab. Die Abstimmung
ist eine wichtige energiepolitische Weichen-
stellung und ermöglicht uns einen Grund-
satzentscheid: Soll unsere Energieversor-
gung auch in Zukunft auf den «Auslaufmo-
dellen» Erdöl, Erdgas und Atom beruhen?
Oder lassen wir den fossilen und nuklearen
Alltag allmählich hinter uns und setzen ver-
mehrt auf erneuerbare, CO2-neutrale Ener-
gien? Holzenergie ist nach der Wasserkraft
die zweitwichtigste nachwachsende Ener-
gie der Schweiz. Ihre Nutzung benötigt kei-
ne langen Transportwege, schafft Arbeits-
plätze und erhöht die regionale Wertschöp-
fung. Damit alle diese Trümpfe zum Tragen
kommen, sagt Holzenergie Schweiz mit
Überzeugung Ja zur Energiestrategie
2050!
Teknos hat Übernahme von Feyco Treffert abgeschlossenTeknos hat die Übernahme von Feyco Tref-
fert, spezialisiert auf Holzbeschichtungen,
und der Schekolin AG wie bereits am 11.
April 2017 angekündigt abgeschlossen. Die
Akquisition ist ein wichtiger Bestandteil der
Wachstumsstrategie von Teknos. Durch die
Akquisition erhält Teknos Zugang zu neuen
Märkten in Malaysia, der Schweiz und den
USA und stärkt seine Marktposition im
Holzsegment weltweit.
«Ich freue mich sehr über den schnellen,
reibungslosen und erfolgreichen Abschluss
der Akquisition. Mit einem Nettoumsatz von
77 Mio. CHF, das sind rund 72 Mio. EUR, und
mehr als 380 Mitarbeitern sowie Niederlas-
sungen in sechs Ländern ist die Übernahme
von Feyco Treffert das bisher mit Abstand
grösste Akquisitionsprojekt von Teknos. Wir
freuen uns darauf, unseren Kunden welt-
weit ein erweitertes Angebot an Dienstleis-
tungen und Produkten sowie Forschungs-
und Entwicklungskompetenzen bieten zu
können», freut sich Paula Salastie, CEO,
Teknos Group Oy.
Die Akquisition umfasst die Unternehmen
Feyco AG in St. Margrethen, Schweiz und
Treffert Coatings GmbH mit Sitz in Alzenau,
Deutschland zusammen mit ihren Nieder-
lassungen in China, Malaysia und den USA.
Die Akquisition betrifft auch die Firma
Schekolin AG mit der zugehörigen Produkti-
onsstätte in Bendern, Liechtenstein.
Erhöhung der Mindestlöhne im Holzbaugewerbe im Jahr 2018Die Sozialpartner Holzbau Schweiz, Syna,
Unia, Baukader Schweiz und Kaufmän-
nischer Verband Schweiz haben für die
Schweizerische Holzbaubranche eine Ver-
einbarung zum Gesamtarbeitsvertrag be-
treffend der Mindestlöhne für das Jahr
2018 verabschiedet. Des Weiteren haben
die Sozialpartner die Verhandlungen über
einen teilrevidierten GAV Holzbau abge-
schlossen. Dieser soll per 1. Januar 2018 in
Kraft treten. Für 2018 wurde als Signal der
Leistungsanerkennung für die Mitarbeiten-
den eine generelle Erhöhung der Mindest-
löhne um 1 Prozent vereinbart. Für die neu-
en Mindestlöhne wurde beim Bundesrat die
Allgemeinverbindlicherklärung per 1. Janu-
ar 2018 beantragt. Zudem steigen aufgrund
der Stufenanstiege in den Mindestlohnta-
bellen des GAV in den ersten zehn Erfah-
rungsjahren die Löhne im Holzbaugewerbe
durchschnittlich um 1,8 bis 2,8 Prozent. In
den in den Mindestlohntabellen integrierten
Stufenanstiegen werden vor allem die Be-
rufserfahrung in der Funktion, die individu-
ellen Fort- und Weiterbildungen und die ver-
schiedenen Anstellungsfunktionen berück-
sichtigt. Vom Stufenanstieg in den ersten
zehn Erfahrungsjahren sind ca. 70 Prozent
der Mitarbeitenden direkt betroffen. Die So-
zialpartner haben ausserdem in der Zwi-
schenzeit die Vollverhandlungen zum teilre-
vidierten GAV Holzbau abgeschlossen. Die
Allgemeinverbindlicherklärung für den er-
neuerten GAV wurde beim Bundesrat per 1.
Januar 2018 beantragt. Es handelt sich um
eine kleinere Revision des GAV Holzbau.
Insbesondere wurden ein Techniker-Prakti-
kum sowie ein Artikel zur Vereinbarkeit von
Beruf und Familie im GAV aufgenommen
und die Kurzabsenzen bei Heirat und Vater-
schaftsurlaub wurden um einen Tag erhöht.
Gleichzeitig wurde die Entschädigung für
Vorbereitungszeiten von Kader in der Po-
lierlösung angepasst. Des Weiteren wird mit
dem neuen GAV eine höhere Flexibilität
beim Auszahlungszeitpunkt von Gleitstun-
den ermöglicht. Die Funktion der Holzbau-
Ingenieure wurde zudem aus dem persön-
lichen Geltungsbereich ausgenommen, und
es wurde vereinbart, dass die Sozialpartner
auch künftig Gespräche über Generatio-
nenmanagement Holzbau führen werden.
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holzBaumarktschweiz 03/2017 | 7
holzBaumarkt-Welt | hbs
Messebetreiberin MCH tätigt GrossakquisitionDie Basler Messebetreiberin MCH Group tä-
tigt die mit Abstand grösste Akquisition ih-
rer Unternehmensgeschichte. Sie kauft die
US-Unternehmensgruppe MC2 («MC-
squared»), die auf Dienstleistungen im Mes-
se- und Eventmarkt spezialisiert ist. Anga-
ben zum Kaufpreis werden nicht gemacht.
MC2 sei ein Marktführer bei Messen und
Corporate Events sowie beim Bau perma-
nenter Markenwelten, heisst es in einer Me-
dienmitteilung vom Montag, 1. Mai. Das Un-
ternehmen beschäftige über 350 Angestell-
te an 15 Standorten in den USA sowie in
Düsseldorf und erwirtschafte einen Jahres-
umsatz von rund 160 Millionen Franken. Die
MCH-Group selber generierte 2016 einen
Betriebsertrag von gut 440 Millionen Fran-
ken. Das übernommene Unternehmen soll
laut Mitteilung innerhalb der Division «Live
Marketing Solutions» der MCH Group ein
eigenständiges Unternehmen bleiben. Die
Übernahme sei ein Riesenschritt in der Um-
setzung der Unternehmensstrategie, die
man seit 2005 verfolge, stellte MCH-Chef
René Kamm in der Mitteilung fest. «Mit ihr
werden wir unsere internationale Präsenz
und Aktivitäten markant verstärken und un-
sere Dienstleistungsangebote im Bereich
Live Marketing weiter ausbauen», so Kamm.
(sda)
Geberit mit solidem Start ins neue JahrDer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im
ersten Quartal mehr umgesetzt und ver-
dient. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf
737,1 Millionen Franken. Grund für das
Wachstum sei die gut laufende Bauindustrie
in vielen Ländern, teilte Europas grösster
Sanitärtechnikkonzern am Dienstag, 2. Mai
in einem Communiqué mit. Zudem profi-
tierte das Unternehmen von Synergien und
von mehr Arbeitstagen dadurch, dass Os-
tern in diesem Jahr ins zweite Quartal fiel.
Der Betriebsgewinn (EBIT) legte um 3,9 Pro-
zent auf 180,2 Millionen Franken zu. Unter
dem Strich fuhr Geberit einen Reingewinn
von 153,4 Millionen Franken ein. Das sind 2,1
Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei fielen
erneut Kosten für die Integration des fin-
nischen Sanitärkeramikherstellers Sanitec
an. Diese zogen den Reingewinn um 9 Milli-
onen Franken nach unten. Mit den Zahlen
hat Geberit die Erwartungen der Finanzge-
meinde im Grossen und Ganzen erfüllt. Ana-
lysten hatten im Durchschnitt gemäss der
Nachrichtenagentur AWP mit einem Um-
satz von 740,4 Millionen Franken und einem
Reingewinn von 152,1 Millionen Franken ge-
rechnet. Für die Zukunft zeigte sich Geberit
verhalten optimistisch. Die Bauindustrie
sollte sich im Jahr 2017 positiv entwickeln,
hiess es. Die einzelnen Länder und Bausek-
toren würden sich jedoch weiterhin stark
unterschiedlich entwickeln. Für den wich-
tigen Markt Deutschland werde eine posi-
tive Lage erwartet. Das Gleiche gelte für die
Schweiz, Österreich, Skandinavien, Frank-
reich, die Benelux-Länder und Osteuropa.
Die Situation in Italien sollte sich stabilisie-
ren, während die Lage in Grossbritannien
aufgrund des Brexits unsicher bleiben wer-
de. In Nordamerika werden im für das Gebe-
rit-Geschäft wichtigen öffentlichen Bausek-
tor eine Stagnation und ein moderates
Wachstum im Wohnungsbau vorhergesagt.
(sda)
Neuer Geschäftsführer bei Klöber
Mit Ralf Johow gewinnt Klöber einen ausge-
wiesenen Vertriebsprofi, der über eine
25-jährige Erfahrung in der operativen und
strategischen Führung von mittelstän-
dischen Unternehmen der Einrichtungs-
branche verfügt. So agierte Johow erfolg-
reich als Vertriebsleiter der Zumtobel Grup-
pe und als vertrieblicher Geschäftsführer
der Bauwerk AG. Sein Augenmerk liegt auf
der Forcierung des Objektgeschäftes über
bewährte Vertriebswege und in Zusammen-
arbeit mit Architekten. Der Diplom-Ingeni-
eur verfügt zudem über einen grossen Er-
fahrungsschatz im zweistufigen Vertrieb,
der ihn prädestiniert, die erfolgreichen Be-
ziehungen von Klöber zum Fachhandel zu
stärken und weiter auszubauen.
Innovative Sitzlösungen, hochmoderne
Technologien und eine eigene Design- und
Entwicklungsabteilung machen die Marke
Klöber zum Spezialisten für Bürositzmöbel
mit Premiumanspruch. Ein «echter Klöber»
vereint Design, Ergonomie und Qualität
«Made in Germany». Das Unternehmen aus
Owingen am Bodensee wurde 1935 gegrün-
det, agiert weltweit und beschäftigt 130 Mit-
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8 | holzBaumarktschweiz 03/2017
hbs | Holzbau
Ein Schulhaus komplett aus Schweizer HolzDie bestehende Dorfschulanlage in Nottwil im Kanton Luzern wird durch einen Neubau in Holzbauweise erweitert. Ein Holzmontagebau, der auch bei öffentlichen Bauten durch seine Vorteile überzeugt. Für den Holzbau zeichnet die Kost Holzbau AG, Küssnacht am Rigi, verantwortlich.
Baujahr: 2016 — 2017
Ort: Nottwil LU
Bauherrschaft: Gemeinde Nottwil
Architektur: Graber & Steiger Architek-
ten, Luzern
Im Auftrag enthalten: komplettes Holz-
gebäude, Tragwerk mit Brettschichtholz,
Böden aus Lignaturelementen, Fassa-
denschalung, innere Beplankung aus
sichtbaren Fichten- und Tannenholzplat-
ten sowie der Zugangssteg
Lothar Mayer
Adrian Stocker, Projektleiter Holzbau und
Ausbildner: «Es ist sicher eines der grösse-
ren Holzprojekte, die wir realisieren, mit
über 50 Metern Länge, 15 Metern Breite
und 14 Metern Höhe sowie vierstöckig.» Die
seit Mitte September 2016 im Bau stehende
Schulhauserweiterung wird ab Sommer
2017 insgesamt neun Räume für die Primar-
schule und zwei Kindergärten bereitstellen.
Ausschliesslich heimisches HolzAbgesehen von der Dimension des Gebäu-
des ist speziell zu erwähnen, dass beim ge-
samten Bau, im Innen- und auch im Aussen-
bereich, ausschliesslich heimisches Holz
verwendet wird. Das Tragwerk besteht aus
Brettschichtholz. Auch dort, wo bei anderen
Bauten oft Beton zum Einsatz kommt, wird
der widerstandsfähige Werkstoff Holz ein-
gesetzt.
Angenehme RaumakustikIm Inneren des Gebäudes wird gerade auf
Hochtouren am Innenausbau gearbeitet. Der
Linoleum-Bodenbelag mit darunterliegen-
den Vollholzelementen ist besonders robust.
Die Innenwand-Beplankung aus Fichten- und
Tannenholz-Dreischichtplatten sowie die De-
cke aus Lignatur-Elementen sorgen für eine
angenehme Raumakustik und lassen die
Räume noch grösser wirken.
Elegante OptikVon aussen scheint der Neubau schon fast
fertig zu sein. Derzeit bekommt die Aussen-
fassade gerade noch einen Feinschliff. Die
zweifach behandelte Schalung aus Weiss-
tannen-Holz verleiht dem neuen Schulhaus-
gebäude mit den sichtbar hervorstehenden
Lisenen eine besonders elegante Optik.
Die belüftete Fassade sorgt für eine natürli-
che Luftzirkulation und verhindert Feuch-
tigkeitsbildung. Dank der vorgehängten
Fassade ist eine optimale Wärmedämmung
gewährleistet. Der an der Hanglage etwas
herabgesetzte Neubau ist durch zwei Zu-
gangsstege aus Lärchenholz mit dem be-
stehenden Schulhausareal verbunden.
Nachhaltiges BauenAuch für grössere Bauvorhaben, wie bei ei-
nem Schulhaus dieser Dimension, ist Holz
der ideale Baustoff, und dessen Einsatz-
möglichkeiten sind beinahe grenzenlos. Mit
der Wahl von Holz setzt man ein deutliches
Zeichen nach aussen, denn eine nachhalti-
ge, ökologische und gesunde Raumumge-
bung und die Verwendung heimischer Roh-
stoffe wirken sich nicht nur auf Schüler und
Lehrpersonal positiv aus. Holz stabilisiert
und reguliert die Luftfeuchtigkeit: Holz
nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese bei
Bedarf wieder ab. Dadurch entsteht ein ge-
sundes Raumklima mit einer guten Raum-
lufthygiene. Dank den positiven Wärme-
dämmeigenschaften von Holz kann die win-
terliche Kälte mit geringem Energieauf-
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holzBaumarktschweiz 03/2017 | 9
Holzbau | hbs
wand ausgeglichen und die sommerliche
Wärme abgewehrt werden.
Optimale LernatmosphäreDes Weiteren sorgen zeitgemässe Holzbau-
ten auch mit dem Erfüllen der aktuellen
Schallschutznorm für eine angenehme
Lern umgebung. Sie schützen Schüler effizi-
ent vor unerwünschten Lärmeinwirkungen
und schaffen damit die Voraussetzung für
eine ruhige Lernatmosphäre. «Holz inspi-
riert und begeistert uns. Es gefällt uns,
wenn wir mit unserem heimischen Rohstoff
Raum schaffen dürfen», so Stocker.
Der Holzsystembau — eine kluge HolzbauweiseDie Vorfertigung der einzelnen Bauteile im
Werk garantiert eine hohe Qualität in der
Verarbeitung und eine deutliche Verkürzung
der Erstellungszeit. Wände, Fassadenteile
oder Decken werden im modernen Holzsys-
tembau erst am Computer konstruiert und
dann im Werk als komplette Elemente fertig
erstellt, samt allen Vorinstallationen für Tü-
ren, Fenster und Gebäudetechnik.
Höchste Präzision ist bei dieser Bauweise
der Schlüssel zum Erfolg. So wird mitunter
die Reihenfolge für den Transport und die
Montage zum Voraus festgelegt. Das er-
möglicht eine effiziente Abwicklung auf der
Baustelle und eine Reduktion der Bauzeit
um bis zu 25 Prozent gegenüber einer her-
kömmlichen Bauweise. (md)
www.kost.ch
Kurz nachgefragt bei …Adrian Stocker, Projektleiter Holzbau und Ausbildner
Wie viel heimisches Holz wurde für das neue
Schulhaus in Nottwil verbaut?
Wir haben jede Menge Weisstannen für den
Holzbau gebraucht: 26 m3 Balken und Pfos-
ten, 16 durchgehende Balken und 54 m3
Brettschichthölzer. Insgesamt haben wir
280 m3 heimisches Holz verbaut.
Welche Brandschutzmassnahmen mussten getrof-
fen werden?
Der Kern des Neubaus, das Treppenhaus,
erfüllt mit den Brandschutztüren die Anfor-
derungen vollends. Wir konnten so die
Schulräume hinsichtlich des Brandschutzes
ausklammern.
Welche Herausforderungen mussten gemeistert
werden?
Hinsichtlich der Raumeinteilung haben wir
den Flur, geschossig abwechselnd, auf der
See- und der Bergseite. Dies ist von der Sta-
tik sicher eine Herausforderung. Auch die
Spannweiten der Decken mit über acht Me-
tern sind nicht zu unterschätzen. Ein Plus-
punkt für die Gemeinde ist sicher die Vorbe-
reitung einer zukünftigen Erweiterung des
Schulhauses.
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10 | holzBaumarktschweiz 03/2017
hbs | Holzbau
Neues Firmengebäude «FachWerk»: Wohnen und Produzieren im urbanen RaumInnovation und Funktionalität sind nicht nur bei Kundenaufträgen wichtige Begriffe, sondern gelten betriebsintern als zentrale Grundsätze bei der Beer Holzbau AG, Ostermundigen. Seit Januar 2017 ist die Beer Holzbau AG wieder an der Oberen Zollgasse 76 im neuen «FachWerk» tätig: Ein aussergewöhnliches Produktions-, Büro- und Wohngebäude wurde realisiert.
Lothar Mayer
«Das Firmenwachstum in 15 Jahren von
vier auf über 60 Mitarbeiter zwang uns, den
Neubau voranzutreiben», so Heinz Beer,
Geschäftsführer der Beer Holzbau AG. Die
Generalunternehmung und der Holzbau im
Holzsystembau brauchten immer mehr Mit-
arbeitende im Büro, und der Holzbaube-
trieb für die Produktion hatte räumlich an-
dere Bedürfnisse als früher die Schreinerei.
Der Materialfluss war nicht optimal, und die
Infrastruktur liess Fragen über die Leis-
tungsfähigkeit des Betriebes offen.
Unter einem Dach«Alle Mitarbeitenden verbindet die Freude
an der Arbeit und die Faszination für den
Baustoff Holz», ist Beer stolz. Zwei Firmen
finden sich im urbanen Raum: der Holzbau-
betrieb Beer Holzbau AG (seit 1999) mit 60
Mitarbeitern davon 12 Lehrlinge, und die
Generalunternehmung Beer Holzhaus AG
(2009) mit 5 Mitarbeitenden. Im Erneue-
rungsbau «FachWerk» sind neben Arbeits-
plätzen auch Wohnungen entstanden.
«Wohnen und arbeiten unter einem Dach
entspricht einem nachhaltigen Trend», ist
sich Beer sicher.
Ziele Den Betrieb durch Effizienzsteigerung wett-
bewerbsfähig für die Zukunft machen, ei-
nen Mehrwert für das Quartier schaffen,
einen sinnvollen Materialumschlag inner-
halb vom Gebäude und auf der Gebäude-
rückseite gegen den Wald, aber auch eine
Minimierung der Lärmemission waren die
vorrangigen Ziel von Beer. Eine betriebliche
Risikominimierung durch die Mehrfachnut-
zung (Mietflächen für Büros und Wohnen)
wurde durch die Einzigartigkeit von Mietob-
jekt und Innenräumen geschaffen.
Die Raumplanungsstrategie wurde eins zu
eins umgesetzt: Die in der Kernzone liegen-
de Parzelle wurde verdichtet und aufge-
stockt und die Bruttogeschossfläche ver-
dreifacht, von 2000 m2 auf 6000 m2. Es
entstanden attraktive und äusserst gross-
zügige Attikawohnungen mit geschickter
Raumaufteilung und je 2 Balkonen. Das ge-
samte Gebäude wurde unterkellert. Eine
spätere Umnutzung zu einem Gewerbehaus
ist möglich. Mit zwei separaten Eingängen
mit je einem Lift kommen sich der Holzbau-
betrieb und die Mietflächen nicht in die
Quere.
Büro als SchallpufferDen Wohnungen im gehobenen Standard
wurde als Schallpuffer das Bürogeschoss
dazwischengeschoben. Die Gesamtstabili-
sierung über drei Treppenhäuser erfolgte in
Stahlbeton. Diese dienen gleichzeitig als
Fluchtwege. Die Fassaden sind dreiseitig ge-
gen das Wohngebiet geschlossen und durch
die Schwartenschalung sehr repräsentativ.
Die Mitarbeiter vom Produktionsbetrieb
und Büro sollen sich durch die Distanz und
den Niveauunterschied nicht entfremden.
Ein Workshop mit den Mitarbeitern diente
zur Erarbeitung der neuen Organisation
und Raumanordnung. Das Ergebnis: Es ent-
stand eine Begegnungszone mit Aufent-
haltsraum im ersten Obergeschoss. Eine
tolle Idee für die Mitsprache aller Mitarbei-
ter: Ein FachWerk-Briefkasten dient für
Fragen, Ideen und Rückmeldungen. Studen-
tenprojekte um die Layoutplanung für Pro-
duktion und Areal, die Realisierung von Er-
satzneubau unter laufendem Betrieb, Trag-
hbs_0317_s01_59.pdfhbs_0317_s60_64.pdf