notiz, betreffend die querschnittsform der netzhautstäbchen

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Notiz, betreffend die Querschnittsform der etzhautsti bchen. Yon Dr. L. Heine in Breslau. Mit Tar. XVII, Fig. 1--2. Meinen Mitteilungen fiber die Querschnittsform der Zapfen inner- halb der Fovea und Macula der menschlichen Retina (s. v. Grsefe's Arch. f. Ophthalm. Bd. L[. Heft 1. S. 157 nnd Heidelberger Be- richt yon 1901, Tafet VII) ftige ich im folgendert einige Bemer- kungen tiber die Formen der St~bchen an. Innerhalb der Macula nehmen die Zapfen bekanntlich sehr schnell an Dicke zu. Sobald sich nun St~tbchen zwischen die Zspfen einschieben, verlieren letztere ihre regelmgssig seehseckige Form, werden polygonal und sehr bald kreisrund. Sie haben einen Durchmesser yon ungefghr 6/~ und zwar ist diese Dicke yon der Maculs bis zum )[quator ziemlich konstant. Dass die Zapfen in der dieser Notiz beigegebenen Abbildung ellip- tisch erscheinen, mSchte ich ffir Schrggschnittwirkung hslten. Die St~behen der Macula treten auf sis minimsle kreisrunde Querschnitte, deren GrSsse sich nur ganz sngen~hert auf nngefg, hr 1 tt sch~tzen lgsst. Ftir die gquatorialen Bezirke l~sst sich jedoch mit ziem- licher Sicherheit ein Dm'chmesser yon 2,5 bis 3 tt angeben und zwar handelt es sich jetzt wieder deutlich urn regelm~ssige Sechsecke, wie die Tafelfigur zeigt. Die Querschnittsformen der gquatorislen Stgbchen kommen denen der fovealen Zapfen also ganz ausserordentlich nahe. Fiir bemerkenswert mSchte ich hierbei noch folgendes halten: Wenn in derselben Retina, denn die diesen Beobachtungen zu Grunde tiegenden Prgparate entstammen ein und demselben Bulbus, die Zapfen in der Fovea sechseckig% in der Maeula dann polygonale nnd runde~ am Aqustor elliptisehe Querschnittsformen mit einem Durchmesser yon 4 bis 6 it, die Stgbchen dagegen in der Macula rnnde und am Xquator sechseckige Querschnittsformen mit einem Dnrchmesser yon 1 bis 2,5 g zeigen, so dt~fte es sis ausgeschIossen getten, die sechs- eckige Form als Artefakt anzusehen.

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Page 1: Notiz, betreffend die Querschnittsform der Netzhautstäbchen

Notiz, betreffend die Querschnittsform der etzhautsti bchen.

Yon

Dr. L. H e i n e in Breslau.

Mit Tar. XVII, Fig. 1--2.

Meinen Mitteilungen fiber die Querschnittsform der Zapfen inner- halb der Fovea und Macula der menschlichen Retina (s. v. G r s e f e ' s Arch. f. Ophthalm. Bd. L[. Heft 1. S. 157 nnd Heidelberger Be- richt yon 1901, Tafet VII) ftige ich im folgendert einige Bemer- kungen tiber die Formen der St~bchen an. Innerhalb der Macula nehmen die Zapfen bekanntlich sehr schnell an Dicke zu. Sobald sich nun St~tbchen zwischen die Zspfen einschieben, verlieren letztere ihre regelmgssig seehseckige Form, werden polygonal und sehr bald kreisrund. Sie haben einen Durchmesser yon ungefghr 6/~ und zwar ist diese Dicke yon der Maculs bis zum )[quator ziemlich konstant. Dass die Zapfen in der dieser Notiz beigegebenen Abbildung ellip- tisch erscheinen, mSchte ich ffir Schrggschnittwirkung hslten.

Die St~behen der Macula treten auf sis minimsle kreisrunde Querschnitte, deren GrSsse sich nur ganz sngen~hert auf nngefg, hr 1 tt sch~tzen lgsst. Ftir die gquatorialen Bezirke l~sst sich jedoch mit ziem- licher Sicherheit ein Dm'chmesser yon 2,5 bis 3 tt angeben und zwar handelt es sich jetzt wieder deutlich urn regelm~ssige Sechsecke, wie die Tafelfigur zeigt. Die Querschnittsformen der gquatorislen Stgbchen kommen denen der fovealen Zapfen also ganz ausserordentlich nahe.

Fiir bemerkenswert mSchte ich hierbei noch folgendes halten: Wenn in derselben Retina, denn die diesen Beobachtungen zu Grunde tiegenden Prgparate entstammen ein und demselben Bulbus, die Zapfen in der Fovea sechseckig% in der Maeula dann polygonale nnd runde~ am Aqustor elliptisehe Querschnittsformen mit einem Durchmesser yon 4 bis 6 it, die Stgbchen dagegen in der Macula rnnde und am Xquator sechseckige Querschnittsformen mit einem Dnrchmesser yon 1 bis 2,5 g zeigen, so dt~fte es sis ausgeschIossen getten, die sechs- eckige Form als Artefakt anzusehen.

Page 2: Notiz, betreffend die Querschnittsform der Netzhautstäbchen

v. Grands Archly Bd. LX. Tar XVII.

Verlag yon Wilhelm Engelmann in Leipzig.